PDF-Ausgabe herunterladen (44.1 MB) - elektronik industrie
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Editorial<br />
Heißer Herbst für<br />
Elektronik-Branche<br />
Geht es aufwärts, abwärts oder seitwärts? Der Europäische Halbleitermarkt<br />
bleibt jedenfalls weiterhin schwach. Im 2. Quartal kam es zu einem Umsatzrückgang<br />
von 14,7 % gegenüber dem Vorjahrszeitraum, meldete DMASS (Distributors’<br />
and Manufacturers’ Association of Semiconductor Specialists). Sollte<br />
es im zweiten Halbjahr zu einer Erholung kommen, wird das Gesamtjahr 2012<br />
dennoch mit einem leichten Minus abschließen. Besonders in Westeuropa<br />
gings bergab. Überdurchschnittlich verloren Skandinavien (-18 %), Deutschland<br />
(-21,9 %) und Italien (-24,3 %).<br />
Die Schwäche bei Mikrocontrollern scheint ihre Ursache im Automobilbereich<br />
zu haben, spekuliert DMASS. Für Jürgen Weyer, VP Automotive Sales &<br />
Marketing - EMEA bei Freescale Semiconductor, ist die Elektronikbranche<br />
schon immer eine Achterbahn in der man nie genau weiß, an welchem Punkt<br />
man sich grade befindet, oder ob vielleicht ein Looping durchfahren wird. Der<br />
Profi sieht’s gelassen, er ist auf alle<br />
Eventualitäten vorbereitet.<br />
Auch andere Halbleiter-Hersteller<br />
mit einem hohen Automobil-Anteil<br />
bringen sich in Stellung. In den Tageszeitungen<br />
war zu lesen, dass sich Infineon<br />
angesichts der Marktlage höchstvorsorglich<br />
einen Einstellungsstopp<br />
und Investitionskürzungen auferlegt<br />
hat. Man hat ja aus der letzten Krise<br />
gelernt.<br />
Für den deutschen Bauelemente-<br />
Dipl.-Ing. Hans Jachinski,<br />
Chefredakteur <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong><br />
www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de<br />
Distributionsmarkt hat der FBDi e.V.<br />
schon vor einiger Zeit einen Geschäftsklimaindex<br />
ins Leben gerufen.<br />
Er bewertet die aktuelle Situation als gut bis zufriedenstellend. Das 3. Quartal<br />
erhielt eine 2,91, das kommende Winterquartal eine 2,68 und die langfristige<br />
Entwicklung mit 2,49 fast ein „gut“ (nach Schulnotensystem). Was die Stimmungslage<br />
betrifft, so hat diese sich also wieder aufgehellt. Der Trendindikator<br />
Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz liegt allerdings bei 0,97, zeigt derzeit<br />
keine Trendwende nach oben an.<br />
Schauen wir weiter oben in die Ernährungskette, so ist auch beim Embedded-Spezialisten<br />
Kontron der Auftragsbestand vom vorsichtigen Disponieren<br />
betroffen und lag zum Ende des zweiten Quartals um etwa 14 % unter dem<br />
Vorjahreswert.<br />
Die Lage ist also zwiespältig und ein schwächer werdender Euro ist letztendlich<br />
förderlich für den Export.<br />
Hans Jaschinski, hans.jaschinski@huethig.de<br />
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