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Carsten Beyreuther<br />

<strong>Trainer</strong>, <strong>Speaker</strong>, <strong>Coach</strong>.


Inhalt<br />

Über Carsten Beyreuther und beyreutherTRIANING 3<br />

Leitbild 4<br />

Firmenbiografi e 5<br />

Carsten Beyreuther: Das Portrait 9<br />

Interview 13<br />

Publikationen 19<br />

2


Über Carsten Beyreuther & beyreutherTRAINING<br />

Wissenschaftlich, praxisnah, provokativ!<br />

Systematisiertes Verkaufen: Carsten Beyreuther zählt mit seinem Vortragsstil, seinen kybernetischen<br />

Gesprächsführungs- und Überzeugungswerkzeugen zu den authentischsten,<br />

charismatischsten, innovativsten und zugleich auch wirtschaftlich erfolgreichsten Verkaufstrainern<br />

und Keynote <strong>Speaker</strong>n, die der Markt derzeit bietet.<br />

Seine Verkaufstechniken funktionieren branchenübergreifend, sind umfassend erprobt und<br />

folgen modernster Wissenschaft psychologischer Gesprächsführung. Von jedem Typ Mensch<br />

im Handumdrehen erlern- und anwendbar, fußen seine Überzeugungswerkzeuge auf einer<br />

Kombination aus dem revolutionären, syntaktischen System der Kybernetik nach Carsten<br />

Beyreuther, NLP-Technologien, Verkaufshypnose, speziellen Argumentationstechniken<br />

der Kurzzeittherapie sowie einem einzigartigen Schatz privater wie berufl icher Lebenserfahrungen<br />

sowohl als Spitzensportler, Moderator, Medien-Spezialist, Unternehmer und<br />

Verkäufer.<br />

Als glücklich verheirateter Vater von sechs Kindern überzeugt Carsten Beyreuther durch wissenschaftliches<br />

Fundament, freundschaftlich unterstützende Provokation und uneingeschränktes<br />

Praxiskönnen. Er ist einer der ganz wenigen seiner Branche, die auch vor mehreren Tausend<br />

Zuhörern selbst zum Telefon greifen und anhand live geführter Telefonate die Schlagkraft<br />

seiner unverbrauchten Gesprächstechnologien eindrucksvoll demonstrieren.<br />

Begeistern und Überzeugen durch Vor- und Selbermachen. Mit seinen Livetelefonaten spaltet<br />

er die Branche in Theoretiker und Könner. Damit betritt er das Haifi schbecken der Verkaufs-<br />

Gurus nicht über den Seiteneinstieg für Senioren, sondern mit einer Arschbombe vom 10er.<br />

beyreutherTRAINING gehört unterdessen zu den führenden Trainingsunternehmen weltweit,<br />

die seit Jahren kontinuierlich 7-stellige Jahresumsätze und überzeugende Gewinnzuwachsraten<br />

vorweisen.<br />

Beyreuthers 19köpfi ges Team steht für eine vollkommen neue Haltung im Vertrieb:<br />

Verkaufen nach System – according to system!<br />

3


Leitbild<br />

Unsere Währung heisst Freiheit.<br />

Dies ist Kern- und Leitgedanke im Team von beyreutherTRAINING.<br />

Aber was steckt dahinter?<br />

Die Antwort liegt in der Gegenfrage: Was erlebt jemand, der erfolglos im Verkauf tätig ist? Er entbehrt<br />

Einkommen, sagt sich vielleicht eine zeitlang, Geld sei nicht alles und begreift bald: Ohne Geld<br />

ist alles nichts. Wem diese Einsicht zur Erfahrung wird, der spürt keine Freiheit mehr. Sein karges<br />

Konto wird zu einem Knebel, der Professionalität und Potentiale erstickt.<br />

Wir von beyreutherTRAINING defi nieren Freiheit und Geld auf beyreuther-Weise. Denn unsere Erfahrung<br />

lautet: Die materielle Freiheit ist die erste Stufe zur wahren Freiheit. Sie gibt Verkaufsprofi s<br />

das Bewusstsein, das sie verdienen: nämlich beratende Wohlstandsförderer in einer konsumierenden<br />

Gesellschaft zu sein.<br />

Aber wir von beyreutherTRAINING defi nieren nicht nur. Mit unserer kybernetischen 12-Stufen-VerkaufsTechnik<br />

positionieren wir Verkäufer auf der Startrampe des Erfolgs. Damit sie mit überzeugender<br />

Persönlichkeit bei Kunden ankommen statt sie zu überreden. Denn erfolgreich verkaufen heißt,<br />

seine eigene Begeisterung verkaufen. Die überzeugt und begeistert Kunden. Und solche Kunden<br />

kaufen gern und immer wieder.<br />

Wir warten nicht auf den Erfolg. Wir verursachen ihn.<br />

4


Firmenbiografi e<br />

Die „beyreuther“-Mannschaft: Mitreisser im Rhythmus des Erfolgs<br />

Wer über das Unternehmen beyreuther Informationen einholt, stößt schnell auf Superlative. Von<br />

einem „charismatischen“ Verkaufstrainer ist da die Rede, immer wieder von „Innovation“ und schließlich<br />

von Jahresumsätzen, die im „weltweiten Spitzenbereich“ der Branche liegen. Doch Papier frisst<br />

geduldig gedruckte Übertreibungen, und das Internet ist nicht der integre Informant schlechthin.<br />

Was also ist dran am Verkaufstraining aus dem Hause beyreuther? Zeigt sich bei genauerer Betrachtung<br />

womöglich, dass auch Superlative nur relativ sind?<br />

Häufi g wird der gute beziehungsweise faule Kern eines Unternehmens sichtbar, wenn man auf<br />

dessen Ursprung blickt. Dort zeigen sich Motiv und Konzept. Im Fall beyreuther ist der Kern auf dem<br />

Küchentisch des Inhabers Carsten Beyreuther zu fi nden. Denn, so gesteht er, genau dort fand im Jahr<br />

2001 eine Überlegung statt – seine Überlegung. Damals fragte er sich: „Worauf habe ich eigentlich<br />

Lust?“ Die Antwort lag ruckzuck auf der Tischplatte: „Im Reden bin ich gut, und das Reden bereitet mir<br />

die wenigste Mühe.“<br />

Auf diesem Weg ist der Erfolg am ehesten anzutreffen<br />

Nun sollte man niemandem verübeln, zu denken, was böse Zungen manchmal über derartig motivierte<br />

Unternehmensgründungen sagen: „Wer nichts wird, wird Wirt. – Und wem das noch nicht<br />

gelungen, versucht es in Versicherungen.“ Dies ist aber nur eine von mehreren Betrachtungsweisen.<br />

Eine ganz andere könnte zu der Erkenntnis führen: Wer das Talent hat, sein Talent zu erkennen und<br />

daraus Taten zu machen, macht das Beste, was er kann. Und wer diesen Weg geht, muss sich nicht<br />

wundern, wenn er dem Erfolg unterwegs begegnet.<br />

So ist es beispielsweise auch Anthony Robbins gegangen. Der Kalifornier ist längst einer der anerkanntesten<br />

Persönlichkeitstrainer weltweit. In seiner Klientenliste stehen Namen wie Bill Clinton,<br />

Donald Trump und Andre Agassi. Was über den amerikanischen Startrainer geschrieben wird, ist<br />

auch über Beyreuther zu sagen. „Anthony Robbins entwickelte eine Reihe von Büchern, Kassetten,<br />

Seminaren, Multimedia-Programmen und Trainingssystemen, die von Menschen genutzt werden zur<br />

Verbesserung ihrer körperlichen Gesundheit, ihres emotionalen Zustandes, ihrer Beziehungen, Finanzen,<br />

ihres Zeitmanagements und des berufl ichen Wachstums.“ Beim Vergleich beider fällt jedoch ein<br />

Unterschied ins Auge: Anthony Robbins verzeichnet 5.162 YouTube-Abonnenten (Stand März 2012),<br />

Beyreuther zählt zum selben Zeitpunkt über 10.000.<br />

Allerdings braucht Carsten Beyreuther mehr als Redetalent, um eine GmbH so in die Gänge zu bringen,<br />

dass mittlerweile 21 Mitarbeiter seit 2009 mindestens eine Million Euro Jahresumsatz erwirtschaften.<br />

Dieser Erfolg fällt vor allem auf, weil Beyreuther mit seiner Unternehmensidee keine Lücke<br />

geschlossen hat. Schließlich tummeln sich Verkaufstrainer auf dem Markt wie Kinder vor der hochsommerlichen<br />

Eisbude.<br />

5


Beyreuther weiss auch, was er nicht will<br />

Dies hat Beyreuther vor elf Jahren klar gesehen, und dies hat er bis heute im Blick. Aber er hat sein<br />

Unternehmen nicht allen Marktgewalten zum Trotz gegründet. „Ich bin an den Start gegangen,<br />

weil ich sah, was die Mitbewerber machten, und weil ich wusste, was ich nicht tun werde,“ sagt der<br />

Unternehmer. Er wollte zum Beispiel keine „Ratschläge als Luftblasen“ verteilen. Beyreuther spricht<br />

von einer „Duftmarke“, die er in der Berater- und Trainingsbranche setzen wollte. Dazu brauchte er<br />

vor allem zwei Aromastoffe: Authentizität und Glaubwürdigkeit. Beide versprüht das Unternehmen<br />

bis heute in bis zu 220 bundesweit veranstalteten Verkaufsschulungen pro Jahr, indem es spontan vor<br />

seinem Publikum in jenes Wasser springt, das Verkäufer besonders fürchten: Carsten Beyreuther zeigt<br />

seinen Seminarteilnehmern mit Live-Anrufen, wie eine Telefonakquise völlig unverkrampft nicht nur<br />

zum menschlich bereichernden Dialog wird. Er beweist auch, dass 80 Prozent solcher Gespräche zum<br />

angestrebten Geschäftserfolg führen.<br />

Beim Springen ins Becken stellte Carsten Beyreuther im Laufe der Jahre eine kälter werdende Wassertemperatur<br />

fest. Für ihn bedeutete das: „Wir müssen auf die wachsende Kritik und das schwindende<br />

Vertrauen der Menschen reagieren.“ Auf diese Weise entstand die kybernetische 12-Stufen-<br />

Gesprächstechnik. Mit ihr lernen Verkäufer, nicht ständig reden zu müssen. Im Zuhören mit System<br />

liegt die Kraft, die aus Gesprächspartnern zahlende Kunden macht. Eine zweite Maßnahme ist das<br />

beyreuther-Projekt FROM ZERO TO HERO. Hiermit holt das Unternehmen Verkaufsprofi s seit 2009<br />

dort ab, wo sie nie sein wollen aber allzu häufi g stehen: vor ihrer eigenen Verkaufsblockade. Carsten<br />

Beyreuther erkannte, dass allein seine bewährte Gesprächstechnik namens Kybernetik Blockaden<br />

nicht zum Einsturz brachte. Darum entwickelte er das hypnokybernetische Persönlichkeitstraining.<br />

Mit ihm gelingt es Verkäufern, branchentypische Ängste durch Fähigkeiten zu ersetzen.<br />

Doch die wertvollste Lehre wirkt leer, wenn sie nicht nachvollziehbar und überzeugend herübergebracht<br />

wird. Dem Inhaber des Unternehmens beyreuther quittieren Seminarteilnehmer die pädagogische<br />

Gabe unisono. Sie sprechen von einer Beyreuther-Ausstrahlung, die mitreißt, und von Inhalten,<br />

die ihnen die Augen öffnen. Aber Carsten Beyreuther tritt nicht als Solist auf die Bühne. Wie bringt er<br />

es fertig, um sich herum einen Chor zu versammeln, der exakt seine Tonlage fi ndet?<br />

Solches Denken wird nicht akzeptiert<br />

Er scheint ein Menschenfi nder zu sein. Das heißt, er beobachtet genau, hört aufmerksam zu und<br />

entdeckt auf diese Weise Potenziale. Häufi g auch jene, die ihre Besitzer noch gar nicht erkannt haben.<br />

Wer sich als Mitarbeiter bei ihm bewirbt, dem sagt er, er habe keine Jobs, sondern Visionen zu<br />

vergeben. Was er fordert, sind schnelle Auffassungsgabe, mutiges Denken und Reden. Was er nicht<br />

akzeptiert, ist ein problemorientiertes Denken. Er sagt: „Ich erwarte von meinen Mitarbeitern, dass sie<br />

lösungsorientiert sind.“<br />

6


Diesen Erwartungen entsprechen mittlerweile 21 Erwählte. Wenn Carsten Beyreuther über ihre<br />

Arbeitsweise spricht, skizziert er ein Milieu: „Es ist so ähnlich wie bei Google: Jeder darf experimentieren.<br />

– Jeder kann so gut wie alles, es gibt keine Hierarchie, und Fehler werden besprochen, aber nicht<br />

bestraft.“<br />

Aber reicht das, um 21 Mitarbeiter so bei der Stange zu halten, dass sie aus demotivierten bis frustrierten<br />

Verkäufern Umsatz-Enthusiasten machen? Carsten Beyreuther antwortet darauf, er lebe seinen<br />

Leuten Motivation vor. Mit dem Ergebnis, „dass sie von sich aus mehr arbeiten, als sie müssten.“<br />

Eine Energiequelle für Mitarbeiter<br />

Es scheint ein Wesenszug dieses Unternehmers zu sein, neben seinen Trainingsteilnehmern auch das<br />

eigene Team mitzureißen. Beyreuther selbst sieht noch eine andere Motivationsquelle: Er begreift<br />

sich nicht ausschließlich als Chef, ebenso als Energiespender. Das bedeutet: „Ich lege Wert darauf,<br />

dass meine Mitarbeiter nach ihrem jeweiligen biologischen Rhythmus arbeiten.“ In der Praxis bedeutet<br />

das: Wer mag, arbeitet nachts, und wer einen langen Mittagsschlaf braucht, um energiegeladen<br />

zu arbeiten, nimmt ihn sich.<br />

Ständiges Ziel des Unternehmens ist es, seine Potenziale nicht im administrativen Bereich zu verpulvern.<br />

Zeit und Kreativität sind für den Kunden zu bündeln. Deshalb werden Buchführung, Vertrieb,<br />

Controlling, Lagerhaltung, Einkauf, Produktion und Personalwesen seit 2009 mit Software-Hilfe<br />

geregelt. Ein derartiges SAP-System verschlingt zwar eine sechsstellige Summe, aber Beyreuther handelt<br />

nach dem Prinzip, „nicht davor zurückzuschrecken, Wachstum vorzufi nanzieren.“ So werden mit<br />

maßgeschneiderter Technik Arbeitsprozesse beschleunigt sowie Zuverlässigkeit und Transparenz für<br />

den Kunden erhöht.<br />

Dieser Titel bescheinigt beyreuther-Qualität<br />

Was dieses Unternehmen auch von Mitbewerbern unterscheidet, ist die Wachsamkeit, mit der es<br />

gesellschaftliche Entwicklungen und Trends sieht, analysiert und bedient. Eine Konsequenz daraus ist,<br />

dass 99 Prozent aller beyreuther-Geschäfte durch das Internet zustande kommen. Eine Facebook-Fanpage,<br />

die seit 2011 über 14.000 Anhänger verzeichnet, verwundert in diesem Zusammenhang kaum.<br />

Erstaunlicher ist da der eigene YouTube-Kanal und die Tatsache, dass das Berliner Unternehmen beyreutherTRAINING<br />

2011 offi zieller „YouTube-Bildungspartner“ geworden ist. Dieser Titel bedeutet bescheinigte<br />

Qualität, da YouTube ihn nur Anbietern mit geprüften und anerkannten Inhalten verleiht.<br />

Aus diesem Grund steht beyreuther hier bisher nur in zweisamer Einsamkeit auf weiter Flur. Denn<br />

außer ihm hat es lediglich ein weiterer Verkaufstrainer geschafft, in das YouTube-Partnerprogramm<br />

aufgenommen zu werden.<br />

Seminare in Potsdam, Hamburg, Neuss, Stuttgart, Darmstadt und Ismaning können Teilnehmer beeindrucken<br />

und sie zu neuem Verhalten anstiften. Aber wie lange hält das Beeindruckende vor? Um<br />

diese Frage möglichst positiv zu beantworten, setzt beyreuther mit Büchern und über 300 Audio-<br />

Produktionen auf Nachhaltigkeit.<br />

7


Zum Programm des Unternehmens gehört es, Bildung mit möglichst wenig Büffelei-Ballast an Mann<br />

und Frau zu bringen. Darum zeigt das Firmen-Repertoire unterschiedlichste Facetten: Seit 2003 gibt<br />

es eine Trainings-Flatrate, mit der die Interessenten ihr persönliches Menü selbst zusammenstellen.<br />

Seit 2004 veranstaltet beyreuther jeden Montag zwei Stunden Telefon-<strong>Coach</strong>ing, seit 2011 gibt es<br />

eine Junior-, Senior- und Master-Verkaufsausbildung, und seit 2011 ist Bildung bei beyreuther per<br />

Fernausbildung möglich.<br />

Das nächste Ziel bereits klar im Blick<br />

Im Jahr 2011 dachte der Unternehmer, „eigene Einschätzung ist gut, Fremdbewertung ist reizvoller“.<br />

Darum ließ er sein Unternehmen vom TÜV zertifi zieren. Das Ergebnis „ausgezeichnet“ scheint ihm<br />

aber keine Ruhe zu geben. Der Mann hat ein neues Ziel vor Augen. Die Notwendigkeit, es zu erreichen,<br />

drängt sich ihm immer dann besonders auf, wenn er hellwach in so zahlreiche Verkäufer hineinhört.<br />

Was er dann vielfach wahrnimmt, drückt er bewusst in drastischen Worten aus: „Viele sind im Verkauf<br />

gelandet wie andere in einer Goldgräberoase. Sie wollen Umsatz machen und fühlen sich wie<br />

Bettler. Darum laufen so manche ein Leben lang ihrem Suizid davon.“ Eine weitere Belastung sieht er<br />

in dem fehlenden Berufsausbildungsbild. Seitens der Industrie- und Handelskammer werde lediglich<br />

der Versuch gestartet, Ausbildungsdefi zite durch Kurse zu kompensieren.<br />

Darum will Beyreuther erreichen, dass in Deutschland innerhalb von 15 Jahren die offi zielle Berufsbezeichnung<br />

„Verkäufer“ aus der Taufe gehoben wird. Das erforderliche Wasser will er dazu in Potsdam<br />

einlaufen lassen. Sein Plan ist es, dort eine Trainings-Akademie zu gründen. Die thematischen Säulen<br />

dieser Einrichtung hat er schon vor Augen. Sie heißen Umsatz, körperliche Gesundheit und Motivation.<br />

„Wenn wir uns in diesen Themenbereichen für Verkäufer stark machen,“ sagt er, „sind wir Marktführer,<br />

indem wir Trends setzen und den Verkäufern als Ankurblern der Wirtschaft endlich das geben,<br />

was sie verdient haben.“ Und das reizt ihn mehr, als der Mick Jagger seiner Branche zu sein.<br />

Andreas Kläne<br />

8


Carsten Beyreuther: Das Porträt<br />

Feurige Majestät ohne Feudalismus<br />

Manchmal wirkt es fast peinlich, auf eine Frage mit der Wahrheit zu antworten. Zum Beispiel dann,<br />

wenn die Antwort überheblich klingt. Aber Carsten Beyreuther scheint es nicht zu liegen, sich an<br />

seiner Wahrheit vorbeizureden. Auf die Frage, wo er, der als Verkaufstrainer mit Stärke, Überlegenheit<br />

und Leichtigkeit brilliere, seine Schwächen habe, sagt er drei Atemzüge lang nichts. Er sucht nach<br />

einer Antwort. Dies allerdings wie einer, der sie längst hat, jedoch ahnt, dass sie unverschämt klingen<br />

wird. Also gibt er sich ein paar Sekunden, um sie in verbales Geschenkpapier zu packen. Was dann<br />

jedoch herauskommt, sind nicht die Wörter, mit denen man Bescheidenheit formuliert: „Dem Begriff<br />

Schwäche gebe ich so keine Geltung,“ sagt er.<br />

Aber Carsten Beyreuther lässt für diesen Satz nicht nur den Mund sprechen. Seine Augen erzählen<br />

von einem, der Spaß an der Provokation hat wie ein Viertklässler an seinem Treffer mit der Spritzpistole.<br />

Und dann: „Klar, ich bin nicht perfekt, aber ich fi nde mich in Ordnung.“ Bezüglich menschlicher<br />

Schwächen und Fehler vertritt er seine eigene Auffassung: „Ich schaue mir an, was ich schon kann<br />

und was andere können, denn auf dem Gekonnten kann ich aufbauen.“<br />

Sie alle zieht es in die Beyreuther-Schatzkammer<br />

Beyreuther schaut sich häufi g an, was andere können. Und das mit Beyreuther-Leidenschaft. Gelegenheit<br />

dazu fi ndet er als <strong>Coach</strong> und in seinen Verkaufstrainings. Er kennt die Unsicherheiten und<br />

Ängste von Verkäufern, weiß, woran Verkaufserfolg scheitert und was Umsatz garantiert. Aber er will<br />

mehr wissen. In seinen Seminaren wird er es gewahr. Frauen und Männer sitzen dort mit hellwachen<br />

Sinnen, haben sich vorgenommen, dem Verkaufskönig Beyreuther in seine Schatzkammer zu folgen.<br />

Sie wollen zumindest ein paar jener Juwelen ergattern, die das eigene Verkaufszepter später glänzen<br />

lassen. Doch dann die erste Überraschung: Seine Majestät hat weder Hermelin am Hals noch Hermès-<br />

Couture am Leib. Beyreuther kommt als Carsten, und so will er auch angesprochen werden. Sein Shirt<br />

fl attert über der Jeans, seine Ärmel sind vorsorglich sommerlich kurz, so, als wüsste er schon vor dem<br />

Seminar: Es wird heiß.<br />

Recht hat er, und seine Seminarteilnehmer quittieren es ihm. Sie versuchen zu beschreiben, was sie<br />

mit ihm erleben, sprechen von einem „Carsten, der brennt.“ Andere nennen ihn „eine raumfüllende<br />

Feuerwalze“. Doch mit welchen Flammen männliche und weibliche Verkaufsprofi s durch Carsten<br />

Beyreuther auch immer in Berührung kommen, sie stellen allesamt fest: Selbst bei der so vielfach<br />

gefürchteten Telefon-Akquise „schmelzen sämtliche Blockaden dahin.“<br />

9


Der spontane Sprung ins kalte Verkaufswasser<br />

Manche kommen mit Skepsis ins Seminar. Carsten gießt mit lockeren Sprüchen noch Öl darauf. Er<br />

scheint es zu genießen, wie seine Gäste sich erst einmal mit über der Brust verschränkten Armen<br />

gegen so manche allzu leicht klingende Beyreuther-Botschaft wappnen. Schließlich sind sie nicht<br />

naiv. Sie kennen ihre Käufer-Kaliber. Und das Leben sowieso. Doch dieser Carsten redet nicht nur. Der<br />

springt direkt vor seinen Leuten ins Verkaufswasser. Er lässt sich auf der Stelle mit einem Unternehmen<br />

verbinden, gerät ins Sekretariat, lässt seine Zuhörer über Lautsprecher mitverfolgen, wie er am<br />

anderen Ende Reserviertheit in Offenheit verwandelt und demonstriert, wie er in der obersten Etage<br />

landet.<br />

Dort oben weht zwar immer ein anderer Wind, aber Carsten Beyreuther ist mit Höhenluft vertraut.<br />

Wer ihn oben beim freien Durchatmen beobachtet, hat schnell das Gefühl, unten selbst nur an einer<br />

Sauerstofffl asche zu schnüffeln. Die Frage ist nur, wie, wo und wann dieser Carsten Beyreuther jene<br />

Leichtigkeit bekommen hat, die ihn aufsteigen lässt?<br />

„Ich war fast immer der Erste“<br />

Als er 19 war zerfi el eine schwere Last der deutschen Geschichte, indem die Berliner Mauer zusammenbrach.<br />

Carsten Beyreuther befand sich aber von Geburt an auf jener Seite, wo Wirtschaftswachstum<br />

und Leichtigkeit nicht zu Hause waren. Seine Eltern wollten ihm geben, was in der DDR zu geben<br />

war. So hatte Carsten die Wahl zwischen Klavierunterricht und Radsport. Obwohl er seine Finger gern<br />

auf die Klaviatur gelegt hätte, zog er das Rennrad vor. „Grund für diese Entscheidung war nicht eine<br />

Liebe zum Sport per se,“ sagt er. „Die hatte und habe ich nicht.“ Es war mehr seine Zuneigung zum<br />

Milieu der Trainingsclique. Es reizte ihn, „einen Mannschaftssport zu machen, bei dem man dennoch<br />

für sich allein der Tretende ist.“ Carsten Beyreuther trat dermaßen in die Pedale, dass er heute von<br />

sich sagen kann: „Ich war fast immer der Erste.“<br />

Als er dann den Wunsch äußerte, Journalismus zu studieren, erhob die Staatssicherheit ihre Stimme.<br />

Sie sagte ihm, das sei okay, wenn er drei Jahre Dienst im Wachregiment der Stasi schiebe. Dieser Preis<br />

fürs Studium verunsicherte Carsten Beyreuther jedoch nicht. Er sagte einfach Nein, und die Stasi gab<br />

ihm zur Antwort: „Dann ist Ihre Karriere als Intellektueller in diesem Land hiermit beendet.“<br />

Der geplatzte Traum<br />

So platzte sein Traum, irgendwann einen großen Verlag zu leiten und mit Wahrheiten zu provozieren.<br />

Am meisten bedauerte er dies, weil er wusste: „Nichts fällt mir leichter als Kommunikation.“ Aber<br />

kommunizieren lässt sich auch woanders. Carsten ließ sich privat Schauspielunterricht geben, machte<br />

eine Sprecherausbildung und arbeitete als DJ. „Als DJ brauchte man bei uns zwar so eine Art Kultur-<br />

TÜV, aber an diese Plakette kam ich heran.“<br />

Abend für Abend Venylplatten zu drehen und Stimmung zu machen, reichte ihm nicht. Er witterte ein<br />

besseres Geschäft, folgte der Witterung nach Ungarn, besorgte sich dort Platten aus Österreich, und<br />

heute ist ihm anzuhören, dass es ihm einen Riesenspaß gemacht hat, „die für das Zehnfache in der<br />

10


DDR zu vertickern.“ Nach der Wende hatte er mit 25 Jahren sechs Schallplattenläden - unter anderem<br />

in Chemnitz und Dresden. Doch als 1994 die großen Media-Märkte kamen, konnte Beyreuther seine<br />

Preise nicht mehr halten.<br />

Verhaftung auf dem Roten Platz<br />

Preise und ganz andere Währungen waren es, die ihn mit 26 Jahren nach Moskau zogen - zusammen<br />

mit einem 35-jährigen Polen als sogenannter Arbitrageur. Das heißt, er machte mit russischen Banken<br />

Zinsgeschäfte. Beyreuther wusste, dass sein Kollege im diplomatischen Dienst Polens arbeitete. Was<br />

er nicht wusste, war, dass dessen Vater Mitbegründer der polnischen Gewerkschaft Solidarnosc war.<br />

Aber nach neunmonatigem Moskauaufenthalt war die russische Polizei darüber im Bilde. In ihren<br />

Augen war ein Pole mit einem solchen Vater russischer Staatsfeind. Außerdem hatte des Polen-Visum<br />

keine Gültigkeit mehr, was zur Folge hatte, dass beide auf dem Roten Platz verhaftet wurden und<br />

sechs Tage hinter Gittern verbrachten.<br />

Da waren Beyreuthers Banken Feuer und Flamme<br />

Geld und Steuern waren es, die Carsten Beyreuther mit 27 Jahren in die Schweiz zogen. Dort landete<br />

er in der Telefonseelsorge und holte zwei Jahre lang den Klavierunterricht nach, gegen den er sich als<br />

Junge entschieden hatte. Den wesentlichen Impuls zum sozialen Metier hatte er von einem kokainabhängigen<br />

Freund bekommen. Beyreuther, der selbst nie mit Drogen in Berührung gekommen war,<br />

versuchte, seinem Freund zu helfen, riet ihm, sich bei einer der kirchlichen Telefonseelsorgestellen<br />

einen ersten Rat zu holen. Sein Freund wählte die entsprechende Nummer, kam aber nicht durch. Er<br />

versuchte es immer wieder, gelangte in der ständig besetzten Leitung aber nicht ans Ziel. Auf diese<br />

Weise kam Carsten Beyreuther jedoch auf eine Idee. Er gründete in der Schweiz eine private Telefonseelsorge,<br />

stellte 184 Mitarbeiter ein, unter ihnen Ärzte, Pädagogen, Feuerwehrleute, Sanitäter, setzte<br />

sie in ein Callcenter und bot Hilfesuchenden gegen Gebühr Ansprechpartner.<br />

Dieses Unternehmen fl orierte so schnell, dass Beyreuthers Banken Feuer und Flamme waren. Sie<br />

meinten, sein Unternehmen für seelische Gesundheit müsse durch Werbung so richtig gepowert<br />

werden und brachten ihren Kunden auf die Idee, Kontakt zu einem Medienmagnaten namens Leo<br />

Kirch aufzunehmen. Mit dem Ergebnis, dass die Kirch-Gruppe es sich nicht nehmen ließ, die fi nanzielle<br />

Gesundheit seines innovativen Projektes mit 34,2 Millionen D-Mark in Form von Fernsehwerbung<br />

zu fördern.<br />

„Die haben uns in den Medien zerf leischt“<br />

Den Kirchen bereitete Beyreuthers Weg zur geistigen Gesundheit Kopfschmerzen. Sie meinten, man<br />

dürfe Hilfesuchenden kein Geld aus der Tasche ziehen. Zum Niedergang seiner Firma für emotionale<br />

und geistige Hygiene sagt der Unternehmensgründer: „Die haben uns in den Medien zerfl eischt.“<br />

Trotz eines Verlustes von 25 Millionen D-Mark und eines kompletten Neustarts sieht Carsten Beyreuther<br />

die Erfahrungen aus jener Zeit als persönlichen Gewinn. Er sagt, in seinen Telefongesprächen<br />

mit Hilfesuchenden habe er etwas Wesentliches begriffen: „Ich sah, es gibt eine sekundäre Gesell-<br />

11


schaft, eine Problemwelt hinter der Problemwelt.“ Vielfach laute die Ursache menschlichen Übels<br />

nicht „zu wenig Geld, zu wenig Sonne, zu wenig Liebe oder Luxus. Ich stellte fest, das eigentliche Problem<br />

liegt in den Köpfen.“ Und er spricht in diesem Zusammenhang von einer „inneren Diktatur“.<br />

In zweieinhalb Jahren Telefonseelsorge habe er erkannt, auch selbst „Opfer der inneren Diktatur“ zu<br />

sein. Als ihm dies klar wurde, fragte er sich, warum er damals so wenig Enthusiasmus für die deutsche<br />

Wiedervereinigung empfunden habe. Er fand auch die Antwort: „Ich war schon damals jemand, dem<br />

die innere Freiheit mehr bedeutet hat als die äußere.“ Seine Devise: „Um Dinge, die ich nicht ändern<br />

kann, sorge ich mich nicht. Ich kümmere mich darum, oben im Kopf Ordnung zu halten.“ Dies ist für<br />

Beyreuther wie ein Leitspruch. Aber er hat noch einen: „Mir aus jeder Situation das Gute zu ziehen.“<br />

Ein bewegender Moment<br />

Der Prozess seiner eigenen „innere Weichenstellung“, dauerte bis 2009. Er erinnert sich noch genau<br />

an den Tag, an dem er sein so wichtiges Ziel erreichte. Damals veranstaltete er zum ersten Mal sein<br />

Trainingsformat „from ZERO to HERO“. „Da ging es nicht um Probleme wie in der Telefonseelsorge.<br />

Ich stand vor Leuten, die am Telefon ihren Verkauf hinkriegen mussten.“ Noch heute hört er sich zu<br />

ihnen reden. Er erinnert sich daran, wie er seine Zuhörer damals mit Stimme, Aussage und Argumenten<br />

befl ügelte und kann noch heute fast wie damals spüren, was ihm in dieser Situation in die Sinne<br />

schoss: „Ich spürte, dass ich mich selbst von meinen eigenen restlichen Ketten befreien konnte. - Das<br />

hat mich so ergriffen, dass mir beim Reden die Tränen kamen und ich unterbrechen musste.“<br />

Carsten Beyreuther machte bald weiter. Und dann startete er durch, um nicht mehr aufzuhören.<br />

Denn der leidenschaftliche Ehemann und sechsfache Vater weiß genau, was ihm berufl ich einen<br />

Höllenspaß macht: „Den Menschen, Vätern, Müttern, Jugendlichen, Unternehmern und Verkäufern zu<br />

zeigen, wie man sich von seiner inneren Diktatur befreit.“<br />

Von Andreas Kläne<br />

12


Das mutige, verblüffende Interview<br />

mit Carsten Beyreuther<br />

geführt von Andreas Kläne (freier Journalist und Autor)<br />

Kleinmachnow, am 5. Dezember 2011.<br />

„Manche schockiert meine offene Art. Aber das ist nur die eine Seite.“<br />

Mit beyreutherTRAINING positioniert er Verkaufsprofi s auf der Startrampe des Erfolgs. Er strahlt Souveränität<br />

und Leichtigkeit aus, hat seinen Namen zur Erfolgsmarke gemacht. Aber niemand besteht<br />

nur aus beeindruckendem Glanz. Auch ein Carsten Beyreuther nicht. Wer ist dieser Mann? Andreas<br />

Kläne wollte es wissen. Er sprach mit ihm über Schwächen, Fehler, beeindruckende Frauen, faszinierende<br />

Vögel, Faulheit, Angst und Geld.<br />

Carsten, wenn ich dir, dem Verkaufstrainer, beim Training zuhöre und dich beobachte, bekomme ich<br />

den Eindruck: Der hat das nicht lernen müssen – der konnte das schon als Kind. Was wolltest du mit<br />

14 werden?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Ich wollte Schriftsteller, Radio- und Fernsehmoderator werden und habe dann Ausbildungen in Schauspiel<br />

und Sprechen gemacht und als DJ gearbeitet. - Aber ich habe nie eine Uni besucht, sondern mir<br />

Leute gesucht, die mir das beibrachten.<br />

Wer dich als potentieller Kunde anruft und deinen Anrufbeantworter erwischt, hört einen Carsten<br />

Beyreuther, der ihn duzt. Hört man da den noch nicht ganz groß gewordenen Jungen in dir, oder was<br />

steckt dahinter?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Nein, ich duze meine Anrufer, weil ich erwachsen geworden bin. Das Sie ist in meinen Augen ein<br />

Hilfsmittel, um Abstand herzustellen. Aber das passt für mich nicht. Ich bin nicht der General, ich<br />

sehe mich als Kampfgenossen, Kollegen, und meine Auffassung lautet: Wenn ich selbstbewusst bin,<br />

brauche ich das Sie nicht. Außerdem mache ich als Freund des Verkaufs und als Verkaufstrainer die<br />

Erfahrung: Man lernt in freundschaftlicher Atmosphäre viel besser. Ich glaube, wer bereits am Du auf<br />

meinem Anrufbeantworter scheitert, ist bei mir falsch. – Natürlich, wenn einer dann im Gespräch<br />

damit nicht klarkommt, stelle ich mich auf ihn ein.<br />

13


Erlebbar bist du als ein Mann der Wirtschaft. Ist das alles, oder gibt es noch eine andere Seite des<br />

Carsten Beyreuther?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Eine? (Er lacht.) Philosophie und Pädagogik interessieren mich zum Beispiel enorm. Gleich einen Millimeter<br />

darunter kommt aber auch schon meine Familie. Ich gestehe zwar, keiner zu sein, der viel Zeit<br />

mit Frau und Kindern verbringt. Es sind mehr die kurzen, intensiven Momente, die zählen.<br />

Und was fi ndet in solchen Momenten statt?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Streicheln, Küssen und die Zeit, „Ich liebe dich“ zu sagen. In unserer Familie gibt es den Vollkörper- und<br />

Seelenkontakt. Ich bin der Überzeugung, es kommt nicht auf die Häufi gkeit des Zusammenseins sondern<br />

auf die Qualität des Augenblicks an.<br />

Und ich will auch eine andere Seite des Carsten gar nicht verheimlichen: Der Verkaufsprofi ist nämlich<br />

auch ein professioneller Faulpelz und ein leidenschaftlicher Sänger und Tänzer. Außerdem – und das<br />

ist ganz wichtig für mich – habe ich eine erlesene Auswahl von Menschen um mich, von deren Wesen<br />

ich in verschiedenster Hinsicht profi tiere. Das ist wichtig für mich, und für diese Menschen bin auch<br />

ich wichtig. Ich bin keiner, der dazu neigt, jedermanns Müll zu schlucken, um sich dadurch wertvoller<br />

zu fühlen. Das würde mein System schwächen.<br />

Deine Profession ist es anderen zum Glück zu verhelfen. Was ist für einen wie dich, der Glück ausstrahlt,<br />

Unglück?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Unglück ist für mich (denkt nach). – Vorurteile sind für mich ein Unglück. Auch, wenn Menschen sich<br />

nur von ihrer Außenwahrnehmung leiten lassen. Das führt zu geistiger Beschränktheit, ja, dadurch<br />

zeichnet sich ein verarmter Mensch aus. Bei den Teilnehmern meiner Seminare ist das anders: Die sind<br />

offen, wollen etwas bei sich verändern. Und das ist gut.<br />

Ein anderes, ein konkretes Unglück ist für mich zum Beispiel Amerika mit seiner imperialistischen<br />

Wirtschafts- und Militärpolitik. Ja, und vor allem, wenn Menschen sich mit ihrer ganzen Einzigartigkeit<br />

an eine andere Macht, zum Beispiel eine Religion, verschenken.<br />

Was bedeutet Muße für dich? Oder anders: Was macht eine Stunde für dich zur Mußestunde?<br />

Carsten Beyreuther (wie aus der Pistole geschossen):<br />

Am Klavier sitzen oder singen, mit meinen Kindern auf der Couch liegen und uns gegenseitig mit<br />

Schokolade füttern, in die Wolken sehen und da oben Bilder entdecken. Und nicht zuletzt: Menschen<br />

beobachten. – Beim Stichwort „Muße“ denke ich manchmal, eine Art Autist auf Abruf zu sein.<br />

14


In deinen Vorträgen und Seminaren strahlst du Souveränität, Stärke bis Überlegenheit, und Leichtigkeit<br />

aus. Was sind deine Schwächen?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Hm – (grübelt). – Ich weiß, es klingt überheblich, jetzt so lange zu schweigen, aber sagen wir‘s mal so:<br />

Ich ärgere mich nicht über mich. Schwächen sind Dinge, die ich nicht ändern kann. Klar, wir sind alle<br />

nicht perfekt, aber im Rahmen dessen fi nde ich mich in Ordnung. Es sei denn, mein Gürtel zwickt. Aber<br />

dagegen kann ich was tun. - Nein, dem Begriff Schwäche gebe ich so keine Geltung.<br />

Dann frage ich mal anders: Was glaubst du - darf einer, der Erfolg will, nach außen tragen, was er an<br />

sich nicht in Ordnung fi ndet, also Schwäche zeigen?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Ja. – Er darf und sollte so sein wie er ist, ohne sich minderwertig zu fühlen. Er sollte allerdings auch<br />

bereit sein, sich zu verändern. Aber den Grund zur Veränderung nenne ich nicht gleich Schwäche. Ich<br />

würde sagen, er ist noch nicht fertig gebaut.<br />

Gilt das für Frauen und Männer gleichermaßen?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Ja.<br />

Erfolg zu haben, hängt auch damit zusammen, Fehler zu vermeiden. Welche Fehler kannst du am<br />

besten verzeihen?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Verzeihen kann ich am besten die Fehler, zu denen ein Mensch steht. Ich glaube, meine vierhundertsechsunddreißigtausend<br />

Fehler sind mein Kapital – wenn ich bereit bin, sie mir anzuschauen und<br />

sie anzugehen. Es ist doch so: Wer es sich leistet, zu Fehlern zu stehen, ist authentischer und lockerer<br />

unterwegs. Der Begriff Fehler geht allzu oft mit dem der Schuld einher. Aber mich interessiert nicht so<br />

sehr die Schuld, ich fi nde es viel interessanter, die Ursachen für dieses oder jenes Verhalten herauszufi<br />

nden. Wenn mir das gelingt, kann ich umso eher sogenannte Fehler abstellen.<br />

In Sachen „Fehler“ gehe ich einen anderen Weg: Ich schaue mir an, was ich schon kann und was andere<br />

können, denn auf dem Gekonnten kann ich aufbauen.<br />

Welche Eigenschaften schätzt du an einem Mann am meisten?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Wenn er auch weinen kann. Ich denke da an so manche Manager, die sich ständig darin verausgaben,<br />

sich auf die nächste Turmspitze zu hangeln. Da oben suchen sie ihre Sicherheit, indem sie glauben,<br />

von unten könne niemand ihre Weichheit erkennen.<br />

15


Und welche Eigenschaften schätzt du an Frauen besonders?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Ich schätze es sehr, wenn sie sich trauen, auch im Beruf Frau zu sein und zu bleiben. Ich habe Achtung<br />

vor ihnen, wenn sie sich trauen, ihre feminine Seite einzusetzen, mit ihr zu spielen, wenn sie sich trauen,<br />

trotz der Männer um sie herum, ihre Stärke zu zeigen, und wenn sie den Mut haben, aus der Rolle<br />

herauszutreten, in die Männer sie gedrängt haben. An Frauen, die das tun, ist oft eine hohe soziale<br />

Kompetenz zu erkennen. Mehr als bei den meisten Männern.<br />

Wer ist in deinen Augen ein Held?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Ein Held ist der, der die Wahrheit sagt ohne Rücksicht auf sich selbst. Ein Held ist in meinen Augen<br />

keiner, der sich für eine Sache aufopfert, die er ganz klar nicht gewinnen kann.<br />

Bist du ein Held?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Ich habe große Erfolge, und ich glaube auch zu wissen, warum: Weil ich offen bin. Manche schockiert<br />

meine offene Art, mich zu äußern. Aber das ist nur die eine Seite. Andere fasziniert sie. Sie fühlen sich<br />

in meiner Gegenwart sicherer, weil sie wissen, woran sie sind.<br />

Was kann den Carsten Beyreuther, der anderen Verkaufsmut macht, entmutigen?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Entmutigen – hm -. Entmutigen kann es mich, mir vorgenommen zu haben, hunderttausend Kilokalorien<br />

in hundert Tagen zu verbrauchen, quasi abzusporten. Aber ich habe eine hilfreiche und sehr<br />

ermutigende Angewohnheit, nämlich, in Sekunden das Erreichte zu erkennen und als Zwischenerfolg<br />

zu verbuchen. Darum macht mich das Nichterreichte nicht depressiv. Und mir würde es auch nicht<br />

einfallen, mich selbst zu bestrafen, indem ich mir einrede: „Ich bin ein Looser.“<br />

Diese Sichtweise habe ich von meiner Großmutter bekommen. Sie sagte mir immer, ich sollte stets<br />

auf das gucken, was ich schon erreicht habe. Das ist ihr großes Verdienst. Und wenn ich dann – in<br />

Anführung – nur fünfzigtausend Kalorien verbrannt habe, so habe ich dabei doch etwas Wesentliches<br />

gelernt: zu erkennen, dass ich mehr geschafft habe als andere.<br />

Ich liebe mich einfach zu sehr, um mich diesen destruktiven inneren Dialogen zum Fraß vorzuwerfen.<br />

16


Kennst du Angst?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Ja, die vor dem Tod. Als Toter werde ich mich tierisch langweilen. - Mein Leben ist so interessant! Darum<br />

will ich hundert Jahre alt werden, das ist mein Projekt. Aber Angst tritt bei mir nicht symptomatisch<br />

sondern nur als Gedanke auf. Angst habe ich zum Beispiel im tiefen Gewässer, im Meer, vor dem<br />

weißen Hai. Aber ich habe in Mexiko einen Tauchkurs gemacht, um die Materie kennenzulernen und<br />

Angst abzubauen.<br />

Wo du auftrittst, fällt deine Profession ins Auge wie das Design eines seltenen Sportwagens.<br />

Da kann der Eindruck entstehen, du könntest nur Gas geben. Privat kommt man damit aber nicht<br />

weit. Verrätst du mir, wie du zu einer Ehefrau und sechs Kindern gekommen bist?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Meine Frau habe ich übers Internet kennengelernt. Dabei entsprach sie überhaupt nicht meinem<br />

Suchschema. Aber das heißt nicht, dass ich die falsche Frau kennengelernt habe, sondern dass ich das<br />

falsche Suchschema hatte.<br />

Wir sind beide so, dass wir uns zusammen weiterentwickeln. Sie sagt, ich sei ein echtes Goldstück, und<br />

ich weiß, warum sie das sagt: weil sie mich mit anderen Männern vergleicht. Zeitmäßig hat sie wenig<br />

von mir, aber sie konzentriert sich auf das, was in unserer Beziehung sehr, sehr gut ist.<br />

Und was ist dieses sehr, sehr Gute?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Ich antworte mal mit den Worten meiner Frau. Sie sagt: „Ich habe nicht gewusst, wie intensiv man<br />

auch außerhalb sexuellen Erlebens miteinander leben kann.“ Sie erwartet von mir nix und kriegt es<br />

trotzdem. – Sie ist ein Glücksfall.<br />

Wer Menschen erfolgreich etwas beibringen will, tut gut daran, sich für Menschen zu interessieren.<br />

Was macht dich an Menschen neugierig?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Intelligenz! Mich interessieren nicht die großen Pläne, die Menschen haben, ich interessiere mich für<br />

Leute, die nicht dem Mainstream hinterherdenken.<br />

Was bedeutet dir Geld?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Viel. Ich will Geld verdienen, um mehr Freiheit zu haben. Nicht, um mir einen Porsche kaufen zu<br />

können, sondern um nicht auf fünf Euro achten zu müssen. Für mich ist es eine Qualität, so viel zu<br />

verdienen, dass ich auch mal kreativ in den Tag träumen kann.<br />

17


Dann träum doch mal von Farben! Was ist deine Lieblingsfarbe?<br />

Carsten Beyreuther (muss nicht überlegen):<br />

Blau. Und dann kommt Orange und dann Weiß.<br />

Und was ist dein Lieblingsvogel?<br />

Carsten Beyreuther (muss wieder nicht überlegen):<br />

Der Zynotentaucher (sagt er mit einer Stimme, die Bewunderung verrät). Es gibt Vögel, da glaubt<br />

man, die stehen unter Strom. Der Zynotentaucher ist so einer. Der hat so funkelnde Farben, dass er<br />

aussieht wie ein Leuchtstofftier. Ist aber ein richtiger Vogel. Als ich den in Mexiko sah, hatte ich das<br />

Gefühl, die Natur wirklich zu erleben.<br />

Wenn du mal an das denkst, was du tust und erreichst: Worauf bist du stolz?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Darauf, dass ich ein weit entwickeltes Wesen bin. Ich habe eine gute Auffassungsgabe und kann mich<br />

für alles öffnen. Manchmal habe ich das Gefühl, wie ein Igel auszusehen: An jedem Stachel ist ein<br />

Anschluss. Und von diesen Anschlüssen gehen Kabel in sämtliche Richtungen. Und ich bin stolz darauf,<br />

tolerant zu sein, denn wer nicht tolerant ist, verkrümelt sich schnell ganz oben auf der Turmspitze.<br />

Warum?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Weil er dort oben niemandem auf Augenhöhe begegnen muss. Begegnungen sind ja immer auch Begegnungen<br />

mit Andersartigen, also mit solchen, die mir Toleranz abverlangen. Denen auf Augenhöhe<br />

zu begegnen, führt dazu, dass man in deren Augen hin und wieder sein eigenes Spiegelbild entdeckt.<br />

Das heißt, ich sehe auf einmal das, was ich an mir selbst kritisiere, und sehe mich gefordert, mich zu<br />

refl ektieren. Aber das ist anstrengend und für manche so unangenehm, dass sie lieber ganz schnell<br />

auf der nächsten Turmspitze verschwinden.<br />

Von welchen deiner Leistungen würdest du deinen Eltern mit Stolz erzählen?<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Davon, dass ich ein tolerantes, offenes, durch und durch mit Liebe durchsetztes Familienleben habe.<br />

Welche Taten würdest du ihnen verheimlichen (ich plaudern es auch nicht aus!)<br />

Carsten Beyreuther:<br />

Keine.<br />

Ich bedanke mich für dieses Gespräch.<br />

18


Publikationen<br />

Neben den zahlreichen Hörbüchern, PodCasts und Trainingsliteratur hat Carsten Beyreuther bisher<br />

ein Buch veröffentlicht, das momentan überarbeitet und demnächst neu aufgelegt wird:<br />

Halluzinationen im Verkauf - die neue Verkaufswaffe<br />

Eine Gesprächstechnik revolutioniert das Verkaufen, branchenübergreifend und<br />

produktunabhängig. Werde Teil einer neuen Verkäufergattung, die Kunden kaufen LÄSST<br />

und in 8 von 10 Fällen sicher zum Abschluss kommt.<br />

In Arbeit mit Erscheinungsdaten 2012 bis 2018:<br />

Die neue Verkaufswaffe<br />

Wie du in 8 von 10 Fällen zum Vertragsabschluss kommst.<br />

Achtung Arschbombe!<br />

Was man dir gerne über Verkauf, Motivation und Erfolg verschweigt.<br />

Endlich: Nie wieder sprachlos!<br />

In jeder Beziehung überzeugend.<br />

Das schwarze Telefonskript<br />

Wie du in 8 von 10 Fällen zum Termin kommst.<br />

Du wirst erfolgreich!<br />

Wie du deine Psyche auf Gewinn-Kurs bringst.<br />

Neukunden ohne Kaltakquise<br />

Wie du dir einen nie endenden Neukundenkreislauf errichtest.<br />

Vertrauen auf Knopfdruck<br />

Wie aus Fremden in Sekunden Freunde werden.<br />

Die weibliche Firewall<br />

Wie du garantiert an Sekretärinnen vorbeikommst.<br />

Das Verkaufs-Orakel<br />

Publikums-<strong>Coach</strong>ing für Verkäufer Verkäufer stellen Fragen zu aktuellen Verkaufsherausforderungen<br />

und Carsten Beyreuther liefert live sofort umsetzbare, individuelle Tipps und<br />

Lösungen.<br />

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