PDF-Ausgabe (ca.5,4 mb) - Schlangengesang
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Sc hlangenges ang Aus gabe 57 – Januar 2013<br />
Oshun – Sinnlichkeit<br />
Oh, lass mich dich mit Schönheit beglücken,<br />
damit deine Augen vor Freude tanzen,<br />
laß mich dich mit Düften verführen,<br />
damit deine Nase Lust einatmet,<br />
laß mich deinen Geschmack reizen,<br />
bis deine Zunge bebt,<br />
laß mich dich mit Tönen verwöhnen,<br />
die deine Ohren zum Singen bringen.<br />
Laß mich deinen Körper berühren<br />
mit der Musik des Wasserfalls<br />
und deine Schönheit veredeln<br />
mit goldenem Schmuck, mit Honig und Parfum,<br />
erst wenn du alles erlebt hast,<br />
wenn alle deine Sinne sich im Spiel erfreut haben,<br />
erst, wenn dein Geist, der von den Sternen kommt,<br />
und dein Körper, der von der Erde ist,<br />
in Glückseligkeit verbunden sind,<br />
wirst du wissen, was Sinnlichkeit ist!<br />
Amy Sophia Maraschinsky, Göttinnengeflüster, Schirner Verlag, Darmstadt, 1999, Seite 211/212<br />
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Marina Sosseh: Mami Watas Tanz – Die Kraft der kreativen<br />
Wunscherfüllung<br />
Mami Wata, das ist der Name einer afrikanischen Wassergöttin, vergleichbar oder<br />
vielleicht auch nur ein anderer Name für die Orisha Jemoya aus der Yoruba-Religion.<br />
Mit ihr und drei weiteren Orishas tanzt Marina Sosseh durch ihr Buch und fordert uns<br />
auf, ihr zu folgen. Sie führt auf eine Reise durch die Elemente, zu ihren Orishas<br />
Shango für das Feuer, Oya für die Luft, Oisin für die Erde und Mami Wata für das<br />
Wasser. Das geschieht mit Tänzen, Fantasiereisen und vielen Übungen. Das Buch ist<br />
in erster Linie ein Arbeitsbuch, aber auch eine sehr persönliche Erzählung von Marina Sosseh, die, als sie<br />
feststellte, dass sie mit ihrer Arbeit als Lehrerin im Hamsterrad feststeckte, ausbrach, nach Afrika fuhr, und<br />
ihr Leben änderte. Sie zeigt Wege auf, es ihr nachzutun, um die eigenen innersten Wünsche zu erfüllen.<br />
Zwei Dinge sind mir noch besonders angenehm aufgefallen: Sie verwendet durchgehend in dem ganzen<br />
Buch die weibliche Form. Das macht manchmal ein bisschen stutzig, wenn da ganz selbstverständlich<br />
„Bahnwärterinnen“ steht, wo wir vielleicht eher „Bahnwärter“ erwarten würden, durchbricht damit aber alte<br />
eingerostete Denkstrukturen. Und sie erwähnt auch die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen wir leben,<br />
was das Buch angenehm abhebt von den Lebensratgebern der Marke „Du kannst alles erreichen, wenn du<br />
nur positiv denkst…“ Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch, das natürlich am meisten nützt, wenn frau<br />
es durcharbeitet.<br />
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