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Kybernetik – Gesetze <strong>de</strong>r Netze<br />

Kapazitätsengpässe eingeschränkt wird.<br />

3. Modus <strong>de</strong>r Datenaufbereitung: Echtzeitverfahren erhöhen gegenüber stapelweiser Verarbeitung entschei<strong>de</strong>nd <strong>die</strong> Varietät eines Organismus<br />

bzw. eines Unternehmens, was <strong>de</strong>n Zwang zur Einführung von Internet und EDV begrün<strong>de</strong>te. Thomas Mid<strong>de</strong>lhoff: „Die Schnellen schlagen<br />

<strong>die</strong> Großen!“ (er meinte Unternehmen)<br />

4. Datenaufbereitung: Die Kybernetik bezeichnet Daten als Aussagen über Fakten. Informationen sind, was uns verän<strong>de</strong>rt, bzw. zum Han<strong>de</strong>ln<br />

veranlasst. Entschei<strong>de</strong>nd hierbei ist <strong>die</strong> För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Entstehung von Informationen aus Daten.<br />

5. Konversationsprozesse: Erst <strong>de</strong>r Einbezug verschie<strong>de</strong>ner Anspruchsgruppen, Perspektiven, Fachkompezenzen in Entscheidungsprozesse<br />

befähigt zur Bewältigung von einem hohen Maß an Varietät, bzw. wird hierdurch erst generiert (Zur Bewältigung komplexer Probleme in <strong>de</strong>r<br />

Wirklichkeit muß man ein komplexes Mo<strong>de</strong>ll von Wirklichkeit ebenfalls erst generieren).<br />

8. Erhöhung <strong>de</strong>r Verarbeitungszuverlässigkeit – Qualitätsmanagement, Prozessinnovationen verhin<strong>de</strong>rn vielfältige, unerwünschte Systemzustän<strong>de</strong><br />

9. Lenkung: Varietäts-Engineering bezeichnet, was im englischen als „controlling“ bezeichnet wird. Dies erfor<strong>de</strong>rt Regelkreise mit<br />

Feedbackschleifen, wodurch eine umfassen<strong>de</strong> Regelung und Steuerung eines Systems möglich wird. Kontinuierliche Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Feedbackschleifen, hinzufügen/entfernen von Mess – und Steuerungs-Glie<strong>de</strong>rn sind Min<strong>de</strong>stvoraussetzungen <strong>für</strong> Anpassung eines Organismus<br />

(o<strong>de</strong>r auch Unternehmens) an eine sich ständig verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Umwelt.<br />

10. Lernen – be<strong>de</strong>utet nichts an<strong>de</strong>res, als <strong>die</strong> Sensoren bzw. Metriken <strong>für</strong> Mess – und Steuerungsglie<strong>de</strong>r zu verän<strong>de</strong>rn, anzupassen, zu justieren. Für <strong>de</strong>n<br />

Lernprozess ist ein neuer Bezugsrahmen bzw. ein Wechsel in einen an<strong>de</strong>ren Bezugsrahmen/Kontext erfor<strong>de</strong>rlich. Siehe auch „Betriebsblindheit“.<br />

Regel Nr. 37: Differenzierung <strong>de</strong>r möglichen Wege eines Feedbacks, Rückkopplung – Typisch <strong>für</strong> unsere Welt ist, daß <strong>die</strong> Rückmeldung bei <strong>de</strong>m<br />

Harzburger Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Unternehmensführung von: Befehl, Ausführung, Rückmeldung, Analyse, Korrektur, Befehl ... beim Reporting immer direkte<br />

Informationskanäle über <strong>de</strong>n Zustand o<strong>de</strong>r Erfolg einer Maßnahme gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Tatsächlich gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, zu kontrollieren, ob<br />

eine Tätigkeit ausgeführt wur<strong>de</strong>.<br />

Revolutionär war eine Simulation einer Steuerung <strong>de</strong>s Laufvorganges einer 6-beinigen Stabheuschrecke, wo hochkarätige Wissenschaftler, Biologen,<br />

Bioniker, Techniker über Jahrzehnte einfach nicht verstan<strong>de</strong>n, wie <strong>die</strong>se laufen kann, über Stock und Stein, ohne daß ein zentrales Steuerungsorgan<br />

existiert. Wenn man klassisch <strong>de</strong>nkt, dann geht man immer davon aus, daß alles von einem neuronalen Zentrum koordiniert wer<strong>de</strong>n muss. Holk Cruse<br />

aus Bielefeld hat <strong>für</strong> gewisse Stabinsekten herausgefun<strong>de</strong>n, dass <strong>die</strong>se beim Gehen kein Zentrum benötigen, welches <strong>die</strong> Bewegung <strong>de</strong>r Beine koordiniert.<br />

Wie funktioniert das? Die BIONIK gibt hier Aufschluß: Zum einen än<strong>de</strong>rt sich <strong>die</strong> Kraft auf allen an<strong>de</strong>ren Beinen, wenn das Insekt ein Bein vom Bo<strong>de</strong>n<br />

abhebt. Also brauche ich lediglich noch Kraftsensoren in <strong>de</strong>n Beinen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Verän<strong>de</strong>rung messen, und ich habe globale Kommunikation <strong>de</strong>r Beine<br />

untereinan<strong>de</strong>r, aber nicht über das neuronale System, son<strong>de</strong>rn über <strong>die</strong> Interaktion mit <strong>de</strong>r Umwelt. Und <strong>die</strong>se Kommunikation kann nun zur<br />

koordinierten Fortbewegung verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Die sechs Beine sind untereinan<strong>de</strong>r neuronal gekoppelt, wobei nicht einmal eine Verbindung zwischen<br />

allen Beinen besteht, son<strong>de</strong>rn nur das 1. und 3. Bein links mit <strong>de</strong>m 2. Bein rechts, und spiegelverkehrt. Wenn das Insekt mit seinen sechs Beinen auf <strong>de</strong>m<br />

Bo<strong>de</strong>n steht, und ein Bein hebt, dann än<strong>de</strong>rt sich in <strong>die</strong>sem Moment <strong>die</strong> Kraftverteilung auf <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Beinen und <strong>die</strong>se wer<strong>de</strong>n leicht in <strong>die</strong><br />

ange<strong>de</strong>utete Richtung mitgezogen. Dann bedarf es nur noch einer positiven Feedbackschleife in <strong>de</strong>n Gelenken, um <strong>die</strong> Bewegung zu verstärken und das<br />

Insekt läuft. Der Witz ist: Die Beine kommunizieren global miteinan<strong>de</strong>r, aber eben nicht über neuronale Verbindungen, son<strong>de</strong>rn über <strong>die</strong> Umwelt! Die<br />

Wege <strong>de</strong>r Rückkopplung sind völlig unterschiedliche, z.B. nur über Kraftsensoren, <strong>die</strong> keinerlei Kenntnisse über <strong>die</strong> tatsächliche Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit<br />

haben, jedoch im Regelmechanismus mit einbezogen sind. Sie nutzen ihr „Embodiment“ aus. Für 6-beinige Stabheuschrecken gilt: Ein Bein darf nur<br />

abheben, wenn kein benachbartes Bein gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Luft ist. Hierzu ist je<strong>de</strong>s Bein eine Art „eigenständiger Agent“, verbun<strong>de</strong>n nur mit <strong>de</strong>m diagonal<br />

gegenüberliegen<strong>de</strong>n Bein und mit <strong>de</strong>m einen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Nachbarn.<br />

Es ist hilfreich, sich <strong>die</strong>ser bei<strong>de</strong>n Vorgänge bei <strong>de</strong>r Konstruktion komplexerer Systeme bewusst zu sein. Bei <strong>de</strong>r CITYBANK, z.B., funktioniert das Feedback<br />

an<strong>de</strong>rs: Während in herkömmlichen Unternehmen Berichte <strong>de</strong>m direkten Vorgesetzten erstattet wer<strong>de</strong>n, berichtet in <strong>de</strong>r CITYBANK <strong>die</strong>ser ausschließlich 2<br />

o<strong>de</strong>r 3 Etagen höher. Damit wird ausgeschlossen, daß Mißstän<strong>de</strong> unter <strong>de</strong>n Teppich gekehrt wer<strong>de</strong>n können, siehe http://www.littleidiot.<strong>de</strong>/teambuilding/PsychodynamischesProzess<strong>de</strong>sign.pdf<br />

Diese äußerst interessante Ent<strong>de</strong>ckung in <strong>de</strong>r Kybernetik hat Wissenschaftler veranlasst, <strong>die</strong><br />

„Kybernetische Management – Metho<strong>de</strong>“ (Cybernetic Management Methodology) zu erfin<strong>de</strong>n. Sie ist darauf angelegt, daß im Entscheidungsprozess nicht<br />

nur das Problem an sich, son<strong>de</strong>rn insbeson<strong>de</strong>re auch <strong>de</strong>r Zusammenhang, in <strong>de</strong>r das Problem eingebettet ist, in seiner Dynamik mit berücksichtigt wird, wobei<br />

das Feedback <strong>für</strong> mögliche Korrekturen über völlig an<strong>de</strong>re Wege erfolgen kann. Daraus ergeben sich vielfältige Möglichkeiten <strong>de</strong>r effizienteren, schlanken<br />

(LEAN) Prozessgestaltung in Unternehmen, siehe http://www.little-idiot.<strong>de</strong>/teambuilding/EinfuehrungKaizen.pdf<br />

Regel Nr. 38: Gesetz <strong>de</strong>r Asymmetrie von Analyse und Lösung - „Probleme lassen sich optimal niemals mit <strong>de</strong>nselben Anschauungen, Metho<strong>de</strong>n<br />

bewältigen, mit <strong>de</strong>nen sie analysiert wer<strong>de</strong>n können.“ Betrachtet man sich <strong>die</strong> Fülle von Problemen z.B. aus <strong>de</strong>m ComplexityZoo, siehe<br />

http://qwiki.caltech.edu/wiki/Complexity_Zoo, so fällt auf, daß viele Implementierungen in <strong>de</strong>r Praxis viel effizientere und elegantere Lösungen besitzen, als<br />

<strong>die</strong> typischen Analyseverfahren vermuten lassen. So besitzt z.B. das Spiel „Nimm“ z.B. eine sehr einfache Lösung, auch wenn man abwechselnd aus N<br />

Stapeln von Hölzchen 1-3 nehmen muß. Noch beeindrucken<strong>de</strong>r ist jedoch das Spiel „Türme von Hanoi“, welches recht komplex wirkt, jedoch einfach zu lösen<br />

ist, wenn man <strong>die</strong> 3 Stapel im Kreis anordnet und nur noch Bewegungen im Uhrzeigersinn zuläßt: „Wähle stets <strong>de</strong>n kleinsten Stein aller drei Fel<strong>de</strong>r aus, <strong>de</strong>n<br />

ein Kollege direkt zuvor nicht angefasst hast, und bewege <strong>die</strong>sen auf das nächstmögliche Feld, welches frei ist, o<strong>de</strong>r wo ein größerer Stein liegt, ansonsten auf<br />

das übernächste Feld, welches frei ist, o<strong>de</strong>r wo ein größerer Stein liegt, und zwar solange, bis <strong>de</strong>r Turm ganz auf einem an<strong>de</strong>ren Stapel steht“. Damit ist das<br />

Problem erledigt, siehe http://www.little-idiot.<strong>de</strong>/teambuilding/DecisionBasedCosting.pdf<br />

Regel Nr. 39: Umgekehrte Proportionalität <strong>de</strong>r Komplexität von Lösung und Ordnungssystem - „Komplexe Ordnungssysteme bringen einfache<br />

Lösungen hervor, einfache Ordnungssysteme bringen komplexe Lösungen hervor“. Gläubige, Esoteriker sind zumeist mit ihrem dualistischen Weltbild <strong>de</strong>r<br />

Gegensatzpaare von gut/böse, Himmel/Hölle überfor<strong>de</strong>rt, weil <strong>die</strong> Welt halt bunt ist, eine Koexistenz verschie<strong>de</strong>nster Ordnungssysteme und Arten erlaubt.<br />

Daher ziehen <strong>die</strong>se auch gerne als Weltverbesserer aus, <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>r Welt davon zu überzeugen, daß <strong>die</strong> Welt schwarz/weiß sei. Daß <strong>die</strong> 10 Gebote heutzutage<br />

nicht mehr ausreichen können, zeigt <strong>de</strong>r Umfang unserer Gesetzbücher. „Was heute nicht richtig ist, kann morgen schon völlig falsch sein!“ Das Beispiel<br />

<strong>de</strong>r Türme von Hanoi (vorhergehen<strong>de</strong> Regel) zeigt, daß eine verän<strong>de</strong>rte etwas komplexere Weltanschauung inner halb <strong>de</strong>s neuen, situativen Kontextes viel<br />

einfachere Lösungen hervorbringt. Dasselbe bestätigen Untersuchungen <strong>de</strong>r Komplexität von sozialen Strukturen o<strong>de</strong>r z.B. beim Programmieren. Ein<br />

einfaches Datenbankmo<strong>de</strong>ll erzwingt hochkomplexen Co<strong>de</strong>, während ein hochkomplexes Datenbankmo<strong>de</strong>ll, basierend auf „Objektorientierten Datenbanken“<br />

(OODBMS), z.B. ZODB, GOODS, PostgreSQL, Caché von Intersystems viel weniger komplexen Co<strong>de</strong> hervorbringt, <strong>de</strong>r auch viel einfacher zu warten ist,<br />

und daher auf lange Zeit viel weniger Kosten verursacht. „Komplexe Datenstukturen, einfacher Co<strong>de</strong>, einfache Datenstrukturen, komplexer Co<strong>de</strong>!“ Wer z.B.<br />

folgen<strong>de</strong> Ordnungsstruktur: http://www.a-website.org/mnemosyne/no_signposts/pics/rhisome.jpg in eine hierarchische SQL – Datenbank packen möchte,<br />

durch Parametrisierung, wird bald scheitern. Bei Rhisomen Strukturen bleiben nur noch <strong>die</strong> mo<strong>de</strong>rnen OO-Datenbanken mit dynamischen anpassbaren<br />

Datenstrukturen übrig. Siehe auch <strong>die</strong> mo<strong>de</strong>rnen Philosophen Deleuze, Lacan <strong>de</strong>ren philosophisches Weltmo<strong>de</strong>ll auf rhisomen Strukturen aufbaut.<br />

Hierarchische Systeme, wie XML haben schon lange ausge<strong>die</strong>nt, auch wenn im Moment <strong>die</strong>se als Datenaustauschformat sehr in Mo<strong>de</strong> sind.<br />

Regel Nr. 40: Reichweitenprinzip - „Das Prinzip – Aus <strong>de</strong>n Augen aus <strong>de</strong>m Sinn“ funktioniert in <strong>de</strong>r Kybernetik nicht. Daß kleine Auswirkungen in<br />

Regelkreisen aufgrund <strong>de</strong>r Nichtlinearität große Wirkungen auf an<strong>de</strong>re Regelkreise haben:<br />

So hat z.B. ein Specht in Süd<strong>de</strong>utschland ent<strong>de</strong>ckt, daß <strong>die</strong>se hochmo<strong>de</strong>rnen Hausisolierungen hohl klingen, also als Nest geeignet scheinen, sodaß <strong>die</strong>ser<br />

einmal mehrere Wän<strong>de</strong> austestete, was dann an<strong>de</strong>re vorbeifliegen<strong>de</strong> Spechte auf <strong>die</strong> I<strong>de</strong>e gebracht hat, auch mal Mauerwän<strong>de</strong> „anzutesten“, <strong>die</strong>se ein Loch<br />

hineinpicken, um dann doch festzustellen, daß <strong>die</strong>s ungeeignet ist. An<strong>de</strong>re Spechte jedoch animiert <strong>die</strong>s, es daneben und auch an<strong>de</strong>rswo auch zu probieren.<br />

Und so breitet sich ein Phänomen in ganz Deutschland aus, von Bayern her kommend, weil ein Specht quasi vom an<strong>de</strong>ren „lernt“, ohne daß <strong>die</strong>se jemals<br />

miteinan<strong>de</strong>r „kommuniziert“ hätten. Diese Eigenschaften, <strong>die</strong> auf einem logischen Möglichkeitsraum aufbauen, sind „emergente“ Eigenschaften.<br />

Emergenztheorien sind mit physikalischen Theorien verwandt, da ja angenommen wird, dass <strong>die</strong> Physik <strong>die</strong> Basis <strong>de</strong>r „emergenten Eigenschaften“ ist. Sie sind<br />

aber nicht i<strong>de</strong>ntisch mit rein physikalischen Theorien und Gesetzen, da in <strong>die</strong>sen emergente Eigenschaften nicht auftreten.<br />

Ein an<strong>de</strong>res Beispiel ist <strong>die</strong> emergente Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Kriegstechnik, wo auch „Reichweiten“ und „Treffergenauigkeiten“ eine große Rolle spielen. Früher

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