LSV kompakt Dezember 2012 - Sozialversicherung für ...
LSV kompakt Dezember 2012 - Sozialversicherung für ...
LSV kompakt Dezember 2012 - Sozialversicherung für ...
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<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong><br />
Magazin <strong>für</strong> Sicherheit & Gesundheit<br />
Gesundheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
www.nrw.lsv.de <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
Neue<br />
PRäventionskampagne<br />
<strong>Dezember</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 1
<strong>Dezember</strong> l 12<br />
Inhalt<br />
Bewährter Service bleibt erhalten<br />
Herzlich willkommen in der <strong>Sozialversicherung</strong><br />
<strong>für</strong> Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau!<br />
Zum 1. Januar 2013 verschmelzen<br />
regionale <strong>LSV</strong>, die Gartenbau-<strong>Sozialversicherung</strong><br />
und ihr Spitzenverband. 06<br />
Letzte Vertreterversammlung<br />
Am 27. November fand die letzte Vertreterversammlung<br />
der <strong>LSV</strong> Nord rhein-<br />
Westfalen statt. 12<br />
❘❘❘■ Internationale Grüne Woche 2013<br />
Den Rücken stärken<br />
Vom 18. bis 27. Januar 2013 präsentiert sich die<br />
Sozial versicherung <strong>für</strong> Landwirt schaft, Forsten<br />
und Gartenbau in Berlin (Messegelände, Halle<br />
3.2 – Erlebnisbauernhof). Der Stand steht unter<br />
dem Motto der neuen Präventionskampagne<br />
„Denk an mich. Dein Rücken“. Viele Tipps zur<br />
Erhaltung der Rückengesundheit und Mitmach-Aktionen<br />
erwarten die Besucher.<br />
Für die Ausstellung liegen Eintrittsgutscheine bereit.<br />
Interessierte Leser rufen bitte<br />
nur am 7. Januar 2013 zwischen 9 und 10 Uhr<br />
unter ( 0561 9359-241 an.<br />
Die ersten zwanzig Anrufer erhalten einen Gutschein per Post zugeschickt.<br />
Liebe Leserinnen und Leser, <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> begleitet Sie<br />
auch 2013 in bewährter Form durch das Jahr. Das Magazin<br />
erscheint vierteljährlich und kommt mit interessanten<br />
Beiträgen zu Ihnen ins Haus.<br />
Allen Lesern ein gesundes<br />
und glückliches neues Jahr<br />
Tipps <strong>für</strong> die richtige Starthilfe<br />
Gerade in der kälteren Jahreszeit versagen<br />
Starterbatterien in landwirtschaftlichen<br />
Fahrzeugen ihren Dienst. So kommt<br />
der Motor sicher in Schwung. 14<br />
Foto: f1 online<br />
Gesund schmeckt jungen Köchen<br />
150.000 Grundschulkinder haben bereits<br />
den aid-Ernährungsführerschein. Die<br />
<strong>LSV</strong> unterstützt die Aktion. 16<br />
Gefahren im Fahrbetrieb<br />
Stufenlose Getriebe machen das Schlepperfahren<br />
effizien t und komfortabel, können<br />
bei Unkenntnis jedoch zu Unfällen führen.<br />
Benutzer sind aufgerufen, per Fragebogen<br />
ihre Erfahrungen mitzuteilen. 19<br />
Zum Titelbild: Am 10. Januar 2013 startet<br />
die Präventionskampagne „Denk an mich.<br />
Dein Rücken“. Dabei werden rückenbelastende<br />
Tätigkeiten in den Fokus gerückt –<br />
wie hier die Arbeit beim Baumfällen.<br />
<strong>LSV</strong>-Impressum<br />
<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> – Magazin <strong>für</strong> Sicherheit und Gesundheit<br />
Herausgeber: Landwirtschaftliche <strong>Sozialversicherung</strong> Nordrhein-Westfalen, Hoher<br />
Heckenweg 76-80, 48147 Münster, Telefon 0251 2320 - 0, Fax 0251 2320 - 555 –<br />
Spitzenverband der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong>, Weißensteinstraße<br />
70 - 72, 34131 Kassel, Telefon 0561 9359 - 241, Fax 05 61 93 59-2 44<br />
Redaktion: Direktor Heinz-Josef Voß, www.nrw.lsv.de, E-Mail: mailbox@nrw.lsv.de –<br />
Dr. Erich Koch, www.lsv.de, E-Mail: presse1@spv.lsv.de<br />
Erscheint vier Mal pro Jahr. Der Bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
Keine Gewähr <strong>für</strong> unverlangte Manuskripte.<br />
Nachdruck ist nach Rücksprache mit der Redaktion<br />
möglich.<br />
Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />
Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel. Bei den<br />
Adressangaben werden die Bestimmungen des<br />
Datenschutzes beachtet.<br />
PEFC zertifiziert<br />
Dieses Produkt stammt<br />
aus nachhaltig bewirtschafteten<br />
Wäldern und<br />
kontrollierten Quellen.<br />
www.pefc.de
In Kürze ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
❘❘❘■ Zuschussempfänger in der Alterskasse<br />
Datenabgleich erweitert<br />
Durch gesetzliche Regelungen wurde<br />
der automatisierte Datenabgleich<br />
zwischen der landwirtschaftlichen<br />
Alterskasse (LAK) und den Finanzämtern<br />
erweitert. Hierbei haben die<br />
Finanzämter der LAK neben den<br />
Ausfertigungsdaten neuer Einkommensteuerbescheide<br />
nun auch die<br />
darin enthaltenen Einkünfte mitzuteilen.<br />
Sollten sich durch den neuen<br />
Einkommensteuerbescheid Änderungen<br />
in der Einkommenshöhe ergeben,<br />
werden sie von der LAK vom<br />
Beginn des dritten Monats nach dem<br />
Monat seiner Ausfertigung berücksichtigt.<br />
Dies entbindet die Bezieher<br />
von Beitragszuschüssen jedoch nicht<br />
von den Mitwirkungs- und Meldepflichten,<br />
denn nicht alle <strong>für</strong> die Bemessung<br />
des Beitragszuschusses erforderlichen<br />
Informationen können<br />
den von den Finanzämtern übermittelten<br />
Daten entnommen werden.<br />
Fehlende Informationen werden, wie<br />
bisher auch, beim Versicherten angefordert.<br />
Der Datenabgleich wird zu Beginn<br />
des Jahres 2013 in der erweiterten<br />
Form durchgeführt. Wichtig: Er bezieht<br />
sich nur auf Einkommensteuerbescheide,<br />
die ab 1. Januar 2013 ausgefertigt<br />
werden. Diese brauchen von<br />
den Beziehern eines Beitragszuschusses<br />
nicht mehr gesondert vorgelegt<br />
werden. Sofern in Einzelfällen erforderlich,<br />
werden die Bescheide von der<br />
LAK angefordert.<br />
Bis zum 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> ausgefertigte<br />
Bescheide müssen innerhalb von<br />
zwei Kalendermonaten nach ihrer<br />
Ausfertigung bei der LAK vorgelegt<br />
werden. Bei verspäteter Vorlage müssen<br />
der Beitragszuschuss eingestellt<br />
und überzahlte Zuschüsse zurückgefordert<br />
werden.<br />
Beispiel:<br />
n Ausfertigung des Einkommensteuerbescheides<br />
am 15. November<br />
<strong>2012</strong><br />
n Vorlage bei der LAK spätestens am<br />
31. Januar 2013<br />
❘❘❘■ Vertreterversammlung des <strong>LSV</strong>-Spitzenverbandes<br />
Mit Blick nach vorn<br />
Es war die letzte Vertreterversammlung des Spitzenverbandes der landwirtschaftlichen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>, bevor dieser am 1. Januar 2013 zusammen<br />
mit den neun Verwaltungsgemeinschaften in die neue <strong>Sozialversicherung</strong><br />
<strong>für</strong> Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) übergeht.<br />
„Es kann kein ‚Weiter so!’ geben, nur unter einem anderen Behördennamen“,<br />
stellte Ministerialdirektor Bernd-Udo Hahn vom Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) in seinem<br />
Grußwort klar. „Aus neun Kulturen kann keine Multikultur werden“,<br />
so Hahn weiter. Vielmehr müsse der neue Bundesträger eine eigene Kultur<br />
entwickeln. Schließlich untermauerte Hahn die Entscheidung zur Neuorganisation<br />
mit der nun geschaffenen Möglichkeit, Wettbewerbsverzerrungen<br />
abzubauen und die Verwaltung effizienter und schlagkräftiger zu gestalten.<br />
Auf dem richtigen Weg<br />
Vorstandsvorsitzender Leo Blum erinnerte daran, dass es die Idee des Deutschen<br />
Bauernverbandes (DBV) war, einen bundesweiten <strong>LSV</strong>-Träger zu<br />
schaffen. „Der Strukturwandel in der Landwirtschaft ließ keinen anderen<br />
Schluss zu“, begründete er nochmals den Beschluss des DBV.<br />
Wolfgang Vogel, Vorsitzender der Vertreterversammlung, mahnte, das eigentliche<br />
Kernproblem nicht aus den Augen zu verlieren. „Die Bundesmittel<br />
zur Finanzierung der landwirtschaftlichen Unfallversicherung dürfen nicht<br />
weiter abgeschmolzen werden“, forderte Vogel und gab zugleich seiner Hoffnung<br />
Ausdruck, dass sich die maßgeblichen Politiker an ihre Versprechen<br />
auch in den kommenden Jahren noch erinnern mögen.<br />
Die Mitglieder der Vertreterversammlung, die in diesem Jahr der Einladung<br />
der Landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong> Schleswig-Holstein<br />
und Hamburg nach Kiel gefolgt waren, nahmen im weiteren Verlauf der<br />
Sitzung interessiert die Sachstandsberichte zur Errichtung der SVLFG<br />
sowie zur Einführung bundesweit einheitlicher Beitragsmaßstäbe in der<br />
Unfall- und Krankenversicherung auf. So wird der neue Träger seine Arbeit<br />
pünktlich zum Jahresbeginn aufnehmen können, ohne dass die Versicherten<br />
Nachteile in der Betreuung hinnehmen müssen. Denn dass diese<br />
weiterhin vor Ort stattfindet, ist auch den Vertretern des Ehrenamtes eine<br />
Herzensangelegenheit. Die Umstellung der Beitragsmaßstäbe soll dann ab<br />
2014 erfolgen.<br />
Ministerialdirektor Bernd-Udo Hahn<br />
Leo Blum, Vorstandsvorsitzender des<br />
<strong>LSV</strong>-Spitzenverbandes<br />
<strong>Dezember</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 3
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />
Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“<br />
Post vom Rücken<br />
Das richtige Maß an Belastung hält den Rücken gesund. Mit dieser Botschaft<br />
wendet sich die neue Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“ an<br />
Unternehmer und Versicherte. Ihr Ziel: die Belastungen <strong>für</strong> den Rücken<br />
verringern. Denn das zahlt sich aus – in mehrfacher Hinsicht.<br />
Der Rücken – könnte er sprechen,<br />
er würde sich häufiger<br />
in Erinnerung rufen. „Benutz‘ doch<br />
mal eine Hebehilfe.“ – „Ich hätte gern<br />
etwas Abwechslung. Nicht immer die<br />
gleiche Haltung oder Bewegung.“ –<br />
„Wie wäre es mal mit einer bewegten<br />
Pause? Nicht immer nur sitzen.“ –<br />
„Sich immer nur über andere beschweren,<br />
bringt nichts. Sucht doch<br />
mal gemeinsam nach einer Lösung.“<br />
Leider kann der Rücken nicht sprechen.<br />
Dass es ihn gibt, merken wir<br />
häufig erst, wenn er weh tut. Das muss<br />
nicht immer gleich Schlimmes bedeuten.<br />
Nicht jedes Zipperlein deutet<br />
auf ein ernsthaftes Problem hin. Ein<br />
Großteil der Rückenschmerzen ist<br />
wie Schnupfen. Nach ein paar Tagen<br />
sind sie wieder weg. Das Problem: Ist<br />
Schmerz erst einmal da, konzentrieren<br />
sich viele Menschen nur noch darauf.<br />
Sie nehmen Schonhaltungen ein<br />
und begeben sich so in einen Teufelskreis,<br />
an dessen Ende viel zu häufig<br />
chronische Schmerzen stehen.<br />
Vergessen wird dabei, dass es so weit<br />
nicht kommen muss. „Dauernde<br />
Schmerzen sind ein Zeichen da<strong>für</strong>,<br />
dass man sich körperlich oder seelisch<br />
überfordert hat“, so Arbeitsmedizinerin<br />
Dr. Gamze Güzel-Freudenstein<br />
von der <strong>LSV</strong>. „Es wäre wichtig,<br />
sich häufiger daran zu erinnern: Das<br />
richtige Maß an Belas tung hält den<br />
Rücken gesund.“<br />
Botschaft des Rückens weitergeben<br />
Der Rücken kann uns leider nicht auffordern,<br />
ihm Gutes zu tun. Deswegen<br />
tut es nun die gesetzliche Unfallversicherung<br />
<strong>für</strong> ihn. Ab dem 10. Januar<br />
2013 läuft <strong>für</strong> drei Jahre die neue Präventionskampagne<br />
„Denk an mich.<br />
Dein Rücken“. Gemeinsam mit der<br />
Knappschaft, den gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />
sowie Unfallkassen<br />
wirbt die landwirtschaftliche<br />
<strong>Sozialversicherung</strong> da<strong>für</strong>, die Belastungen<br />
<strong>für</strong> den Rücken bei der Arbeit<br />
und in der Freizeit zu verringern.<br />
Der offizielle Kampagnenstart <strong>für</strong><br />
die landwirtschaftliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
wird auf der Internationalen<br />
Grünen Woche 2013 in Berlin vom 18.<br />
bis 27. Januar 2013 sein. Interessante<br />
Informationen und Aktionen zum<br />
Thema der Kampag ne machen einen<br />
Besuch des Ausstellungsstandes lohnenswert<br />
(siehe auch Seite 2 oben).<br />
Mehr (Rücken-)Bewusstsein<br />
entwickeln<br />
Das Ziel der Rücken-Kampagne: <strong>für</strong><br />
Belastungen sensibilisieren, Möglichkeiten<br />
zur Prävention aufzeigen<br />
und zur Umsetzung motivieren.<br />
Denn körperliche und seelische<br />
Belas tungen bei der Arbeit sind keine<br />
Seltenheit. Dabei ist vielen nicht bewusst,<br />
dass eine bessere Ergonomie<br />
am Arbeitsplatz nicht nur gesünder<br />
und motivierter macht, sondern häufig<br />
auch produktiver.<br />
Dass es noch einigen Spielraum <strong>für</strong><br />
Verbesserungen gibt, zeigen Daten zu<br />
den Arbeitsbedingungen in Deutschland.<br />
Noch immer bewegt fast jeder<br />
Vierte schwere Lasten im Beruf. Jeder<br />
Siebte nimmt häufig eine Zwangshaltung<br />
bei der Arbeit ein. Problematisch<br />
ist zudem der hohe Anteil derer,<br />
deren Alltag von zunehmendem Bewegungsmangel<br />
oder pausenlosem<br />
Stehen und Sitzen gekennzeichnet<br />
ist. Auf der psychischen Ebene klagen<br />
viele über starken Zeitdruck und zu<br />
wenig Spielraum <strong>für</strong> die Einteilung<br />
der Arbeit.<br />
„Hier könnte <strong>für</strong> Entlastung gesorgt<br />
werden. Die Instrumente da<strong>für</strong> gibt<br />
es“, so Dr. Güzel-Freudenstein. Dazu<br />
zählen die Gefährdungsbeurteilung,<br />
betriebliche Gesundheitsförderung<br />
und Beispiele guter Praxis, die zur<br />
Nachahmung geeignet sind. „Die Unternehmen<br />
in der Land- und Forst-<br />
Diese Ziele verfolgt<br />
die Kampagne<br />
n Mehr Betriebe sollen Arbeitsplätze,<br />
-stätten und -abläufe<br />
ergonomisch optimieren.<br />
n Mehr Versicherte sollen Angebote<br />
zur Prävention von Rückenbeschwerden<br />
wahrnehmen.<br />
n Die individuelle Gesundheitskompetenz<br />
der Versicherten<br />
soll zunehmen.<br />
n Zahl und Qualität der Gefährdungsbeurteilungen<br />
mit<br />
Schwerpunkt Rücken sollen sich<br />
erhöhen.<br />
n Den Unternehmen sollen<br />
konkrete Präventionsprodukte<br />
angeboten werden.<br />
4 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Dezember</strong> I 12
Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
„Denk an mich. Dein Rücken“:<br />
Start am 10. Januar 2013<br />
Hier ist ein starker Rücken gefragt – eine der belastenden Tätigkeiten im Bereich der<br />
landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
wirtschaft sowie im Gartenbau nutzen<br />
diese Instrumente allerdings<br />
noch zu selten systematisch.“<br />
Unternehmer und<br />
Mitarbeiter gefragt<br />
Auch auf Seiten der Versicherten<br />
hapert es mit dem gesundheitsbewussten<br />
Verhalten. Zwar hat die Zahl<br />
der Menschen, die Sport treiben, in<br />
den vergangenen Jahren zugenommen.<br />
Aber immer noch erfüllt nur<br />
jeder Vierte die aktuellen Empfehlungen<br />
der Weltgesundheitsorganisation<br />
zur körperlichen Aktivität.<br />
„Viele Menschen vergessen, dem Rücken<br />
etwas Gutes zu tun“, sagen Elke<br />
Rogosky und Andreas Baader von<br />
der Kampagnenleitung bei der Deutschen<br />
Gesetzlichen Unfallversicherung.<br />
„Das scheitert meist aus zwei<br />
Gründen: Prävention gilt entweder<br />
als zu anstrengend oder als zu teuer.<br />
Dabei stimmt weder das eine noch<br />
das andere.“<br />
Was Hänschen nicht lernt ...<br />
Um die Versicherten zu einem gesundheitsbewussteren<br />
Verhalten zu<br />
motivieren, setzt die Rücken-Kampagne<br />
auf Aufklärung und Freude an<br />
der Bewegung. Ein Teil der Kampagne<br />
wendet sich ganz gezielt an junge<br />
Menschen, die <strong>für</strong> mehr Sport und<br />
Bewegung gewonnen werden müssen.<br />
Gerade in diesem Alter ist es<br />
wichtig, gesundheitsbewusstes Verhalten<br />
zu fördern. Denn diese Verhaltensmuster<br />
sind später nur schwer zu<br />
ändern.<br />
Jeder kann profitieren<br />
Aber auch Arbeitgeber können davon<br />
profitieren, Arbeitsplätze rückengerecht<br />
zu gestalten. Das belegen zahlreiche<br />
Beispiele. Interessant ist, dass<br />
bessere Arbeitsbedingungen häufig<br />
Hand in Hand gehen mit Produktivitäts-<br />
und Effizienzgewinn.<br />
Dennoch wird oft be<strong>für</strong>chtet, dass solche<br />
Verbesserungen hohe Kosten verursachen.<br />
Das kann entkräftet werden:<br />
Häufig kann bereits mit relativ geringem<br />
Aufwand große Wirkung erzielt<br />
werden. Das Wichtigste ist, so Experten<br />
der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong>,<br />
sich zunächst einen Überblick<br />
über die Belastungen im Betrieb<br />
zu verschaffen. Der Einstieg kann die<br />
Gefährdungsbeurteilung sein. So können<br />
Belastungsschwerpunkte identifiziert<br />
werden, die – auch gemeinsam<br />
mit Mitarbeitern – und gegebenenfalls<br />
mit Hilfe von zum Beispiel Fachleuten<br />
des landwirtschaftlichen Präventionsdienstes<br />
angegangen werden sollten.<br />
Den Rücken in Erinnerung<br />
rufen, ist das<br />
Ziel der neuen<br />
Kampagne „Denk an<br />
mich. Dein Rücken“.<br />
Das fängt bereits<br />
beim Logo an,<br />
einem orangenen<br />
Post-it, auf dem<br />
das Motto der<br />
Kampagne erscheint.<br />
Das Logo<br />
findet sich auf<br />
Infomaterial und<br />
Präventionskampagne<br />
Denk an mich. Dein Rücken<br />
Werbemitteln<br />
der Kampagne<br />
wieder – und auf den<br />
Poster und Anzeigenmotiven. Sie zeigen<br />
den Rücken in alltäglichen Situationen. Sie<br />
weisen auf die Bedeutung des Rückens <strong>für</strong><br />
Beruf und Leben hin.<br />
Für betriebliche Aktionstage oder Schulungsmaßnahmen<br />
hält die Kampagne<br />
Veranstaltungsmodule bereit. Eine<br />
Sprungwaage beispielsweise verdeutlicht,<br />
wie sehr die Wirbelsäule bei einem<br />
Sprung vom Schlepper belastet wird. Ein<br />
Gürtel, der mit Sensoren ausgestattet ist,<br />
simuliert die Belastung der Lendenwirbel<br />
beim Heben. Der Schwingungssimulator<br />
– einsetzbar auf großen Ausstellungen –<br />
verdeutlicht, wie schwingungsgedämpfte<br />
Fahrersitze wirken.<br />
Zur Kampagne, ihren Inhalten und Zielen<br />
beraten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
des Präventionsdienstes. Weitere<br />
Informationen sowie eine Broschüre zum<br />
Lesen, Bestellen oder Downloaden gibt es<br />
ab 10. Januar 2013 im Internet unter<br />
www.svlfg.de<br />
sowie der Kampagnenseite<br />
www.deinruecken.de<br />
Infobroschüre <strong>für</strong> Landwirtschaft, Forst und Gartenbau<br />
broschuere_deinruecken_vorab.indd 1 22.11.<strong>2012</strong> 14:16:14<br />
„Im Rahmen von „Denk an mich.<br />
Dein Rücken,“ sagt Dr. Güzel-Freudenstein,<br />
„werden unsere Präventionsexperten<br />
mit Informationen und Angeboten<br />
auf die Versicherten zugehen.“<br />
Alles zum Wohle des Rückens.<br />
Denn wenn alle regelmäßig an ihn<br />
denken, profitieren auch alle.<br />
Während der dreijährigen Laufzeit<br />
wird – begleitend zur Kampagne – in<br />
jeder Ausgabe von <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> ein<br />
Thema zur Rückengesundheit aufgegriffen.<br />
n<br />
<strong>Dezember</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 5
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Aktuell<br />
Bis 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
<strong>LSV</strong><br />
Landwirtschaftliche<br />
<strong>Sozialversicherung</strong><br />
Unter neuem Namen:<br />
Bewährter Service bleibt erhalten<br />
Herzlich willkommen in der <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>für</strong><br />
Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau! Unter<br />
einem neuen und doch vertraut wirkenden Logo<br />
verschmelzen zum 1. Januar 2013 die regionalen<br />
landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong>en, die<br />
Gartenbau-<strong>Sozialversicherung</strong> und ihr Spitzenverband.<br />
Die Ringe im Logo der <strong>Sozialversicherung</strong><br />
<strong>für</strong> Landwirtschaft,<br />
Forsten und Gartenbau, die<br />
schon das <strong>LSV</strong>-Logo „sicher umschlossen“,<br />
stehen weiterhin <strong>für</strong> Sicherheit,<br />
Beständigkeit und Verlässlichkeit<br />
im Dienste der Versicherten.<br />
Drei Ringe – drei Versicherungszweige<br />
unter einem Dach vereint:<br />
Unfall- und Kranken-/Pflegeversicherung<br />
sowie Alterssicherung der<br />
Landwirte. Die Pflanze – der Keimling<br />
– im Mittelpunkt der Ringe symbolisiert<br />
die im neuen Namen genannten<br />
Hauptproduktionsrichtungen<br />
Land wirtschaft, Forstwirtschaft<br />
und Gartenbau.<br />
sicher & gesund<br />
aus einer Hand<br />
Slogan der SVLFG<br />
Bringt die schlankere Verwaltung<br />
Abstriche am Service mit sich?<br />
Mit der Zusammenführung ist der<br />
entscheidende Schritt zur geforderten<br />
Kos tenreduzierung getan. Die bisherigen<br />
Hauptverwaltungen der <strong>LSV</strong>-<br />
Träger werden Geschäftsstellen und<br />
bleiben Hauptansprechpartner <strong>für</strong> die<br />
Versicherten. Für die laufende Sozialwahlperiode<br />
bis 2017 werden Regionalbeiräte<br />
– neben der Selbstverwaltung<br />
auf Bundesebene – gebildet.<br />
Der Bundesträger startet mit einer<br />
neuen Organisation. Gerade im Bereich<br />
der allgemeinen Verwaltung<br />
(z. B. Finanzen, Personal, Controlling)<br />
sind Veränderungen unumgänglich.<br />
6 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Dezember</strong> I 12
Aktuell ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Ab 1. Januar 2013<br />
SVLFG<br />
<strong>Sozialversicherung</strong><br />
<strong>für</strong> Landwirtschaft,<br />
Forsten und Gartenbau<br />
Am Service <strong>für</strong> die Versicherten ändert<br />
sich dadurch aber nichts. Alle<br />
Leistungen werden auch weiterhin bei<br />
angemessenen Beiträgen erbracht. Die<br />
Vorzüge des Sondersys tems, wie die<br />
Betriebs- und Haushaltshilfe, bleiben<br />
erhalten.<br />
Gibt es neue Ansprechpartner?<br />
Nein, Bewährtes wird fortgeführt. Und<br />
dazu gehört der Service <strong>für</strong> die Versicherten.<br />
In allen Fragen der sozialen Sicherheit<br />
sind die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter weiterhin kompetente und<br />
freundliche Ansprechpartner. Wer<br />
„sei nen“ Sachbearbeiter kennt, kann<br />
ihn wie gewohnt erreichen. Ist der zuständige<br />
Mitarbeiter nicht bekannt,<br />
genügt ein Anruf bei der Vermittlung<br />
der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong>.<br />
Die Telefonnummern bleiben<br />
unverändert. Vor Kontaktaufnahme<br />
sollten die Mitgliedsnummer und<br />
eventuell <strong>für</strong> Rückfragen benötigte<br />
Unterlagen bereitgelegt werden.<br />
Ab 1. Januar 2013: www.svlfg.de – ein Besuch lohnt sich<br />
Wo sind Informationen zu finden?<br />
Informationen zur landwirtschaftlichen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong> kann man<br />
auch außerhalb der Servicezeiten erhalten.<br />
Unter<br />
www.svlfg.de<br />
steht rund um die Uhr alles Wissenswerte<br />
bereit, können Broschüren gelesen,<br />
heruntergeladen oder angefordert<br />
werden. Per E-Mail kann Kontakt<br />
aufgenommen werden – kompetente<br />
Antwort und rasche Bearbeitung werden<br />
zugesichert.<br />
Auch die bisherigen regionalen Regelungen<br />
zum Beitrag der Berufgenossenschaft<br />
und der Krankenkasse, die<br />
2013 weiterhin gelten, sind im Internetauftritt<br />
zu finden.<br />
Was bietet der Internetauftritt?<br />
Der neue Internetauftritt der <strong>Sozialversicherung</strong><br />
<strong>für</strong> Landwirtschaft, Forsten<br />
und Gartenbau bietet erstmals<br />
bundesweit <strong>für</strong> alle Versicherten ab<br />
2013 aktuelle und umfassende Informationen<br />
zu Prävention, Gesundheitsangeboten,<br />
Leistungen oder Versicherungsbeiträgen.<br />
Layout und Struktur sind an die<br />
Auftritte der ehemaligen regionalen<br />
landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
angelehnt. Neu ist das<br />
Aufklappmenü in der Hauptnavigation,<br />
das eine Vorschau auf die Inhalte<br />
der einzelnen Rubriken gibt.<br />
Die Informationen werden dabei getrennt<br />
nach den Versicherungszweigen<br />
(Unfallversicherung, Alterssicherung,<br />
Krankenversicherung) präsentiert.<br />
Auf die wichtigsten Neuig keiten<br />
und aktuelle Kampagnen wird gleich<br />
auf der Startseite hingewiesen.<br />
Der Online-Service startet mit einem<br />
verbreiterten Angebot an Formulare,<br />
die jetzt auch speicherbar sind.<br />
Ausstellungstermine und Schulungsangebote<br />
sind unter „Aktuelles“ zu<br />
finden. Mittels der Deutschlandkarte<br />
wird über aktuelle Messen, Schulungstermine<br />
oder Vorträge sowie<br />
künftig auch über Gesundheitsangebote<br />
in den Regionen informiert.<br />
Über „Kontakt“ sind alle Geschäftsbereiche<br />
per Mail zu erreichen. Außerdem<br />
gibt es Anfahrtbeschreibungen<br />
aller Standorte sowie die Adressen der<br />
Beratungsstellen in Versichertennähe.<br />
Mitwirkung gefragt<br />
Trotz aller Sorgfalt beim Aufbau der<br />
neuen Seiten werden eventuell Inhalte<br />
vermisst. Gern nimmt die Internetredaktion<br />
Anregungen und<br />
Hinweise zur Verbesserung der Website<br />
entgegen – am besten über den<br />
E-Mail-Kontakt aus dem Internetauftritt.<br />
n<br />
<strong>Dezember</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 7
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Aktuell<br />
SVLFG<br />
Bundeseinheitliche<br />
Beitragsmaßstäbe<br />
Zum 1. Januar 2013 wird<br />
die <strong>Sozialversicherung</strong> <strong>für</strong><br />
Landwirtschaft, Forsten und<br />
Gartenbau errichtet. Unter<br />
einem Dach bleiben die landwirtschaftliche<br />
Unfall-, Kranken-<br />
und Pflegeversicherung<br />
sowie die Alterssicherung <strong>für</strong><br />
Landwirte vereint. Ein gemeinsames<br />
Ehrenamt, eine gemeinsame<br />
Geschäftsführung und<br />
eine gemeinsame Verwaltung<br />
sind Gewähr <strong>für</strong> umfassende<br />
Leistungen zu günstigen Konditionen.<br />
Im zurückliegenden Jahr waren<br />
vom Ehrenamt und der Verwaltung<br />
viele Arbeiten zu erledigen und<br />
Beschlüsse zu fassen. Unmittelbar vor<br />
der Errichtung der SVLFG lässt sich<br />
feststellen: Die kompetente Beratung<br />
aller Versicherten ist auch künftig sichergestellt.<br />
Leistungsansprüche werden<br />
weiterhin in gewohnt angemessener<br />
Zeit bearbeitet. Fest steht aber<br />
auch: Einiges bleibt noch zu tun.<br />
Zu den noch nicht abgeschlossenen<br />
Arbeiten gehört die inhaltliche Festlegung<br />
einheitlicher Beitragsmaßstäbe<br />
in der landwirtschaftlichen Unfallversicherung<br />
und in der landwirtschaftlichen<br />
Krankenversicherung. Die Einführung<br />
einheitlicher Beitragsmaßstäbe<br />
mit der Folge, dass identische<br />
Betriebe in Deutschland gleich hohe<br />
Beiträge zahlen, ist ein wesentliches<br />
Ziel des Bundesträgers. Sie zu gestalten,<br />
bedarf jedoch einer sorgfältigen<br />
Prüfung und Vorlaufzeit. Das Gesetz<br />
zur Neuordnung der landwirtschaftlichen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong> (<strong>LSV</strong>-NOG)<br />
sieht deshalb zum 1. Januar 2013 noch<br />
keine einheitlichen Beitragsmaßstäbe<br />
vor. Vielmehr wird es diese erst<br />
ab 2014 geben. Zudem ist eine Übergangszeit<br />
bis 2018 gesetzlich vorgesehen,<br />
in der das neue Beitragsniveau in<br />
Stufen umgesetzt wird.<br />
Foto: f1 online<br />
Da es 2013 noch keine einheitlichen<br />
Beitragsmaßstäbe geben wird, werden<br />
im nächsten Jahr die bisherigen regionalen<br />
Beitragsmaßstäbe letztmalig<br />
angewendet. Etwaige Beitragsänderungen<br />
Anfang 2013 sind daher<br />
ausschließlich auf das bisherige regionale<br />
Beitragsrecht zurückzuführen.<br />
Bei der Berufsgenossenschaft ist<br />
auch die angekündigte Senkung der<br />
Bundesmittel auf 150 Millionen Euro<br />
umzusetzen.<br />
Die neuen Beitragsmaßstäbe werden<br />
formell im kommenden Jahr von der<br />
Vertreterversammlung der SVLFG<br />
zu beschließen sein. Die Vorbereitung<br />
der entsprechenden Beschlüsse<br />
zeigt bereits, welche Probleme bei der<br />
Gestaltung der neuen Beitragsmaßstäbe<br />
zu bewältigen sind.<br />
Landwirtschaftliche<br />
Berufsgenossenschaft<br />
Die Beiträge zur landwirtschaftlichen<br />
Berufsgenossenschaft sollen ab 2014<br />
grundsätzlich <strong>für</strong> alle Boden bewirtschaftenden<br />
Unternehmen sowie <strong>für</strong><br />
die Unternehmen der reinen Tierhaltung<br />
einheitlich nach dem „geschätzten<br />
Arbeitsbedarf“ berechnet werden.<br />
Hierbei handelt es sich um einen Beitragsmaßstab,<br />
der nicht nur sozialgerichtlich<br />
wiederholt bestätigt wurde.<br />
Er hat sich auch bei den landwirtschaftlichen<br />
Berufsgenossenschaften<br />
in der Praxis bewährt.<br />
Zur Gestaltung dieses Beitragsmaßstabes<br />
sind in einem ersten Schritt<br />
unter Mitwirkung eines Gutachters<br />
die verschiedenen Produktionsverfahren<br />
(Nutzungsarten und Formen<br />
der Tierhaltung) zu bestimmen. Im<br />
zweiten Schritt sind diesen Produktionsverfahren<br />
durchschnittliche Arbeitsbedarfswerte<br />
zuzuordnen.<br />
Für Unternehmen des Erwerbsgartenbaus<br />
steht eine abschließende Bewertung<br />
durch den von der Selbst-<br />
8 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Dezember</strong> I 12
Aktuell ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
verwaltung beauftragten Gutachter<br />
noch aus.<br />
Die Beiträge <strong>für</strong> Unternehmen<br />
n des Erwerbsgartenbaus, der Parkund<br />
Gartenpflege (insbesondere<br />
des Garten- und Landschaftsbaus),<br />
<strong>für</strong> Friedhöfe,<br />
n <strong>für</strong> Lohnunternehmen,<br />
n <strong>für</strong> Unternehmen zum Schutz und<br />
zur Förderung der Landwirtschaft<br />
sowie<br />
n <strong>für</strong> Landwirtschaftskammern und<br />
Berufsverbände<br />
sollen künftig nach dem Arbeitswert<br />
berechnet werden. Hierbei werden<br />
<strong>für</strong> Arbeitnehmer die Lohnsummen<br />
und <strong>für</strong> Familienarbeitskräfte (Unternehmer,<br />
Ehegatten sowie mitarbeitende<br />
Familienangehörige ohne Arbeitsvertrag)<br />
pauschale Jahresarbeitsverdienste<br />
angesetzt. Für die Unternehmen<br />
des Erwerbsgartenbaus, der<br />
Park- und Gartenpflege einschließlich<br />
der Friedhofsunternehmen ist dies ein<br />
bekannter und bewährter Beitragsmaßstab.<br />
Für Biogasanlagen wird sich der Beitrag<br />
nach der erzeugten Leistung bemessen.<br />
Für Jagdunternehmen ist eine<br />
Beitragberechnung ausschließlich<br />
nach der bejagbaren Fläche vorgesehen.<br />
Der Beitrag <strong>für</strong> Nebenunternehmen<br />
soll, soweit möglich, nach pauschalen<br />
Arbeitsbedarfsansätzen und<br />
im Übrigen nach dem tatsächlichen<br />
Arbeitsbedarf berechnet werden.<br />
Für alle Unternehmen – ausgenommen<br />
die Nebenunternehmen – ist ein<br />
Grundbeitrag vorgesehen, der die Verwaltungs-<br />
und Präventionskosten decken<br />
wird. Hierzu werden ein Mindestgrundbeitrag,<br />
darüber hinaus ein<br />
ansteigender Grundbeitrag sowie ein<br />
Höchstgrundbeitrag festzulegen sein.<br />
Für alle Unternehmensarten gilt, dass<br />
die Beiträge die Aufwendungen aus<br />
dem tatsächlichen Unfallgeschehen<br />
grundsätzlich decken sollen. Die Beiträge<br />
werden damit stark am Unfallgeschehen<br />
ausgerichtet. Bemühungen<br />
zur Vermeidung von Unfällen sollen<br />
sich „lohnen“.<br />
Bei allen Differenzierungen und allem<br />
Bemühen zur Gestaltung gerechter<br />
Beitragsmaßstäbe muss es bei einer<br />
gewissen Pauschalierung und Typisierung<br />
bleiben. Bisher unbekannte<br />
Differenzierungen, z. B. bei Forstunternehmen,<br />
führen zu einem zusätzlichen<br />
Erhebungsaufwand bei den<br />
Mitgliedsunternehmen und einem zusätzlichen<br />
Verwaltungsaufwand bei<br />
der SVLFG. Dieser entsteht nicht nur<br />
einmalig. Vielmehr sind die entsprechenden<br />
Daten wiederkehrend zu aktualisieren.<br />
Dies ist nur dann zu vermeiden,<br />
soweit andere Datenbestände<br />
dauerhaft vorhanden und verwertbar<br />
sind. Der praktizierte Abgleich mit<br />
den Förder-/InVeKoS-Daten hilft insoweit<br />
bundesweit nur im Bereich der<br />
landwirtschaftlichen Nutzflächen.<br />
Landwirtschaftliche Krankenkasse<br />
Die Beiträge zur Krankenkasse sollen<br />
ab 2014 nach dem „korrigierten Flächenwert“<br />
berechnet werden. Hierbei<br />
wird zunächst durch Vervielfältigung<br />
der Hektarzahl mit dem<br />
Hektarwert der Betriebssitzgemeinde<br />
der Flächenwert gebildet. Durch<br />
Multiplikation des Flächenwertes<br />
mit dem Beziehungswert nach der<br />
Verordnung zur Ermittlung des Arbeitseinkommens<br />
aus der Land- und<br />
Forstwirtschaft wird schließlich der<br />
„korrigierte Flächenwert“ berechnet.<br />
Auch dieser Beitragsmaßstab hat sich<br />
bei mehreren landwirtschaftlichen<br />
Krankenkassen in der Vergangenheit<br />
bewährt und wurde von den Sozialgerichten<br />
als zulässig bewertet.<br />
Der „korrigierte Flächenwert“ erweitert<br />
die Bewertung der Bodenverhältnisse<br />
(Ertragschancen) um eine fundierte<br />
Modifikation des reinen Flächenwertes.<br />
Die Praxis zeigt, dass der<br />
Anstieg des Flächenwertes nicht automatisch<br />
mit einer proportionalen<br />
Steigerung des Ertrages gleichzusetzen<br />
ist. Belegt wird diese Erfahrung<br />
durch die zuvor genannte, jährlich<br />
von der Bundesregierung herausgegebene,<br />
Verordnung. In dieser werden<br />
Beziehungswerte zwischen dem<br />
Wirtschaftswert (vergleichbar mit<br />
dem Flächenwert) und dem fünfjährigen<br />
Durchschnitt der tatsächlichen<br />
Gewinne der <strong>für</strong> den Agrarbericht<br />
der Bundesregierung ausgewerteten<br />
Testbetriebe festgelegt.<br />
Zusätzlicher Erhebungsaufwand<br />
Bei jeder Neugestaltung von Beitragsmaßstäben<br />
wird die Forderung nach<br />
mehr Beitragsgerechtigkeit erhoben.<br />
Beinahe jede weitere Detaillierung hat<br />
aber einen zusätzlichen Erhebungsaufwand<br />
zur Folge. An einer Pauschalierung<br />
und Typisierung führt daher<br />
auch in der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
kein Weg vorbei. Es<br />
Das Wichtigste in Kürze<br />
n Zum 1. Januar 2013 nimmt der <strong>LSV</strong>-<br />
Bundesträger, die SVLFG, die Arbeit auf.<br />
n Die Beiträge zur Berufsgenossenschaft<br />
und Krankenkasse werden 2013 unverändert<br />
nach den bisherigen regionalen<br />
Beitragsmaßstäben berechnet.<br />
n Bundeseinheitliche Beitragsmaßstäbe<br />
werden ab 2014 in Stufen eingeführt.<br />
n Auch bei den neuen Beitragsmaßstäben<br />
bleiben Pauschalierung und<br />
Typisierung unvermeidbar.<br />
bleibt ein Suchen nach der besten Lösung.<br />
Eine Einzelfallgerechtigkeit ist<br />
aber mit keiner Lösung zu erreichen.<br />
Und die oft zitierte Solidarität ist dabei<br />
noch nicht einmal berücksichtigt.<br />
Der Gesetzgeber und die Mitglieder<br />
der SVLFG fordern eine Reduzierung<br />
der Verwaltungskosten auf das<br />
notwendige Maß. Zusätzlicher Verwaltungsaufwand<br />
ist schon deshalb<br />
zu vermeiden. Besondere Bedeutung<br />
hat darüber hinaus, dass der SVLFG<br />
durch das <strong>LSV</strong>-NOG eine Budgetierung<br />
der Verwaltungskosten auferlegt<br />
ist. Die Verwaltungskosten müssen<br />
bis 2016 deutlich reduziert werden.<br />
Dies ist nur bei konsequenter<br />
Überprüfung der bestehenden Abläufe,<br />
der strikten Vermeidung zusätzlicher<br />
Aufwände und dem dann<br />
möglichen und unvermeidbaren Personalabbau<br />
zu erreichen.<br />
Das Ehrenamt hat sich <strong>für</strong> den neuen<br />
Beitragsmaßstab der Berufgenossenschaft<br />
nach intensiver Diskussion im<br />
Wesentlichen <strong>für</strong> ein Produktionsverfahren<br />
„Grünland“ ausgesprochen.<br />
Ab grenzungsprobleme bei mehreren<br />
Grünlandarten auch in der Unfallzuordnung,<br />
insbesondere aber ein geringer<br />
Erhebungs- und Verwaltungsaufwand<br />
waren hier<strong>für</strong> die Gründe. Wie<br />
dieses Beispiel zeigt, sucht das Ehrenamt<br />
im Spannungsfeld zwischen Beitragsgerechtigkeit<br />
und notwendiger<br />
Pauschalierung nach ausgewogenen<br />
Lösungen. Dies gilt <strong>für</strong> alle anderen<br />
Produktionsverfahren und beitragsrechtliche<br />
Ansätze gleichermaßen. n<br />
Hartmut Fanck<br />
<strong>Dezember</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 9
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Aktuell<br />
Berufsgenossenschaftsbeitrag – Umlage <strong>2012</strong><br />
Neuer Abschätztarif<br />
Die Beiträge der Umlage <strong>2012</strong> werden letztmalig nach dem<br />
Beitragsrecht der LBG NRW erhoben. Änderungen in der<br />
Beitragshöhe können sich durch die Anwendung des neuen<br />
Abschätztarifes ergeben.<br />
Im Februar 2013 werden die Beitragsbescheide<br />
der Umlage <strong>2012</strong><br />
an die Landwirte versandt. Fälligkeit<br />
der Beiträge ist der 15. März 2013.<br />
Der Versand der Bescheide erfolgt<br />
von der zum 1. Januar 2013 errichteten<br />
Sozial versicherung <strong>für</strong> Landwirtschaft,<br />
Forsten und Gartenbau<br />
(SVLFG). In diesen neuen Bundesträger<br />
wird die Landwirtschaftliche<br />
Berufsgenossenschaft Nordrhein-<br />
Westfalen (LBG NRW) eingegliedert.<br />
Entsprechend den gesetzlichen Regelungen<br />
erfolgt die Beitragsberechnung<br />
der Umlage <strong>2012</strong> aber letztmalig<br />
noch nach dem Beitragsmaßstab<br />
und den Berechnungsgrundlagen der<br />
bis zum 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> bestehenden<br />
LBG NRW.<br />
Obwohl bei der Erhebung der Umlage<br />
<strong>2012</strong> noch der Beitragsmaßstab<br />
der LBG NRW angewendet wird, ergeben<br />
sich in der Beitragshöhe durch<br />
die Anwendung des seit dem 1. Januar<br />
<strong>2012</strong> geltenden Abschätztarifes<br />
Veränderungen. Die dem Beitragsmaßstab<br />
zugrunde liegenden Produktionsverfahren<br />
(z. B. Mähdrusch,<br />
Feldfutterbau, Milchviehhaltung)<br />
und entsprechenden Arbeitsbedarfswerte<br />
– ausgedrückt in Berechnungseinheiten<br />
– waren turnusgemäß zum<br />
1. Januar <strong>2012</strong> zu aktualisieren. <strong>LSV</strong><br />
<strong>kompakt</strong> hat hierüber in der Ausgabe<br />
<strong>Dezember</strong> 2011 berichtet. Die aktualisierten<br />
Werte finden jetzt bei der<br />
Beitragsberechnung der Umlage <strong>2012</strong><br />
Anwendung.<br />
Änderungen im<br />
neuen Abschätztarif<br />
Eine wesentliche Änderung im Abschätztarif<br />
ist der Neuzuschnitt einiger<br />
Produktionsverfahren. Die bisherigen<br />
Grünlandformen – extensive<br />
und intensive Nutzung – wurden zu<br />
einem Produktionsverfahren „Grünland“<br />
zusammengefasst. Im Gemüse-<br />
und Obstanbau wird zwischen<br />
überwiegender Handernte und mechanisierter<br />
Ernte unterschieden.<br />
Zusätzlich wird bei mechanisierter<br />
Ernte im Gemüseanbau noch zwischen<br />
unterschiedlichen Kulturarten<br />
differenziert. Allen Produktionsverfahren<br />
der Tierhaltung liegt jetzt die<br />
Anzahl der im Jahresdurchschnitt<br />
gehaltenen Tiere zugrunde. Bei der<br />
Rinderhaltung wurden die bisherigen<br />
Produktionsverfahren der Kälber-,<br />
Fresser-, Bullenmast oder -aufzucht<br />
und der Färsenaufzucht zu einem<br />
Produktionsverfahren „sonstige Rinderhaltung“<br />
zusammengefasst. Die<br />
in einigen Produktionsverfahren bisher<br />
vorgenommene Differenzierung<br />
„mit“ und „ohne“ Vermarktung ist<br />
aufgegeben worden.<br />
Arbeitsbedarfswerte aktualisiert<br />
Neben dem Neuzuschnitt einiger<br />
Produktionsverfahren wurden die<br />
Arbeitsbedarfswerte aller Produktionsverfahren<br />
aktualisiert.<br />
Dabei beinhalten jetzt die Arbeitsbedarfswerte<br />
der meisten Produktionsverfahren<br />
eine Degressionsregelung.<br />
Nur den Produktionsverfahren des<br />
Obst- und Gemüsebaus liegen aufgrund<br />
der Vielschichtigkeit der unterschiedlichen<br />
Verfahren feste Arbeitsbedarfswerte<br />
zugrunde.<br />
Die Degression trägt der Tatsache<br />
Rechnung, dass mit zunehmender<br />
Flächengröße bzw. zunehmender<br />
Tieranzahl gewisse Rationalisierungseffekte<br />
entstehen und der Arbeitsbedarf<br />
je Einheit dadurch nicht<br />
linear ansteigt. Tendenziell werden<br />
größere Einheiten daher durch die<br />
Degression begünstigt. Gleichzeitig<br />
ist die jetzt eingeführte Degression<br />
aber auch so gestaltet, dass innerhalb<br />
der einzelnen Produktionsverfahren<br />
die Solidarität hinreichend<br />
berücksichtigt wird. Sie beginnt zum<br />
Beispiel in landwirtschaftlichen Flächenproduktionsverfahren<br />
erst ab<br />
dem 15. und nicht bereits ab dem ersten<br />
Hektar. Ebenso sind die Unterschiede<br />
zwischen der höchsten und<br />
niedrigsten Berechnungseinheit eines<br />
Produktionsverfahrens im Rahmen<br />
der vom Gutachter festgestellten Größen<br />
gering gehalten, wodurch sich<br />
ein eher flacher Verlauf der Degression<br />
ergibt.<br />
Wie bisher gilt jedoch, dass es sich<br />
bei den Arbeitsbedarfswerten – auch<br />
unter Berücksichtigung der Degression<br />
– um Normwerte handelt und der<br />
tatsächliche einzelbetriebliche Arbeitsaufwand<br />
nach oben oder unten<br />
abweichen kann.<br />
Änderungen im Beitrag<br />
Nachdem in diesem Jahr die Neuerhebung<br />
der geänderten Berechnungsgrundlagen<br />
erfolgte, bestätigen sich<br />
die erwarteten und zum Teil auch<br />
deutlichen Änderungen in der Beitragshöhe.<br />
Die umfassende Anwendung der Degression<br />
führt insgesamt zu einer<br />
Verringerung der Berechnungseinheiten<br />
in den Risikogruppen. Der sich<br />
aus dem Verhältnis der Leistungsaufwendungen<br />
zu den Berechnungseinheiten<br />
der Risikogruppe ergebende<br />
Beitrag je Berechnungseinheit wird<br />
daher spürbar steigen. Einzelbetrieblich<br />
wirkt sich dies je nach Größe des<br />
Fortsetzung auf Seite 15<br />
10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Dezember</strong> I 12
Aktuell ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Geschäftsjahr 2011<br />
Verwendung der Mittel<br />
Die Landwirtschaftliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Nordrhein-<br />
Westfalen hat im Geschäftsjahr 2011<br />
rund 747 Millionen Euro <strong>für</strong> die Betreuung<br />
ihrer Versicherten in den<br />
Bereichen landwirtschaftliche Unfallversicherung<br />
(LUV), Alterssicherung<br />
der Landwirte (AdL) und landwirtschaftliche<br />
Krankenversicherung<br />
(LKV) aufgewendet. Nachfolgend<br />
werden die Ergebnisse dargestellt.<br />
Berufsgenossenschaft<br />
Der Gesamtaufwand in der LUV ist im<br />
Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahreswert<br />
leicht gestiegen. Der Anstieg<br />
resultiert vorrangig aus einem Anstieg<br />
der Kosten im Leistungsbereich.<br />
Im Rahmen der <strong>für</strong> das Geschäftjahr<br />
2011 vorzunehmenden Lastenverteilung<br />
zur gemeinsamen Finanzierung<br />
der Altrenten in der LUV zählt die<br />
Landwirtschaftliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Nordrhein-Westfalen zu den<br />
ausgleichsberechtigten Berufsgenossenschaften.<br />
Der entsprechende Ausgleichsbetrag<br />
(Eingang im Herbst<br />
<strong>2012</strong>) beläuft sich auf 254.170,40 Euro<br />
und wurde bei der Beitragsausschreibung<br />
2011 berücksichtigt.<br />
Bei der Berufsgenossenschaft wurden<br />
im Rechnungsjahr 2011 insgesamt<br />
rund 83 Millionen Euro aufgewendet.<br />
Davon entfielen rund 65 Millionen<br />
Euro auf die Leistungen <strong>für</strong> ihre<br />
Mitglieder, Versicherten und Hinterbliebenen.<br />
Das sind 78,31 Prozent<br />
aller Ausgaben. Die Verwaltungskosten<br />
lagen bei 10,9 Millionen Euro<br />
und machten einen Anteil von 16,92<br />
Prozent aus. Damit lagen die Verwaltungskosten<br />
bei 80,05 Euro je beitragspflichtigem<br />
Unternehmen.<br />
Zur Senkung der Beiträge <strong>für</strong> die bundesmittelberechtigten<br />
Unternehmer<br />
wurden der Landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>für</strong> das Rechnungsjahr 2011 (Hebung<br />
in <strong>2012</strong>) vom Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz Bundesmittel<br />
in Höhe von insgesamt etwa 18,2 Millionen<br />
Euro zur Verfügung gestellt.<br />
Alterskasse<br />
Bei der Alterskasse wurden im Rechnungsjahr<br />
2011 einschließlich der<br />
Strukturmaßnahmen – Landabgaberen<br />
ten (LAR) und Leistungen nach<br />
dem FELEG – insgesamt rund 343<br />
Millionen Euro aufgewendet. Der Beitragsanteil<br />
lag bei rund 21 Prozent.<br />
Krankenkasse<br />
Bei der Krankenkasse wurden 2011<br />
insgesamt rund 321 Millionen Euro<br />
verausgabt. Davon entfielen allein<br />
rund 290 Millionen Euro auf die<br />
Leistungen <strong>für</strong> Landwirte, Ehegatten,<br />
Berufsgenossenschaft<br />
Ausgaben 2011 (in Euro *) Einnahmen 2011 (in Euro *)<br />
Leistungen<br />
65.059.964,00 Beiträge<br />
1.883.704,65<br />
(ohne Prävention)<br />
(außerhalb der Umlage)<br />
Prävention 4.474.714,86 Vermögenserträge /<br />
sonstige Einnahmen<br />
10.222.987,88<br />
Vermögens- und sonstige<br />
Aufwendungen<br />
Verwaltungs- und<br />
Verfahrenskosten<br />
2.673.638,77 Beitragsforderung 2011<br />
(Umlage 2010)<br />
10.898.374,90<br />
71.000.000,00<br />
Ausgaben gesamt 83.106.692,52 Einnahmen gesamt 83.106.692,53<br />
Alterskasse<br />
Ausgaben 2011 (in Euro *) Einnahmen 2011 (in Euro *)<br />
Leistungsaufwand AdL 327.421.849,60 Beiträge 71.843.702,13<br />
Ausgaben LAR /<br />
FELEG-Leistungen<br />
Vermögens- und sonstige<br />
Aufwendungen<br />
6.077.273,87 Bundesmittel <strong>für</strong> laufende<br />
Geldleis tungen / Renten<br />
263.170.576,65<br />
4.356,51 Bundesmittel und sonstige<br />
6.077.273,87<br />
Einnahmen <strong>für</strong> LAR und<br />
FELEG-Leistungen<br />
9.796.282,61 Sonstige Einnahmen 2.208.209,94<br />
Verwaltungs- und<br />
Verfahrenskosten<br />
Ausgaben gesamt 343.299.762,59 Einnahmen gesamt 343.299.762,59<br />
Krankenkasse<br />
Ausgaben 2011 (in Euro *) Einnahmen 2011 (in Euro *)<br />
Leistungsaufwand 290.278.133,83 Beiträge 116.122.894,79<br />
Ausgaben Beteiligung am<br />
Altenteileraufwand<br />
Vermögens- und sonstige<br />
Aufwendungen<br />
Verwaltungs- und<br />
Verfahrenskosten<br />
11.752.482,31 Einnahmen aus Beteiligung<br />
am Altenteileraufwand<br />
2.019.982,40 Bundesmittel<br />
<strong>für</strong> Altenteiler-KV<br />
15.783.712,41 Bundesmittel <strong>für</strong> versicherungsfremde<br />
Leistungen und konjunkturbedingte<br />
Mindereinnahmen<br />
13.216.363,11<br />
167.013.360,11<br />
20.841.443,86<br />
Überschuss der Erträge 932.234,52 Vermögenserträge und<br />
3.572.483,60<br />
sonstige Einnahmen<br />
Ausgaben gesamt 320.766.545,47 Einnahmen gesamt 320.766.545,47<br />
* Auszug aus den Jahresrechnungen 2011<br />
mitarbeitende Familienangehörige<br />
und Altenteiler.<br />
Der Verwaltungskostenanteil je Versichertem<br />
betrug im Berichtsjahr<br />
160,55 Euro.<br />
Insgesamt betrug der Anteil der Verwaltungskosten<br />
in allen Bereichen<br />
der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
etwa 4,9 Prozent der Gesamtaufwendungen.<br />
n<br />
<strong>Dezember</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 11
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Aktuell<br />
<strong>LSV</strong> Nordrhein-Westfalen<br />
Letzte<br />
Vertreterversammlung<br />
Am 27. November <strong>2012</strong> fand auf Gut Havichhorst die letzte<br />
Vertreterversammlung der Landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Nordrhein-Westfalen statt.<br />
Die Veranstaltung stand sowohl<br />
im Zeichen des Abschieds vom<br />
alten Träger als auch des Aufbruchs<br />
zum neuen Bundesträger – der <strong>Sozialversicherung</strong><br />
<strong>für</strong> Landwirtschaft, Forsten<br />
und Gartenbau (SVLFG).<br />
Schwerpunkt der Berichte des Vorstandes<br />
und der Geschäftsführung<br />
war die Errichtung des neuen Bundesträgers.<br />
Über das ganze Jahr <strong>2012</strong><br />
laufen bereits die Vorbereitungen<br />
<strong>für</strong> die Errichtung der SVLFG. Den<br />
Vertretern wurde diese spannende<br />
Phase aus verschiedenen Blickwinkeln<br />
näher gebracht. Dabei gab es Berichte<br />
aus dem Errichtungsausschuss,<br />
aus den Projektgruppen und auch aus<br />
der Verwaltung.<br />
Versichertennähe bleibt erhalten<br />
Wichtige Feststellung aller Beteilig ten<br />
ist, dass die Versicherten in der landwirtschaftlichen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong><br />
auch im Jahr 2013 weiterhin gewohnt<br />
gut und versichertennah betreut und<br />
beraten werden können.<br />
Krankenversicherungsbeiträge<br />
angepasst<br />
Änderungen gab es bei den Beitragsklassen<br />
der Landwirtschaftlichen<br />
Krankenkasse. Die Beitragsklasse 20<br />
wurde, wie gesetzlich vorgeschrieben,<br />
geändert.<br />
Die Beiträge der freiwillig Versicherten<br />
wurden an die neuen Bezugswerte<br />
angepasst.<br />
Präventionsbericht<br />
Ein letztes Mal stellte der leitende<br />
Technische Aufsichtsbeamte der Landwirtschaftlichen<br />
Berufsgenossenschaft<br />
Nordrhein-Westfalen (NRW), Herr<br />
Lohmann, den Präventionsbericht aus<br />
NRW diesem Gremium vor.<br />
Das Unfallgeschehen sei unverändert<br />
geblieben, weiterhin seien Unfälle bei<br />
der Tierhaltung und mit landwirtschaftlichen<br />
Geräten und Maschinen<br />
die Hauptunfallgeschehen. Die Landwirtschaftliche<br />
<strong>Sozialversicherung</strong><br />
NRW geht mit guten Konzepten zu<br />
Prävention und Gesundheitsschutz<br />
voran und wird ihre Erfahrung und<br />
Impulse auch in den neuen Bundesträger<br />
hineintragen.<br />
Blick in den Sitzungssaal auf Gut Havichhorst<br />
Ludger Lohmann stellt die Arbeit des<br />
Präventionsdienstes vor<br />
12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Dezember</strong> I 12
Aktuell ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Die Vertreter der Region Nordrhein-Westfalen im<br />
Vorstand und in der Vertreterversammlung der SVLFG<br />
Folgende Vertreter und Stellvertreter <strong>für</strong> die Vertreterversammlung wurden<br />
einstimmig gewählt:<br />
Gruppe der Arbeitnehmer:<br />
n Brigitte Sander (Mitglied)<br />
n Schulz, Brigitte (Stellvertreter)<br />
n Wichate, Georg (Mitglied)<br />
n Thiel, Ewald (Stellvertreter)<br />
n Fischer, Achim (Mitglied)<br />
n Hütte, Johannes (Stellvertreter)<br />
Gruppe der Arbeitgeber:<br />
n Frhr. Von Fürstenberg, Constantin<br />
(Mitglied)<br />
n Könemann, Christoph (Stellvertreter)<br />
n Jacobi, Josef (Mitglied)<br />
n Frhr. Von Elverfeldt jun., Alexander<br />
(Stellvertreter)<br />
n Dr. Meiwes, Herbert (Mitglied)<br />
n Tölkes, Heinz-Wilhelm (Stellvertreter)<br />
Gruppe der Selbstständigen<br />
ohne fremde Arbeitskräfte:<br />
n Nue, Inge (Mitglied)<br />
n Hogen, Yvonne (Stellvertreter)<br />
n Braach, Henner (Mitglied)<br />
n Prümers, Werner (Stellvertreter)<br />
n Gütschleg, Friedrich (Mitglied)<br />
n Lohmann, Ute (Stellvertreter)<br />
Dr. Marc von Miquel nahm die Anwesenden<br />
mit auf eine Zeitreise<br />
Vorschläge <strong>für</strong> die Mitglieder des Vorstandes der SVLFG:<br />
Gruppe der Arbeitnehmer:<br />
n Lauhöfer, Frank (Mitglied)<br />
n Kiskemper, Klaus (Stellvertreter)<br />
Gruppe der Arbeitgeber:<br />
n Tölle, Heinrich-Wilhelm (Mitglied)<br />
n Klötergens, Karl-Heinz (Stellvertreter)<br />
Gruppe der Selbstständigen<br />
ohne fremde Arbeitskräfte:<br />
n Brauweiler, Theo (Mitglied)<br />
n Steinmann, Friedrich (Stellvertreter)<br />
Vorstandsvorsitzender Henner Braach<br />
würdigt die langjährige Tätigkeit des<br />
Haupt geschäftsführers Heinz-Josef Voß<br />
<strong>für</strong> die <strong>LSV</strong><br />
v. l. n. r.: Josef Jacobi, Heinrich-Wilhelm Tölle, Frank Lauhöfer, Henner Braach, Inge<br />
Neu, Bernhard Conzen, Yvonne Hogen, Dr. Herbert Meiwes, Friedrich Gütschleg, Georg<br />
Wichate, Achim Fischer, Heinz-Josef Voß, Friedrich Steinmann, Theo Brauweiler<br />
Spannende Historie<br />
Vor der Mittagspause referierte Dr.<br />
Marc von Miquel über die Geschichte<br />
der Landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
und gab dabei einen kurzen<br />
Einblick in die Arbeit der Dokumentations-<br />
und Forschungsstelle der <strong>Sozialversicherung</strong>sträger,<br />
dessen Mitglied<br />
die <strong>LSV</strong> Träger NRW sind.<br />
Heinz-Josef Voß verabschiedet<br />
Zu guter Letzt wurde der bisherige<br />
Hauptgeschäftsführer der <strong>LSV</strong> NRW,<br />
Heinz-Josef Voß, durch den Vorstand<br />
mit einer sehr herzlichen und mit<br />
vielen Anekdoten gespickten Dankes-<br />
und Abschiedsrede geehrt und<br />
verabschiedet. Herr Voß ist Jurist<br />
und seit 1986 bei der <strong>LSV</strong> NRW beschäftigt.<br />
Nach Stationen als Referent<br />
der Alterskasse und als Dezernent<br />
in der Inneren Verwaltung wurde<br />
er 2006 zum stellvertretenden Geschäftsführer<br />
und im März 2010 zum<br />
Hauptgeschäftsführer gewählt. Mit<br />
Errichtung des Bundesträgers scheidet<br />
er aus dem Amt des Hauptgeschäftsführers<br />
aus. Herrn Voß wurde<br />
<strong>für</strong> sein langjähriges Engagement<br />
und seine Arbeit <strong>für</strong> die landwirtschaftlichen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
NRW sowie <strong>für</strong> die stets sehr gute<br />
Zusammenarbeit mit dem Ehrenamt<br />
gedankt.<br />
n<br />
Anja Boers<br />
<strong>Dezember</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 13
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />
Tipps <strong>für</strong> die richtige<br />
Starthilfe<br />
Jedes Jahr wieder passiert es gerade in der kälteren Jahreszeit, dass<br />
Starterbatterien in landwirtschaftlichen Fahrzeugen ihren Dienst<br />
versagen. So kann der Motor mit Sicherheit wieder angelassen werden.<br />
Kälte setzt den Stromspendern<br />
ganz schön zu. Um die Batterien<br />
wieder <strong>für</strong> den Startvorgang<br />
einsatzbereit zu bekommen, müssen<br />
sie entweder aufgeladen werden oder<br />
man benutzt zur schnellen Hilfe ein<br />
Starthilfe- oder Überbrückungskabel.<br />
Dabei kommt es häufig zu Unfällen,<br />
weil zu sorglos mit den Batterien<br />
umgegangen wird.<br />
Vorsicht angebracht<br />
Beim Laden der Batterien oder beim<br />
übermäßigen Gebrauch bildet sich<br />
hochexplosives Knallgas. Mit zunehmender<br />
Ladespannung und beim<br />
Überladen entstehen größere Mengen<br />
dieses Gases, dadurch erhöht<br />
sich die Explosions- und damit<br />
auch die Verätzungsgefahr. Deshalb<br />
sind Zündfunken, die das Knallgas<br />
zur Explosion bringen können, unbedingt<br />
im Gefahrenbereich rund<br />
um die Batteriepole zu vermeiden.<br />
Der unbeabsichtigte Kontakt mit<br />
der Batteriesäure bei einer Explosion<br />
kann zu Verätzungen der Haut<br />
und Augen führen. Durch den lauten<br />
Knall kann zusätzlich das Gehör<br />
geschädigt werden.<br />
Funke genügt<br />
Wenn Batterien über ein Batterieladegerät<br />
aufgeladen werden, ist darauf<br />
zu achten, dass dieses im spannungslosen<br />
Zustand an die leere Batterie<br />
angeschlossen wird, damit im Gefahrenbereich<br />
der Batterie keine Funken<br />
gezogen werden, die zu einer Explosion<br />
der Batterie führen könnten.<br />
Achten sie auch darauf, dass keine<br />
Kurzschlüsse verursacht werden,<br />
z. B. durch auf der Batterie abgelegte<br />
Schraubenschlüssel.<br />
Die Klemmen des Überbrückungskabels können außerhalb des Gefahrenbereiches der<br />
Batterie angeschlossen werden<br />
Beim Überbrücken von Batterien<br />
unbedingt beachten<br />
Zuerst ist zu überprüfen, ob die<br />
Spender- und Empfängerbatterie die<br />
gleiche Spannung haben, meistens<br />
12 Volt (V). Bei modernen und größeren<br />
Ackerschleppern oder selbstfahrenden<br />
Arbeitsmaschinen kann<br />
es sein, dass diese mit 24 V gestartet<br />
werden. Wichtig ist auch, dass<br />
die Speicherkapazitäten, angegeben<br />
in Ah (Amperestunden), ungefähr<br />
übereinstimmen.<br />
Vor dem Verkabeln müssen Zündung<br />
und weitere Stromverbraucher ausgeschaltet<br />
werden, damit die gespendete<br />
Energie auch wirklich die Batterie<br />
erreicht. Deshalb sollte man sich<br />
möglichst aus dem Gefahrenbereich<br />
der Batterien heraus halten und die<br />
richtige Reihenfolge beim Anschließen<br />
und Abklemmen des Überbrückungskabels<br />
einhalten. Dies verhindert<br />
Zündfunken und damit Unfälle<br />
durch Knallgasexplosionen.<br />
Deshalb wird als erstes die rote Klemme<br />
an den Pluspol der leeren Batterie<br />
angeschlossen, das andere Ende<br />
des roten Kabels kommt an den Pluspol<br />
der Spenderbatterie. Als nächstes<br />
wird die schwarze Kabelzange<br />
an den Minuspol der Spenderbatte-<br />
14 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Dezember</strong> I 12
Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
–<br />
4<br />
–<br />
4<br />
1<br />
+<br />
1<br />
+<br />
Um ganz aus dem Gefahrenbereich der Batterien heraus zu kommen, bieten viele<br />
Hersteller inzwischen Fremdstartpole an<br />
3<br />
–<br />
–<br />
3<br />
2<br />
+<br />
2<br />
+<br />
Fortsetzung von Seite 10<br />
Produktionsverfahrens unterschiedlich<br />
aus. In der Flächenbewirtschaftung<br />
und im Forst wird der Beitrag<br />
<strong>für</strong> kleinere Produktionsverfahren<br />
steigen und <strong>für</strong> große Produktionsverfahren<br />
sinken. Gleiches gilt <strong>für</strong> die<br />
Produktionsverfahren der Tierhaltung.<br />
Hier ist auch zu beachten, dass<br />
sich insbesondere durch die Zusammenfassung<br />
von Produktionsverfahren<br />
mit bisher sehr unterschiedlichen<br />
Arbeitsbedarfwerten Beitragssprünge<br />
ergeben können. So wird<br />
zum Beispiel der Beitrag von bisherigen<br />
Produktionsverfahren „mit<br />
Vermarktung“ sinken und der bisherigen<br />
Verfahren „ohne Vermarktung“<br />
steigen. Zum Teil werden Beitragssprünge<br />
auch durch die Degression<br />
abgemildert. Zu erheblichen Abweichungen<br />
vom bisherigen Beitrag<br />
kann es auch im Bereich des Gemüsebaus<br />
kommen, da hier mit der Unterscheidung<br />
der Produktionsverfahren<br />
nach händischer und mechanisierter<br />
Ernte eine vollständige Neuordnung<br />
vorgenommen wurde.<br />
Berechnungseinheiten<br />
Neu ab der Umlage <strong>2012</strong> ist auch, dass<br />
die Berechnungsgrundlagen aller<br />
Unternehmen in Berechnungseinheiten<br />
auszudrücken sind. So werden<br />
zum Beispiel bei Jagden die bejagbare<br />
Fläche und der steuerliche Jagdwert,<br />
bei Lohnunternehmen und bei<br />
Nebenunternehmen die Arbeitstage<br />
in Berechnungseinheiten umgerechnet.<br />
Für jede dieser Unternehmensarten<br />
wird ein einheitlicher Hebesatz<br />
festgelegt. In den Beitragsbescheiden<br />
werden die Berechnungsgrundlagen<br />
jedoch weiterhin ausgewiesen.<br />
Roland Spittler<br />
Bei einem Unfall durch Explosion geschädigte Batterien, nachdem der dabei Verletzte<br />
eine Klemme nachziehen wollte und dabei einen Funken verursacht hat<br />
<strong>LSV</strong>-info<br />
rie angeklemmt, danach wird das andere<br />
Ende nicht an den Minuspol der<br />
eventuell ausgasenden Empfängerbatterie,<br />
sondern direkt an die Karrosseriemasse<br />
in der Nähe des Anlassers<br />
geklemmt. So wird ein möglicher<br />
Funkenschlag im Gefahrenbereich<br />
der leeren Batterie verhindert.<br />
Ist jetzt alles richtig angeschlossen,<br />
wird das Fahrzeug mit der Spen-<br />
derbatterie gestartet, erst dann wird<br />
nach einer kurzen Weile das Pannenfahrzeug<br />
gestartet. Wenn der Startvorgang<br />
erfolgreich verläuft, wird<br />
beim Entfernen der Kabel die umgekehrte<br />
Reihenfolge wie beim Anklemmen<br />
eingehalten.<br />
Udo Bussmann<br />
Fragen zu den Beiträgen <strong>für</strong> die<br />
Berufsgenossenschaft beantwortet<br />
Imke Wehnert unter ( 0251 2320-176<br />
<strong>Dezember</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 15
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Gesundheit<br />
aid-Ernährungsführerschein<br />
Gesund schmeckt<br />
jungen Köchen super<br />
150.000 Grundschulkinder<br />
haben ihn bereits: Den aid-<br />
Ernährungsführerschein.<br />
Die landwirtschaftliche<br />
<strong>Sozialversicherung</strong> unterstützt<br />
diese sinnvolle Aktion<br />
in Grundschulen.<br />
Schon auf dem Flur kann man<br />
das geschäftige Treiben hören.<br />
Die Schülerinnen und Schüler der<br />
dritten Klasse der Benedikt-Grundschule<br />
in Fürstenau (Landkreis Osnabrück),<br />
direkt an der Grenze der<br />
Bundesländer Niedersachsen und<br />
Nordrhein-Westfalen, sind konzentriert<br />
bei der Sache. Denn im Klassenraum<br />
macht die LandFrau Anne<br />
Schulte mit Unterstützung von<br />
Schule und Eltern bereits zum dritten<br />
Mal „Schluss mit dem theoretischen<br />
Ernährungswissen“.<br />
Zusammen mit der Klassenlehrerin<br />
Birgit Stickamp erarbeitet Anne<br />
Schulte im Unterricht zwar auch die<br />
notwendigen Grundlagen. Dazu gehören<br />
das Wissen um Hygieneregeln<br />
und wie man sich bei Tisch benimmt.<br />
Der Schwerpunkt der sieben Doppelstunden<br />
dauernden Führerscheinausbildung<br />
liegt aber eindeutig<br />
in der Zubereitung von kleinen<br />
Gerichten, wie Brotgesichtern und<br />
Knabbergemüse. Das macht den<br />
Kindern sichtbar Spaß und stolz<br />
präsentieren sie ihren Gästen an diesem<br />
Tag ein selbstgemachtes gesundes<br />
Büffet. Und natürlich den bestandenen<br />
Ernährungsführerschein<br />
– mit Foto. Als Nachweis da<strong>für</strong>, dass<br />
man es hier mit einem echten Experten<br />
<strong>für</strong> gesunde Ernährung zu<br />
tun hat.<br />
n<br />
Text und Fotos: Knoll<br />
Henner Braach, alternierender Vorstandsvorsitzender<br />
der <strong>LSV</strong> Nordrhein-Westfalen:<br />
„Über die Essgewohnheiten von Kindern<br />
wird viel geredet. Vom Reden allein<br />
passiert aber gar nichts! LandFrauen gehen<br />
in die Schulen und erarbeiten zusammen<br />
mit den Kindern die Grundlagen.“<br />
Der Ernährungsführerschein<br />
Der Ernährungsführerschein ist in<br />
Kooperation des Deutschen Land-<br />
Frauenverbandes und seines Partners<br />
aid infodienst entwickelt worden.<br />
Das Projekt ist damit ein wichtiger<br />
Baustein der bundesweiten Kampagne<br />
„IN FORM – Deutschlands Initiative<br />
<strong>für</strong> gesunde Ernährung und mehr<br />
Bewegung“ der Bundesregierung.<br />
Die Landwirtschaftliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
(<strong>LSV</strong>) unterstützt die Ziele<br />
des aid-Ernährungsführerscheins<br />
und fördert dieses Gesundheitsangebot.<br />
Bundesweit hatten dadurch<br />
bislang 133 Schulklassen, davon<br />
allein 58 in Nordrhein-Westfalen und<br />
Niedersachsen-Bremen, die Möglichkeit,<br />
praktische Alltagskompetenzen<br />
im Umgang mit Lebensmitteln<br />
zu entwickeln.<br />
Weitere Informationen<br />
Informationen gibt es im Internet<br />
unter<br />
www.aid-ernaehrungsfuehrerschein.de<br />
www.landfrauen.info<br />
16 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Dezember</strong> I 12
KATER MORITZ<br />
Immer schön warm bleiben …<br />
… so lautet die Devise im Winter. Wer will schon die Ferien mit einer<br />
Schnupfennase im Bett verbringen? Dann doch lieber draußen mit Freunden<br />
spielen. Mit den entsprechenden Klamotten kein Problem. Schal, Mütze und<br />
Socken aus Wolle wärmen sehr gut und können Feuchtigkeit aufnehmen.<br />
Kratzempfindlich? Kuschelige Mischungen mit Wollanteil schonen zarte Haut.<br />
Apropos Haut: Eincremen schützt bei Kälte – am besten mit einer fetthaltigen Creme.<br />
Vielleicht könnt ihr am frühen Abend gemeinsam mit einem Erwachsenen ein Lagerfeuer<br />
machen und Stockbrot backen? Passende Stöcke suchen und an einer Seite leicht anspitzen,<br />
solange es noch nicht zu dunkel ist. Heißer Kakao oder Tee sorgt <strong>für</strong> Wärme von innen,<br />
während das Stockbrot langsam über den Flammen bäckt.<br />
Stockbrot<br />
Stockbrotteig (ca. 4 Portionen):<br />
400 g Mehl, 300 ml warmes Wasser,<br />
1 Päckchen Trockenhefe, 1 Esslöffel Zucker,<br />
1 Prise Salz, 2 Esslöffel Olivenöl<br />
Alle Zutaten gut vermischen und zu einem glatten<br />
Teig kneten. In vier bis fünf Portionen teilen und<br />
diese jeweils an Stöcken festdrücken. Den<br />
Teig mit einem Abstand von etwa<br />
20 Zentimetern über die Flammen<br />
halten und ab und zu drehen,<br />
bis das Stockbrot durchgebacken<br />
ist.<br />
WWW<br />
Kuscheliges aus Wolle<br />
Stricken – die erste Masche<br />
www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=693&titelid=6184<br />
Handarbeiten<br />
www.kinder-handarbeiten.de/index.htm<br />
Der Kräuterhexe<br />
auf der Spur<br />
Aus Kräutern und Blüten lässt sich nicht nur Tee<br />
zubereiten. Auch als Zusatz zu Seife sind sie ein Hit.<br />
Du brauchst:<br />
• reine Pflanzen- oder Olivenölseife am Stück,<br />
• getrocknete Kräuter und Blütenblätter (zum Beispiel<br />
von Rose, Veilchen, Lavendel, Salbei oder Thymian),<br />
• Tee aus Blüten,<br />
• eine scharfe (nicht zu grobe)<br />
Küchenreibe,<br />
• einen tiefen Teller,<br />
• eventuell Ausstechförmchen.<br />
Mit der Küchenreibe die Seife in Flocken auf den Teller reiben.<br />
Achte auf deine Finger! Suche dir Kräuter oder Blütenblätter <strong>für</strong><br />
deine Seife aus. Gib ein paar Teelöffel davon über die Flocken<br />
auf dem Teller. Als Nächstes einige Esslöffel abgekühlten Blütentee<br />
über die Seifenflocken träufeln, alles zu einer Masse verkneten.<br />
Forme die Masse nach Lust und Laune: Ein Ei oder ein Schaf<br />
vielleicht? Du kannst die Masse auch mit der Küchenrolle<br />
platt rollen (mindestens zwei Zentimeter stark) und<br />
mit den Ausstechförmchen Teile ausstechen.<br />
Anschließend trocknen lassen und schön<br />
verpacken.<br />
<strong>Dezember</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 17
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Aktuell<br />
Pflegereform<br />
Das ändert sich<br />
Mit dem Inkrafttreten des<br />
Pflege-Neuordnungsgesetzes<br />
ändert sich <strong>für</strong> pflegebedürftige<br />
Menschen und ihre<br />
Angehörigen einiges.<br />
Kernstück der Pflegereform sind<br />
die verbesserten Leistungen<br />
<strong>für</strong> Menschen mit Demenz oder geistiger<br />
Behinderung. Die wichtigsten<br />
Maßnahmen im Überblick:<br />
Finanzielle Verbesserungen<br />
<strong>für</strong> Demenzkranke<br />
Ab 1. Januar 2013 erhalten Menschen<br />
mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz,<br />
die zu Hause gepflegt<br />
werden, mehr Leistungen.<br />
Bei Demenz<br />
Pflegegeld<br />
Euro/Monat<br />
Sachleistungen<br />
Euro/Monat<br />
Pflegestufe 0 120 225<br />
Pflegestufe 1 305 665<br />
Pflegestufe 2 525 1.250<br />
Für pflegebedürftige Demenzkranke in der Pflegestufe<br />
3 bleiben die Leistungen unverändert.<br />
Neue Leistungsart:<br />
Häusliche Betreuung<br />
Mit der häuslichen Betreuung wird<br />
ab 2013 eine neue Pflegesachleistung<br />
neben der Grundpflege und der hauswirtschaftlichen<br />
Versorgung eingeführt.<br />
Dazu zählen verschiedene Hilfen<br />
im häuslichen Umfeld und bei der<br />
Alltagsgestaltung. Auch Menschen<br />
mit Demenz, die keiner der drei Pflegestufen<br />
zugeordnet sind, können Betreuungsleistungen<br />
als von den Pflegediensten<br />
zu erbringende Sachleistung<br />
erhalten.<br />
Flexiblere Vergütung<br />
<strong>für</strong> Pflegedienste<br />
Neben der bisher üblichen Abrechnung<br />
nach Leistungskomplexen können<br />
in der ambulanten Pflege auch<br />
Vergütungen nach Zeit mit den Pflegediensten<br />
vereinbart werden.<br />
Unterstützung <strong>für</strong><br />
pflegende Angehörige<br />
Künftig wird das Pflegegeld zur Hälfte<br />
weitergezahlt, wenn die pflegenden<br />
Angehörigen Kurzzeit- bzw. Verhinderungspflege<br />
in Anspruch nehmen.<br />
Die <strong>für</strong> eine rentenversicherungsrechtliche<br />
Absicherung der Pflegepersonen<br />
notwendige Mindestpflegezeit<br />
von 14 Stunden pro Woche kann auch<br />
durch die Pflege von zwei oder mehr<br />
Pflegebedürftigen erreicht werden.<br />
Förderung von Wohngruppen<br />
Pflegebedürftige in ambulant betreuten<br />
Wohngruppen von mindestens<br />
drei Pflegebedürftigen erhalten monatlich<br />
zusätzlich 200 Euro <strong>für</strong> Pflegehelfer.<br />
Zur Neugründung ambulanter<br />
Wohngruppen stehen derzeit pro Person<br />
2.500 Euro (maximal 10.000 Euro<br />
je Wohngruppe) zur Verfügung.<br />
Sicherstellung einer<br />
frühzeitigen Beratung<br />
Die Pflegekasse hat unter Angabe einer<br />
Kontaktperson innerhalb von zwei<br />
Wochen nach Eingang eines Antrages<br />
einen konkreten Termin <strong>für</strong> die Pflegeberatung<br />
anzubieten. Kann diesem<br />
Wunsch nicht nachgekommen werden,<br />
hat sie einen Beratungsgutschein<br />
auszustellen, den der Antragsteller bei<br />
anderen Beratungsstellen auf Kosten<br />
der Pflegekasse einlösen kann.<br />
Zeitnahe Entscheidungen<br />
und mehr Service<br />
Falls der Antragsteller nicht innerhalb<br />
von vier Wochen einen Termin <strong>für</strong><br />
die Begutachtung durch den Medizinischen<br />
Dienst der Krankenversicherung<br />
erhält, hat die Pflegekasse drei<br />
andere unabhängige Gutachter vorzuschlagen.<br />
Der Antragsteller ist künftig<br />
auch darauf hinzuweisen, dass er<br />
einen Anspruch darauf hat, das Gutachten<br />
zugesandt zu bekommen.<br />
Wenn die Pflegekasse die Leistungsentscheidungen<br />
nicht innerhalb von<br />
fünf Wochen trifft, muss sie <strong>für</strong> jede<br />
angefangene Woche der Überschreitung<br />
70 Euro als erste Versorgungsleistung<br />
bezahlen.<br />
Verbesserung des Wohnumfeldes<br />
Pflegekassen können bisher finanzielle<br />
Zuschüsse <strong>für</strong> Maßnahmen zur Verbesserung<br />
des Wohnumfeldes des Pflegebedürftigen<br />
gewähren, deren Höhe<br />
auf 2.557 Euro begrenzt ist. Künftig<br />
entfällt der zu erbringende Eigenanteil.<br />
Stationäre Pflege<br />
Pflegeheime müssen ab 2014 die Pflegekassen<br />
darüber informieren, wie<br />
sie die medizinische und Arzneimittelversorgung<br />
ihrer Bewohner sicherstellen.<br />
Die medizinische Versorgung<br />
in Pflegeheimen soll durch den Abschluss<br />
von Kooperationsverträgen<br />
zwischen Ärzten und Pflegeheimen<br />
verbessert werden.<br />
Pflegevorsorgezulagen<br />
Ab 2013 werden Zulagen <strong>für</strong> die private<br />
Pflegevorsorge eingeführt. Die Zulage<br />
beträgt 5 Euro monatlich bzw. 60 Euro<br />
jährlich <strong>für</strong> förderfähige private Pflege-<br />
Zusatzversicherungen. Dies ist an eine<br />
Eigenleistung von mindestens zehn<br />
Euro monatlich gekoppelt.<br />
Finanzierung<br />
Für Landwirte und mitarbeitende Familienangehörige<br />
steigt der Zuschlag<br />
zum Krankenkassenbeitrag zum 1. Januar<br />
von bisher 12,6 auf 13,2 Prozent<br />
(14,81 Prozent <strong>für</strong> Kinderlose). Für<br />
freiwillig Versicherte und Rentner erhöht<br />
sich der Beitrag zur Pflegeversicherung<br />
von 1,95 auf 2,05 Prozent<br />
(2,30 Prozent <strong>für</strong> Kinderlose). n<br />
Kathrin Hußfeldt<br />
18 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Dezember</strong> I 12
sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Stufenlose Getriebe<br />
Gefahren im Fahrbetrieb<br />
Stufenlose Getriebe sind<br />
Highlights der Getriebetechnik.<br />
Sie machen das<br />
Schlepperfahren effizient<br />
und komfortabel, können<br />
bei Unkenntnis der technischen<br />
Zusammenhänge<br />
jedoch zu Unfällen führen.<br />
Stufenlose Getriebe können die<br />
Arbeitsleistung des Schleppers<br />
optimieren. Per Fahrhebel (Joystick)<br />
oder Fahrpedal kann die Fahrgeschwindigkeit<br />
bei benötigter Zapfwellendrehzahl,<br />
z. B. bei der Feldbestellung,<br />
bis zur Leistungsgrenze des Motors<br />
ausgereizt werden. Auch bei der<br />
Bedienfreundlichkeit punkten stufenlose<br />
Getriebe. Aber Vorsicht beim<br />
Fahrbetrieb: Hier sind einige grundlegende<br />
Punkte zu beachten.<br />
Bremsen<br />
Für das Abbremsen des Fahrzeuges ist<br />
vom Hersteller die Betriebsbremse vorgesehen.<br />
Das ergibt sich auch aus vielen<br />
Betriebsanleitungen. Aus Bequemlichkeit<br />
oder Unkenntnis wird der Schlepper<br />
jedoch oftmals über den Joystick/<br />
das Fahrpedal verzögert, was zu schweren<br />
oder tödlichen Unfällen in Verbindung<br />
mit druckluftgebremsten Anhängern<br />
führen kann. Denn diese erhalten<br />
kein Bremssignal und schieben<br />
nach. Je höher das Gewicht des Anhängers<br />
und die Verzögerung des Schleppers,<br />
desto stärker die Schubkräfte.<br />
Reicht die Haftreibung der Hinterreifen<br />
nicht aus, bricht der Schlepper seitlich<br />
aus und ist nicht mehr beherrschbar.<br />
Nur die Gewichte und Fahrbahnverhältnisse<br />
entscheiden darüber, ob<br />
das Gespann in der Spur gehalten werden<br />
kann.<br />
Noch viel höher ist die Gefahr in Kurven<br />
oder Einbiegungen. Die Schubkraft<br />
der Anhänger greift jetzt schräg<br />
am Zugmaul an. Testreihen zeigten,<br />
dass Reifen nur bei bis zu 30 Prozent<br />
Schlupf genügend Seitenführung behalten.<br />
Darüber hinaus bricht der<br />
Schlepper unweigerlich aus.<br />
Bei geringer Haftreibung können<br />
die Antriebsräder über den Joystick/<br />
das Fahrpedal so weit verzögert werden,<br />
dass sie zum Stillstand kommen.<br />
Bei einzelnen Herstellern wird<br />
dann das Getriebe verriegelt. Dies bedeutet,<br />
dass ein Fahrer bei Erkennen<br />
der Gefahrensitua tion nicht sofort<br />
mit dem Joystick/dem Fahrpedal beschleunigen<br />
und das Gespann „in die<br />
Spur“ ziehen kann.<br />
Verschleiß<br />
Neben der hohen Gefahr sollte auch<br />
der Verschleiß bedacht werden. Die<br />
Betriebsbremsanlage hat die Aufgabe,<br />
die kinetische Energie des Gespanns<br />
bei der Verzögerung aufzunehmen.<br />
Wird sie nicht benutzt, erfolgt die<br />
Bremsung über Getriebe und Motor,<br />
verbunden mit unnötigen Druckspitzen<br />
des Hydrostaten im Schiebebetrieb.<br />
Dies verkürzt die Lebenserwartung<br />
der Triebsätze.<br />
Technische Lösungen in Sicht<br />
Hier einige Beispiele da<strong>für</strong>:<br />
n Begrenzung der mit dem Joystick/<br />
dem Fahrpedal maximal erreichbaren<br />
Verzögerungswerte; der Fahrer<br />
soll quasi gezwungen werden,<br />
die Betriebsbremse zu benutzen.<br />
n Raddrehzahlüberwachung im<br />
Schiebebetrieb, um das Blockieren<br />
der Hinterräder zu vermeiden;<br />
die Drehzahlen der Vorder- und<br />
Hinterräder werden gemessen und<br />
überwacht. Übersteigt der Schlupfanteil<br />
einen festgelegten Wert,<br />
greift das System in die Übersetzung<br />
ein.<br />
n Erfassung der Verzögerung des<br />
Schleppers und der Bremswirkung<br />
des Motors bei einer Bremsung<br />
und daraus Berechnung der Schubkraft<br />
des Anhängers; ohne Betätigung<br />
der Betriebsbremse und damit<br />
ohne Zutun des Fahrers wird dann<br />
die Anhängerbremse so lange angesteuert,<br />
bis die Schubkraft aufgehoben<br />
ist.<br />
Das Ziel müssen Assistenzsysteme<br />
sein, die sich nicht mit der Bremsanlage<br />
überschneiden und letztlich Fehlbedienungen<br />
des Fahrers technisch ausgleichen<br />
können. Derartige Systeme<br />
gibt es schon oder stehen kurz vor der<br />
Markteinführung. Dabei beschränken<br />
sich die Entwicklungen nicht auf<br />
Neumaschinen. Auch die laufenden<br />
Schlepper können nachgerüstet werden.<br />
Technische Änderungen an den<br />
druckluftgebremsten Anhängern sind<br />
dabei grundsätzlich nicht notwendig.<br />
Bis zur Nachrüstung weiter Vorsicht<br />
Fast alle Schlepper mit stufenlosem<br />
Getriebe verfügen noch nicht über die<br />
beschriebenen Sicherheitssysteme. Um<br />
die Gefahren durch Bedienungsfehler<br />
zu vermeiden, bleiben zunächst nur<br />
organisatorische und personelle Maßnahmen.<br />
Diese beginnen mit der Auswahl<br />
geeigneter Fahrer sowie mit der<br />
ohnehin notwendigen Gefährdungsbeurteilung<br />
und wiederkehrenden Unterweisung<br />
der Mitarbeiter, um das<br />
Problem bewusst zu machen. Sinnvoll<br />
ist ein Hinweisschild in der Kabine:<br />
„Bremsen nur mit Fußbremse“.<br />
Benutzer entsprechender Fahrzeuge<br />
sind aufgerufen, mit dem Fragebogen<br />
auf der Rückseite dieses Magazins<br />
ihre Erfahrungen mitzuteilen. n<br />
Torsten Brumm<br />
<strong>Dezember</strong> I 12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 19
Sind Sie Besitzer einer Zugmaschine mit stufenlosem Getriebe? Sind Sie mit dieser<br />
in gefährliche Fahrsituationen durch eine Verzögerung mit der Joysticksteuerung<br />
oder über das Loslassen des Fahrpedals geraten?<br />
Bitte füllen Sie diesen Fragebogen aus und senden ihn an unten stehende<br />
Anschrift zurück.<br />
Jeder Einsender erhält ein kleines Dankeschön.<br />
Angabe zur Zugmaschine:<br />
Sie sind gefragt!<br />
Fabrikat: ……………………….........................<br />
Baujahr: …………………...............................<br />
Typ: …………………….................................<br />
Seriennummer: ……….............................<br />
Joysticksteuerung vorhanden? ja nein <br />
Einweisung beim Kauf bezüglich der Joysticksteuerung<br />
erhalten? ja nein <br />
Wird die Joysticksteuerung auch zum Abbremsen<br />
mit druckluftgebremsten Anhängern verwendet? ja nein <br />
Entstand eine kritische Fahrsituation durch Verzögern<br />
über Joystick oder Loslassen des Fahrpedals? ja nein <br />
Wurden Veränderungen am Fahrantrieb<br />
vorgenommen? ja nein <br />
Untergrund: Trocken Nass Asphalt Wiese Feldweg Acker <br />
Bemerkungen:<br />
Anschrift/Telefonnummer:<br />
Rücksenden per Post an:<br />
<strong>Sozialversicherung</strong> <strong>für</strong> Landwirtschaft,<br />
Forsten und Gartenbau<br />
Selbstverwaltung/Öffentlichkeitsarbeit<br />
Weißensteinstraße 70-72<br />
34131 Kassel<br />
oder per Fax: 0561 9359360-243<br />
oder per E-Mail: kommunikation@svlfg.de