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INNOVAS<br />

Revolutionäre Piezo-Antriebstechnik im Nanoformat<br />

Erster „gehender“ Motor<br />

Von Dipl.-Ing. Arne Hauberg, NANOS Instruments, Hamburg<br />

Elektrische Motoren gibt es in allen Größen und Formen. „PiezoMotor“, eine kleine schwedische Firma, nutzt<br />

das Phänomen der Piezoelektrizität und hat nun den kleinsten und präzisesten Linearmotor der Welt entwickelt.<br />

Möglich wurde dieser wegweisende Miniaturantrieb durch Vielschicht-Piezoelemente und ein neues<br />

Motorkonzept. Wie der „Piezoeffekt“ die Dinge in Bewegung bringt, erfahren Sie in diesem Beitrag.<br />

nieure von PiezoMotor haben sich dieses<br />

Problems angenommen und mit dem Piezo<br />

LEGS einen völlig neuartigen elektrischen<br />

Motor entwickelt.<br />

„Gehen“ mit Piezo LEGS<br />

Klein aber kraftvoll – mit einer Schrittzahl von bis zu 3.000 Schritten pro Sekunde kann der Motor eine<br />

Geschwindigkeit von mehreren Millimetern pro Sekunde erreichen.<br />

Obwohl es uns oftmals nicht bewusst ist,<br />

sind Piezomaterialien in vielen Produkten<br />

des täglichen Lebens zu finden. Dazu<br />

gehören medizinisches Equipment, Laborinstrumente,<br />

Telekommunikation oder<br />

einfache elektronische Feuerzeuge. Piezokeramiken<br />

vereinen Festigkeit, Geschwindigkeit,<br />

Kraft und Genauigkeit in einem<br />

Material. Das Funktionsprinzip eines Piezomotors<br />

beruht auf dem „Piezoeffekt“.<br />

Das Wort „Piezo“ kommt aus dem Griechischen<br />

und bedeutet „Druck“. Beim „Piezoelektrischen<br />

Effekt“ entsteht bei Ausübung<br />

von Druck auf einen besonderen Kristall<br />

eine elektrische Spannung. Die umgekehrte<br />

Erscheinung, eine Verformung bei Anlegen<br />

einer elektrischen Spannung, wird als inverser<br />

piezoelektrischer Effekt bezeichnet.<br />

Die Kraft, die hierbei entsteht, zwingt ein<br />

mehrlagiges Piezomaterial schon bei geringer<br />

Spannung sich ausreichend zu verformen.<br />

Die Piezokeramiken dehnen sich um<br />

rund 0,1 Prozent aus und ziehen sich beim<br />

Entladen wieder zusammen. Diese einzigartigen<br />

Eigenschaften sind bereits seit über<br />

einem Jahrhundert bekannt und werden<br />

seitdem in verschiedensten Anwendungen<br />

genutzt. Die einzige Einschränkung beim<br />

Gebrauch von Piezomotoren war bislang<br />

die limitierte Reichweite der Bewegung,<br />

welche in direktem Zusammenhang mit der<br />

Länge der Piezoelemente steht. Die Inge-<br />

Der Piezo LEGS Motor wird in einem<br />

Stück gefertigt und hat eine Sandwichstruktur<br />

aus dünnen keramischen Ebenen<br />

und leitenden Materialien. Einer dieser<br />

Motoren kann aus mehr als 100 Ebenen<br />

bestehen, die wie die Beine einer Ameise<br />

angeordnet sind. Ein Motorelement<br />

misst in der kleinsten Ausführung nur<br />

5 x 1 x 2 mm (l x b x h). Durch den Piezoeffekt<br />

stellt sich ein Dehnen und Zusammenziehen,<br />

Heben und Senken ein – eine<br />

Bewegung, die dem „Gehen“ ähnelt. Mit<br />

stufenloser Geschwindigkeit werden die<br />

linearen Elemente direkt angetrieben. Ein<br />

Getriebe ist überflüssig und reduziert die<br />

Systemkosten. Die an die keramischen<br />

„Muskeln“ angelegte Spannung kontrolliert<br />

die synchronisierte Bewegung<br />

der Beinpaare, wodurch Vorwärts- und<br />

Rückwärtsbewegungen möglich sind. Die<br />

einzigartige Bauweise des Piezo LEGS<br />

lässt den Motor in einer präzisen linearen<br />

Bewegung laufen, mit Schrittlängen von<br />

weniger als ein paar Mikrometern. Durch<br />

die Ansteuerung im Mikroschrittbetrieb,<br />

ähnlich wie bei Schrittmotoren, ist eine<br />

Auflösung von unter 1 Nanometer möglich.<br />

Mit Ansteuerfrequezen bis 4 kHz<br />

kann der Motor eine Geschwindigkeit von<br />

zehn bis zwanzig Millimeter pro Sekunde<br />

<br />

> Kontakt:<br />

www.nanos-instruments.com<br />

4 optolines No. 8 | 4. Quartal 2005

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