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Bergknappe Nr. 70 - Bergbau Silberberg

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9.<br />

Unkontrolliert ausströmendes Erdgas konnte sich<br />

entzünden und dann entweder in riesigen Flammensäulen<br />

emporschiessen oder sogar explodieren.<br />

Doch mit Hilfe der Vergaser liess sich das Gemisch<br />

über ein Rohrleitungssystem zu den angeschlossenen<br />

Brunnen leiten. Hier wurde das Gas entzündet und<br />

brannte mit etwa 40 cm hoher Flamme. Damit liessen<br />

sich die Verdampfungspfannen für die Salzproduktion<br />

erhitzen. Für den Hausgebrauch beschränkte sich die<br />

Nutzung von Erdölprodukten auf Oellampen und<br />

Fackeln. Ueber die Verwendung von Bambusrohren als<br />

Butangasflaschen im chinesischen Hinterland gibt es<br />

einzelne Berichte von Wissenschaftlern.<br />

7. Porzellanherstellung im<br />

3. Jahrhundert n. Chr.<br />

Gewöhnliche Töpferware wird aus Ton hergestellt und<br />

in einem Brennofen bei Temperaturen zwischen 500<br />

und 1'150° gebrannt. So entsteht die niedriggebrannte<br />

Irdenware bzw. das höhergebrannte Steinzeug.<br />

Porzellan ist etwas anderes. Es besteht aus reinem Ton,<br />

dem Kaolin und wird bei Temperaturen von etwa<br />

1'280° gebrannt. Dieses Material ändert bei<br />

ausreichender Temperatur seine physikalische<br />

Zusammensetzung. Bei diesem Prozess der Verglasung<br />

wird es lichtdurchlässig und absolut wasserdicht. Die<br />

Porzellanherstellung gelang den Chinesen zu einem<br />

vergleichsweise frühen Zeitpunkt. Porzellan enthält<br />

viel Feldspat.<br />

Das Alkali im Feldspat setzt als Flussmittel die<br />

Verglasungstemperatur des Tons herab, und das darin<br />

enthaltene Silizium verbessert die Lichtdurchlässigkeit<br />

des Porzellans nach der Verglasung. Mit Porzellanstein<br />

werden auch Hochtemperaturglasuren hergestellt, die<br />

ebenfalls ein starkes Flussmittel in Form von Holzasche<br />

oder Kalk enthalten, damit die Glasur bei den zur<br />

Porzellanherstellung erforderlichen Temperaturen<br />

verglast. So entsteht Porzellan, welches häufig<br />

durchscheinend ist. Ein arabischer Kaufmann schrieb<br />

851 n. Chr. folgendes über das chinesische Porzellan:<br />

"In China gibt es einen ganz feinen Ton, aus dem<br />

Vasen hergestellt werden, die so lichtdurchlässig sind<br />

wie Glasflaschen. Obwohl die Vasen aus Ton sind,<br />

sieht man von aussen das Wasser in ihnen."<br />

Argwöhnisch hütete man die Geheimnisse der<br />

Porzellanherstellung. Portugiesen brachten 1520 die<br />

erste chinesische Porzellanerde nach Europa. Nun<br />

wurden Versuche angestellt, selbst Porzellan<br />

herzustellen. Aber erst im 18. Jahrhundert war in<br />

Europa die Entwicklung des Verfahrens zur Porzellanherstellung<br />

abgeschlossen - also etwa 1'<strong>70</strong>0 Jahre<br />

nach der Erfindung durch die Chinesen.<br />

8. Moderne Geologie, 2. Jahrhundert n. Chr.<br />

James Hutton (1726 - 1797) war der Begründer der<br />

modernen Geologie. 1785 veröffentlichte er sein Werk<br />

"Theorie der Erde", in dem zum ersten-<br />

67 Traditionelle chinesische<br />

Brennofen zur Porzellanherstellung<br />

(Gemälde aus dem<br />

späten 18.Jh.).<br />

<strong>Bergknappe</strong> 4/94 Seite 32

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