Geschäftsbericht 2006 - BLS Cargo AG

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DER NEUE LÖTSCHBERG-BASISTUNNEL
Die modernste
Güterzugstrecke der Welt
Mit dem neuen Lötschberg-Basistunnel wird die Kapazität auf dieser
wichtigen Transitachse markant erhöht. Ab Juni 2007 kann BLS
Cargo als erste europäische Güterbahn reale Erfahrungen mit dem
modernen Zugsicherungssystem ETCS machen.
Am 15. Juni 2007 wird BLS Cargo den ersten Güterzug
durch den neuen Lötschberg-Basistunnel fahren. Nach
einer Bauzeit von nur acht Jahren geht damit eines der
grössten Verkehrsinfrastrukturprojekte der europäischen
Verkehrspolitik in Betrieb. Die Betriebsführung des neuen
Tunnels liegt in der Verantwortung der BLS AG. Mit dem
34,6 km langen Lötschberg-Basistunnel wird die Kapazität
auf dieser wichtigen Transitachse durch die Schweiz
markant erhöht. Nebst 40 Trassen durch den bisherigen
Scheiteltunnel stehen dem Güterverkehr neu täglich ca. 75
Trassen im Basistunnel zur Verfügung.
Modernste Technik
Der Tunnel ist vollständig mit dem European Train Control
System (ETCS) ausgerüstet. Mittels Funk erhält der Lokomotivführer
Fahranweisungen und technische Angaben direkt
auf einen Bildschirm im Führerstand übermittelt. Dank
dieses Systems kann vollumfänglich auf den Einbau von
Signalen im Tunnel verzichtet und mit Geschwindigkeiten
von bis zu 250 km/h (für Züge des Personenverkehrs) gefahren
werden. BLS Cargo und BLS haben die gesamte
Güterverkehrslokomotivflotte mit ETCS ausgerüstet, um
von Beginn an die neuen Infrastruktur vollständig nutzen
zu können. Bereits im Vorfeld der eigentlichen Inbetriebnahme
der Strecke sind wir in kommerzielle Testfahrten
involviert und können somit schon frühzeitig Erfahrungen
mit dem neuen Tunnel sammeln.
Vorteile für BLS Cargo
BLS Cargo wird als Marktführerin stark von den neuen Möglichkeiten
des Tunnels profitieren und den Kunden noch
zuverlässigere Leistungen über die Lötschberg-Simplonachse
anbieten. Die flachere Linienführung bringt unter anderem
auch Vorteile, weil sie optimale Traktionskonzepte
ermöglicht, bei denen im Schnitt weniger Lokomotiven pro
Zug benötigt werden. Wir freuen uns, ab Juni 2007 auf der
modernsten Güterzugsstrecke der Welt zu fahren und als
erste europäische Güterbahn reale Erfahrungen mit dem
modernen Zugsicherungssystem ETCS machen zu können.
Die zusätzlichen Kapazitäten ermöglichen uns, die stetig
steigende Verkehrsnachfrage auf dieser Achse auch in Zukunft
befriedigen zu können.
Vorbild für Europa
Die Erhöhung der Kapazität korrespondiert mit den Zielen
der europäischen Verkehrspolitik, die den Korridor Rotterdam
– Mailand/Genua zur wichtigsten Güterverkehrsachse
ernannt hat. Hierzu will die Europäische Union hohe Investitionen
in den Ausbau der Schieneninfrastruktur tätigen.
Was in Europa noch in Planung ist, wird im Juni 2007 in der
Schweiz bereits Realität. Im definierten Güterverkehrskorridor
spielt der Bau der NEAT (Neue Alpentranservsale) am
Lötschberg und am Gotthard eine zentrale Rolle. Europa
blickt mit grossem Interesse auf die Erfolge der Schweizer
Verkehrsverlagerungspolitik. Die Schweiz hat grosse
Investitionen getätigt für die erfolgreiche Verlagerung des
Verkehrs und kann sich heute mit dem besten Modal Split
(Anteilsverhältnis Strassen- zu Schienengütervekehr) aller
Alpenländer rühmen.
(2004) Strasse Schiene Total
Schweiz 35.3% 64.7% 35.4 Mio. t.
Frankreich 77.9% 22.1% 31.2 Mio. t.
Österreich 76.8% 23.2% 43.6 Mio. t.
Geschäftsbericht 2006