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Symbole - Katechetisches Amt

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MITTEILUNGEN<br />

Zeitschrift der Religionslehrerinnen und -lehrer<br />

der Erzdiözese Salzburg 2010<br />

1<br />

INHALT<br />

Die Welt als Tatsache und<br />

Geheimnis<br />

Seiten 3 - 4<br />

Die wirksame Kraft<br />

des Brotes<br />

Seiten 4 - 5<br />

Dies ist die Nacht ...<br />

Österliche <strong>Symbole</strong><br />

Seiten 6 - 7<br />

Ein „neues“ Osterbild?<br />

Seiten 8 - 9<br />

Kreuz - Zeichen des Heils<br />

Seite 10<br />

AV-Medien<br />

Seite 15<br />

Vernetzung<br />

Seite 16<br />

IRPB-Bibliothek<br />

Seite 17<br />

Aus der KPH-ES<br />

Seite 18<br />

Veranstaltungen,<br />

Informationen<br />

Seiten 19, 22<br />

Das Schulkreuz<br />

Seiten 20 - 21<br />

Dombuchhandlung<br />

Seite 23<br />

Christliche<br />

<strong>Symbole</strong><br />

PRAXIS<br />

<strong>Symbole</strong> - Zeichen des Alltags<br />

Seiten 11 - 12<br />

Labyrinth - auf dem Weg zur<br />

Mitte<br />

Seiten 12 - 13<br />

Wege: Woher ich komm‘ -<br />

wohin ich geh‘<br />

Seite 14<br />

Brot und Fisch als Bodenmosaik in der Brotvermehrungskirche in Tabgha<br />

Bild: Konjecic


2<br />

ZUM VERWEILEN<br />

Liebe Religionslehrerin! Lieber Religionslehrer!<br />

Aktuelle Situation - November 2009: Diskussion über das Kreuz in den Klassenzimmern nach dem Urteil in Italien ....<br />

Pädagogische Hochschule Salzburg: Lehrveranstaltung Religionspädagogik Gruppe Mathematik (also zukünftige<br />

HauptschullehrerInnen in Mathematik)<br />

Meine Einstiegsfrage: Welche Bedeutung hat das Kreuz für Mathematiker?<br />

Etwas peinliches Schweigen (typische Religionslehrerfrage...) - Antwort: „Eigentlich keine Bedeutung“ - „Auch in<br />

der Geometrie nicht?“ - „Kaum.“ - „Was tun Sie, bevor Sie eine geometrische Aufgabe lösen?“ - „Ich zeichne ein<br />

Koordinatenkreuz.“ - „Warum?“ - „Damit ich weiß, wo unten und oben, wo links und rechts ist. Mit Hilfe dieses Kreuzes<br />

kann ich Punkte bestimmen und festlegen.“<br />

Also gibt es doch einen (zugegeben künstlichen) Zusammenhang zwischen Kreuz und Mathematiker. In dem oben<br />

erwähnten Gespräch sind wir dann noch darauf gekommen, dass das Kreuz in der Mathematik seine guten Dienste als<br />

Pluszeichen leistet...<br />

Mich hat dieses Gespräch (aber auch die Einsicht über das Koordinatenkreuz) erinnert an einen Text von Wilhelm<br />

Willms, den ich gerne „zum Verweilen“ voranstellen möchte:<br />

die frage ist<br />

wo ist oben<br />

wer ist oben<br />

was ist oben<br />

denn je nachdem<br />

was bei uns oben ist<br />

kann man sich ausrechnen<br />

was auf uns herabkommt<br />

welcher geist<br />

ist das geld oben<br />

kommt der geist des geldes auf uns herab<br />

ist die wirtschaft oberstes prinzip<br />

kommt dieser geist auch auf uns herab<br />

und über uns<br />

ist jesus für uns oben<br />

dann kommt auch der geist jesu<br />

auf uns herab<br />

(wilhelm willms , alle nächte werden hell, Kevelaer, Butzon und Bercker, 1991, S 58)<br />

Möglicherweise geht es nicht nur darum was oben und unten ist, sondern auch ein wenig darum, was dahinter ist, was<br />

wir hinter den Dingen, die uns umgeben, sehen.<br />

Symballein – das griechische Ursprungswort für unser „Symbol“ hat etwas zu tun mit dem Zusammenhang von<br />

Vordergründigem und Hintergründigem, von dem, was man sieht und was man damit verbindet.<br />

Ich wünsche Ihnen, dass Sie hinter manchen vordergründigen „Zeichen der Zeit“ ein hintergründiges Wirken entdecken<br />

dürfen und für Sie beides zusammenpasst.<br />

Mag. Josef Rupprechter<br />

Direktor des Katechetischen <strong>Amt</strong>es<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


THEMA<br />

3<br />

Die Welt als Tatsache und Geheimnis<br />

<strong>Symbole</strong> erfahren und verstehen<br />

Rainer Oberthür<br />

<strong>Katechetisches</strong> Institut Aachen<br />

Diese Einschätzung war für mich<br />

vor drei Jahren eine wesentliche<br />

Motivation, in einem „Buch der<br />

<strong>Symbole</strong>“ (München 2009) auf Entdeckungsreise<br />

durch die Welt der<br />

christlichen Religion zu gehen. Es<br />

ist sozusagen meine persönliche<br />

Symboldidaktik, dargestellt in Form<br />

einer Reise für junge und ältere Leser<br />

durch zehn Symbollandschaften mit<br />

vierzig elementaren und exemplarischen<br />

<strong>Symbole</strong>n der vornehmlich<br />

christlichen Religion. Neben den<br />

Zugängen über Staunenswertes<br />

und Nachdenkliches, Kunstbilder<br />

und Fotos, Gedichte, Geschichten,<br />

Gedankenexperimente und Spiele<br />

war mir der Zugang zum Symbol<br />

als Symbol genauso wichtig: An<br />

sechs Stellen des Buches werden<br />

erzählerisch einführend, in so<br />

genannten Atempausen (zwischen<br />

den „Landschaften“) und am Ende<br />

Zugänge angeboten, was ein Symbol<br />

ist, wie die <strong>Symbole</strong> zur Welt kamen<br />

und kommen, in der Menschheit und<br />

im Leben des Einzelnen.<br />

Nach einer wahren Bücherflut in den 80er- und 90er-Jahren ist es still<br />

geworden um die Symboldidaktik. Ist alles gesagt und alles geklärt?<br />

Wissen wir, ab wann und mit welchen Hilfen Kinder <strong>Symbole</strong> als <strong>Symbole</strong><br />

begreifen und wie später mit der Krise der Symbolkritik umzugehen ist?<br />

Hat sich der Zugang zu Religion und Glaube über die <strong>Symbole</strong> durch<br />

eine all zu große Ferne der Kinder und Jugendlichen erledigt? Oder ist<br />

ausreichend religiöse Sprachlehre betrieben worden, die den jungen<br />

Menschen hilft, ihre großen Fragen zur Sprache zu bringen? Mir erscheinen<br />

viele Fragen noch sehr offen. <strong>Symbole</strong> sind wichtig im Religionsunterricht:<br />

Das wird wohl niemand bestreiten. Aber wie sie zum Thema werden, das<br />

bleibt eine Frage und Herausforderung für jede/n Religionslehrer/in.<br />

Unterricht zum Symbol<br />

als Symbol<br />

Eine ausführliche Unterrichtsreihe im<br />

3. Schuljahr zur Sprache des Symbols,<br />

die ich mit Alois Mayer durchführte<br />

und die vor allem auf Elemente aus<br />

den „Atempausen“ zurückgriff, hat<br />

uns bestätigt und ermutigt, schon<br />

Kindern solche grundsätzlichen<br />

Verstehensschlüssel anzubieten. Sie<br />

helfen ihnen beim Zugang zu konkreten<br />

<strong>Symbole</strong>n, was sich bei unserer<br />

anschließenden Reihe zum<br />

Symbol „Hand“ zeigte. Ich will diese<br />

Einschätzung im Folgenden veranschaulichen,<br />

aus Platzgründen fokussiert<br />

auf unseren Einstieg in die<br />

Reihe.<br />

Ein Leitgedanke als Einstieg<br />

Sehr direkt begann unser Unterricht<br />

mit einem Schlüsselsatz, den die<br />

Kinder zunächst herausfinden sollten.<br />

Wir kündigten ihnen ein<br />

„Spiel mit Worten“ an und<br />

gaben ihnen ein Blatt mit<br />

einem Wortpuzzle: Darauf<br />

lasen sie die Wortbausteine:<br />

ALS TATSACHE / DOP-<br />

PELT / DAS ERSTAUN-<br />

LICHE / UND / KÖNNEN<br />

WIR / ALLE DINGE / ALS<br />

GEHEIMNIS / ERWÄCHST/<br />

AUS DEM WIRKLICHEN/<br />

ANSCHAUEN / DIE WIR<br />

SEHEN<br />

Die Aufgabe lautete: Bildet<br />

aus mehreren Bausteinen<br />

einen sinnvollen Satz!<br />

Versuchen Sie es selbst doch<br />

einmal wie die Kinder, bevor<br />

Sie weiterlesen!<br />

Unsere Schüler bildeten eine Vielzahl<br />

an möglichen Sätzen wie z.B.: Aus<br />

dem Wirklichen erwächst<br />

das Erstaunliche.<br />

Die Kinder deuteten: „Wenn wir das,<br />

was es gibt, beschreiben, ist das zum<br />

Staunen. Wenn wir mehr darüber<br />

wissen und davon kennen, können<br />

wir noch mehr staunen.“<br />

Alle Dinge, die wir sehen,<br />

können wir als Geheimnis<br />

anschauen.<br />

Sie deuteten: „Man muss nicht alles<br />

wissen. Das ist das Schöne an einem<br />

Geheimnis. Man kann auch nicht alles<br />

wissen. Das ist das Störende an einem<br />

Geheimnis.“<br />

Doppelt können wir alle<br />

Dinge anschauen.<br />

Deutung: „Wir können sie erst<br />

ansehen und dann noch mal ansehen.<br />

Wir können immer wieder Neues<br />

entdecken. Wir können das Bekannte<br />

neu und anders sehen. Wir können es<br />

sehen und uns dann vorstellen. Das<br />

geschieht erst mit den äußeren Augen<br />

und dann mit den inneren Augen.“<br />

Viele weitere Sätze fanden die<br />

Kinder heraus, z. B.: Aus dem<br />

Wirklichen können wir<br />

das Erstaunliche als Tatsache<br />

anschauen und<br />

als Geheimnis erwachsen<br />

lassen.<br />

Anschließend bekamen die Kinder<br />

die Wortbausteine mit Groß- und<br />

Kleinschreibung und Satzzeichen.<br />

Nun gelang es ihnen, alle Teile zu<br />

einem Ganzen zusammenzusetzen:<br />

Alle Dinge, die wir sehen, können wir<br />

doppelt anschauen: als Tatsache und<br />

als Geheimnis. Aus dem Wirklichen<br />

erwächst das Erstaunliche.<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


4<br />

THEMA<br />

In einem ersten Versuch wendeten<br />

wir diesen Satz auf Beispiele an:<br />

Das Kuscheltier des Kindes ist als<br />

Tatsache für keinen anderen wertvoll,<br />

als Geheimnis für das Kind aber<br />

unendlich wichtig. Der Ehering ist<br />

als Tatsache aus Gold und hat deshalb<br />

einen hohen Wert. Als Geheimnis ist<br />

er für Frau und Mann viel mehr wert,<br />

da er an die Liebe zwischen beiden<br />

erinnert und davon erzählt.<br />

Ein Spiel mit Bildern<br />

Im zweiten Zugang bekamen die<br />

Kinder sieben Bildangebote mit den<br />

<strong>Symbole</strong>n Sonne, Baum, Herz, Brot,<br />

Buch, Labyrinth, Regenbogen. Sie<br />

beschrieben die Bilder als Tatsache<br />

und als Geheimnis und gestalteten<br />

zu einem Bild eine eigene Seite.<br />

Einen solchen Text hatten wir vorher<br />

am Beispiel Kuscheltier gemeinsam<br />

entworfen: „Mein Kuscheltier ist<br />

mehr als ein dreckiges, schäbiges Stück<br />

Stoff. Es ist übervoll mit Liebe und kuschelt<br />

mit mir, wenn ich traurig bin.“<br />

Die Texte einiger Kinder zeigen, wie<br />

der Leitgedanke tatsächlich zum<br />

Schlüsselsatz wird: „Die Sonne ist mehr<br />

als Licht. Das Geheimnis ist: Sie wärmt<br />

uns. Ohne sie könnten wir nicht leben.“<br />

– „Ein Buch ist mehr als ein Buch, es<br />

stehen nicht nur Tatsachen darin, sondern<br />

man kann auch Geheimnisse daraus<br />

lesen.“ – „Das Herz ist als Tatsache<br />

etwas Lebendiges in unserem Körper,<br />

das wir nicht sehen können. Aber das<br />

Geheimnis des Herzens ist die Liebe.“<br />

Im weiteren Verlauf der Unterrichtsreihe<br />

kamen die Kinder immer wieder<br />

auf dieses Leitmotiv zurück,<br />

das ihnen offensichtlich einen trag-<br />

fähigen Schlüssel anbot, das Anliegen<br />

symbolischer Sprache zu verstehen.<br />

Auch bei der späteren Reihe<br />

und in anderen thematischen<br />

Zusammenhängen half ihnen dieser<br />

Satz, das Symbol als Tatsache und<br />

Geheimnis zu begreifen und beides zu<br />

verknüpfen. So meinte z.B. ein Kind<br />

ca. 10 Monate später, als wir über<br />

die Frage „Was ist Weisheit?“ und die<br />

Antwort des Dichters Hans Kasper<br />

- „Der Kopf verneigt sich vor dem<br />

Herzen“ – nachdachten: „Das heißt,<br />

dass der Kopf merkt, dass das Herz wichtiger<br />

ist. Dass der Kopf sich senkt zum<br />

Herzen. Also ich meine das jetzt nicht<br />

als Tatsache, sondern als Geheimnis.<br />

Im Kopf sind ja die Gedanken und im<br />

Herzen mehr die Gefühle, die müssen<br />

zusammenkommen und sich vermischen.<br />

Wenn Gedanken und Gefühle<br />

sich vermischen, wenn sie zusammenkommen,<br />

ist das Weisheit.“<br />

Symboldidaktische Grundsätze –<br />

elementarisiert und verdichtet<br />

Der Schlüsselsatz bringt auf den<br />

Punkt, was mir grundsätzlich wichtig<br />

ist, wenn es um <strong>Symbole</strong> geht. Im<br />

„Buch der <strong>Symbole</strong>“ gehen die Wege<br />

zu den 40 <strong>Symbole</strong>n vom Staunenswerten<br />

aus der Welt der Fakten hin<br />

zum Bedeutungsvollen aus der Welt<br />

der Religion. Immer geht es darum,<br />

das eine mit dem anderen zu verknüpfen.<br />

Es gilt also die Vermeidung einer<br />

bloß materialistischen Sicht der Dinge<br />

genauso wie die Vermeidung einer<br />

weltabgekehrten Geheimniskrämerei.<br />

Es geht um das Staunen über die Welt<br />

wie sie ist, denn im Staunen kommen<br />

Naturwissenschaft und Glaube<br />

zusammen. Es geht um die vielfältige<br />

Wahrnehmung des Reichtums<br />

der <strong>Symbole</strong> in der Bibel und im<br />

Christentum.<br />

Dem Buch entsprechend, plädiere ich<br />

sowohl für Zugänge zu den einzelnen<br />

<strong>Symbole</strong>n (wie in den „Landschaften“),<br />

als auch für das Befragen des Symbols<br />

als Symbol, das jungen Menschen<br />

Sprachschlüssel zum Verständnis<br />

symbolischer Sprache anbietet. Hier<br />

eröffnen die Ideen und Texte in den<br />

„Atempausen“ gewissermaßen einen<br />

Symbolkurs.<br />

Am Ende des Buches heißt es schließlich<br />

rückblickend und zusammenfassend:<br />

„Nur was gesehen, erlebt und erfahren<br />

worden ist, kann zum inneren<br />

Bild eines Menschen werden. Nur was<br />

mit den Sinnen wahrgenommen worden<br />

ist, kann Eindrücke in der Seele<br />

eines Menschen hinterlassen, kann als<br />

Tatsache und Geheimnis gesehen werden<br />

und zum Symbol werden.“ Ein<br />

Kind schrieb diesen Text eindrucksvoll<br />

weiter: „Nur wenn Tatsache und<br />

Geheimnis aufeinandertreffen, können<br />

sie zum Symbol werden und die<br />

Tatsache kann nur existieren, wenn<br />

man sehen und erleben kann und das<br />

Geheimnis kann nur existieren, wenn<br />

man mit allen Sinnen dabei ist.“ g<br />

Veranstaltungshinweis: Rainer Oberthür wird am Donnerstag, 18. November 2010<br />

in Salzburg zwei Veranstaltungen durchführen:<br />

<strong>Symbole</strong> erfahren und verstehen Eigene und unterrichtliche Zugänge zur Sprache von<br />

Religion und Glaube (ganztägiges Seminar)<br />

Neles Buch der großen Fragen – Neles Tagebuch<br />

Entdeckungsreisen zu den Geheimnissen des Lebens (Lesung u. Gespräch, abends)<br />

Die wirksame Kraft des Brotes<br />

Gebildbrote und ihre Symbolsprache<br />

Dr. Gerlinde Katzinger<br />

PG St. Ursula und KPH-ES<br />

Das vielfältige Brauchtum, das sich<br />

rund um das Brot entwickelt hat, hat<br />

seine Wurzeln in der Vorstellung, dass<br />

die lebenserhaltende Kraft des Brotes<br />

auf den Essenden übergeht und das<br />

Mit dem Leben der Menschen sind <strong>Symbole</strong> untrennbar verbunden. Die<br />

Sprache der <strong>Symbole</strong> hilft, sich in der Welt zurechtzufinden und die Welt zu<br />

erfassen. Wir brauchen <strong>Symbole</strong>, um das Unbegreifliche begreifen zu können.<br />

Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Sprache der <strong>Symbole</strong> in alle Bereiche<br />

des Lebens und somit auch in die Küche Eingang gefunden hat.<br />

im Brot symbolisch Dargestellte<br />

gleichzeitig mit übertragen wird.<br />

Schon die Menschen in den<br />

alten Hochkulturen in Ägypten,<br />

Mesopotamien und am Indus<br />

haben ihr Gebäck verziert. Einzelne<br />

Formen und Zeichen lassen sich<br />

bereits auf steinzeitliche Kulturen<br />

zurückverfolgen. In vorchristlicher<br />

Zeit dienten geformte Brote als<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


Opfergaben, um das Wohlwollen<br />

der Götter zu sichern und als<br />

Grabbeigaben für die Verstorbenen zur<br />

Nahrung auf ihrer Seelenwanderung.<br />

Das Christentum deutete die<br />

Opfergaben in Segensgeschenke,<br />

Wunder- und Heilbrote und Spenden<br />

für die Armen um. Gebildbrote waren<br />

auch zinspflichtig – 1491 legte Papst<br />

Innozenz VIII. fest, dass für das<br />

Backen des Dresdner Christstollens<br />

Zinsen zu entrichten seien, die für<br />

Kirchenbauten verwendet wurden.<br />

Zöpfe, Brezel, Stollen<br />

In unserer Kultur haben sich<br />

Gebildbrote vor allem in Form<br />

von geflochtenen Zöpfen, Brezeln,<br />

Stollen und gemodeltem Gebäck<br />

erhalten. Dieses Gebäck ist oft<br />

mit einer tiefgründigen religiösen<br />

Botschaft ausgestattet und mit<br />

regional unterschiedlichen Bräuchen<br />

verbunden.<br />

Zu den am weitesten verbreiteten<br />

Gebildbroten zählt die Brezel.<br />

Ihre Form bildet das uralte Motiv<br />

vom Binden und Lösen, Flechten,<br />

Verknoten und Ineinanderschlingen<br />

ab. Daher ist die Brezel auch häufig ein<br />

Geschenk für Menschen, mit denen<br />

man „in Verbindung“ steht. Durch<br />

die Brezel werden „Bande geknüpft“.<br />

Aus christlicher Sicht hat die Brezel<br />

verschiedene Deutungen erfahren:<br />

als Symbol für die Dreifaltigkeit, als<br />

Zeichen für die Fesseln, die Christus<br />

angelegt wurden oder als Abbild<br />

der demütig zum Gebet gekreuzten<br />

Arme. Entwickelt hat sich die Brezel<br />

wahrscheinlich aus dem römischen<br />

Ringbrot, das auch als Abendmahlsbrot<br />

verwendet wurde. Im Codex Vaticanus<br />

aus dem 5. Jahrhundert ist eine der<br />

ältesten Brezeldarstellungen zu finden.<br />

Brezelornamente waren auch ein<br />

beliebter Schmuck für Initialen und<br />

Ränder in Handschriften. Auch in<br />

Kirchen und auf Kreuzen finden sich<br />

Brezeln (z. B. an den frühchristlichen<br />

Goldblattkreuzen, Friesen und<br />

Türgriffen). In den mittelalterlichen<br />

Klöstern wurden Brezeln als Fastenspeise<br />

gebacken.<br />

Knoten und Schlingen<br />

Die Symbolik vom Flechten und<br />

Ineinanderschlingen findet sich<br />

auch in den geflochtenen Zöpfen,<br />

die bei uns vor allem als Geschenke<br />

für Patenkinder zu Ostern und zu<br />

Allerheiligen beliebt sind. Ein großer<br />

Teil der heute üblichen Gebäckformen<br />

war früher für Allerheiligen und<br />

Allerseelen reserviert. Ursprünglich<br />

waren die geflochtenen Striezel als<br />

Gedächtnisgabe und Opferspeise für<br />

die „Armen Seelen“ gedacht. So war es<br />

Brauch, nach der Übergabe des Zopfes<br />

für die Toten zu beten. In manchen<br />

Gegenden Deutschlands heißt das<br />

Allerseelengebäck „Totenbrot“ und<br />

wird wie ein menschlicher Knochen<br />

geformt – als ein besonders eindringliches<br />

„memento mori“. Unsere<br />

Zöpfe werden mit drei bis sechs<br />

Strängen geflochten.<br />

Binden und lösen<br />

Am weitesten verbreitet und jedem<br />

bekannt ist das Flechten mit drei<br />

Strängen. Die Zahl drei gilt bei allen<br />

Völkern als göttliche Zahl. In der Bibel<br />

kommt die Drei vielfach vor: Dreimal<br />

wird der heilige Gott verehrt. Die<br />

drei Engel, die Abraham besuchen,<br />

weisen auf den einen Gott hin. Das<br />

Matthäusevangelium erzählt von<br />

den Weisen, die dem neugeborenen<br />

Gottessohn Gold, Weihrauch und<br />

Myrrhe bringen. Spätere Traditionen<br />

haben die Sterndeuter in die Drei<br />

Heiligen Könige umgedeutet, die die<br />

damals bekannten Erdteile Europa,<br />

Afrika und Asien repräsentieren und<br />

auch für die drei Lebensalter (Jugend,<br />

Lebensmitte und Alter) stehen.<br />

Ein Gebildbrot mit einer sehr langen<br />

Tradition ist der Christstollen.<br />

Dieses Gebäck wurde das erste Mal<br />

im Jahr 1329 in Naumburg an der<br />

Saale (Ostdeutschland) urkundlich<br />

erwähnt. Im christlichen Kontext<br />

wurde die Form des Stollens (die in<br />

THEMA 5<br />

Teig gewickelten Früchte) mit der<br />

dicken weißen Zuckerschicht auf<br />

das in Windeln gewickelte Jesuskind<br />

umgedeutet.<br />

Die Bibel im Brot<br />

Eine besonders interessante Gruppe<br />

der Gebildbrote stellt das Modelgebäck<br />

dar. Schon im Mittelalter wurde<br />

der Lebkuchen, der in den Klöstern<br />

gebacken wurde, mit Modeln verziert.<br />

Mit dem Beginn der Barockzeit<br />

erlangten vor allem Darstellungen aus<br />

der Bibel immer größere Beliebtheit.<br />

Die Alphabetisierung hatte noch längst<br />

nicht alle Bevölkerungsschichten<br />

erreicht und die Sehnsucht nach<br />

Bildern war entsprechend groß. Es<br />

gibt kaum eine Geschichte aus dem<br />

Alten oder Neuen Testament, die nicht<br />

in Holz gestochen und mit Modeln<br />

in den Teig gedrückt wurde. Auch in<br />

Hostien werden religiöse <strong>Symbole</strong><br />

eingeprägt.<br />

Durch das gemodelte Gebäck war die<br />

Bibel essbar geworden. Modelgebäck<br />

mit religiösen Motiven wurde auch<br />

zu pädagogischen Zwecken eingesetzt.<br />

Das Gebäck war ein Mittel<br />

zur religiösen Unterweisung und<br />

Kommunikation. Es war Brauch und<br />

wird auch heute noch in manchen<br />

Familien praktiziert, dass während<br />

des Ausformens des Gebäcks die Bibel<br />

aufgeschlagen in der Küche liegt und<br />

die jeweilige Perikope vorgelesen<br />

wird.<br />

Gebildbrote stehen für eine<br />

besondere und uralte Form der<br />

religiösen Kommunikation. Ein solches<br />

Gebäck zu verzehren heißt<br />

die Grenze zu überschreiten in die<br />

Welt des Transzendenten, in die<br />

enge Verbindung des Menschen mit<br />

seinem Gott. g<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


6 THEMA<br />

Dies ist die Nacht ...<br />

Österliche <strong>Symbole</strong><br />

Dr. Michael Max<br />

Pfarrer in Neumarkt am Wallersee<br />

Liturgiereferent der Erzdiözese Salzburg<br />

Lehrbeauftragter der KPH-ES<br />

Ostern ist der Mittelpunkt des<br />

liturgischen Feierns der Kirche.<br />

Tod und Auferstehung des Herrn sind<br />

mehr als eine Erinnerung an Dinge,<br />

die vor fast 2000 Jahren geschehen<br />

sind. In den Riten und <strong>Symbole</strong>n<br />

der österlichen Liturgie werden wir<br />

alle mit hinein genommen in seine<br />

Heilstat, sind wir alle eingeladen mit<br />

ihm hindurchzugehen durch Nacht<br />

und Untergang in das strahlende<br />

Licht des neuen Lebens. Gerade zu<br />

Ostern ist es die Sprache der <strong>Symbole</strong>,<br />

die uns hilft, diese Wirklichkeit zu<br />

erschließen. Im folgenden sollen<br />

daher vor allem einige der zentralen<br />

<strong>Symbole</strong> der Liturgie der Osternacht<br />

vorgestellt werden.<br />

Die Osterkerze<br />

Das erste und wichtigste Symbol,<br />

das uns in er Osternacht begegnet<br />

ist die Osterkerze. Die Osterkerze<br />

wird, entgegen einer weit verbreiteten<br />

Meinung, nicht eigens gesegnet.<br />

Gesegnet wird am Beginn der<br />

Osternacht das Feuer, von dessen<br />

Flammen die Kerze entzündet wird.<br />

Die Kerze wird nicht erst durch einen<br />

speziellen Segen zur Osterkerze,<br />

sondern in dem Moment, in dem<br />

sie die im Dunkeln versammelte<br />

Gemeinde mit ihrem schwachen<br />

Schein erhellt, ist sie „Lumen Christi“<br />

– „Christus das Licht“, wie es der<br />

Ruf des Diakons an dieser Stelle<br />

kundtut. Dabei trägt die Dramaturgie<br />

der Liturgie zur Entfaltung des<br />

<strong>Symbole</strong>s bei: Die Gemeinde ist<br />

wirklich im Dunkeln versammelt.<br />

Das heißt, draußen in der Natur ist<br />

es bereits finster geworden und in<br />

er Kirche brennt weder elektrisches<br />

noch Kerzenlicht. Nur so wird auf<br />

überwältigende Weise erfahrbar, dass<br />

ein einziges kleines Licht ausreicht,<br />

um die tiefste Dunkelheit zu beenden.<br />

„Wie durch einen Menschen der Tod<br />

in die Welt kam, so kam auch durch<br />

einen Menschen die Auferstehung<br />

von den Toten. Wie in Adam alle<br />

sterben, so werden in Christus alle<br />

lebendig gemacht.“ Was also durch<br />

einen vollbracht war, wird allen zuteil.<br />

Und so verteilt sich das Licht der<br />

Osterkerze auf alle Anwesenden. Vom<br />

Schein der Kerzen in ihren Händen<br />

beginnen auch die Gesichter der<br />

Menschen zu leuchten und werden<br />

so zum Symbol für die Kirche als<br />

Gemeinschaft der Erlösten: Das Licht<br />

Christi auf dem Antlitz tragend und<br />

so die Welt von ihm her durch das<br />

eigene Leben hell zu machen. Welch<br />

ein Grund zur Freude, die kurz darauf<br />

im Osterlob des Exultet aufstrahlen<br />

darf. Von der Osterkerze werden<br />

dann in der Osternacht und das ganze<br />

restliche Jahr über die Taufkerzen<br />

der Neugetauften entzündet. Im<br />

Eintauchen in das Wasser der Taufe<br />

und im Bekenntnis des Glaubens<br />

werden die Menschen mit hinein<br />

genommen in diesen österlichen<br />

Sieg des Einen, werden sie mit ihm<br />

begraben, um mit ihm zum neuen<br />

Leben aufzuerstehen.<br />

Deshalb ist das Taufwasser das zweite<br />

zentrale Symbol der Osternachtsfeier.<br />

Das Taufwasser<br />

Es ist nicht zwingend vorgeschrieben,<br />

dass in der Osternacht Taufwasser<br />

gesegnet wird. Aber selbst wenn<br />

keine Taufe innerhalb dieser Feier<br />

gefeiert und auch kein Taufwasser<br />

für die österliche Zeit gesegnet wird,<br />

ist zumindest eine einfache Wassersegnung<br />

vorgesehen. Im schlichten<br />

und alltäglichen Symbol des Wassers<br />

wird deutlich, was Ostern letztlich<br />

bedeutet, wie dieses Fest das Leben<br />

eines jeden Menschen verändert:<br />

Wasser ist immer ambivalent: Es<br />

bedeutet Untergang und Leben,<br />

Gefahr und Rettung, Zerstörung und<br />

neue Frische. Und gerade deshalb<br />

kann es die Botschaft von Tod und<br />

Auferstehung so wirksam in sich<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


THEMA<br />

7<br />

aufnehmen. Im Hoch- und Weihegebet<br />

das in der Osternacht und bei<br />

der Taufe über das Wasser gesprochen<br />

wird, werden wir an Gottes<br />

Geschichte des Heiles und der<br />

Liebe erinnert, die er vom Anfang<br />

der Schöpfung an mit der Welt<br />

und den Menschen schreiben<br />

möchte. In Christus ist diese Heilsund<br />

Liebesgeschichte zu ihrem<br />

unüberbietbaren Höhepunkt gekommen.<br />

Und so schließt sich im<br />

Gebet die Bitte an, dass Gott das<br />

Große, das österliche, das er von<br />

Anfang an und vor allem durch seine<br />

Menschwerdung in Christus gewirkt<br />

hat, hier und jetzt im Wasser der<br />

Taufe an den Menschen geschehen<br />

lasse, die sich gläubig darauf (hin-)<br />

einlassen wollen. So werden sie<br />

Glieder am Leib Christi und so<br />

empfangen sie neues Leben in der<br />

Gemeinschaft der Glaubenden.<br />

Sichtbares Zeichen dieser neuen<br />

Gemeinschaft ist die Teilnahme am<br />

eucharistischen Mahl, das<br />

nach alter Tradition seine<br />

österliche Fortsetzung finden<br />

darf in der Tischgemeinschaft<br />

nach dem<br />

Gottesdienst. Die Speisen<br />

dafür werden zu Ostern<br />

eigens gesegnet. Sie sind<br />

somit ein drittes, wichtiges<br />

österliches Symbol.<br />

Die Segnung der<br />

Speisen<br />

Am Ende der Osternachtsfeier<br />

steht die<br />

traditionelle Segnung der<br />

Speisen. In manchen<br />

Regionen wird sie schon den ganzen<br />

Karsamstag lang bei Bildstöcken und<br />

Kapellen unter großer Beteiligung der<br />

Bevölkerung gefeiert. Heute werden<br />

auf diese Weise die Speisen allerdings<br />

schon vor der Osternacht gesegnet,<br />

was am Tag der Grabesruhe des<br />

Herrn, der außer der Tagzeitenliturgie<br />

keine andere liturgische Feier kennt,<br />

ein wenig eigenartig<br />

erscheinen mag. Aber<br />

der Grund dafür liegt,<br />

dass diese Tradition<br />

noch aus der Zeit<br />

vor der Neuordnung<br />

der Liturgie der drei<br />

österlichen Tage in<br />

der Fünfziger-Jahren<br />

liegt. Damals wurde<br />

(vielleicht ebenso<br />

verwunderlich) die<br />

Osternacht bereits am<br />

Samstag (!) in der Früh<br />

gefeiert, und konnte<br />

somit Ausgangspunkt<br />

für die folgenden Segensandachten<br />

sein. Diese Speisensegnung ist auf<br />

der einen Seite das Zeichen für das<br />

offizielle Ende der Fastenzeit, auf<br />

der anderen Seite weist sie aber vor<br />

allem darauf hin, dass etwas von der<br />

österlichen Eucharistie, vom Mahl des<br />

Auferstandenen mit seinen Jüngern,<br />

weiterlebt in den Tischgemeinschaften,<br />

bei denen die gesegneten<br />

Gaben geteilt und so tatsächlich<br />

zur Grundlage einer neuen Lebensqualität<br />

werden: In Christus teilt Gott<br />

endgültig das Leben mit uns. Er tut<br />

das bis hinein in das Leid, die<br />

Erfahrung von Sinnlosigkeit und<br />

Tod, und teilt darüber hinaus auch<br />

die Auferstehung in sein Leben<br />

hinein mit uns. Das geteilte Brot,<br />

wird so zum Zeichen für das geteilte<br />

Leben, in dem sich Menschsein<br />

wirklich und ganz erfüllt. So weist<br />

Ostern in den gesegneten Gaben über<br />

den einen Festtag weit hinaus und<br />

lässt uns beginnen, unser Leben neu<br />

zu sehen. g<br />

Literatur aus der IRPB-Bibliothek<br />

Biehl, Peter:<br />

<strong>Symbole</strong> geben zu lernen II : z.B.: Brot, Wasser und Keuz, Beiträge zur Symbol- und<br />

Sakramentdidaktik / Peter Biehl. - Neukirchen-Vluyn : Neukirchener Verl., 1993. - 389 S. - (Wege<br />

des Lernens ; Bd.9) B3.1:1-51/1<br />

Zerbe, Renate Maria:<br />

Christliche Feste und Bräuche im Kirchenjahr<br />

2. Aufl. - Kempen : BVK Buch Verlag Kempen e. K., 2006. - 60 S. : Ill., graph. Darst., Noten<br />

Unter Berücksichtigung der katholischen und evangelischen Feiertage werden die Feste im<br />

Jahreskreis erarbeitet und in Beziehung zu den liturgischen Farben gesetzt. Die Kinder erhalten<br />

zudem einen Überblick über den Verlauf und Zusammenhang des Kirchenjahrs, basteln ein<br />

Kirchenjahr-Buch und legen ein Bodenbild. Schöne Lieder, kreative Bastelideen und Rezepte<br />

runden die Angebote zu den einzelnen Festen ab. (www.buchkatalog.de) E11.2:4-276<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


8<br />

THEMA<br />

Ein „neues“ Osterbild?<br />

Dr. Johann W. Klaushofer<br />

Institut für Fernstudien und<br />

Mediendidaktik/ KPH-ES<br />

Das landläufig anzutreffende<br />

Osterbild, das sich ein Gläubiger<br />

von der Auferstehung seines Herrn<br />

macht, ist de facto mehr geprägt von<br />

gemalten Bildern als von bibli schen<br />

Texten oder liturgischen Vollzügen. 1<br />

Sowohl in der Westkirche wie<br />

auch in der Ostkir che gab es eine<br />

lange Periode ohne Darstellung des<br />

österlichen Ereignisses. Das Auferstehungs<br />

ereignis ist und bleibt ja<br />

uns Menschen ein Geheimnis, und<br />

die Schriften halten sich weitge hend<br />

im Schweigen darüber, was denn<br />

„wirklich“ geschehen ist. Von etwa<br />

250 bis ins 12./13. Jht. war deshalb das<br />

Bild der „drei Frauen am Grab“ das<br />

gängige Osterbild.<br />

Ab der Jahrtausendwende entwickelt<br />

sich im Westen das noch heute<br />

geläufige Auferstehungsbild, allerdings<br />

zunächst immer noch mit<br />

großer Zurückhaltung vor konkreter<br />

Darstellung. Ganz in dieser Tradition<br />

steht das wohl bekannteste<br />

Auferste hungsbild des Isenheimer-<br />

Altares von Mat thias Grünewald. Der<br />

Auferstan dene wird der irdischen<br />

Welt enthoben (eigentlich nicht<br />

darstellbar) in einer Fülle von Licht<br />

und Far ben vor Augen geführt. Die<br />

äußeren Konturen ver schwinden und<br />

die Grenzen werden aufgelöst. Der<br />

Steinsarg kann den Leichnam nicht<br />

halten. Der Sargdeckel ist zur Seite<br />

gelehnt oder sogar weg geschleudert.<br />

Die über und über bewaffneten<br />

Soldaten, die Vertre ter der irdischen<br />

Macht, liegen darnieder und können<br />

sich nicht mehr bewe gen. Christus<br />

steigt als Sieger empor und gibt jenen,<br />

die glauben, Anteil an der Fülle des<br />

Lichtes, der Macht und des Sieges. Die<br />

Wunden, die auf die dramatischen<br />

letz ten Tage verweisen, glänzen und<br />

strahlen wie Edelsteine. Der Sieg über<br />

den Tod ist ein für allemal vollzogen.<br />

In ähnlichen Darstellungen (wie etwa<br />

auf dem Hochal tar bild des Salzburger<br />

Domes) hält Jesus die Siegesfahne mit<br />

dem siegreichen Kreuz in der Hand.<br />

Dieses Auferstehungsbild verleiht<br />

uns Kraft und Mut, Energie und<br />

Leben in allen Widerwärtigkeiten des<br />

Lebens. Und dennoch muss daran<br />

erinnert werden, dass unser Gott bei<br />

den Hebräern ursprünglich nicht<br />

ein (einsamer) Sieger (für sich allein<br />

erhaben und erhoben) ist und war,<br />

sondern ein Menschen befreiender<br />

Gott, ein Menschen begleitender Gott,<br />

ein Menschen rettender Gott. Er ist<br />

ein „solidarischer Gott“, ein liebender<br />

und bei den Menschen verweilender<br />

Gott.<br />

Auferste hungsbild des Isenheimer-Altares 1505/16<br />

von Mat thias Grünewald<br />

Unter diesem Aspekt ist es interessant<br />

und für unseren Glauben heilsam<br />

das Auferstehungsbild des Ostens zu<br />

betrachten: Die „Anastasis“darstellung<br />

- die Anastasis-Ikone. Diese Darstellung<br />

lässt den Aufer standenen<br />

nicht nach oben - in die Höhe und<br />

hinauf – schweben. Auferstehung<br />

ist ein Ereignis, das nach unten, in<br />

die Tiefe, in die „Unterwelt“, in den<br />

„Hades“ führt. Bei uns im Westen ist<br />

der Inhalt dieses Glaubensgeheimnisses<br />

nicht in einem Bild, wohl aber<br />

aber im Apostolischen Glaubensbe -<br />

kenntnis fest verankert. Dort heißt es:<br />

„...gekreuzigt, gestorben und begraben,<br />

hinab gestiegen in das Reich des<br />

Todes, am dritten Tag…“. Und das<br />

österliche Exultet kennt „die selige<br />

Nacht, in der Christus die Ketten des<br />

Todes zerbrach und aus der Tiefe als<br />

Sieger emporstieg.“ Anklänge an Ps<br />

22,16; 29,10; 69,3 und in 1 Petr 3,19.<br />

Die Formulierung des Apostolischen<br />

Glau bensbekenntnisses, das Exultet<br />

und die Anastasisikone bauen auf der<br />

Vorstellung auf, dass die Verstorbenen<br />

nach ihrem Tod leblos im Hades<br />

verweilen. Sie sind leblos ohne jegliche<br />

Hoffnung. Das Leben ist einfach<br />

vorbei. – Genau diesen im leblosen<br />

Zustand verweilenden Menschen<br />

wendet sich Christus im Augenblick<br />

der Aufer stehung zu.<br />

Der Auferstandene geht in die Tiefe<br />

und in den Raum der Dunkelheit,<br />

besiegt den Hades, zerstört die<br />

Tore des Hades. Das apokryphe<br />

Nikodemusevangelium liefert dafür<br />

den Stoff. „Satan in der Un terwelt<br />

ahnt, dass sich mit dem Tode Jesu<br />

Entscheidendes in der Unterwelt<br />

verän dern wird. Er befiehlt dem<br />

Wächter der Unterwelt, Hades,<br />

alle Tore mit eisernen Stangen zu<br />

verschließen. Es donnert, und man<br />

hört eine gewaltige Stimme rufen:<br />

‚Öffnet ihr Herrscher eure Tore, geht<br />

auf, ewige Pforten! Einziehen wird<br />

der Kö nig der Herrlichkeit!’ Hier greift<br />

das Nikodemusevangelium wörtlich<br />

den Vers aus Psalm 24,9 auf. Die<br />

eisernen Riegel zerbersten, die Toten<br />

werden von ihren Fesseln befreit, und<br />

es wird hell in der Unterwelt, als der<br />

König der Herrlichkeit einzieht. Satan<br />

wird im Auftrag des Auferstandenen<br />

von Hades gefesselt. Der König der<br />

Herrlichkeit streckt seine Hand aus,<br />

ergriff den Urvater Adam und richtete<br />

ihn auf. Dann wandte er sich auch zu<br />

den übrigen und sprach: ‚Her zu mir<br />

alle, die ihr durch das Holz, nach dem<br />

dieser griff, sterben musstet. Denn<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


seht, ich erwecke euch alle wieder<br />

durch das Holz des Kreuzes’“ 2<br />

Wie in einer Ikone, die von den<br />

Bethlehem schwestern in St. Veit<br />

stammt, darge stellt, steht Christus in<br />

der Anastasis-Ikone auf den zertrümmerten<br />

Toren der Unterwelt. Rundum<br />

sieht man noch Nägel und<br />

Scharniere vom ehemaligen fest<br />

verschlossenen Tor. Der Retter holt<br />

die Toten aus den Steinsärgen, aus den<br />

Gräbern und aus der Dun kelheit des<br />

Hades heraus.<br />

Christus erscheint in heller Kleidung,<br />

kraftvoll ausschreitend und<br />

mächtig agierend, in einer<br />

leuchtenden Mandorla, stehend<br />

auf den Flügeln des aus<br />

den Angeln gehobenen, (kreuzförmig)<br />

liegenden Tores des<br />

Hades und zieht Adam (und<br />

auf dieser Ikone auch Eva) am<br />

Handgelenk aus seinem Grabe.<br />

„Indem Jesus den Stammvater<br />

des Menschengeschlechtes mit<br />

starker Hand aus der Unterwelt<br />

zieht, wird deutlich, dass die<br />

Auferstehung nicht nur die<br />

Person Jesu betrifft, son dern für<br />

das ganze Menschengeschlecht<br />

Konsequenzen hat.“<br />

Der „zupackende Griff Gottes“<br />

und das Wirken „mit kräftigen<br />

Armen“ ist ein durchgehendes<br />

Bild für Gott. (Ex 6,6, Ps 8, 4.5)<br />

„Der Griff am Handgelenk des<br />

Adam lässt sich aus den Aussagen<br />

des Alten Testamentes über den<br />

starken Arm Gottes herleiten. Mit<br />

starkem Arm hat Jahwe sein Volk<br />

aus der Knechtschaft Ägyptens durch<br />

das Schilfmeer in das verheißene<br />

Land Kanaa geführt. Der Durchzug<br />

durch das Schilfmeer ist eine wichtige<br />

und - wegen der Lesung des Textes<br />

in der Osternacht - eine bekannte<br />

Präfiguration für das Erlösungswerk<br />

Christi. So wie damals das Volk Israel<br />

gerettet wurde durch den starken<br />

Arm Jahwes, so wird nun das ganze<br />

Menschengeschlecht gerettet durch<br />

den starken Arm des Auferstandenen.“ 3<br />

Interessant ist, dass das Handgelenk<br />

Adams herunter hängt und ganz<br />

schlaff wirkt. Er hat von sich aus keine<br />

Kraft, keine Energie, keine Chance,<br />

kein Leben. Er „nähert sich Christus<br />

im sog. Knielauf - gestischer Ausdruck<br />

sei ner Sehnsucht nach Erlösung.“ 4<br />

Der Anastasis-Typ stellt „den Tod<br />

(Abstieg) und die Auferstehung<br />

(Aufstieg) Christi als Wende im<br />

Todesschicksal der Menschheit<br />

vor Augen. Das ‚pro nobis’ der<br />

Auf erstehung wird nicht nur<br />

behauptet, sondern - ergreifend im<br />

buchstäblichsten Sinn - vorgeführt.<br />

Der vehemente Griff des Erlösers an<br />

das Handgelenk des Untergegangenen,<br />

sein kraft volles Ziehen nach<br />

oben stellen körpersprachlich vor<br />

Augen, was mit Pascha gemeint<br />

ist. Und dieser leibhaftige Gestus<br />

ist innerlich nachvoll ziehbar und<br />

verstehbar. Es ist die Urgeste der<br />

Rettung des versinkenden Schwachen<br />

Anastasis-Ikone von den Bethlehemschwestern in St. Veit<br />

durch den Starken. Das Anastasis-<br />

Bildmotiv verkündet: Jesus Christus<br />

ist in das gemein same Todesschicksal<br />

der Menschen eingetre ten und hat es<br />

von innen heraus verwandelt.“ 5<br />

In anderen Anastasis-Ikonen streckt<br />

Eva dem Herrn die von ihrem roten<br />

Gewande verhüllten Hände entgegen.<br />

Hinter Adam stehen die Gestalten von<br />

König David, Salomo und Propheten,<br />

Johannes der Täufer und Moses<br />

mit den Gesetzestafeln. Im unteren<br />

Dunkel findet man Hades gebunden<br />

oder angekettet. Manchmal greift er<br />

nach einem Bein von Christus.<br />

Die Anastasis-Darstellung findet sich<br />

auch in der Mitte der „Festtagsikone“.<br />

Das Osterbild gliedert sich dort in zwei<br />

oder drei Ebenen: Oben steigt Christus<br />

als Sieger aus dem Grab. Darunter<br />

bildet sich die eben beschriebene<br />

Anastasis-Ebene ab, wobei sich an<br />

THEMA 9<br />

einer Ecke ein oft übersehenes großes<br />

Tiermaul breit macht: Der alles<br />

verschlingende Hades oder der Tod,<br />

der jetzt an den Rand gedrängt ist. Er<br />

zeigt aber immer noch seine Zähne.<br />

Darunter sieht man zum Thema<br />

passend die Rettung des sinkenden<br />

Petrus „mit machtvollem Arm“ oder<br />

die Rettung des armen Lazarus.<br />

„Zwei Elemente sind konstitutiv für<br />

das Auferstehungsbild der Ostkirche:<br />

der Ab stieg in die Unterwelt (Katabasis)<br />

und der Aufstieg (Anabasis).<br />

Zum Abstieg gehören die Zertrümmerung<br />

der Türen zur Unterwelt<br />

- dies wird veranschaulicht durch<br />

die Trümmer der Tür und der<br />

eisernen Scharniere und Schlösser<br />

- und die Unterwerfung des<br />

Feindes - sichtbar am gefesselten<br />

Hades. Zum Aufstieg gehören die<br />

Befreiung der Gefangenen und<br />

das Herausreißen der Menschen<br />

aus der Unterwelt.“ 6 Abstieg<br />

und Aufstieg künden, dass das<br />

Geschehen nicht ein Reditus<br />

(eine Rückkehr Jesu ins irdische<br />

Leben), sondern ein Transitus<br />

(ein Übergang, ein Pascha, in eine<br />

neue Seinsweise) ist. Auferstehung<br />

ist nicht ein einsames Geschehen,<br />

sondern ein „solidarischer“ Akt,<br />

eine Rettung und Errettung, die<br />

Tat des Erlösers. So kommen<br />

handfeste Erinnerungen an<br />

das Urcredo: „Ich habe Dich<br />

herausgeführt aus Ägypten …“ -<br />

Ein Gott, der „pro nobis“ handelt.<br />

Beide Glaubensdarstel lungen<br />

(West und Ost) sind Bezeugung<br />

des uns stärkenden und belebenden<br />

Gottes in der jewei ligen Si tuation.<br />

Jammer schade wäre es, würde sich<br />

das größte Fest der Christenheit einzig<br />

und allein als (einsamer) Siegeszug<br />

über die Mächte dieser Welt einprägen.<br />

Wir würden dabei ausblenden, dass<br />

Gott ganz und gar bei den Menschen,<br />

bei den „Armen“ und den „Ärmsten“<br />

sein will und dass die Auferstehung<br />

im wahrsten Sinne des Wortes sich als<br />

Befrei ung, als „Herausführung aus der<br />

Todesverfallenheit“ und als Erlösung<br />

erweist. g<br />

1 Lange, Günther, Bilder zum Glauben.<br />

Christliche Kunst sehen und verstehen, (Kösel)<br />

München 2002, Seite 227<br />

2 Butzkamm, Aloys, Christliche Ikonographie:<br />

zum Verstehen mittelalterlicher Kunst,<br />

(Bonifatius) Paderborn, 1997, Seite 94<br />

3 Ebenda, Seite 96<br />

4 Lange, a.a.O,. Seite 235<br />

5 Ebenda, Seite 237f<br />

6 Butzkam, a.a.O., Seite 94<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


10 THEMA<br />

Kreuz - Zeichen des Heils<br />

Dr. Gottfried Laireiter<br />

Regens Priesterseminar Salzburg,<br />

Lehrbeauftragter KPH-ES<br />

Alle vier Evangelien berichten auf<br />

je eigene Weise vom Kreuzweg<br />

Jesu, von der Kreuzigung und vom<br />

Kreuzestod Jesu (Mt 26f, Mk 14f, Lk<br />

22f, Joh 18f). Im Johannesevangelium<br />

wird besonders die Erhöhung des<br />

Herrn am Kreuz hervorgehoben.<br />

Jesus ist nach den Evangelien den<br />

schmachvollen Kreuzestod gestorben,<br />

im Zusammenspiel von religiöser und<br />

politischer Macht wurde er ausgeliefert<br />

und am Kreuz hingerichtet. Sein<br />

(Propheten-)Schicksal wurde vorausgesagt<br />

und Jesus selber hat auf<br />

seinen Leidensweg hingewiesen;<br />

damit nicht genug, hat er auch den<br />

ihm Nachfolgenden aufgetragen,<br />

das Kreuz aufzunehmen und ihm so<br />

nachzufolgen.<br />

Kreuz - Weg<br />

Das Kreuz ist Realität im Leben und<br />

Sterben Jesu, der Weg Jesu und somit<br />

der Weg der an IHN Glaubenden, auf<br />

IHN Hoffenden und IHN Liebenden,<br />

führt durch Leiden und Tod hindurch<br />

zur Herrlichkeit der Auferstehung.<br />

Der Tod Jesu wird alsbald in den<br />

Zusammenhang der Erlösung der<br />

Menschen aus ihrer Todverfallenheit<br />

gestellt. Er ist für uns und zu unserem<br />

Heil am Kreuz gestorben. So sehr hat<br />

Gott die Welt geliebt, dass er seinen<br />

einzigen Sohn dahingab, damit die<br />

Welt durch ihn gerettet wird (Joh<br />

3,14-21, Ziel der Sendung Jesu) und<br />

Gott hat auf diese Weise, durch diese<br />

Großtat der Liebe und Hingabe, uns<br />

Menschen erlöst.<br />

Erlöst durch das Kreuz<br />

Der Apostel Paulus stellt nach seiner<br />

Bekehrung seine ganze Existenz hinein<br />

in das Geheimnis des gekreuzigten<br />

und auferstandenen Herrn Jesus<br />

Christus. Er, der Völkerapostel,<br />

hebt unmissverständlich hervor,<br />

dass er Jesus, dem gekreuzigten und<br />

auferstandenen Herrn nachfolgen<br />

Unser Land und unsere Kultur sind geprägt vom Kreuz-Zeichen. Ob Kirchen<br />

und Kapellen, Wege und Straßen, Berge und Hügel, private Häuser und<br />

Wohnungen, aber auch öffentliche Räumlichkeiten, Gaststätten und<br />

Versammlungsräume, – häufig begegnet uns das Kreuz. Viele Menschen<br />

tragen das Kreuz als sichtbares Zeichen, ob ganz bewusst oder eher als<br />

Schmuck, ob einfach oder besonders wertvoll, stets geht es um das Kreuz.<br />

Das Kreuz begegnet uns auf vielfache Weise und in unterschiedlicher Form.<br />

will. Paulus schreibt im ersten<br />

Korintherbrief vom Kreuz (Jesu), in<br />

welchem sich die scheinbar törichte<br />

Weisheit Gottes offenbart. Der<br />

von den Christus Nachfolgenden<br />

und besonders vom Apostel selber<br />

verkündigte gekreuzigte Messias ist<br />

für die einen (Juden) ein Skandal<br />

und Ärgernis und für die Völker<br />

(Heiden) Unsinn bzw. Torheit, den<br />

Christusgläubigen aber Gottes Kraft<br />

und Gottes Weisheit (1Kor 1,18-31).<br />

So hat Gott uns Menschen erlöst und<br />

seine Liebe zu uns Menschen gezeigt.<br />

Dieser Weg ist der Weg des Heils.<br />

Nicht ein machtvoll erscheinender,<br />

sich gegen irdische Mächte stellender<br />

und doch letztlich wieder irdischen<br />

Machtgesetzen folgender „politischer<br />

Messias“ ist der Retter und Erlöser<br />

der Menschen, sondern der dienende,<br />

sich am Kreuz aus Liebe zu uns<br />

Menschen hingebende Sohn Gottes<br />

Jesus Christus.<br />

Im Glaubensbekenntnis von Nizäa-<br />

Konstantinopel wird das Geheimnis<br />

unserer Erlösung durch den Kreuzestod<br />

Jesu in Treue zur biblischen Botschaft<br />

mit den Worten „Er wurde für uns<br />

g Mitteilungen 1 - 2010<br />

gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat<br />

gelitten und ist begraben worden, ist<br />

am dritten Tage auferstanden nach<br />

der Schrift und aufgefahren in den<br />

Himmel“ zum Ausdruck gebracht.<br />

Für uns und unser Heil ist Jesus<br />

diesen Weg gegangen, den Weg der<br />

Entäußerung und der Hingabe (Phil<br />

2,5-11, das Beispiel Christi); Paulus<br />

schreibt daher den Philippern, dass<br />

auch sie so gesinnt sein sollen, wie<br />

es einem Leben in Jesus Christus<br />

entspricht. Der Weg in der Nachfolge<br />

Jesu ist ein Weg der Entäußerung, er<br />

folgt anderen Gesetzmäßigkeiten als<br />

die irdischen Wege von Menschen,<br />

deren vorrangiges Streben oftmals<br />

darin besteht, sich und ihr Leben in<br />

die Höhe zu bringen, auch wenn es<br />

auf Kosten anderer gehen sollte. Auch<br />

uns Glaubenden bleibt der Kreuz-<br />

Weg Jesu, der Weg der Hingabe eine<br />

stete Herausforderung, ist doch der<br />

„Weg der Welt“ oftmals anscheinend<br />

anziehender und in den Augen vieler<br />

auch „vernünftiger“.<br />

Kreuz - Zeichen<br />

Unsere liturgischen Feiern beginnen<br />

mit dem Kreuzzeichen, den Tag<br />

beginnen und beschließen wir<br />

mit dem Kreuzzeichen, wir sind<br />

ausgerichtet gen Himmel zu Gott hin<br />

(vertikal) und verbunden mit der Welt<br />

und den Menschen (horizontal), beide<br />

Ebenen zusammen bilden das Kreuz<br />

und tragen unsere Existenz. Das<br />

Kreuz ist Segenszeichen und Zeichen<br />

des Heils, Zeichen der Liebe und der<br />

Hingabe, des Lebens. Das so genannte<br />

„Rupertuskreuz“ führt uns vor Augen,<br />

dass in unserer Erzdiözese schon seit<br />

Jahrhunderten der christliche Glaube<br />

bezeugt und gelebt worden ist und<br />

dass es unser Auftrag ist, hier und<br />

heute als Zeugen/-innen Jesu Christi,<br />

des gekreuzigten und erhöhten Herrn,<br />

zu leben und zu wirken.


MATERIALBLATT 11<br />

<strong>Symbole</strong> - Zeichen des Alltags<br />

BHS-Lehrplan, 2. Jahrgang<br />

Der folgende Vorschlag einer Stundengestaltung ist eingebettet in die vorherige kognitive Behandlung des Themas<br />

einerseits – Klärung des Symbolbegriffs, Wortbedeutung, Unterschied zu Zeichen etc. (z.B. in bewährter Weise anhand<br />

von Ix, Was in Religion Sache ist, S 164f; Halbfas, Religionsbuch 6, S 121-124 oder „Wirklichkeiten“, BHS 2, S 18-21) –<br />

und die Zuordnung zu einem größeren Zusammenhang andererseits – die Bedeutung von <strong>Symbole</strong>n im liturgischen und<br />

rituellen Bereich, der im Anschluss daran behandelt werden soll.<br />

Die S/S wissen also schon, was ein Symbol ist und sollen nun den Begriff auf einer persönlichen Ebene festigen und<br />

die Vielschichtigkeit und Komplexität der <strong>Symbole</strong> kennen lernen. Sie wurden angehalten, einen für sie symbolischen<br />

Gegenstand mitzubringen (erfahrungsgemäß hat nur ein Teil der Klasse tatsächlich ein Symbol mitgebracht). In der Mitte<br />

des Sesselkreises ist ein Jahreskreis gelegt, die Mitte wird von den zwei Teilen einer Tontafel gebildet. Außerdem liegen<br />

Bilder mit <strong>Symbole</strong>n aus unterschiedlichsten Bereichen außen um den Kreis herum.<br />

Vorschläge: Baum, Apfel, Kreuz, Halbmond, Alpha und Omega, Berg, Weg, Wasser, Licht, Wüste, Asche, 7, Herz, Taube,<br />

Brot, Wein, Fisch, Ying-Yang, Om, Wind/Luft, Ei, das Peace-Zeichen, Gesten, Muschel, Eheringe, Anker, Brücke, Feuer,<br />

Lamm, Schiff, Rosenkranz, Fahne, Schlüssel, Springerstiefel, Rastamütze, Schutzengelkette, Kappe, Irokesenfrisur,<br />

facebook-Zeichen, ...<br />

Die S/S sollen nun in beliebiger Reihenfolge die selbst mitgebrachten oder von ihnen ausgesuchte Symbolbilder zum Jahreskreis<br />

legen und dazu erzählen, was dieses Symbol für sie bedeutet oder für andere bedeuten könnte. Durch die Zuordnung<br />

zum Jahreskreis (z.B. „Da war dieses Symbol zuletzt für mich von Bedeutung.“ oder „Immer da hat es für viele Menschen<br />

diese Bedeutung.“ ...) soll die Verankerung der unterschiedlichsten <strong>Symbole</strong> im konkreten Leben verdeutlicht werden.<br />

Impulsfragen:<br />

Was bedeutet dieses Symbol für mich, wo in meinem Leben spielt es eine Rolle?<br />

Wie wichtig ist mir dieses Symbol?<br />

Welche Wirklichkeit(en) beschreibt es? Welche „Brücke“ zu besonderen Inhalten schlägt es?<br />

In welchen (anderen) Lebensbereichen hat dieses Symbol eine Bedeutung, bzw. könnte dieses Symbol für jemand<br />

anderen auch etwas ganz anderes bedeuten?<br />

Ziel ist es zu begreifen, wie sehr unser alltägliches und religiöses Leben von <strong>Symbole</strong>n durchdrungen ist. Das soll der<br />

Jahreskreis, in den die <strong>Symbole</strong> und Bilder eingeflochten werden, ausdrücken. Auch wie vielschichtig und deshalb<br />

spannend und vielleicht spannungsgeladen ein<br />

Symbol sein kann. Es soll kein wertender Unterschied<br />

zwischen religiösen und anderen <strong>Symbole</strong>n gemacht<br />

werden. Besonders interessant ist es, wenn <strong>Symbole</strong><br />

ihren religiösen Zusammenhang verloren haben und<br />

in einem „weltlichen“ Kontext verwendet werden (z.B.<br />

Rosenkranz als Schmuckstück).<br />

Als Abschluss und gleichzeitig Übergang zur nächsten<br />

Einheit (<strong>Symbole</strong> im liturgischen, rituellen und<br />

sakramentalen Bereich) kann noch die Bedeutung von<br />

<strong>Symbole</strong>n als Glaubensbekenntnis aufgegriffen werden<br />

(z.B. anhand der Definition in „Wirklichkeiten“, S 20).<br />

Ausgehend von der gelegten Mitte kann erklärt werden,<br />

dass das Bekenntnis des Glaubens ja nicht abstrakt<br />

und quasi im „luftleeren Raum“, sondern aus der Mitte<br />

des gelebten Lebens, eben mit allem, was dazu gehört,<br />

ausgesprochen werden muss. Nur so kann es authentisch<br />

sein, nur so hat es im wahrsten Sinn des Wortes<br />

einen Sitz im Leben.<br />

Vorschläge für alternative Glaubensbekenntnisse:<br />

Ich glaube,<br />

dass nicht durch einen blinden Zufall<br />

das Universum ist<br />

wie es ist<br />

sondern<br />

dass liebende Weisheit<br />

im Herzen der Materie wohnt<br />

Ich glaube,<br />

dass gegen allen Anschein<br />

Liebe stärker ist als der Tod<br />

wie es uns Jesus vorgelebt hat<br />

der aus Nazareth<br />

und dass es sich lohnt<br />

für mehr Gerechtigkeit zu streiten<br />

Ich glaube,<br />

dass es ein Feuer des Geistes gibt<br />

das in mir und allen Menschen glüht<br />

und zu dessen Hüterin<br />

ich und alle Menschen mit mir<br />

berufen sind<br />

Gioconda Belli<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


12 MATERIALBLATT<br />

Ich glaube an Gott,<br />

der die Welt erschaffen hat<br />

und dem jeder Mensch kostbar ist<br />

und der für jeden Menschen gesorgt hat<br />

und auch weiter sorgen wird<br />

damit er auf dieser Erde leben kann!<br />

Ich glaube an Gott,<br />

der seine Liebe nicht Theorie sein lässt der<br />

seine Treue umsetzt<br />

der zu seinem Wort steht<br />

der keinen Hunger mag<br />

und keine Vorurteile<br />

und keinen Hass!<br />

Ich glaube an Gott,<br />

der ein Gott der Zukunft ist<br />

der auch mein Gott ist<br />

und dein Gott<br />

und mir und dir helfen wird<br />

unser Leben – trotz allem –<br />

sinnvoll zu gestalten.<br />

Ich glaube an Gott,<br />

der mir seinen einzigen Sohn geschenkt hat<br />

und mit diesem Sohn neue Hoffnung<br />

der mir Menschen geschenkt hat<br />

die mich verstehen und mögen<br />

und die mir helfen werden<br />

auch in dieser Lebenssituation nicht<br />

aufzugeben.<br />

Ich glaube an Gott.<br />

Ich glaube an die Zukunft.<br />

Ich glaube an mich.<br />

Herr, ich glaube,<br />

hilf meinem Unglauben!<br />

Peter Boekholt<br />

Zusammenstellung:<br />

Mag. Elisabeth Lienbacher,<br />

Priv. HLA für Mode, Hallein<br />

Labyrinth - auf dem Weg zur Mitte<br />

Die Mitte<br />

Als Gott die Welt erschaffen hatte, war er glücklich. Am siebenten Tag wollte er rasten. Doch Adam rief: „Gott, ich habe<br />

ein Problem!“ Und auch Eva kam mit ihren Problemen zu ihm. Und dann bekam dieses streitsüchtige Paar Hunderte von<br />

Kindern, die selbst ebenfalls Hunderte von Kindern hatten, so dass Gott schließlich von den Problemen und Bitten all<br />

dieser Menschen ziemlich erschöpft war.<br />

Deshalb rief er seine Minister zusammen und verkündete: „Ich fürchte, ich habe ein Monster erschaffen. Ich muss mir<br />

einen Ort suchen, an dem ich mich verbergen und zurückziehen kann, um wieder neue Kraft zu schöpfen.“<br />

„Wie wäre es mit dem Himalaya?“, schlug einer seiner Minister vor. „Nein“, antwortete Gott, „ich glaube, du hast noch<br />

nicht begriffen, was ich da erschaffen habe … Es würde nicht lange dauern, und sie hätten mich gefunden.“<br />

„Und wie wäre es mit dem Mond?“, schlug ein Anderer vor. „Nein, sie würden mich auch da finden.“<br />

Doch plötzlich tauchte auf Gottes Gesicht ein Lächeln auf. „Jetzt weiß ich, wo ich mich zurückziehen und verbergen<br />

kann. Wo sie niemals nachschauen werden. Ich werde mich im Menschen selbst verstecken. In seiner Mitte, in seinem<br />

Innersten!“ Und dort verbirgt sich Gott bis auf den heutigen Tag.<br />

Was ist ein Labyrinth?<br />

Was ist ein Irrgarten?<br />

Situationen aus dem eigenen Leben notieren, in denen man an Wendepunkten stand – mühevolle Wendungen die<br />

letztendlich doch ins Zentrum führten … Sackgassen, Wendepunkte und Entscheidungssituationen wie Irrgärten …<br />

Tipp: Enorm viele Anregungen, Pläne, Fotos, Texte, Geschichten, Literatur,… findest du auf der<br />

Homepage des bekannten Labyrinthbauers Gernot Candolini: http://www.labyrinthe.at<br />

Labyrinth konstruieren:<br />

Das einfachste Labyrinth besteht aus nur drei Umgängen. Grundschema ist ein Kreuz und vier Punkten. Vom Kreuz aus<br />

wird zuerst ein Bogen zum rechten Punkt gezogen und ein zweiter vom linken Punkt zum rechten Ende der horizontalen<br />

Kreuzachse. Dann setzt man am linken Ende der horizontalen Kreuzachse an und fährt zum rechten unteren Punkt. Mit<br />

dem vierten Bogen ist das Labyrinth fertig.<br />

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MATERIALBLATT<br />

13<br />

Ich mache mich auf,<br />

um die Mitte zu finden, das Ziel meines Lebens.<br />

Wenn ich es sehen kann,<br />

ist der Weg dahin gerade und leicht.<br />

Aber auf Umwege wird mein Schritt geführt.<br />

Mein Gott,<br />

wie viele Biegungen liegen noch vor mir?<br />

Manchmal glaube ich, am Ziel zu sein.<br />

Dann wieder stehe ich fast am Anfang.<br />

Zögernd taste ich mich voran.<br />

Ich erfahre:<br />

Jede Umkehr bringt mich Dir näher,<br />

kein Schritt ist vergeblich vor Dir.<br />

Ehe ich es verstehe,<br />

liegt die neue Spur für mein Leben vor mir.<br />

Quelle unbekannt<br />

Dieses einfachste aller Labyrinthe kommt jedoch in der<br />

Geschichte praktisch nicht vor, und es stellt sich sogar die<br />

Frage, ob es überhaupt ein Labyrinth ist. Der Weg wendet sich<br />

zwar hin und her, aber immer nach innen.<br />

Man könnte der Labyrinthdefinition noch ein weiteres Merkmal<br />

anfügen, nämlich, dass sich der Weg in unregelmäßiger<br />

Abwechslung von der Mitte weg und zur Mitte hin wenden<br />

muss. Genau das ist im klassischen und allen anderen Labyrinthen<br />

der Fall.<br />

Grundschema für die Konstruktion eines klassischen Labyrinths<br />

mit sieben Umgängen ist ein Kreuz, dazu vier Ecken und vier<br />

Punkte. Vom Kreuz wird zur ersten Ecke ein Bogen gezogen.<br />

Dann ein Bogen nach dem anderen, wobei immer das nächste<br />

Eck oder Punkt mit dem nächsten Eck oder Punkt auf der<br />

anderen Seite verbunden wird. Wenn man eines auslässt, ist<br />

alles falsch. Einfach solange wiederholen, bis man es hat (siehe<br />

dazu Skizze nächste Seite).<br />

Natürlich gibt es noch andere, kompliziertere Konstruktionsmöglichkeiten.<br />

Hier gilt: einfach der eigenen<br />

Phantasie folgen, oder im Handbuch von Gernot Candolini<br />

Nachschau halten.<br />

• Materialbedarf:<br />

Bei einem Labyrinth, wie dem z.B. von Chatrés (Durchmesser 13m) werden, will man es auf den Boden mit Klebeband<br />

aufkleben, gut 350m Band benötigt! Ebenso verhält es sich, wenn ein Labyrinth mit Kerzen, Steinen oder anderen<br />

Gegenständen konstruiert werden soll.<br />

Des weiteren braucht man eine Schnur,<br />

ein Maßband und, sehr zu empfehlen,<br />

Knieschützer.<br />

• Der Bau: am Beispiel Labyrinth<br />

von Chatrés mit Klebeband (13m)<br />

eine Schnur wird nun in der Mitte des<br />

zu bauenden Labyrinthes befestigt (Nagel, kleben, Stock), so dass diese frei 360° drehbar ist. Achtung: Immer wieder<br />

passiert es, dass die Schnur ausreißt oder verrutscht!<br />

Mit einem Stück Klebestreifen werden nun die Abstände der 12 konzentrischen Kreise an der Schnur markiert. Der erste<br />

Abstand für den Innenkreis beträgt ca. ein Viertel des Gesamtradius.<br />

Das Markierungsseil wird am Boden ausgelegt und Helfer kleben kleine Streifen bei den Markierungen des Seils auf den<br />

Boden. Ein paar Schritte weitergehen und die Prozedur im Kreis rundum wiederholen. Nun werden die konzentrischen<br />

Kreise durchgehend aufgeklebt.<br />

Anschließend werden die Wendungen eingeklebt, wozu man sich am Plan orientieren muss. Achtung: Kein Labyrinth ist<br />

symmetrisch. Überall wo Wendungen markiert wurden, werden Wege geöffnet, auch im Eingangsbereich müssen die aus<br />

dem Plan ersichtlichen Verbindungen geschaffen werden.<br />

• ähnlich verhält es sich mit dem Bau von einem Kerzen,- Schnee,- oder Sandlabyrinth. Es müssen nur, die für die<br />

spezielle Situation benötigten Geräte und Materialien organisiert werden.<br />

Vorlage für ein Kerzenlabyrinth mit 4 bzw. 5 Umgängen. Eingezeichnet ist jeweils<br />

ein möglicher Ausgang in der Mitte<br />

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14<br />

MATERIALBLATT<br />

Wege: Woher ich komm’ – wohin ich geh‘<br />

Wir kennen verschiedenste Wege, kurze, lange, breite und schmale, aber etwa auch geheimnisvolle Wege. In der heutigen<br />

Zeit sind Wege auch zu Straßen, Autobahnen, Flug- und Schiffslinien oder zu Computerpfaden im Internet geworden.<br />

Wege stellen Beziehungen her, sie ermöglichen Kommunikation und Gespräch. In unserer Gesellschaft haben Wege,<br />

besonders die schnellen Wege und die umfassenden Wegenetze, eine kaum zu überschätzende Bedeutung.<br />

Symbol Weg für den Lebenslauf – Lebensweg.<br />

Weg ist in allen Religionen und Kulturen ein wichtiges Symbol für das Leben in seinem Verlauf. Als Begründung dafür<br />

kann die körperliche und geistige Beweglichkeit des Menschen gelten. Wesentliche Ereignisse des menschlichen Lebens<br />

lassen sich als Wegerfahrungen deuten. Ein Weg kann Glück bringen oder an einen Abgrund führen, er kann ein Abweg<br />

sein oder nur ein Umweg, und ein Ausweg kann aus der Klemme helfen.<br />

Für den christlichen Glauben spielt der Weg eine herausragende Rolle. In der Bibel kommt das Wort Weg ausnehmend<br />

häufig (allein im AT über 700 mal) vor.<br />

Was können SchülerInnen durch das Symbol „Weg“ lernen?<br />

-> wörtliche und übertragene Bedeutung des Symbols Weg unterscheiden können<br />

-> verstehen und eventuell sogar erfahren, dass das Leben als Weg gedeutet werden kann<br />

-> die ambivalenten Gefühle in Aufbruchssituationen nachvollziehen und auf ihre eigene Situation übertragen<br />

-> anhand von Labyrinth und Irrweg verschiedene Wegverlaufe und Lebenswegdeutungen kennen lernen und vergleichen<br />

-> biblische Weggeschichten nach Stationen und den dazugehörigen Gefühlen befragen<br />

-> erkennen, dass Wege begleitete Wege sein können (biblisch)<br />

-> dazu angeregt werden, sich über den eigenen Lebensweg bewusster zu werden<br />

Quelle: Vangelis Pavlidis;<br />

Notiere jeweils drei wichtige Beispiele für das, womit<br />

der Mann so fest verwachsen ist, für das, was er in dem<br />

Koffer mitnimmt und für das, was ihn in seiner Zukunft<br />

erwartet, …<br />

Situation Flucht …<br />

Ich suchte Geborgenheit –<br />

Man gab mir einen Gameboy.<br />

Ich suchte meine Eltern –<br />

Man setzte mich vor die Glotze.<br />

Ich suchte Verständnis –<br />

Man forderte pausenlos Leistung.<br />

Ich suchte Nähe –<br />

Man gab mir Geld.<br />

Ich sucht Liebe –<br />

Ich fand Sex.<br />

Ich stellte Fragen –<br />

Man gab mir keine Antworten.<br />

Ich machte mir Gedanken –<br />

Man nahm mich nicht ernst.<br />

Ich fing an zu zweifeln –<br />

Man lächelte überlegen.<br />

Ich suchte …<br />

Man ließ mich allein.<br />

Ich fand einen Weg –<br />

Vielleicht meinen Weg …<br />

Jetzt sagen sie ständig:<br />

Was soll der Unsinn?<br />

Ich sehe schwarz für dich!<br />

Du lernst es nie!<br />

Aus: Dietmar Rost/Joseph Machalke, Zeit zum Leben (GTB 836);<br />

Zusammenstellung:<br />

Mag. Angelika Ebenkofler-Schößwender, BORG Mittersill<br />

Mag. Gudrun Mittermüller-Seeber, BORG Mittersill und FS Bramberg<br />

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MEDIENSTELLE<br />

15<br />

AV - MEDIENSTELLE<br />

der Erzdiözese Salzburg<br />

5020 Salzburg, Gaisbergstraße 7, Tel: 0662 / 8047-2400, Fax: -2409<br />

E-Mail: medienstelle.salzburg@medien.kirchen.net<br />

Homepage: http://www.medienverleih.at<br />

NEUE ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Montag - Mittwoch: 8.00 - 12.00 und 13.00 - 16.00 Uhr (Mo ab 14.00)<br />

Donnerstag: 10.00 - 12.00 und 13.00 - 18.00 Uhr<br />

Freitag: 8.00 - 12.00 Uhr<br />

Wolfgang Habersatter<br />

AV-Medienstelle Salzburg<br />

KIRCHLICHE FESTE II 10.7741<br />

Aschermittwoch, Fastenzeit,<br />

Palmsonntag, Karfreitag, Ostern<br />

Reihe: Anschi & Karl-Heinz - ein<br />

himmlisches Magazin<br />

DVD, 5*15 Min., D 2003-05; ab 6<br />

„Anschi und Karl-Heinz“ ist eine<br />

Reihe, die sich auf pfiffige und<br />

unterhaltsame Weise religiöser Themen<br />

annimmt und diese Kindern in<br />

Form eines Magazins erschließt.<br />

Auf unterschiedliche Weise,<br />

aber immer kindge recht und gut<br />

verständlich werden ihre Herkunft,<br />

ihre Geschichte und heutige<br />

Bedeutung erläutert - ein wichtiger<br />

Baustein bei der Ver mittlung von<br />

Basiswissen in Religions unter richt<br />

und Gemein dearbeit.<br />

Auf dieser DVD wurden die Beiträge<br />

zusammen gestellt, die sich mit den<br />

folgenden Festen und Feiern im<br />

Kirchenjahr beschäftigen: Aschermittwoch,<br />

Fastenzeit, Palmsonntag,<br />

Karfreitag, Ostern.<br />

ASCHERMITTWOCH: Warum ist<br />

der Ascher mittwoch ein Mittwoch?<br />

- Wozu gibt es den Aschermittwoch?<br />

- Reinen Tisch machen<br />

- Was ist Asche?<br />

FASTENZEIT: Auf was könnt ihr nur<br />

schwer verzichten? - Der Sinn des<br />

Fastens - Wie Jesus in der Wüste -<br />

Wozu verzichten?<br />

PALMSONNTAG: Was ist der<br />

Palmsonntag? - Jesu Einzug in<br />

Jerusalem - Wie macht man<br />

Palmzweige? - Esel<br />

KARFREITAG: Wo gibt es Kreuze? -<br />

Die Ostergeschichte - Wo ist Gott?<br />

OSTERN: Was kommt nach dem<br />

Tod? - Die Ostergeschichte - Wie wird<br />

das ewige Leben? - Das Geschenk des<br />

ewigen Lebens.<br />

Einige unserer Medien<br />

zur Osterzeit<br />

Diesen und anderen Fragen gehen die<br />

Filme nach.<br />

Stichworte: Kirchenjahr, Feste,<br />

Aschermittwoch, Fastenzeit, Palmsonntag,<br />

Karfreitag, Ostern<br />

OSTERN UND PFINGSTEN<br />

10.8282 DVD, 17 Min., Dokumentarfilm,<br />

D 2009; ab 10<br />

Das Feiern von Festen ist für Kinder<br />

und Jugendliche ein fester Bestandteil<br />

ihres Jahresablaufs und gehört<br />

zu ihrem Leben dazu. Durch den<br />

Traditionsabbruch in der Gesellschaft<br />

sowie die Verselbständigung von<br />

Festmotiven und ihrer Vermarktung<br />

können aber viele mit dem<br />

eigentlichen Sinn der Feste nichts<br />

mehr anfangen, stehen diesen Inhalten<br />

fern und verbinden nur noch Ferien,<br />

Familientreffen oder Geschenke<br />

damit. Dabei verdichten sich gerade<br />

im Kirchenjahr die Grunddaten<br />

christlichen Glaubens. Die DVD will<br />

einen Beitrag dazu leisten, diesem<br />

Traditionsabbruch entgegenzuwirken<br />

und die lebensweltliche Relevanz der<br />

Erfahrungen, die sich in den Bräuchen<br />

und <strong>Symbole</strong>n des Kirchenjahres<br />

verdichtet haben, aufzeigen.<br />

Im DVD-ROM-Teil stehen Arbeitsblätter,<br />

didaktische Hinweise und<br />

ergänzende Unterrichtsmaterialien<br />

zur Verfügung.<br />

Stichworte: Kirchenjahr, Fastenzeit,<br />

Kreuzweg, Ostern, Passion,<br />

Pfingsten, Ökumene, <strong>Symbole</strong>, Riten,<br />

Religiöses Brauchtum, Fasten, Kreuz,<br />

Heiliger Geist, Aschermittwoch,<br />

Gründonnerstag<br />

AUF DEN SPUREN CHRISTI<br />

5 10.8018<br />

Das Leiden Christi Auferstehung<br />

DVD, je 30min, D 2000/08, Dokumentation;<br />

ab 10<br />

Die DVD enthält zwei Episoden je<br />

30 Minuten: „Das Leiden Christi“<br />

(9. Teil schildert die letzten Tage<br />

Jesu in Jerusalem, Abendmahl und<br />

Gefangennnahme), „Auferstehung“<br />

(10. Teil Karfreitag, der Tod am Kreuz,<br />

Ostersonntag, mit den Berichten der<br />

Auferstehung)<br />

Stichworte: Bibel, Neues Testament,<br />

Passion, Leiden, Auferstehung,<br />

Gründonnerstag, Kar freitag,<br />

Ostersonntag, Israel, Ostern, Pilatus,<br />

Biblische Umwelt<br />

Wir verfügen über eine Reihe von<br />

KREUZWEGEN als Diaserien!<br />

BITTE BEACHTEN SIE UNSERE MEDIENLISTEN AUF DER HOMPAGE<br />

www.kirchen.net/medien<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


16 VERNETZUNG<br />

<strong>Symbole</strong> und das WEB<br />

Mag. Günter Minimayr<br />

Institutsleiter IRPB/KPH-ES<br />

Es gibt kaum einen vergleichbaren<br />

Lebensbereich, der so intensiv<br />

und untrennbar mit <strong>Symbole</strong>n<br />

verbunden ist, wie den der Religion.<br />

<strong>Symbole</strong> gehören zu den konstitutiven<br />

Merkmalen und Elementen aller<br />

Religionen. Wer <strong>Symbole</strong> nicht lesen,<br />

sie nicht in ihrer Vieldimensionalität<br />

wahrnehmen kann, wird auch die<br />

Tiefendimensionen von Religion<br />

nicht verstehen.<br />

Ben Willikens, Das Abendmahl<br />

Der Blick auf die „Symbolinhalte“<br />

des Internets zeigt, dass es eine Reihe<br />

von Fachartikeln zu <strong>Symbole</strong>n bzw.<br />

zu symboldidaktischen Ansätzen<br />

gibt. Immer wieder tauchen dabei die<br />

Namen Hubertus Halbfas und Peter<br />

Biel auf.<br />

Den Zusammenhang zwischen<br />

Kunst und Symboldidaktik beschreibt<br />

Andreas Mertin auf seiner<br />

Homepage. Im Aufsatz „Kunstund<br />

Symboldidaktik“ setzt sich der<br />

Medienpädagoge mit dem Verhältnis<br />

neue Kunst und Symboldidaktik<br />

auseinander (http://www.amertin.de/<br />

aufsatz/1995/drommetenrot.htm). An<br />

zwei Abendmahlsdarstellungen (Ben<br />

Willikens und Harald Duwe) zeigt<br />

er den symboldidaktischen Ansatz<br />

auf. Andreas Mertin bietet außerdem<br />

auf seiner website (www.amertin.de)<br />

unter den weblogs „Videoclips für<br />

RU und KU - Eine Übersicht“ an. In<br />

der Rubrik <strong>Symbole</strong> sind zahlreiche<br />

Links zu Videoclips angegeben, deren<br />

Symbolgehalt bzw. Symbolsprache<br />

allerdings erst<br />

decodiert werden<br />

muss. Oft gibt es zu<br />

den Clips, die von<br />

Madonna bis Peter<br />

Gabriel reichen, nur<br />

knappe Hinweise<br />

bzw. Erklärungen<br />

(auch über die Site<br />

http://videoclip-ru.<br />

blogspot.com/search/label/<strong>Symbole</strong><br />

direkt auffindbar).<br />

Von Achteck bis Zahlen werden im<br />

Symbollexikon von http://www.kath.<br />

de/kurs/symbole Verständnishilfen zu<br />

den <strong>Symbole</strong>n angeboten, manchmal<br />

etwas dünn, einfaches Layout, aber<br />

dennoch hilfreich.<br />

http://www.rpi-virtuell.net bietet<br />

unter dem Suchbegriff „<strong>Symbole</strong>“<br />

Material und Ideen für die Unterrichtsgestaltung<br />

an.<br />

Ferner sei noch die Webadresse der<br />

AV-Medienstelle der ED Salzburg<br />

angeführt http://www.kirchen.net/<br />

medien/. Im Medienkatalog sind in<br />

der Stichwortsuche unter <strong>Symbole</strong><br />

alle Medien der Medienstelle Salzburg<br />

bzw. Medienstellen Österreichs<br />

aufgelistet. Literatur zu <strong>Symbole</strong> bzw.<br />

Symboldidaktik ist im Onlinekatalog<br />

der Bibliothek des IRPB-Salzburg zu<br />

finden (www.irpb-salzburg.at).<br />

Natürlich darf der Hinweis auf das<br />

Labyrinth nicht fehlen. Wikipedia<br />

bietet eine ausführliche Beschreibung<br />

mit Bildmaterial. Letzteres gibt<br />

es in der Bildersuchfunktion der<br />

Suchmaschinen. Ein Besuch der<br />

Homepage von Gernot Candolini<br />

bringt Wissenswertes über Labyrinthe<br />

(http://www.labyrinthe.at).<br />

Unter http://www.mymaze.de erfolgt<br />

die Annäherung an das Labyrinth<br />

spielerisch.<br />

Möchte sich jemand über das<br />

Anbringen religiöser <strong>Symbole</strong> im<br />

öffentlichen Raum in Österreich aus<br />

rechtlicher Perspektive informieren,<br />

gibt es im Downloadbereich von<br />

www.irpb-salzburg.at ein Handout<br />

von Gerlinde Katzinger.<br />

Das Religionspädagogische Institut<br />

Loccum veröffentlicht einen aufschlussreichen<br />

Artikel von Thomas<br />

Bickelhaupt/ Uwe Böhm/Gerd<br />

Buschmann zum Thema „das Exodusund<br />

Wegsymbol in der Werbung (http://<br />

www.rpi-loccum.de/buexod.html).<br />

Auch wenn das Bildmaterial nicht<br />

mehr up to date ist - es lassen sich aber<br />

ausreichend aktuelle Beispiele finden<br />

- so wird die Verwendung biblischer<br />

<strong>Symbole</strong> im profanen Kontext der<br />

Werbung oder in der audiovisuellen<br />

Popkultur transparent gemacht.<br />

Abendmahl, 1978<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


BIBLIOTHEK<br />

17<br />

Aus der IRPB-Bibliothek<br />

Maria Stöllner<br />

IRPB-Bibliothek<br />

Schere, Stift, Papier<br />

Biblische Geschichten kreativ<br />

gestalten / Regina und Peter<br />

Hitzelberger (Hg.)<br />

Zeichn.: Dorothea<br />

Layer-Stahl<br />

- Leinfelden-<br />

Echterdingen:<br />

Verl. Junge<br />

Gemeinde, 2009. -<br />

119 S.:<br />

zahlr. Illustr.<br />

(Materialien zur Gemeindearbeit:<br />

Kinder). Jakob u. Esau, Mose, David<br />

u. d. Psalmen bis zu Wunder- u.<br />

Heilungsgeschichten Jesu, verschiedene<br />

Gleichnisse, Passion, Ostern<br />

u. Pfingsten - Zu den bekannten<br />

Geschichten (ca. 16) aus dem AT und<br />

NT werden verschiedenste Methoden<br />

vorgestellt. Sie veranschaulichen<br />

praxisgerecht, wie man mit Bildvorlagen<br />

arbeiten kann. (Angaben aus<br />

der Verlagsmeldung) E2.1:4-96<br />

Hebert, Esther:<br />

Unsere<br />

Sakramente<br />

Heilige Zeichen<br />

für Kinder erklärt/<br />

Esther Hebert ;<br />

Gesa Rensmann.<br />

München : Don<br />

Bosco, 2008. - 78 S. : Ill.<br />

Sakramente sind feierliche Ereignisse,<br />

in denen Kinder und Familien Kraft<br />

schöpfen können aus dem Glauben.<br />

Das Buch bietet: Kindgerechte und<br />

allgemein verständliche Erklärungen<br />

zu Bedeutung und Ursprung der<br />

Sakramente, Beschreibung der Rituale:<br />

Wie laufen Taufe, Eucharistie,<br />

Firmung, Buße, Eheschließung,<br />

Weihe und Krankensalbung ab?<br />

Eine gute Möglichkeit, die zentralen<br />

Lebens- und Glaubensfeiern der<br />

katholischen Kirche zu entdecken.<br />

(Aus der Verlagsmeldung) E11.1:1-35<br />

Becker-Huberti,<br />

Manfred:<br />

Katholisch A bis Z<br />

Das Handlexikon/<br />

Manfred Becker-<br />

Huberti ; Ulrich<br />

Lota. - Freiburg;<br />

Basel ; Wien :<br />

Herder, 2009. - 287 S.<br />

Kompakt und verlässlich werden über<br />

1.000 Begriffe aus der katholischen<br />

Welt erklärt: aus den Bereichen<br />

Gottesdienst und Kirchenbau, Klöster<br />

und Orden, Tradition und Brauchtum,<br />

Glaube und Theologie, Geschichte<br />

und Kultur, Feiertage, Kirchenrecht<br />

und vieles mehr. (Angaben aus der<br />

Verlagsmeldung) A 53<br />

Die Gleichnisse Jesu<br />

- ein Studien- und Arbeitsbuch<br />

für den Unterricht / Peter Müller;<br />

Gerhard Büttner;<br />

Roman Heiligenthal;<br />

Jörg Thierfelder. - 2.<br />

Aufl. - Stuttgart :<br />

Calwer, 2008. 224 S.<br />

Die Gleichnisse sind<br />

schöne und anspruchsvolle<br />

Texte.<br />

Sie im RU zu behandeln ist eine<br />

lohnende Aufgabe. Das Arbeitsbuch<br />

schafft dafür die nötige Grundlage.<br />

Von Neutestamentlern und Religionspädagogen<br />

gemeinsam erarbeitet,<br />

ist es interdisziplinär konzipiert:<br />

Exegese und Religionspädagogik<br />

stehen nicht nur nebeneinander,<br />

sondern werden von<br />

Anfang an konsequent aufeinander<br />

bezogen. Textorientierung und Schülerorientierung<br />

spielen eine gleichermaßen<br />

wichtige Rolle. Indem<br />

verschiedene Zugänge zu den<br />

Gleichnissen miteinander verknüpft<br />

werden, entsteht ein integratives<br />

Auslegungsverfahren, das für die<br />

Behandlung von Gleichnissen im<br />

Unterricht besonders ertragreich ist.<br />

Ein anregendes und klar strukturiertes<br />

Arbeitsbuch für Studium und<br />

Unterrichtspraxis.<br />

(Aus der Verlagsmeldung) E2.3:2-24<br />

Unsere Bibliothek im Internet:<br />

www.irpb-salzburg.at<br />

Zum Thema<br />

Oberthür, Rainer:<br />

Das Buch der <strong>Symbole</strong><br />

auf Entdeckungsreise durch die Welt<br />

der Religion / Rainer Oberthür.<br />

München : Kösel,<br />

2009. - 318 S.:<br />

Ill., graph. Darst.,<br />

Kt., Noten. Wer<br />

sich mit Rainer<br />

Oberthür auf Entdeckungsreise<br />

durch die Welt<br />

der christlichen<br />

<strong>Symbole</strong> begibt, stößt auf viele<br />

aufregende Möglichkeiten, mit<br />

Kindern ganz neu über Gott und die<br />

Welt nachzudenken. Zu 40 <strong>Symbole</strong>n<br />

präsentiert er in einem bunten<br />

Reigen Wissens- und Staunenswertes,<br />

Geschichten, Gedichte u.v.m..<br />

(Aus der Verlagsmeldung) B3.2:4-64<br />

Biehl, Peter:<br />

Festsymbole<br />

Zum Beispiel:<br />

Ostern : Kreative<br />

Wahrnehmung<br />

als Ort der<br />

Symboldidaktik/<br />

Peter Biehl.<br />

Neukirchen-<br />

Vluyn : Neukirchener, 1999. - 327 S.<br />

In diesem Buch werden - im Anschluss<br />

an die Entwicklung einer Festtheorie<br />

- die strittigen theologischen Deutungen<br />

des Ostergeschehens diskutiert.<br />

Der Hauptteil des Buches bietet<br />

„Sachanalysen“ und didaktische<br />

Reflexionen zur unterrichtlichen<br />

Erschließung des Symbolkomplexes<br />

„Ostern“. Es wird eine Abfolge<br />

von fünf thematischen Einheiten<br />

konzipiert, die der Bauform der<br />

symboldidaktischen Struktur entspricht.<br />

Diese Bauform wird auch<br />

in den einzelnen didaktischen Bausteinen<br />

erkennbar, aus denen die<br />

Unterrichtenden selbst eine Lerneinheit<br />

aufbauen können.<br />

(Aus der Verlagsmeldung) B3.2:2-44<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


18<br />

INFORMATION<br />

K i r c h l i c h e Pä d a g o g i s c h e Ho c h s c h u l e<br />

I n s t i t u t f ü r Re l i g i o n s P ä d a g o g i s c h e Bi l d u n g<br />

S a l z b u r g<br />

Fachbereich Ausbildung<br />

Mit dem Studienbeginn im Herbst<br />

2010/2011 soll ein Lehrgang für<br />

Ausbildungslehrerinnen/Ausbildungslehrer<br />

im Pflichtschulbereich<br />

an der KPH-ES in Zusammenarbeit<br />

mit den Instituten für Religionspädagogische<br />

Bildung Feldkirch/<br />

Salzburg/Innsbruck und dem Institut<br />

für Schulpraktische Studien und<br />

Außerschulische Bildung Stams, angeboten<br />

werden. Die Planung des<br />

Lehrgangs wird vom Rektorat unterstützt.<br />

Voraussetzungen für die Teilnahme:<br />

Missio Canonica auf Dauer,<br />

Vertragslehrerin/Vertragslehrer und<br />

mindestens 3-4 Jahre Berufserfahrung.<br />

An der Ausbildung interessierte<br />

Kolleginnen und Kollegen können sich<br />

bei Mag. Werner Pernjak (0662/8047-<br />

4201) über den näheren Ablauf dieser<br />

Ausbildung informieren.<br />

Wir hoffen, dass sich Kolleginnen/<br />

Kollegen finden, die bereit sind,<br />

die Ausbildung zu absolvieren und<br />

dadurch wesentlich dazu beitragen,<br />

die Qualität der Ausbildung von<br />

Studierenden am IRPB-Salzburg zu<br />

sichern. Mag. Werner Pernjak<br />

Fachbereich Fort- und Weiterbildung<br />

Wir bedanken uns bei allen KollegInnen, welche die „Hürden“ der Umstellung<br />

auf PH-Online gemeistert und sich so zu den Veranstaltungen angemeldet<br />

haben.<br />

An jene KollegInnen, die noch nicht in PH-Online registriert/vorangemeldet<br />

sind, ergeht die dringende Bitte, dies ehest zu tun.<br />

Damit sichern Sie sich die Möglichkeit, auch in Zukunft<br />

- an unseren Veranstaltungen teilzunehmen<br />

- Teilnahmebestätigungen auszudrucken<br />

- ein „kostenloses“ Fortbildungsangebot zu beanspruchen<br />

Über die notwendigen Schritte der Registrierung/Erstanmeldung können<br />

Sie sich auf der WEB SITE http://kph-es.ph-online.ac.at in der schriftlichen<br />

Kurzanleitung zur Erstanmeldung informieren. Wir helfen Ihnen auch gerne<br />

telefonisch weiter (0662/8047-4100).<br />

Die Anmeldezahlen im laufenden Schuljahr sind PHO-bedingt<br />

zurückgegangen, was zu vermehrten Veranstaltungsabsagen geführt hat –<br />

wir bitten um Verständnis.<br />

Alle Verständigungen über Fixplatzzusagen, Reihung auf Warteliste, Absagen,<br />

Termin-/Ortsänderungen erhalten Sie ausschließlich auf Ihre E-Mailadresse<br />

zugestellt, die Sie bei der Registrierung in PH-Online angegeben haben.<br />

Bitte prüfen Sie regelmäßig dieses E-Mail-Konto (besonders vor<br />

Veranstaltungen!) und halten Sie Ihre Daten auf dem aktuellen Stand<br />

(Änderungen bitte über Ihre Visitenkarte vornehmen).<br />

Teilnahmebestätigung: Diese können Sie einige Tage nach der Veranstaltung<br />

unter „Prüfungsergebnisse/Teilnahmebestätigungen“ ausdrucken (durch<br />

Klick auf das Druckersymbol bei der Veranstaltung) – Voraussetzung ist die<br />

Eintragung in die TN-Liste.<br />

Christa Grießner<br />

..... die beiden<br />

Salzburger Institute<br />

(IFM, IRPB) der<br />

KPH-ES zeigen mit<br />

ihrer Fahne vor dem<br />

Bildungszentrum<br />

Borromäum<br />

die Präsenz<br />

der Kirchlichen<br />

Pädagogischen<br />

Hochschule -Edith<br />

Stein in Salzburg an ...<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


Haus der Besinnung<br />

Maria Kirchental<br />

5092 St. Martin/Lofer, Tel. 06588/8528<br />

Mail: haus-der-besinnung@pfarre.kirchen.net<br />

Tod und Auferstehung Jesu feiern<br />

Einstimmung u. Vorbereitung auf die<br />

Mitfeier der Kar- und Osterliturgie<br />

31.3. (18.00 h) - 4.4. (Frühstück)<br />

Ltg.: Team von Maria Kirchental<br />

Manchmal feiern wir mitten im<br />

Tag ein Fest der Auferstehung<br />

Österliches Selbsterfahrungswochenende<br />

mit Angeboten aus der Bewegungstherapie<br />

und spirit. Impulsen<br />

16.4. (18.00h) - 18.4. (ME)<br />

Ltg.: Sr. Karolina Schweihofer MC,<br />

Kirchental, Karin Hartwig, Nürnberg<br />

Kontemplative Exerzitien<br />

19.4. (18.00 h) - 28.4. (Frühstück)<br />

Ltg.: P. Thomas Lemp SAC, Friedberg,<br />

Sr. Karolina Schweihofer, Kirchental<br />

6300 Wörgl, Brixentalerstraße 5,<br />

Tel. 05332/74146, info@tagungshaus.at<br />

www.tagungshaus.at<br />

Schuld und Schuldgefühle -<br />

Therapie oder/und Beichte?<br />

mit P. MMag.Dr. Emmanuel Bauer<br />

Sa, 13.3., 9.00 – 16.00h<br />

Die Ehe – ein Sakrament<br />

mit Prof. Dr. Hans-Günter Gruber,<br />

Sa, 17.4., 09.00 – 16.00 h<br />

Trostarbeit - Was hilft, was tröstet?<br />

Menschen in ihrer Trauer begleiten<br />

mit Mag. Dr. Gerhard Waibel,<br />

Mi,21.4.,5.5., 26.5., jew. 19.00–21.30 h<br />

Die Feier der Eucharistie -<br />

Wandlung mit Sr. Dr. in Christa Baich<br />

Sa, 8.5., 09.00 – 16.00 h<br />

Radetzkymarsch – Trauermarsch<br />

Die multimediale Präsentation beleuchtet<br />

die Geschichte zwischen der<br />

Gründung des Roten Kreuzes und dem<br />

Ende des Ersten Weltkriegs. Mit Mag.<br />

Harald Rupert, Danja Außerhofer,<br />

Axel Blaas, Markus Rupert.<br />

Di, 11.5., 19.30 – 21.00 h,<br />

Kendlerstraße 12 A, 5020 Salzburg.<br />

Tel. 0662/842951 – Fax -10<br />

Mail: ezs@cambio.at<br />

BZ Borromäum, Gaisbergstr.7, 5020 Salzburg<br />

Tel: 0662/8047/2375 od./2074, Fax: /2079<br />

Mail: referat.exerzitien@seelsorge.kirchen.net<br />

Mach dich also auf den Weg<br />

Geschichten aus dem AT,Bibliodrama<br />

Ref.: Mag a Angelika Gassner<br />

Di, 2.3., 23.3., 20.4., 18.5., 8.6., 29.6.,<br />

18.30-21.45 Uhr, BZ Borromäum<br />

Alles was Odem hat preise den<br />

Herrn Weltgebetstag der Frauen<br />

Wortgottesfeier - auch für Männer<br />

Fr, 5.3., 19.00 Uhr, BZ Borromäum<br />

Auf der Suche nach meinen<br />

Schätzen Spirituelles Auftanken für<br />

Frauen. Ref.: Mag a Angelika Gassner<br />

Fr, 12.3., 16.00 - So, 14.3., 13.00 h<br />

Notburgaheim, Eben/Achensee i.T.<br />

Für dich will ich singen, tanzen<br />

und spielen Bibeltexte und Gebete<br />

führen uns hin zu ganzheitlicher<br />

Leibarbeit und Ausdruckstanz.<br />

Referentin: Mag a Angelika Gassner<br />

Sa, 10.4., 9.00-17.00 Uhr, Borromäum<br />

5026 Salzburg, Ernst-Grein-Str. 14<br />

Tel. 0662/65901-531, Fax: -509<br />

http://www.virgil.at<br />

Göttin des Glücks ökologisch fair,<br />

gerecht und solidarisch<br />

Internationaler Frauentag 2010<br />

Ref.: Lisa Muhr, Edeltraud Novy,<br />

Mag.a Michaela Königshofer,<br />

Sa, 6.3., 17.00 - ca. 21.00h<br />

Liebe ist mehr<br />

Das Christentum braucht eine<br />

erotische Spiritualität<br />

Vortrag<br />

Ref.: Dr. Christoph Quarch, Theologe<br />

und Philosoph<br />

Fr, 30.4., 19.30 - 21.00h<br />

Zu den Quellen tanzen<br />

Tanzen und Meditieren<br />

Ref.: Ulrike Bixa MSc, Tanzpädag.<br />

Mo, 29.3., 19.30 - Do, 1.4., 12.30h<br />

Am größten aber ist die Liebe<br />

Auf dem Weg, ein liebender Mensch<br />

zu sein. Mit P.Helmut Scharler<br />

9. – 11.4. im Haus Cambio, Salzburg<br />

Der Grund auf dem wir stehen<br />

Lesung mit Ulrich Schaffer, Kanada<br />

Sa, 17.4., 19.00h<br />

INFORMATION<br />

Exerzitienhaus der<br />

Benediktinerabtei<br />

Michaelbeuern<br />

5152 Michaelbeuern<br />

Tel. 06274/8116-3034, Fax -3094<br />

bildungshaus@abtei-michaelbeuern.at<br />

www.abtei-michaelbeuern.at<br />

Die Türen waren verschlossen. Da<br />

kam Jesus…<br />

Einkehrtage: Fr, 12.3., 18.00 h (AE) -<br />

So, 14.3., 12.30 h (ME)<br />

Ltg.: Mag. Renate Schmölzer, Mag.<br />

Sr. Gerlinde Kauba MC, Abt Nicolaus<br />

Wagner OSB, Mag. P. Michael<br />

Eppenschwandtner OSB<br />

Gott, der voll Erbarmen ist…<br />

Besinnlicher Abend im Blick auf<br />

Ostern. Mo, 15.3., 19.30 h<br />

mit P. Michael Eppenschwandtner<br />

Das Bußsakrament neu entdecken<br />

Einkehrtage im Geiste von P.<br />

Lombardi mit P. Wolfgang Heiss<br />

Fr, 7.5., 18.00h (AE) - So, 9.5., 12.30h<br />

Dein Wort ist Licht und Wahrheit<br />

Michaelbeurer Bibeltage<br />

Fr, 11.6., 17.00 h - So, 13.6., 13.00 Uhr<br />

Ltg.: P. Michael Eppenschwandtner<br />

Raiffeisenstr. 2, 5061 Elsbethen<br />

Tel. 0662/8047-7518, Fax 7519<br />

http://bildung.kirchen.net<br />

Die Körper-Geist-Seele-Formel<br />

Hintergründe und Anwendung der<br />

Psycho-Neuro-Immunologie Andreas<br />

Glück,Thalgau<br />

Do., 18. 3., 18.00 - 21.30 h<br />

Treffpunkt Bildung<br />

Sorge dich nicht um Morgen<br />

Die Bergpredigt buddhistisch gelesen<br />

Vortrag und Diskussion<br />

Dr. in Katharina Ceming, Augsburg<br />

Do., 18. 3., 19.30 - 21.00 h<br />

Kapitelsaal Salzburg<br />

Die Kunst wahrhaft<br />

verschwenderischen Lebens.<br />

Von simplify zu JesusLuxus<br />

Werner Tiki Küstenmacher,<br />

Gröbenzell, Di., 23. 3., 19.30 h<br />

Kapitelsaal Salzburg<br />

Ich wünsch dir einen<br />

Seelenfreund<br />

Über Beziehungen, die<br />

tragen Dr. Wunibald Müller,<br />

Münsterschwarzach<br />

Mi., 14. 4., 19.30 h, Kapitelsaal<br />

19<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


20<br />

INFORMATION<br />

Das Schulkreuz<br />

Religiöses Symbol im öffentlichen Raum<br />

DDr. Erwin Konjecic<br />

<strong>Katechetisches</strong> <strong>Amt</strong><br />

Am 3. November 2009 erging durch<br />

den Europäischen Gerichtshof<br />

für Menschenrechte (EGMR) das<br />

Urteil im Fall „Lautsi gegen Italien“<br />

und sorgte international für großes<br />

Aufsehen.<br />

Eine italienische Staatsbürgerin hatte<br />

beim EGMR nach Ausschöpfung<br />

des innerstaatlichen Instanzenzuges<br />

gegen Italien eine Beschwerde eingebracht,<br />

in der sie behauptete, das<br />

von Gesetzes wegen verordnete<br />

Anbringen von Kruzifixen in Klassenräumen,<br />

in denen auch ihre<br />

Tochter unterrichtet wurde, verstoße<br />

gegen ihr elterliches Erziehungsrecht,<br />

ihr Kind nichtreligiös zu erziehen<br />

(Art 2 Prot 1 iVm Art 9 der Europ.<br />

Menschenrechtskonvention-EMRK).<br />

Der Straßburger Gerichtshof gab<br />

ihr Recht und stellte fest, dass die<br />

Präsenz des Kruzifixes in Klassenräumen<br />

öffentlicher Schulen den<br />

Schülerinnen und Schüler den<br />

Eindruck vermittelt, sie würden in<br />

einer von einer bestimmten Religion<br />

geprägten schulischen Umgebung<br />

unterrichtet werden. Dieser Umstand<br />

könne Schülerinnen und Schüler<br />

anderer Religionszugehörigkeit oder<br />

atheistischer Weltanschauung irritieren<br />

und greife in deren Recht auf<br />

„Freiheit von Religion“ (sog. negative<br />

Religionsfreiheit), das ebenfalls durch<br />

Art. 9 der EMRK geschützt sei, ein.<br />

Italien hat gegen dieses Urteil, das<br />

von den sieben Richtern einstimmig<br />

gefällt wurde, berufen. Obwohl es<br />

demnach noch nicht rechtskräftig ist<br />

und in Österreich nicht unmittelbar<br />

umgesetzt werden kann, hat es auch<br />

in Österreich größere Resonanz<br />

hervorgerufen. Atheistische Vereinigungen<br />

haben umgehend angekündigt,<br />

Klagen gegen das Aufhängen<br />

von Kreuzen in Schulen und<br />

Kindergärten aktiv zu unterstützen.<br />

Inzwischen wurde schon die erste<br />

Beschwerde eines Vaters, eines<br />

„bekennenden“ Atheisten, gegen das<br />

niederösterr. Kindergartengesetz<br />

eingebracht, das die Anbringung von<br />

Kreuzen in Kindergärten vorsieht,<br />

wenn die Mehrzahl der Kinder einem<br />

christlichen Religionsbekenntnis angehört.<br />

Er sehe durch die Anbringung<br />

von Kruzifixen und die religiösen<br />

Feiern im Kindergarten das Recht,<br />

ohne religiöses Bekenntnis aufzuwachsen,<br />

gestört. Für den Bereich der<br />

Schule ist im Zuge dieser Diskussion<br />

der § 2b Absatz 1 des Religionsunterrichtsgesetzes<br />

in den Blickpunkt<br />

geraten. Darin heißt es sinngemäß,<br />

dass in allen Schulen, in denen<br />

der RU Pflichtgegenstand ist und in<br />

denen die Mehrzahl der Schülerinnen<br />

und Schüler einem christlichen<br />

Religionsbekenntnis angehört, ein<br />

Schulkreuz anzubringen ist.<br />

Welche Relevanz hat nun das EGMR-<br />

Urteil „Lautsi gegen Italien“ für die<br />

österreichische Rechtslage, wenn<br />

es durch den EGMR bestätigt und<br />

rechtskräftig würde?<br />

In Österreich ist die EMRK Teil des<br />

Verfassungsrechts. Das bedeutet, dass<br />

einfache Gesetze nicht im Widerspruch<br />

zur EMRK stehen dürfen<br />

und sich der Einzelne vor dem<br />

österreichischen Verfassungsgerichtshof<br />

direkt auf die Bestimmungen<br />

der EMRK berufen kann. Der<br />

österreichische Verfassungsgerichtshof<br />

ist daher indirekt an die<br />

Rechtsprechung des EGMR zur Europäischen<br />

Menschenrechtskonvention<br />

gebunden, da dessen Entscheidung<br />

(Erkenntnis) in einem weiteren<br />

Rechtsgang der Überprüfung des<br />

Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte<br />

in Straßburg unterliegt.<br />

Wenn daher gegen die Schulkreuz-<br />

Bestimmung des Religionsunterrichtsgesetzes<br />

Beschwerde erhoben<br />

würde, müsste - bereits durch den<br />

österr. Verfassungsgerichtshof oder<br />

später durch den EGMR - die<br />

österreichische Rechtslage nach den<br />

Straßburger Maßstäben beurteilt<br />

werden. Eine dann wahrscheinliche<br />

Verurteilung Österreichs würde für<br />

den österreichischen Gesetzgeber bedeuten,<br />

dass das Religionsunterrichtsgesetz<br />

so verändert werden<br />

müsste, dass es wieder EMRK- und<br />

daher verfassungskonform ist.<br />

In Deutschland führte bereits im<br />

Jahre 1995 eine ähnlich gelagerte<br />

Problematik zum sogenannten<br />

„Kruzifix-Urteil“ des deutschen Bundesverfassungsgerichts.<br />

Gegenstand<br />

der rechtlichen Erwägungen war<br />

die Bestimmung der bayrischen<br />

Volksschulordnung, nach der in<br />

öffentlichen Volksschulen in Bayern<br />

in allen Klassenzimmern ein Kreuz<br />

anzubringen ist. Diese Bestimmung<br />

wurde vom Bundesverfassungsgericht<br />

als grundgesetzwidrig aufgehoben<br />

und führte zu einer gesetzlich<br />

verankerten Widerspruchsmöglichkeit<br />

gegen das Kreuz bei begründetem<br />

Einwand, wobei aber auch<br />

das Interesse der entgegengesetzten<br />

Rechtsposition in Form eines<br />

„schonenden“ Ausgleichs zu berücksichtigen<br />

ist („praktische Konkordanz“).<br />

Das Anbringen von<br />

religiösen <strong>Symbole</strong>n in öffentlichen<br />

Schulen wurde daher nicht per se als<br />

grundrechtswidrig qualifiziert.<br />

Das Urteil des EGMR wurde zu<br />

Recht von den Kirchen als einseitig<br />

bezeichnet. Im Urteil „Lautsi gegen<br />

Italien“ wird das Recht auf religionsfreie<br />

Erziehung des Einzelnen derart<br />

privilegiert, dass es letztendlich zu<br />

einem Verhinderungsrecht religiöser<br />

<strong>Symbole</strong> wird, das dann alle betrifft.<br />

Das Recht auf Religionsfreiheit wird<br />

gegen die Religion und seine <strong>Symbole</strong><br />

verwendet.<br />

Der Schutzgedanke der EMRK wird<br />

im Urteil deutlich überzogen, zumal<br />

davon ausgegangen werden kann,<br />

dass auch für Anhänger atheistischer<br />

oder agnostischer Weltanschauungen<br />

der Anblick eines Kreuzes eine eher<br />

geringe mentale oder physische<br />

Schädigungsgefahr bedeutet.<br />

Im Ergebnis keine Berücksichtigung<br />

findet im Urteil die kulturgeschichtliche<br />

Prägung der konkreten<br />

Gesellschaft und des konkreten<br />

Landes. Das Anbringen des bedeutungsreichen<br />

Kreuzsymbols wird<br />

nur aufgrund seines religiösen<br />

Aspekts zum menschenrechtswi-<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


drigen Eingriff erklärt und damit<br />

in seiner Bedeutung ins Gegenteil<br />

verkehrt.<br />

Für die Beurteilung der Situation<br />

in Österreich ist wesentlich,<br />

dass die Regelung des Religionsunterrichtsgesetzes<br />

hinsichtlich der<br />

Anbringung von Schulkreuzen unter<br />

verschiedenen Bedeutungsaspekten<br />

gesehen werden muss. Das Schulkreuz<br />

ist zum einen die symbolische<br />

Sichtbarmachung der kulturellen<br />

Prägung und der Wurzeln unseres<br />

Landes und seiner Einwohner und<br />

kann höchstens als Angebot und<br />

Einladung verstanden werden, an<br />

der kulturellen und religiösen Bildungsdimension<br />

teilzuhaben. Zum<br />

anderen ist sie Ausdruck des Staates,<br />

dass die religiösen Interessen und<br />

Anliegen seiner Staatsbürger anerkannt<br />

und respektiert werden und<br />

diesen auch im Rahmen des staatlichen<br />

und als umfassend verstandenen<br />

Erziehungsauftrages Raum geboten<br />

wird.<br />

Das Schulkreuz ist aber auch Zeichen<br />

für Nichtchristen, dass sich im<br />

Bildungsbereich tätige Menschen an<br />

kulturelle Traditionen und religiöse<br />

Werte gebunden fühlen und die<br />

religiöse Vielfalt respektieren. Aus<br />

diesem Grund hat sich auch die<br />

Islamische Glaubensgemeinschaft<br />

in Österreich mit dem Protest der<br />

Kirchen gegen das Straßburger Urteil<br />

solidarisch erklärt.<br />

Für gläubige Christen steht freilich<br />

der religiöse Aspekt im Vordergrund<br />

und ist gleichbedeutend mit Erlösung,<br />

Heil und unbedingter Liebe<br />

zum Menschen. Nicht zufällig ist es<br />

auch Leitsymbol der größten internationalen<br />

humanitären Bewegung:<br />

des Roten Kreuzes und seiner<br />

nationalen Gesellschaften. Daran<br />

ändert sich auch nichts, wenn Kritiker<br />

„gebetsmühlenartig“ auf Perioden<br />

der Kirchengeschichte verweisen,<br />

in denen das Kreuz als Vorwand<br />

für getanes Unrecht missbraucht<br />

wurde.<br />

In Österreich ist der Ausgleich<br />

zwischen staatlichen, kirchlichen<br />

und religionsgesellschaftlichen Interessen<br />

und den Interessen des<br />

INFORMATION 21<br />

einzelnen religiösen Bürgers im<br />

aktuellen Schulrecht gut gelungen.<br />

Das traditionelle österreichische<br />

Grundrechtsverständnis sieht im<br />

Schulkreuz insgesamt keinen Grundrechtskonflikt.<br />

Das Schulkreuz ist<br />

Symbol des gedeihlichen Miteinanders<br />

und Element der positiven<br />

und hereinnehmenden Form der<br />

Religionsfreiheit. Erst kürzlich wurde<br />

im Salzburger Landtag aus Anlass<br />

des EGMR-Urteils im Fall „Lautsi<br />

gegen Italien“ ein Antrag eingebracht,<br />

der zu Maßnahmen auffordert, die<br />

der rechtlichen Absicherung der<br />

Schulkreuze dienen. Es spricht für die<br />

hohe gesellschaftliche Akzeptanz des<br />

Schulkreuzes, dass die drei größten<br />

Fraktionen des Landtages diesen<br />

Antrag angenommen haben.<br />

Das Kreuz ist daher auch im<br />

Schulwesen kein Gegenstand unzumutbarer<br />

Einflussnahme, erst recht,<br />

wenn man sich die zahlreichen und<br />

unausweichlichen Beeinflussungen<br />

von Kindern und Jugendlichen durch<br />

Werbung, Medien und Internet vor<br />

Augen führt. g<br />

Verleihung der Missio Canonica auf Dauer 2009<br />

Am 13. November 2009 wurde in der Borromäumskirche von Generalvikar Dr. Hansjörg Hofer die Missio Canonica<br />

auf Dauer verliehen an: Dipl.Päd. BRUNNER Rita, HS Kuchl; Dipl.Päd. Ing. DULLNIGG Maria Theresia, LHWS<br />

Bruck; Dipl.Päd. EHRENSBERGER Elisabeth, VS Brixen; Dipl.Päd. EINBERGER Ursula, VS Adnet, VS Gaißau; Dipl.Päd.<br />

GEISLER Heide, VS Brandberg, VS Mayrhofen, VS Gerlosberg; Dipl.Päd. GRUBER Katharina, GFS Kramsach; Dipl.Päd.<br />

HECHENSTEINER Regina, HS Wildschönau; HEIGENHAUSER Barbara, VS St.Jakob i.H., VS St. Ulrich a.P., VS Waidring;<br />

Mag. HOFER-SCHNEIDER Regine, GFS Kramsach; Dipl.Päd. INNERBICHLER Helmut, HS Reith i.A.; Dipl.Päd. JÄGER<br />

Elisabeth, VS Ramsau i .Z., VS Zell/Ziller, VS Hainzenberg; Dipl.Päd. KLIEBER Maria, VS Altenmarkt, VS Reitdorf; Mag.<br />

Dipl.Päd. KOGLER Gabriele, Priv.Evg.VS Salzburg; MMag. KOPPLER Reinhard, HTL Salzburg; MMag. LEMKE Marco,<br />

BORG Straßwalchen, HBLA Ried a.W.; Dipl.Päd. OSCHWAUT Josef, HS Badgastein; Dipl.Päd. PICHLER Birgit, VS<br />

Untertauern, VS Eben; Dipl.Päd. PRODINGER Petra, HS Brixlegg; Mag. PRODINGER Wolfgang, HLA f. Tourismus Bad<br />

Hofgastein, BG/BRG Zell am See; Dipl.Päd. SCHERNTHANNER Johanna, VS u. HS Westendorf, HS Hopfgarten; Mag.<br />

SCHIENDORFER Eugen, HBLA Annahof; Mag. SCHOSSELER Jean-Pierre, TS Bad Hofgastein, BHAK/BHAS I; Dipl.Päd.<br />

STEINBACHER Wolfgang, VS Grödig, VS Mattsee; Dipl.Päd. UNTERBERGER Bettina, VS Auffach, HS Breitenbach; Dipl.<br />

Päd. VOITHOFER Josef, ASO St. Anton, ASO Stuhlfelden, ASO Zell am See; Dipl.Päd. WASMER Susanne, HS Maxglan<br />

II, HS Hubert-Sattler-Gasse; Dipl.Päd. WECHSELBERGER Monika, PTS Mayrhofen, HS/PTS Zell/Ziller, ASO Zell a.Ziller;<br />

Dipl.Päd. ZEHNER Eva Maria, ASO/SPZ Radstadt, VS Lessach, VS Muhr; Dipl.Päd. ZUCHNA Christine, VS Hallwang.<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


22 INFORMATION<br />

Personalplanung<br />

für das Schuljahr<br />

2010/11<br />

Im Hinblick auf die Vorsorge im Religionsunterricht<br />

für 2010/11 ersuchen<br />

wir, Versetzungswünsche, angestrebte<br />

Verminderungen oder Erhöhungen<br />

der bisherigen Lehrverpflichtung, geplante<br />

Dienstaustritte, Karenzurlaube<br />

und Pensionierungen usw.<br />

schriftlich bis 31. März 2010<br />

an das Katechetische <strong>Amt</strong>, z.Hd. DDr.<br />

Erwin Konjecic, zu melden.<br />

<strong>Katechetisches</strong> <strong>Amt</strong> der Erzdiözese<br />

Salzburg<br />

Gaisbergstraße 7/II<br />

5020 Salzburg<br />

oder <br />

erwin.konjecic@katamt.kirchen.net<br />

Wozu zahlt man<br />

Kirchenbeitrag?<br />

Der Behelf<br />

„Kirche & Geld“<br />

soll eine Hilfestellung sein, das<br />

häufig angesprochene Thema<br />

„Geld“ im Zusammenhang mit<br />

Kirche und Kirchenbeitrag fundiert<br />

und klar zu behandeln und<br />

„jugendgemäße“ Einstiege zu finden:<br />

- Elemente für den RU<br />

- weiterführende LehrerInnen-Infos<br />

- Arbeitsblätter<br />

- Prospekte und Broschüren<br />

- die mitgelieferte CD enthält die<br />

gesamte Mappe als PDF-Datei und<br />

PowerPoint-Präsentationen<br />

Die ReferentInnen des Kirchbeitrags<br />

kommen auch gerne in die Klasse!<br />

Bitte wenden Sie sich an das<br />

Kirchenbeitragsreferat, Kaigasse 18,<br />

5010 Salzburg, Tel: 0662/8047-3200,<br />

dioezesanreferat@kirchenbeitrag.kirchen.<br />

net, www.kirchen.net/kirchenbeitrag<br />

Internationale Pädagogische<br />

Werktagung Salzburg<br />

12. - 16. Juli 2010<br />

Große Universitätsaula Salzburg<br />

KOMPETENT FÜR DIE WELT<br />

Bindung – Autonomie – Solidarität<br />

http://pwt.kirchen.net<br />

Abmeldestatistik der Erzdiözese Salzburg<br />

für das Schuljahr 2009/2010<br />

öffentliche Schulen und<br />

katholische Privatschulen<br />

Gesamt-<br />

Schülerzahl<br />

davon<br />

kathol.<br />

Schüler o. r. B.<br />

gesamt<br />

im r. k.<br />

RU<br />

davon abgemeldet<br />

in in %<br />

Zahlen<br />

Vergleich<br />

Vorjahr<br />

in %<br />

Allgemeinbildende Pflichtschulen<br />

Volksschulen 29528 22402 70 0,3 1496 k.A. +0,1<br />

Hauptschulen 23105 18336 326 1,8 705 k.A. +0,1<br />

Sonderschulen 1289 733 48 6,5 54 k.A. +2,1<br />

Polytechnische Lehrgänge 1818 1538 460 29,9 45 k.A. +1,8<br />

Allgemeinbildende höhere Schulen:<br />

Langform Unterstufen 8762 6904 330 4,8 492 65 +1,0<br />

Langform Oberstufen 4672 3889 962 24,7 295 30 +4.0<br />

Oberstufenrealgymnasium 1707 1370 396 28,9 123 22 - 0,5<br />

Sonderform für Berufstätige 369 253 187 73,9 76 0 +3,1<br />

Berufsbildende mittlere Schulen:<br />

Gewerbliche, technische und<br />

kunstgewerbliche Fachschulen<br />

889 736 101 13,7 38 2 - 4,3<br />

Handelsschulen 907 494 184 37,2 44 3 +4,6<br />

Fachschulen f. wirtschaftl. Berufe 2706 2225 242 10,8 55 14 +5,5<br />

Fachschulen f. soziale Berufe 266 213 0 0,0 41 0 0,0<br />

Berufsbildende höhere Schulen:<br />

Höhere technische und gewerbliche<br />

Lehranstalten<br />

2978 2493 380 15,2 91 2 +0,7<br />

Handelsakademien 3708 2902 640 22,1 140 23 +2,5<br />

HLA für wirtschaftliche Berufe 4142 3651 386 10,5 77 37 +1,8<br />

Sonderformen (für Berufstätige,<br />

Aufbaulehrgänge, Kollegs,<br />

Speziallehrgänge)<br />

1090 893 313 35,0 94 0 +6,0<br />

Anstalten der Lehrerbildung und der Erzieherbildung:<br />

Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik<br />

498 451 7 1,5 17 0 +0,1<br />

Land- und forstwirtschaftliche Schulen:<br />

Land- u. forstwirtschaftliche<br />

Fach- und Berufsschulen<br />

1264 1250 25 2,0 9 2 +0,8<br />

Höhere land- und forstwirtschaftl.<br />

Lehranstalten<br />

366 345 8 2,3 9 1 +0,5<br />

Wir danken Ihnen, liebe Religionslehrerinnen und -lehrer, für Ihre wertvolle<br />

Arbeit an den Schulen, durch die der Religionsunterricht nach wie<br />

vor hohe Akzeptanz bei den Schülerinnen und Schülern findet.<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


WERBUNG 23<br />

Was feiern wir an Ostern?<br />

von Biesinger, Albert; Mayer-Klaus,<br />

Ulrike; Kartoniert. Wenn Kinder<br />

mehr wissen wollen. 95 S. 19 cm 124g<br />

in deutscher Sprache.<br />

2008 Herder, Freiburg, ISBN 3-451-<br />

32018-5, ISBN<br />

978-3-451-<br />

32018-7,<br />

EUR 10,20<br />

Die reichhaltigen<br />

Bräuche<br />

und Rituale<br />

von Aschermittwoch<br />

über Ostern<br />

bis Pfingsten<br />

lassen Kinder nach Grund und Bedeutung<br />

fragen. Dieser Ratgeber<br />

bietet Eltern eine fundierte Einführung<br />

und praktische Ideen<br />

rund um den Osterfestkreis, um<br />

Kindern das Geheimnis von Jesu<br />

Tod und Auferstehung angemessen<br />

zu vermitteln.<br />

Elementare <strong>Symbole</strong><br />

von Betz, Otto; Gebunden<br />

Die Zeichensprache<br />

der<br />

Seele. 214 S.<br />

22,5 cm 404g,<br />

in deutscher<br />

Sprache.<br />

2009 Herder,<br />

Freiburg, ISBN<br />

3-451-32187-4,<br />

ISBN 978-3-<br />

451-32187-0,<br />

EUR 17,50<br />

Der renommierte Symbolforscher<br />

Otto Betz gibt in diesem Buch eine<br />

Einführung in die Welt der <strong>Symbole</strong><br />

und ihrer Bedeutung: die vier Elemente<br />

(Feuer, Wasser, Luft und Erde) und<br />

andere kosmische <strong>Symbole</strong> (Sonne,<br />

Mond, Stern, Baum, Berg, Höhle,<br />

Quelle), die Symbolik der Zahlen,<br />

der Farben und Formen (Kreuz,<br />

Dreieck, Kreis, Quadrat, Mandala)<br />

und die <strong>Symbole</strong> von Bewegung und<br />

Ruhe (Weg, Brücke, Haus, Tür). Ein<br />

Schlüssel zum tieferen Verständnis<br />

des eigenen Menschseins.<br />

Jesus auf der Spur<br />

von König, Hermine; König, Karl-<br />

Heinz;<br />

Geschichten<br />

für neugierige<br />

Kinder.<br />

Illustration:<br />

Bahl, Ulrike<br />

120 S. 240<br />

mm 665g ,<br />

in deutscher<br />

Sprache. 2010 Kösel, ISBN 3-466-<br />

36866-9, EUR 15,40<br />

Jesus-Erzählungen für Aufgeweckte<br />

Was fasziniert eigentlich an Jesus? Die<br />

Kinder Debora und Simeon erzählen<br />

lebendig von ihren Begegnungen mit<br />

ihm und seiner Botschaft. So werden<br />

die Geschichten des Neuen Testaments<br />

und das Leben in Israel zur Zeit der<br />

Römer verständlich, anschaulich und<br />

spannend.<br />

Der Tod ist tot, das Leben lebt<br />

von Söding, Thomas; Halbleinen,<br />

Ostern zwischen Skepsis und<br />

Hoffnung. 110 S. 19 cm 186g , in<br />

deutscher Sprache. 2008 Matthias-<br />

Grünewald-Verlag<br />

ISBN 3-7867-2695-7, EUR 15,40<br />

Schon immer hat der Glaube<br />

an einen Gott, der Tote erweckt,<br />

Skepsis hervorgerufen. Nicht weniger<br />

hartnäckig<br />

hält sich die<br />

Hoffnung,<br />

dass der Tod<br />

für uns Menschen<br />

nicht<br />

das Ende ist.<br />

Thomas Söding<br />

setzt bei den<br />

Erzählungen<br />

vom leeren<br />

Grab und von den Erscheinungen<br />

des Auferstandenen an. Er fragt nach<br />

den menschlichen Erfahrungen,<br />

die sich in den neutestamentlichen<br />

Osterzeugnissen spiegeln, und nach<br />

dem göttlichen Ereignis, das ihnen<br />

zugrunde liegt. Gott selbst ist der<br />

Grund christlicher Hoffnung, dass<br />

nicht der Tod, sondern das Leben<br />

einen uneinholbaren Vorsprung hat.<br />

Mein Fastenzeitfächer<br />

von Gruber, Elmar; NON, Gebete,<br />

Impulse, Meditationen von Aschermittwoch<br />

bis Ostern. 7 x 21,5 cm<br />

Don Bosco Verlag, ISBN 3-7698-<br />

1679-X, EUR 7,90<br />

Die jährliche Fastenzeit bietet eine<br />

besondere Chance, das eigene Leben<br />

zu überdenken, sich neu auszurichten<br />

und Heilung zu finden. Der<br />

originelle und aufwändig gestaltete<br />

Fastenzeitfächer führt durch die<br />

Fastenzeit mit Gedankenimpulsen,<br />

Gebetseinladungen und dazu passend<br />

ausgewählten Schriftstellen des<br />

Alten und Neuen Testaments für<br />

jeden Tag. Elmar Grubers Kunst, die<br />

Bedeutung von Worten aufzubrechen,<br />

lässt innehalten und Vieles<br />

neu und anders sehen. Das macht<br />

den Fächer zu einem wertvollen<br />

persönlichen Begleiter für diese<br />

besondere Zeit der Umkehr und<br />

Neuausrichtung.<br />

Aktuelle<br />

Buchempfehlungen<br />

der Dombuchhandlung<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bestellung.<br />

(Fax, e-mail, Telefon, ganz wie Sie wollen)<br />

Besuchen Sie auch unsere Homepage !<br />

g Mitteilungen 1 - 2010


ein:blick<br />

Gezimmert habe ich den Baum des<br />

Kreuzes aus Lärchenrundholz vom<br />

Pfarrwald aus Mariapfarr, aufgestellt<br />

ist das Kreuz in unmittelbarer Nähe<br />

meiner Hütte und Kapelle in Hüttschlag.<br />

Weit hinaus im Almtal begrüßt es den<br />

Wanderer.<br />

Das Gesamtbild des Kreuzes hat eine<br />

besondere Symbolik:<br />

Der untere Teil des Sockels ist aufgebaut<br />

aus den festen und sehr schweren<br />

Quarzsteinen rund um die Hütte:<br />

„... auf diesem Felsen ...“<br />

Der obere Teil des Sockels ist<br />

aus „Weißpriacher Duffsteinen“<br />

zusammengefügt:<br />

„... werde ich meine Kirche bauen ...“.<br />

Dieser gelbe Stein wurde hoch oben an<br />

einer Stelle eines Weißpriacher Berges<br />

gewonnen. Aus ihm wurde vor über 1000<br />

Jahren die Wallfahrts- und Mutterkirche<br />

Mariapfarr gebaut.<br />

Und das Kreuz selber wächst daraus<br />

hervor:<br />

„Wenn ich von der Erde erhöht bin,<br />

werde ich alle zu mir ziehen.“<br />

Bernhard Rohrmoser<br />

„Ventkreuz“ auf der Reitalm in Hüttschlag<br />

Mag. Bernhard Rohrmoser wirkt als Pfarrer in Mariapfarr, Göriach, St. Andrä und Weißpriach im Lungau. Von seinem künstlerischen Wirken<br />

kann man in seinem Buch „Quellen tränken dürres Land“ (erschienen 2008 im Eigenverlag) in Meditation, Gedichten, Aquarellen, Ölbildern und<br />

Schnitzkunst erfahren. Es ist ein berührendes Dokument einer intensiven Auseinandersetzung, dem Glaubensweg in künstlerischer Gestaltung<br />

Ausdruck zu verleihen.<br />

Roswitha Waltl-Faistauer<br />

Mitteilungen: Informationsschrift für Religionslehrerinnen und -lehrer in der ED Salzburg,<br />

IMPRESSUM: steht zu 100 % im Eigentum des Katechetischen <strong>Amt</strong>es und des IRPB Salzburg.<br />

Medieninhaber: KATECHETISCHES AMT und INSTITUT FÜR RELIGIONSPÄDAGOGISCHE BILDUNG SALZBURG/KPH-ES<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Dir. Mag. Josef Rupprechter, Katech. <strong>Amt</strong>, Institutsleiter Mag. Günter Minimayr, IRPB, beide: BZ Borromäum, Gaisbergstr. 7, 5020 Salzburg<br />

Redaktion: Mag. Josef Rupprechter, josef.rupprechter@katamt.kirchen.net Layout: Christine Eibl Druck: Druckerei der ED Salzburg, Kapitelpl. 2, 5020 Salzburg<br />

Redaktionsteam „Mitteilungen“: Mag. Josef Rupprechter, DDr. Erwin Konjecic, <strong>Katechetisches</strong> <strong>Amt</strong>; Mag. Günter Minimayr, Mag. Ingrid Donner-Lebitsch,<br />

Mag. Fritz Drechsler, Mag. Werner Pernjak, IRPB Salzburg; Mag. Michaela Wagner, BG der RL an Pflichtschulen; Roswitha Waltl-Faistauer, Fachinspektorin Religion;<br />

Dr. Raimund Sagmeister, Pädagogische Hochschule Salzburg

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