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Propheten und Könige (1975) - kostenlose Homepage

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Die Hoffart des Reichtums 37<br />

hätte der König wenigstens in hohem Grade die bösen Mächte im<br />

Zaum halten können, die er aus Unklugheit heraufbeschworen hatte.<br />

Salomo fing jedoch bereits an, die Quelle seiner Macht <strong>und</strong> Herrlichkeit<br />

aus den Augen zu verlieren. Je mehr die Neigungen über die<br />

Vernunft die Oberhand erlangten, desto größer wurde sein Selbstvertrauen,<br />

so daß er nun des Herrn Absicht auf seine eigene Weise<br />

zu erfüllen suchte. Politische <strong>und</strong> wirtschaftliche Bündnisse mit den<br />

umliegenden Nationen würden diese, so meinte er, zur Erkenntnis<br />

des wahren Gottes führen. Deshalb ging er mit einem Volk nach<br />

dem anderen unheilige Bündnisse ein. Oft wurden diese Bündnisse<br />

durch Heiraten mit heidnischen Prinzessinnen bekräftigt. Die Befehle<br />

des Herrn wurden zugunsten der Sitten der umwohnenden Völker<br />

beiseitegesetzt.<br />

Salomo schmeichelte sich mit dem Gedanken, seine Weisheit<br />

<strong>und</strong> die Macht seines Beispiels würden seine Frauen vom Götzendienst<br />

fort- <strong>und</strong> zur Anbetung des wahren Gottes hinführen. Ferner<br />

war er davon überzeugt, daß die unter solchen Umständen zustande<br />

gekommenen Bündnisse die Nachbarvölker in enge Berührung mit<br />

Israel bringen würden. Doch wie trügerisch war diese Hoffnung!<br />

Salomos Fehler, sich für stark genug zu halten, um dem Einfluß<br />

heidnischer Lebensgefährtinnen widerstehen zu können, war verhängnisvoll.<br />

Verhängnisvoll war auch die Selbsttäuschung, die ihn<br />

hoffen ließ, trotz seiner Übertretung des Gesetzes Gottes würden andere<br />

dahin geführt werden, des Herrn heilige Vorschriften zu achten<br />

<strong>und</strong> zu befolgen.<br />

Des Königs Bündnisse mit heidnischen Völkern <strong>und</strong> seine Handelsbeziehungen<br />

zu ihnen brachten ihm den Ruhm, die Ehre <strong>und</strong> den<br />

Reichtum dieser Welt ein. Er konnte sich große Mengen Gold von<br />

Ophir <strong>und</strong> Silber von Tharsis kommen lassen. „Der König brachte<br />

es dahin, daß es in Jerusalem so viel Silber <strong>und</strong> Gold gab wie Steine<br />

<strong>und</strong> so viele Zedern wie Maulbeerbäume im Hügelland.“ 2.Chronik<br />

1,15. Immer mehr Menschen erlangten zu Salomos Zeiten Reichtum<br />

<strong>und</strong> wurden den damit verb<strong>und</strong>enen Versuchungen ausgesetzt. Das<br />

feine Gold des Charakters aber wurde verdunkelt <strong>und</strong> verderbt. [36]<br />

Salomos Abfall vollzog sich so allmählich, daß er, bevor er sich<br />

dessen recht bewußt wurde, schon weit von Gott abgewichen war.<br />

Beinahe unmerklich verließ er sich immer weniger auf die Leitung<br />

<strong>und</strong> den Segen Gottes. Dafür setzte er immer mehr Vertrauen auf

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