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Pilotprojekt für den Frieden und Disengagement Plan

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1. Der Projektbeginn in einer Provinz ist verloren, wenn nicht rasch<br />

weitere Fortschritte erzielt wer<strong>den</strong> können.<br />

2. Der Wille zur Transformation wird hier vorausgesetzt, ist jedoch<br />

tatsächlich zur Zeit nicht einmal bei allen nationalen Akteuren<br />

vorhan<strong>den</strong> (Drogenprofiteure!), geschweige <strong>den</strong>n bei der Nato.<br />

3. Wegen der immensen Profite kann das Opium-Problem erst im<br />

zweiten Jahr des dreijährigen Programms („Demokratisierung“)<br />

gelöst wer<strong>den</strong>, wenn Aufbau- <strong>und</strong> Entwicklungshilfe örtlich<br />

genügend fortgeschritten sind, um Notlagen vermei<strong>den</strong> zu können.<br />

4. Aus diesen zugegebenermaßen gewichtigen Grün<strong>den</strong> das<br />

<strong>Pilotprojekt</strong> <strong>und</strong> <strong>den</strong> <strong>Disengagement</strong> <strong>Plan</strong> gar nicht erst<br />

umzusetzen, kann allerdings weit schwerer wiegende Nachteile mit<br />

sich bringen.<br />

5.2.1. Lederachs Ansatz in der Provinz K<strong>und</strong>uz<br />

Nach Darstellung der Gegebenheiten <strong>und</strong> Lage der Situation in<br />

der Provinz K<strong>und</strong>uz stellt sich die Frage, inwieweit die vorgestellten<br />

Aspekte der Theorie Lederachs’ in positiver Weise zum Frie<strong>den</strong>saufbau<br />

dieser Provinz beitragen könnten.<br />

Neben zahlreichen Interventionen, Stellvertreterkriegen <strong>und</strong><br />

militärischen Aktionen externer Akteure in Afghanistan <strong>und</strong> somit auch<br />

in der Provinz K<strong>und</strong>uz, ist die Provinz hauptsächlich geprägt durch seit<br />

Jahrzehnte andauernde Konflikte zwischen <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Stämmen <strong>und</strong> Volksgruppen, mit dem Hauptkonflikt zwischen <strong>den</strong><br />

usbekischen <strong>und</strong> tadschikischen Bevölkerungsteilen. Aber auch die<br />

Taliban stellen ein wachsendes Problem dar, überwiegend in der<br />

mehrheitlich paschtunischen Stadt K<strong>und</strong>uz. Gegen die Taliban hatten<br />

vor allem Usbeken <strong>und</strong> Tadschiken gemeinsam in der Nordallianz<br />

gekämpft.<br />

Die Wurzeln all dieser Konflikte müssen klar i<strong>den</strong>tifiziert wer<strong>den</strong><br />

<strong>und</strong> soziale Strukturen begründet <strong>und</strong>/oder gefestigt wer<strong>den</strong>, die<br />

<strong>Pilotprojekt</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Frie<strong>den</strong> <strong>und</strong> <strong>Disengagement</strong> <strong>Plan</strong> Christoph R. Hörstel 29

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