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Bergknappe Nr. 70 - Bergbau Silberberg

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Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3<br />

Hydratogene Erzgänge im Buntsandstein<br />

bei Neuenbürg. Nach K.<br />

Regelmann und N. Frank 1933 und<br />

Aufnahmen von R. Metz (1965-69).<br />

Die beiden erzreichen<br />

Schnaizteichgänge (Christiansund<br />

Jakobgang) sind nach der den<br />

Gebrüdern VIEHWEG benannt, die<br />

1720 aus Sachsen kamen und die<br />

Gänge wieder in Abbau nahmen.<br />

Der Christiansgang hat 1804-50<br />

ebensoviel Erz geliefert, wie alle<br />

übrigen Gruben im württemb. Anteil<br />

des Reviers zusammen. die<br />

Schnaizteichhalden sind noch lohnende<br />

Fundstellen.<br />

eisen aus den sulfidfreien Erzen des Neuenbürger<br />

Erzreviers die Herstellung eines Stahles ermöglichte,<br />

der dem englischen gleichkam und sehr<br />

gesucht war.<br />

Da das Hüttenwerk auf badischem Gebiet lag,<br />

musste 1798 laut württembergischem, königlichem<br />

Dekret, Neuenbürger Erz, bzw. "württembergisches<br />

Erz" mühsam mit Ochsenwagen auf eigens dafür<br />

ausgebauten Erzwegen über Enzklösterle und<br />

Besenfeld nach Friedrichstal bei Freudenstadt<br />

transportiert, um dort verhüttet zu werden.<br />

Obwohl der Standort Pforzheim (Baden) am Ausgang<br />

von Enz-, Nagold- und Würmtal für ein Hüttenwerk,<br />

wegen der Wasserkraft und des Holzreichtums,<br />

gut gewählt war, gab es Schwierigkeiten<br />

für dieses, da die meisten Gruben auf württembergischem<br />

Gebiet lagen und der Abbau in das<br />

weit entfernte Friedrichstal gebracht werden<br />

musste. Schon damals engten die willkürlich gezogenen<br />

Grenzen den wirtschaftlich günstigen<br />

Handel und Wandel kräftig ein. Bedingt dadurch,<br />

konnte das Erzrevier Neuenbürg auch nach dem 30-<br />

jährigen Krieg keine überregionale Bedeutung<br />

erringen.<br />

In den Gruben des ehemaligen württembergischen<br />

Oberamtes Neuenbürg waren zu Beginn<br />

des 19. Jahrhunderts bis zu 30 Bergleute beschäftigt.<br />

Dazu kam noch eine stark wechselnde Zahl<br />

von Fuhrleuten und Hilfskräften.<br />

Der Eisengehalt im Erz betrug 25 bis 45 Prozent.<br />

Von 1804 bis 1866 bezog das Hüttenwerk Friedrichstal<br />

pro Jahr durchschnittlich 517 Tonnen Eisenerz<br />

vom Revier Neuenbürg/Wttbg. In der Betriebszeit<br />

von 1720 bis 1866 hat das gesamte Revier<br />

fast 1'000'000 t Eisenerz geliefert. Trotz ständig<br />

wechselnder Besitzverhältnisse erlebte der<br />

Brauneisenbergbau in den Jahren 1811 bis 1860<br />

seine wirtschaftliche Blüte.<br />

1868 ging auch im württembergischen Teil des<br />

Neuenbürger Erzreviers durch die Konkurrenz des<br />

billigen, mit Steinkohle verschmolzenen Eisens, der<br />

<strong>Bergbau</strong> auf den Eisenerzgängen zu Ende.<br />

Die Einstellung der Erzlieferungen wurde durch<br />

einen Brief des Obersteigers Jungk vom 30. Mai<br />

1866 an die königliche Hüttenverwaltung in Friedrichstal<br />

gemeldet. Nachdem die letzten Schichtlöhne<br />

ausgezahlt waren, wurde am 25. Juli 1868 die<br />

<strong>Bergbau</strong>kasse von Neuenbürg abgeschlossen. Bis<br />

1898 erhielten nur noch wenige Witwen und<br />

Rentner Unterstützungsgelder aus der Knapp-<br />

<strong>Bergknappe</strong> 4/94<br />

Seite 18

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