Beiratssitzung 02.03.06
Beiratssitzung 02.03.06
Beiratssitzung 02.03.06
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Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tagungsprogramm -<br />
• Vormittag:<br />
-Vorstellung des Bildungsverständnisses<br />
-Vorstellung der Struktur des Bildungsplans<br />
-Vorstellung & Diskussion der Bildungsbereiche:<br />
„Sprachliche und schriftsprachliche Bildung“ und<br />
„Ästhetisch – gestaltende Bildung“<br />
• Nachmittag:<br />
-Vorstellung & Diskussion der Bildungsbereiche:<br />
„Musikalische Bildung“, „Mathematische Bildung“,<br />
„Naturwissenschaftliche Bildung“, „Soziokulturelle und ethische<br />
Bildung“ und „Gesundheitliche und motorische Bildung“<br />
-Ausblick & Zeitschiene<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
1<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Gliederung der Präsentation -<br />
• Bildungsverständnis<br />
• Struktur des Thüringer Bildungsplans<br />
• Struktur Kapitel 2: Bildungsbereiche<br />
-Struktur der Präambeln<br />
-Struktur der Tabellen<br />
• Exemplarische Vorstellung der<br />
verschiedenen Bildungsbereiche<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
2<br />
1
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Bildungsverständnis -<br />
• Weltbezüge und Kompetenzen<br />
• Bildungsorte und Lernwelten<br />
• Bildungsmodalitäten<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
3<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Struktur des Thüringer Bildungsplans -<br />
• 1. Erziehungswissenschaftliche<br />
Grundlagen<br />
• 2. Bildungsbereiche<br />
• 3. Kontexte<br />
• 4. Qualitätssicherung und<br />
Qualitätsentwicklung<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
4<br />
2
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
–Struktur Kapitel 2 -<br />
• Bildungsbereiche<br />
◦ Sprachliche und schriftsprachliche<br />
Bildung<br />
◦ Gesundheitliche und motorische Bildung<br />
◦ Mathematische Bildung<br />
◦ Naturwissenschaftliche Bildung<br />
◦ Soziokulturelle und ethische Bildung<br />
◦ Ästhetisch-gestaltende Bildung<br />
◦ Musikalische Bildung<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
5<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Struktur der Präambeln -<br />
Für jeden Bildungsbereich:<br />
• Kurze Beschreibung des Bildungsbereiches<br />
• Bündige Zusammenfassung grundlegender<br />
pädagogischer und entwicklungspsychologischer<br />
Wissensbestände, differenziert nach:<br />
-Basale … Bildungsprozesse<br />
-Elementare … Bildungsprozesse<br />
-Primare … Bildungsprozesse<br />
• Kontextbedingungen<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
6<br />
3
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Struktur der Tabellen -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in<br />
der Gruppe)<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
(Basale/Elementare/<br />
Primare) Bildung<br />
Welche<br />
Bildungsangebote<br />
stehen dem Kind<br />
zu?<br />
In welchen<br />
pädagogischen<br />
Settings erfolgen<br />
diese Angebote?<br />
Welche konkreten<br />
Angebote sollen<br />
gemacht werden?<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
7<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
• Filmsequenz 1<br />
Aus: „Im Frühlicht“ – ein Film von<br />
Donata Elschenbroich & Otto Schweitzer,<br />
Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend, 2005<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
8<br />
4
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
Bildungsbereich<br />
Sprachliche und<br />
schriftsprachliche Bildung<br />
Prof. Dr. Ada Sasse,<br />
Universität Erfurt<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
9<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Sprachliche und schriftsprachliche Bildung -<br />
• Sprache ermöglicht Verständigung und Verstehen<br />
- Kommunikative Funktion von Sprache und Schrift<br />
- Voraussetzungen und Bedingungen des Spracherwerbs<br />
• Basale sprachliche Bildungsprozesse<br />
- Frühe Interaktionen durch Blickkontakt, Gesten, Stimme<br />
- Gemeinsames Interesse (Kind-Erwachsener/Kind-Kind) an der Welt<br />
- Erwerb erster Wörter und grammatischer Strukturen<br />
- Frühe Begegnung mit Schrift<br />
• Elementare sprachliche Bildungsprozesse<br />
- Differenzierte Interaktionen mit Gleichaltrigen; kreativer Sprachgebrauch/<br />
Neuschöpfung von Wörtern und grammatischer Formen<br />
- Kooperations- und Aushandlungsprozesse durch sprachliche Interaktionen<br />
- Schaffung fiktiver Situationen durch Sprache (Rollenspiel/Erzählen)<br />
- Nachdenken über Sprache<br />
- Erste Einsichten in Funktion und Struktur von Schrift<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
10<br />
5
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Sprachliche und schriftsprachliche Bildung -<br />
• Primare sprachliche Bildungsprozesse<br />
- Tradierung der Schriftkultur durch Erwachsene<br />
- Eröffnung neuer Erfahrungs- und Handlungsräume (fremde<br />
Lebenswelten; innerpsychische Prozesse) durch Schrift<br />
- Schrift als Medium der Verständigung mit anderen und mit sich selbst<br />
- Gedankliche Analyse/Kategorisierung sprachlicher Phänomene<br />
- Ineinandergreifen der Entwicklung mündlicher und schriftlicher<br />
Ausdrucksmöglichkeiten<br />
• Kontextbedingungen<br />
- Sprachliche Bildungsprozesse sind individuell<br />
- Kulturelle und soziale Heterogenität<br />
- „Medienkindheiten“<br />
- …<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
11<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare sprachliche und schriftsprachliche Bildung -<br />
Elementare<br />
Bildung<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
- Intensive sprachliche Interaktionmit<br />
Kindern &<br />
Erwachsenen<br />
- Austausch über konkrete<br />
Dinge, Gedanken und Gefühle<br />
- Gestaltung fiktiver Situationen<br />
durch Sprache<br />
- Entdecken der Schönheit von<br />
Sprache; Experimentieren &<br />
Spielen mit Sprache<br />
- Nachahmen von Lesen und<br />
Schreiben, Interesse an<br />
Zeichen, Symbolen und<br />
Schriften<br />
- Entdeckung der Mehrsprachigkeit<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
- Zusammensein mit anderen<br />
Kindern und Erwachsenen<br />
- Situationen, in denen<br />
Verständigungs-,<br />
Aushandlungs- und konflikthafte<br />
Prozesse bewältigt werden<br />
müssen<br />
- vielfältige Gelegenheiten für<br />
Rollenspiele<br />
- Zeit, Muße und Geduld für<br />
Erzählen und Zuhören<br />
- Erwachsene sind interessierte<br />
Gesprächspartner, sie können<br />
als kompetente Leser und<br />
Schreiber erlebt werden<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
- Alltag ist reich an Gesprächsanlässenund<br />
beinhaltet auch<br />
andere als die jeweilige<br />
Familiensprache<br />
- Kinder und Erwachsene<br />
beziehen sich gemeinsam auf<br />
Schriftliches und erforschen<br />
gemeinsam Verwendungsformen<br />
von Zeichen und<br />
Schriften<br />
- Kind hat unterschiedliche<br />
Dinge, die der Schriftkultur<br />
angehören, in seinem<br />
persönlichen Besitz<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
12<br />
6
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare sprachliche und schriftsprachliche Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Welche<br />
Bildungsangebote<br />
stehen dem<br />
Kind zu?<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
- Kind erfährt sich als<br />
kompetenter Gesprächspartner;<br />
seine Meinungen,<br />
Gedanken und Fragen sind<br />
wichtig<br />
- Seine Vorschläge werden<br />
mit andern Erwachsenen/<br />
Kindern diskutiert<br />
- Kind kennt Bedeutung<br />
ausgewählter Zeichen, kann<br />
im Alltag mit Zeichen und<br />
Schriftlichem umgehen<br />
(z.B. eigener Name)<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
- Kinder und Erwachsen begegnen<br />
sich in der Interaktion auf<br />
Augenhöhe<br />
- Grundlegende Verhaltensformen<br />
(Äußerung der eigenen<br />
Meinung, Widerspruch) sind für<br />
Kinder und Erwachsene<br />
verbindlich<br />
- Kinder diktieren Nachrichten<br />
und Briefe; ältere Kinder und<br />
Erwachsene lesen vor<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
- Kommunikationsfreudige<br />
Umwelten, „schrifthaltige“<br />
Alltagssituationen<br />
- Gespräch und Unterhaltung,<br />
Fragen und<br />
Antworten, Erzählen sind<br />
alltäglich bedeutsam<br />
- Kinder haben Bücher, sie<br />
bekommen Briefe,<br />
Karten, Emails; können<br />
unterschiedlichste<br />
Schreibutensilien ausprobieren<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
13<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare sprachliche und schriftsprachliche Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
In welchen<br />
pädagogischen<br />
Settings<br />
erfolgen diese<br />
Angebote?<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des<br />
Kindes)<br />
- Kinder interagieren<br />
sprachlich in sehr unterschiedlichen<br />
Situationen<br />
(bekannte/fremde Kinder<br />
und Erwachsene)<br />
- Kinder wissen, dass sie<br />
durch ihre Äußerungen<br />
etwas bewirken können<br />
- Sprechen mit Muße und<br />
Spaß: Kinderwitze,<br />
Quatschgeschichten…<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in<br />
der Gruppe)<br />
- Vorlese-, Diskussions- und<br />
Erzählrituale<br />
- Sprechsituationen im<br />
Dialog, in Kleingruppen, vor<br />
größerem Publikum<br />
- Erweiterung des eigenen<br />
Wissens im Gespräch<br />
(„Expertenbefragung“)<br />
- Beginnen und Aufrechterhalten<br />
von Gespräch und<br />
Erzählung in unbekannten<br />
Situationen<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
- Umgebung ist so ausgestattet,<br />
dass Kinder in Projekten<br />
Dinge/Zusammenhänge auch<br />
langfristig erforschen können<br />
- Für die Eigenthemen der<br />
Kinder gibt es interessierte<br />
Gesprächspartner<br />
- Neue Erkenntnisse können<br />
präsentiert und kommuniziert<br />
werden (Dokumentationen,<br />
Berichte, Poster …)<br />
- In der Umgebung bestehen<br />
Möglichkeiten zum Recherchieren<br />
(Materialien, Bücher,<br />
PC…)<br />
14<br />
7
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare sprachliche und schriftsprachliche Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Welche<br />
konkreten<br />
Angebote<br />
sollen<br />
gemacht<br />
werden?<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
- Kind hat Lieblingsgeschichten und –<br />
reime<br />
- Kinder sammeln Lieblingsnamen &<br />
Lieblingswörter, die sie sich<br />
aufschreiben lassen und<br />
zeichnerisch umsetzen<br />
(„Luftdrehkreuz“)<br />
- Autokennzeichen notieren<br />
- Freude an Wiederholungen:<br />
Vorlesen, Hörbücher, eigene<br />
Aufnahmen mit Kinderrecorder<br />
- Schreib- und Lesesituationen<br />
werden im Rollenspiel nachgestaltet<br />
- Sprachspiele, Wortlängenvergleiche,<br />
Anlautübungen<br />
- Gestaltung von Schriften,<br />
Buchstaben, Plakaten etc.<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens<br />
in der Gruppe)<br />
- Kinder haben Mitspracherecht<br />
- Kinder haben Lesepaten<br />
(Erwachsenen,<br />
älteres Kind)<br />
- Kinder nehmen auch<br />
über neue Medien<br />
Kontakt auf (Telefon,<br />
Computer)<br />
- Kinder untersuchen<br />
gemeinsam historische<br />
Schriften und Schreibformen<br />
- Kinder gestalten<br />
Reime, Gedichte,<br />
Geschichten szenisch<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
- Material- und Kostümfundus<br />
für Rollenspiele<br />
- Erkunden „schrifthaltiger“<br />
Situationen: Post, Bahnhof,<br />
Bibliothek, Laden…<br />
- Unterschiedliche Schreibmaterialien:<br />
Schiefer, Ton,<br />
Wachs, Papier, Sand…<br />
- Unterschiedliche Papiere<br />
selbst schöpfen und binden<br />
- Individuelles Papier- und<br />
Schriftmuseum (Sammlung<br />
von Alltagspapieren, Überschriften,<br />
Autogrammen von<br />
Verwandten und Freunden…)<br />
15<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
Bildungsbereich<br />
Ästhetisch - gestaltende Bildung<br />
Prof. Dr. Ana Dimke,<br />
Universität der Künste, Berlin<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
16<br />
8
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Ästhetisch-gestaltende Bildung -<br />
• Sehen und Gestalten ermöglichen individuelle<br />
Artikulation<br />
- Bedeutung von Wahrnehmen und Verändern<br />
- Entwicklung der visuellen Fähigkeiten<br />
• Basale gestalterische Bildungsprozesse<br />
- von Anfang an Wahrnehmung der Umgebung und das Bedürfnis sich<br />
mitzuteilen<br />
- Interaktion über Blickkontakt, Fixieren von Dingen mit den Augen,<br />
Verfolgen eines Blicks<br />
- Entwicklung des Interesses an Gegenständen<br />
- komplexe emotionale Äußerungen von reichem Gefühlsleben<br />
- Auge-Körper- bzw. Auge-Hand-Koordination<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
17<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Ästhetisch-gestaltende Bildung -<br />
• Elementare gestalterische Bildungsprozesse<br />
- Ausdifferenzierung der Individualität in Bildern oder Objekten<br />
- Kommunikation über Bilder<br />
- Präsentation und sprachliche Gestaltung von gestalterischen Tätigkeiten<br />
- selbsttätige Einordnung von Wahrgenommenem und Gesehenem<br />
- Vertrauen in die gestalterischen Fähigkeiten<br />
- Interesse an Materialerfahrungen<br />
• Primare gestalterische Bildungsprozesse<br />
- weitere Individualisierung im Umgang mit dem Material, mit der Wirklichkeit,<br />
mit sich selbst<br />
- Material-Interesse führt zum Spielen, Ausprobieren von und Experimentieren<br />
mit allen sich bietenden Gegenständen, Mitteln und Medien<br />
- kommunikativer Austausch über Sichtbares und Unsichtbares wie<br />
Gedanken, Empfindungen<br />
- Erstes Philosophieren über Bilder, Wahrnehmung, Kunst<br />
- Verschränkung von sprachlichem und gestalterischem Vermögen<br />
- Kontextualisierung von Gesehenem und Erfahrenem<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
18<br />
9
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare ästhetisch-gestaltende Bildung -<br />
Elementare<br />
Bildung<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
-Lust und Neugier an<br />
bildnerischen und<br />
gestalterischen Fähigkeiten<br />
-Kommentieren von Malen,<br />
Zeichnen und Gestalten<br />
-Erzählen über Bilder<br />
-Vertrauen in Fähigkeiten<br />
etwas zu um oder neu zu<br />
gestalten<br />
-Erweiterung von<br />
Ausdrucksmöglichkeiten<br />
-Experimentieren mit<br />
Materialien und Medien.<br />
-Versprachlichung von<br />
Eindrücken<br />
-Bewusstes Gestalten<br />
-Kennen lernen von Künstlern<br />
und Kunstwerken<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
-Verschiedenheit von Bildern und<br />
Objekte sehen<br />
-Akzeptanz eines anderen<br />
Bildes<br />
-Anerkennung des Kindes mit<br />
seinem Bild<br />
-Sichtweisen anderer kennen<br />
lernen und neue Bezüge<br />
herstellen<br />
-Sehen-lernen über genaues<br />
Beobachten und Zuhören<br />
-Nuancierung und Differenzierung<br />
durch die gemeinsame<br />
Betrachtung mit Erwachsenen<br />
von Kunstwerken in Katalogen,<br />
in Museen oder in Künstlerateliers<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Große, durchgängige Atelierräume<br />
-Platzangebot für gleichzeitige<br />
Gruppenarbeit und Einzelbetreuung<br />
-Platz um Bilder und Objekte<br />
eine Zeit lang stehen zu lassen<br />
-Regale zum Archivieren<br />
-Herstellen von Ausstellungssituationen<br />
-großer Material-Fundus<br />
-Außenbereich<br />
19<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare ästhetisch-gestaltende Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Welche<br />
Bildungsangebote<br />
stehen dem<br />
Kind zu?<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
-als künstlerisches Material gilt<br />
Alles; neben dem freien<br />
Experimentieren soll vermittelt<br />
und erlebt werden:<br />
-Grundverständnis von Farben<br />
und Formen<br />
- Zeichnen eines Menschen<br />
-Techniken mit Stiften und<br />
Pinseln Schere, Messer,<br />
Werkzeugen<br />
-Bedienen von Medien<br />
-Das Sprechen über Bilder<br />
-Kunstbetrachtung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
-Kinder lernen voneinander<br />
etwas über:<br />
-Bildinhalte, Materialien, ...<br />
-in gemeinsamen Projekten<br />
-durch das Gespräch über Bilder<br />
lernen die Kinder:<br />
-Qualitäten würdigen, neue<br />
Bezüge herstellen, Unterschiede<br />
erkennen.<br />
-in Museen oder von Künstlern<br />
lernen Kinder Kunst als<br />
essentiellen Beitrag zur Kultur<br />
kennen und wertschätzen<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Zeit zur Betrachtung von<br />
Bildern<br />
-Atmosphäre der Konzentration,<br />
Muße und Ruhe<br />
oder lautes Agieren<br />
-regelmäßige Museums-<br />
Besuche<br />
-eigene Ausstellungen<br />
-Künstler besuchen oder<br />
einladen<br />
-Verschiedene Ausdrucksformen<br />
kennen lernen, u.a.<br />
-großformatiges Malen<br />
-Performance<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
20<br />
10
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare ästhetisch-gestaltende Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
In welchen<br />
pädagogischen<br />
Settings<br />
erfolgen diese<br />
Angebote?<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
-Zeit, Raum und Muße haben,<br />
um sich seinen eigenen Bildern<br />
zu widmen und Kunstwerke zu<br />
betrachten<br />
-Der gestalterische Impuls geht<br />
vom Kind aus<br />
-Dem Kind werden individuell<br />
zugeschnittene, neue oder von<br />
ihm verlangte Arbeitsmittel und<br />
Medien bereitgestellt<br />
-Seine Bilder finden stets<br />
Würdigung und Akzeptanz bei<br />
den Bezugspersonen<br />
-Das Kind wird ermuntert,<br />
seine Bilder stolz zu<br />
präsentieren<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
-Projektarbeit und Bildbesprechungen<br />
in der<br />
Gruppe<br />
-Durch die gemeinsame<br />
Organisation von Arbeitsstrukturen<br />
und gestalterische<br />
Aktionen in Kleingruppen oder<br />
im freiem Spiel entwickelt sich<br />
das Sozialverhalten<br />
-sich in einer Gruppe einem<br />
Gestaltungsprozess anschließen<br />
-Es entstehen so viele<br />
unterschiedliche und verschiedene<br />
Bilder oder<br />
Objekte, wie sich Kinder<br />
beteiligen<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Zum künstlerischen Gestalten<br />
gehören: Platz, Ruhe, Konzentration,<br />
aber auch Spiel und<br />
Aktion<br />
-Phasenwechsel je nach<br />
Gruppe<br />
-Gruppen sind immer wieder<br />
unterschiedlich altersgemischt<br />
oder geschlechtsspezifisch<br />
-Museumsbesuche<br />
-eigene Ausstellungen<br />
organisieren<br />
-Künstler einladen<br />
-wiederkehrende Feste, die<br />
Kinder als Persönlichkeiten mit<br />
ihren Bildern und Objekten<br />
feiern<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
21<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare ästhetisch-gestaltende Bildung -<br />
Welche<br />
konkreten<br />
Angebote<br />
sollen<br />
gemacht<br />
werden?<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
-Motto: „Jeden Tag ein Bild“<br />
(Papier und Stifte ständig<br />
bereithalten)<br />
-Für jedes Kind Arbeitsplatz<br />
-Kunstkataloge, Bilderbücher<br />
-Fachkundige Einführung in<br />
Techniken<br />
-Handhabung von Werkzeugen<br />
und Medien<br />
-Zugang zu Materialfundus<br />
-Angebotenen Dinge werden<br />
frei verwendet, d.h. sie sind nicht<br />
an eine Aufgabe gebunden.<br />
-Alltagsgegenstände als<br />
Spielzeug (Elektroschrott wie<br />
Haushaltsutensilien )<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
-Permanenter Mal- und Arbeitstisch<br />
-Gestaltungszone für Projektarbeit<br />
-Situationen und Aufgaben<br />
Inszenieren, die zur Auseinandersetzungmit<br />
Kunst und<br />
kulturell Geformten herausfordern<br />
-Bereitgestelltes, gesuchtes<br />
oder mitgebrachtes Material<br />
aus der Natur: Holz, Stein,<br />
Muscheln, Sand, Früchte, tote<br />
Insekten ...<br />
-künstlich hergestellt:<br />
Alufolie, Plastik , Papier, Farbe<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Wenn thematisch gearbeitet<br />
wird, soll der Themenkreis so<br />
weit gefasst sein, dass individuelle<br />
Arbeiten entstehen<br />
können<br />
-verschiedene Ausdrucksformen<br />
werden kennen gelernt:<br />
-großformatiges Malen<br />
-Gestalten von Miniaturformaten<br />
-Materialcollagen<br />
-Installationen<br />
-digitale Bilder etc.<br />
-Zum Materialfundus gehören<br />
auch:<br />
-Kunstkataloge<br />
-Bilderbücher zum Thema<br />
Farbe<br />
22<br />
11
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
23<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
Bildungsbereich<br />
Musikalische Bildung<br />
Prof. Dr. Marianne Steffen-Wittek,<br />
Hochschule für Musik, Weimar<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
24<br />
12
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Musikalische Bildung -<br />
• Musik ist nonverbale Kommunikation und Ausdrucksmedium<br />
- Künstlerisch-kommunikative Funktion von Musik<br />
- Musiklernen als geistiger, affektiver und körpersinnlicher Prozess<br />
- Jeder Mensch ist musikalisch<br />
• Basale musikalische Bildungsprozesse<br />
- Musikalische Interaktionen durch Stimme, Blick, Berührung, Bewegung<br />
- Klangerkundungen der Umgebung<br />
- Eigene Lautäußerungen und Bewegungsantworten auf Klänge<br />
- Frühe Begegnung mit musikalischen Zeitverläufen, Intensitäten und Konturen<br />
• Elementare musikalische Bildungsprozesse<br />
- Bedürfnis nach musikalischer „Nahrung“ auf affektiver, sensomotorischer und<br />
kognitiver Ebene<br />
- Erfinden von Musik im Rollen- und Funktionsspiel<br />
- Musik und Bewegung als interaktives Ausdrucksmittel<br />
- Visualisierung von Musik<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
25<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Musikalische Bildung -<br />
• Primare musikalische Bildungsprozesse<br />
- Vertiefender Zugang zur „eigenen“ Musik<br />
- Begegnung mit Musik verschiedener Genres, Epochen, Kulturen<br />
(Wissen und Können)<br />
- Interaktive Improvisationen in Musik und Bewegung<br />
- Komplexere Verarbeitung musikalischer Parameter<br />
- Erkundung musikalischer Lebenswelten/Medien<br />
- Musiklernen nach Gehör/nach Noten<br />
• Kontextbedingungen<br />
- Akustisch-musikalische Geborgenheit im primären Umfeld<br />
- Raum für akustisch-musikalische Erkundungen<br />
- Sozio-kulturelle Heterogenität des Musikerlebens<br />
- Musikalische Kommunikation mit Bezugspersonen<br />
- Musikalische Entfaltungsmöglichkeiten auf vielen institutionellen<br />
Ebenen<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
26<br />
13
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Primare Musikalische Bildung -<br />
Primare<br />
Bildung<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
- Wunsch nach Musikausdruck<br />
- Zunehmende Selbständigkeit<br />
beim Musikhören und<br />
Musikmachen<br />
- Musikpräferenzen<br />
- Körper-sinnliches Erfassen<br />
musikalischer Gestalten/<br />
Figuren<br />
- Interesse für formale<br />
musikalische Phänomene<br />
- Übersetzung musikalischer<br />
Ereignisse in Symbole und<br />
Notenschrift<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
- Zusammenspiel mit<br />
Gleichaltrigen und<br />
Erwachsenen<br />
- Verbale und nonverbale<br />
Verständigung beim<br />
gemeinsamen Musizieren<br />
- Ideen beim Erfinden von Musik<br />
austauschen, verwerfen,<br />
akzeptieren<br />
- Vielfältige musikalische<br />
Spiele und Aktionsmodalitäten<br />
mit PartnerIn und in der<br />
Gruppe<br />
- in Konzerten Musik von und mit<br />
Erwachsenen erleben<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
- Kinder sind im Alltag von<br />
Musik umgeben<br />
- Hörkultur in der Familie und<br />
bei Gleichaltrigen veranlasst<br />
Gespräche, Reflexionen über<br />
unterschiedliche Musik-<br />
Genres, -stile, -kulturen<br />
- Kinder und Erwachsene<br />
erleben gemeinsam Musik<br />
und erforschen<br />
Klangmöglichkeiten<br />
- gemeinsame Übersetzung<br />
von Musik in Bewegung, Bild,<br />
Sprache<br />
- Kinder besitzen Musikmedien<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
27<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Primare Musikalische Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Welche<br />
Bildungsangebote<br />
stehen dem<br />
Kind zu?<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
- Kind begegnet Musik auf vielen<br />
Ebenen und erhält genügend<br />
Zeit und Gelegenheiten für<br />
einen vertieften Zugang<br />
- Kind und Erwachsene<br />
tauschen sich über ihre<br />
Musikvorlieben aus und bleiben<br />
neugierig für Unbekanntes und<br />
Ungewohntes<br />
- Kind ist eingeladen, seine<br />
akustische und musikalische<br />
Umwelt mitzugestalten<br />
- Kind setzt Musik in Bewegung<br />
um umgekehrt<br />
- Kind erfindet Zeichen für<br />
Musik-Parameter, es kennt<br />
Noten<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
- Kinder und Erwachsene<br />
entwickeln gemeinsam<br />
Musikstücke und -programme<br />
- Kinder improvisieren im<br />
Ensemble und spielen oder<br />
singen nach Grafiken<br />
und Noten<br />
- Kinder und Erwachsene hören<br />
gemeinsam Musik<br />
verschiedener Stile, Genres,<br />
Epochen und Kulturkreise<br />
- Kinder und Erwachsene erleben<br />
den aktiven Prozess des<br />
Gestaltens und Interpretierens<br />
von Musik<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
- Bewusste Gestaltung der<br />
akustischen und<br />
musikalischen Umwelt<br />
- In Alltagssituationen<br />
verschiedene Formen<br />
des Hörens bewusst<br />
machen (Weghören,<br />
Nebenbei-Hören,<br />
selektives Hören)<br />
- Singen, Tanzen und<br />
Instrumentalspiel wird in<br />
den Alltag integriert<br />
- Kinder nutzen Stimme,<br />
Bewegung, Musikinstrumente<br />
und -medien<br />
als Ausdrucksmittel<br />
28<br />
14
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Primare Musikalische Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
In welchen<br />
pädagogischen<br />
Settings<br />
erfolgen diese<br />
Angebote?<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
- Vielfältige musikalische<br />
Interaktionen zwischen<br />
Kindern und Erwachsenen<br />
- Kinder erleben sich als<br />
Verursacher von Reaktionen<br />
(eigene Klänge werden von<br />
der Gruppe in Bewegung<br />
umgesetzt; eigene<br />
Bewegung wird von der<br />
Gruppe in Klang umgesetzt)<br />
- Liedtexte werden situativ<br />
verändert, Spaß- und<br />
Quatschlieder erfunden,<br />
Stimmungen in Musik<br />
ausgedrückt<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in<br />
der Gruppe)<br />
- Musikalische Begrüßungsund<br />
Abschiedsrituale<br />
- Mitspiel- und<br />
Vorspielsituationen alleine<br />
und im Ensemble vor der<br />
eigenen Gruppe/einem<br />
Publikum<br />
- Austausch musikalischen<br />
Wissens und Könnens<br />
- Gemeinsame Entwicklung<br />
von Musikprojekten und –<br />
programmen zu<br />
verschiedenen Anlässen<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
- Räume sind klang- und<br />
bewegungsfreundlich<br />
ausgestattet<br />
- Kinder finden Klangobjekte,<br />
Instrumente und Musikmedien,<br />
vor, mit denen sie Musik<br />
erfinden, gestalten und<br />
interpretieren können<br />
- Eigene Musikprodukte werden<br />
aufgenommen, kritisch<br />
analysiert und verbessert<br />
- Wissen über Musik kann<br />
selbständig recherchiert<br />
werden (CD-Booklets, Bücher,<br />
Noten, Computer)<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
29<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Primare Musikalische Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens<br />
in der Gruppe)<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
Welche<br />
konkreten<br />
Angebote<br />
sollen<br />
gemacht<br />
werden?<br />
- Lieblingslieder und –musikstücke<br />
des Kindes finden Berücksichtigung<br />
- Kinder imitieren Lieblingsinterpreten,<br />
und tanzen Videoclips nach<br />
- sie interpretieren ihre Lieblingsmusik<br />
und verändern die Elemente kreativ<br />
- Ungewohnte Musik wird in<br />
künstlerisch-spannungsvoller<br />
Atmosphäre sinnstiftend präsentiert<br />
- Musik wird kreuzmodal verarbeitet<br />
(hörend, in Bewegung, taktil und<br />
visualisierend)<br />
- Musikeindrücke verbalisieren<br />
- Musikparameter vergleichen<br />
und mit körpereigenen und anderen<br />
Instrumenten umsetzen<br />
- Kinder gestalten Musik<br />
nach selbst gewählten<br />
Kriterien<br />
- Kinder erstellen<br />
gemeinsam einen<br />
Fragenkatalog zum<br />
Thema Musik<br />
- Kinder kommunizieren<br />
auch mittels<br />
Musikcomputer und<br />
anderer elektronischer<br />
Medien miteinander<br />
- Kinder setzen sich<br />
gemeinsam mit<br />
historischer Musik<br />
auseinander<br />
- Gut sortierte Ausstattung mit<br />
- Perkussions-, Melodie- und<br />
Harmonieinstrumenten<br />
- Musikraum mit Audio- und<br />
Videoabspiel- und –<br />
aufnahmegeräten<br />
- Erkunden von musikalischer<br />
Umweltverschmutzung in<br />
Bahnhöfen, Kaufhäusern,<br />
Werbung<br />
- Selbstbau von Instrumenten<br />
- Aufnehmen und sammeln<br />
von Alltagsmusik, populäre<br />
Musik, Kunstmusik<br />
(Fernseh- und Werbejingles,<br />
Filmmusik, klassische Musik<br />
in der Werbung etc.)<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
30<br />
15
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
• Filmsequenz 2<br />
Aus: „Im Frühlicht“ – ein Film von<br />
Donata Elschenbroich & Otto Schweitzer,<br />
Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend, 2005<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
31<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
Bildungsbereich<br />
Mathematische Bildung<br />
Prof. Dr. Regina Möller,<br />
Universität Erfurt<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
32<br />
16
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Mathematische Bildung -<br />
• Erkennen mathematischer Muster in Natur und im menschlichen<br />
Umfeld / Erkennen von abstrakten, quantitativen<br />
Zusammenhängen<br />
- Mathematische Muster ermöglichen das Zurechtfinden in der „quantitativen“ Welt<br />
- Mathematische Sprache ermöglicht das Austauschen über mathematische<br />
Muster<br />
• Basale mathematische Bildungsprozesse<br />
- „Quantitative“ Interaktionen mit der Umwelt<br />
- Erste Erfahrungen mit mathematischen Mustern durch Beobachten und Greifen<br />
- Erster Zahlensinn und erste Zahlvorstelllungen<br />
• Elementare mathematische Bildungsprozesse<br />
- Bewusste Wahrnehmungen mathematischer Muster<br />
- Erste Argumentationen zur Mitteilung über logische, mathematische<br />
Denkprozesse<br />
- Nachdenken über mathematische Muster<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
33<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Mathematische Bildung -<br />
• Primare mathematische Bildungsprozesse<br />
- Tradierung mathematischer Muster durch Erwachsene<br />
- Erkundung von Erfahrungs- und Handlungsräumen durch und mit Zahlen<br />
- Mathematische Muster zur Verständigung über die Phänomene in der Umwelt<br />
- Analyse/Kategorisierung mathematischer Muster<br />
- Hinführung zur Abstraktion, logisches Denken<br />
- Fähigkeit, Bezüge zwischen Gegebenheiten aufzuspüren<br />
- Räumliches Vorstellungsvermögen erweitern<br />
• Kontextbedingungen<br />
- Mathematische Bildungsprozesse sind individuelle Konstruktionsprozesse<br />
- Mathematische Bildungsprozesse sind in soziale Kontexte eingebunden<br />
- Kulturelle und soziale Heterogenität<br />
- Einflussnahme durch Fernsehen, Computer und Taschenrechner<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
34<br />
17
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare mathematische Bildung -<br />
Elementare<br />
Bildung<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
-Interaktionen zwischen<br />
Kindern und Erwachsenen<br />
über mathematische Muster<br />
-Über Bedeutungen von Zahlsymbolenund<br />
Größen<br />
(Zeitspannen: z.B. 1 Stunde)<br />
sprechen<br />
-Erste Zählversuche<br />
-Erste Leseversuche von Zahlen<br />
-Erste Rechenversuche<br />
-Erfahrungen im räumlichen<br />
Orientieren reflektieren<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
-Interaktionen zwischen<br />
Kindern untereinander und mit<br />
Erwachsenen<br />
-Erwachsene sind kompetente<br />
Gesprächspartner<br />
-Ansichten über quantitative<br />
Zuordnungen austauschen<br />
-Gelegenheiten zur Argumentation<br />
eigener Erfahrungen mit<br />
mathematischen Mustern<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Unterschiedliche Materialien<br />
zum Zählen und Rechnen, zum<br />
Vergleichen und Zuordnen<br />
-Materialien zum Malen<br />
mathematischer Formen, zum<br />
Formen von Körpern<br />
-Gemeinsam mit Erwachsenen<br />
Tätigkeiten wie Ausschneiden<br />
ausüben<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
35<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare mathematische Bildung -<br />
Welche<br />
Bildungsangebote<br />
stehen<br />
dem Kind<br />
zu?<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des<br />
Kindes)<br />
-Das Kind erfährt sich als ein<br />
kompetentes Mitglied in einer<br />
Gruppe<br />
-Ernstnehmen und Berücksichtigung<br />
seiner Gedanken<br />
und Fragen<br />
-Geduldige Beachtung seiner<br />
Argumentationen und logischenSchlüsse<br />
-Umgang mit den ersten<br />
Zahlen<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
-Gegenseitige Akzeptanz von<br />
Erwachsenen und Kindern<br />
-In Gruppen gemeinsame<br />
mathematische Erfahrungen<br />
machen<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Alltagssituationen bieten<br />
Materialien für mathematischeEinsichten<br />
-Formen zum Legen, Ausschneiden,<br />
Hantieren<br />
-Bücher zum Lesen und<br />
Informieren über mathematische<br />
Muster<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
36<br />
18
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare mathematische Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
In welchen<br />
pädagogischen<br />
Settings<br />
erfolgen diese<br />
Angebote?<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
-Wahrnehmen mathematischer<br />
Muster in unterschiedlichen<br />
Situationen<br />
-Wahrnehmen von Größen<br />
(Zeitspanne, Gewicht, Länge,<br />
Geldwert)<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in<br />
der Gruppe)<br />
-Gemeinsame Aktionen mit<br />
mathematischen Körpern<br />
-Situationen zum Zuordnen,<br />
Zählen<br />
-Situationen zum räumlichen<br />
Wahrnehmen, Orientieren<br />
-Aktionen zum Wahrnehmen<br />
von Größen, erstes Messen<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Passende Umgebung für<br />
mathematische Projekte, zum<br />
Erfahren von mathematischen<br />
Mustern<br />
-Kinder erforschen Muster<br />
und Materialien selbst und<br />
teilen sich mit<br />
-Erfahrungen mit zurückgelegtenWegen<br />
und der<br />
verwendeten Zeit<br />
-Bücher und Materialien<br />
stehen zur Verwendung bereit<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
37<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare mathematische Bildung -<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
Welche<br />
konkreten<br />
Angebote<br />
sollen<br />
gemacht<br />
werden?<br />
-Materialien zum Bauen,<br />
Auftürmen, Konstruieren und<br />
wieder Auseinandernehmen<br />
-Behälter (offene Würfel,<br />
Zylinder) in allen Formen und<br />
Farben<br />
-Mathematische Material (z.B.<br />
Montessori)<br />
-Bücher zu Zahlen, Formen,<br />
Körper<br />
-Messlatte für Körpergrößen,<br />
Kalender, Waagen<br />
-Kinder spielen zusammen mit<br />
den Materialien<br />
-Gruppenkalender für besondere<br />
Ereignisse (Geburtstag..)<br />
-Kinder besprechen Alltagssituationen<br />
(Hausnummern …)<br />
-Kinder decken den Tisch<br />
(zuordnen von Besteck…)<br />
-an konkreten, unterschiedlichen<br />
Materialien<br />
-Regalen zum Einordnen und<br />
Ordnung halten<br />
-Farben zum Malen<br />
-Spielplatz zum Laufen,<br />
Rennen, Spielen mit Sand und<br />
Wasser<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
38<br />
19
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
Bildungsbereich<br />
Naturwissenschaftliche Bildung<br />
Prof. Dr. Regina Möller,<br />
Universität Erfurt<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
39<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Naturwissenschaftliche Bildung -<br />
• Erkennen von naturwissenschaftlichen, botanischen und<br />
technischen Phänomenen<br />
- Sinnerschließender und erforschender Umgang mit unterschiedlichen<br />
Phänomenen in der belebten und unbelebten Natur und im menschlichen<br />
Umfeld<br />
- Durch Fragen stellen zur Erkenntnis<br />
- Durchführung von Experimenten<br />
• Basale naturwissenschaftliche Bildungsprozesse<br />
- Mit allen Sinnen erfahrbare Interaktionen mit der belebten und unbelebten<br />
Natur und des menschlichen Umfeldes<br />
- Erste Erfahrungen<br />
-mit Phänomenen des Wetters, physikalischer Vorgänge des Wassers<br />
-mit Sonne und Licht<br />
-mit Luft, Wind und Sturm<br />
-in der Küche beim Kochen und Backen<br />
-beim Bauen mit Materialien<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
40<br />
20
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Naturwissenschaftliche Bildung -<br />
• Elementare naturwissenschaftliche Bildungsprozesse<br />
- Bewusste Wahrnehmungen naturwissenschaftlicher Phänomene<br />
- Erste Argumentationen zur Kausalität naturwissenschaftlicher Erscheinungen<br />
- Fragen stellen lernen über naturwissenschaftliche Phänomene<br />
- Vertiefte Erfahrungen mit o. g. Phänomenen<br />
• Primare naturwissenschaftliche Bildungsprozesse<br />
- Tradierung naturwissenschaftlicher Sichtweisen und Erklärungsmodelle durch<br />
Erwachsene<br />
- Beobachten lernen von Naturphänomenen und physikalischen Vorgängen<br />
- Umgang mit technischer Ausrüstung<br />
- Fragender Umgang mit naturwissenschaftlichen Erfahrungen<br />
• Kontextbedingungen<br />
- Naturwissenschaftliche Bildungsprozesse sind individuell<br />
- Naturwissenschaftliche Bildungsprozesse sind eingebettet in soziale Kontexte<br />
- Kulturelle und soziale Heterogenität<br />
- Einflussnahme durch Fernsehen, Computer, Bücher<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
41<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare Naturwissenschaftliche Bildung -<br />
Elementare<br />
Bildung<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
-Wahrnehmungsfähigkeit von<br />
(naturwissenschaftlichen,<br />
technischen, chemischen,<br />
botanischen) Phänomenen und<br />
bei Versuchen zusammen mit<br />
Erwachsenen<br />
-Beobachten und Verbalisieren<br />
von Vorgängen<br />
-Erste Untersuchungen mit<br />
Wasser<br />
-Erste Bauversuche mit<br />
Materialien<br />
-Erstes Hantieren mit<br />
Werkzeugen<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
-Interaktionen zwischen<br />
Kindern untereinander und mit<br />
Erwachsenen<br />
-Erwachsene sind<br />
aufgeschlossene und<br />
kompetente Gesprächspartner<br />
-Austausch über<br />
naturwissenschaftliche<br />
Phänomene<br />
-Gelegenheiten zur<br />
Argumentation eigener<br />
Erfahrungen<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Unterschiedliche Situationen<br />
in der Natur und im Umgang<br />
mit ihr<br />
-Gemeinsam mit<br />
Erwachsenen Beobachten<br />
von Pflanzen und Tieren<br />
-Materialien zum Bauen und<br />
passendes Werkzeug<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
42<br />
21
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare Naturwissenschaftliche Bildung -<br />
Welche<br />
Bildungsangebote<br />
stehen dem<br />
Kind zu?<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
-Kind erfährt sich als<br />
kompetentes Mitglied einer<br />
Gruppe<br />
-Ernstnehmen seiner Gedanken<br />
und Fragen<br />
-Beachtung seiner<br />
Beobachtungen, seiner Fragen,<br />
seiner Schlüsse<br />
-Kind kann Wirkungszusammenhänge<br />
beschreiben<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
-Kinder und Erwachsene<br />
akzeptieren sich gegenseitig beim<br />
Erforschen der Natur<br />
-In Gruppen gemeinsame<br />
Erfahrungen über Ursache und<br />
Wirkung<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Alltagssituationen bieten<br />
Materialien zum<br />
„naturwissenschaftlichen<br />
Erforschen “<br />
-Werkzeuge zum<br />
Experimentieren<br />
-Bücher zum Informieren<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
43<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare Naturwissenschaftliche Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
In welchen<br />
pädagogischen<br />
Settings<br />
erfolgen diese<br />
Angebote?<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des<br />
Kindes)<br />
-Beobachten naturwissenschaftlicher<br />
Phänomene in<br />
unterschiedlichen Situationen<br />
-Beobachten von technischen<br />
Errungenschaften in beruflichen<br />
Situationen<br />
-Beobachten (und Pflegen)<br />
von Tieren im häuslichen<br />
Bereich und im Zoo<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in<br />
der Gruppe)<br />
-Gemeinsame Experimente<br />
-Ausprobieren von<br />
Lösungswegen<br />
-Forschen und Knobeln<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Erfahrungen im Haus und<br />
im Garten<br />
-Kinder erforschen selbst<br />
und teilen sich mit<br />
-Bücher und Materialien<br />
stehen zur Verwendung<br />
bereit<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
44<br />
22
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Elementare Naturwissenschaftliche Bildung -<br />
Welche<br />
konkreten<br />
Angebote<br />
sollen<br />
gemacht<br />
werden?<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des<br />
Kindes)<br />
-Vielfältige Naturmaterialien<br />
-Experimentieren mit technischem<br />
Spielzeug (Waage,<br />
Magnet, Räder, Lupen..)<br />
-Geräte zum Schöpfen und<br />
Gießen von Wasser<br />
-Außengelände zum<br />
Beobachten (Pflanzen und<br />
Tiere)<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in<br />
der Gruppe)<br />
-Kinder experimentieren<br />
zusammen, führen Versuche<br />
durch<br />
-Gruppenkalender für besondere<br />
Ereignisse (Geburtstag)<br />
-Kinder führen gemeinsam<br />
Projekte durch<br />
-Kinder dokumentieren ihre<br />
Erkenntnisse<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Gut sortierte Ausstattung<br />
an konkreten, unterschiedlichen<br />
Materialien<br />
-Außengelände für Anregungen<br />
zu Erfahrungen mit<br />
Wasser u. a.<br />
-Bilderbücher und Sachbücher<br />
zu Naturerscheinungen<br />
-Konstruktionszeichnungen<br />
von technischen Geräten<br />
und Bauwerken<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
45<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
Bildungsbereich<br />
Soziokulturelle und ethische Bildung<br />
Prof. Dr. Roland Merten, Universität Jena<br />
Dr. Ulrike Linkner, ThILLM, Bad Berka<br />
Dipl. Päd. Kerstin Jergus, Universität Jena<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
46<br />
23
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Soziokulturelle und ethische Bildung -<br />
• Soziokulturelle/ethische Bildung - Rahmen der Identitätsentwicklung<br />
- Wahrnehmung als Individuum und gleichzeitig als Teil der Gesellschaft<br />
- Werte als Orientierungsgrundlage und Sinnfindung für die eigene Lebensgestaltung<br />
- Pluralität der Sinn- und Bedeutungszusammenhänge kennen und tolerieren<br />
- Soziale Bindungsfähigkeit entwickeln<br />
- Konfliktfähigkeit entwickeln<br />
• Basale soziokulturelle Bildungsprozesse<br />
- Angenommensein und Sich-Verlassen-Können in frühen sozialen Bezügen<br />
- Emotionalität und Bedürfnislage als Basis des Lernens: Übernahme von Sprach- und<br />
Handlungsmustern in subjektiv bedeutsamen Situationen<br />
- Erste Erfahrungen der Selbstwirksamkeit in sozialen und sachlichen Bezügen<br />
- Erste Erfahrungen im Rollenhandeln<br />
- Wertorientierungen über Bezugspersonen als emotionale Erfahrungen<br />
• Elementare soziokulturelle Bildungsprozesse<br />
- Fähigkeit, in Abhängigkeit vom kognitiven Niveau über sich und die Welt zu reflektieren<br />
- Kooperations- und Aushandlungsprozesse durch sprachliche Interaktionen<br />
- Erste Einsichten in Rollenanforderungen und Entwicklung der Perspektivübernahme<br />
- Interessenbildung durch aktive Auseinandersetzung mit Phänomenen aus Natur und<br />
Gesellschaft<br />
- Differenzierung der Emotionalität und Wertschätzung eigener und fremder Leistungen<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
47<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Soziokulturelle und ethische Bildung -<br />
• Primare soziokulturelle Bildungsprozesse<br />
- Anerkennung und Akzeptanz von Verschiedenheit<br />
- Anerkennen der objektiven Bedeutung normativer Forderungen<br />
- Verbalisieren eigener Interessen und Bedürfnisse<br />
- Strategien des Aushandelns in Konfliktsituationen<br />
- Kritische Reflexionsfähigkeit über soziokulturelle Bezüge<br />
- Freundschaften<br />
• Kontextbedingungen<br />
- soziokulturelle Bildungsprozesse sind individuell<br />
- Kulturelle und soziale Heterogenität<br />
- Vielfalt der Lebenslagen und Lebensformen<br />
- Besonderheiten sozioökonomischer Hintergründe<br />
- ...<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
48<br />
24
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Basale soziokulturelle und ethische Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Emotionalität<br />
Basale<br />
Bildung<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
- Das Kind erlebt sich als Teil einer<br />
Beziehung, es nimmt eigene<br />
Bedürfnisse und Gefühle wahr und lernt,<br />
Grundemotionen zu differenzieren.<br />
- Frühkindliches Autonomiestreben ist<br />
Kennzeichen dafür, dass sich das Kind<br />
als eigenständige Person erlebt.<br />
- Es kann Gefühle zunehmend<br />
regulieren und Bedürfnisbefriedigung<br />
aufschieben (Anfänge der<br />
Selbstbeherrschung).<br />
- Mitgefühl geschieht so, als ob es dem<br />
Kind selbst passieren würde.<br />
- Es zeigt Kränkung bei Ungerechtigkeit<br />
und Stolz bei Lob.<br />
- Das Kind reagiert auf die Gefühle<br />
anderer und zeigt erste Ansätze von<br />
Sympathie und Hilfsbereitschaft, Mitleid,<br />
Zärtlichkeit<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
- Das Kind erlebt eine Umwelt, die<br />
sich ihm wertschätzend und<br />
wohlwollend zuwendet.<br />
- Die ersten Bezugspersonen<br />
gestalten verlässliche und stabile<br />
Beziehungen, in denen sich das Kind<br />
aufgehoben und vertraut fühlt.<br />
- Gefühlen und Emotionen des<br />
Kindes, seinen Bedürfnissen und<br />
Äußerungen wird Aufmerksamkeit<br />
geschenkt und sie werden<br />
wohlwollend erwidert.<br />
- Erwachsene und Kinder nehmen<br />
Äußerungen des Kindes auf,<br />
reagieren und ermöglichen so die<br />
Erfahrung, Teil einer Beziehung zu<br />
sein.<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und Perspektiven)<br />
- In alltäglichen Interaktionen nimmt<br />
das Kind nonverbale und verbale<br />
Aisdrucksmittel wahr und erkennt<br />
sie wieder . Es ordnet sie eigene,<br />
später fremden Gefühlen zu.<br />
- Worte für Emotionen werden<br />
verstanden und langsam selbst<br />
erprobt und angewandt.<br />
- Erste Handlungsmuster<br />
(Regulationsstrategien) werden in<br />
Abhängigkeit vom kulturellen<br />
Hintergrund und eigenen<br />
Erfahrungen übernommen: z.B. die<br />
Art und Weise des Tröstens, aber<br />
auch des Ärgerns.<br />
- Im Alltag wird erfahren, dass<br />
Dinge wertvoll sind ( Zerstören<br />
macht traurig).<br />
49<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Basale soziokulturelle und ethische Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Welche<br />
Bildungsangebote<br />
stehen<br />
dem Kind<br />
zu?<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
- Das Kind braucht die Erfahrung<br />
einer sicheren Bindung, um von<br />
dieser aus neugierig und aktiv die<br />
Welt zu erkunden.<br />
-Es erfährt körperliche Nähe und fühlt<br />
sich durch die Befriedigung seiner<br />
Grundbedürfnisse sicher.<br />
-Beim „Blick in die Welt“ braucht es<br />
noch Rückversicherung.<br />
- Es lernt erste Entscheidungen zu<br />
treffenund reagiert emotional bei<br />
Widerstand<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der Gruppe)<br />
- Eltern und Geschwister als zentrale<br />
Bezugspersonen schaffen eine<br />
Atmosphäre, in der das Kind<br />
Gegenseitigkeit, Vertrauen und Freude<br />
in Beziehungen erlebt<br />
- Soziale Partner zeigen eigene<br />
Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche.<br />
Sie geben dem Kind die Sicherheit,<br />
dass es eigene Gefühle zeigen kann.<br />
Sie helfen durch nonverbale<br />
Zuwendung und Gespräche über<br />
Gefühle dabei, dass eigene Gefühle<br />
erkannt werden können.<br />
- Wichtig sind mehrere Bezugspersonen,<br />
dies hilft, das „Fremdeln“<br />
besser zu überwinden. Das Kind<br />
braucht berechenbare und zuverlässige<br />
Partner, die es in seinen individuellen<br />
Besonderheiten erkennen.<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
- Normatives Rollenhandeln<br />
geben Muster vor, wie die Art<br />
und Weise des<br />
Gefühlsausdrucks erwartet<br />
wird.<br />
- Das Kind lernt, Bedeutungszusammenhänge<br />
zwischen<br />
seinem Gefühl und den<br />
Ausdrucksmitteln kennen.<br />
- Die räumlich-materiellen<br />
Bedingungen beeinflussen die<br />
emotionalen Zustände : Licht,<br />
Ruhe, Schlaf- und Rückzugmöglichkeiten,<br />
Erholung und<br />
Entspannung, gemeinsame<br />
Mahlzeiten, Zeit<br />
-Spiegel<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
50<br />
25
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Basale soziokulturelle und ethische Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und Perspektiven)<br />
In welchen<br />
pädagogischen<br />
Settings<br />
erfolgen diese<br />
Angebote?<br />
- Kindern in emotionalen<br />
Situationen helfen, ihre Gefühle<br />
zu erkennen.<br />
- Entsprechend ihrer<br />
sprachlichen Möglichkeiten an<br />
Gesprächen beteiligen.<br />
- Möglichkeiten des Spielens<br />
und Gestaltens schaffen, in<br />
denen Kinder ihren Gefühlen<br />
freien Ausdruck verleihen<br />
können<br />
- Sog. „Sauberkeitserziehung“<br />
als stark emotional besetzter<br />
Lernprozess<br />
- Aktivitäten/Projekte zu<br />
unterschiedlichen Gefühlen und<br />
deren Ausdrucksformen, wie sie<br />
für die Differenzierung der<br />
Grundemotionen (Wut, Trauer,<br />
Angst, Fröhlichkeit...) gebraucht<br />
werden.<br />
- Sensorische Möglichkeiten<br />
nutzen, um positive emotionale<br />
Zustände erlebbar zu machen,<br />
z.B. beim Wickeln.<br />
- Liebkosungen, Hautkontakte in<br />
dem vom Kind gewünschten<br />
Maß geben.<br />
- Beobachten und verbalisieren<br />
der Gefühle.<br />
- Konfliktsituationen beobachten<br />
und bei Bedarf Hilfen geben.<br />
- Sicherheit durch Rituale und<br />
Gewohnheiten im Tagesablauf<br />
gewähren: Schlafens- und<br />
Essenszeiten...<br />
- Ungestörtes Spielen ermöglichen<br />
- Erkunden des eigenen Körpers<br />
zulassen<br />
- Kuscheltiere/Puppen zum<br />
Ausleben emotionaler Zustände(der<br />
Teddy, der nicht gewaschen werden<br />
darf...)<br />
- Funktion des „Saugers“ –wie<br />
lange ist dieser nötig?<br />
- Medien: Lieder, Märchen,<br />
Gedichte, Reime, Bilderbücher, die<br />
die Gefühlswelt der Kinder deutlich<br />
machen<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
51<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Basale soziokulturelle und ethische Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Welche<br />
konkreten<br />
Angebote<br />
sollen<br />
gemacht<br />
werden?<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des<br />
Kindes)<br />
- Massagen<br />
- Gesichter malen<br />
- Materialerfahrungeninitiieren<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in<br />
der Gruppe)<br />
- Spiele, die das Entfernen<br />
und Wiederkommen zum<br />
Inhalt haben (Hochwerfen,<br />
Fallen, Auffangen, Verstecken,<br />
Schaukeln, Fliegen)<br />
- Singen<br />
- Märchen, Geschichten<br />
erzählen<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
- Kleine Aufgaben im Alltag<br />
übernehmen<br />
- Regeln selbst finden lassen<br />
- Rollenspiele, in denen<br />
regelhafte Abläufe geübt<br />
werden<br />
- Wieder erkennen symbolischer<br />
Ausdrücke für „froh,<br />
traurig, ängstlich“<br />
- „Der kleine Angsthase“<br />
- „Weißt du eigentlich, wie lieb<br />
ich dich habe?“<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
52<br />
26
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
Bildungsbereich<br />
Gesundheitliche und motorische Bildung<br />
Prof. Dr. Georg Neubauer,<br />
Fachhochschule Jena<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
53<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Gesundheitliche und motorische Bildung -<br />
Körper<br />
• Kinder drücken Ihre Gefühle körperlich aus<br />
• Kinder stimulieren ihren Körper<br />
• Kinder suchen Körperkontakt<br />
• Kinder erfahren, dass es zwei körperlichgeschlechtlich<br />
verschiedene Menschen gibt<br />
• Erwachsene müssen den körperlichen Gefühlen<br />
und Wünschen Rechnung tragen<br />
• Kinder erfahren soziale Stereotype in Hinblick auf<br />
Körper (z.B. Aussehen, Geschlecht)<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
54<br />
27
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Gesundheitliche und motorische Bildung -<br />
Ernährung<br />
• Essen ist die erste wichtige Kontaktaufnahme in der<br />
neuen Umwelt<br />
• Erhalten Kinder Nahrung, verschafft das Vertrauen<br />
in die Welt<br />
• Essen verschafft Wohlbefinden und soziale<br />
Kontakte<br />
• Gesunde Ernährung fördert Kinder und gibt ihnen<br />
die Kraft, sich geistig und körperlich zu bewegen<br />
• Kinder entwickeln einen eigenen Geschmack und<br />
Standpunkt darüber, was sie gern essen<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
55<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Präambel: Gesundheitliche und motorische Bildung -<br />
Bewegung<br />
• Kinder bewegen sich, um für sich die Welt<br />
zu erobern<br />
• Kinder, die sich bewegen, fühlen sich<br />
physisch, psychisch und sozial wohl und<br />
bleiben und werden eher gesund<br />
• Bewegung regt das Gehirn an und lässt<br />
neue Nervenzellen wachsen<br />
• Bewegung stärkt das Körperbewusstsein<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
56<br />
28
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Basale gesundheitliche und motorische Bildung -<br />
Basale<br />
Bildung<br />
Personal<br />
(Individuelles Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
Kinder erfahren, dass sie Hunger<br />
haben und reagieren darauf.<br />
Danach erweitern sie ihren<br />
Horizont und greifen sich andere<br />
Dinge, die sie zuerst noch in den<br />
Mund stecken. Am Ende der<br />
basalen Entwicklung trinken<br />
Kinder alleine und essen<br />
unabhängig mit dem Löffel.<br />
Kinder erfahren, dass sie durch<br />
Bewegung sich etwas nähern und<br />
ergreifen können. Hierzu richten<br />
sie sich alleine auf und können<br />
selbständig gehen.<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
-Kinder erfahren, da ist jemand,<br />
der meinen Hunger stillt.<br />
-Ich werde versorgt und<br />
trockengelegt.<br />
-Ich kann mich bewegen und<br />
werde bewegt.<br />
-Andere Personen können<br />
körperliches Wohlbefinden<br />
erzeugen. Dabei erfährt es<br />
Verlässlichkeit von Beziehungen,<br />
z.B. wenn sein Bedürfnis nach<br />
Zärtlichkeit erfüllt wird.<br />
-Kindern wird Mut gemacht, bei<br />
ihrem Bemühen nach<br />
Selbstständigkeit.<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Bewegung führt zu<br />
Selbstvertrauen und<br />
Selbstwertgefühl. Bewegung<br />
im Raum führt nicht nur zur<br />
Raumaneignung,<br />
-sondern verbessert die<br />
räumliche Orientierung.<br />
Bewegung verbessert den<br />
Austausch von Botenstoffen im<br />
Gehirn und lässt neue<br />
Nervenzellen wachsen.<br />
-Körperliche Aktivität<br />
normalisiert nicht nur die<br />
biochemischen Kreisläufe,<br />
sondern lässt in Organen und<br />
Geweben neue Zellen<br />
heranwachsen.<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
57<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Basale gesundheitliche und motorische Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Welche<br />
Bildungsangebote<br />
stehen<br />
dem Kind<br />
zu?<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des<br />
Kindes)<br />
-Kindern wird die Möglichkeit<br />
gegeben, sich im Spiel zu<br />
vertiefen und Handlungen<br />
ungestört zu wiederholen.<br />
Sie spielen in sich<br />
versunken, schichten<br />
aufeinander, sammeln<br />
zusammen und nehmen<br />
auseinander, auch ihr Essen.<br />
Kinder nehmen gerne<br />
Gegenstände aus Behältern<br />
und legen sie zurück. Sie<br />
genießen Öffnen und<br />
Schließen.<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
-Kindern stehen Erwachsene<br />
zur Seite, denen sie<br />
nachahmen können und die sie<br />
bei alltäglichen Verrichtungen<br />
beteiligen.<br />
-Erwachsene haben eine Hand<br />
für sie frei, wenn sie<br />
Balancieren und Klettern<br />
wollen.<br />
-Durch Spaziergänge<br />
außerhalb des Hauses wird die<br />
Neugierde der Kinder geweckt,<br />
außerhalb des Hause aktiv zu<br />
sein<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Kindern werden<br />
Gegenstände/Spielzeug<br />
offeriert, nach denen sie<br />
greifen und begreifen<br />
können Kindern werden<br />
verschiedene gesunde<br />
Nahrungsmittel offeriert, so<br />
dass sich ihr eigener<br />
Geschmack herausbilden<br />
kann.<br />
-Kinder brauchen Platz und<br />
Raum, in dem sie sich<br />
bewegen können.<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
58<br />
29
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Basale gesundheitliche und motorische Bildung -<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in<br />
der Gruppe)<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
In welchen<br />
pädagogischen<br />
Settings<br />
erfolgen diese<br />
Angebote?<br />
-In der Regel im Elternhaus<br />
werden primäre körperliche<br />
Bedürfnisse von Kindern erfüllt.<br />
Sie können darauf vertrauen,<br />
dass ihnen Erwachsene das<br />
Essen bringen und sie in den<br />
Arm nehmen.<br />
-Allmählich wollen sie aber auch<br />
allein tätig werden, um ihre<br />
Bedürfnisse zu befriedigen.<br />
Hierbei regt sie ihre Umgebung<br />
an und lässt sie agieren.<br />
-Kinder finden einen<br />
pädagogisch anregenden<br />
Raum vor. Erwachsene<br />
vertrauen darauf, dass die<br />
Kinder ihre Interessen<br />
artikulieren und selbständig<br />
aktiv werden. Sie geben<br />
Unterstützung, wenn sie<br />
danach gefragt werden.<br />
-Aber auch das Beobachten<br />
anderer Kinder regt die<br />
Neugierde der Kinder an, so<br />
dass zwischenkindliche<br />
Interaktionen ermöglicht<br />
werden sollten.<br />
-In Still- und Esszeiten können<br />
körperliche und soziale<br />
Kontakte gepflegt werden.<br />
Kinder erfahren Essen als<br />
etwas Sinnliches. Zusammen<br />
baden, Köperpflege usw.<br />
regen Kinder an.<br />
-Kinder entwickeln Vorlieben<br />
und entdecken Dinge, die sie<br />
bevorzugen. Sie suchen<br />
Gegenstände, die sie mögen<br />
und wüschen sie sich, wenn<br />
es ihnen danach ist.<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
59<br />
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Tabelle: Basale gesundheitliche und motorische Bildung -<br />
Welche<br />
konkreten<br />
Angebote<br />
sollen<br />
gemacht<br />
werden?<br />
Personal<br />
(Individuelles<br />
Bildungsrecht,<br />
Sicht/Situation des Kindes)<br />
-Kinder müssen Möglichkeiten<br />
erhalten, Dinge in die Hand<br />
nehmen zu dürfen. Schon bald<br />
greifen und schütteln sie diese<br />
und schlagen sie auf den Tisch<br />
-Sobald sie laufen können,<br />
kundschaften sie ihre<br />
Umgebung aus. Kinder greifen<br />
Dinge von der Erde auf, um sie<br />
zu begreifen.<br />
-Kinder werden ermutigt auch<br />
allein zu essen. Kinder halten<br />
die Flasche, halten einen Löffel,<br />
wenn sie gefüttert werden oder<br />
füttern sich selber.<br />
Dimensionen von Bildung<br />
Sozial<br />
(Klima und Konsens in der<br />
Gruppe)<br />
-Erwachsene ermöglichen<br />
Kindern, Dinge aus ihrer<br />
Umgebung für sich zu nutzen.<br />
Das können Inhalte von<br />
Schubladen, Dosen usw. sein.,<br />
aber auch Treppen,<br />
Sandkästen, Spielplätze usw.<br />
Kinder ahmen Erwachsenen<br />
nach und wollen viele Dinge<br />
des Alltags selber tun, z.B.<br />
Anziehen, Toilette gehen,<br />
Zähneputzen usw.<br />
-Erwachsene geben ihnen die<br />
Zeit und den Rahmen sich<br />
selber auszuprobieren.<br />
Sachlich<br />
(Ressourcen und<br />
Perspektiven)<br />
-Kinder lernen, dass es<br />
unterschiedliche Angebote in<br />
der Ernährung gibt. Sie<br />
erfahren, dass Erwachsene<br />
anders essen und ahmen<br />
diese nach. Dabei entwickeln<br />
sie Geschicklichkeit, die<br />
Essutensilien zu benutzen.<br />
Auch ziehen sie sich<br />
allmählich selbst an und<br />
können ihre Hände und<br />
Gesicht selbst waschen und<br />
selbst die Toilette benutzen.<br />
-Kinder erfahren, dass sie<br />
durch Bewegung sich die Welt<br />
aneignen können.<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
60<br />
30
Thüringer Bildungsplan bis 10 Jahre<br />
-Ausblick & Zeitschiene -<br />
• August 2005 – Juli 2006:<br />
- Erstellung der Erprobungsfassung<br />
- Diskussion mit dem Beirat und TransKiGs<br />
- Begleitende Fachtagungen<br />
• August 2006 – Juli 2007:<br />
- Implementation und Evaluation der Erprobungsfassung in<br />
Kooperation mit TransKiGs<br />
- Begleitende Fachtagungen<br />
• August 2007 – August 2008:<br />
- Fertigstellung der Endfassung<br />
- Begleitende Fachtagungen<br />
Gemeinsame Sitzung von Konsortium und Fachbeirat,<br />
Erfurt am 02.03.2006<br />
61<br />
31
Abb. Weltbezüge und Kompetenzen,<br />
12. Kinder- und Jugendbericht, 2005, S. 115
Abb. Bildungsorte und Lernwelten<br />
12. Kinder- und Jugendbericht, 2005, S. 126
Abb. Bildungsmodalitäten<br />
12. Kinder- und Jugendbericht, 2005, S. 130