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Einsatz standardisierter Steuerungssysteme im ... - RDB eV

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Automatisierung<br />

2 Standardisierte Steuertafel mit MINCOS MMC<br />

Grafik: Becker Mining Systems AG/DSK AG<br />

Verwendung industrieüblicher Technik aus.<br />

Die besonders rauen Umgebungsanforderungen<br />

können nur durch sehr robuste<br />

Bauformen erfüllt werden.<br />

Die beengten Platzverhältnisse unter<br />

Tage führen zu einem unmittelbaren Zusammenwirken<br />

von Mensch und Maschine,<br />

was hohe Sicherheitsanforderungen<br />

nach sich zieht. Stillsetz- und Sperreinrichtungen<br />

sind daher obligatorische Bestandteile<br />

von Maschinen.<br />

Die großen Entfernungen in Kombination<br />

mit schlechter Zugänglichkeit fordern<br />

umfangreiche Kommunikationskanäle sowohl<br />

für den Menschen als auch für die<br />

Steuerungsrechner. Die ständig wechselnden<br />

räumlichen Gegebenheiten, machen<br />

den <strong>Einsatz</strong> flexibel konfigurierbarer Systeme<br />

erforderlich.<br />

Das skizzierte Anforderungsprofil des<br />

Bergbaus basiert zum Teil auf den europäischen<br />

Richtlinien, wie z.B. ATEX-<br />

Richtlinie, Maschinenrichtlinie, EMV-<br />

Richtlinie und Niederspannungsrichtlinie,<br />

um nur die wichtigsten zu nennen, geht<br />

aber an vielen Punkten durch spezielle<br />

Verordnungen, Richtlinien und Normen<br />

weit über die EU-Richtlinien hinaus.<br />

Innovationsschritte bei<br />

Automatisierungssystemen<br />

Die in den zurück liegenden Jahrzehnten<br />

stetig gestiegenen Anforderungen an Automatisierungssysteme,<br />

bei denen eine Verlangsamung<br />

bislang nicht erkennbar ist,<br />

wurden auf der Seite der Hersteller durch<br />

vielfältige Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />

angepackt und in Form konkreter<br />

Innovationsschritte bewältigt. Die detaillierte<br />

Aufzählung dieser Schritte ist an dieser<br />

Stelle nicht erforderlich.<br />

Sicherlich die bedeutendste Innovation<br />

ist die Erfindung und Entwicklung hoch integrierter<br />

mikroelektronischer Halbleiterbauelemente.<br />

Egal ob als Prozessoren,<br />

Speicher oder sonstige Bausteine bilden<br />

sie den Kern nicht nur von Rechnern, sondern<br />

aller elektronischen Geräte unserer<br />

Zeit. Bei weitem nicht die einzige, aber sicher<br />

eine der anschaulichsten Kennzahlen<br />

für diese Entwicklung ist die Zahl der Transistoren<br />

pro Chip. Diese Zahl verzehnfacht<br />

sich alle 10 Jahre. So hat sich die Zahl der<br />

Transistoren von 2300 be<strong>im</strong> ersten Mikroprozessor<br />

der Welt (Intel 4004 <strong>im</strong> Jahre<br />

1971) auf derzeit etwa 400 Mio. erhöht.<br />

IPC-Technik<br />

Die PC-Technik hat zunächst ab 1980<br />

den Bürobereich und dann ab 1990 als Industrie-PC<br />

(IPC) auch den Industriebereich<br />

als Standardrechner erobert. Trotz<br />

vielfältiger Erscheinungsformen der Rechner,<br />

gibt es einige wesentlichen Gemeinsamkeiten,<br />

die das Wesen eines PC ausmachen.<br />

Es sind dies Standards bei der Hardware<br />

und der Software, die eine Portierung<br />

und Mehrfachnutzung von einmal entwickelten<br />

Komponenten ermöglichen und<br />

damit den beträchtlichen Entwicklungsaufwand<br />

auf eine genügend große Stückzahl<br />

verteilen.<br />

Als Standards bei der PC-Hardware<br />

sind zu nennen: die Prozessorarchitektur,<br />

die rechnerinternen Lokalbusse (PCI),<br />

standardisierte Schnittstellen für den Anschluss<br />

von Geräten (USB, Firewire, EI-<br />

DE) sowie durchgängige externe Bussysteme<br />

(Ethernet). Bei der PC-Software existieren<br />

Standards be<strong>im</strong> Betriebssystem, bei<br />

den Anwendungsprogrammen, bei den<br />

Programmiersystemen und den Kommunikationsprotokollen.<br />

Die Schaltungskomplexität der Mikroprozessoren<br />

entwickelt sich seit vielen<br />

Jahren mit exponentieller Geschwindigkeit,<br />

die nach dem Intel-Begründer als<br />

„Moore’s Law“ bekannt ist: die Anzahl der<br />

Transistoren, die auf einem Baustein integriert<br />

werden können, und damit auch die<br />

Leistungsfähigkeit des Bausteins verdoppelt<br />

sich in einem Zeitraum von 18 bis 24<br />

Monaten. Der Vergleich mit den Innovationszyklen<br />

in der Industrie und <strong>im</strong> Bergbau<br />

macht klar, dass eine grundlegende Neuentwicklung<br />

der Automatisierungssysteme<br />

nicht mit der gleichen Rate wie bei den Mikroprozessoren<br />

erfolgen kann.<br />

Um dennoch an den Fortschritten der<br />

Prozessortechnologie partizipieren zu können,<br />

ist eine Entkopplungsstrategie erforderlich:<br />

Das langlebigere Automatisierungssystem<br />

wird so zukunftssicher entwickelt, dass<br />

der Prozessor und seine unmittelbaren peripheren<br />

Bausteine, wie Speicher, Bustreiber<br />

und Schnittstellenbausteine in das System<br />

„eingebettet“ werden können. Für diese Art<br />

von anwendungsspezifischem Produktdesign<br />

hat sich daher auch der Begriff der „Embedded“-Technik<br />

etabliert: Schnelllebige<br />

Prozessorbaugruppen (Single-Board-Computer)<br />

werden von spezialisierten OEM-Herstellern<br />

(Original Equipment Manufacturer)<br />

entwickelt und in die langlebigeren Automatisierungssysteme<br />

eingebettet. Auf diese Art<br />

lassen sich die widersprüchlichen Forderungen<br />

nach raschem technischen Fortschritt<br />

einerseits und Investitionssicherheit andererseits<br />

miteinander vereinbaren.<br />

Echtzeitfähigkeit<br />

Die Aufgabe jedes Betriebssystems ist<br />

es, die Ressourcen eines Rechners (d.h.<br />

den Prozessor, den Speicher, die Laufwerke<br />

mit den Dateien und die Ein- und Ausgabegeräte)<br />

den Anwendungsprogrammen<br />

(den Tasks) zugänglich zu machen und den<br />

Zugriff zu verwalten. Können mehrere Tasks<br />

gleichzeitig (auf einem einzigen Prozessor)<br />

aktiv sein, muss das Betriebssystem die Zuteilung<br />

der Rechenzeit zu den einzelnen<br />

Tasks organisieren. Vereinfachend führt diese<br />

Multi-tasking-Fähigkeit darauf hinaus, die<br />

verfügbare Rechenzeit möglichst gleichmäßig<br />

auf die Tasks aufzuteilen.<br />

Ein ganz anderes Ziel verfolgt die Echtzeit-Fähigkeit<br />

eines Betriebssystems: Hier<br />

geht es darum, einer Task, die auf Ereignisse<br />

garantiert und sofort reagieren muss,<br />

vordringlich die Rechenzeit zuzuweisen.<br />

Der Widerspruch zwischen Multi-Taskingbergbau<br />

9/2007 391

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