Nichts währt ewig Bewahren als Herausforderung Malerei - Wolfsberg
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<strong>Nichts</strong> <strong>währt</strong> <strong>ewig</strong><br />
<strong>Bewahren</strong> <strong>als</strong> <strong>Herausforderung</strong><br />
<strong>Malerei</strong><br />
UBS Arts Forum in <strong>Wolfsberg</strong><br />
Horizonte des Sammelns: Strategien, Strukturen und Trends<br />
6. - 7. April 2009<br />
Beitrag von:<br />
Stefan Wuelfert<br />
Konservierung und Restaurierung<br />
Hochschule der Künste Bern HKB
These<br />
Die Bewahrung von Objekten setzt deren<br />
Auskopplung aus den üblichen Prozessen der<br />
Erneuerung und Weiterentwicklung voraus, z.B.<br />
durch die Überführung in das „Reservat“ einer<br />
öffentlichen oder privaten Sammlung.<br />
Innerhalb der Sammlung konkurriert die u.U.<br />
ressourcenintensive Bewahrung allerdings mit<br />
anderen wichtigen Aktivitäten der Sammlung.<br />
Kriterien für die Bewahrung lassen sich aus<br />
einer Logik der Sammlung entwickeln.<br />
K<br />
E<br />
E<br />
P
1<br />
Überlegungen zur Sammlung<br />
_Abgrenzung<br />
_Äufnung<br />
_Erschliessung und Präsentation<br />
_Konservierung und Restaurierung<br />
2<br />
Konservierung und Restaurierung<br />
3<br />
Bedeutung erhalten!
1<br />
Ort des Geschehens: die Sammlung
Eine Sammlung ist...<br />
"Eine Sammlung ist jede Zusammenstellung<br />
natürlicher oder künstlicher Gegenstände, die<br />
zeitweise oder endgültig aus dem Kreislauf<br />
ökonomischer Aktivitäten herausgehalten werden,<br />
und zwar an einem abgeschlossenen, eigens zu<br />
diesem Zweck eingerichteten Ort, an dem die<br />
Gegenstände ausgestellt werden und angesehen<br />
werden können."<br />
Krystztof Pomian: Der Ursprung des Museums. Vom Sammeln,<br />
Wagenbach, Berlin 1998.<br />
1
Ein wichtiges Merkmal der Sammlung ist ihre zumindest<br />
temporäre Abgeschlossenheit. Die Sammlung definiert sich gegen<br />
ein Sammlungsumfeld, in dem sie enthalten ist (das sie aber nicht<br />
enthält)<br />
1
Boris Groys meint dazu in „Logik der Sammlung“:<br />
Alle Museen ... sind Friedhöfe der Dinge: Was dort gesammelt<br />
wird ist seiner Funktion beraubt, <strong>als</strong>o tot. Das Leben des<br />
Kunstwerks beginnt hingegen erst im Museum...Das Museum ist<br />
der Ort, an dem der Unterschied zwischen Kunst und Nicht-Kunst<br />
hergestellt wird.<br />
1
Allgemeiner formuliert, kann die Wertschätzung eines Objekts<br />
innerhalb und ausserhalb der Sammlung sehr unterschiedlich<br />
ausfallen.<br />
Entscheidend ist der Rollenwechsel vom Ding in der Welt zum<br />
Sammlungsgegenstand - <strong>als</strong>o zum Ding aus der Welt<br />
Zu unterscheiden ist dabei die private Sammlung und die<br />
öffentliche Sammlung
Die öffentliche Sammlung<br />
Die Existenz ihrer Stücke beginnt<br />
<strong>als</strong> politisch-sozialer Prozess des Kultur-Establishments, nämlich<br />
_mit dem Entscheid der offiziellen Anerkennung des Stückes und<br />
<strong>als</strong> Konsequenz<br />
_seiner Überführung in ein offizielles kulturelles Archiv<br />
1
Die öffentliche Sammlung<br />
„Das Sammeln ist die Herstellung einer<br />
Unverkäuflichkeit innerhalb der Marktindustrie."<br />
Eine Sammlung ist auf Geschlossenheit<br />
angewiesen, strebt nach Vollkommenheit und ist<br />
von daher auch auf einen Ort angewiesen - das<br />
Museum. In unserer Kultur scheint das Bedürfnis<br />
vorhanden zu sein, solche kleinen Kosmen<br />
herzustellen“<br />
„In einer bestimmten Hinsicht ist das Museum die<br />
charakteristischste ti h t Institution der Moderne. Man<br />
sammelte sicherlich immer, aber erst in der<br />
Moderne konnte das Museum, d.h. die staatliche<br />
Sammlung, ihre heutige zentrale kulturelle Position<br />
erlangen...
Die offizielle Sammlung<br />
„.... Mit der fortschreitenden Aufklärung und<br />
Säkularisierung wurde es zunehmend schwieriger, sich auf<br />
das <strong>ewig</strong>e Gedächtnis Gottes oder auf die <strong>ewig</strong>en Gesetze<br />
der Vernunft und Natur zu verlassen, um irgendwelche<br />
Identität, einschließlich der kulturellen, dauerhaft zu<br />
sichern.<br />
Das ist der Grund, warum gerade in der Moderne ein<br />
künstliches Gedächtnis oder ein kulturelles Archiv: ein<br />
Museum geschaffen wurde, um Erinnerungen in der<br />
körperlichen Form von Büchern, Bildern und anderen<br />
Artefakten zu erhalten. Die moderne Subjektivität hat<br />
heute keine andere Definitionsmöglichkeit <strong>als</strong> durch das<br />
Sammeln.“<br />
Boris Groys
Die private Sammlung<br />
Private Sammlungen waren oft die Basis der später öffentlichen<br />
Sammlungen<br />
Die Existenz ihrer Exemplare ist Folge privat motivierter<br />
Prozesses des Sammlers / der Sammlerin, z.B. <strong>als</strong> Ausdruck<br />
privater Definitionsmacht. Sie beginnt<br />
_mit dem Entscheid der Zugehörigkeit des Dings zum<br />
Sammlungsgebiet<br />
_der Überführung in ein privates kulturelles Archiv<br />
1
Hauptaktivitäten der Sammlung<br />
_ Definition & Abgrenzung g gegeng<br />
aussen<br />
_ Äufnung<br />
_ Erschliessung & Präsentation<br />
_ Konservierung & Restaurierung<br />
1
Äufnung<br />
1
Äufnung<br />
• Die Sammlung selbst ist nicht die alleinige Motivation des / der<br />
Sammelnden sondern vielmehr der Prozess des Sammelns<br />
• Solange diese Motivation die Sammlerin antreibt, ist die<br />
Sammlung nicht abgeschlossen<br />
• Paradox: Je vielfältiger die Sammlung, desto eher gleicht sie<br />
der umliegenden Nicht-Sammlung -<br />
die grösstmögliche Sammlung ist keine mehr !<br />
⇒ das Wachsen der Sammlung ist <strong>als</strong>o Daseinsgrundnd<br />
und<br />
Bedrohung zugleich<br />
⇒ Fokussierung der Sammlung<br />
1
Erschliessung &<br />
(Re- )Präsentation<br />
1
Die Erschliessung und Präsentation der Sammlung bietet die<br />
Möglichkeit ihre Logik / Botschaft / Zweck zu kommunizieren
Die „offizielle Botschaft“ ist ein wichtiger Zweck der öffentlichn<br />
Sammlung, z.B.<br />
- Belehrung über ein Sachgebiet (Alpinismus, Kommunikation,<br />
...)<br />
- Beleg des Existenz einer eigenen Geschichte<br />
- Besitz und Demonstration kulturellen Reichtums<br />
- etc.<br />
1
Die Erschliessung und Präsentation der Sammlung bietet aber<br />
auch die Möglichkeit, zu re - präsentieren<br />
„Umgeben von Kunst und inmitten<br />
der Ausstellungsräume geniessen<br />
Sie ein speziell für Sie<br />
hergerichtetes Essen.“<br />
aus der website eines Berner Museums
Erschliessung und Präsentation<br />
• Die Sammlung selbst ist nicht die Motivation sondern die<br />
Repräsentanz einer Idee.<br />
• Die Exemplare der Sammlung dokumentieren deren innere<br />
Logik und werden gemäss dieser Logik ausgewählt und gezeigt.<br />
• Erst mit dem Eintritt in die Sammlung<br />
erhalten die Sammlungsexemplare ihren<br />
dokumentarischen Wert.<br />
• Erst durch die systematischestematische Erschliessung,<br />
Dokumentation und Präsentation komplettiert<br />
sich die Sammlung <strong>als</strong> solche.<br />
1
2 Konservierung & Restaurierung
Konservierung und Restaurierung befassen sich direkt mit den<br />
Exemplaren der Sammlung: Sie steht damit in direkter<br />
Konkurrenz um Ressourcen zur weiteren Äufnung der<br />
Sammlung und in einem potentiellen Interessenkonflikt zur<br />
Präsentations- und Re-Präsentationszwecken.<br />
2
Das Problem:<br />
<strong>Nichts</strong> ist wandellos<br />
im Kreislauf <strong>ewig</strong>en<br />
Ruins, Marmor<br />
zerbröckelt<br />
... Sandstein zeitigt<br />
Sand ...<br />
Fresken, Gobelins und<br />
Marketerien verblassen;<br />
Möbel und Ölgemälde<br />
dunkeln, Ikonen<br />
dämmern dahin...<br />
(Thomas Brachert, Patina,<br />
1985)<br />
2
Das Ziel:<br />
Erschaffung oder Erhaltung<br />
eines<br />
„a ngemessenen (adäquaten)<br />
Zustandes“<br />
der Sammlungsexemplare.<br />
(Dieser ist aber nicht nur aus<br />
dem Objekt selbst zu<br />
erschliessen sondern eine<br />
Konsequenz seiner Umgebung:<br />
der Sammlung)<br />
2
Die Optionen der Erhaltung...<br />
Konservierung:<br />
Alle Massnahmen und Vorkehrungen, die zur<br />
Erhaltung eines Werkes beitragen.<br />
Restaurierung:<br />
(Teilweise) Wiederherstellung eines Werkes auf<br />
der Basis von Befunden / Belegen eines<br />
vergangenen Zustandes dieses Werkes.<br />
2
...und deren Wurzeln<br />
_Frühe Theorie und Praxis der Denkmalpflege<br />
_akademische Tradition: Lehrstühle für<br />
Maltechnik<br />
_handwerkliche Tradition: Pflege historischer<br />
Techniken<br />
_Emanzipation von diesen Wurzeln in der<br />
zweiten Hälfte des 20. Jhs.<br />
2
Die Restaurierung - Wiederherstellung<br />
2<br />
Ihm zur Seite steht der wieder auferstandene Grigori Rasputin (Karel Roden) - einst Wunderheiler am russischen Zarenhof. (Foto: Columbia)
Eugène Delacroix (1798-1863),<br />
Fundamentalkritik im Tagebuch, 29.07.1854:<br />
Eine Frau kann eventuell mittels Schminke einige<br />
Fältchen verschwinden lassen ... und etwas<br />
jünger erscheinen <strong>als</strong> sie ist.<br />
Bei Bildern ist dies aber anders – jede<br />
sogenannte Restaurierung ist ein tausendmal<br />
bedauernswerterer Fluch <strong>als</strong> die Zeit<br />
– es ist nicht ein restauriertes t Bild,<br />
das man ihnen zurückgibt,<br />
es ist ein anderes Bild...<br />
2
Boris Groys, 1997<br />
Restaurierung - kritisch gesehen:<br />
„Die Restaurierung dient der Erhaltung<br />
der Identität eines Kunstwerkes, das<br />
gegen die zerstörerische Wirkung der<br />
Zeit verteidigt ... werden soll. Das stellt<br />
uns vor die Frage, welche Identität hier<br />
gemeint ist .... In erster Linie handelt<br />
es sich dabei offensichtlich h um eine<br />
Identität, die rein körperlich definiert<br />
wird....“<br />
2
Kritische Fragen zur Restaurierung:<br />
_Auf welcher Basis soll der sprichwörtliche „neue<br />
alte Glanz“ wiederhergestellt werden?<br />
_Was unterscheidet t das Original i von der<br />
zeitgenössischen Kopie?<br />
2
Die Konservierung - Erhaltung
Stand der Dinge:<br />
Ernst van der Wettering and Ijsbrand<br />
Hummelen (1996):<br />
A Decision Making Model for the Conservation<br />
and Restoration of Modern Art<br />
2
Aktueller Zustand des Objektes<br />
Materielle<br />
Komplexität<br />
Kritische<br />
Konfrontation<br />
Bedeutung des Objektes<br />
Expressive<br />
Komplexität<br />
Widerspruch ?<br />
Praktische<br />
Optionen<br />
der Konservierung<br />
Ethische<br />
Randbedingungen<br />
Konservierungshypothese<br />
Konservierung<br />
Definierter, neuer<br />
Zustand des Objektes
Die moderne Konservierung sucht oft Entscheidkriterien<br />
in der Erfassung der materiellen Komplexität<br />
der ihr anvertrauten Werke.<br />
Sie wendet folgerichtig naturwissenschaftliche<br />
Konzepte des Erkenntnisgewinns zur<br />
Zusammensetzung und zum Zerfall der Werke<br />
an.<br />
2
Defizienzen bestehen eher bei der Ergründung<br />
der expressiven Komplexität der zu bewahrenden<br />
Werke, denn die Frage bleibt:<br />
Was heisst „angemessener Zustand“ in diesem<br />
Zusammenhang und was ist überhaupt das zu<br />
erhaltende Werk<br />
2
Der Anfang vom Ende und doch faszinierend:<br />
Die Geburt des Werkes – der „richtige“ Zustand?
Was unterscheidet dann die Idee eines gemalten<br />
schwarzen Quadrats 1915 vom heute „echten“,<br />
„authentischen“ Malewitsch ?<br />
Schwarzes Quadrat, *1915<br />
Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau
Im Reservat der Sammlung (des kulturellen<br />
Archivs) - in dem es überdauern kann - ist das<br />
Kunstwerk authentisches (?) Belegstück einer<br />
nicht wiederholbaren, vergangenen Zeit – und<br />
damit prinzipiell kaum zum alten „Glanz“ zurück<br />
restaurierbar.<br />
Das bedeutet, dass Degradation (Zerfall) im<br />
Sinne von „Patina“ integral zum Werk in der<br />
Sammlung gehört.<br />
Das „Forever young“ der Exemplare ist daher die<br />
Antithese zur Sammlung
In der Konsequenz<br />
... erhält die Konservierung das Degradationsmuster<br />
der Sammlungsexemplare <strong>als</strong><br />
Echtheitsbeweis – die Patina wird Teil des<br />
Daseinsgrunds des Werkes in der Sammlung!<br />
... kontrolliert und verlangsamt die Konservierung<br />
durch technische Massnahmen den Zerfall des<br />
Werkes, um seinen primären<br />
Dokumentationswert ti t zu erhalten<br />
... und produziert so dessen pseudoauthentischen,<br />
allerdings ziemlich erklärungsbedürftigen<br />
Zustand.
3 Bedeutung erhalten
Die Restaurierung <strong>als</strong> Supplement<br />
Im Sinne Derridas könnte man die Restaurierung<br />
<strong>als</strong> Supplement (Ersatz) für den Verlust des<br />
Ursprünglichen im Sammlungsexemplar<br />
verstehen.<br />
Als kompensierende Supplemente kommen in<br />
Frage:<br />
_die Intervention am Sammlungsexemplar<br />
_die Intervention an der Umgebung (Sammlung)<br />
_die Ergänzung durch erklärende Dokumentation<br />
3
Der bereits mit der Überführung / Isolation des<br />
Werkes ins kulturelle Archiv einer Sammlung<br />
beginnende Ersatz des Werkes durch seine<br />
Supplemente ist ein stetiger Prozess:<br />
Das Kunstwerk selbst ist gar nicht konservierbar,<br />
nur (primär und sekundär) dokumentierbar.<br />
Die Dokumentationsaufgabe am Werk <strong>als</strong><br />
Primärdokument macht nur Sinn, wenn sie durch<br />
die Speicherung von Metainformation dazu<br />
unterstützt wird, radikaler ausgedrückt:
Das Sammlungsexemplar wird <strong>als</strong> ständig<br />
degradierende Kunstkonserve und <strong>als</strong><br />
Primärdokument von einer ständig wachsenden<br />
Sekundärdokumentation durch die Zeit begleitet,<br />
um verständlich zu bleiben.
Ein Beispiel<br />
© Abb. :Thomas Becker, Zürich
Vorzustand<br />
UV-Fluoreszenz<br />
© Abb. :Thomas Becker, Zürich
© Abb. :Thomas Becker, Zürich
© Abb. :Thomas Becker, Zürich
© Abb. :Thomas Becker, Zürich
Vorzustand<br />
Nachzustand<br />
© Abb. :Thomas Becker, Zürich
Die Präsentation des gealterten Werkes<br />
entspricht <strong>als</strong>o ein wenig der historisch<br />
informierten Wiederaufführung in Musik und<br />
Theater...<br />
...mit dem Unterschied, dass im<br />
Sammlungsexemplar selbst zu<br />
Dokumentationszwecken eine kontrolliert<br />
degradierende Implementation erhalten wird.<br />
3
Technisch gesehen<br />
wird das Werk in<br />
neuer zeitlicher und<br />
räumlicher Umgebung<br />
mit Hilfe seiner<br />
Supplemente<br />
emuliert.<br />
3
Beispiele für wesentliche zu dokumentierende<br />
Metainformation<br />
• Die entstehungszeittypische bewusst oder unbewusst<br />
eingesetzte mediale Semantik vom Fettklotz bis zum Surren<br />
des Filmprojektors. Unbewusst eingesetzte, künstlerische<br />
Elemente sind oft erst aus einer gewissen zeitlichen Distanz<br />
zu erkennen.<br />
• Andere Kontextinformationen aus der „profanen“ Welt, die<br />
das Werk nicht ins „sakrale“ Archiv mitnimmt, wie z.B.<br />
inhaltliche Bezugnahmen auf Entstehungszeit und / oder<br />
Ort, Gebrauchsspuren, etc.<br />
• Gründe / Motivationen für die Überführung ins Archiv<br />
• Künstler/innen-Interviews und Befragungen<br />
• etc.
Die moderne Konservierung<br />
- erkennt den Prozess des Übergang aus der<br />
Welt in ein kulturelles Archiv <strong>als</strong><br />
wesentliches expressives Element des<br />
Sammlungsexemplars und dokumentiert die<br />
diesbezüglichen Randbedingungen<br />
akribisch.<br />
- Innerhalb der Sammlung repräsentiert das<br />
Exemplar <strong>als</strong> Dokument seine Herkunft und<br />
seine Geschichte. Diese Repräsentanz ist<br />
zu erhalten!<br />
3
Die moderne Konservierung<br />
- verzichtet konsequent auf einen<br />
romantisierenden Kunstbegriff im kulturellen<br />
Archiv und auf die daraus ableitbaren<br />
individualistischen Kategorien und<br />
Vorgehensweisen<br />
- beschreibt im Sinne einer qualifizierten<br />
Interpretation genau die kontrolliert<br />
zugelassene Degradation und<br />
Vergeschichtlichung der Werke<br />
3
Kriterien für die Konservierung-<br />
Restaurierung<br />
Verständlichkeit der Exemplare halten durch<br />
Dokumentation und/oder Intervention<br />
Repräsentanz der Exemplare für Herkunft<br />
UND Geschichte erhalten die (eigene)<br />
Sammlung verstehen<br />
Reversibilität der Eingriffe in Konservierung<br />
und Restaurierung gewährleisten<br />
3
1/2/3