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uniMAgazin 02/2008 - Uni-MA-gazin.de

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Alles ist relativ?<br />

Zu <strong>de</strong>n allerorts angesprochenen Bologna-Problemen <strong>de</strong>r zu hohen Verschulung<br />

und immer noch fehlen<strong>de</strong>n Mobilität gesellt sich nun noch ein kaum bekanntes:<br />

die Notenvergabe. So wur<strong>de</strong>n diesbezügliche EU-Empfehlungen an <strong>de</strong>r <strong>Uni</strong>versität<br />

Mannheim bisher nur unvollständig umgesetzt. Eine Spurensuche.<br />

Es ist <strong>de</strong>r vorerst letzte Akt im langen Drama<br />

<strong>de</strong>r Bologna-Reform: Nach<strong>de</strong>m die<br />

Akkreditierungs-Agenturen die Prüfungsordnungen<br />

<strong>de</strong>r neu eingeführten Bachelor-<br />

Studiengänge an <strong>de</strong>r <strong>Uni</strong> Mannheim planmäßig<br />

nur vorübergehend akzeptierten,<br />

steht jetzt die Evaluation und formale,<br />

diesmal dauerhafte Re-Akkreditierung an.<br />

Derzeit wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Fakultäten die neuen<br />

Prüfungsordnungen (PO) diskutiert.<br />

Mit ihnen sollte, folgt man an <strong>de</strong>n Dekanaten<br />

<strong>de</strong>n unverbindlichen Vorgaben <strong>de</strong>r<br />

Hochschulrektorenkonferenz (HRK), auch<br />

ein neues, relatives Notensystem parallel<br />

zum bestehen<strong>de</strong>n eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Schon die ersten Richtlinien <strong>de</strong>r EU sahen<br />

vor, auf <strong>de</strong>n Zeugnissen <strong>de</strong>r Bachelor-<br />

Jahrgänge eine zweite Note auszuweisen,<br />

anhand <strong>de</strong>rer sich die Leistung <strong>de</strong>s Stu<strong>de</strong>nten<br />

relativ zu <strong>de</strong>nen seiner Kommilitonen<br />

messen lassen könnte. So sollte ein<br />

„A“ erhalten, wer im Vergleich zu <strong>de</strong>m aktuellen<br />

Jahrgang und <strong>de</strong>n vorhergehen<strong>de</strong>n<br />

Jahrgängen zu <strong>de</strong>n besten 10% Prozent<br />

gehörte, ein „B“ wer zu <strong>de</strong>n nächsten 25 %<br />

zählte und so fort (siehe Tabelle). Dieses<br />

System ist in vielen an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn<br />

schon seit Jahren Praxis und soll die universitätsübergreifen<strong>de</strong><br />

Vergleichbarkeit<br />

<strong>de</strong>r Leistungen gewährleisten - unabhängig<br />

davon, wie hoch die Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

<strong>de</strong>r jeweiligen <strong>Uni</strong>versität im Allgemeinen<br />

sind. Gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Mannheimer Stu<strong>de</strong>nten<br />

wür<strong>de</strong> dies Vorteile bieten, schließlich sind<br />

hier die Anfor<strong>de</strong>rungen traditionell hoch.<br />

Allerdings fand dieser Teil <strong>de</strong>r Bologna-<br />

Reform nicht an allen Mannheimer Fakultäten<br />

Aufnahme in die ersten Prüfungsordnungen,<br />

geschweige <strong>de</strong>nn wur<strong>de</strong>n sie in<br />

letzter Konsequenz in die Praxis umgesetzt.<br />

So sollte auf <strong>de</strong>n Zeugnissen <strong>de</strong>r<br />

Volkswirtschaftler zwar eine relative Note<br />

angegeben wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren Bezugsbasis<br />

das aktuelle Abschlusssemester sowie die<br />

zwei vorhergehen<strong>de</strong>n sind. Wie das jedoch<br />

bei <strong>de</strong>n ersten Absolventen-Jahrgängen<br />

mangels empirischer Grundlage zu handhaben<br />

sei, wird nicht erläutert. Auch die<br />

HRK spricht bei zu kleinen Bezugsgruppen<br />

o<strong>de</strong>r mangeln<strong>de</strong>n Daten nur von „pragmatischen<br />

Lösungen“, die anzustreben seien.<br />

Nun sei man zwar bestrebt „einheitliche<br />

<br />

wie Christian Queva, <strong>de</strong>r Dezernent für<br />

Studienangelegenheiten ausführt, wie<br />

diese konkret aussehen sollen, ist noch<br />

nicht beschlossen. Es gibt tatsächlich einiges<br />

an Gesprächsbedarf. Ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />

Punkt dürfte sein, ob und wie<br />

man die EU-Richtlinien bei <strong>de</strong>n Jahrgängen<br />

umsetzen will, die ihr Studium noch<br />

unter <strong>de</strong>n alten Prüfungsordnungen aufgenommen<br />

haben; betroffen wären hier<br />

etwa diejenigen, die sich 2007 für die<br />

Bachelor-Studiengänge einschrieben.<br />

Die Lage bei <strong>de</strong>n früheren Jahrgängen ist<br />

jedoch noch vertrackter. So hat die HRK<br />

zwar im Jahr 2000 noch empfohlen, die<br />

Noten einfach nach festen Schlüsseln<br />

umzurechnen. Vier Jahre später allerdings<br />

korrigierte sie ihren Beschluss und<br />

integrierte das relative Notensystem – zu<br />

einem Zeitpunkt, an <strong>de</strong>m man an <strong>de</strong>r <strong>Uni</strong>versität<br />

Mannheim noch die Möglichkeit<br />

gehabt hätte, die POs entsprechend anzupassen.<br />

Das wur<strong>de</strong> jedoch versäumt.<br />

Dezernent Queva zufolge sei es vorrangig<br />

gewesen, dass die Studiengänge<br />

erst einmal laufen. Und so verließen im<br />

Jahr <strong>2008</strong> Stu<strong>de</strong>nten die <strong>Uni</strong>, auf <strong>de</strong>ren<br />

Zeugnissen die ECTS-Noten noch absolut<br />

vergeben wur<strong>de</strong>n - was das ganze<br />

Prinzip <strong>de</strong>s neuen Notensystems ad absurdum<br />

führte und bei <strong>de</strong>r Bewerbung<br />

für Master-Studiengänge zu Irritationen<br />

führen kann, gera<strong>de</strong> im Ausland, wo man<br />

mit <strong>de</strong>n Feinheiten <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Hochschulbetriebs<br />

vielleicht nicht vertraut ist.<br />

Rico Grimm<br />

Impressum:<br />

unima<strong>gazin</strong>@gmail.com<br />

Herausgeber: <strong>Uni</strong><strong>MA</strong><strong>gazin</strong> GbR<br />

V.i.S.d.P.: Lisa Dellmuth (namentlich gekennzeichnete Beiträge verantworten die Autoren selbst)<br />

Chefredaktion: Lisa Dellmuth<br />

(lisa.<strong>de</strong>llmuth[at]uni-mannheim.<strong>de</strong>)<br />

Ressort Elfenbeinturm: Ute Kühlmann (ukuehlmann[at]rumms.uni-mannheim.<strong>de</strong>)<br />

Ressort Campusleben: Rico Grimm (rgrimm[at]rumms.uni-mannheim.<strong>de</strong>)<br />

Ressort Schlusslicht: Julia Rathke (rathke[at]sowi.uni-mannheim.<strong>de</strong>)<br />

Redaktion:Norman Balss (nbalss[at]gmx.<strong>de</strong>), Max Bie<strong>de</strong>rbeck (mbie<strong>de</strong>r[at]rumms.uni-mannheim.<strong>de</strong>), Laura Cyron<br />

(lauracyron[at]yahoo.<strong>de</strong>), Christian Fäth (cfaeth[at]rumms.uni-mannheim.<strong>de</strong>), Nikolaus Hollermeier (nikolaus.<br />

hollermeier[at]mzes.uni-mannheim.<strong>de</strong>), Moritz Marbach (mmarbach[at]rumms.uni-mannheim.<strong>de</strong>), Ingo Ott (ott[at]rz.uni-mannheim.<strong>de</strong>),<br />

Antonietta Rubino (arubino[at]rumms.uni-mannheim.<strong>de</strong>), Sandra Schwab (san.schwab[at]web.<strong>de</strong><br />

AutorInnen: Oliver Bange, Carla Gellert, Maria Hörl, Daniel Kemptner, Julian Köck, Victor Lapuente, Katarzyna Lasinska, Gabriele<br />

Leichert, Prof. Dr. Jan van Deth, Sandra Schwab, Markus Tausendpfund, Vanessa Wormer<br />

Layout: Isabelle Färber<br />

(isaexekutive[at]yahoo.<strong>de</strong>)<br />

Anzeigenbetreuung: Robert Koch (robkoch[at]rumms.uni-mannheim.<strong>de</strong>)<br />

Druck: Druckerei Hanel, B5,9, 68159 Mannheim<br />

Vertrieb: Selbstvertrieb<br />

Anzeigen: Druckerei Hanel, Summacum GmbH, Theater Alte Werkstatt e.V.<br />

Das Copyright liegt, soweit nicht an<strong>de</strong>rs angegeben ist, bei <strong>de</strong>n Herausgebern. Nachdruck, Vervielfältigung o<strong>de</strong>r Sendung nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung.<br />

| 20 Oktober <strong>2008</strong>

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