Beiratssitzung 02.03.06

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Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre -Präambel: Soziokulturelle und ethische Bildung - • Soziokulturelle/ethische Bildung - Rahmen der Identitätsentwicklung - Wahrnehmung als Individuum und gleichzeitig als Teil der Gesellschaft - Werte als Orientierungsgrundlage und Sinnfindung für die eigene Lebensgestaltung - Pluralität der Sinn- und Bedeutungszusammenhänge kennen und tolerieren - Soziale Bindungsfähigkeit entwickeln - Konfliktfähigkeit entwickeln • Basale soziokulturelle Bildungsprozesse - Angenommensein und Sich-Verlassen-Können in frühen sozialen Bezügen - Emotionalität und Bedürfnislage als Basis des Lernens: Übernahme von Sprach- und Handlungsmustern in subjektiv bedeutsamen Situationen - Erste Erfahrungen der Selbstwirksamkeit in sozialen und sachlichen Bezügen - Erste Erfahrungen im Rollenhandeln - Wertorientierungen über Bezugspersonen als emotionale Erfahrungen • Elementare soziokulturelle Bildungsprozesse - Fähigkeit, in Abhängigkeit vom kognitiven Niveau über sich und die Welt zu reflektieren - Kooperations- und Aushandlungsprozesse durch sprachliche Interaktionen - Erste Einsichten in Rollenanforderungen und Entwicklung der Perspektivübernahme - Interessenbildung durch aktive Auseinandersetzung mit Phänomenen aus Natur und Gesellschaft - Differenzierung der Emotionalität und Wertschätzung eigener und fremder Leistungen Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat, Erfurt am 02.03.2006 47 Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre -Präambel: Soziokulturelle und ethische Bildung - • Primare soziokulturelle Bildungsprozesse - Anerkennung und Akzeptanz von Verschiedenheit - Anerkennen der objektiven Bedeutung normativer Forderungen - Verbalisieren eigener Interessen und Bedürfnisse - Strategien des Aushandelns in Konfliktsituationen - Kritische Reflexionsfähigkeit über soziokulturelle Bezüge - Freundschaften • Kontextbedingungen - soziokulturelle Bildungsprozesse sind individuell - Kulturelle und soziale Heterogenität - Vielfalt der Lebenslagen und Lebensformen - Besonderheiten sozioökonomischer Hintergründe - ... Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat, Erfurt am 02.03.2006 48 24
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre -Tabelle: Basale soziokulturelle und ethische Bildung - Dimensionen von Bildung Emotionalität Basale Bildung Personal (Individuelles Bildungsrecht, Sicht/Situation des Kindes) - Das Kind erlebt sich als Teil einer Beziehung, es nimmt eigene Bedürfnisse und Gefühle wahr und lernt, Grundemotionen zu differenzieren. - Frühkindliches Autonomiestreben ist Kennzeichen dafür, dass sich das Kind als eigenständige Person erlebt. - Es kann Gefühle zunehmend regulieren und Bedürfnisbefriedigung aufschieben (Anfänge der Selbstbeherrschung). - Mitgefühl geschieht so, als ob es dem Kind selbst passieren würde. - Es zeigt Kränkung bei Ungerechtigkeit und Stolz bei Lob. - Das Kind reagiert auf die Gefühle anderer und zeigt erste Ansätze von Sympathie und Hilfsbereitschaft, Mitleid, Zärtlichkeit Sozial (Klima und Konsens in der Gruppe) - Das Kind erlebt eine Umwelt, die sich ihm wertschätzend und wohlwollend zuwendet. - Die ersten Bezugspersonen gestalten verlässliche und stabile Beziehungen, in denen sich das Kind aufgehoben und vertraut fühlt. - Gefühlen und Emotionen des Kindes, seinen Bedürfnissen und Äußerungen wird Aufmerksamkeit geschenkt und sie werden wohlwollend erwidert. - Erwachsene und Kinder nehmen Äußerungen des Kindes auf, reagieren und ermöglichen so die Erfahrung, Teil einer Beziehung zu sein. Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat, Erfurt am 02.03.2006 Sachlich (Ressourcen und Perspektiven) - In alltäglichen Interaktionen nimmt das Kind nonverbale und verbale Aisdrucksmittel wahr und erkennt sie wieder . Es ordnet sie eigene, später fremden Gefühlen zu. - Worte für Emotionen werden verstanden und langsam selbst erprobt und angewandt. - Erste Handlungsmuster (Regulationsstrategien) werden in Abhängigkeit vom kulturellen Hintergrund und eigenen Erfahrungen übernommen: z.B. die Art und Weise des Tröstens, aber auch des Ärgerns. - Im Alltag wird erfahren, dass Dinge wertvoll sind ( Zerstören macht traurig). 49 Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre -Tabelle: Basale soziokulturelle und ethische Bildung - Dimensionen von Bildung Welche Bildungsangebote stehen dem Kind zu? Personal (Individuelles Bildungsrecht, Sicht/Situation des Kindes) - Das Kind braucht die Erfahrung einer sicheren Bindung, um von dieser aus neugierig und aktiv die Welt zu erkunden. -Es erfährt körperliche Nähe und fühlt sich durch die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse sicher. -Beim „Blick in die Welt“ braucht es noch Rückversicherung. - Es lernt erste Entscheidungen zu treffenund reagiert emotional bei Widerstand Sozial (Klima und Konsens in der Gruppe) - Eltern und Geschwister als zentrale Bezugspersonen schaffen eine Atmosphäre, in der das Kind Gegenseitigkeit, Vertrauen und Freude in Beziehungen erlebt - Soziale Partner zeigen eigene Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche. Sie geben dem Kind die Sicherheit, dass es eigene Gefühle zeigen kann. Sie helfen durch nonverbale Zuwendung und Gespräche über Gefühle dabei, dass eigene Gefühle erkannt werden können. - Wichtig sind mehrere Bezugspersonen, dies hilft, das „Fremdeln“ besser zu überwinden. Das Kind braucht berechenbare und zuverlässige Partner, die es in seinen individuellen Besonderheiten erkennen. Sachlich (Ressourcen und Perspektiven) - Normatives Rollenhandeln geben Muster vor, wie die Art und Weise des Gefühlsausdrucks erwartet wird. - Das Kind lernt, Bedeutungszusammenhänge zwischen seinem Gefühl und den Ausdrucksmitteln kennen. - Die räumlich-materiellen Bedingungen beeinflussen die emotionalen Zustände : Licht, Ruhe, Schlaf- und Rückzugmöglichkeiten, Erholung und Entspannung, gemeinsame Mahlzeiten, Zeit -Spiegel Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat, Erfurt am 02.03.2006 50 25
Seite 1 und 2: Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahr
Seite 23: Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahr
Seite 33 und 34: Abb. Bildungsorte und Lernwelten 12

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