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WOLFIN Ratgeber als PDF herunterladen - WOLFIN Bautechnik

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1.4 Entwässerung<br />

Bemessung der Notüberläufe<br />

Entwässerungs- und Notüberlaufsystem müssen gemeinsam<br />

mindestens die am Gebäudestandort über 5 Minuten anfallende<br />

Regenmenge des Jahrhundertregenereignisses<br />

(5/100) entwässern können. Das Mindestablaufvermögen<br />

der Notüberläufe ergibt sich aus der Differenz des Jahrhundertregens<br />

und dem maximalen Abflussvermögens des<br />

Dachentwässerungssystems. Bei besonders schützenswerten<br />

Objekten sollten die Notüberläufe sogar die gesamte Regenmenge<br />

des Jahrhundertereignis 5/100 ableiten können.<br />

Statik<br />

Da die Entwässerungsleistung der Elemente und die Kombination<br />

der normalen Entwässerung mit der Notentwässerung<br />

die statischen Voraussetzungen nicht überschreiten<br />

darf, sollte die Anstauhöhe aus Berechnungsregen und Jahrhundertregen<br />

die statisch angesetzte Schneelast (75 kg im<br />

Norden und 140 kg im Süden) nicht überschreiten. Die<br />

Anstauhöhe ist immer mit dem Statiker abzusprechen.<br />

Um die statisch zulässige Dachlast/Schneelast von<br />

75 kg/m 2 nicht zu überschreiten, sollte der Wasseranstau<br />

auch die Höhe von 75 mm nicht überschreiten. Aus diesem<br />

Grund sind die Entwässerungsleistungen der Abläufe in l/s<br />

für die Berechnung der Abläufe und Notabläufe möglichst<br />

auf einen Anstau von 35 mm zu begrenzen. Höhere Anstauhöhen<br />

mit größerer Ablaufleistung bedingen auch eine<br />

entsprechend dimensionierte Statik der Tragschale. Im Einzelfall<br />

kann natürlich mit höheren Lasten gerechnet werden,<br />

wenn dies in der Statik der Tragschale einkalkuliert ist.<br />

Normvorgaben<br />

Bei Dachkonstruktionen mit innenliegender Rinnenentwässerung<br />

und Flachdächern in Leichtbauweise (z. B. Trapezblechdächer)<br />

sind Notüberläufe immer vorzusehen. Bei<br />

allen anderen Dachkonstruktionen ist unter Berücksichtigung<br />

der zu erwartenden Regenereignisse am Objektstandort,<br />

des Dachaufbaus, der Dachgeometrie, der Dachabdichtung,<br />

der Statik des Daches und der Ablaufcharakteristik<br />

des Entwässerungssystems im Einzelfall zu überprüfen, ob<br />

Notüberläufe erforderlich sind.<br />

Das Notentwässerungssystem darf nicht an die Grundleitung<br />

angeschlossen werden. Notentwässerungen sind über<br />

die Fassade nach außen, oder wenn dies nicht möglich ist,<br />

mittels eines separaten Leitungssystems auf das Grundstück<br />

zu entwässern. Bei innen liegenden Entwässerungen muss<br />

von jedem Dachablauf ein freier Abfluss auf der Dachabdichtung<br />

zu einem Notüberlauf mit ausreichendem Ablaufvermögen<br />

vorhanden sein.<br />

Gefälledächer<br />

Bei Gefälledächern wird das Wasser durch die Gefällegebung<br />

gezielt zu den einzelnen Abläufen hingeleitet. Hierdurch<br />

ergeben sich je nach Dachgeometrie unterschiedlich<br />

große Flächen, welche über jeweils einen Ablauf entwässert<br />

werden. Die Standardberechnung, dass die Einzugsfläche<br />

gleich der Dachfläche geteilt durch die Gullyanzahl ist,<br />

greift bei solchen Gefälledachformen nicht. Daher muss für<br />

jede einzelne Fläche ein entsprechender Nachweis geführt<br />

werden.<br />

!<br />

Formblatt – Formblatt für Kalkulation und Planungshilfe zur Dach- und<br />

Notentwässerung, Seite 239<br />

Abflussvermögen von Fallleitungen<br />

Tabelle 1: Aus DIN EN 12056-3 Tabelle 8<br />

Innendurch- Abflussvermögen Innendurch- Abflussvermögen<br />

messer der Q RWP messer der Q RWP<br />

Regenwasser- (l/s) Regenwasser- (l/s)<br />

fallleitung<br />

fallleitung<br />

dl Füllungsgrad Füllungsgrad dl Füllungsgrad Füllungsgrad<br />

mm f=0,20 f=0,33 mm f=0,20 f=0,33<br />

50 0,7 1,7 140 11,4 26,3<br />

55 0,0 2,2 150 13,7 31,6<br />

60 1,2 2,7 160 16,3 37,5<br />

65 1,5 3,4 170 19,1 44,1<br />

70 1,8 4,1 180 22,3 51,4<br />

75 2,2 5 190 25,7 59,3<br />

80 2,6 5,9 200 29,5 68,0<br />

85 3 6,9 220 38,1 87,7<br />

90 3,5 8,1 240 48,0 110,6<br />

95 4 9,3 260 59,4 137,0<br />

100 4,6 10,7 280 72,4 166,9<br />

110 6 13,8 300 87,1 200,6<br />

120 7,6 17,4 > 300 wende die Wyly-Eaton-<br />

130 9,4 21,6 Gleichung an<br />

Abflussvermögen von Fallleitungen aus Gusseisen<br />

Innendurch-<br />

Abflussvermögen<br />

Nennweite messer Q RWP<br />

Regenwasser-<br />

(l/s)<br />

DN<br />

fallleitung<br />

dl Füllungsgrad Füllungsgrad<br />

mm f=0,20 f=0,33<br />

50 51 0,8 1,8<br />

80 76 2,2 5,2<br />

100 103 5,0 11,6<br />

125 127 8,8 20,3<br />

150 152 14,2 32,7<br />

200 200 29,5 68,0<br />

250 263 61,3 141,2<br />

300 314 98,3 226,5<br />

Einfluss des Verzugs in einer<br />

Regenwasserfallleitung<br />

Wenn die Regenwasserfallleitung einen Verzug aufweist,<br />

mit einem Gefälle von ≥ 10° zur Waagerechten,<br />

kann der Verzug gemäß DIN EN 12056-3 vernachlässigt<br />

werden. Beim Verzug < 10° erfolgt die<br />

Dimensionierung wie bei einer Sammel- oder Grundleitung.<br />

<br />

<br />

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