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1 3. Podiumsdiskussion der Fakultät für Physik am 20.01.2011

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10 1 <strong>3.</strong> PODIUMSDISKUSSION DER FAKULTÄT FÜR PHYSIK AM <strong>20.01.2011</strong><br />

Prof. Quadt: Was denn dann?<br />

Katharina Echternk<strong>am</strong>p: Generell gibt es keine Verständnisfragen, Rechnungen werden lustlos<br />

an die Tafel geklatscht, Konzeptverständnis gibt es nicht. Um auf den Vorschlag aus dem Publikum<br />

einzugehen: In Analytischer Mechanik haben wir <strong>der</strong>zeit ein Übungskonzept, das dem ziemlich genau<br />

entspricht. Es gibt zwei verschiedene Übungszettel. Der erste ist mit kurzen Aufgaben, <strong>für</strong><br />

die man eine Stunde brauchen soll. Die Evaluation hat zwar ergeben, dass man etwa drei Stunden<br />

braucht, aber das ist ja immer noch kurz. Der zweite Zettel ist eine längere Projektaufgabe, da<br />

muss man Stoff vertiefen. In <strong>der</strong> Übung werden Konzeptaufgaben gestellt. Das klappt und wird<br />

sehr gut angenommen: 90% finden das Konzept sehr gut und 80% finden es besser, als das herkömmliche<br />

System, das müssen wir auch in an<strong>der</strong>en Veranstaltungen machen.<br />

Publikum: Der Ansatz von Herrn Quadt ist gut und auch schon ziemlich lange etabliert. Ich bin<br />

jetzt im siebten Semester und kann jetzt erst richtig in Bücher gucken. Das ist schon krass, dass<br />

das erst im siebten Semester geht. Der Umfang <strong>der</strong> Übungszettel muss so gestellt werden, dass<br />

Beantwortung im zeitlichen Rahmen liegt. In <strong>Physik</strong> IV hat es sicherlich etwas gebracht, aber es<br />

war auch sehr viel, man sollte nicht den Rahmen sprengen.<br />

Johannes Gräwer: Es sind gute Ideen da, allerdings besteht das Problem, dass bei allen Modellen<br />

aufgepasst werden muss, dass die Belastung nicht effektiv erhöht wird. Zu Herrn En<strong>der</strong>leins Idee:<br />

Je<strong>der</strong> möchte ein Tutorium, denn gerade die Warum-Fragen sind wichtig. Aber alle wun<strong>der</strong>n sich<br />

dann, wenn ein Tutorium geschaffen wird, dass niemand hingeht. Das liegt aber daran, dass die<br />

Studenten keine Zeit haben - nicht an mangelndem Interesse.<br />

Dr. D<strong>am</strong>aschke: Genau da<strong>für</strong> haben sie doch aber die Übungen. Es gibt natürlich immer wie<strong>der</strong><br />

Übungsleiter, die nicht so gut sind. Wird zu wenig diskutiert in den Übungen?<br />

Aike Ruhlandt: In Einführung in die FeMa wissen die Hiwis oftmals selbst nicht, wie die Aufgaben<br />

beantwortet werden sollen. Die Aufgaben sind oft so schlecht gestellt, dass niemand so richtig<br />

weiß, sie sie beantwortet werden soll. Die Praxis sieht nun mal an<strong>der</strong>s aus.<br />

Prof. Quadt: Wir sind uns dessen bewusst. Wir lernen auch durch die Übungen, was wichtig ist.<br />

Es fällt auch auf, dass in einer Vorlesung, die mehrfach hintereinan<strong>der</strong> gehalten wird, <strong>der</strong> Umfang<br />

stark variieren kann, weil die Vorkenntnisse sehr variieren. Das ist dann aber nicht mehr zu än<strong>der</strong>n.<br />

Es wäre schön, wenn ich mich sicher darauf verlassen könnte, dass in <strong>der</strong> Vorlesung zuvor<br />

die wichtigen Dinge abgehandelt wurden. Vielleicht wäre eine Auszeichnung <strong>für</strong> Hiwis, die sehr gut<br />

sind, vernünftig. Ob finanziell o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>er Form sei dahingestellt. Das wäre ein Anreiz <strong>für</strong> die<br />

Hiwis. Bisher werden nur die Übungen im Ganzen evaluiert. Wir bereiten die Tutoren vor, das ist<br />

ja auch <strong>der</strong> zweite Kontakt zwischen uns und Ihnen, darauf reagieren wir auch. Wenn dieser Teil<br />

<strong>der</strong> qualitativen Diskussion fehlt, wird es schwierig, dann bekommen wir nur noch das Feedback<br />

von Ihnen in <strong>der</strong> Vorlesungspause.<br />

Publikum: Nochmal zu <strong>der</strong> Frage, warum es keine Diskussion in den Übungen gibt. Es gibt keine<br />

Diskussion, denn wenn es nur Rechenaufgaben gibt, die ewig an die Tafel geklatscht werden, wird<br />

nicht beantwortet, warum dies und jenes funktioniert. Danach ist schlichtweg keine Zeit mehr. Die<br />

grundlegenden Fragen werden durch die Hiwibesprechungen gar nicht abgedeckt, da dort ja nur<br />

die Musterlösungen besprochen werden.<br />

Prof. Quadt: Ich gehe davon aus, dass man sich vor allem darauf konzentriert, nur die wichtigen<br />

Teile <strong>der</strong> Rechnung durchzugehen.<br />

Publikum: Aber da das normalerweise Studenten vorrechnen, die natürlich nicht wissen, wo <strong>der</strong><br />

Knackpunkt liegt, rechnen sie einfach alles vor und werden dabei auch nicht unterbrochen.<br />

Prof. Quadt: Ich würde gerne noch eine Frage stellen: Ich kenne es von an<strong>der</strong>en Standorten so,<br />

dass Übung und Vorlesung getrennt evaluiert werden. Wäre es eine Überlegung wert, die engagierten<br />

Hiwis einzeln zu evaluieren? Die kann man dann belohnen. Z.B. aus Studiengebühren, auch<br />

wenn das vielleicht etwas zu weit führt. Doktoranden, die das alles verpflichtend machen müssen,<br />

bekommen ihre zwei GAUSS-Punkte unabhängig von <strong>der</strong> Qualität. Eine leistungsorientierte Vergabe<br />

eines Bonus könnte motivieren.

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