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Schulzeitung - Freie Interkulturelle

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<strong>Schulzeitung</strong><br />

Ausgabe 02/12


Editorial<br />

Das 10. Schuljahr der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule begann mit massiven Umbauarbeiten, denn neben neuen Werkstätten wurden<br />

auch weitere Klassenräume benötigt, um unserer ersten 12. Klasse Unterrichtsräume zu bieten. Schulter an Schulter arbeiteten Lehrer/innen<br />

und Eltern, um dieses Vorhaben bis zum ersten Schultag zu realisieren. Mit Erfolg!<br />

So wurde das 10. Schuljahr mit zwei großen Festen eingeläutet. Mit einer öffentlichen Feier wurden die neuen Werkstätten eingeweiht und<br />

erstmalig fand ein Schulfest statt, das den Rahmen bot, die wachsende Schule zu feiern. Immerhin lernen mittlerweile knapp 300<br />

Schülerinnen und Schüler aus 33 verschiedenen Nationen an unserer Schule!<br />

Bedeutsam in diesem Schuljahr ist, dass wir zum ersten Mal eine 12. Klasse beherbergen und mit ihr auch erstmalig einen Realabschluss<br />

und eine Fachhochschulreife anbieten.<br />

Wir wünschen uns allen nun ein erfolgreiches Schuljahr, Lernwille und Begeisterung für all die kleineren und größeren Aufgaben, die uns in<br />

diesem Schuljahr bevorstehen.<br />

Gunhild Daecke<br />

für das Redaktionsteam


Aus der Schule<br />

Vorstellung neuer Kolleginnen und Kollegen 4<br />

Nachruf Hanspeter Göke 9<br />

Einschulung der 1. Klasse 10<br />

Lebensnahes Lernen – der Schulkiosk der 7. Klasse 11<br />

Die Waldorflehrer­Tagung in Cluj, Rumänien 13<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule Mannheim beteiligt sich an<br />

Bildungsoffensive der Vereinten Nationen – Schulfest 15<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule gewinnt Fuchs Förderpreis 16<br />

Konzeptionelles<br />

Unser neues Schulfach: "Deutsch als Vertiefungssprache" ­<br />

Von der Bedeutung einer ganzheitlichen Sprachförderung 17<br />

Kooperationsprojekte<br />

Senioren und Schüler/innen der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n<br />

Waldorfschule gärtnern zusammen 21<br />

Ausbildungspartnerschaft mit Daimler besiegelt 22<br />

Besondere Anlässe<br />

Wissbegieriger „Cem auf Tour“ lernt Integrationspädagogik 23<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule feiert 10. Schuljahr 24<br />

Impressionen vom Herbstsausflug der Unterstufe 25<br />

Dies und Das 26<br />

Impressum 27<br />

Inhalt


Agnieszka Pekala ­ Klassenlehrerin der 1. Klasse<br />

Viele von Ihnen haben mich schon letztes Jahr an der Schule gesehen.<br />

Da habe ich ein Praxisjahr absolviert und habe die Klassenstufen 1­5<br />

unterrichtet.<br />

Nun ist ein großer Wusch wahr geworden: ich bin seit diesem Schuljahr<br />

die Klassenlehrerin der 1. Klasse! Juhu!!!<br />

Ich heiße Agnieszka Pekala und bin 36 Jahre alt. Ich bin verheiratet und<br />

habe eine Tochter (10 Jahre) und einen Sohn (5 Jahre). Ich lese viel,<br />

gehe gern ins Kino und Ballett. Mit meiner Familie bin ich am liebsten<br />

draußen in der Natur. Wir gehen oft wandern und im Sommer Kajak<br />

fahren.<br />

Geboren und aufgewachsen bin ich in Polen. Mit 13 Jahren sind meine<br />

Familie und ich nach Deutschland gekommen und geblieben. Ich habe<br />

im Schwarzwald mein Abitur gemacht und bin zum Studium der<br />

Germanistik und Geschichte sowie Ostslawistik nach Mannheim<br />

gekommen. Nach dem Studium habe ich die Ausbildung zur<br />

Klassenlehrerin an der <strong>Freie</strong>n Hochschule Mannheim absolviert und<br />

anschließend ein Praxisjahr hier an der Schule gemacht.<br />

Neben der 1. Klasse unterrichte ich DaV (Deutsch als Vertiefungs­<br />

sprache).<br />

Aus der Schule Seite 4<br />

Ich freue mich sehr, dass ich nun „richtig“ an der Schule bin und möchte<br />

mich nochmals bei allen lieben Menschen bedanken, die meinen<br />

Einstieg so herzlich und gut begleitet haben.<br />

Andreas Thorn – Klassenlehrer der 3. Klasse<br />

Ich bin seit diesem Schuljahr der neue Klassenlehrer der dritten Klasse und<br />

möchte mich Ihnen daher auf diesem Weg kurz vorstellen: Ich heiße Andreas<br />

Thorn, bin (noch) 40 Jahre alt, meine Frau Noor fand schon vor mir als<br />

Lehrerin den Weg an die „Interkulti“, unsere Kinder besuchen beide die FWS<br />

Mannheim­Neckarau (4. und 8. Klasse).<br />

Nach meiner kaufmännischen Ausbildung schloss ich einige Jahre später<br />

auch zum Betriebswirt ab, jedoch war mir relativ bald klar , dass dies nicht<br />

der Weg ist, den ich gehen wollte.<br />

Ich begann als Lehrer an einem Nachhilfeinstitut hier in Mannheim und<br />

bemerkte alsbald, wie viel Freude mir der Umgang mit jungen Menschen<br />

macht. Ich entschloss mich daher, ein Lehramtsstudium zu beginnen und<br />

durchlief während meiner fünf Semester an der Pädagogischen Hochschule<br />

Heidelberg alle staatlichen Praktika (vorwiegend Hauptschule). Hier kamen<br />

mir erste Zweifel im Erkennen und Wirken auf das Individuum, das Kind.<br />

Durch die Informationen meiner Frau über die sowie das Begleiten meiner<br />

Kinder an der Waldorfschule erfolgte recht schnell ein Gesinnungswechsel<br />

bei mir. Nun darf ich mich endlich als Lehrer beweisen, mit einer Pädagogik,<br />

die zwar teilweise von meinem staatlichen Studium herrührt, nun aber<br />

verbunden mit Blick auf das Kind, was mir im zweijährigen Studium an der<br />

Akademie für Waldorfpädagogik vermittelt wurde. Ich freue mich sehr auf<br />

meinen weiteren Weg an der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule.


Seite 5 Aus der Schule<br />

Andrea Setzer­Blonski – Musik und Kultur<br />

Wieder neu an der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule und doch die zweitälteste<br />

Lehrerin an dieser Schule ­ seit Mai 2003.<br />

Geboren wurde ich in Sao Paulo, Brasilien, wo ich auch die von meinen Großeltern<br />

gegründete Waldorfschule besuchte. Mit 17 Jahren bekam ich ein Stipendium um<br />

in den USA Geige zu lernen. Bald wurde ich Assistentin meines Geigenlehrers und<br />

durfte unter seiner Anleitung die Streicherklasse ­ Geige, Bratsche und Cello in<br />

Gruppen ­ unterrichten. Nach zwei Jahren kehrte ich nach Brasilien zurück,<br />

studierte Schulmusik und spielte mit Begeisterung im Symphonieorchester. Am<br />

Ende meines Studiums bat man mich, das große Orchester der beiden 5. Klassen<br />

an der Waldorfschule zu leiten. Sobald ich zugesagt hatte, hatte ich viele Fragen<br />

zur Entwicklung der Kinder und wie ich sie am besten über die Musik fördern<br />

könnte. Um eine Antwort darauf zu bekommen, beschloss ich 1990 ans<br />

Lehrerseminar für Waldorfpädagogik nach Stuttgart zu gehen, wo ich das große<br />

Glück hatte, noch bei Peter­Michael Riehm in zwei Jahren die Ausbildung als<br />

Hauptfach­Musiklehrer und Klassenlehrer machen zu können. Um einen weiteren<br />

alten Traum zu erfüllen studierte ich noch Orchestermusik ­ Bratsche an der<br />

Musikhochschule in Stuttgart ­ und spielte danach 10 Jahre lang Bratsche in den<br />

Opernorchestern von Nürnberg, Heidelberg und am Nationaltheater Mannheim. In<br />

dieser Zeit heiratete ich und bekam zwei Kinder (Melina, jetzt 16 und Markus, 13 Jahre alt). Als ich 38 Jahre alt wurde, beschloss ich nach<br />

einer längeren Krise zurück an die Waldorfschule zu gehen, um mein Können zu Gunsten der Förderung von Kindern einzusetzen. So<br />

schloss ich mich der Gruppe an, die voller Begeisterung und Ideale die <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule planten. Aus familiären Gründen<br />

begleitete ich meinen Mann und beide Kinder letztes Jahr in die USA, wo ich in kürzester Zeit an deren Schule, der Waldorf School of the<br />

Peninsula, beide Orchester der Mittel­ und Oberstufe leitete.<br />

Ich freue mich wieder zurück zu sein und die Arbeit mit „meinen“ Kindern an dieser Schule weiterführen zu können.<br />

Cora Lynen – Französisch<br />

Mein Name ist Cora Lynen und habe das Vergnügen, die Französisch­Lehrerin für<br />

die Klassen 2, 3 und 4 zu sein.<br />

Ich komme aus einer interkulturellen Familie, da mein Vater aus Dakar im Senegal<br />

stammt und meine Mutter aus Toulouse in Frankreich. Geboren bin ich in Paris, wo<br />

ich 10 Jahre lang gelebt habe. Später zogen wir in den Südwesten Frankreichs.<br />

Nach meinem Abitur habe ich Englisch, Spanisch und Deutsch in Bordeaux studiert.<br />

Um mein Deutsch zu vertiefen entschied ich mich, zwei Semester in Deutschland zu<br />

verbringen. So kam ich damals als Au­pair­Mädchen in den Odenwald und hatte das<br />

Glück, vormittags an der Universität Heidelberg Deutsch als<br />

Fremdsprachenphilologie studieren zu können. Danach folgten ein Erzie­<br />

hungswissenschafts­ und Romanistikstudium, zwei Kinder, die ich zweisprachig<br />

erzogen habe und Umzüge nach Freiburg und Aachen. In Aachen, wo ich zuletzt<br />

gelebt habe, habe ich viele Jahre für unterschiedliche Sprachinstitutionen als<br />

Französisch­Lehrerin gearbeitet.<br />

Der damals zwei Semester dauernde Deutschland­Aufenthalt liegt mittlerweile ein<br />

paar Jahre zurück und ich freue sehr, nun den Spaß an der französischen Sprache<br />

mit den Kindern der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule zu teilen.“


Jennie Lynn Hammatt – Englisch<br />

Hello! Ich bin Jennie Lynn Hammatt und für das Fach Englisch in den<br />

Klassen 1, 2 und 4 zuständig. Mein Name Hammatt stammt von dem<br />

altenglischen Wort für “Heimat”. Ursprünglich komme ich aus der Nähe<br />

von New Orleans in den USA, und meine Heimat hat mich stark geprägt.<br />

Nachdem ich meinen Abschluss an der ersten “High School” für Afro­<br />

Amerikaner in Louisiana geschafft hatte, wollte ich in die große Welt<br />

gehen. Mit 20 durfte ich an einem Austausch für Deutsch als<br />

Fremdsprache in Jena in Thüringen teilnehmen. Deutschland war für mich<br />

so exotisch!<br />

Aus der Schule Seite 6<br />

Zwei Wochen nachdem ich zurück nach Hause gekommen war, geschah<br />

eine Naturkatastrophe: Der Hurrikane Katrina fegte über meine Heimat<br />

und zerstörte sie. Obwohl ich davor geplant hatte, die Welt zu sehen,<br />

veränderte sich in diesem Monat alles. Ich blieb zu Hause. In den Jahren<br />

nach der Katastrophe arbeitete ich ausschließlich am Wiederaufbau von<br />

New Orleans mit. Mit drei Freunden gründete ich ein Haus für obdachlose<br />

Frauen und Kinder in New Orleans, wo ich nachts arbeitete<br />

(hagarshousenola.org). Tagsüber arbeitete ich in der Kirche, die das Haus<br />

für Obdachlose ermöglicht hat. Diese Kirche ist dadurch zustande gekommen, dass zwei Kirchen zerstört wurden – eine Kirche für weiße<br />

Leute, eine für schwarze. Dazu kam ein drittes Betätigungsfeld: Von den Arbeitern aus Mittelamerika und Mexiko, die nur wenig Englisch<br />

konnten, lernte ich Spanisch und Tanzen, wofür ich sehr dankbar war. Durch sie begann ich, mich für Englisch als Zweit­/Fremdsprache zu<br />

interessieren. Dann wurde ich für die gemischte Kirche die “weiße” Dirigentin für den Gospelchor und begleitete den Kinderchor am Klavier.<br />

Durch die Arbeit im Gospelchor konnte ich meine Liebe zur Gospelmusik vertiefen, die ich als einzige Weiße im Chor meiner “High School”<br />

kennengelernt hatte. Als Nebenjob kreierte ich Wandgemälde in der Kirche. Nach Jahren intensiven Arbeitens war ich dann bereit, meine<br />

ursprünglichen Pläne wieder aufzugreifen und kam zurück nach Deutschland, wo ich die Anthroposophie eher “zufällig” kennenlernte.<br />

Seit zwei Jahren lebe ich in Deutschland. Im Juli schloss ich das Studium zum Fachlehrer für Englisch an der Akadamie für<br />

Waldorfpädagogik Mannheim ab. Ich freue mich auf die Mitarbeit an der Schule und auf die anderen Mitarbeiter und Kinder. In meinen ersten<br />

Wochen habe ich schon viel gelernt und bin sehr dankbar dafür. Ich bin sehr glücklich über diese Möglichkeit. Thank you.<br />

Jürgen Pohlmann – Biologie, Chemie und Geographie<br />

Biologie, Chemie und Geographie sind die Fächer, in denen sich die<br />

Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Kenntnisse für ihr Leben ( und für<br />

Prüfungen ) mit mir erarbeiten können. Mein Name ist Jürgen Pohlmann, ich<br />

bin Diplombiologe und gelernter Waldorflehrer für die erwähnten Fächer, in<br />

denen ich unter anderen seit 1996 an verschiedenen Schulen unterrichtete.<br />

Aufgewachsen in Waldeck und Mittelhessen, studierte ich nach dem<br />

Wehrdienst in Marburg Biologie und arbeitete danach im Umweltbereich als<br />

Gutachter für Tiergehege sowie als Sachbearbeiter im Bauamt. Die Arbeit dort<br />

mit Kindern und Jugendlichen weckte schließlich den Wunsch Waldorflehrer zu<br />

werden.<br />

Freuen würde ich mich, wenn die Schülerinnen und Schüler neben den<br />

Kenntnissen in den Fächern auch ein echtes Interesse an den natürlichen<br />

Zusammenhängen und notwendigen Maßnahmen zum Erhalt der<br />

Lebensgrundlagen entwickelten.


Marianne G. Fulde – Mathematik<br />

Hallo liebe Eltern und Schüler,<br />

seit dem neuen Schuljahr verstärke ich, Marianne G. Fulde, das Mathelehrerteam der Oberstufe. Bis zu meiner Pensionierung war ich über<br />

drei Jahrzehnte lang im staatlichen Realschulbereich tätig. Zusätzlich arbeite ich an der Abendakademie in der Erwachsenenbildung. Diese<br />

Tätigkeit begleitet mich auch weiterhin. Mein Interesse an der Waldorfpädagogik begann bereits im Studium und setzte sich in meiner<br />

eigenen Ausbildung zur Waldorflehrerin fort. Auch meine beiden Kinder absolvierten ihre Schulzeit an einer Waldorfschule. Daher freue ich<br />

mich, nun selbst noch einmal Zugang zu dieser Schulform zu haben und blicke erwartungsvoll auf eine gute Zusammenarbeit.<br />

Nicole Andrea Schröter ­ Bundesfreiwilligendienst<br />

Hallo alle miteinander,<br />

ich stelle mich erst mal vor: Mein Name ist Nicole Andrea Schröter, ich bin<br />

seit Anfang des Jahres 18 Jahre jung und wohne in der Mannheimer<br />

Innenstadt mit meinem kleinen Farbmaus­Rudel. Innerhalb der Stadt bin ich<br />

zwar schon öfter umgezogen, bin aber bis jetzt „Monnem“ treu geblieben.<br />

Aufgewachsen bin ich im Herzogenried direkt neben dem Park. Schon als ich<br />

klein war habe ich mich dort gerne auf die Wiese gelegt und die Tiere<br />

beobachtet. Und noch immer gehe ich liebend gerne raus in die Natur. Daher<br />

kommt auch der fast sichere Entschluss, nach dem Bundesfreiwilligendienst<br />

dem Großstadt­Leben zu entfliehen und in eine ländlichere Gegend zu<br />

ziehen.<br />

Seite 7 Aus der Schule<br />

Apropos Bundesfreiwilligendienst, oder wie man so schön sagt „BuFDi“: Den<br />

habe ich schon im September hier in der Schule begonnen und möchte jetzt<br />

schon nicht mehr gehen… Hier sind mir alle schon total ans Herz gewachsen!<br />

Ich werde nun ein Jahr mit einer super lieben 2. Klasse verbringen.<br />

Vor dem BuFDi hatte ich versucht, mein Abitur zu machen. Meine Mittlere<br />

Reife hatte ich schon vor zwei Jahren in der Tasche und ich wollte versuchen,<br />

die Leiter noch eine Sprosse höher zu klettern. Leider hatte ich mich damit<br />

überhaupt nicht wohl gefühlt, redete viel mit den Lehrern und beschloss dann abzubrechen und mich mit verschiedenen Praktika<br />

umzuorientieren. Nach dem halben Jahr, das ich damit verbrachte, die verschiedensten Berufsfelder kennen zu lernen, stand für mich fest,<br />

dass ich auf jeden Fall entweder mit Kindern und/oder Jugendlichen oder mit Tieren arbeiten möchte.<br />

Den Bundesfreiwilligendienst sehe ich so als Chance, mich in meinem Leben zu festigen. Zu wissen, was man eigentlich von seinem Leben<br />

erwartet, ist gar nicht so einfach. Ob ich es jetzt weiß? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall fühlt sich mein Leben erfüllter an, seit ich mit den<br />

Kindern zusammen bin. Und ich hoffe, dieses Gefühl wird auch das ganze Jahr bei mir bleiben.


Aus der Schule Seite 8<br />

Lisa Hennerbichler – Bundesfreiwilligendienst<br />

Ich, Lisa Hennerbichler; bin eine der diesjährigen Bundesfreiwilligen­<br />

dienstleistenden, oder auch abgekürzt BuFDi, wie wir oft so schön genannt werden.<br />

Geboren wurde ich 1994 in Mannheim. Nachdem ich dieses Jahr mein Abitur<br />

absolviert habe, möchte ich das Jahr vor meinem angestrebten Lehramt­studium<br />

sinnvoll nutzen. So bin ich auf die <strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule gestoßen, wo<br />

ich jetzt ein Jahr lang die 1. Klasse begleiten darf.<br />

Auch in meiner Freizeit beschäftige ich mich viel mit Kindern. Neben Nachhilfe<br />

trainiere ich auch noch eine weibliche Handballmannschaft. Schon während meiner<br />

eigenen Schulzeit habe ich mich sehr engagiert. So war ich auch bei der<br />

Hausaufgabenbetreuung tätig oder war Mentorin einer jüngeren Klasse, wodurch<br />

ich gemerkt habe, dass mir die Arbeit mit Kindern viel Freude bereitet.<br />

Ich freue mich sehr auf das kommende Jahr und auf alle Eindrücke, die ich für mein<br />

ganzes Leben, aber vor allem für meinen angestrebten Lehrerberuf, sammeln kann.<br />

Mit der Hilfe der Naturata, Weiling und der Bioläden konnte die <strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule ihre Schulküche mit wichtigen<br />

Küchengeräten ausstatten. Durch eine bundesweite Aktion unter dem Motto „33 Cent für mehr Toleranz und ein Kinderlächeln!“ kamen<br />

insgesamt 20.000,­ zusammen.


Nachruf Hanspeter Göke<br />

Nur 7 Wochen war Herr Hanspeter Göke als Musiklehrer der Klassen 7­11 Mitglied unserer Schulgemeinschaft. Am 25.10.2012<br />

verstarb er plötzlich und für alle völlig unerwartet im Alter von 57 Jahren.<br />

Herr Göke war, bevor er an unsere Schule kam um sich nochmals einen neuen Wirkungskreis aufzubauen, über viele Jahre Leiter<br />

von verschiedenen Musikschulen, z.B. in Tübingen und Euskirchen. Unterrichtserfahrung sammelte er u.a. als Lehrer an der<br />

Odenwaldschule. Eine über 35 jährige umfassende Chorleitertätigkeit zeichnete ihn aus. Neben der Musik war ihm die Kunst<br />

allgemein ein großes Anliegen und so engagierte er sich neben seiner beruflichen Tätigkeit in Kulturvereinen, organisierte<br />

Kulturtage, Schloss­ und Benefizkonzerte.<br />

So engagiert wie er sein ganzes Leben gewirkt hat, so lernten wir ihn auch kennen. In nur 7 Wochen gab er der Musik an unserer<br />

Schule ein neues Gesicht. Nach jeder Unterrichtsstunde reflektierte und überlegte er, wie er die Schülerinnen und Schüler für den<br />

Musikunterricht begeistern könnte und wie die ganze Palette der Musikwelt für sie erlebbar werden könnte. Eine nicht ganz leichte<br />

Aufgabe!<br />

Wir Kollegen waren fasziniert von seinem freundlichen ausgeglichenen Auftreten und davon wie er jede Hürde, die sich ihm stellte,<br />

fast kämpferisch meisterte. Wir schätzen seinen Charme, sein Charisma und seine musikalisch leichte Fröhlichkeit mit der er uns<br />

begegnete.<br />

Ein Kollege äußerte: „Es stimmt mich zwar traurig, dass ich nun auf die kurzen Gespräche verzichten muss, doch dies ist nur in die<br />

Zukunft verschoben.“<br />

Nur 7 Wochen hat Herr Göke an unserer Schule gewirkt und hinterlässt für uns doch eine große Lücke.<br />

Susanne Piwecki und Andreas Thorn


Am 15. September 2012 war es endlich soweit: Die zukünftigen<br />

Erstklässler wurden eingeschult.<br />

Aus der Schule Seite 10<br />

Herzlich Willkommen an der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule Mannheim<br />

Um zehn Uhr versammelten sich Eltern, Verwandte und natürlich die<br />

Erstklässler erwartungsvoll und etwas aufgeregt im Foyer der<br />

Oberstufe. Nach einer warmherzigen Begrüßungsrede von Frau<br />

Marz spielte die Musiklehrerin Frau Setzer­Blonski ein schönes<br />

Stück auf ihrer Geige. Anschließend trug die 2. Klasse ein kleines<br />

Märchen über einen Esel vor, das von Flöten untermalt wurde.<br />

Nach der musikalischen Einführung begrüßte Frau Pekala, die ihre<br />

Einschulung ebenfalls an diesem Tag feierte, die Kinder mit warmen<br />

Worten, stellte die Patenklasse der neuen Erstklässler vor und rief<br />

nacheinander alle Erstklässler auf, durch einen selbst hergestellten<br />

Sonnenblumendurchgang auf sie zuzukommen. Dort wurden die<br />

Schüler noch einmal mit persönlichen Worten von ihrer zukünftigen<br />

Klassenlehrerin begrüßt, bekamen eine Sonnenblume überreicht<br />

und wurden von dem jeweiligen Paten der 9. Klasse in Empfang ge­<br />

nommen. Es herrschte eine sehr schöne Stimmung, was auch<br />

daran lag, dass die Patenschüler der 9. Klasse sehr liebevoll mit<br />

den Erstklässlern umgingen.<br />

Die Erstklässler nahmen, begleitet von ihren Paten, auf Bänken<br />

Platz. Dort erzählte Frau Pekala ihren Schülern den Anfang eines<br />

Märchens über einen kleinen reisenden Jungen, der viele<br />

Abenteuer erlebt. Der zweite Teil der Geschichte wurde im<br />

Klassenzimmer weitererzählt. Begleitet von ihren jeweiligen Paten<br />

wurden die Erstklässler dorthin geführt.<br />

Währenddessen studierte Frau Setzer­Blonski mit den Eltern ein<br />

Lied ein, das anschließend beim Einpflanzen des Klassenbaumes<br />

gesungen wurde.<br />

Nach einer insgesamt sehr bewegenden Einschulungsfeier freuten<br />

sich die Kinder auf ihren ersten offiziellen Schultag, der am Montag<br />

darauf stattfand.<br />

Anne Mainka – Mutter der 1. Klasse


Seite 11 Aus der Schule<br />

Lebensnahes Lernen – der Schulkiosk der 7. Klasse<br />

Bereits vor dem Schulstart zur 7. Klasse im September 2011<br />

besuchte ich die Mathematikvorbereitung an der <strong>Freie</strong>n Hochschule<br />

in Mannheim bei Herrn Schuberth.<br />

Unter anderem wurde das Einführen der Wirtschaftsmathematik in<br />

der 7. Klasse besprochen. Sehr bald kam das Gespräch darauf, wie<br />

denn den Schülern ein so trockenes Thema schmackhaft zu machen<br />

sei, besonders und gerade in dieser besonderen<br />

Entwicklungssituation, in der sich die Schüler um das 13. Lebens­<br />

jahr herum befinden.<br />

Nun ist ja schon seit geraumer Zeit das lebensnahe Lernen sehr im<br />

Gespräch und dieses hat doch gerade in den Waldorfschulen einen<br />

besonderen Stellenwert, wie man beim Studium der Stundentafel<br />

erkennen kann: Da gibt es Werken, Handarbeit, Gartenbau, diverse<br />

Praktika usw. Was lag da also näher, als das „langweilige“<br />

Finanzrechnen aus einer praktischen Tätigkeit heraus anzuschauen,<br />

so dass es von vornherein mit Leben erfüllt wäre? Also eine wirkliche<br />

und echte Verbindung von körperlicher Tätigkeit einerseits und<br />

geistiger Tätigkeit andererseits her­zustellen.<br />

Die Idee war nun sehr schnell geboren, dass dieses<br />

lebenspraktische Lernen (nicht nur für das Leben, sondern durch<br />

das Leben selbst lernen wir!) anhand einer Schülerfirma am besten<br />

in die Schule zu holen sei. Meine 7. Klasse war sofort begeistert, als<br />

ich diese Idee ins neue Schuljahr mitbrachte und hätte am liebsten<br />

sofort angefangen. Doch einige Denkarbeit und Vorbereitungszeit<br />

war schon noch nötig. Zunächst musste die Entscheidung getroffen<br />

werden, was für eine Firma es denn sein sollte.<br />

Hier mussten schon verschiedene Überlegungen mit einfließen: Was<br />

können wir anbieten, was die Schule oder die Mitschüler als Kunden<br />

wirklich brauchen? Was könnten wir herstellen, das unseren<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten entspräche oder zumindest leicht zu<br />

erlernen sei? Nach einigen Vorschlägen fiel die Wahl sehr eindeutig<br />

auf das Projekt Schulkiosk. Die Hauptprodukte (belegte Brötchen)<br />

können wir mit etwas Vorübung selbst gut herstellen, der Absatz<br />

innerhalb der Schule mit kurzen Absatzwegen wäre einigermaßen<br />

sicher, da auch der Bedarf innerhalb der Schülerschaft besteht.<br />

Letztlich braucht man nur wenige Gerätschaften, die auch recht<br />

günstig zu beschaffen sind. Nun galt es also, sich Gedanken über<br />

die Vorbereitung unseres Projektes zu machen: Welche und wie<br />

viele Gerätschaften werden wir genau brauchen? Was für Brötchen<br />

werden wir anbieten: Bio­Qualität oder nicht, mit oder ohne<br />

Schweinefleisch oder beides?<br />

Bereits am Gedanken Bio­Qualität oder nicht gab es doch schon<br />

einige Diskussionen, die notwendig waren: Warum sollten wir Bio<br />

verwenden, wo es doch viel teurer ist? Wäre billiger für die Schüler<br />

nicht besser? Was heißt Bio eigentlich genau, >>


Aus der Schule Seite 12<br />

was bedeutet es in der Produktion, in der Tierhaltung etc.? Wir<br />

entschieden uns letztlich für einen Kompromiss zwischen Bio­<br />

Lebensmitteln, soweit diese ökonomisch vertretbar wären, und<br />

konventionellen Lebensmitteln, damit die Preise für die Schüler niedrig<br />

genug bleiben konnten.<br />

Nun war auch der der erste Kontakt zum Rechnen unumgänglich: Die<br />

Kalkulation der Preise stand an. Also mal schauen, was vom erlernten<br />

Dreisatz bzw. proportionaler Zuordnung noch da ist. Aus was besteht<br />

so ein Brötchen und was kostet jede einzelne Komponente? Aus allen<br />

Einzelkosten die Summe bilden, Gewinnaufschlag dazu, fertig! Nun<br />

konnten Begriffe wie Eigenkapital, Fremdkapital, Anlagevermögen,<br />

Umlaufvermögen, Bilanz oder Gewinn­ und Verlustrechnung mit den<br />

echten Begriffen und Gegebenheiten unseres Betriebes erfüllt werden.<br />

Guthaben und Schulden konnten begriffen werden und der<br />

Zusammenhang zwischen negativen und positiven Zahlen wurde mit<br />

Guthabenscheinen und Schuldscheinen begreifbar. Als nächstes<br />

begleitete uns die Ernährungslehreepoche im Alltag des Schulkioskes,<br />

es gab am konkreten Beispiel eines belegten Brötchens doch schon<br />

einiges zu erfahren: Woher stammen unsere Lebensmittel? Wie<br />

werden sie verarbeitet? Besonders mit dem Getreide beschäftigten wir<br />

uns, verfolgten den Weg vom Weizen auf dem Acker zur<br />

Getreidemühle usw. bis zum Brötchen, das wir nun vor uns hatten.<br />

Auch Themen des Deutschunterrichts, wie das Schreiben von<br />

Geschäftsbriefen, kommen zum Tragen. Die Fragen der Arbeits­<br />

Schülerinnen der 7. Klasse beim Verkauf<br />

organisation müssen täglich bewältigt werden: Welche Tätigkeiten<br />

laufen parallel ab, welche hintereinander? Wie viele Hände sind<br />

dafür nötig? Da die Arbeit immer in Fünfer­Gruppen organisiert ist,<br />

spielen natürlich auch verschiedene Aspekte hinein, wie das<br />

soziale Miteinander der Schüler. Wer kann was besonders flink<br />

und genau?<br />

Ein grundsätzliches Problem stellt die Tatsache dar, dass man bei<br />

einem Schulkiosk das Kernprodukt nicht vorbereiten und lagern<br />

kann, es muss stets frisch bereitet werden. Dadurch muss die<br />

Arbeitsgruppe je einen Tag in der Woche im Hauptunterricht<br />

fehlen, da eben in dieser Zeit „produziert“ werden muss. Auch<br />

eine zusätzliche betreuende erwachsene Person muss zugegen<br />

sein um die Schüler zu unterstützen, da ja der Klassenlehrer im<br />

Hauptunterricht beschäftigt ist.<br />

Fazit:<br />

Unser Schulkiosk ist pädagogisch und wirtschaftlich eine<br />

wunderbare Sache, praxisnahes und fächerübergreifendes Lernen<br />

sind gut umsetzbar. Für den Klassenlehrer alleine wäre aber ein<br />

anderes Projekt, das für den Produktionsprozess zeitliche<br />

Spielräume lässt, besser machbar. Beispielsweise ließen sich<br />

Nistkästen oder Bienenwachskerzen zu jeder beliebigen Tageszeit<br />

herstellen und bei Basaren oder Online verkaufen, ohne dass der<br />

Unterricht direkt beeinträchtigt wird. Alles in allem eine schöne<br />

und lehrreiche Erfahrung.<br />

Roman Wolf ­ Lehrer


Seite 13 Aus der Schule<br />

Die Waldorflehrer­Tagung in Cluj, Rumänien vom 10. bis 14. Juli 2012 ­ Ein Bericht<br />

Eingang<br />

Herr Redzic (Klassenlehrer) bekam aus Rumänien wieder eine<br />

Anfrage für eine Teilnahme an einer Waldorflehrer­Tagung in Cluj,<br />

Rumänien. Der Wunsch nach seinem Kommen war groß, das<br />

Interesse war da. Hr. Redzic ist dort bereits bekannt. Nun, im<br />

Frühling dieses Jahres, fragte er mich, ob ich Interesse daran hätte,<br />

mit ihm diese Aufgabe zu gestalten. Ja, war sogleich meine<br />

Antwort. Dank sei den Kollegen unserer Schule, die uns dieses<br />

Vorhaben ermöglichten. Meine Vorfreude war groß.<br />

Nun wussten wir auch, dass wir Dolmetscher bekommen würden<br />

um die gesprochenen Worte ins Rumänische zu übersetzen. Die<br />

verschiedenen Sprachen stellten so kein großes Hindernis dar. Die<br />

Gedanken, Fragen und Antworten bilden die Grundlage des<br />

Gespräches. Gut, dass wir andere Menschen, andere Sprachen,<br />

andere Sitten kennenlernen können. So kommen wir auf etwas<br />

sehr Wesentliches zurück; die Verständigung der verschiedenen<br />

Kulturen, die die Geschichte tragen. Die Verständigung mit anderen<br />

ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. So kommen<br />

wir mit den Menschen in Kontakt.<br />

Aus einem Märchen von Goethe, dem von der grünen Schlange<br />

und der schönen Lilie, stelle ich hier Gedanken vor, die in unsere<br />

Gesellschaft gehören und dementsprechend sehr aktuell sind:<br />

„…Die grüne Schlange erreicht auch bald den Ort, doch reicht ihr<br />

Licht nicht hin, das ganze Heiligtum ­ denn ein solches ist es ­ zu<br />

erleuchten. Doch immerhin erkennt sie im Vorübergleiten drei<br />

sitzende Könige. Einer ist aus lauterem Gold, der zweite aus Silber<br />

und der dritte aus Erz geformt. In einer entfernteren Ecke meint sie<br />

noch einen vierten König zu gewahren, den sie aber nur undeutlich<br />

er­kennt. Als sie an dem goldenen König vorbeikriecht, spricht<br />

dieser sie an:<br />

„Wo kommst du her?“ – „Aus den Klüften“, versetzte die Schlange,<br />

„in denen das Gold wohnt.“ – „Was ist herrlicher als Gold?“ fragte<br />

der König. – „Das Licht“, antwortete die Schlange.<br />

Blick auf die Schule Waldorfschule in Cluj<br />

Blick von der Schule auf einen Stadteil von Cluj<br />

– „Was ist erquicklicher als Licht?“ fragte jener. – „Das Gespräch“,<br />

antwortete diese."<br />

Die Reise<br />

Frühmorgens mit einem schönen Sonnenaufgang am Flughafen in<br />

Stuttgart angekommen waren wir guter Dinge. Nach dem Einchecken<br />

warteten wir auf den Abflug und befassten uns noch auf deutschem<br />

Boden mit den Aufgaben, die auf uns zukommen sollten. Wir stiegen<br />

in das Flugzeug und bald starteten wir Richtung Osten. Wir landeten<br />

in Sibiu. Als Hr. Redzic und ich aus der Maschine heraustraten,<br />

wurden wir von der dortigen Hitze fast erschlagen, aber nur fast.<br />

Sibiu liegt etwa in der Mitte des Landes. Nun, wir hatten nicht vor, die<br />

Stadt zu sehen, denn wir hatten noch 160 km nach Norden zu<br />

fahren. Wir wurden von einem jungen Waldorflehrer freundlich<br />

empfangen. Drei Sprachen begleiteten uns bei der dreistündigen<br />

Autofahrt: Deutsch, Englisch und Französisch. Wir fuhren auf der<br />

Schnellstraße Richtung Norden. Diese Strecke musste zügig<br />

bewältigt werden, denn mein erster Kurs sollte bald anfangen. Die<br />

Hitze, der Hunger und der Durst machten es notwendig, eine Pause<br />

einzulegen. Unser lieber Begleiter war etwas ungeduldig, da die<br />

Tagung bereits lief. Also fuhren wir weiter…<br />

In der Schule, während der Tagung in Cluj<br />

Bei der Ankunft waren Hr. Redzic und ich erstaunt darüber, was<br />

unsere Kollegen hier zustande gebracht haben. Die finanziellen<br />

Verhältnisse sehen dort ganz anders aus, ebenso die Möglichkeit mit<br />

der Waldorfpädagogik zu arbeiten. Nun, wir kamen mit unserem<br />

Gepäck im Foyer der Schule an und ich musste mich beeilen, denn<br />

mein erster Kurs fing an. Wir haben verschiedene Übungen mit<br />

Tonarbeiten gemacht, um die Form­ und Lebenskräfte in Einklang zu<br />

bringen, wobei das Lebensalter der Schulkinder in der Unterstufe<br />

>>


erücksichtigt wurde. Für eine gute Stimmung regte ich die Lehrer<br />

zum Gesang an, um besser in diese Tätigkeit hineinzukommen. Wir<br />

arbeiteten also Ton in Ton. Viel Unterstützung bekam ich von der<br />

Lehrerin Frau Wiecken, die die Übersetzung übernahm.<br />

In den Kursen von Hr. Redzic war die Arbeitsstimmung sehr offen<br />

und das Thema wurde direkt behandelt. Worte und Gedanken<br />

wurden von einer anderen Dolmetscherin übersetzt. Die Übungen,<br />

die zur Arbeit gehörten, brachten Bewegung und Gelächter in seine<br />

Unterrichtsstunde. Dies wiederum erleichterte die Kopfarbeit und<br />

führte zu einem viel größeren Verständnis für die Sache selbst. Das<br />

Lachen ist ein Wundermittel mit großer Wirkung. Manche Fragen<br />

lösen sich so von selbst.<br />

Wir waren begeistert, mit Menschen von solch großer Offenheit<br />

zusammenzuarbeiten. Daher unser Dank und Achtung an die<br />

Kollegen.<br />

Aus der Schule Seite 14<br />

In manchen Freistunden schauten wir uns in der Schule um. Da wir<br />

beide selbst Werklehrer sind, ist die Holzwerkstatt der Schule ein<br />

wichtiger Bereich für uns. Als wir die Treppe hinaufgingen wurde<br />

deutlich, dass manche finanzielle Mittel fehlen. Es war aber zu<br />

erleben, wie viel man mit wenig doch machen kann. Der Werklehrer<br />

Hr. Trif und der Hausmeister empfingen uns. Wir konnten vieles<br />

sehen, uns Anregungen holen, sehen, wie und mit welch einfachen<br />

(von links nach rechts) Herr Redzic, Herr Trif, Herr Lasnier<br />

Frau Wiecken und Herr Redzic in Rosia<br />

Werkzeugen hier gearbeitet wird, wie die Ideen walten und was die<br />

Phantasie solcher Menschen zustande bringt. Unsere Herzen<br />

wurden warm, eine wahre Begegnung.<br />

Einige Lehrer hatten bei dieser Tagung mitgewirkt und am Ende<br />

wurde in der letzten Sitzung ein Rückblick gehalten. In diesem<br />

Zusammenhang möchte ich hier einige Worte von einem<br />

Teilnehmer erwähnen. Er hat für mich auf einen Punkt gebracht, wo<br />

wir insgesamt hinarbeiten sollten. Er sagte sinngemäß: „Es war für<br />

uns gut zu erleben, dass die Arbeiten in den pädagogischen<br />

Arbeitsgruppen mit Beispielen, Hinweisen und Ideen nicht mit dem<br />

Vorsatz ihr müsst, sondern ihr könnt so mit den Schülern arbeiten<br />

vorgestellt wurden.“<br />

Von dieser Reise haben wir vieles mitgenommen, wie neue<br />

Bekanntschaften, die kleinen Momente, die so erfüllend waren, die<br />

Feier am Feuer mit Gesang und Tanz und einer wunderbaren<br />

Atmosphäre sowie das kleine Konzert des Flötenorchesters.<br />

Kurz vor der Rückreise nahmen wir noch die Gelegenheit wahr,<br />

eine kleine Waldorfschule für Romakinder in Rosia in der Nähe von<br />

Sibiu zu besuchen.<br />

Mit vielen schönen Eindrücken traten wir am Sonntag die<br />

Rückreise an.<br />

Jean­Luc Lasnier ­ Lehrer


Seite 15 Aus der Schule<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule Mannheim beteiligt sich an Bildungsoffensive der<br />

Vereinten Nationen<br />

Zukunft gestalten, sich engagieren, gemeinsam etwas auf die Beine stellen: Bereits zum fünften Mal in<br />

Folge beteiligen sich mehrere hundert Initiativen in ganz Deutschland an den Aktionstagen der UN­Dekade<br />

„Bildung für nachhaltige Entwicklung“.<br />

Wie Kinder, Jugendliche oder Erwachsene sich für ein ökologisch, ökonomisch und sozial gerechtes<br />

Umfeld einsetzen, erfuhren Besucher am Samstag, den 29. September 2012 beim Schulfest und Tag der<br />

offenen Tür an der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule in Mannheim am Neuen Messplatz.<br />

„Wir stehen vor großen Herausforderungen: Finanzkrise, Klimawandel, die Verteilung von immer knapper<br />

werdenden Ressourcen machen deutlich, wie viel wir wissen und können müssen, um die Welt für alle<br />

lebenswert zu gestalten“, so Professor Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees der UN­<br />

Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.<br />

Die <strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule Mannheim beteiligt sich erstmalig an den bundesweiten<br />

Aktionstagen der Deutschen UNESCO­Kommission und ist damit Teil der weltweiten Bildungsoffensive der<br />

Vereinten Nationen.<br />

Die <strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule Mannheim<br />

präsentiert sich bei einem Schulfest und Tag der<br />

offenen Tür<br />

Das Zusammenleben in Mannheim ist von kultureller Vielfalt<br />

geprägt. Menschen verschiedener Herkunft,<br />

unterschiedlicher Sprachen, Kulturen und Religionen lernen<br />

und leben hier zusammen. Diesen Grundgedanken des<br />

Miteinanders zu fördern ist zentrales Anliegen der <strong>Freie</strong>n<br />

<strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule Mannheim. Mit Spielen aus<br />

aller Welt, sowie bei internationaler Küche aus regionalen<br />

Anbau präsentierte die Schule ihre kulturelle Vielfalt der<br />

Schule und der Stadt Mannheim. Strahlender Sonnenschein<br />

und ein herbstlich dekoriertes Schulhaus empfingen die<br />

Gäste, die sich auf den Weg gemacht hatten, um die ganze<br />

Schulgemeinschaft in lebendiger Stimmung zu erleben. UN­Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“<br />

Bild links: Schülerinnen und Schüler singen zur Eröffnung des Schulfestes<br />

Bild rechts: Besucher des Schulfestes genießen die alkoholfreien Cocktails<br />

der 8. Klass-Bar<br />

Vom 21. bis 30. September 2012 beteiligten sich mehrere hundert<br />

Kindertagesstätten, Schulen und Initiativen an den Aktionstagen. Sie alle<br />

setzen sich für eine bessere Gesellschaft ein. Die Gestaltungskompetenz<br />

dafür vermittelt Bildung für nachhaltige Entwicklung. Mit der UN­Dekade<br />

„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005­2014) haben sich die<br />

Vereinten Nationen verpflichtet, diese Art des Lernens in ihren<br />

Bildungssystemen zu verankern. Auf der Grundlage eines einstimmigen<br />

Bundestagsbeschlusses koordiniert die Deutsche UNESCO­Kommission<br />

die deutschen Aktivitäten zur UN­Dekade. Dazu hat sie ein<br />

Nationalkomitee mit Experten berufen, das die Umsetzung begleitet. Das<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Arbeit.<br />

Gunhild Daecke ­ Öffentlichkeitsarbeit<br />

Weitere Informationen<br />

www.bne­portal.de<br />

www.unesco.de


<strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule gewinnt Fuchs Förderpreis<br />

Sieben Einrichtungen dürfen sich insgesamt über 30000 Euro freuen.<br />

Die Firma Willis, Versicherungsmakler des Schmierstoffherstellers,<br />

zeichnete darüber hinaus zwei weitere Projekte mit je 2500 Euro<br />

aus.<br />

"Gesellschaftliches und soziales Engagement ein wesentlicher Teil<br />

unserer Unternehmensphilosophie", betonte Vorstandsvorsitzender<br />

Stefan Fuchs bei der feierlichen Preisverleihung in der<br />

Konzernzentrale. "Allzu oft vergisst man, wie gut es einem geht. Und<br />

dass es so viele Menschen gibt, die ihr Leben nicht aus eigener Kraft<br />

meistern können." Dabei könnte jeder selbst einmal in eine solche<br />

Situation kommen. Und genau deshalb unterstützt Fuchs Petrolup<br />

schon seit vielen Jahren Hilfsprojekte.<br />

Mit 30 Bewerbungen sind in diesem Jahr so viele wie nie zuvor<br />

eingegangen. Eine Jury aus Vertretern des Unternehmens und der<br />

Stadtverwaltung wählte dann die neun Preisträger aus. Ihre Projekte<br />

haben die unterschiedlichsten Zielgruppen, einen Schwerpunkt<br />

allerdings Behinderte und Senioren ­ ihnen will man den Weg ins<br />

"normale" gesellschaftliche Leben ebnen.<br />

Begegnung der Generationen<br />

Aus der Schule Seite 16<br />

So möchte die <strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule Mannheim mit<br />

ihrem Garten in der Kleingartenanlage Herzogenried nicht nur den<br />

Kindern einen Bezug zur Natur vermitteln. Sie will dort die<br />

Begegnung zwischen Schülern und Senioren möglich machen, die<br />

Jüngeren sollen von den Älteren etwas über den Anbau von<br />

Pflanzen lernen. Für Gartengeräte und Saatgut wird Geld gebraucht<br />

­ dafür gibt Fuchs Petrolup nun 3600 Euro.<br />

Das auch Ältere selbständig zum Einkaufen können, das ermöglicht<br />

das Quartierbüro im Wohlgelegen. Einmal in der Woche bietet es<br />

dazu eine Fahrt in ein Einkaufszentrum ab ­ und dabei geht es<br />

natürlich nicht nur um die Versorgung mit Waren, sondern auch um<br />

Gespräche mit anderen Mitfahrern. Der "Einkaufsshuttle" erhält<br />

3500 Euro aus dem Fördertopf. Mit 6700 Euro geht der größte<br />

Betrag an das Projekt "Ferienpate" des Stadtjugendrings. Es will<br />

Jungen und Mädchen aus sozial schwachen Familien ermöglichen,<br />

in den Ferien an Freizeiten verschiedener Mannheimer Vereine und<br />

Einrichtungen teilzunehmen.<br />

Das diese Spenden einiges möglichen machen, weiß<br />

Oberbürgermeister Peter Kurz als Schirmherr des Preises nur zu<br />

gut. "Unternehmen brauchen nicht nur Standorte, sondern auch<br />

eine Heimat," sagte er. Wie viel Fuchs Petrolup an seiner Heimat<br />

liege, das dokumentiert das Unternehmen mit seinem vielfältigen<br />

Engagement.<br />

aus "Mannheimer Morgen"


Seite 17 Konzeptionelles<br />

Unser neues Schulfach: "Deutsch als Vertiefungssprache (DaV)" Von der Bedeutung einer ganzheitlichen<br />

Sprachförderung<br />

Aus dem Schulalltag<br />

Es ist 10:15 Uhr. Acht fröhliche Kinder betreten den kleinen Raum,<br />

nehmen im Stuhlkreis Platz und nach der Begrüßung beginnen wir<br />

unsere Stunde mit einem Spruch. Es folgen Zungenbrecher für die<br />

gute Artikulation, ein Gedicht mit besonderen<br />

Koordinationsbewegungen und einige weitere Gedichte. Während<br />

die Kinder engagiert mitsprechen, darf ein Schüler als "Lehrer" an<br />

der Tafel mit einem Zeigestock auf den angehefteten Bildern<br />

zeigen, worum es in den Gedichten und Sprüchen gerade geht. Als<br />

nächstes wird zu einem Lied getanzt; auch der Liedinhalt ist in<br />

Form von Bildern an der Tafel verdeutlicht oder es wird zur<br />

Gitarrenbegleitung gesungen und gespielt. Weiter geht es mit einer<br />

kleinen Schreibarbeit, entweder in Form eines gezielten, kurzen<br />

Diktates oder in Form von freien Texten bzw. Geschichten<br />

(Kreatives Schreiben). Hier entstehen lustige Geschichten, in<br />

denen der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind.<br />

Zum Schluss wird noch ausgiebig gespielt, sei es ein Kartenspiel,<br />

bei dem die Darstellungen auf den Karten immer korrekt benannt<br />

und vielleicht sogar beschrieben werden müssen, ein Spiel mit<br />

echten Gegenständen (z.B. Tieren, Möbeln etc., die besprochen<br />

werden) oder ein Brettspiel, bei dem die Kinder ihre<br />

Lesekompetenz schulen. Wahlweise kann hier auch ein kleines<br />

Theaterstück einstudiert werden. Wie immer ist die Zeit viel zu<br />

kurz. Wie gut, dass wir uns zweimal in der Woche zum DaV­<br />

Unterricht treffen.<br />

Selbstverständlich wird dieser Ablauf je nach Altersstufe variieren<br />

und einen anderen Charakter annehmen; gleich bleibt jedoch die<br />

Lebendigkeit und Freude, mit der die Schüler sprechen, singen,<br />

spielen und schreiben. Dieser Unterrichtseinblick soll beispielhaft<br />

für eine Stunde in den unteren fünf Klassen stehen.<br />

Was bedeutet DaV? Ein kleiner Einblick in das Konzept<br />

Die Grenzen meiner Sprache<br />

sind die Grenzen meiner Welt.<br />

Wittgenstein<br />

Sprache als Tor zur Welt ­ sich verbal ausdrücken zu können, ist<br />

nicht nur eine Grundvoraussetzung für bestmögliche<br />

Bildungschancen; es eröffnet auch die Möglichkeit zur<br />

Kommunikation und Verständigung mit anderen Menschen. Fast<br />

immer ist Sprache zugleich das Medium des Lernens: In einer<br />

Sprache und mit einer Sprache lernen wir Sprechen, aber zugleich<br />

auch alles andere. Und nicht zuletzt ist die Sprache von<br />

elementarer Bedeutung für die Bildung der kindlichen Identität:<br />

Identität wird vor allem über die Sprache vermittelt. Wichtig ist es<br />

daher, dass wir für die Kinder von Beginn an die Voraussetzungen<br />

und Chancen für einen optimalen Spracherwerb schaffen. Mit<br />

unserem neuen Fach "Deutsch als Vertiefungssprache" wollen wir<br />

dieser Forderung Rechnung tragen.<br />

Ein Teil unserer Schüler besitzt eine geringe Sprachkompetenz im<br />

Deutschen und oft auch in der eigenen Muttersprache. Das hat<br />

selbstverständlich tief greifende Auswirkungen auf die gesamten<br />

Lerngrundlagen der Kinder sowie auf ihr Lernverhalten.<br />

Die Kinder mit sprachlichen Schwierigkeiten im Deutschen haben<br />

zum großen Teil einen geringen Wortschatz, wenig Erfahrung im<br />

korrekten Umgang mit der deutschen Grammatik sowie mit dem<br />

Satzbau. Aus diesem Grund können sie nicht angemessen den<br />

vermittelten Unterrichtsinhalten folgen bzw. auf gestellte Fragen<br />

richtig antworten.<br />

Ein wahrer Schatz ist es, möglichst viele Gedichte und Lieder<br />

auswendig zu können und zu verstehen. Hier sind Unmengen an<br />

Wortschatz, richtiger Grammatik und Satzstrukturen versteckt. Das<br />

Geheimnis, um diese Schätze wirklich zu heben und für die<br />

Schüler nutzbar machen zu können, ist aber nicht einfach nur das<br />

Singen und Sprechen der Lieder und Gedichte, sondern vor allem<br />

die Verbildlichung der lebendigen Inhalte. Jedes Lied kann ohne<br />

jegliches Textverständnis gesungen werden. Doch ohne<br />

Verständnis von den gesungenen Inhalten zieht das Kind keinen<br />

Nutzen für sein Sprachverständnis daraus. Wenn ich z.B. ein Lied<br />

über einen Igel singe, aber keinen Begriff von dem Wort "Igel"<br />

habe, genieße ich ausschließlich die Sprachklänge und die Melodie<br />

des Liedes. Darum ist es mein großes Anliegen, alle eingeführten<br />

Texte entweder durch Bilder oder durch das eigene Spielen zu<br />

verdeutlichen. So finden wir im DaV­Unterricht viele Elemente aus<br />

dem Fremdsprachenunterricht, die hier für die Vertiefung der<br />

deutschen Sprache genutzt werden (siehe Bilder).<br />

Wir wollen allen Kindern, egal welcher sozialen<br />

und kulturellen Herkunft, die gleichen Bildungs­ und<br />

Entwicklungschancen ermöglichen. Da die Sprache der Weg zur<br />

Bildung ist, müssen wir zuallererst hier mit unserer Förderung<br />

ansetzen. Eine solide sprachliche Grundlage ist selbstverständlich<br />

die absolute Basis für das gesamte Lernen. Dies betrifft ein jedes<br />

Schulfach, den sozialen Umgang untereinander, die selbstständige<br />

Wissensvermittlung und ist auch grundlegend für die Bewältigung<br />

vieler Alltagssituationen. Für die unteren Klassen ist ein spielerisch­<br />

lebendiger Unterricht von großer Bedeutung, der möglichst viele<br />

Sinne bei den Kindern anspricht. Ich spreche hier von einem<br />

künstlerisch­spielerischen Umgang mit der Sprache im Sinne der<br />

Waldorfpädagogik. Die Schüler sollen ihre Sprachkompetenz<br />

vielfältig und freudvoll erweitern können. >>


Diese Vermittlung einer reichhaltigen Sprache geschieht in den<br />

unteren Klassen durch den mündlichen Sprachgebrauch in Form von<br />

Fingerspielen, Gedichten, Liedern, Tänzen, Sprachspielen, Theater<br />

etc.<br />

Auf dieser Grundlage nimmt dann in den höheren Klassen der<br />

schriftliche Umgang mit der Sprache einen immer größeren Raum<br />

ein. Was vorher mündlich geübt und praktiziert wurde, kann nun<br />

auch in schriftlichen Texten seine korrekte Anwendung finden. Die<br />

Förderung des ersten Schreibens und Lesens beginnt im DaV­<br />

Unterricht in der zweiten Klasse.<br />

Ziel ist es, die Kinder zu bewusstem Sprachhandeln zu ermutigen<br />

und damit die Freude am selbstständigen Umgang mit der deutschen<br />

Sprache zu wecken und zu steigern. Die Kinder sollen Freude an<br />

sprachlicher Gestaltung und sprachlichem Spiel erfahren, ihr<br />

sprachliches Selbstvertrauen entwickeln und Verantwortung im<br />

Umgang mit der deutschen Sprache übernehmen.<br />

Man muss sich verdeutlichen, dass nahezu alle Kinder, die den DaV­<br />

Unterricht besuchen, schon eine Sprache mehr sprechen als viele<br />

ihrer Mitschüler. Da liegt es auf der Hand, dass diese Schüler eine<br />

Vertiefung in der Unterrichtssprache Deutsch benötigen, die für sie<br />

selbst eine "Fremdsprache" bzw. Zweitsprache darstellt.<br />

Dieses neue Schulfach birgt eine große Chance, denn durch die<br />

Vertiefung der Unterrichtssprache festigt es das wichtigste Medium<br />

für nahezu alle Schulfächer, die Sprache, und erst auf diesem<br />

soliden Sprachfundament kann später eine weitere Fremdsprache<br />

erlernt werden.<br />

Konzeptionelles Seite 18<br />

Auf der Grundlage einer wirklich gefestigten Sprache kann der<br />

Einstieg in den Französischunterricht zu einem späteren Zeitpunkt<br />

problemlos erfolgen. Deutlich ist aber, dass ohne die Basis einer<br />

sicheren Sprachgrundlage im Deutschen und der eigenen<br />

Muttersprache das Erlernen einer weiteren Fremdsprache wie<br />

Französisch eine absolute Überforderung ist.<br />

Von der grundlegenden Wichtigkeit der Muttersprache<br />

Die ganz wichtige Ergänzung und Basis zu DaV ist, wie in den<br />

beiden vergangenen Gesamtelternabenden dargestellt, eine gezielte<br />

Förderung der Muttersprache bzw. Erstsprache. Es ist sehr wichtig,<br />

sich immer wieder zu verdeutlichen, dass die gut entwickelte<br />

Muttersprache die Grundlage für das Erlernen der Zweitsprache<br />

Deutsch sowie jeder weiteren Fremdsprache und für das gesamte<br />

Lernen ist (bis hinein in die Mathematik!!!). Überall, wo es darum<br />

geht logisch zu denken, zu verknüpfen und Zusammenhänge zu<br />

schließen, bildet die Muttersprache die Basis. Es wird deutlich, dass<br />

die Beherrschung der Muttersprache grundlegend für das Lernen in<br />

allen Schulfächern ist, für das sich Zurechtfinden in verschiedenen<br />

Lebensbereichen und für die Identitätsentwicklung. Die Sprache<br />

ermöglicht dem Kind die eigene Ursprungskultur besser zu verstehen<br />

und die eigenen Wurzeln zu begreifen. Damit stärkt sie deutlich >><br />

Was bedeutet DaV? - Ein kleiner Einblick in das Konzept<br />

ﻡﺍ ﻡﻉﻥﻯ ﺩﻑ ؟ ﻥﻅﺭﺓ ﺹﻍﻱﺭﻩ ﻡﻝﺥﺹﻩ ﻑﻱ ﺥﻁﺓ ﻩﺫﺍ ﺍﻝﻡﺵﺭﻭﻉ<br />

ﺫﺍﺕ ﻡﺭﺓ: "ﺇﻥ ﺡﺩﻭﺩ Ludwig Wittgenstein ﻕﺍﻝ ﺍﻝﻑﻱﻝﺱﻭﻑ ﺍﻝﺃﻝﻡﺍﻥﻱ ﻝﻭﺩﻑﺝ ﻭﺕﺝﻱﻥﺵﺕﺍﻱﻥ<br />

ﻝﻍﺕﻱ ﻩﻱ ﺡﺩﻭﺩ ﻉﺍﻝﻡﻱ. ﻭﻱﻡﻙﻥ ﻝﻝﻡﺭء ﺃﻥ ﻱﺽﻱﻑ ﺇﻝﻯ ﺫﻝﻙ ﺍﻝﻕﻭﻝ٬ "ﺇﻥ ﺡﺩﻭﺩ ﻝﻍﺕﻱ ﻩﻱ ﺡﺩﻭﺩ ﻡﻉﺭﻑﺕﻱ"٬<br />

ﻭﺏﺍﻝﺕﺍﻝﻱ ﻩﻱ ﺡﺩﻭﺩ ﻑﺭﺹﺕﻱ ﻭﺕﺝﺭﺏﺕﻱ ﻑﻱ ﺍﻝﺡﻱﺍﺓ. ﺍﻝﻝﻍﺓ ﻩﻱ ﻭﺍﺡﺩ ﻡﻥ ﺃﻩﻡ ﺍﻝﻉﻭﺍﻡﻝ ﺍﻝﺕﻱ ﺕﺅﺙﺭ ﻑﻱ<br />

ﺍﻥﺝﺍﺯﺍﺕ ﺍﻝﺇﻥﺱﺍﻥ ﻭﺕﺡﺩﻱﺩ ﺱﻕﻑ ﻁﻡﻭﺡﺍﺕﻩ٬ ﻭﺏﺍﻝﺕﺍﻝﻱ ﺕﺡﺩﻱﺩ ﻕﺩﺭﺍﺕﻩ ﻉﻝﻯ ﺕﺡﻕﻱﻕ ﺫﺍﺕﻩ. ﻑﺍﻝﻝﻍﺓ ﻩﻱ ﺃﺩﺍﺓ<br />

ﺍﻝﺕﻑﻙﻱﺭ ﻭﺍﻝﺕﻉﺏﻱﺭ ﺍﻝﺭﺉﻱﺱﻱﺓ ﻉﻥ ﺍﻝﺫﺍﺕ٬ ﻭ ﻭﺱﻱﻝﺓ ﺍﻝﺕﻭﺍﺹﻝ ﻡﻉ ﺍﻝﻍﻱﺭ ﻡﻥ ﺍﻝﻥﺍﺱ ﻭﺍﻝﻙﺙﻱﺭ ﻡﻥ<br />

ﺍﻝﺃﺵﻱﺍء ﺍﻝﺕﻱ ﺕﺱﺍﻩﻡ ﻑﻱ ﺕﺡﺩﻱﺩ ﺍﻝﻡﺝﺍﻝ ﺍﻝﺡﻱﻭﻱ ﻝﻥﺵﺍﻁ ﺍﻝﺇﻥﺱﺍﻥ ﻭ ﺏﺍﻝﺍﺥﺹ ﺍﻝﻁﻑﻝ ﻑﻱ ﻙﺍﻑﺓ<br />

ﺍﻝﻡﺝﺍﻝﺍﺕ ﻑﻱ ﺍﻝﺡﻱﺍﺓ ﺍﻝﻝﻍﺓ ﻩﻱ ﺍﻝﺏﺍﺏ ﺇﻝﻯ ﺍﻝﺡﻱﺍﺓ<br />

ﻝﺫﻝﻙ ﻭﺝﺩﻥﺍ ﺍﻥﻩ ﻡﻥ ﺍﻝﻡﻩﻡ ﺝﺩﺍ ﺍﻉﻁﺍء ﻙﻝ ﻁﻑﻝ ﻡﻥﺫ ﺍﻝﺏﺩﺍﻱﻩ ﺍﻝﻑﺭﺹﻩ ﻝﺕﻉﻝﻡ ﻭ ﺍﻝﺕﻉﻡﻕ ﺏـﺍﻝﻝﻍﻩ ﺍﻝﺍﻝﻡﺍﻥﻱﻩ<br />

ﻑﻱ ﻡﺍﺩﺓ "ﺍﻝﺕﻉﻡﻕ ﻑﻱ ﺍﻝﻝﻍﻩ ﺍﻝﺍﻝﻡﺍﻥﻱﻩ<br />

ﺍﻥ ﺝﺯء ﻡﻥ ﻁﻝﺍﺏﻥﺍ ﻝﺍ ﻱﺕﻕﻥﻭﻥ ﺍﻝﻝﻍﻩ ﺍﻝﺍﻝﻡﺍﻥﻱﻩ ﺏﺍﻝﺵﻙﻝ ﺍﻝﻡﻁﻝﻭﺏ ﻭ ﻍﺍﻝﺏﺍ ﻝﺍ ﻱﺕﻕﻥﻭﻥ ﻝﻍﺕﻩﻡ ﺍﻝﺃﻡ<br />

ﺍﻱﺽﺍ, ﻡﻡﺍ ﻱﺅﺙﺭ ﺏﺵﻙﻝ ﺱﻝﺏﻱ ﻙﺏﻱﺭ ﻉﻝﻯ ﺍﺱﺱ ﺍﻝﺕﻉﻝﻡ ﻭ ﺱﻝﻭﻙ ﺍﻝﻁﻑﻝ ﻑﻱ ﺍﻝﻡﺩﺭﺱﻩ<br />

ﺍﻝﺍﻩﻡﻱﻩ ﺍﻝﺍﺱﺍﺱﻱﻩ ﻝﺕﻉﻝﻡ ﻭ ﺍﺕﻕﺍﻥ ﺍﻝﻝﻍﺓ ﺍﻝﺍﻡ<br />

ﻙﻡﺍ ﺃﻭﺽﺡﻥﺍ ﻑﻱ ﺍﻝﺍﺝﺕﻡﺍﻉﻱﻥ ﺍﻝﺱﺍﺏﻕﻱﻥ ﻝﺍﻩﺍﻝﻱ ﺍﻝﻁﻝﺏﻩ ﻑﻱ ﻡﺩﺭﺱﺕﻥﺍ, ﺍﻥ ﺍﻝﺕﺭﻙﻱﺯ ﻉﻝﻯ ﻡﺱﺍﻉﺩﺓ<br />

ﺍﻝﻁﻝﺍﺏ ﻝﺕﻉﻝﻡ ﻝﻍﺓ<br />

ﺍﻝﺍﻡ ﺃﻭ ﺍﻝﻍﻩ ﺍﻝﺃﻭﻝﻯ ﻩﻭ ﺍﻝﻉﺍﻡﻝ ﺍﻝﺍﺱﺍﺱﻱ ﻝﺕﻉﻝﻡ ﺍﻝﻝﻍﺓ ﺍﻝﺍﻝﻡﺍﻥﻱﻩ ﺃﻭ ﺍﻱﻩ ﻝﻍﺓ ﺙﺍﻥﻱﻩ, ﻙﻡﺍ ﻩﻭ ﻉﻥﺹﺭ ﺍﺱﺍﺱﻱ<br />

ﻝﻝﻥﺝﺍﺡ ﻑﻱ ﻙﺍﻑﺓ ﺍﻝﻡﻭﺍﺩ ﺍﻝﺩﺭﺍﺱﻱﻩ ﻭ ﺥﺍﺹﺓ ﺍﻝﻡﻭﺍﺩ ﺍﻝﺕﻱ ﺕﺕﻁﻝﺏ ﺍﻝﺕﻑﻙﻱﺭ ﺍﻝﻡﻥﻁﻕﻱ ﻭ ﺍﻝﺕﺡﻝﻱﻝ ﺏﻡﺍ<br />

ﻑﻱﻩﻡ ﻡﺍﺩﺓ ﺍﻝﺭﻱﺍﺽﻱﺍﺕ .ﻙﻡﺍ ﺍﻥ ﺍﺕﻕﺍﻥ ﺍﻝﻝﻍﺓ ﺃﻝﺍﻡ ﻱﺱﺍﻩﻡ ﺏﺵﻙﻝ ﻙﺏﻱﺭ ﻭ ﻑﻉﺍﻝ ﻉﻝﻯ ﻡﺱﺍﻉﺩﺓ ﺍﻝﻁﺍﻝﺏ<br />

ﻝﻝﺕﻉﺍﻡﻝ ﺍﻝﺍﻡﺙﻝ ﻑﻱ ﻙﻝ ﻡﺝﺍﻝﺍﺕ ﺍﻝﺡﻱﺍﺓ ﻭ ﻉﻝﻯ ﺍﻝﺕﻥﻡﻱﺓ ﺍﻝﺫﺍﺕﻱﻩ ﻭﺍﻝﺕﻁﻭﺭ ﺍﻝﻥﻑﺱﻱ<br />

ﺃﺥﻱﺭًﺍ ﻱﻥﺏﻍﻱ ﺍﻥ ﻝﺍ ﻥﻥﺱﻯ ﺍﻥ ﺕﻉﻝﻡ ﻝﻍﺓ ﺃﻝﺍﻡ ﺏﺵﻙﻝ ﻡﺕﻕﻥ ﻱﺱﺍﻉﺩ ﺍﻝﻁﻑﻝ ﻉﻝﻯ ﻑﻩﻡ ﻭ ﺍﺱﺕﻱﻉﺍﺏ<br />

ﺡﺽﺍﺭﻩ ﺍﻝﻭﻁﻥ ﺍﻝﺍﻡ<br />

ﻭ ﺍﻝﺕﻭﺍﺹﻝ ﻡﻉ ﺍﻝﺝﺫﻭﺭ ﻡﻡﺍ ﻱﺕﻱﺡ ﻝﻝﻁﻑﻝ ﺙﻡ ﻝﻝﺍﻥﺱﺍﻥ ﺍﻝﻥﻡﻭ ﺏﺍﻝﺵﻙﻝ ﺍﻝﺹﺡﻱ ﻭ ﺕﻁﻭﻱﺭ ﺍﻝﻭﻉﻱ ﺍﻝﺫﺍﺕﻱ


Seite 19 Konzeptionelles<br />

das Selbstwertgefühl eines Menschen.<br />

Deutlich muss sein, dass der Erwerb einer Zweitsprache weitgehend<br />

nach dem Muster der Erstsprache verläuft. Das Kind lernt die<br />

Zweitsprache sozusagen wie durch einen Filter der Muttersprache.<br />

Sehr wichtig ist also, dass der Erwerb weiterer Sprachen das<br />

Erlernen der Muttersprache niemals unterbricht. Verzögerungen der<br />

Sprachentwicklung in der Zweitsprache Deutsch bis hin zu<br />

Auffälligkeiten und Störbildern resultieren oftmals daraus, dass<br />

kognitive Konzepte der Muttersprache noch nicht übernommen<br />

wurden. Wenn ich z.B. ein Wort in meiner Muttersprache nicht<br />

kenne, ist es umso schwieriger, es in einer weiteren Sprache zu<br />

lernen, gleiches gilt für die Grammatik etc.<br />

Selbstverständlich liegt das Hauptalter der Sprachentwicklung<br />

zwischen zwei und fünf Jahren, d.h. schon im Kindergartenalter ist<br />

eine intensive und reichhaltige Pflege der Muttersprache von sehr<br />

großer Bedeutung. In dieser ersten Sprachperiode wird die Sprache<br />

stark an das Gefühl angebunden; geschieht das nicht, so muss<br />

spätestens mit Eintritt in die Schule eine Nachreifung beginnen. Wird<br />

die Muttersprache nicht weiter gepflegt, so bleibt es bei einer<br />

emotionalen Gefühlssprache und es kommt nicht zur Klarheit, d.h.<br />

zu einer anspruchsvollen Bildungssprache. Das heißt, sowohl in der<br />

Muttersprache (Erstsprache) als auch in der Zweitsprache (Deutsch)<br />

bedarf es einer gezielten Sprachentwicklungsförderung, sowohl auf<br />

der Gefühlsebene (Lieder, Sprüche, Bilderbücher etc.) als auch auf<br />

der Gedankenebene (Schreiben, Lesen etc.).<br />

Wissenschaftliche Studien belegen, dass der wichtigste Indikator für<br />

einen erfolgreichen Schulabschluss ein mehrjähriger Unterricht in<br />

der Muttersprache ist, der bis zur kognitiv anspruchsvollen<br />

Bildungssprache führt. Das Erlernen des Schreibens und des<br />

Lesens in der Muttersprache führt zu direkter Verbesserung in der<br />

Zweitsprache.<br />

Selbstverständlich muss immer deutlich sein, dass eine gepflegte<br />

Zweisprachigkeit immer von Vorteil ist. Allerdings bedarf es einer<br />

gezielten Förderung schon im Kindesalter. Durch eine stabile<br />

Zweisprachigkeit erlernt ein Kind eine jede weitere Fremdsprache<br />

schneller (metasprachliche Fähigkeiten) und die gesamte geistige<br />

Entwicklung der Kinder wird positiv beeinflusst. Um die in der<br />

Mehrsprachigkeit liegenden Ressourcen besser nutzen zu können,<br />

sollte die Förderung und Unterstützung möglichst schon im<br />

Kindergartenalter beginnen.<br />

Da wir an unserer Schule bisher keinen gezielten<br />

Muttersprachunterricht anbieten können, ist hier meine große Bitte<br />

an alle Eltern, mit den Kindern zuhause in ihrer Muttersprache zu<br />

sprechen und diese möglichst reichhaltig zu fördern. Durch Lieder,<br />

Bilderbücher, Geschichten, Handgestenspiele und Gedichte und<br />

später bis ins Schriftliche hinein kann so im Elternhaus eine gute<br />

muttersprachliche Grundlage angelegt werden, als eine wichtige<br />

Basis für den Unterricht an unserer Schule.<br />

Das heißt also, dass nicht nur die Pflege der Zweitsprache eine<br />

große Bedeutung für die Gesamtentwicklung der Kinder hat,<br />

sondern auch die Pflege der Erstsprache.<br />

Katrin Höfer – Lehrerin<br />

Deutsch als Vertiefungssprache – Auszüge in Türkisch<br />

DaV ne demek?<br />

Konseptimize kisa bir bakis.<br />

Dilimizin sinirlari dünyamizin sinirlaridir. (Wittgenstein)<br />

Dünyaya acilmak icin kendimizi iyi ifade edebilmemiz gerekiyor, ve<br />

dil sadece en iyi egitim icin gerekli ön yapi degil, ayni zamanda<br />

baska insanlarla konusma ve anlasma imkanida veriyor. Dil ögrenim<br />

icin bir aractir. Dilimizle konusmanin yaninda baska cok seyleri<br />

ögreniyoruz.<br />

Ayni zamanda dil cocuklarin kendi kimliklerini gelistirmek icinde cok<br />

önemlidir. Kimlik cogunlukla dil üzerinden gelisiyor. Onun icin<br />

cocuklara önce dillerini en iyi sekilde ögrenme imkani saglamak cok<br />

önemli. Yeni dersimiz " Deutsch als Vertiefungssprache"<br />

(derinlestirilmis Almanca dersi) ile ögrencilere bu imkani vermek<br />

istiyoruz. Ögrencilerimizin bir bölümünün hem ana dilinde hemde<br />

Almancada cok eksikleri var. Bu durum ögrencilerin hem baska<br />

derslerde hem de davranislarinda cok etkili oluyor.


Seite 21 Kooperationsprojekte<br />

Senioren und Schüler/innen der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule gärtnern zusammen<br />

Nach den Sommerferien luden das Quartiermanagement<br />

Herzogenried zusammen mit der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n<br />

Waldorfschule Vertreter der Presse, Sponsoren, Politiker sowie<br />

kleine und große, junge und alte Gärtnerinnen und Gärtner in den<br />

interkulturellen Gemeinschaftsgarten „Herzogengärten“ ein, um<br />

diesen feierlich einzuweihen und zu eröffnen. Inspiriert wurde der<br />

Name von den „Prinzessinnengärten“ in Berlin. Quartiermanager<br />

Michael Lapp, Gunhild Daecke und Roman Wolf von der <strong>Freie</strong>n<br />

<strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule begrüßten die Gäste Thomas Trüper<br />

(Stadtrat und Vorsitzender der IG Herzogenried), Ingrid Kunz­<br />

Albrecht (Vorsitzende von MaJunA e.V.), Oliver Takacs (VR Bank<br />

Rhein­Neckar Nord eG) sowie Sylvia Osthues (Mannheimer<br />

Morgen), Ursel Kravat (Bezirksbeirat Neckarstadt­Ost), einige<br />

Gärtnerinnen und Gärtner und die Schülerinnen und Schüler der<br />

<strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule.<br />

Der 400 Quadratmeter große Garten, der als Gemeinschafts­projekt<br />

der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule mit dem<br />

Quartiermanagement Herzogenried, der Interessengemeinschaft<br />

Herzogenried und MaJunA (Mannheims Junge Alte) bewirtschaftet<br />

wird, bietet die Möglichkeit generations­ und kulturübergreifender<br />

Aktivitäten und verfolgt eine partizipative und solidarische Grundidee.<br />

Die eine Hälfte des Gartens wird von der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n<br />

Waldorfschule bewirtschaftet und die andere Hälfte wird von<br />

Anwohnern und MaJunA genutzt. Diese grüne Oase in der<br />

Kleingartenanlage Herzogenried ist ein idealer Ort für entspannte<br />

Begegnungen und Naturerfahrungen und bietet eine hervorragende<br />

Möglichkeit, das Band zwischen den verschiedenen Generationen<br />

und Kulturen neu zu knüpfen und auszubauen. Das gemeinsame<br />

Arbeiten, Spielen, Essen und Erholen in einem Garten stiftet eine<br />

neue Form der Gemeinschaft, bietet Gelegenheit der<br />

wechselseitigen Unterstützung, Förderung und Anerkennung. Junge<br />

lernen von Älteren, Ältere lernen von Jüngeren – ein wechselseitiger<br />

Bildungsprozess, von dem alle Teilnehmenden nur profitieren<br />

gemeinsame Gartenarbeit von Seniorinnen und Senioren und<br />

Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse<br />

können. Dank der Spenden der Interessengemeinschaft<br />

Herzogenried, des Bezirksbeirats Neckarstadt­Ost, der MVV, der<br />

GBG und der VR Bank Rhein­Neckar Nord konnte das langfristig<br />

angelegte integrative Gemeinschaftsprojekt überhaupt realisiert<br />

werden.<br />

Das anfänglich völlig verwilderte Grundstück ist kaum<br />

wiederzuerkennen – jegliches Unkraut wurde entfernt, auf den von<br />

Anwohnerinnen und Anwohnern angelegten Beeten kann bereits<br />

fleißig Gemüse geerntet werden und auch der Kiwibaum trägt<br />

reichlich Früchte. Kirschen und Äpfel sind vollständig abgeerntet<br />

und die begeisterten Gärtnerinnen und Gärtner schmieden bereits<br />

Pläne für die Spätjahr­Bepflanzung und für das nächste Gartenjahr.<br />

Froh und erleichtert zeigte sich vor allem die Waldorfschule, endlich<br />

einen Garten für den Gartenbauunterricht gefunden zu haben. Bald<br />

schon sollen auch die Schülerinnen und Schüler Kräuter und<br />

Gemüse anpflanzen, gärtnerische Fähigkeiten entwickeln, Natur<br />

erleben und Naturgesetze erfahren können. Immer drei Kinder<br />

werden sich ein Beet teilen, Salat, Gemüse und andere<br />

Nutzpflanzen einsäen und geerntete Produkte selbst verarbeiten.<br />

Ein Grill sowie ein Backofen und drei Komposter sollen im Garten<br />

installiert werden und auch Gemeinschaftsprojekte mit den anderen<br />

Gärtnern sind geplant – so sollen beispielsweise die Schülerinnen<br />

und Schüler Hochbeete für MaJunA­Gärtnerinnen und ­Gärtner<br />

anlegen. Die momentan vierte Klasse der Waldorfschule wird<br />

außerdem eine große Bank zum Sitzen, Ausruhen und Entspannen<br />

bauen. Erste Grundfundamente sind bereits in den Boden<br />

eingelassen und so warten alle gespannt auf die Fertigstellung der<br />

Bank.<br />

Carolin Streit, Quartiermanagement Herzogenried


Kooperationsprojekte Seite 22<br />

Ausbildungspartnerschaft mit Daimler besiegelt<br />

Die Daimler AG – Mercedes Benz Werk Mannheim ­<br />

unterzeichnete am 23. Oktober 2012 einen<br />

Kooperationsvertrag mit der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n<br />

Waldorfschule in der Neckarstadt. Ziel der Kooperation ist<br />

es, Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, in<br />

verschiedene technische Berufe zu schnuppern<br />

Durch eine Ausbildungspartnerschaft mit dem Mercedes Benz<br />

Werk in Mannheim will die <strong>Freie</strong> Inter­kulturelle Waldorfschule<br />

ihren Schülern die Möglichkeit bieten, praktische Einblicke in<br />

verschiedene technische Berufe zu erhalten. Der<br />

Kooperationsvertrag, den die Vorstände der Schule am Neuen<br />

Messplatz, Zan Redzic und Neshet Türkmen mit Mercedes­Benz<br />

Ausbildungsmeister Franz Bach heute unterzeichneten, soll eine<br />

Berufsvorbereitung der Schüler optimieren. Bach ist es ein<br />

Anliegen den Schülern Informationen über Ausbildungen und den<br />

Arbeitsalltag zu vermitteln und Bewerbertraining anzubieten mit<br />

Ausschnitten aus dem Mercedes­Einstellungstest. Vor allem aber<br />

bietet Bach praktische Einblicke in technische Berufe an und lädt<br />

ganze Klassen zu Besuchen oder einzelne Schüler zu Praktika<br />

ins Werk ein. Insgesamt betreut der Ausbildungsmeister zwölf<br />

Schulen in der Metropolregion Rhein­Neckar, um über die<br />

technischen Berufe im Benz­Werk zu informieren. Die Schüler der<br />

Schule in der Neckarstadt sind von dem Angebot des Benz­Werks<br />

begeistert. So nutzen einige Schüler schon heute die Gelegenheit,<br />

Informationen über Praktikums­ und Ausbildungsmöglichkeiten bei<br />

Mercedes­Benz einzuholen. Die ersten Schüler haben bereits ihre<br />

Bewerbung er­folgreich hinter sich gebracht und das Praktikum im<br />

Benz­Werk steht bevor.<br />

Beide Kooperationspartner profitieren von einer engen<br />

Zusammenarbeit. So betont der Vorstand der Schule wie wichtig es<br />

ist, die Schüler optimal auf den Übergang in den Beruf vorzubereiten<br />

und gleichzeitig kann das Benz­Werk einem Fachkräftemangel<br />

vorbeugen.<br />

Gunhild Daecke ­ Öffentlichkeitsarbeit<br />

Oberstufenschüler mit den Vorständen Neshet Türkmen, Zan Redzic und Franz Bach - Ausbildungsmeister bei Mercedes-Benz (von links nach rechts)


Seite 23 Besondere Anlässe<br />

Wissbegieriger „Cem auf Tour“ lernt Integrationspädagogik<br />

Die Schule ist bundesweit Vorbild für gelungene Integrations­<br />

pädagogik – Besuche von interessierten hochrangigen Landes­<br />

und Bundespolitikern stehen in der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n<br />

Waldorfschule in der Maybachstraße deshalb seit Gründung der<br />

modellhaften integrativen Schule immer wieder auf dem<br />

Stundenplan.<br />

So bereiteten Lehrer, Schüler und Eltern der Schule dem<br />

Bundesvorsitzenden der Grünen, Cem Özdemir, der bei seiner<br />

Sommertour in Mannheim Station machte, einen entspannten,<br />

sommerlichen Empfang. Sie präsentierten stolz ihre aus einem<br />

ehemaligen Möbelhaus umgebaute Schule und ge­nierten sich<br />

nicht, den Polit­Promi mit Fragen nach seiner eigenen Schulzeit<br />

und Bildungskarriere zu löchern. Nach einem kurzen Blick in die<br />

Geometriehefte der 5. Klasse stellte sich Özdemir den 11.­<br />

Klässlern und ihrem Lehrer Jean­Luc Lasnier. Für die<br />

Jugendlichen – jeder zweite mit Migrationshintergrund wie der<br />

Spitzenpolitiker ­ ist Cem Özdemir ein Vorbild und, wie Schüler<br />

nach dem Treffen urteilten, „absolut wählbar“.<br />

von links nach rechts: Dr. Bendiktus Hardorp (Beirat), Susanne Piwecki<br />

(Geschäftsführerin), Cem Özdemir (Bundesvorsitzender der Grünen), Zan<br />

Redzic (Klassenlehrer und Vorstandsmitglied)<br />

Cem Özdemir (Bundesvorsitzender der Grünen) mit Schülern der 11. Klasse (jetzt<br />

Die Jugendlichen der 11. Klasse stehen als „Pionierklasse“ in der<br />

2003 gegründeten Schule im kom­menden Jahr erstmals vor den<br />

Prüfungen zur Mittleren Reife und zur Fachhochschulreife. Sie<br />

thema­tisierten vor allem die Chancengleichheit in der Bildung.<br />

Hierzu, so bestätigte Özdemir auch in der anschließenden Runde<br />

mit Lehrern und Eltern, leistet die <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule einen<br />

wertvollen Beitrag.<br />

Bei aller Zustimmung, die das Schulprojekt derzeit genießt,<br />

beklagten Geschäftsführerin Susanne Piwecki und Ina Klein­Bock<br />

von der baden­württembergischen Landes­arbeitsgemeinschaft der<br />

Waldorfschulen die nach wie vor schlechte Ausstattung der<br />

anerkannten Ersatzschulen in freier Trägerschaft. Die <strong>Interkulturelle</strong><br />

Waldorfschule erhält derzeit nur 67 Prozent der benötigten Gelder<br />

aus öffentlichen Kassen – den Rest bringen Eltern und Sponsoren<br />

auf.<br />

12. Klasse)<br />

Thorsten Langenscheid – Mannheimer Morgen


<strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule feiert 10. Schuljahr<br />

Am 28. September 2012 fanden sich Stadt­ und<br />

Landesvertreter in der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule<br />

ein, um den Einstieg in das 10. Schuljahr mit der Einweihung<br />

neuer Werkräume zu feiern.<br />

Die Schule am Neuen Messplatz ist rechtzeitig zu ihrem 10.<br />

Schuljahr in der 12. Klasse angelangt. 293 Schüler aus 31<br />

verschiedenen Nationen lernen an der Schule, die bundesweit als<br />

Vorbild für ge­lungene Integration gilt. Zum ersten Mal bietet sie in<br />

diesem Jahr Realschulabschluss und Fachhochschulreife an.<br />

Diese Entwicklungen haben in den vergangenen Monaten enorme<br />

bauliche Erweiterungen erforderlich gemacht. „Wir haben in neun<br />

Schuljahren sieben Mal umgebaut“, sagte die Geschäftsführerin<br />

Susanne Piwecki bei den Feierlichkeiten zur Einweihung der neuen<br />

Räumlichkeiten, deren Einrichtung mit Unterstützung der<br />

Mannheimer Röchling­, der Software AG­ und der KLEF­Stiftung<br />

ermöglicht wurde. Mit der Einweihung würdigte die Schule die<br />

großzügige Unterstützung der drei Stiftungen. Mit ihrer Hilfe konnten<br />

drei neue Handwerks­ und Kunsträume sowie ein Maschinenraum<br />

geschaffen werden.<br />

Besondere Anlässe Seite 24<br />

6. Klasse mit Musiklehrerin Ramona Kadur singt zur Einweihung der neuen<br />

Werkräume<br />

Lutz Jahre - Leiter des Fachbereiches Bildung (rechts) überreicht Jean Luc Lasnier<br />

Helen Heberer (MdL) und Lutz Jahre, Leiter des Fachbereichs<br />

Bildung lobten anlässlich der Feierlichkeiten die besondere<br />

Integrationsarbeit der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule<br />

Mannheim. Rainer Grössle und Jean­Luc Lasnier, Werk­ und<br />

Kunstlehrer an der Schule in der Neckarstadt sprachen über die<br />

Bedeutung des künstlerisch­handwerklichen Unterrichts für die<br />

Schüler der <strong>Interkulturelle</strong>n Waldorfschule. Darum war es kein<br />

Zufall, dass die geladenen Gäste auch künstlerisch tätig wurden, um<br />

selbst den künstlerisch­handwerklichen Unterricht der Schule zu<br />

erfahren. In einem Holz­Workshop schliffen und hobelten Landes­<br />

und Stadtvertreter, Förderer sowie Vertreter von Mannheimer<br />

Unternehmen, sozialen Institutionen, Vereinen und Schulen eine<br />

Stunde lang an Brieföffnern in den neuen Werkräumen. Es<br />

herrschte begeisterte Stimmung.<br />

Unter den Besuchern waren außerdem Vertreter der Bildungsbrücke<br />

e.V. sowie Ilker Polat, Kemal Şafak und Erdal Türemiş,<br />

Vorstandsmitglieder des Vereins.<br />

symbolisch einen Holzhammer<br />

Gunhild Daecke ­ Öffentlichkeitsarbeit


Seite 25 Impressionen vom Herbstausflug der Unterstufe


Impressionen vom Herbstausflug der Unterstufe Seite 26<br />

Dies und Das<br />

Die Schule verschenkt 38 Gipssteine mit den Maßen 66x50x8.<br />

Interessenten können sich gern an das Schulbüro wenden.<br />

Das <strong>Schulzeitung</strong>steam sucht Unterstützung<br />

Derzeit erscheint zweimal im Schuljahr mit einer Auflage von 1.000 Exemplaren die <strong>Schulzeitung</strong> der <strong>Freie</strong>n <strong>Interkulturelle</strong>n<br />

Waldorfschule. So wie unsere Schule in den letzten Jahren gewachsen ist, ist auch die <strong>Schulzeitung</strong> gewachsen. Es wäre schön, wenn<br />

es nicht bei dem bisher Erreichten stehenbleiben würde. Für diese Arbeit benötigen wir aber Unterstützung in allen Bereichen, egal ob<br />

aus der Elternschaft oder von den Schülern. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, meldet sich bitte bei Gunhild Daecke<br />

(Öffentlichkeitsarbeit), Jörg Haider (Klassenlehrer 4. Klasse) ober bei Petra Baier (Mutter).


Herausgeber:<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule Mannheim e.V.<br />

Maybachstr. 16<br />

68169 Mannheim<br />

Tel.: 0621/30099830<br />

E­Mail: info@fiw­mannheim.de<br />

Webseite: www.fiw­mannheim.de<br />

Redaktion: Gunhild Daecke, Petra Baier<br />

Layout: Jörg Haider<br />

Spendenkonto:<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Interkulturelle</strong> Waldorfschule Mannheim e.V.<br />

Sparkasse Rhein­Neckar­Nord<br />

Konto­Nr.: 381 201 23<br />

BLZ.: 670 505 05<br />

Titelfoto:<br />

6. Klasse mit Musiklehrerin Ramona Kadur singt zur<br />

Einweihung der neuen Werkräume<br />

Auflage:1.000

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