Informationsdienst für Verantwortliche in der MHD-Jugendarbeit ...
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F Ü R D I C H G E L E S E N<br />
Sich mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vertraut machen<br />
"Was heißt 'zähmen'?", fragte <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>z.<br />
"Das ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Vergessenheit geratene Sache", sagte <strong>der</strong> Fuchs.<br />
"Es<br />
bedeuteb sich Ivertraut machen'. "<br />
"Vertraut machen?"<br />
"Gewj-ß", sagte <strong>der</strong> Fuchs.<br />
"Du bist <strong>für</strong> mich noch nichts als e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er<br />
Knabe, <strong>der</strong> hun<strong>der</strong>ttausend kle<strong>in</strong>en Knaben völJ-ig gleicht. Ich brauche<br />
dich nicht, und du brauchst mich ebensowenig. Ich b<strong>in</strong> <strong>für</strong> dich nur<br />
e<strong>in</strong> Fuchs, <strong>der</strong> hun<strong>der</strong>ttausend Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zährnst,<br />
werden wir e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> brauchen. Du wirst <strong>für</strong> mich e<strong>in</strong>zig se<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> WeIt.<br />
fch werde <strong>für</strong> dich e<strong>in</strong>zig se<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> V'ielt . . . "<br />
"Ich beg<strong>in</strong>ne zu verstehen", sagte <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>z...<br />
<strong>der</strong> Fuchs kam auf se<strong>in</strong>e Gedanken zurück: "Me<strong>in</strong> Leben ist e<strong>in</strong>tönig.<br />
Tch jage Hühner, die Menschen jagen mich. A1le Hühner gleichen e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>,<br />
und alle Menschen gleichen e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Ich langweile mich also e<strong>in</strong><br />
wenig. Aber wenn du mich zähmst, wird me<strong>in</strong> Leben wie durchsonnt se<strong>in</strong>.<br />
Ich werde den Klang de<strong>in</strong>es Schrj-ttes kennen, <strong>der</strong> sich von allen an<strong>der</strong>en<br />
unterscheidet. Dj-e an<strong>der</strong>en Schri-tte jagen mich unter die Erde. Der de<strong>in</strong>e<br />
wird mich wie Musik aus dem Bau locken. Und dann schau! Du siehst da<br />
drüben die V'Ieizenfel<strong>der</strong>? fch esse ke<strong>in</strong> Brot. Für mich ist <strong>der</strong> Weizen<br />
zwecklos. Die !üeizenfel<strong>der</strong> er<strong>in</strong>nern mich an nichts. Und das i.st traurig.<br />
Aber du hast weizenblondes Haar. Ohr €s wird wun<strong>der</strong>bar se<strong>in</strong>, wenn du<br />
mich e<strong>in</strong>mal gezähmt hast! Das Gold <strong>der</strong> Weizenfel<strong>der</strong> wircl mich an dich<br />
er<strong>in</strong>nern. Und ich werde das Rauschen des W<strong>in</strong>des im Getreide liebgew<strong>in</strong>nen.<br />
tt<br />
Der Fuchs verstummte und schaute den Pr<strong>in</strong>zen lange an:<br />
"Bitte zähme mich!" sagte er.<br />
"fch möchte wohl", antwortete <strong>der</strong> kl-e<strong>in</strong>e PrLnz,<br />
"aber<br />
ich habe nicht<br />
viel ZeLt. Ich muß Freunde f<strong>in</strong>den und viele D<strong>in</strong>ge kennenlernen.<br />
"<br />
"Man kennt nur die D<strong>in</strong>ge, die man zähmt", sagte <strong>der</strong> Fuchs.<br />
"Die Menschen<br />
haben kej-ne ZeLL mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich al-<br />
Ies fertig <strong>in</strong> den Geschäften. Aber da es ke<strong>in</strong>e Kaufläden <strong>für</strong> Freunde<br />
gibt, haben die Leute ke<strong>in</strong>e Freunde mehr. Wenn du e<strong>in</strong>en Freund willst,<br />
so zähme mich! "<br />
"!Vas muß ich da tun?" sagte <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>z.<br />
"Du mußt sehr geduldig se<strong>in</strong>", antwortete <strong>der</strong> Fuchs.<br />
"Du setzt dich zuerst<br />
e<strong>in</strong> wenig abseits von mir <strong>in</strong>s Gras. Ich werde dich so verstohlen,<br />
so aus dem Augenwj-nkel anschauen, und du wirst nichts sagen. Die Sprache<br />
ist die Quelle <strong>der</strong> Mißverständnisse. Aber jeden Tag wirst du dich<br />
e<strong>in</strong> bißchen näher setzen können.. . "<br />
Aus: Anto<strong>in</strong>e de Sa<strong>in</strong>t-Exupäry, Der kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>z, Karl Rauch Verlag,<br />
Düsseldorf 1983, <strong>für</strong> e<strong>in</strong> paar Mark a1s Heft im Buchhandel erhäItlich<br />
Wer ist<br />
me<strong>in</strong> Nächster?<br />
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Auslän<strong>der</strong>k<strong>in</strong>d<br />
im H<strong>in</strong>terhof<br />
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Der<br />
Alkoholkranke<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Nachbarschaft<br />
Der<br />
Obdachlose<br />
auf <strong>der</strong><br />
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