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Propheten und Könige (1975) - kostenlose Homepage

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Jeremia 295<br />

seinem Diener angekündigt; „denn ich bin bei dir, daß ich dir helfe<br />

<strong>und</strong> dich errette, spricht der Herr, <strong>und</strong> ich will dich erretten aus der<br />

Hand der Bösen <strong>und</strong> erlösen aus der Hand der Tyrannen.“ Jeremia<br />

15,20.21.<br />

Von Natur furchtsam <strong>und</strong> scheu, sehnte sich Jeremia nach dem<br />

Frieden <strong>und</strong> der Ruhe eines zurückgezogenen Lebens, wo er nicht<br />

Zeuge der dauernden Verstocktheit seines geliebten Volkes sein<br />

mußte. Sein Herz litt schrecklich unter dem Verderben, das die<br />

Sünde verursacht hatte. „Ach daß ich Wasser genug hätte in meinem<br />

Haupte <strong>und</strong> meine Augen Tränenquellen wären“, klagte er, „daß ich<br />

Tag <strong>und</strong> Nacht beweinen könnte die Erschlagenen meines Volks!“<br />

Jeremia 8,23. „Ach daß ich eine Herberge hätte in der Wüste, so<br />

wollte ich mein Volk verlassen <strong>und</strong> von ihnen ziehen!“ Jeremia 9,1.<br />

Grausam war das Gespött, das er zu ertragen berufen war. In<br />

sein empfindsames Gemüt drangen tief die Pfeile des Spottes jener<br />

Menschen, die seine Botschaften verachteten <strong>und</strong> seine Bürde, die er<br />

für ihre Bekehrung trug, leichtfertig abtaten. „Ich bin ein Hohn für<br />

mein ganzes Volk“, klagte er, „<strong>und</strong> täglich ihr Spottlied.“ Klagelieder<br />

3,14. „Ich bin darüber zum Spott geworden täglich, <strong>und</strong> jedermann<br />

verlacht mich ... Alle meine Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Gesellen lauern, ob ich<br />

nicht falle: ‚Vielleicht läßt er sich überlisten, daß wir ihm beikommen<br />

können <strong>und</strong> uns an ihm rächen.‘“ Jeremia 20,7.10.<br />

Doch der treue Prophet erfuhr täglich Stärkung, so daß er durchhalten<br />

konnte. „Aber der Herr ist bei mir wie ein starker Held“,<br />

bekannte er vertrauensvoll, „darum werden meine Verfolger fallen<br />

<strong>und</strong> nicht gewinnen. Sie müssen ganz zuschanden werden, weil es<br />

ihnen nicht gelingt. Ewig wird ihre Schande sein <strong>und</strong> nie vergessen<br />

werden ... Singet dem Herrn, rühmet den Herrn, der des Armen<br />

Leben aus den Händen der Boshaften errettet!“ Jeremia 20,11.13.<br />

Die Erfahrungen, die Jeremia in seiner Jugend wie auch in den<br />

späteren Jahren seines Dienstes durchlebte, lehrten ihn, „daß des<br />

Menschen Tun nicht in seiner Gewalt steht, <strong>und</strong> es liegt in niemandes<br />

Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte“. Und er lernte beten: [295]<br />

„Züchtige mich, Herr, doch mit Maßen <strong>und</strong> nicht in deinem Grimm,<br />

auf daß du mich nicht ganz zunichte machst.“ Jeremia 10,23.24.<br />

Wenn es galt, vom Kelch der Trübsal <strong>und</strong> des Leides zu trinken<br />

<strong>und</strong> wenn er in seinem Elend zu klagen versucht war: „Mein Ruhm<br />

<strong>und</strong> meine Hoffnung auf den Herrn sind dahin“ (Klagelieder; Jere-

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