31.10.2013 Aufrufe

510305 Optolines 8.indd

510305 Optolines 8.indd

510305 Optolines 8.indd

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

BASICS<br />

f 0 f 2<br />

f 1 f 3<br />

Abb. 5: Schwingungsmoden einer rechteckigen<br />

Optischen Tischplatte.<br />

Material und Aufbau einer<br />

Optischen Tischplatte<br />

Nun stellt sich die Frage nach dem optimalen<br />

Material für eine Optische Tischplatte.<br />

In der Vergangenheit wurden diese häufig<br />

aus Beton oder Granit gefertigt. Beide<br />

Materialien besitzen eine hohe Dichte,<br />

haben aber den Nachteil, dass sie Wasser<br />

absorbieren und sich danach verformen.<br />

Ein weiteres in Frage kommendes Material<br />

ist Stahl. Neben der hohen Dichte<br />

besitzt er auch noch eine hohe Festigkeit.<br />

Nachteilig bei einer massiven Stahlplatte<br />

ist jedoch, dass sie bei unterschiedlichen<br />

Frequenzen klingt wie eine „Glocke“.<br />

Beim Design einer Optischen Tischplatte<br />

galt es deshalb zunächst, ein Material<br />

und eine Struktur zu finden, welche die<br />

Anforderungen „hohe“ Dichte, Steifigkeit<br />

und Dämpfung erfüllen. Die Lösung für<br />

die Struktur konnte direkt von der Natur<br />

abgeschaut werden: Genau diese Anforderungen<br />

erfüllt die in Stahl ausgeführte<br />

Bienenwabe.<br />

Die Theorie zum Stahlwabenkern<br />

Betrachtet man die Biegefestigkeit eines<br />

dünnen Metallstreifens, so stellt man fest,<br />

dass dieser in seiner Längsrichtung sehr<br />

formbeständig (Abb. 6) ist. Würde man<br />

das Innere einer Optischen Tischplatte mit<br />

vertikal angeordneten und parallel zueinander<br />

verlaufenden Metallstreifen ausfüllen,<br />

hätte die Platte in der Richtung der<br />

Streifen eine sehr viel höhere Formbeständigkeit<br />

als in die übrigen Richtungen.<br />

Im nächsten Schritt betrachtet man nun<br />

die Konstruktion, bei der die Metallstreifen<br />

unter einem Winkel von 90° zueinander<br />

angeordnet und fest miteinander verbunden<br />

sind (Waffelmuster). Durch diese<br />

Anordnung besitzt die Tischplatte in ihren<br />

beiden Hauptbiegerichtungen eine hohe<br />

Formbeständigkeit. Wie jedoch in Abb. 5<br />

zu sehen ist, kann es auch zu einer Torsion<br />

der Platte kommen. Die Verformung tritt<br />

in Richtung der Ebene auf, die unter 45°<br />

zu den beiden rechtwinklig angeordneten<br />

Metallstreifen steht. In dieser Richtung<br />

wird die Formbeständigkeit auch durch<br />

eine rechtwinklige Konstruktion nicht<br />

verbessert. Offensichtlich ist es vorteilhaft<br />

eine Struktur zu finden, bei der die<br />

Metallstreifen unter einem Zwischenwinkel<br />

angeordnet sind. Dieser Anforderung wird<br />

die Honigwabe nahezu gerecht. Sie kann<br />

als sechseckige oder sinusförmige Zelle<br />

geformt sein.<br />

Aufbau der Optischen Tischplatte<br />

und Breadboards von LINOS und<br />

TMC<br />

Damit eine möglichst große Steifigkeit<br />

und optimale Dämpfung erzielt wird,<br />

haben LINOS und TMC alle aus der Theorie<br />

gewonnenen Richtlinien konsequent<br />

umgesetzt. Ihre Tischplatten zählen daher<br />

zur Klasse der Besten der am Markt<br />

erhältlichen Optischen Tischplatten und<br />

Breadboards. Die Optischen Tischplatten<br />

(Abb. 7) bestehen aus einem Stahlwabenkern,<br />

der unter Verwendung eines speziellen<br />

Epoxidharzes unter hohem Druck<br />

zwischen zwei geläppten Granitplatten mit<br />

der Deck- und der Bodenplatte verbunden<br />

wird. Die Seitenwände sind ebenfalls aus<br />

Stahl gefertigt und bilden daher mit den<br />

übrigen Bestandteilen des Tisches einen<br />

strukturell konsequent einheitlichen Aufbau.<br />

Im Inneren sind die Tischplatten mit<br />

jeweils speziell abgestimmten Dämpfungsmechanismen<br />

ausgestattet: Dämpfungsmatten<br />

an den Seitenwänden und Dämpfungsmassen<br />

an strategischen Punkten der<br />

Tische. Die Breitbandcharakteristik dieser<br />

Einrichtungen wirkt auch bei wechselnden<br />

Belastungen gleichermaßen effizient. Die<br />

Gewindebohrungen sind gegen das Innere<br />

des Tisches mittels spezieller Kappen<br />

versiegelt. Diese CleanTop Ausstattung<br />

verhindert, dass die Verklebung beschädigt<br />

wird – beispielsweise durch eintretende<br />

aggressive Flüssigkeiten.<br />

Stahlwabenkern<br />

Der Stahlwabenkern besteht aus einem<br />

0,25 mm dicken, korrosionsfest beschichteten<br />

Stahlblech. Der Wabenquerschnitt<br />

kann aufgrund der schlanken Kappen,<br />

welche bei der CleanTop Ausstattung<br />

Verwendung finden, auf 3 cm 2 reduziert<br />

werden. Diese hohe Wabendichte sorgt für<br />

eine exzellente Steifigkeit der Optischen<br />

Tischplatte. Die mittlere räumliche Wabendichte<br />

beträgt 0,27 g/cm 3 und der Schermodul<br />

des Wabenkerns 1,9 x 10 9 N/m 2 .<br />

Deckplatte<br />

Die Deckplatte wird spannungsfrei direkt<br />

mit dem Wabenkern verbunden. Sie<br />

besteht aus einem kaltgewalzten ferromagnetischen<br />

Edelstahl. Die Dicke beträgt<br />

wahlweise 3 oder 5 mm. Die Planität ist<br />

besser als +/- 0,13 mm über die gesamte<br />

Tischfläche. Um störende Reflexe weitestgehend<br />

auszuschließen, ist die Oberfläche<br />

angeschliffen. <br />

Parallele Anordnung<br />

Ineinander verzahnte<br />

Anordnung (Waffelstruktur)<br />

Sinusförmige oder hexagonale<br />

Anordnung (Wabenstruktur)<br />

Richtung der<br />

maximalen<br />

Steifigkeit<br />

Abb. 6: Richtung der maximalen Steifigkeit bei<br />

unterschiedlichen Strukturen.<br />

16 optolines No. 8 | 4. Quartal 2005

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!