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Bergknappe Nr. 70 - Bergbau Silberberg

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WINTER- UND SOMMER-ROUTEN ERZTRANSPORT VON KUEBLIS NACH INNSBRUCK UND HALL<br />

1 Route: Flüela - Engadin - Martina - Landeck<br />

2 Route: Prättigau - Luziensteig - Feldkirch - Arlberg - Landeck<br />

3 Route: Klosters - Sardasca - Galtür - Landeck (kürzeste Route)<br />

K=Küblis S=Susch L=Luziensteig L=Landeck<br />

gen könnte man etwas tun." Meister Jann hatte sich<br />

auf den grossen Amboss gesetzt. Eben kippten<br />

seine Gesellen die noch heisse Luppe aus dem<br />

Schubkarren vor die Esse. "Macht eine kurze<br />

Pause," bestimmte der Meister, und die Gesellen<br />

verliessen die Werkstatt, um draussen auf der Bank<br />

zu verschnaufen. "Das lasse ich alles gerne gelten,"<br />

pflichtete Meister Jann dem Rosskamm bei. "Nicht<br />

dass ich viel vom Handel verstehe; aber es will mir<br />

nicht in den Kopf, dass unser Eisen, dieses begehrte<br />

Metall, bis dort hinaus geführt werden muss,<br />

obschon es doch in der Nähe, in Chur oder in<br />

Flums mit Sicherheit zum gleichen Preis abgesetzt<br />

werden könnte. Ihr Säumer hättet doch auch so<br />

Arbeit genug, oder etwa nicht?" "Darum geht es<br />

nicht," entgegnete Turnes und setzte sich ebenfalls,<br />

"aber es ist nun einmal Tatsache, dass dieses Werk<br />

zum grössten Teil vom Kaiser und der Rest von<br />

seinem ergebenen Diener, dem<br />

Landvogt Finer bezahlt worden ist. Da müssen wir<br />

uns schon damit abfinden, dass zur Frage, wohin<br />

und an wen das Eisen abzugeben sei, von dieser<br />

Seite her ein gewichtiges Wort mitgeredet wird. Da<br />

dieses Metall ein kriegswichtiges Material darstellt,<br />

erscheint die Haltung Oesterreichs verständlich.<br />

Zwar kommt es immer wieder vor, dass man dort<br />

auf die Annahme unserer Fracht gern verzichtete,<br />

aber eben, das Eisen sonst irgendwo in den Handel<br />

bringen zu lassen, birgt immer die Gefahr in sich,<br />

dass es in den Rüstkammern der Feinde<br />

Oesterreichs landet, und das soll verhindert<br />

werden."<br />

Meister Jann stand auf und machte sich an der Esse<br />

zu schaffen. "Wenn dem so ist, muss wohl alles<br />

beim Alten bleiben und in Gottes Namen weitergehen<br />

wie bisher." "Nein, eben nicht," widersprach<br />

Trunes leidenschaftlich, "wir müssten uns<br />

<strong>Bergknappe</strong> 4/94 Seite 10

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