Wie der Teufel uns reitet – Von der Aktualität der 7 Todsünden ...
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„Der Neid ist ein durchdringendes Gefühl. Es sickert in alle Winkel <strong>uns</strong>eres Lebens, es formt <strong>uns</strong>er Selbstbild und<br />
beeinflusst oft unmerklich, aber umso nachhaltiger die zwischenmenschlichen Beziehungen.“ 49<br />
„Neid ist für manche Theologen die erste Todsünde. Waren nicht Adam und Eva neidisch auf Gottes Wissen?<br />
Entzweite nicht Neid ihre Söhne Kain und Abel? Der erste Mord geschah, weil <strong>der</strong> Nomade Kain dem Bauern<br />
Abel die G<strong>uns</strong>t Gottes neidete.“ 50<br />
„Für das Individuum aber ist Neid verheerend, weil er nihilistisch ist: Das Sinnbild unendlicher innerer Leere.<br />
Denn nicht, was einer hat, son<strong>der</strong>n was er nicht hat, verlangt darüber hinaus, dass auch an<strong>der</strong>e nicht haben<br />
sollen, was er nicht hat!“ 51<br />
„‘Neid entsteht, wenn jemand einen Mangel empfindet und etwas begehrt, was ein an<strong>der</strong>er hat, o<strong>der</strong> wenn er<br />
wünscht, dass es <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e auch nicht hat. Neid kommt auf, wenn die Eigenschaften, Leistungen o<strong>der</strong><br />
Besitztümer des an<strong>der</strong>en die eigenen in einem schlechteren Licht erscheinen lassen. Neid wird typischerweise<br />
als Min<strong>der</strong>wertigkeitsgefühl, als Begierde o<strong>der</strong> als Missg<strong>uns</strong>t gegenüber <strong>der</strong> beneideten Person empfunden. ‘“ 52<br />
(W. Gerrod Parrott)<br />
„Als Neidische resignieren wir nicht, denn das Gefühl stachelt <strong>uns</strong>eren Ehrgeiz an und macht <strong>uns</strong> aggressiv und<br />
kämpferisch. Neid ist das unverzichtbare Stimulans <strong>uns</strong>erer Gesellschaft. Die Fortschritts- und<br />
Wachstumsideologie hat sich <strong>der</strong> privaten Träume und Wünsche bemächtigt, hat sie beflügelt und ins<br />
Unermessliche gesteigert.“ 53<br />
„‘In <strong>der</strong> Regel wird nicht wirklich das Gut geneidet, das im Vor<strong>der</strong>grund steht, das Auto, die Villa, die größere<br />
Schönheit. Das eigentümliche ist: Man neidet den an<strong>der</strong>en das Ansehen, das Glück und die Zufriedenheit, also<br />
innere Zustände, die diese <strong>–</strong> so die Annahme <strong>–</strong> durch die beneideten Güter erreichen. ‘“ 54 (Rolf Haubl)<br />
„Der Neid ist deshalb so zerstörerisch, weil er das Leben des Neidischen verkrüppelt <strong>–</strong> er lässt ihn nicht seiner<br />
eigenen Agenda nachgehen, die Aufmerksamkeit wird völlig vom Objekt des Neides absorbiert.<br />
In einer Art Neidspirale wühlt <strong>der</strong> Neid viele an<strong>der</strong>e negative Gefühle auf, er macht zuerst traurig, führt dann zu<br />
Missg<strong>uns</strong>t und Herabsetzung, dann zu Schadenfreude, schließlich zu Hass.“ 55<br />
„Neid <strong>uns</strong> Ressentiment finden ihren Nährboden in den Ungleicheheiten aller Art. Neidisch wird <strong>der</strong> sein, <strong>der</strong><br />
sich nicht mit <strong>der</strong> Tatsache abfinden kann, dass das Leben nicht gerecht ist, dass es seine Güter ungleich verteilt<br />
und dass es zwischen Menschen nur selten so fair zugeht wie bei einem Freundschaftsspiel <strong>der</strong> Amateure.“ 56<br />
„Wahre Zufriedenheit ist keine Frage von Besitz, Macht, Status o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en äußerlichen Dingen, son<strong>der</strong>n des<br />
guten Selbstgefühls und eines tieferen Lebenssinns. Wir haben die Kontrolle über <strong>uns</strong>ere Gemütszustände,<br />
ebenso über die Ziele, die wir <strong>uns</strong> setzten, und über die Wahl <strong>der</strong> Werte, die wir für wichtig erachten. Neid ist in<br />
vielen Fällen ein Reifungsdefizit: Man bleibt fixiert auf ‚kindliche‘ Maßstäbe des Lebenserfolges und <strong>der</strong><br />
Zufriedenheit: Beliebtheit, Besitz, Macht, Spaß …“ 57<br />
„Aber Mittelmäßigkeit ist keine Schande, und denen, die Hervorragendes leisten, sollten wir Respekt und<br />
Anerkennung neidlos gewähren können, ohne <strong>uns</strong> dabei selbst klein zu fühlen.“ 58<br />
„Neid lässt sich vermeiden, wenn man die Qualitäten an<strong>der</strong>er anerkennen lernt: Vielleicht hat <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e die<br />
Dinge, um die ich ihn beneide, verdient. Vielleicht hat er hart gearbeitet, um nun besser dazustehen. Und<br />
wahrscheinlich kenne ich die verborgenen Kosten nicht, die seine sichtbaren Vorteile mit sich brachten: <strong>der</strong><br />
Verzicht auf Freizeit, auf Bequemlichkeit o<strong>der</strong> Beliebtheit.“ 59<br />
49 Ernst Heiko, <strong>Wie</strong> <strong>der</strong> <strong>Teufel</strong> <strong>uns</strong> <strong>reitet</strong>, S.73<br />
50 Ernst Heiko, <strong>Wie</strong> <strong>der</strong> <strong>Teufel</strong> <strong>uns</strong> <strong>reitet</strong>, S.73<br />
51 Ernst Heiko, <strong>Wie</strong> <strong>der</strong> <strong>Teufel</strong> <strong>uns</strong> <strong>reitet</strong>, S.77<br />
52 Ernst Heiko, <strong>Wie</strong> <strong>der</strong> <strong>Teufel</strong> <strong>uns</strong> <strong>reitet</strong>, S.80<br />
53 Ernst Heiko, <strong>Wie</strong> <strong>der</strong> <strong>Teufel</strong> <strong>uns</strong> <strong>reitet</strong>, S.82<br />
54 Ernst Heiko, <strong>Wie</strong> <strong>der</strong> <strong>Teufel</strong> <strong>uns</strong> <strong>reitet</strong>, S.84<br />
55 Ernst Heiko, <strong>Wie</strong> <strong>der</strong> <strong>Teufel</strong> <strong>uns</strong> <strong>reitet</strong>, S.87<br />
56 Ernst Heiko, <strong>Wie</strong> <strong>der</strong> <strong>Teufel</strong> <strong>uns</strong> <strong>reitet</strong>, S.93<br />
57 Ernst Heiko, <strong>Wie</strong> <strong>der</strong> <strong>Teufel</strong> <strong>uns</strong> <strong>reitet</strong>, S.94<br />
58 Ernst Heiko, <strong>Wie</strong> <strong>der</strong> <strong>Teufel</strong> <strong>uns</strong> <strong>reitet</strong>, S.95<br />
59 Ernst Heiko, <strong>Wie</strong> <strong>der</strong> <strong>Teufel</strong> <strong>uns</strong> <strong>reitet</strong>, S.96