Veranstaltungsprogramm 2. Halbjahr 2013 - Nordrhein-Westfälische ...
Veranstaltungsprogramm 2. Halbjahr 2013 - Nordrhein-Westfälische ...
Veranstaltungsprogramm 2. Halbjahr 2013 - Nordrhein-Westfälische ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Biology (C4), University of Lund, Sweden, which was funded by the Swedish<br />
Research Council and is equivalent to a Heisenberg Professorship. Since 2005,<br />
she is Professor and Director of Pathobiochemisty (C4), Münster University,<br />
Münster. Since 1999, Lydia Sorokin‘s work has broadened to include immunological<br />
questions, in particular‚ how do leukocytes penetrate the tight protein<br />
network of the endothelial cell basement membrane? Using a neuroinflammatory<br />
model, perfectly suited to study of basement membranes because of the<br />
unique structure of cerebral vessels, in 2009 she reported in Nature Medicine<br />
how the endothelial specific laminins control T lymphocyte migration across<br />
cerebral vessels. This work is particularly relevant to the human disease Multiple<br />
Sclerosis (MS), and has resulted in the identification of novel marker molecules<br />
that are currently being developed for molecular imaging of acute inflammation<br />
in patients.<br />
Her more recent work combines the biochemisty and signal transduction of<br />
endothelial laminins and other ECM molecules, with optical imaging techniques<br />
to visualize extravasating T lymphocytes, together with biophysical techniques<br />
to quantify adhesion strengths - strongly interdisciplinary work involving in tra -<br />
vital microscopy, molecular imaging and biophysics. Lydia Sorokin is currently<br />
spokesperson of the Cells-in-Motion Cluster of Excellence at the University of<br />
Munster; she is on the External Advisory Board of the Center for Molecular<br />
Medicine, University of Cologne; the Scientific Steering Committee of the CRC<br />
Transregio 128 - Multiple Sclerosis; the Medical & Scientific Advisory Board of<br />
‚DEBRA‘ for Epidermolysis bullosa research, and in 2011/2012 she was member<br />
of the NINDS (National Institutes of Neurological Disorders and Stroke), NIH,<br />
USA, Stroke Research Priorities Meeting. She has been an Executive Board<br />
Member of the German Society of Matrix Biology since 2008.<br />
Lydia Sorokin is best known for bridging basic biochemical/cell biology<br />
research on the extracellular matrix to immunology and the clinic, and<br />
development of novel clinical imaging strategies.<br />
NM<br />
Mittwoch, 25.09.<strong>2013</strong>, um 15.30 Uhr, 553. Sitzung<br />
Die Biochemie des Molybdäns:<br />
Vom Grundstoffwechsel zur Neurobiologie<br />
Prof. Dr. Günther Schwarz, Köln<br />
Molybdän ist das einzige biologisch relevante Spurenelement der fünften Reihe<br />
des Periodensystems der Elemente. Für seine biologische Aktivität wird Molybdän<br />
in Form eines Cofaktors über mehrstufige Biosyntheseprozesse aktiviert<br />
und nachfolgend in eine Vielzahl von verschiedenen Enzymen eingebaut, die<br />
an der Katalyse fundamentaler Reaktionen in den globalen Stoffkreisläufe von<br />
Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel beteiligt sind. Mit Ausnahme der bakteriellen<br />
Nitrogenase, enthalten alle anderen Molybdän-haltigen Enzyme einen<br />
Pterindin-basierten Molybdäncofaktor (Moco), der in Bakterien, Pflanzen, Pilzen<br />
und Tieren durch einen hochgradig konservierten Biosyntheseweg hergestellt<br />
wird. Die Biosynthese des Moco illustriert in einzigartiger Weise, dass evolutionär<br />
alte Funktionen des Grundstoffwechsels die Wurzeln für neue zelluläre<br />
Mechanismen darstellen, wie den Ubiquitin-abhängigen Proteinabbau oder<br />
die Organisation und Bildung von spezialisierten Zell-Zell-Kontakten, wie den<br />
Synapsen. Ein Verlust des Moco, ausgelöst durch einen Defekt in seiner Biosynthese,<br />
hat meist lethale Folgen für den Organismus. Im Menschen zählt die Moly b-<br />
däncofaktor-Defizienz zu den besonders schwer und schnell verlaufenden<br />
pädiatrischen Stoffwechselstörungen mit schweren Neuropathien, die ohne<br />
kausale Behandlung zum Tod in früher Kindheit führen. Durch die Aufklärung<br />
der biochemischen Grundlagen der Biosynthese des Moco ist es uns gelungen,<br />
eine Substitutions-Therapie zur Behandlung von Moco-Defizienz zunächst im<br />
Tiermodell zu entwickeln und später erfolgreich in die klinische Anwendung<br />
zu überführen. Neben der Biosynthese haben wir mit der Aufklärung des Kata -<br />
bolismus des Moco begonnen, der eng mit der klinischen Wirksamkeit von<br />
cytostatischen Krebsmedikamenten assoziiert ist. Eine große Herausforderung<br />
für die Zukunft wird das molekulare Verständnis der Neurodegeneration der<br />
Moco-Defizienz sein, um verbesserte bzw. neuartige Therapieansätze für diese<br />
und assoziierte Krankheiten zu entwickeln.<br />
22 23