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Mitteilungen der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft eV

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Nützlingseinsatz<br />

Albert, R., Landesanstalt für Pflanzenschutz, Reinsburg Str. 107, D-70197 Stuttgart,<br />

e-mail: reinhard.albert@lfp.bwl.de<br />

Die Schlupfwespe Encarsia formosa wird in großem Umfang zur<br />

biologischen Bekämpfung <strong>der</strong> Weißen Fliege im Unterglasanbau angewandt.<br />

In Weihnachtssternen soll sie nach Angaben von Gärtnern und Beratern nicht<br />

mehr wirken. Eigene Beobachtungen belegten, dass die Schlupfwespen im<br />

Gewächshaus nach einer Confidor ® -Anwendung tatsächlich ihre Wirte nicht<br />

mehr ausreichend parasitierten. In Versuchen unter praxisnahen Bedingungen<br />

mit Trialeurodes vaporariorum und einem Imidacloprid-resistenten Stamm<br />

von Bemisia tabaci wurde dem Phänomen nachgegangen.<br />

Es zeigte sich bei einer Reihe von Pflanzenauswahlversuchen mit verschiedenen<br />

Pflanzenschutzmitteln, dass die Schlupfwespe E. formosa in <strong>der</strong> Lage<br />

ist, Pflanzenschutzmittel olfaktorisch zu unterscheiden. Dies ließ sich auch<br />

mit Olfaktometer-Versuchen belegen. In weiteren Versuchen parasitierte die<br />

Schlupfwespe auf unbehandelten Poinsettien beide Weiße Fliege-Arten sehr<br />

gut. Schon eine einzige Anwendung von Confidor ® schaltete die Leistung <strong>der</strong><br />

Schlupfwespe aber über mehrere Wochen hinweg vollständig aus. Der<br />

Imidacloprid-resistente Bemisia tabaci-Stamm vermehrte sich dagegen<br />

unbehin<strong>der</strong>t weiter. Der Zeitraum, nach <strong>der</strong> sich erste, ganz wenige<br />

Parasitierungen zeigten, lag deutlich über 40 Tage. Die Parasitierungsrate<br />

blieb auch anschließend weiterhin im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle<br />

extrem niedrig. Confidor ® regte die Weiße Fliege auch zum Verlassen <strong>der</strong><br />

behandelten Pflanzen an, wie die stark gestiegenen Leimtafelfänge<br />

signalisierten.<br />

Die häufige Anwendung von Confidor ® im Unterglasanbau bedeutet eine<br />

beachtliche Gefährdung <strong>der</strong> dort praktizierten biologischen Bekämpfung. Da<br />

Confidor ® hier in vielen Fällen keine Wirkung mehr bei <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong><br />

Weißen Fliege Bemisia tabaci zeigt, dafür die Schlupfwespe nicht o<strong>der</strong> nur<br />

mit sehr großer Verspätung aktiv werden kann, gefährdet das Mittel den<br />

Nützlingseinsatz im Unterglasanbau stark. Auf die Anwendung von Confidor<br />

WG ® 70 sollte in diesem Bereich generell verzichtet werden.<br />

Beobachtungen zur Fortbewegung, Paarung und Eiablage <strong>der</strong><br />

räuberischen Weichwanze Dicyphus errans WOLFF (Heteroptera, Miridae,<br />

Dicyphinae) im Botanischen Garten <strong>der</strong> TU Dresden<br />

VOIGT, D. 1 , KÖHLER, G. 2 , POHRIS, V. 1 , 1<br />

TU Dresden, Institut für Waldbau und<br />

Forstschutz, Pienner Str. 8, D-01737 Tharand, e-mail: dagmarvoigt@web.de;<br />

2<br />

Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft, Fachbereich Integrierter<br />

Pflanzenschutz, Stübelallee 2, D-01307 Dresden<br />

Im Rahmen einer Diplomarbeit über die räuberisch lebende Weichwanze<br />

Dicyphus errans WFF. wurde das einheimische Insekt begleitend zu den<br />

durchgeführten Untersuchungen über einen Zeitraum von 2,5 Jahren<br />

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