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Gabriele Laurenz - die mediterrane Periode - Guby Art Gallery

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analen Tatsache Rechnung, daß <strong>die</strong><br />

Werke nur in abgeschlossenen Höhlen mit<br />

konstanter Temperatur und Luftfeuchte<br />

<strong>die</strong> Unendlichkeit der Jahrzehntausende<br />

überstehen konnten, in Europa an ca. 300<br />

Fundstellen, <strong>die</strong> in Frankreich, Spanien und<br />

Italien liegen. Zwischen 1946 und 1963<br />

alterten <strong>die</strong> Bilder in der Höhle von Lascaux<br />

durch <strong>die</strong> Besichtigungen stärker, als in den<br />

17.000 Jahren seit ihrer Entstehung.<br />

Hierfür war der ständige Luftwechsel verantwortlich,<br />

<strong>die</strong> Zufuhr von frischem<br />

Sauerstoff, von Bakterien- und Pilzsporen<br />

sowie das CO2 in der Ausatmungsluft der<br />

Besucher, das in den Bildern Kohlensäure<br />

entstehen ließ. Es ist nicht abwegig anzunehmen,<br />

daß <strong>die</strong> Steinzeitkünstler nicht<br />

nur <strong>die</strong> langzeitstabilen Metalloxid -Erdfarbenpigmente,<br />

Ruß und Kohle, sondern<br />

auch relativ kurzlebige Pflanzenfarben und<br />

Pigmente tierischen Ursprungs verwandten.<br />

Im südlichen Afrika und in der<br />

Sahara wurden unter Felsvorsprüngen an<br />

regensicheren Felswänden frei liegende<br />

Gemälde besonders lebendiger Farbigkeit<br />

entdeckt, deren Formensprache und Herstellungstechnik<br />

in der Tradition der prähistorischen<br />

Höhlenmalerei steht, <strong>die</strong><br />

jedoch nur wenige Jahrtausende alt sind,<br />

manche nur wenige Jahrhunderte. Diese<br />

enthalten auch bläuliche Partien. Es ist zu<br />

vermuten, daß sich <strong>die</strong> sehr alten Höhlenmalereien<br />

mit den Jahrtausenden ins Rote<br />

verfärbten, weil <strong>die</strong> roten Erden chemisch<br />

stabil sind, während <strong>die</strong> anderen Farben<br />

verblaßten.<br />

Kulturhistoriker gehen davon aus, daß der<br />

kreative Entstehungsprozess der Felsenbilder<br />

ritualisiert war und <strong>die</strong> Bilder spirituellen<br />

Zwecken <strong>die</strong>nten, z.B. der Beschwörung<br />

des Jagdglücks, der Gesundheit, der<br />

Naturgottheiten oder des sozialen Zusammenhalts.<br />

Das künstlerische Niveau der<br />

formalen Abstraktion steht der zeitgenössischen<br />

Kunst nicht nach, trotz der<br />

Löwen, Kohle und Erdfarben, Höhle bei Chauvet an der<br />

Ardèche in Südfrankreich, 30.000 - 33.000 Jahre alt<br />

Handumrißbild, Manganosit auf Felsen in der Höhle von<br />

Altamira in Spanien, ca. 15.000 Jahre alt<br />

Die Herstellung von Handumrissen erinnert an<br />

<strong>Art</strong>-Performances unserer Tage. Hierzu wurde <strong>die</strong> Hand als<br />

abdeckende Schablone auf <strong>die</strong> Felswand gelegt und der<br />

Steinzeitkünstler sprühte durchgekautes, mit Speichel<br />

versetztes rotes oder schwarzes Pigment direkt aus dem<br />

Mund auf Hand und Felswand. Man kann davon ausgehen,<br />

daß <strong>die</strong> Airbrush Künstler in Trance fielen, sobald das<br />

psychotrope Manganosit (MnO) über <strong>die</strong> Mundschleimhaut<br />

resorbiert war oder verschluckt wurde.<br />

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