Drehbuch "Schande"

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Gratis Download: www.Zweitausendeins.de 66 45. CLAUDIAS WOHNUNG INNEN / TAG Claudia, später Bénice, dann Josch Claudia ist mit Josch in ihrem ARBEITSZIMMER . Sie versucht, ihre Stimme immer wieder zu dämpfen, damit Bénice nichts hören kann, die derweil in ihrem Zimmer ist. CLAUDIA Sie hat es geschafft, daß noch heute der Scheidungstermin ist. Ich möchte, daß du mit zu der Verhandlung kommst. Als Zeuge. JOSCH Was soll ich denn bezeugen? CLAUDIA Die Sache mit dem Slip zum Beispiel. Du weißt, daß ich ihn vor dem Bett aufgenommen habe und ins Bad brachte und dir unmittelbar und spontan erzählt, daß da ein Spermafleck drin ist. Ich hab‘ ihn da liegen lassen, weil Hubertus anrief, und Bénice hat ihn dann in die Wäsche gesteckt. Außerdem möchte ich, daß du mit Bénice sprichst. Ich möchte, daß auch sie mit zum Gericht kommt und eine Aussage macht. Ich bin zu nervös, ich krieg’ es einfach nicht hin, mit ihr in einem ruhigen Ton zu sprechen. Aber zu dir hat sie Vertrauen. Sie liebt dich. Du mußt ihr sagen, daß sie entweder vor dem Richter die Wahrheit erzählt, oder daß ich sie zu einer gynäkologischen Untersuchung bringe. Es wird ihr nicht angenehm sein, wenn von amtlicher Seite festgestellt wird, daß sie Geschlechtsverkehr hatte. Josch wirkt ziemlich nervös. Er fährt sich mit der Hand über die Stirn. Er befindet sich in einer schwierigen Situation, er überlegt kurz, er will sprechen, zögert aber. BÉNICE sitzt in ihrem ZIMMER und macht Mathe. Doch statt die Funktion zu lösen, die oben in ihrem Heft als Aufgabe gegeben ist, schreibt sie untereinander immer wieder 2 + 2 = 5, 2 + 2 = 5 etc. Claudia erscheint in der Tür. CLAUDIA Bénice, kommst du bitte einen Moment. Wir möchten mit dir sprechen. Bénice erhebt sich und kommt. Im WOHNZIMMER muß sich Bénice in die Mitte zwischen Josch und Claudia auf das Sofa setzen. Josch legt seinen Arm um sie. © Burkhard Driest ⋅ Fon 0032 87 78 88 71 17. Juni ‘98
Gratis Download: www.Zweitausendeins.de 67 45. fortges. Bénice nickt. JOSCH Du bist gestern ausgerissen, um trotz des Verbots deiner Mutter deinen Vater zu treffen. Wir müssen jetzt von dir genau die Wahrheit wissen, das ist ganz, ganz wichtig für deine Mami. Sonst wird es kein Familienleben hier mehr geben. Verstehst du das? Nein. BÉNICE JOSCH Wir wollen nur die Wahrheit hören, was zwischen dir und deinem Papi vorgefallen ist. Wir werden dir nicht böse sein, niemand nimmt es dir übel, wir wollen dir nur helfen. TON SUBJEKTIV, d. h. DURCH HALL VERZERRT. Während Bénice die von ihr gewünschten Antworten gibt, hört sie in der Ferne wieder die GLÜCKLICHEN STIMMEN der ENGEL. Bénice nickt. Bénice nickt. Bénice nickt. JOSCH Liebt dein Papi dich? JOSCH Wenn du bei ihm übernachtet hast, war dann deine Tante Petronella immer abwesend? JOSCH Wenn du bei ihm übernachtet hast, mußtest du dann bei ihm im Bett schlafen? JOSCH Könntest du so lieb sein, Ja oder Nein zu sagen, statt nur zu nicken? © Burkhard Driest ⋅ Fon 0032 87 78 88 71 17. Juni ‘98
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