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Präsentation Keynote - Wolfsberg

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Gesundheit<br />

-<br />

zukünftige Herausforderungen für<br />

Unternehmen<br />

Dr. med. Dieter Kissling<br />

Leiter ifa Institut für Arbeitsmedizin<br />

1<br />

Wer sind wir?<br />

Praxis<br />

Gesundheitszentren<br />

Arbeitsmedizin<br />

Gesundheitsförderung<br />

All in one Anbieter für Dienstleistungen<br />

rund um die Gesundheit in Betrieben<br />

2<br />

1


Themen<br />

• Veränderungen der Arbeitswelt<br />

• Aktuelle Gesundheitsaspekte der Arbeitnehmenden<br />

• Produktivität / workability<br />

• Führung und Gesundheit<br />

• Alter und Morbidität<br />

• Absenzen und Präsentismus<br />

• Psychische Erkrankung<br />

• Gesundheitsversorgung<br />

• Fazit<br />

3<br />

24.10.2012<br />

Unternehmensziele und Gesundheit<br />

• Steigerung der workability<br />

bei gleicher oder<br />

verbesserter Gesundheit<br />

der Mitarbeitenden<br />

(Produktivitätssteigerung)<br />

• Reduktion der<br />

Gesundheitskosten<br />

• Erfüllen der gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

4<br />

24.10.2012<br />

2


Veränderungen der letzten 40<br />

Jahre<br />

5<br />

Veränderung der Arbeitswelt - Unternehmen<br />

• Globalisierung – die Welt ist zusammengewachsen<br />

• Geänderte Märkte<br />

• Margendruck<br />

• Veränderungsgeschwindigkeit<br />

• Besitzverhältnisse – Gewinn versus Nachhaltigkeit<br />

• Investoren anstelle von Patrons<br />

• Zunahme materieller Ansprüche<br />

• Share holder value<br />

• Finanzen – die Schweiz als Zufluchtsort<br />

• Stärke des Schweizer Frankens<br />

• Anspruch an Steigerung der Produktivität<br />

• Demographie – Der Pillenknick<br />

• Das Durchschnittsalter von Mitarbeitenden steigt ständig<br />

• Fachkräftemangel – Hochqualifizierte versus Nichtgelernte<br />

• Attraktiver Arbeitgeber<br />

• Migration von fachlich hoch Ausgebildeten Diversity<br />

6<br />

3


Veränderung der Arbeitswelt - Arbeitnehmende<br />

• Höhere Verausgabung<br />

• Arbeitsverdichtung, Intensität, Komplexität, Termindruck<br />

• Ständige Erreichbarkeit<br />

• Ausdehnung der Wegzeit, Verkürzung der Erholungszeit<br />

• Rascher Wechsel von Arbeitsaufgaben, Vorgesetzten,<br />

Arbeitskollegen und –umgebung<br />

• Zunahme der Emotionsarbeit (Produktionsarbeitsplätze /<br />

Dienstleistungsarbeitsplätze )<br />

• Geringere Belohnung<br />

• Zunahme der Arbeitsplatzunsicherheit /<br />

Loyalitätsveränderung AG AN; AN AG<br />

• Risiken von Versetzung, unfreiwilliger Berentung<br />

• Reduzierte Aufstiegschancen, Lohneinbussen, Wegfall von<br />

Vergünstigungen<br />

• Verschlechterung von Betriebsklima, Fairness /<br />

Verfahrensgerechtigkeit und Respekt in Organisationen<br />

• Führungszeiten verkürzt / Führen auf Distanz<br />

7<br />

Veränderungen der Gesellschaft<br />

• Loyalität in Beziehungen<br />

• Stellenwert der Arbeit<br />

• Ernährung der Familie versus Sinngeber<br />

• Freizeitverhalten<br />

• Materiell versus spirituell<br />

• Jugendwahn<br />

• Frauen in der Arbeitswelt<br />

• 1. Geburt nach 30<br />

8<br />

4


Aktuelle gesundheitliche<br />

Situation der<br />

Arbeitnehmenden<br />

9<br />

Schweizerische Gesundheitsbefragung 2007<br />

Schwierige Arbeitsbedingungen – ein Gesundheitsrisiko<br />

Neuchâtel, 20.08.2010 (BFS) – Wenn Arbeitnehmende<br />

während ihrer Arbeit physischen oder psychosozialen<br />

Risiken ausgesetzt sind, antworten sie doppelt so häufig,<br />

dass ihr Gesundheitszustand schlecht ist oder dass sie an<br />

psychischen Beschwerden leiden.<br />

Arbeitslose Personen geben sogar fünf Mal so häufig einen<br />

nicht guten Gesundheitszustand an wie Arbeitnehmende,<br />

die keinen Arbeitsplatzverlust fürchten. Dies geht aus der<br />

Gesundheitsbefragung 2007 des Bundesamtes für Statistik<br />

hervor.<br />

10<br />

5


Zunahme Stressempfinden SECO-Studie<br />

11<br />

Arbeitsunfähigkeit und Psyche<br />

12<br />

6


IV-Neurenten nach Ursachen 2010<br />

13<br />

Welche gesundheitlichen<br />

Faktoren beeinflussen die<br />

Produktivität am meisten?<br />

14<br />

7


Top 10 des<br />

Produktivitätsverlustes<br />

15<br />

Psychische Leistungsbeeinträchtigung<br />

am Arbeitsplatz<br />

• Psychische Erkrankungen in der Gesellschaft sind<br />

stabil<br />

• Die Arbeitszufriedenheit in der Schweiz ist sehr<br />

hoch<br />

• Psychische Erkrankungen nehmen in der IV-<br />

Neurentenstatistik den ersten Platz ein<br />

• Psychische Erkrankungen als Ursache für<br />

Arbeitsausfälle steigen rasant an<br />

16<br />

24.10.2012<br />

8


Herausforderungen der Zukunft für Unternehmen<br />

• Produktivitätssteigerung bei gleicher oder besserer<br />

Gesundheit<br />

• Durchschnittsalter der Gesellschaft – Belegschaft<br />

• Höhere Morbidität<br />

• Fachkräftemangel<br />

• Attraktivität als Arbeitgeber<br />

• Mangel an Gesundheitsdienstleistern<br />

• Psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz<br />

• Stress / Burnout<br />

• Absentismus / Präsentismus<br />

• Leadership und Werte<br />

• Kostenfaktor Krankheit / vorzeitige gesundheitsbedingte<br />

Pensionierung<br />

• Case Management<br />

17 24.10.2012<br />

Produktivität<br />

-<br />

Workability<br />

18<br />

24.10.2012<br />

9


Workability Index<br />

2010, 470 Männer in Produktion und DL<br />

50<br />

49<br />

45<br />

43<br />

40<br />

36<br />

35<br />

30<br />

27<br />

25<br />

WAI Endsumme<br />

IV in 15%; Todesrate vor Pension in 2%<br />

IV in 23%; Todesrate vor Pension in 5%<br />

IV in 36%; Todesrate vor Pension in 6%<br />

Sehr gut<br />

gut<br />

mässig<br />

20<br />

15<br />

IV in 61%; Todesrate vor Pension in 11%<br />

schlecht<br />

10<br />

15.0 20.0 25.0 30.0 35.0 40.0 45.0 50.0 55.0 60.0 65.0<br />

19<br />

24.10.2012<br />

Faktoren zur Verbesserung der<br />

Arbeitsfähigkeit<br />

• Verbesserung Führungsverhalten<br />

• OR 3.6 (St.dev. 1.8-7.2)<br />

• Reduktion repetitiver Arbeiten<br />

• OR 2.1 (St.dev. 1.0-3.4)<br />

• Steigerung Bewegung in der Freizeit<br />

• OR 1.8 (St.dev. 1.0-3.5)<br />

Quelle J. Ilmarinen; ICOH 2003<br />

20<br />

24.10.2012<br />

10


Faktoren zur Verschlechterung der<br />

Arbeitsfähigkeit<br />

• Verminderte Anerkennung und Wertschätzung<br />

am Arbeitsplatz<br />

• OR 2.4 (St.dev. 1.4-4.2)<br />

• Schlechtere Arbeitsräume (Arbeitsumgebung)<br />

• OR 1.6 (St.dev. 1.0-2.4)<br />

• Vermehrt stehende Arbeit<br />

• OR 1.7 (St.dev. 1.0-2.9)<br />

• Reduktion der Bewegung in der Freizeit<br />

• OR 1.8 (St.dev. 1.2-2.8)<br />

Quelle J. Ilmarinen; ICOH 2003<br />

21<br />

24.10.2012<br />

Steigerung der Arbeitsfähigkeit<br />

Nach ILMARINEN & TUOMI (2004) gibt es vier<br />

Handlungsfelder der Prävention, auf denen<br />

interveniert werden kann und sollte, um die<br />

Arbeitsfähigkeit bei Beschäftigten zu fördern:<br />

a) die individuelle Gesundheit,<br />

b) der Arbeitsinhalt und die Arbeitsumgebung,<br />

c) Aspekte der Führung und Arbeitsorganisation<br />

sowie<br />

d) die professionelle Kompetenz<br />

22<br />

24.10.2012<br />

11


Steigerung der Arbeitsfähigkeit<br />

Das Führungsverhalten hat nach finnischen<br />

Beobachtungen den größten Einfluss auf<br />

die Arbeitsfähigkeit, mit Abstand gefolgt<br />

von Maßnahmen der Arbeitsgestaltung und<br />

der Arbeitsorganisation bis zur individuellen<br />

Gesundheitsförderung.<br />

23<br />

24.10.2012<br />

Führung und Gesundheit<br />

24<br />

24.10.2012<br />

12


Berufliche Gratifikationskrisen - Modell<br />

25 24.10.2012<br />

Gesundheitlich relevante Folgen<br />

einer gestörten Effort-Reward-<br />

Balance?<br />

Workshop<br />

26<br />

13


Fairness und Wertschätzung<br />

n=80 Führungskräfte in Grossunternehmen<br />

Mar 2012 Nov. 2011 Mai 2011<br />

Jan 2011 Aug 2010 Mar 2010<br />

27 28.03.2012<br />

Einstellung zur Arbeit als Folge<br />

n=80 Führungskräfte in Grossunternehmen<br />

Mar 2012 Nov. 2011 Mai 2011<br />

Jan 2011 Aug 2010 Mar 2010<br />

28 28.03.2012<br />

14


Vertiefungsmodul Burnout<br />

n=80 Führungskräfte in Grossunternehmen<br />

Mar 2012 Nov. 2011 Mai 2011<br />

Jan 2011 Aug 2010 Mar 2010<br />

29 28.03.2012<br />

Süddeutsche Zeitung, 10./11.9.2011<br />

…beanstanden 40<br />

Prozent der<br />

Berufstätigen, dass<br />

ihr Chef nicht<br />

weiss, was sie für<br />

die Firma leisten.<br />

30<br />

15


Studie Stress bei Schweizer Erwerbstätigen<br />

im 2010 (Seco, 2011)<br />

Wertschätzung und Anerkennung zu<br />

erfahren, ist ein grundlegendes Bedürfnis.<br />

Daher reagieren wir auf mangelnde<br />

Wertschätzung so empfindlich<br />

31<br />

Leadership und Werte<br />

• Empirische Behauptung, da noch keine brauchbaren<br />

wissenschaftlichen Grundlagen vorhanden:<br />

• Führungskultur und Werte eines Unternehmens<br />

• Beeinflussen Absentismus und Präsentismus signifikant<br />

• Der Umgang mit dem „Sozialkapital“ eines Unternehmens hat<br />

grossen Einfluss auf<br />

• die Produktivität<br />

• die Rentabilität<br />

• die Gewinnzahlen<br />

• Attraktivität als Arbeitgeber<br />

• Nachhaltigkeit des Unternehmens<br />

• 5 mal mehr Burnout-Fälle bei schlechter Kultur und schlechter<br />

Behandlung des Sozialkapitals<br />

32 24.10.2012<br />

16


Alter und Morbidität<br />

33<br />

Weitere Entwicklung der Demographie<br />

34 24.10.2012<br />

17


Prozent Beschäftigte nach Altersgruppe<br />

Anzahl Beschäftige nach Altersgruppe in %<br />

100.0<br />

90.0<br />

80.0<br />

Prozent<br />

70.0<br />

60.0<br />

50.0<br />

40.0<br />

30.0<br />

20.0<br />

10.0<br />

0.0<br />

15-24 Jahre 25-39 Jahre 40-54 Jahre 55-64 Jahre 65 Jahre und älter<br />

Alter<br />

Schweizer<br />

Ausländer<br />

Schweizerinnen<br />

Ausländerinnen<br />

Quelle: Bundesamt für Statistik / SAKE Stand 3. Quartal 2010<br />

35 24.10.2012<br />

Lebenserwartung mit Alter 65<br />

36 24.10.2012<br />

18


Alter und Krankheitsabsenzen<br />

37 24.10.2012<br />

Altersabhängige Arbeitsunfähigkeit CH<br />

38 24.10.2012<br />

19


Absenzen / Präsentismus<br />

39<br />

24.10.2012<br />

Absenzen in der Schweiz<br />

Durchschnittliche Absenzstunden in der Schweiz<br />

40<br />

24.10.2012 Quelle: Bundesamt für Statistik<br />

20


Wirkung eines Absenzenmanagement<br />

41<br />

24.10.2012<br />

Kosten der Absenzen<br />

42<br />

24.10.2012<br />

21


Definitionen zu Präsentismus<br />

• Definition nach medizinischem & betriebswirtschaftlichem Ansatz:<br />

Präsentismus = verminderte Arbeitsleistung aufgrund<br />

gesundheitlicher Probleme<br />

Definition nach psychologischem, soziologischem &<br />

gesundheitswissenschaftlichem Ansatz:<br />

Präsentismus = Verhalten von Berufstätigen, trotz<br />

einer Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes,<br />

ihrer Arbeitstätigkeit nachzugehen<br />

43<br />

Ursachen Präsentismus<br />

Gesundheitsprobleme<br />

Akute Krankheiten<br />

Chronische Krankheiten<br />

Befindlichkeitsstörungen<br />

Berufliche Probleme<br />

Arbeitsorganisation<br />

Arbeitsinhalt<br />

Arbeitsumgebung<br />

Führung<br />

Private Probleme<br />

44<br />

22


SECO Stressstudie Präsentismus I<br />

(N=1004)<br />

Abbildung 1: Arbeiten trotz Krankheit in den letzten 12 Monaten (Präsentismus), Erwerbstätige in<br />

Prozent (N=1004)<br />

45<br />

Quelle: Stressstudie 2010; Stress bei Schweizer Erwerbstätigen; Staatssekretariat für Wirtschaft SECO<br />

SECO Stressstudie Präsentismus II<br />

(N=451)<br />

60<br />

50<br />

48<br />

40<br />

39<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1<br />

bis 1 Tag 1-3 Tage 4-10 Tage mehr als 10 Tage<br />

12<br />

Abbildung 2: Anzahl Präsentismus-Tage in den letzten 12 Monaten (Prozent Erwerbstätige, N=451)<br />

46<br />

Quelle: Stressstudie 2010; Stress bei Schweizer Erwerbstätigen; Staatssekretariat für Wirtschaft SECO<br />

23


Schweizer Befragung zur Arbeitszufriedenheit<br />

Quelle: © by TransferPlus AG, CH-6362 Stansstad<br />

47<br />

Facetten der Arbeitszufriedenheit<br />

Unzufrieden<br />

14%<br />

Zufrieden<br />

86%<br />

4%<br />

10%<br />

21%<br />

44%<br />

21%<br />

Fixiert<br />

unzufrieden<br />

Irgendwie bin<br />

ich mit meiner<br />

Arbeit<br />

unzufrieden,<br />

aber ich weiss<br />

auch nicht, was<br />

ich tun soll.<br />

Konstruktiv<br />

unzufrieden<br />

Ich bin mit<br />

meiner Arbeit<br />

nicht zufrieden,<br />

weil mich<br />

wichtige Punkte<br />

ärgern. Ich<br />

glaube aber,<br />

dass sich in<br />

Zukunft einige<br />

dieser Punkte<br />

ändern.<br />

Progressiv<br />

zufrieden<br />

Ich bin mit<br />

meiner Arbeit<br />

wirklich<br />

zufrieden –<br />

gerade auch,<br />

weil ich es<br />

dabei noch viel<br />

weiter bringen<br />

kann.<br />

Stabilisiert<br />

zufrieden<br />

Ich bin mit<br />

meiner Arbeit<br />

wirklich<br />

zufrieden und<br />

wünsche mir für<br />

die nächste<br />

Zukunft nur,<br />

dass es so<br />

bleibt.<br />

Resignativ<br />

zufrieden<br />

Ich bin mit<br />

meiner Arbeit<br />

zufrieden – ich<br />

sage mir, es<br />

könnte noch<br />

viel schlimmer<br />

sein<br />

75% haben eine konstruktive Einstellung<br />

48<br />

Quelle: eigene Daten; öff. Verwaltung mit 400 Mitarbeitenden; 2012<br />

24


Facetten der Arbeitszufriedenheit bei<br />

Führungskräften<br />

01/09 02/09<br />

04/09<br />

49 24.10.2012<br />

Umgang mit:<br />

Stress / Burnout<br />

psychischen Erkrankungen<br />

50<br />

24.10.2012<br />

25


Wirkungsmodell Stress<br />

Fachliche<br />

Ressourcen<br />

Soziale<br />

Ressourcen<br />

Persönliche<br />

Ressourcen<br />

Ressourcenstärkung<br />

Betriebliche<br />

Massnahmen<br />

Betriebliche Einflüsse<br />

Kultur & Werte<br />

Arbeitsorganisation<br />

Arbeitsinhalt<br />

Arbeitsumgebung<br />

Persönliche<br />

Massnahmen<br />

Anforderung<br />

+<br />

Bewertung<br />

-<br />

Herausforderung<br />

Belastung /<br />

Stressreaktion<br />

Wohlbefinden &<br />

nachhaltige<br />

Leistungserbringung<br />

Stressfolgen<br />

Instrumentelle<br />

Problemlösung<br />

Gedanklich<br />

Bewegung &<br />

Erholung<br />

Stressbewältigungsstrategien<br />

51<br />

Stressbewältigung<br />

Eigenverantwortung / Führungsverantwortung<br />

• Umgang mit Stress gehört heute zur Kernkompetenz<br />

eines Arbeitnehmenden<br />

• Die Kenntnisse vom Umgang mit Stress gehört zur<br />

Kernkompetenz einer Organisation<br />

• Das Erkennen und Führen von «burnoutgefährdeten»<br />

Mitarbeitenden gehört heute zum Basisinstrumentarium<br />

einer Führungskraft<br />

• Das Erkennen von Frühanzeichen von Stress bei<br />

Mitarbeitenden ist Basisvoraussetzung für eine<br />

nachhaltige Führungskompetenz<br />

52<br />

24.10.2012<br />

26


Ständige Erreichbarkeit<br />

Studie der deutschen Betriebskrankenkasse 2010 an 2322<br />

Beschäftigten (Alter 18 – 65 J.)<br />

BKK Faktenspiegel 11/2010 (www.bkk.de/faktenspiegel)<br />

53<br />

24.10.2012<br />

Erreichbarkeit ausserhalb der<br />

Arbeitszeit<br />

BKK Studie 2010 n = 2322<br />

54 24.10.2012<br />

27


Belastung durch Erreichbarkeit<br />

BKK Studie 2010 n = 2322<br />

65% der Berufstätigen, die<br />

ausserhalb der regulären<br />

Arbeitszeit erreichbar sind,<br />

tun dies freiwillig und<br />

nicht, weil es von ihnen<br />

erwartet wird.<br />

Nur bei 26% wird das vom<br />

Arbeitgeber, Kollegen oder<br />

Kunden erwartet.<br />

9 von 10 stört es sehr<br />

wenig oder überhaupt<br />

nicht ausserhalb der<br />

regulären Arbeitszeit<br />

erreichbar zu sein<br />

55 24.10.2012<br />

Arbeiten vor dem Schlafengehen<br />

BKK Studie 2010 n = 2322<br />

In der letzten halben<br />

Stunde vor dem<br />

Schlafengehen machen<br />

noch etwas für die Arbeit:<br />

• Vielarbeiter > 50h: 35%<br />

• Männer: 25%<br />

• 18 – 25 jährige: 28%<br />

56<br />

24.10.2012<br />

28


Durchschnittliche Schlafdauer und Arbeitszeit<br />

BKK Studie 2010 n = 2322<br />

57 24.10.2012<br />

Fazit der Zürcher Work-life balance Studie 2004<br />

• Je mehr Handlungsspielraum vorhanden ist und je höher<br />

die Eigenverantwortung, desto mehr wird in der Freizeit<br />

gearbeitet und desto schlechter die Work-life-balance<br />

• Je höher die Bildung und die berufliche Position, desto<br />

schlechter ist die work-life-balance<br />

• Am schlechtesten ist die work-life-balance in der<br />

Altersgruppe der Menschen in der Phase der<br />

Familiengründung und dem Aufwachsen der<br />

Nachkommen<br />

• Die Gesundheit und Zufriedenheit der Untersuchten<br />

korreliert direkt mit der work-life-balance<br />

58<br />

24.10.2012<br />

Hämmig, Bauer, ISPMZ: Arbeitszufriedenheit im Kt. ZH 2004<br />

29


Psychische Leistungsbeeinträchtigung<br />

• Arbeitsplatzerhaltung<br />

• Berufliche Reintegration<br />

59<br />

24.10.2012<br />

Häufigkeit<br />

• Psychische Probleme mit Auswirkungen auf die<br />

Arbeitsfähigkeit stellen in Betrieben ein<br />

Massenphänomen dar<br />

• Befragung von Personalverantwortlichen rund<br />

25% der Belegschaft leiden oder litten unter<br />

psychischen Problemen<br />

• In kleineren Betrieben (man kennt sich besser)<br />

wird der Anteil jemals relevant psychisch<br />

belasteter Mitarbeitender auf 50% geschätzt<br />

60<br />

Quelle: «schwierige Mitarbeiter»; Niklas Baer, Tanja Fasel; Beiträge zur sozialen Sicherheit; Forschungsbericht Nr. 1/11<br />

24.10.2012<br />

30


Auswirkungen am Arbeitsplatz<br />

• Belastungen von Vorgesetzten und<br />

Personalverantwortlichen<br />

• Verschlechterung des Teamzusammenhalts<br />

• Stressreaktionen, Verunsicherung und stark ambivalente<br />

Reaktionen<br />

61<br />

Quelle: «schwierige Mitarbeiter»; Niklas Baer, Tanja Fasel; Beiträge zur sozialen Sicherheit; Forschungsbericht Nr. 1/11<br />

24.10.2012<br />

Wann beginnt es «schwierig» zu werden<br />

62<br />

24.10.2012<br />

31


Umgang der Verantwortlichen<br />

• Interventionen sind nicht auf das psychisch auffällige<br />

Verhalten bezogen, sondern geprägt durch den<br />

persönlichen Interveintionsstil (passiv-zuwartend,<br />

autoritär oder ungerichtet aktivistisch) des<br />

Verantwortlichen<br />

• Problemlösung erfolgt in 90% der Fälle durch Kündigung<br />

• Vorgesetzte und Personalverantwortliche sind folglich<br />

sehr häufig durch «schwierige Mitarbeitende»<br />

überfordert<br />

63<br />

Quelle: «schwierige Mitarbeiter»; Niklas Baer, Tanja Fasel; Beiträge zur sozialen Sicherheit; Forschungsbericht Nr. 1/11<br />

24.10.2012<br />

Fazit der Autoren<br />

• Solange man von psychisch belastenden<br />

Mitarbeitenden im Betrieb im Grunde überfordert ist und<br />

nicht besser als mit der Auflösung des<br />

Arbeitsverhältnisses reagieren kann, wird deren<br />

Ausgrenzung in die IV oder andere Systeme der sozialen<br />

Sicherheit nicht abnehmen<br />

• Es mangelt nicht am Engagement der Vorgesetzten und<br />

Personalverantwortlichen, sondern an professioneller<br />

Unterstützung.<br />

• Information, Aufklärung und Schulung<br />

• Handhabbare Instrumente zur effizienten<br />

Problembewältigung in den Betrieben<br />

• Konzepte der IV zur wirksamen Unterstützung der<br />

Arbeitgeber<br />

64<br />

Quelle: «schwierige Mitarbeiter»; Niklas Baer, Tanja Fasel; Beiträge zur sozialen Sicherheit; Forschungsbericht Nr. 1/11<br />

24.10.2012<br />

32


Persönliches Fazit<br />

• Wenn Vorgesetzte von psychisch kranken<br />

Mitarbeitenden unterstützt werden in Fragen zu<br />

• Leistungsfähigkeit respektive –schwankungen<br />

• Team- und Sozialverhalten der Betroffenen<br />

• Arbeitsorganisatorischen Anpassungen<br />

• Tipps zur Führung und Umgang mit<br />

Alltagsstörungen<br />

• Unterstützung in der Kommunikation mit dem<br />

Team<br />

• Verbessern sich die Chancen für einen<br />

Arbeitsplatzerhalt oder eine erfolgreiche Reintegration<br />

• Viele Firmen sind bereit, die Kosten für eine<br />

Unterstützung zu übernehmen<br />

65<br />

24.10.2012<br />

Versorgungsengpass<br />

66<br />

33


Grundversorgung für unsere Mitarbeitenden<br />

OBSAN Studie 2009<br />

(Schweizerisches Gesundheitsobservatorium)<br />

Im 2030 haben 30% der Schweizer Bevölkerung keinen<br />

Zugang mehr zu einem Grundversorger<br />

Folgen: Gesundheitsversorgung der Bevölkerung wird<br />

• schlechter<br />

• zeitintensiver<br />

• kostenintensiver<br />

67 24.10.2012<br />

Ärzte allg./innere Medizin Aargau<br />

Unterversorgung *<br />

Altersdemographie<br />

-80%<br />

-60%<br />

-40%<br />

-20%<br />

0%<br />

-58%<br />

-24%<br />

2011 2005<br />

140<br />

129<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

45<br />

6<br />

65 Jahre und<br />

älter<br />

17<br />

58<br />

26<br />

27<br />

10<br />

55 bis 64 Jahre 45 bis 54 Jahre jünger als 45<br />

Jahre<br />

Männer<br />

Frauen<br />

Total<br />

318<br />

68<br />

24.10.2012<br />

34


Ärzte Psychiatrie<br />

Unterversorgung *<br />

-80%<br />

-65% -63%<br />

-60%<br />

-40%<br />

-20%<br />

0%<br />

2011 2005<br />

Altersdemographie<br />

35<br />

30<br />

33<br />

29<br />

25<br />

20<br />

18<br />

22<br />

Männer<br />

Frauen<br />

15<br />

12<br />

11<br />

10<br />

5<br />

7<br />

3<br />

0<br />

65 Jahre und<br />

älter<br />

55 bis 64<br />

Jahre<br />

45 bis 54<br />

Jahre<br />

jünger als 45<br />

Jahre<br />

Total<br />

135 ÄrztInnen<br />

69<br />

24.10.2012<br />

70 24.10.2012<br />

35


Gesundheitsversorgung für Unternehmen<br />

• Will ein Unternehmen Gesundheitsdienste für die<br />

Mitarbeitenden im Sinne der Produktivitätserhaltung der<br />

Belegschaft anbieten, kann es nicht mehr mit einem<br />

qualitativ und quantitativ genügenden Angebot des<br />

freien Marktes rechnen<br />

71 24.10.2012<br />

Fazit<br />

72<br />

24.10.2012<br />

36


Berufsarbeit<br />

• Ermöglicht die Erfüllung wichtiger psychischer<br />

Bedürfnisse<br />

• Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit<br />

• Eigene Fähigkeiten realisieren, etwas leisten und autonom<br />

handeln können<br />

• Bedürfnis nach positivem Selbstwertgefühl<br />

• Positive Rückmeldung für erbrachte Leistungen,<br />

Anerkennung von signifikanten Anderen erhalten<br />

• Bedürfnis nach Zugehörigkeit<br />

• Einer Gruppe/Organisation angehören, kooperieren und<br />

Unterstützung erhalten können<br />

J. Siegrist, Universität Düsseldorf, März 2009<br />

73 24.10.2012<br />

Anerkennung<br />

• Anerkennung ist nicht nur ein regulatives Prinzip<br />

zwischenmenschlicher Beziehungen, sondern auch eine<br />

wichtige Ressource psychischer und körperlicher<br />

Gesundheit<br />

• Fehlende oder mangelnde Anerkennung im<br />

Leistungszusammenhang moderner Erwerbsarbeit<br />

verdoppelt das Risiko stress-assoziierter Erkrankungen<br />

(z.B. Herzinfarkt, Depression)<br />

• Anerkennungsfördernde Arbeitsgestaltung trägt zum<br />

Schutz der Gesundheit von Beschäftigten bei und fördert<br />

eine nachhaltige Unternehmensführung<br />

74 24.10.2012<br />

37


Zukünftige Herausforderungen für<br />

Unternehmen<br />

• Produktivitätssteigerung bei gleicher oder verbesserter<br />

Gesundheit der Mitarbeitenden<br />

• Sozialkompetenz der Führungskräfte<br />

• Gute rekrutieren, Bestehende befähigen oder<br />

austauschen<br />

• Reduktion der Gesundheitskosten (Absenzen /<br />

Präsentismus / Frühberentungen)<br />

• Demographischer Wandel<br />

• 50+ Mitarbeitende sind fit und hoch motiviert und<br />

werden bis 70 arbeiten!<br />

• Fachkräftemangel attraktiver Arbeitgeber<br />

Der Weg: Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

75 24.10.2012<br />

Fazit<br />

Gesundheit im Unternehmen hängt fast<br />

ausschliesslich von der Führung ab!<br />

76<br />

24.10.2012<br />

38

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