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Pilotprojekt für den Frieden und Disengagement Plan

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3. Wer schließlich bei einem solchen Neuansatz meint, er müsse von<br />

außen die afghanische Innenpolitik mitgestalten, begibt sich erneut<br />

auf <strong>den</strong> Weg in die Niederlage. Das britische Empire <strong>und</strong> die<br />

Sowjetunion sind diesen Weg bereits gegangen.<br />

4. Wer schließlich meint, wenn er schon nicht die afghanische<br />

Innenpolitik mitgestalten solle, dann benötige er in Zentralasien<br />

zumindest einen Brückenkopf, der möge rechtzeitig erwägen, dass<br />

dies langfristig nur mit Zustimmung des gesamten afghanischen<br />

Volkes <strong>und</strong> zusätzlich auch dessen wichtigster Nachbarn möglich ist.<br />

1.2. Neuer Ansatz: Stabilität durch ein starkes Zentrum in<br />

Zentralasien<br />

Als weitere Gr<strong>und</strong>lage jenseits kurzfristiger nationaler <strong>und</strong><br />

internationaler Interessen <strong>für</strong> eine langfristige, echte Lösung des<br />

Problems sei folgender Gedankengang empfohlen: Deutschland <strong>und</strong><br />

Afghanistan nehmen in ihrer jeweiligen Region eine strategisch<br />

bedeutsame geographische Mittelposition ein. Deutschland ist nach<br />

zwei verlorenen Weltkriegen nicht nur wieder ein starkes Land<br />

gewor<strong>den</strong>, sondern auch ein Stabilität <strong>und</strong> Verlässlichkeit<br />

ausstrahlender ruhiger Pol in seinem geographischen <strong>und</strong> politischen<br />

Umfeld. Afghanistan hingegen ist vor allem aus nationaler Schwäche in<br />

die Lei<strong>den</strong>sgeschichte der letzten mehr als dreißig Jahre<br />

hineingetaumelt. Um Stabilität, Verlässlichkeit <strong>und</strong> Ruhe weit in die<br />

zentralasiatische Region hinein ausstrahlen zu lassen, könnte es<br />

geraten erscheinen, die eklatante nationale Schwäche Afghanistans<br />

nivellieren zu helfen: durch ein System gr<strong>und</strong>sätzlicher Souveränität<br />

<strong>und</strong> Selbstbestimmung, internationaler Garantien <strong>und</strong> strategisch<br />

sinnvoller massiver Entwicklungshilfe, die die jetzigen <strong>Plan</strong>ungen<br />

zunächst mindestens verdreifacht. Damit könnte Vorsorge dagegen<br />

getroffen wer<strong>den</strong>, dass künftig erneut die Begehrlichkeit fremder<br />

Nationen die gesamte Region destabilisiert, um Einfluss <strong>und</strong> Macht in<br />

Afghanistan zu gewinnen.<br />

<strong>Pilotprojekt</strong> <strong>für</strong> <strong>den</strong> Frie<strong>den</strong> <strong>und</strong> <strong>Disengagement</strong> <strong>Plan</strong> Christoph R. Hörstel 5

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