Bergknappe Nr. 70 - Bergbau Silberberg

Bleigewinnung in der Antike
Stefan Meier, Zug
Fortsetzung 9
2.12 Africa, Mauretania (Nr. 32 - 34)
Es sind geologisch-tektonische, geschichtliche und
ethnische Gemeinsamkeiten sowie die spärlichen
Zeugnisse der bergbaulichen Aktivitäten, die es
rechtfertigen, diesem letzten noch zu behandelnden
Gebiet nur ein Kapitel zu widmen. Betrachtet wird ein
Grossraum mit einer Ost-West Erstreckung von über
1600 km, der heute auf den Territorien der Staaten
Tunesien, Algerien und Marokko liegt. In römischer
Zeit setzte sich diese Region, die in dieser Arbeit auch
als Nordafrika oder Maghreb bezeichnet wird, aus den
Provinzen Africa (bzw. Africa Proconsularis),
Numidia, Mauretania Caesariensis und ganz im
Westen, Mauretania Tingitana zusammen. Die
Abgrenzung in Ost (Syrtis minor, Golf von Gabes)
und West
(Oceanus occidentalis) ist klar zu ziehen. Im Süden
kann die Grenze nicht genau festgelegt werden. Sie ist
aber anhand zahlreicher Legionslagerstandorte
einigermassen nachvollziehbar. Nordafrika wurde den
Küsten entlang schon ab dem 12./11. Jh. v. Chr. bis
über das Fretum Herculeum (Strasse von Gibraltar)
hinaus von seefahrenden Phöniziern besiedelt, und es
ist erstaunlich, dass diese sogar in Essaouira
(31°31'n/9°47'w, Südmarokko) einen Stützpunkt
besassen. Die im 9. Jh. v. Chr. gegründete Stadt
Carthago wurde bald zum politischen und wirtschaftlichen
Zentrum der phönizischen Einflusssphäre
in Nordafrika. Eine blühende Wirtschaft und
militärische Macht waren der Prospektion und
Erschliessung von Bergwerken förderlich. Die
Karthager betrieben daher nicht nur in ihrem
32) Gebel Ressas
33) Djebba
34) Bni Madène (Beni Maden)
C) Carthago
Ch) Caesarea (Cherchell)
E) Essaouira
M)
T)
V)
Mahdia
Tingis (Tanger)
Volubilis
Bergknappe 4/94 Seite 26