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Berliner Leben: Zeitschrift für Schönheit und Kunst

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L<br />

Postlagernde Briefe.<br />

Von Gertrud von Hagen-Vethacl,e.<br />

Nachdrllck verbu!en.<br />

Man hatte sie den Tag iiber nicht abgehoIt;<br />

einige von ihnen waren aber auch erst mit letzter Post<br />

gekommen, <strong>und</strong> nun lagen sie alle den Buchstaben nach<br />

geordnet in den fiir sie bestimmten Abteiiungen des<br />

Briefstiinders.<br />

Der Mond lugte durch die fenster in die stille Poststube<br />

hinein, <strong>und</strong> aIs seine Strahlen die Briefe trafen ,<br />

klangen rnerkwiirdige Tone aus ihnen hervor, ungefiihr<br />

so, aIs wenn sich jemand im Erwachen reckt <strong>und</strong> streckt.<br />

,,'N'Tag", sagte ein grosser weisser Brief. - Wenn<br />

der Mond scheint, ist liir tote Gegenstiinde immer<br />

Tag. - "Ich bewerbe mich um eine Steli e aIs Vertrauensmann<br />

unter Chiffre 1010. - Sin d vielleicht noch<br />

mehrere Korikurrenten da? Das ware mir unlieb!"<br />

.,Sie verstehen wohl von der ganzen Sache nich ts,<br />

da Sie sich so danach driingen", fuhr ihn eine daneben<br />

liegende Poslkarte ano .,Viel ist bei sowas nie zu holen,<br />

hoehstens durch Schwindel; <strong>und</strong> wenn Sie das nieht<br />

raas haben, dann fallen Sie eben rein."<br />

"Meine Herren, ich begreife Sie ganz <strong>und</strong> gar nieht.<br />

Ein Vertrauensmann muss Cavalier sein vom Kopf<br />

bis wr Zehe. Schon das Aeussere solI einnehmen. -<br />

Auch ich bewerbe mich um diese Stellung <strong>und</strong> versichere<br />

Ihnen wenn mir dieselbe zuteil wird, ich werde<br />

nie etwas Unsauberes mitmachen l c, Ein eleganter<br />

Leinenbrief reckte sich hO.chmiitig in die Hohe:<br />

Balon jiinger ist mein Name", sagte er <strong>und</strong> knickte<br />

dann nachliissig zusammen.<br />

"Baron!" flotete eine Damenstimme. "Ach, Herr<br />

Baron, vor acht Tagen Iiess ich eine Heiratsanzeige<br />

il15 Morgenblatt setzen ; aber der Herr, mit dem ich<br />

dlrau'f in Korrespondenz getreten bin, ist nur pen sionierter<br />

Steuerbeamter. "'7' Wenn ich vielleicht Ihre werte<br />

Bekanritschilft machen, konnte, es wiire mir lieber l"<br />

,.Nein", erwiderte der Baron eisig <strong>und</strong> hiillte sich<br />

fortan in tiefes Sch weigen, trotzdem das fraulein sich<br />

kokett in seine Niihe driingte. Der Cavalier hatle<br />

niimlich mit dem ersten Blick bemerkt, dass diese Dame<br />

eine sehr altmodische Handschrift zeigte; - in solchen<br />

fiillen zog .er es stets vor, blind zu sein <strong>und</strong> nicht<br />

lesen zu konnen.<br />

"Wen n Sie 'nen Brautigam haben wolIen, ich bin<br />

Muskętier <strong>und</strong> meine Kochin kocht mir viel zu schlecht,<br />

vielIeicht verstehen Sie's bess er." Eine Postkarte mit<br />

einem Vergissmeinnichtkranz <strong>und</strong> in grossen Buchstaben<br />

"ewig treu" dariiber marschierte heran.<br />

"Lassen sie mich, in Ruhe, ich bin eine Dame,<br />

eine ehrbare Dame l" schrie das friinlein entsetzt.<br />

"Ob ich woh I end lich abgehoIt werde?" klagte ein<br />

feines Stimmchen. Schon seit vier Tagen liege ich hier<br />

<strong>und</strong> vergehe vor Sehnsucht nach meinem Ernst, ich<br />

liebe if1l1 ja so sehrl" - R. 109 war das rosa' Couvert<br />

adressiert. - Wenn dieses Brie.fchen eine Ahnung<br />

hatte - tiiglich kam Herr Ernst R. an den Schalter;<br />

nur forderte er nicht jene Chiffre, sondern E. K. 48.<br />

E. K. 48. langte heute mit letzter Post an, fast<br />

durchsichtiges Papier mit starkern Parfiim, durchzogen.<br />

Die dicke, grosse Schrift konnte man hindurch lesen.<br />

MaxSteidl<br />

der neue Operetten-Tenor des »Apollo-Theater«.<br />

"Teurer Fre<strong>und</strong>,<br />

Gestem beim Spazierenfahren habe ich mir einen<br />

Schnupfen geholt ; es wird besser sein, wir unterlassen<br />

morgen die Naturkneiperei. - Hole mich bitte<br />

abends zum Theater ilb <strong>und</strong> vergiss nicht, ein<br />

hiibschcs Opernglas mitzti.bringen, Du erinnerst Dich<br />

gewiss, mein altes habe' ich verloren.<br />

Sei auch bitte so Heb <strong>und</strong> si eh anliegende Briefe<br />

von meinem Schneider durch. Ich verstehe mich<br />

garnicht auf geschii.ftliche Schreibereien unci bin<br />

im mer sehr froh, wen n mir dies jemand abnehmen<br />

kann. - Adio, siisser Schneck l<br />

Deine fifi."<br />

Der Brief blickte gelangweiIt vor sich hin, lachelte<br />

aber plotzlich sehr fre<strong>und</strong>lich, ais ein flotter H usarenoffizier<br />

hinter ihm erschien.<br />

"Ich halte mich hier auf, meine Gniidigste", begann<br />

derselbe <strong>und</strong> legte seine Hand griissend an die fiinfpfennigmarke,<br />

"weil ich den Backfischstreichen meiner<br />

kleinen Cousine nachkommen muss, die sich absolut<br />

einmal einen postlagernden Brief holen mochte. -<br />

Bitte iiberzeugen Sie sich selbst" was in mir steht:<br />

Holde Cousine, Dein Wunsch erfiiI1t!<br />

, Stets Dein<br />

, von Hardenstein!"<br />

Die starkduftende Dame schiittelte sich vor Lachen.<br />

"Gniidiges friiuleirt", schnarrte der Leutnant wieder,<br />

"Sie haben etwas <strong>und</strong>efinierbares Schickes an sich, was<br />

mich in Begeisterung versetzt. - Gestatten Sie, dass<br />

jch etwas mit Ihnen prorneniere?"<br />

"Aber gewiss, gem l" , Und I1tm spazierte sie :mit<br />

ihm iiber die, Posttische entlang <strong>und</strong> auf dem fussboden<br />

dahin <strong>und</strong> warf dabei Blicke links <strong>und</strong> rechts, aIs ,<br />

wen n sie recht auffallen mochte. - , ,<br />

Drei Briefe von gleicher Herrenhand verfa'sst,<br />

schlenderten ebenfalls sehr kokelt im Zinimer herum.<br />

Sie hatten sich eingehakt <strong>und</strong> plauderten vergniiglich<br />

<strong>und</strong> geheimnisvoll wsammen. AlIe von , demselben<br />

Pą.pier trugen sie verschiedene Aufschriften H. E: 22,'­<br />

Ch. T. 35 <strong>und</strong> G. V. 42.<br />

"Dieses Wiedertreffen hier ist zu nett",. meinte der :<br />

eine Brief. "Nur w<strong>und</strong>ert es mich, H. E. 22, Dich<br />

trotz Deines gestrigen Hierseinsnicht abg'eholt "zu<br />

sehen l"<br />

"Die gute H. E. leistet sich jetzt manchmal derartiges,<br />

sie wird nachlassig. Das kommt davofl, w,enn<br />

die frauen von heutwtage sich der Treue ihrerLiebe<br />

so bombensicher sind."<br />

"Wenn sie ahnte, dass ihr Heino eben uriter<br />

Ch. T. 35. auf eilie ' Annonce geantwortet, in ' dereine<br />

Operettensiingerin den charmanten dunklen Mann sucht,<br />

der mit ihr, auf dem WohltiitigkeitsbalIfiir ' aIJgemeine .<br />

Wohltiitigkeit getanzt <strong>und</strong> , sie nachher ' zum Sekt -ein~<br />

geladen hatl?" ' , '<br />

"Und" ......:. fiel der dritte Brief ein, "dass ich uiiter<br />

G. V. 24 der reichen Erbin friiulein X. zugesandt<br />

werde mit Schwiiren ewiger, treuer Liebe <strong>und</strong> herzlichen<br />

Bitten, aIles daran zu setzen, damit der starrhalsige<br />

Papa endlich "ja" sagt? - Und wisst Ihr,<br />

wie dieses poetischste aIler Schreiben endet? - -<br />

Mein einziges Lieb, tausend Kiisse bis zum niichsten<br />

Wiedersehen, nur Dein H e i n o."<br />

,.jedenfalls habe ich iiltere Anrechte aIs Sie", fiel<br />

dem Redner H. E. 22. pikiert ins Wor.t.<br />

"Was heist iiltere Anre'chte? Von Anrechten kann<br />

da Niemand reden. Anrecht hat nur der Moment."<br />

"Ach, da muss ich aber sehr bitten", fiel ihm wieder<br />

H, E. 22 ins Wort. "Das werden wir schon sehen,<br />

wer mehr Anrecht hat <strong>und</strong> o b ich Anrechte ' ha be.<br />

Wenn ich nicht abgehoIt werde,hat das darin seinen<br />

Gr<strong>und</strong>, weil Heino meinem friiulein bereits ein ganz<br />

sicheres Heiratsversprechen gegeben hat. Schwarz auf<br />

Weis's hat sie einen 'Gruder von mir, sogar mit<br />

orthographischen fehlern, in Hiinden. Da wird Ihnen<br />

Ihr Schwur nichts niitzen, Jieber fre<strong>und</strong>."<br />

"Ihre jungfrau muss sehr altmodisch sein, wenn sie<br />

einem solchen Quatsch Olauben beimisst", spottete<br />

O. V. 24.<br />

"Quatsch! Quatsch hat er gesagtl" kreischte H. E. 22.<br />

"Das ist Tusch, mein Herr. Ich werde Sie ziichtigen."<br />

G. V. 24's Schrift wurde violett vor Schrecken.<br />

"Schutzmann. Schlltzmann!" fing er an zu schreien.<br />

"Nehmt Euch doch in Acht <strong>und</strong> schreit nicht so",<br />

mahnte da eine neue Stimme. "Ma n muss die Polizei<br />

nie in postlagernde Briefe mischen. Ich kann ein Lied<br />

davon sin gen. Denn ich bin der Brief einer Hochstaplerin.<br />

Mit grossen Stempelringen sahen sie die Rednerin<br />

an <strong>und</strong> wussten nicht, ob sie bleiben oder gehen<br />

sollten.<br />

Endlich sagte Ch. T. 35: "Ach erziihlen Sie doch<br />

einen Schwank aus Ihrem <strong>Leben</strong>." ,<br />

."Ich trage die Adresse B. T. 5. - B. T. sind die


2<br />

Antangsbuchstaben ll1einer Schreiberin, No. 5 ihre<br />

letzte Oefiingniszelle. Vierzehn Tage habe ich In einem<br />

Briefkarton in ihrem Zim mer zugebracht <strong>und</strong> dabei fast<br />

alles aus ihrem <strong>Leben</strong> erlauscht. Denn, wenn ihr<br />

Schatz sie besuchte, dann redeten sie von der Vergangenheit<br />

ebenso, wie sie Pliine fiir die Zukunft<br />

schmiedeten. Julie Contine, ' eigentlich heisst sie Julie<br />

Kraut, aber sie hatte vor Jahren einmal in frankreich<br />

gelebt, deshalb hat sie sich umgetauft, ist ein reizendes<br />

Miide!. Ihr Briiutigam gefiillt mir aber noch besser, er<br />

ist voll Liebe <strong>und</strong> Aufmerksamkeit. Erst gestem verehrte<br />

er Julie eine kostbare Brosche. - AliCh ich verdanke<br />

mein Dasein bei der kleinen Schwindlerin seiner<br />

spendenden Hand. Er langte meinen Briefkarton vom<br />

Ladentisch mit erstaun\icher Oewandtheit herunter;<br />

mit einem Wupps steclde er mich in seine grosse<br />

Manteltasche. - Dann zahlte er an der Kasse<br />

25 Pfennig fUr ein Notizbuch <strong>und</strong> verliess das<br />

Oeschiift. .1<br />

"Oott, wie genial", himmelte Ch. T. 35.<br />

Emport sprang ein dicker Brief empor: "Hor' auf<br />

mit Deinen Oaunereien, oder ich arretiere Dich!" -<br />

Ein Schutzmann war's der mit seinen Amtsohren die<br />

Erziihlnugen der Oaunerin nicht liinger mit anhoren<br />

konnte. - Auf seinem Briefumschlag stand" Vertrauensmann<br />

1010." Hinter der hiiufig erscheinenden Annonce<br />

vermutete der Wiichter der Sicherheit eine Schwindelei<br />

<strong>und</strong> wollte diese unter dem Scheine des Selbstbewerbens<br />

ergriinden.<br />

"Oott ich habe ja nur ,,einen Scherz gemacht,"<br />

liichelte der Oaunerbrief. "Die Sache soli ja ein ganz<br />

harmloser Witl sein, den sich meine Dame mit mir<br />

erlaubt. Ihr Oeliebter niimlich - -"<br />

,,0, bitte, kein Wort weiter; die' jungen Damen hier<br />

konnten verdorben w'erden! - Sehen Sie doch, Herr<br />

Schutzmann, wie viele Briefe von zarter Miidchenhand<br />

ringsum lagem <strong>und</strong> leihen Sie mir ihren Beistand! -<br />

Ich benenne mich Helene Weichteling, Missionsdame<br />

zum Schutze von Jungfrauen."<br />

,.Ja, wie kommen Sie zum Postlagern?" fragte alles<br />

erstaunt.<br />

Die iiltliche Dame setzte sich in Positur <strong>und</strong><br />

antwortete feierlich: "In Missionssachen melde ich<br />

mich auf Heiratsannoncen weiblicher Inserenten <strong>und</strong><br />

warne in meinem Schreiben vor den Miinnern, die<br />

lediglich aus Ironie oder in verderblichen Absichten<br />

auf derlei antworten".<br />

"Wo haben Sie den n solche Erfahrungen gemacht?"<br />

Die Dame betrachtete den Vorlauten, einen Studenten,<br />

missbilligend. "An mir natiirlich nicht; ich war immer<br />

besonnen <strong>und</strong> klug; mir sin d, Oott sei Dank, die Miinner<br />

nie gefiihrlich geworden."<br />

Der Soldat mit dem Vergissmeinnichtkranz schmunzelte:<br />

lISie wiirde ich selbst nicht gegen meine jetzige,<br />

schlechtkochende Kochin eintauschen."<br />

Das war zu hart fUr die Brave. Sie fiel in Ohnmacht.<br />

Einige mitleidige Briefe bemiihten sich um sie, die<br />

andern lachten laut auf <strong>und</strong> machten ihre Spiisse. Doch<br />

wolIten sie alle die Missioniirin in der Niihe betrachten<br />

<strong>und</strong> sammelten sich in grossen Haufen um sie herum.<br />

- Der Polizist meinte, Volksversammlungen wiiren<br />

verboten <strong>und</strong> schritt ZlI Verhaftungen - da gab es<br />

einen grossen Skandal, denn dic Briefe waren emport<br />

<strong>und</strong> bemiihten, sich, die Oefangenen zu befreien. Es<br />

kam zu einer regelrechten Balgerei, die sehr, sehr<br />

schlimm hiitte end en konnen, wen n nicht der erste<br />

Morgenschimmer durchs fenster gedningen wiire <strong>und</strong><br />

den ganzen Spuk zerstort hiitte.<br />

Alles stiirmte in seine Regale <strong>und</strong> fiicher; nur die<br />

drei Briefe Heinos hatten in dem Durcheinander alle<br />

Orientierung verloren <strong>und</strong> lagen nun zittemd <strong>und</strong> angstvoll<br />

aufeinander. Oott, wenn nur keine Confusion<br />

entsteht, beteten sie.<br />

Im Laufe des Vormittags meJdete sich eine Dame<br />

unter O. V. 24; dicht hinter ilu eine andere ziemlich<br />

sicher auftretende unter H. E. 22,<br />

ber Postbeamte reichte der ersteren den Brief. Erstaunt<br />

sah er zwei andere dabei liegen. "Nanu? Wie<br />

kommen die denn in das fach?" brummte er. Dann<br />

liichelte er <strong>und</strong> s'agte zu einem Iinks sitzenden KolIegen<br />

halblaut: Alle drei dieselbe Handschrift."<br />

Der Kollege fand im H-Lager keinen Brief H. E. 22.<br />

"Bedaure, nichts da. Muss Schon abgeholt sein. Denn<br />

gestern -"<br />

"H. E. 22?" fragte der erste Beamte. "Da ist er<br />

ja. Liegt hier im O-fach. Schlamperei!"<br />

Die Damen, die' die Unterhaltung mit al1gehort<br />

halten massen sich mit feindlichen Blicken. Jede<br />

schielle auf den Brief der andern. Ja, der Mann hatte<br />

recht: Dieselbe Handschrift.<br />

Sie traten etwas in den Hintergruud <strong>und</strong> erbrachen<br />

ihre Briefe, um sie zu lesen.<br />

Die Empfiingerin von H. E. 22, eine etwas<br />

sanguinische Natur, entriss der anderen pl6tzlich den<br />

O. V. 24 <strong>und</strong> las rasch die letze Zeile: "Mein einziges<br />

Lieb, tausend Kiisse bis :IlUm niichsten Wiedersehen,<br />

nur Dein Heino." Laut schrie sie auf.<br />

"Meine Dame! Was unterstehen Sie sich ?" rief die<br />

Empfiingerin von O. V. 24 emport.<br />

"Was? Was?" keifte die andere. "Da haben Sie<br />

noch einen von lhrem lieino. Einmagerieren kOl1l1en<br />

Sie sich ihn lassen, lhren Heino. So ein Mensch! Und<br />

mir - mir hat er die Ehe versprochen!" Ihr Oesicht<br />

verzog sich zum Weinen.<br />

"Ihnen? Und mich fłeht er in jedem Briefe an, die<br />

Seinige zu werden! Oh! Oh!" Sie las den H. E. 22-<br />

Brief. Einen Augenblick stand sie starf. Dann reichte<br />

sie der andem den Brief zuriick. Mit schwerer Ueberwindung<br />

sagte sie dann: "Darf ich Sie zu einer Tasse<br />

Chokolade bei Telschow einJaden? Wir woli en dort<br />

weiter iiberlegen."<br />

Die andere nickte stumll1, mit zuckenden M<strong>und</strong>winkełn.<br />

So gingen sie schweigend.<br />

Bałd darauf sas sen sie lachend bei Telchow <strong>und</strong><br />

schrieben gemeinsam einen Brief an Ch. O. 36 (42):<br />

Wissen Sie was Sie sind Herr Heino. In unseren<br />

Augen ein g'anz gewohnlicher Mensch. H. E. 22. <strong>und</strong><br />

O. V. 24."<br />

Dann brachten sie den Brief aufs Postamt, wo er<br />

neben dem Heinos an die Operettensiingerin gelegt<br />

wurde.<br />

"Schon war er doch", seufzte H. E. 22."<br />

"Ja, -- aber - eben ein Schwindłer", enischied<br />

O. V. 24, -<br />

Und H. E. 22 <strong>und</strong> O. V. 24 wurden noch die<br />

besten fre<strong>und</strong>innen.<br />

Heute sind sie beide verheiratet<br />

Aber nicht mit Herm Heino, den die Operettensiingerin<br />

gewissenłos rupft.<br />

Sch n eefl ocken.<br />

Sldzze von H. Carlos·Duchow.<br />

Nachdruck verbolen.<br />

Hurra! Der Winter kommt ! Nun diii-ten wir wieder<br />

hinab zur schonen Erde fliegen. In unseren hoheren<br />

Regionen ist's so entsetzlich einsam <strong>und</strong> einseitig.<br />

<strong>Leben</strong> <strong>und</strong> geniessen kann man nur auf der Erde.<br />

Hurra! Ein "Hoch!" dem Nord-West, der uns<br />

formt nnd hinabfUhrt auf das fesie Land.<br />

Hui! Wie er wirbelt <strong>und</strong> uns durcheinander treibt;<br />

nach Nord, Siid, O~t, West! - Ueber, unter <strong>und</strong> nebeneinander!<br />

Wohin wird er uns denn diesmal ft:gen?<br />

Vielleicht wieder nach unserem bekannten, kleinem<br />

Nestchen wo es uns so gut gefallen hat <strong>und</strong> wo wir<br />

so viełerl~i erlebten? Werden wir au ch alle wieder so<br />

gemiitIich bei einander bleiben, wie im vergangenen<br />

J ahre? Oder wird uns der allgewaltige StUl m auseinander<br />

jagen? Wir waren dam ais doch eigentlich eine<br />

recht lustige Oesellschaft kleiner iibermiitiger Schneef1ocken.<br />

Wir haben uns unter den Menschen herrlich<br />

amiisiert <strong>und</strong> lIns mit ihnen immer gut vertragen. Aber<br />

manches, was wir mit anst:hen mussten, stimmte uns<br />

doch auch traurig; so, dass wir hiitten weinen<br />

mogen, - wenn wir Triinen gehabt hiitten. -<br />

Wahrhaftig, Kinderchen! Dort sehe ich schon das<br />

bekannte Kirchłein.<br />

Silberflockchen! Dort lugt auch schon die helle<br />

Oiebel wand hervor, mit den griinen fensterliiden! An<br />

dem hohen Erker sass stets die hiibsche, junge Mutter<br />

mit ihrem Kinde. Das kłeine, blonde Biirschchen<br />

haschte immer nach uns flocken, wenn uns der Wind ,<br />

an die Scheiben trieb <strong>und</strong> seine kłeinen Hiindchen bemiihten<br />

sich dann stets uns festzuhalten.<br />

'<br />

Herzflockchen! An jenem fenster schmolzest du<br />

damaIs durch ein warmes Kinderpatschchen.<br />

Siissflockchen! Erkennst du den grossen Baum an<br />

der Strassenkreuzung? -<br />

Dort stand einst ein hiibscher junger Mann. Sein<br />

schwiirme'risches, blaues Augenpaar schweifte sehnsiichtig<br />

empor nach einer Mans.arde .... dem Schłafg-emach<br />

seiner Ang.ebeteten! Da offnete ellle zarte Ha~?<br />

behutsam das kleIlle fenster' der Mansarde, um em<br />

etwas" hinabfliegen zu lassen ...<br />

" Hui! Wie der ungesti.ime Nord-Ost das "etwas"<br />

erfasste <strong>und</strong> in rasendem Kreisel um den Baum wirbelte.<br />

Und wie es płotzlich gliickstrahlend in des Mannes<br />

Antlitz aufblitzte, der bis dahin regungslos wie eine<br />

Marmorstatlle am Baum gelehnt hatte. Nun aber kam<br />

mil einem Male <strong>Leben</strong> in seine geschmeidigen Olieder.<br />

E1' haschte eifrig nach dem herumwirbelnden"etwas". -·<br />

Aber 'wir flocken hatten unsere tolle Laune. Wir trieben<br />

in sein Oesicht, dass er die Lider schliessen musste<br />

<strong>und</strong> nieht sehen konnte. Wir begruben sogar das e r­<br />

sehnte "etwas" unter unserem schneeigen Teppich.<br />

darnit er' s nicht finden sollte.


3<br />

Doch unser Bemiihen war vergeblich! Er suchte<br />

trotL alledem nach dem "etwas" wie nach einem<br />

Juwel.<br />

Endlieh hatte er. es gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> stiess einen<br />

freudenschrei aus !<br />

Hoch vom Mansardenfenster aber erscholl jetzt ein<br />

silbernes Lachen herab. Der gliickliche finder niiherte<br />

sich nun schnell einer Strassenlateme <strong>und</strong> las bei ihrem<br />

matten Schein voller Entziicken, unbekiimrrert darum,<br />

dass wir ihn neugierig umschwiirmten <strong>und</strong> wie mit<br />

spitzen NadeJn in die Poren stachen. Dabei hatlen<br />

wir es endIich erlauscht, was das sonderbare "etwas"<br />

zu bedeuten hatte. - Es war der erste Liebesbrief von<br />

der Erwiihlten seines Herzens - lInd zugleich ihre Zusage<br />

zu dem erbetenen ersten Rendezvous. - Der<br />

Aermste konnte nieht einmal bis zu Ende lesen, denn<br />

ein Trupp junger Miidchen bog vom Marktplatz in die<br />

Strasse ein. Sie kamen aus der Tanzst<strong>und</strong>e.<br />

Unter Lachen <strong>und</strong> Scherzen wurde das Allerwichtigste<br />

der Saison besprochen, niimlich das Kostiim<br />

fiir den niichsten Maskenball.<br />

"Es lebe der Winter!" jubeIte eine iibermiitige<br />

Briinette.<br />

"Ich weiss es heute schon, aIs was ich mich kleiden<br />

werde." ,<br />

"Nun ?" fragten die Andern neugierig.<br />

"Ich 'kleide mich aIs . .."<br />

Sie konnte nicht weiter sprechen ; da wir flocken<br />

nun ,einmal unseren tollen Tag hatten, so hiillten wir<br />

den kleinen Kobold in dichte Schneewolken. Ja! Wir<br />

wirbelten sogar in das offene Kirschmiiulchen hinein.<br />

"Schneeflocken !" sprudeIte sie endlich miihsam<br />

hervor, - dabei einige unserer kecksten Schwestern<br />

verschluckend. '<br />

;,Schneeflocken?" riefen die anderen Miidchen' erstaunt!<br />

"Ach ja!" pflichteten sie dann bei. ,.Wir wollen<br />

uns alle aIs Schneeflocken kostiimiren! , Das ist neu!<br />

Das ist originell!" klang es lustig durcheinander <strong>und</strong><br />

,des Jubeln's ward kein Ende!<br />

"Au!" schrie plotzIich eine ' schlanke Blondine.<br />

"Das war ein Schneeball! Und gerade an meine neue<br />

Pelzkappe! "<br />

Jetzt wolIten sich die Anderen vor Lachen dariiber<br />

fas t ausschiitten.<br />

Nu'n aber hagelte es mit einem Male von allen<br />

Sdten SchneebiiUe in die muntere Schar.<br />

Darob gesteigerter Jubel! .<br />

In das helle Lachen zarter Miidchenkehlen mischte<br />

sich das sonore Geliichter einer animirten Herrenschar.<br />

Diese 'hatten niimIich beim Verlassen des Restaurimts<br />

die Miidchen schon von ferne kom men sehen <strong>und</strong> den<br />

Scherz verabredet.<br />

Ei! Wie das nun von beirlen Seiten flott in den<br />

weissen Teppich griff. Zarte Miidchenhiinde formten<br />

uns zu Biillen, <strong>und</strong> so flogen wir aIs Wurfgeschosse<br />

hiniiber <strong>und</strong> heriiber. Es wurde eine formIiche Schlacht<br />

geschlagen. Nur dass hier die Ge(roffenen dariiber<br />

vor freude aufjauchzten. Nachgerade erlahmten jedoch<br />

die Hiinde der jungen Miidchen, denn ihre molligen<br />

fingerbegannen zu erstarren. Sie stellten aIs o das<br />

Bombardement ein.<br />

Nun aber wollte die miinnliche Gegetipartei ihren<br />

Sieg auch ausnutzen <strong>und</strong>' den frieden diktieren. - Sie<br />

niiherten sich zu diesem Behufe dem kampfesmiiden<br />

feinde .. . . dieser aber stob unter allerlei neckischen<br />

Rufen eiligst nach allen Windrichtungen auseinander!<br />

Ach l Das war ein herrlicher Winterabend! Und<br />

wir immer so mitten drin im tollsten Jubel.<br />

Das kann man aber auch nur 'auf Erden durchleben,<br />

<strong>und</strong> - auch nur dort, wo gliickIiche Menschen wohnen.<br />

Hernach sdzte der bose Nord-Ost mit furchtbarer<br />

Gewalt ein <strong>und</strong> trieb uns an1)e flocken willenlos vor<br />

sieh her. , ,<br />

Wo wiirde er sich stellen ?<br />

Wohin wird er uns jagen ?<br />

Wie? Nach , dem friedhofe'?<br />

O wie traurig! - Ja. - was sollen wir derm dort ?<br />

Wohl gar ein frisches Grab umhiillen ?<br />

Richtig! Da kniete ja schon ein altes ' MLitterchen<br />

am Grabe ihres einzigen Sohnes. Aber , waft\m lag<br />

denn dieses so fern von den anderen, ,- so einsam<br />

<strong>und</strong> verlassen an der Kirchhofsmauer ? , Der Sohn 'der<br />

armen Wittwe hatle nur drei Tage in der Heimat geweilt.<br />

Er war aus dem fernen Ostasien zuriickgekehd,<br />

wo er, fiir Deutschlands Ehre gefochten <strong>und</strong> geblutet<br />

hatle. Ehe er iiber's Meer zog, war er hi er aIs Miillerbursche<br />

in Stellung gewesen; aber die beiden jungen<br />

Leutchen, - niimIich er <strong>und</strong> seines Meisters Tochlerlein<br />

halten sieh zu lieb gehabt. -<br />

AIs dieses der alte, geizige Miille~ bemerkte, warf<br />

er seinen Geselleri ejnfach zum Hause hinalls. Abel'<br />

das half nichts. - Die Beiden kOl1l1tel1 nun einmal<br />

nicht mehr voneinander lassen.<br />

Da brach unvermuthet der Krieg gegen die Langzopfe<br />

aus. Nun meinten einige ehemalige Regimentskameraden,<br />

der Hinausgeworfene solle 'sich aIs freiwilliger<br />

melden. Kiime er mit Orden <strong>und</strong> 'Ehren, vielleicht<br />

gar mit reicher Beu-te beladen heim, dann werde<br />

der geizige Miiller schon seine Einwilligung geben.<br />

Geleitet von der Mutter Segen <strong>und</strong> den Gliickwiinschen<br />

der Geliebten schwamm er denn 'auch bald<br />

iiber das grosse Weltmeer. Er 'tmumte von einer<br />

glLicklichen Heimkehr <strong>und</strong> von rosiger Zukunft. - Ja,<br />

Triiume!<br />

Einen Orden erhielt er allerdings, sogar eine ganz<br />

besondere Auszeichnung fUr hervorragende Tapferkeit.<br />

- Mit sonstigen Ehren aber war es , schon knapper<br />

bestellt; wie denn iiberhaupt da draussen in China<br />

wenig Ehren zu holen waren. ,- Von reicher Beute<br />

jedoch, - ach du lieber Himmel, da war keine Spurt<br />

Wieder auf vaterlandischem Boden angelangt,<br />

marschierte unser wackerer Chinakiimpfer: trotz 'mancher<br />

zerstorten IIIusion, munter durch den fusshohen Schnee.<br />

Geschrieben, dass er kom me, hatte er garnieht erst,<br />

den n er woli te seine Lieben Liberraschen.<br />

So zog er den n in seine Heimat ein, - sogar<br />

unter Glockengeliiute, da in der Kirche gerade eine<br />

Hochzeit stattfand. Eben wolIte er in eine Seitengitsse<br />

einbiegen, die nach der Mutter Hauschen fiihrte, aIs<br />

ein markerschLittender Schrei an sein Ohr drang.<br />

Die soeben Neuvermahlte war bei seinem Anbliek<br />

ohnmiich:ig in die Arme des Gatten gesunken, der<br />

Liber dieses unvermutett' Zusammentreffen schier ausser<br />

sich vor Zorn ger'iet <strong>und</strong> uns arme flocken ingrimmig<br />

unter seinen fiissen zerstampHe, ' ,<br />

Der pfiffige, alte Miillef hatte tiamIich des Burschen<br />

Abwesenheit kliiglich ausgeniitzt. Er hatte unter Mithilfe<br />

des reiehen Bewerbers um der Tochter Hand das<br />

Geriicht im Orte verbreiten lassen, dass sein ehemaIiger<br />

Geselle in einem Gefecht getotet sei; ~ opwohl der<br />

brave Junge in Wirklichkeit nur schwer verw<strong>und</strong>et<br />

worden war. '<br />

Das arme Miidchen wurde natiirlich auch "voń--den<br />

, lieben Verwandten" <strong>und</strong> son!1tigen "guten Bekannten"<br />

tLichtig gedrangt, bis sie endlich, miirbe gemacht, -<br />

nachgab. Hoffte sie doch de,s Geliebten Tod nicht<br />

lange iiberleben zu miissen.<br />

Da sah sie ihn p\'6tzlich wieder! Da stand er<br />

lebendig vor ihr! - Aber das "Ja" am Altar war soeben<br />

gesprochen! -:- Es wat: zu spiit! Zu ,spiit! -<br />

WeIche' Marter! Die Zukunft von zwei bliihenden<br />

Menschenleben fUr immer vernichtet, durch das entsetzliche<br />

"Zu spat!"<br />

Still ging der ungliickliche, junge Munn davon ...<br />

Kein Laut, keine Klage kam iiber seine bleichen Lippen.<br />

- Dam it er jedoch' nicht so ganz verlas;en sei, gaben<br />

wir flocken ihm das Oeleite bis zur Mutter.<br />

O! Welch ein Wiedersehen! Triinen flossen aus<br />

d en treuen Mutteraugen - aber es waren Schmerzenszahren<br />

iiber den unglUcklichen, einzigen Sohn! -<br />

In qer MLihle aber - ah! da ging es heute hoch<br />

hero Das Protzentul1l wollte sich zeigen.<br />

Wir umwirbelten die Mi.ihle. Inmitten Zechender<br />

sass das junge, bleiche Weib mit starrem, triinenlosen<br />

Blick. ~ Sie 'gegachte des Armen daheim im kleinen<br />

Hiillschen des Ortchens. Der aber hatte nur noch<br />

einen Gedanken: die Gelieble noch ein einzig MaI zu<br />

sprechen, ehe er vielleicht fiir immer -<br />

Heimlich ,verlie5s er sein Lager <strong>und</strong> umscblich bei<br />

dunkler Nacht die Miihle. , Ahnte das junge Weib,<br />

dass er sie erwarten werde? Es schien fast so, -<br />

denn ' nach kurzem standen sie sieh gegeniiber. '<br />

Ach wie' batsie fIehendlichst mit den rLihrendsten<br />

Worten um seine Vergebung, dass sie ihm so bitter<br />

Leid bereitet habe. '<br />

Wir umkreisten des Mannes zuckende Lippen. -<br />

Mit einem tiefen Seufler, reichte , er ihr die zittenlde<br />

Rechk Da wurden wir armen flocken so recht traurig,<br />

aIs wir die Beiden ' so tinglilcklich saheri: Vjele von<br />

uns senkten sich lano'5am zu Boden <strong>und</strong> wolIten garnicht<br />

mehr in Lust u;d freude durch die Liifte wirbeln.<br />

PI6tzlich erschien der junge E~emann mit vom<br />

Trunke ger6tetem Antlitz <strong>und</strong> rief mIt harschem Tone<br />

sein Weib zu sich. Ais dieses sieh nicht von der Stelle<br />

riihrte, ergriff er sie in jiihem Zorn ~eim Handgelenk<br />

<strong>und</strong> zerrte sie in die Miihle. Dem Helmgekehrten aber<br />

rief er h6hnend zu, er solle sieh morgen die Reste von<br />

der Hochzeitstafel holen, um sich einlllal recht satt zu<br />

essen.<br />

Da ,wendete der Gequalte sich ab von d~.m herzzerreissenden<br />

Anblick des ungliicklichen Geschopfes an<br />

des brutalen Mannes Seite <strong>und</strong> gi,ng still seities Weges.<br />

Wiihrend das arme Weib von dem trunkenen Gatten<br />

in wildem Tanze durcb' das Zim mer geschleift wurde,<br />

wo auch die anderen Paare beim Takle der MusiKSich<br />

drehten - fi el an der Kirchhofsmauer ein Schuss durch<br />

die still~ Nacht.<br />

Nach drei Tage~l war er denn beg;raben, er, de!! die<br />

feindlichen Ku


l<br />

Unsere Bilder.<br />

Denn er war unser. Zwanzig Jahre! Seit dem Jahre<br />

1887 fiihrte Direktor Sigm<strong>und</strong> Lautenburg die Leitung<br />

des Berliuer Residenztbeaters. Und mit Erfolg <strong>und</strong> Ruhm.<br />

Ich spreche weoiger von dem Kultu5 der franzosischen<br />

Salonstiicke, die er hier in charakteristhcher Darstellnng<br />

eingefiihrt <strong>und</strong> derell Pilege zweifellos etwas dazu beigetragen<br />

hat, ein gewisses Fluidum zwischen Deutsch!and <strong>und</strong> Frankrei<br />

eh herzustellen, ais .vielmehr von den litenrischen Bestrebun<br />

gen, denen die <strong>Berliner</strong>, bezw. die deutslhe <strong>Kunst</strong> so<br />

ausserordentlich vi e! zu verdanken hat. Es duf Lautenburg<br />

njcht vergesseu werden, dass er Halbe's Jugend zuerst auf<br />

die Biibne brachte <strong>und</strong> da ss er seiner Zeit Ibsen eioe Statte<br />

des Ruh~e~ <strong>und</strong> der Anerkennung bereitete. Nun verlasst'del<br />

, lorbeergekronte Tlieaterleiter <strong>und</strong> der au'ch alsDarsteller SD geschatzte<br />

Kiinstler mit seiner Gemahlin Berlin, um sich in'der<br />

Hauptstadt seiner H'eimat, in Wien, aufs Neue in den ' Dienst<br />

' der theatralischen Kiinste zu stellen. Lautenburg iibernirilmt<br />

die Leitung des Raim<strong>und</strong>theaters. Mogenihm dort<br />

auch fiirder die Musen altfre<strong>und</strong>schaft!ich zur Seite stehen.<br />

....:... Ein fri\hliches stimmungsvolles Bild gibt das tąn:t;lenbaumgeschmiickte,<br />

woblbevolkerte Heim ab, in dem R i ch a r d<br />

s,k o w r o n n e c k im Kreise seiner Familie am Wendepunkt<br />

des Jalire ś wohlgelaunt in die Zukunft s:haut imd geistig<br />

Arm in. Arm mit Kadelburg das Jahrh<strong>und</strong>ert in die Schranken<br />

f'lrder!. Uhd fiirwahr - diese Hoffnungsfreudigkeit <strong>und</strong><br />

'dieser . Mannes-Dichtermut ist begriindet, denn aur den ais<br />

Romanschrift.teller <strong>und</strong> Dramatiker bereits oft Gewiirdigten<br />

stromt jetzt durch "Husarenfieber" der reichste Tantiemen­<br />

Regen. - Unsere Einzelportraits leiten wir mit zweiPersonlichkeiten,<br />

ein, die sich im,Bereiche der Tonkunst einen.geachteten<br />

Namen geschaffen haben. Ma'rgare te Brieger-P alm <strong>und</strong><br />

.Eugen Brieger; ein Ehepaar., .wohnhaft zu Berlin-Schone­<br />

. berg,. jockp.n aIJjahrlich 'zu ih~en Gesan/:l'svortragen zahlreiche<br />

Zuh o r~r nach dem Bechsteinsaal Und die Besucber erfreuen<br />

sich eiries grossen Genusses beim Vortrag der Lieder <strong>und</strong><br />

Duette, tief empJ<strong>und</strong>en <strong>und</strong> klangvoll wiedergegeben von dem<br />

in der musikalischen Welt so gut akkreditierten' Sangerpaare.<br />

- 'Die' Ho'chsaison im musikalischen Reiche 'fordert manches<br />

exotische Talent 'an das Licht inlandischer <strong>Kunst</strong>. Unter<br />

den auslandischen Kiinstlerinnen begrussen wir besonders<br />

M.iss Myrtle Elvyn aIs eine sehr individuell veranlagte,<br />

ausserst begabte Piaoistin. Die Kiinstlerin bat sich ras ch<br />

bei uns <strong>und</strong> in der Welt eingefUhrt - sie bedeutet einen<br />

Fixstern in dem blauen amerikaniscben Banner. - M 'ary<br />

I:Iilgen gehort aIs bervorragendes Mitglied dem Operntheater<br />

des Westens ano Am 27. Mai 1876 in Wiesbade!).<br />

geboren, wurde' ihr, sobald sich ihre stimmliche Begabung.<br />

bemerkbar machte, eine gute facbmannisebe, gesangliche<br />

Ausbildung zli Teil. Im Jahre 1900 wurde die<br />

Sangerin nach erfolgreicher. Tatigkeit an vielen Provinzbiihneo<br />

flir das <strong>Berliner</strong> Centraltbeater verpflicbtet <strong>und</strong> ·war<br />

dann 190~ an das Theater a. d. Wien engagiert. Man lobt ihren<br />

frischen, klaren, angenehm klingenden Mpzzos,opran von treff­<br />

Heher Schulung, ihre deutlicbe Aussprache, sowie Heblicbe<br />

Anmut <strong>und</strong> Decenz. - A ugus t D orsch el ist seit Barnay's<br />

Direktion artistischer Sekretar am Koniglichen Schaus<br />

p i e) h a u s e. Diese Stellung wurde ihmiib'ertragen, nachdem<br />

Paul Lindau die Leitung' des Deutschen Tbeaters ,niedergelegt<br />

'ut;ld alle mit den Mitgliedern des Deutschen Theaters abgeschlossenen<br />

,\Tertrage ge16st hatte., Auch den Vertrag mit<br />

Do'rscher, der bei ihm' aIs Dramaturg wirkte. - Gertrud<br />

von Hagen-Vethacke ist eine bekannte Rez·itatorin <strong>und</strong><br />

begabte Novellistin. In dieser Nummer des <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong><br />

ist sie mit der Skizle: "posthigernde Briefe" vertreten. - Es<br />

ist ein Gewinn, Professor Bormels Atelier einen Besuch<br />

abzustatt, n , Bormel ist einer unserer bedeutendsten <strong>und</strong> vi elseitigsten<br />

Meister der Bildhauerkunst. Eine grosse Seele wir d<br />

in seinen Werken lebendig <strong>und</strong> die Formen <strong>und</strong> Linien seiner<br />

Ergeboisse sind von altklassischer Schooheit. Wie originell<br />

in der Ausflihrung <strong>und</strong> doch die Idealvorstellungen des<br />

deutschen Volke,s treffend, ist die Biiste der preussischen<br />

Konigin Luise, welchen Zauber haucht die Marmorgruppe,<br />

das Waldmarchen aus 7 Diese GlUppe • Wal d­<br />

maJ chen" ist nach Amerika verkal1ft wordeo Dds Reh<br />

<strong>und</strong> der Stor ch gehorte iibrigens dem Bcstand de r Boermel' _<br />

scben Haustie e ano Das neuste \Ved, des Meisters ist<br />

die schlafende Quellennympue. In diesem Werke, da;<br />

schon aIs Tonwodell entzuckend wirk', vereillen sich ideale<br />

Sinnenfreude, Humor <strong>und</strong> entziickende Linienflihrung. Und<br />

auch die modern e Aphrodite weist alle Rdze gottlicher<br />

K"uschheit <strong>und</strong> Formt!nschonheit allf. wie "ie nur ein aus<br />

dem Innersten schafft!nder Dichter, voll <strong>und</strong> ganz Herr ,des<br />

Matel ia15. zu schaffen im Stande ist - Aur de'm Gr<strong>und</strong>stiicke<br />

Scbonhauser Al :ee 141 fand vor einLen Tagen die<br />

Einweihuug des "Frommelheim" stall. AIs Venre er<br />

hatte die Kaiserin ihren Kabinettsrat von Behr-Pinnow<br />

ent5andt. 'Ausserdem war u. a. die Oberhotmeisterin Grafin<br />

von Brockdo . ff anwesend. Das 110ch' sehr. klt!ine, aber<br />

ausdehnungsfahige Haus wird in der Hallptsacbe bescheiciene<br />

Heimstatten alten Kriegern bieten. Auf der Tribline unser; s<br />

Bildes befindet sicb Pfarrer Diestelkamp, der die Eroffnungsrede<br />

bal t nnd allen Beteiliglen seinen Dank Jiir ihre<br />

Mitwirkung ausspricht. - Das sind berlibmte MaJlner der<br />

exakten Wissensl'baft, U n i v er s i t a ts p r o f es s o r e n d er<br />

Chemie, die sic h liebenswiirdig <strong>und</strong> todesveracbtlich von<br />

unserem photog; aphischen BJitz - einer Si hopfung ihrer<br />

eigenen Wi s sen~chaft haben treffen la"sen. V nd es ist uns<br />

g~gonnt , einen Blick in die Laboratorien zu tun, wo so<br />

bedeutungsvolle Versuche zum Wohle der Menscbbeit gemacht<br />

werden, beeinflussend unser kulturdles <strong>Leben</strong> in<br />

kaum geahntem Masse Direktor des l. cbemischen Iostituts<br />

der Universitat ist Geh RegierungsFat ·Professor Dr.<br />

Emil Fischer. Der Gelehrte, 1H5~ zu Euskirchen geboren,<br />

zahlt zu. den fruchtbarsten Forschern auf dt!m Gebiete<br />

der organischen Chemie. Es g.lang ihm, die Konstitution<br />

der Zuckerarten festzustellen <strong>und</strong> die ,Syntese des<br />

Tlaubenzuckers auszuliihren. - Geh. Reg.-Rat P,ofessor<br />

Dr. W. Nernst hat sich aIs Phy,iker einen weit liber<br />

die deutscbe Grenze gehenden Ruf er wOI ben. Er winde<br />

am 25. Juni 1864 zu Briihen geboren, s'udierte in<br />

Zurich, Berlin, Graz, Wiirzburg. Seine Arbeiten<br />

betreffen hauptsachlich das Problem cier galvanischen Stromerzeugung<br />

<strong>und</strong> die Theorie chemischer G eichgewicht~.<br />

Durcb die Herstellung der Nernstlampe drang sein Name<br />

in Laienkreise. - Geh. Reg.-Ral Dr. phi! Siegm<strong>und</strong><br />

Ga b ri e list Abteilungsvorsteser am L ,bemischell Institut<br />

der Universitat. Wir sehen den bedeutenden Gelehrten,<br />

des3en wissenschaftliche Werke in Fachkreis, n hohe Anerkennung<br />

geniessen, in seinem Laboratorium, teoretischpraktischen<br />

Unterricht seinen Schulern erteilend - In<br />

seiner Gelebrtenstube zeigt unser Hild Geh. R, gierungsrat<br />

Prolessor Dr phil. Hermann Wichelhaus Sinnend<br />

blickt das geistige Auge dieses beriihmten Ch mikers in die<br />

Ferne, seinen grossen Kenntnis'en ,<strong>und</strong> ausserordentlichen<br />

Erfahrungen Form zu geben <strong>und</strong> sie ais Basis zu weitel en<br />

Studicn <strong>und</strong> zur Fortentwicklung seiner , Wissenschaft der<br />

hlitwelt zu iiberreicben. - Auch in diesem Heft bringen<br />

wir interessante Szenen aus dem <strong>Berliner</strong> Strassenleben.<br />

Ein grosser Genuss ist dem <strong>Berliner</strong> das Mittags-Concert<br />

im Lustgarten. Sobald die Wache aufgezogen, schwenkt<br />

die Kapelle nach dem Lustgarten ab un 1 , lasst hier ihre<br />

Weisen erschąllen . - Sehr eigenartig wirkt der Strassenverkauf<br />

Unter den Linden. - Die' es Geschaftskleinleben<br />

im Rahrrtp.n weltstadtischen Vefkehrs' unci h .storischer<br />

. '\V'elteo. We.nn, die Verkauf,rin am MOIgen neben der<br />

Un'iver,itaf .Zuckersiisse Apfelsiilen" preislJietet ' oder an<br />

einen kleinen ' zwolfjahrigen <strong>Berliner</strong> Jungen sieh mit der<br />

Of(erte.· wendet : "Salzstange gefallill,Herr Doktor ?· Sehr<br />

origineIl :wirkt auch das Bild zweier Eilboten, die es durch­<br />


J<br />

Direk tor Sicgm<strong>und</strong> Lautenburg <strong>und</strong> GemahIin.<br />

Richard Skowronnek mit Familie.<br />

Spezial.Aulttahl1t.en. /1";'$ ~: BerU;;e;-Le';;;z.f<br />

von R . S ugert, CI:arlotte1'lbterg.<br />

BERLIN'ER LEBEN


G<br />

Margarete Brieger.<br />

Eugen Brieger.<br />

Miss Myrtle Elvyn,<br />

amerikal1ische Pianistin.<br />

Mary Hagen,<br />

(Theater des iVes tem).<br />

August D6rscheJ,<br />

artistischer Sekretar des KOl1igl. Schallspielhal1ses.<br />

Gertrud von Hagen-Vethacke,<br />

die Verfasseriu l1userer Novelle "PostIagernde Briere".<br />

BERLINER LEBEN


7<br />

K6nigin Luise.<br />

'vValc1marchen.<br />

Schlafencl e Q Llellen-Ny mphe.<br />

Aphrodile.<br />

Aus denl Atelier des Professor Eugen Bormel.<br />

BERLINER LEBEN


Die Einweihung des "Frommelheim", Schonhauser Allee 141.<br />

Spe:ial·A1I/naI1 11te fiir's .Ber/illeJ' / ebe,,"<br />

v(m R. Siegert, C/J.a l'lolteuhltJ'f.<br />

BERLINER LEBEN


9<br />

Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Emil Fischer,<br />

Direktor des r. chemischen Im tituts der Universitat.<br />

Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. phil. Siegm<strong>und</strong> Gabriel,<br />

\btei'ungs-Vorsteher am 1. chemischen Institut der Universitat, mit seinen Schiilern.<br />

Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. W. Nernst,<br />

mit seinen Schiilern.<br />

Berlihmte <strong>Berliner</strong> Chemiker.<br />

Gch . Reg.- Rat Prot. Dr. phil. Hermann Wichelbaus.<br />

Ort'g-iual-AufnaIJ,111 cn vOn Ed. Fraukl, Berlin.<br />

BERLINER LEBEN


10<br />

, Mittags-Konzert 1m Lustgarten.<br />

"ZuckersiJisse Messina-Apfelsinen"!<br />

"Salzstange gefallig, Herr DoktOl ?"<br />

Zwei "Eil"-Dotcn.<br />

Spezial-Au)11.al/.mtu, fur's "Btl"lbter LIJ/un·<br />

v on Max M issntanu, . Bey/in.<br />

BERLINER LEBEN<br />

<strong>Berliner</strong> Strassenbilder.


11<br />

Professor Hanns F echner In selnem neuen Atelier.<br />

Sp~zial·A1tfllakme ftlYS "Berlrnu Ll!bo~"<br />

von R. Sieg-ert, C/t.arlottenbuyf'<br />

BERLlNER LEI3EN


12<br />

J osefine Dora. Georg Kaiser. Paulette van Roy. :-ifartin Bendix.<br />

Pepi Weiss. Theodor Francke. Paul Schneider-Duncker. Anny \Viinsch.<br />

BERLINER LEBEN<br />

<strong>Berliner</strong> Variete- <strong>und</strong> Cabaret-Stars.


13<br />

2 B 4 5 G 7<br />

1. Fri tz 81 oda. 2. Lina Donninger. B. F litz ·Werner. 4. William Haxtb ausen. 5. Aima Saccur. 6. Lllddy Gaston. 7. Jlllius Rogg.<br />

Theater des vVestens : Finale des II. Aktes von "Cousin Bobby", Operette 1ll 3 Akten von Carl Millocker.<br />

BERLINER LEBEN


14<br />

H amburger Tb or 11m 1780. Oraoienburger Thor 1807 .<br />

......<br />

BERLINER LEBEN<br />

R osentbaler Tbor 1868. S01111l1Crstrasse l1nd Stadtm aner 1867.<br />

A·us Berlin von anno<br />

dazumal.<br />

J\raclt Plwtoffrapltiell VOI/<br />

F Alb. Sch",ar/:::, I-[offhoto.~·rafh, B erlin W. 8.


15<br />

2 -1<br />

l. Prof. Dr. Scbreiber. 2. Kg\.<br />

\I .l u\. ;':ollet (Kleines Theater).<br />

lO I I l:! l .) 18 20 ~ I<br />

l7 HI :,! I<br />

Opero-R cgisseur Drnunschweig. .1. C;,)sanglehrer Leparello l\1Ullcr. 4, Konzertsangcr G . rriedrich. o. Prof. I::. E. Taubert. (l, J{arl ~iechen . 7. Kg!. ~cbauspiel-Regisseur P;ltry. 8. I{einh. Kostli" (~chiller Theater).<br />

10. Dr. llad:er. II. II. Staufen. 1:2. J ournalist Guttmann. l3 Dr. med. Kastan. 1+, Claud. !\l elten (Berlincr Thcatcr). t:l. A. Il erz. 16. Civilingenieur E. Prinz. 17. Kamrncrstinger Kurt ~ommer. J8. l\.[ax IJategg.<br />

I.!l. :;anit:itsrat Dr. 'IV. Pielke. :20. W. I"raus. 2 1. S. Kokoski. 2~. W. v. Pommer. 23 . . \Ie"ander E lcert (Dcutsches Theater). 2-1. v. Ilcllnig. 26. II. TrachIiI.<br />

Der KLinstlerst,'Lmmtisch lm Restauraot Siechen, B ehren-Strasse 23-24.<br />

BERLINER LEI3EN


16<br />

Xaver Scharwenka. Robert Robitschek . Philipp Scharv,'enka.<br />

Das Direktorium des Konservatoriums Klindworth-ScbJ.rwcnka.<br />

Das Orchester des Konservatoriums Klindworth-Scharwenka.<br />

BERLINER LEBEN

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