Bergknappe Nr. 70 - Bergbau Silberberg
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Werkzeug bewegenden Bergmannes übertragen<br />
wurde, dar. Das Blatt besteht aus einem festen und<br />
zähen, die Spitze aus gehärtetem Stahl. Das Eisen<br />
beschreibt einen Bogen, der vom Ellenbogen oder<br />
auch von der Achsel des die Keilhaue führenden<br />
Bergmannes als Mittelpunkt bestimmt ist und in<br />
den auch das Oertchen fällt (vgl. Bild 1). Der<br />
Querschnitt des Blattes kann als Quadrat mit<br />
scharfen oder gebrochenen Ecken, sowie als<br />
längliches Viereck ausgebildet sein. Statt der Spitze<br />
kann die Keilhaue auch eine rechtwinklig auf<br />
dem Helm verlaufende sog. Schärfe aufweisen,<br />
wonach diese als "Breithaue" bezeichnet wurde. Der<br />
Helm aus festem, zähem Holze wurde aus Eschen-,<br />
Jungeichen- oder Buchenholz gefertigt und sollte<br />
bequem mit der Hand umspannt werden können.<br />
Die Doppelkeilhaue (vgl. Bild 4) endigt in zwei<br />
Spitzen und weist den Vorteil vollkommener<br />
Ausgewogenheit auf beiden Seiten des Helmes auf.<br />
Der Schrämenhammer, Spitzhammer, Berghammer,<br />
das Haueisen oder Knappeisen (Bild 6)<br />
fällt ebenfalls unter die Keilhauen und unterscheidet<br />
sich davon nur, dass das Eisen rückwärts jenseits<br />
des Helmes ebenfalls verlängert ist, wodurch<br />
dessen eines Ende einen Spitzkeil a), das andere<br />
einen Fäustel b) bildet. Der eigentliche<br />
Schrämhammer wie er in Bild 5 dargestellt ist, wird<br />
vorzugsweise im Gangbergbau zum Schrämen<br />
allein oder mit dem sog. Schrämspiess zusammen<br />
angewendet. Als Berghammer benutzt man das<br />
Gezähe auch bei der Hereintreibearbeit. Der Helm<br />
befindet sich bei allen Schrämhämmern nicht in der<br />
Mitte des Eisens, sondern teilt es in zwei ungleiche<br />
Teile, von denen das Fäustel das kürzere und der<br />
Spitzkeil das längere ist. Die Keilhaue wurde je<br />
nach Art des zu bearbeitenden Gesteins in<br />
verschiedenen Grössen und Gewichten von 2,5 - 6<br />
kg verwendet, stets mit beiden Händen geführt,<br />
wobei die linke den Helm am unteren Ende f), die<br />
rechte denselben weiter höher in g) fasste. Die<br />
Keilhauenarbeit bestand aus dem<br />
Q<br />
<strong>Bergknappe</strong> 4/94 Seite 22