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PDF, ca. 3,4 MB - Colors of Respect

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Eine Selbstverpflichtung im Stadtteil


Impressum:<br />

<strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong><br />

Eine Selbstverpflichtung im Stadtteil<br />

Herausgegeben von der<br />

Kooperationsgemeinschaft <strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>:<br />

• Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik e.V. (AGFP),<br />

Waltherstr. 22, 80337 München<br />

• Kirchliches Jugendzentrum Neuperlach (KJZ),<br />

Paul-Löbe-Str. 13, 81737 München<br />

• Landeshauptstadt München – Sozialreferat – Stadtjugendamt<br />

vertreten durch Streetwork,<br />

Gustav-Heinemann-Ring 135, 81739 München<br />

• Landeshauptstadt München – Sozialreferat – Stadtjugendamt<br />

vertreten durch Schulsozialarbeit,<br />

Gerhart-Hauptmann-Ring 15, 81737 München<br />

Redaktion: Robert Pechhacker (AGFP)<br />

Konzept, Text und Fotos: Markus Bloch (KJZ),<br />

Antje Andrée (KJZ) Ralph Cordes (StJA),<br />

Renate Grasse (AGFP), Barbara Kohnke (StJA),<br />

Alexander von Miller (StJA), Robert Pechhacker (AGFP)<br />

Gestaltung: Christian Schurk (AGFP)<br />

Druck: Landeshauptstadt München, Sozialreferat<br />

Bezug:<br />

Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik e.V.,<br />

Waltherstraße 22, 80337 München,<br />

Tel. (089) 65 18 222,<br />

E-Mail: pro-streitkultur@agfp.de<br />

© 2005 München<br />

Nachdruck und digitale Verbreitung auch in Auszügen, nur mit<br />

ausdrücklicher Genehmigung der Kooperationsgemeinschaft<br />

<strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>.<br />

2


„<strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ –<br />

Eine Selbstverpflichtung im Stadtteil<br />

Inhalt:<br />

• Impressum .............................................................2<br />

• Inhalt ......................................................................3<br />

• Zusammenfassung ................................................5<br />

• Runder Tisch zur Gewaltprävention ......................6<br />

• „<strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>” ...............................................7<br />

• “Sounds <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>” .............................................9<br />

• “Rules <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>” ................................................10<br />

• Methodenk<strong>of</strong>fer “Circle <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>” .....................13<br />

• <strong>Respect</strong> 2004 ........................................................14<br />

• Erfahrungen und Kriterien .....................................15<br />

Die Kooperationsgemeinschaft /<br />

Kooperation auf Stadtteilebene /<br />

Partizipation / Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Perspektiven ..........................................................19<br />

• Unterstützer- und TeilnehmerInnen .......................20<br />

• Pressespiegel ........................................................21<br />

3


„<strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“<br />

Eine Selbstverpflichtung im Stadtteil<br />

Zusammenfassung<br />

Ein Gewaltpräventionsprojekt, das über die eigene Einrichtung<br />

hinaus geht und eine breite Wirkung im ganzen<br />

Stadtteil entfalten soll, stellt besondere Anforderungen an<br />

Methoden, Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Drei Jugendhilfeeinrichtungen aus dem Stadtteil Neuperlach<br />

kooperieren seit Juni 2003 und werben mit einer<br />

Reihe von Veranstaltungen und Aktionen für ein gewaltfreies<br />

Miteinander. Das Herzstück dieses Projekts ist ein<br />

Anti-Gewalt-Logo, das aus dem Beitrag des Preisträgers<br />

eines Kunstwettbewerbs entwickelt wurde.<br />

Das Logo sollte mit einer Selbstverpflichtung, mit den<br />

„Rules <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ verknüpft werden. Um solche „Rules“<br />

zielgruppennah zu formulieren, entwickelten die Kooperationspartner<br />

ein Konzept für eine dreistündige Abendveranstaltung.<br />

Jugendliche und Erwachsene aus dem Stadtteil<br />

diskutierten und formulierten Regeln für gegenseitigen<br />

Respekt und Gewaltfreiheit.<br />

Die angewandte Methodik wurde weiter entwickelt und in<br />

einem Methodenk<strong>of</strong>fer für Einrichtungen der Jugendarbeit<br />

und Schulen zusammengestellt.<br />

Die Kooperationsgemeinschaft „<strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“, besteht<br />

aus Schulsozialarbeit am Gerhart-Hauptmann-Ring,<br />

Streetwork Neuperlach (beide Stadtjugendamt München),<br />

Kirchliches Jugendzentrum Neuperlach (KJZ) und der<br />

Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik. Der vorliegende<br />

Kurzbericht beschreibt die Leistungen und Erfahrungen<br />

aus dem bisherigen Projektverlauf.<br />

5


Runder Tisch zur Gewaltprävention<br />

in Neuperlach<br />

Der Stadtteil Neuperlach weckt bei vielen MünchnerInnen<br />

negative Assoziationen: Sozialer Brennpunkt, Trabantenstadt,<br />

Ghetto, Anonymität, Ausländer, Gewalt und Kriminalität.<br />

Gleichzeitig aber ist Neuperlach für viele Menschen<br />

verschiedener Kulturen Lebensraum und Arbeitsplatz.<br />

Bei den Jugendlichen herrscht meist eine hohe Identifikation<br />

mit ihrem Stadtteil. Andererseits meiden viele von<br />

ihnen manche öffentliche Plätze, weil sie Angst vor Pöbeleien<br />

und gewalttätigen Übergriffen haben.<br />

Rassismus ist dabei nicht nur ein Fehlverhalten rechtsradikaler<br />

Jugendlicher, sondern ist auch im Verhältnis<br />

zwischen verschiedenen ethnischen Gruppierungen zu<br />

beobachten. Viele Jugendliche haben Gewalterfahrungen<br />

als Täter und als Opfer gemacht. Das Spektrum und die<br />

Themen der Gewalt reichen vom männlichen Aggressionspotenzial,<br />

Autoaggressionen und Vandalismus bis zur<br />

Gewalt in Verbindung mit Sucht oder sexuellen Übergriffen.<br />

Das Thema Gewalt hat nahezu in allen Einrichtungen eine<br />

aktuelle Brisanz. Die MitarbeiterInnen der verschiedenen<br />

Jugendhilfeeinrichtungen im Stadtteil mussten feststellen,<br />

dass Jugendliche, wenn es in einer Einrichtungen zu Problemen<br />

und Sanktionen kommt, zur nächsten Einrichtung<br />

wandern. Es entstand der Wunsch, die Bemühungen zur<br />

Gewaltprävention nicht an der Eingangstür der eigenen<br />

Einrichtung enden zu lassen.<br />

Aus diesen Gründen wurde in Kooperation von Stadtjugendamt<br />

München, Kreisjugendring München-Stadt und<br />

Erzbischöflichen Jugendamt ein Runder Tisch zur Gewaltprävention<br />

für Neuperlach einberufen. Ziel des Runden Tisches<br />

sollte eine bessere Vernetzung der Einrichtungen in<br />

der Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen und Jugendgruppierungen<br />

sein. Die pädagogische und insbesondere<br />

die gewaltpräventive Arbeit der einzelnen Einrichtungen<br />

und Institutionen sollten in der Öffentlichkeit bekannter gemacht<br />

werden. Der Runde Tisch wollte Gewaltprävention<br />

auf verschiedenen Ebenen und im Bezug auf unterschiedliche<br />

Zielgruppen aufgreifen und neue kreative Zugänge<br />

zum Thema schaffen.<br />

Der Runde Tisch, an dem anfänglich 24 Einrichtungen<br />

beteiligt waren, schmolz nach einigen Terminen auf einen<br />

6


kleinen Kern zusammen. Je mehr die<br />

Planungen in konkrete Projekte münden<br />

sollten, um so kleiner wurde der Kreis<br />

der Aktiven. Aus dem Runden Tisch bildete<br />

sich die Kooperationsgemeinschaft<br />

„<strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ mit drei regionalen<br />

Anbietern aus dem Stadtteil Neuperlach:<br />

Schulsozialarbeit am Gerhart-Hauptmann-Ring,<br />

Streetwork Neuperlach<br />

(beide Stadtjugendamt München) und<br />

Kirchlichem Jugendzentrum Neuperlach<br />

(Erzbischöfliches Jugendamt). Auf<br />

Anfrage der drei Einrichtungen aus dem<br />

Stadtteil kam die Arbeitsgemeinschaft<br />

Friedenspädagogik (AGFP) hinzu. Die<br />

AGFP stellt als überregionale Fachstelle<br />

ihre Fachkompetenz und Erfahrung zur<br />

Projektorganisation und Gewaltprävention<br />

zur Verfügung.<br />

Im Sommer 2003 begann die erste<br />

dreiteilige Kampagne. Es wurde der<br />

Kunstwettbewerb „<strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“<br />

ausgeschrieben, ein dreitägiger Musikworkshop<br />

unter dem Titel „Sounds <strong>of</strong><br />

<strong>Respect</strong>“ angeboten, und schließlich zu<br />

einer öffentlichen Abendveranstaltung<br />

„Rules <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ eingeladen, in der<br />

Jugendliche und Erwachsene aus dem<br />

Stadtteil zusammen eine Selbstverpflichtung für ein friedliches<br />

Miteinander formulierten.<br />

Alle weiteren Flyer und<br />

Publikationen orientierten<br />

sich in der Gestaltung<br />

(Ralf Rützel)an der<br />

ersten Ausschreibung.<br />

„<strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“<br />

Unter diesem Motto fand ein Kunst- & Grafik-Wettbewerb<br />

gegen Gewalt statt mit dem Ziel, der Entwicklung eines<br />

Anti-Gewalt Logos. Kinder, Jugendliche, Schulklassen<br />

und Einrichtungen der <strong>of</strong>fenen Kinder- und Jugendarbeit<br />

im Stadtteil wurden aufgerufen, sich am Wettbewerb zu<br />

beteiligen. Der Auftakt des Kunstwettbewerbes fand im<br />

Rahmen des 30-Jahre-Ostpark-Jubiläums statt.<br />

Am Tag der Jugend „Eastpark goes Crazy“ konnten Jugendliche<br />

unter Anleitung pr<strong>of</strong>essioneller Künstler Graffiti-<br />

Leinwände zum Thema besprühen. An diesem Tag wurden<br />

10 Leinwände von Jugendlichen gestaltet.<br />

7


Das Thema Respekt für einen Kunstwettbewerb ist für viele<br />

Jugendliche und Erwachsenen erst mal abstrakt. Es bedurfte<br />

der Auseinandersetzung mit dem Thema. Damit die<br />

beteiligten Jugendlichen, KünstlerInnen, LehrerInnen und<br />

PädagogInnen leichter in einen kreativen Prozess kamen,<br />

entschied sich die Kooperationsgemeinschaft, ein Inspirationspapier<br />

zum Thema des Wettbewerbs<br />

zu erstellen. Das Papier skizzierte die<br />

Bandbreite des Themas und versuchte<br />

es gleichzeitig einzugrenzen. Ziel des<br />

Wettbewerbs sollte es sein, eine Vorlage<br />

zu erstellen, aus der sich ein Anti-Gewalt<br />

Logo erarbeiten lässt.<br />

Den ganzen Sommer über konnten<br />

Kunstwerke eingesandt werden. Im<br />

Oktober 2003 fand die Ausstellung und<br />

Preisverleihung des Kunstwettbewerbes im Kirchlichen<br />

Jugendzentrum Neuperlach statt.<br />

Die Exponate wurden dabei vom Publikum und einer Jury,<br />

zusammengesetzt aus KünstlerInnen, Jugendlichen und<br />

StadtteilpolitikerInnen, bewertet.<br />

Die Preisverleihung orientierte sich an drei Kriterien:<br />

• Aussage des Bildes (Aussagekraft und Umsetzbarkeit<br />

für ein Label),<br />

• Kreativität (Die Idee und ihre gestalterische Umsetzung)<br />

• Technischer Aufwand (Aufwand, verwendete<br />

Materialien, technisches Können)<br />

Die großflächigen Graffitis<br />

ziehen Jugendliche und<br />

Erwachsene aus dem<br />

Stadtteil an. Neben der Arbeit<br />

an den Bildern fanden<br />

zahlreichen Informationsgespräche<br />

statt.<br />

Der Preisträger<br />

Vincent Mülleisen<br />

(im Bild rechts) im<br />

Gespräch mit Markus<br />

Bloch vom Kirchlichen<br />

Jugendzentrum<br />

Neuperlach. Vincent<br />

hat die Vorlage für<br />

das Anti-Gewalt-Logo<br />

gestaltet.<br />

8


Über 40 Personen, davon 2/3 Kinder und Jugendliche,<br />

nahmen an der Ausstellungseröffnung und Preisverleihung<br />

teil. Da auch mehrere Kinder im Rahmen einer<br />

Schulklasse am Wettbewerb teilgenommen hatten, wurden<br />

Preise in zwei verschiedenen<br />

Alterskategorien<br />

vergeben. Das Bild des<br />

Hauptpreisträgers, das<br />

mit dem RESPECT 2003<br />

ausgezeichnet wurde, ist<br />

durch einen pr<strong>of</strong>essionellen<br />

Graphiker in das Logo<br />

„Friedlich und trotzdem<br />

cool“ umgestaltet worden.<br />

Dieses Logo wirbt in Jugendzentren<br />

und Schulensowie<br />

bei Veranstaltungen<br />

im Stadtteil für Gewaltfreiheit und Zivilcourage.<br />

In Rahmen des Kunstwettbewerbes entstand die Idee,<br />

den RESPECT-Preis in Zukunft einmal jährlich zu verleihen,<br />

um die Nachhaltigkeit des Projektes zu fördern.<br />

Neben künstlerischen Beiträgen sollen dabei auch Personen<br />

oder Gruppen ausgezeichnet werden, die sich mit<br />

Aktionen, Projekten oder durch ihr Verhalten besonders<br />

für Zivilcourage und gegen Gewalt engagiert haben.<br />

Das fertige Logo.<br />

Der Charakter des ursprünglichen<br />

Bildes und<br />

die Botschaft „friedlich und<br />

trotzdem cool“ blieb bei<br />

der Überarbeitung zum<br />

Logo erhalten.<br />

Sounds <strong>of</strong> <strong>Respect</strong><br />

Der Kunstwettbewerb wurde durch den Workshop<br />

„Sounds <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ im Rahmen des Ferienprogramms<br />

des Kirchlichen Jugendzentrums Neuperlach flankiert.<br />

Hier konnten Jugendliche an drei Tagen ihren eigenen<br />

Song zum Thema „gewaltfrei leben“ komponieren, arrangieren<br />

und texten. Dabei wurden vor allem Jugendliche<br />

angesprochen, die ihre Stärken und Interessen eher im<br />

musikalischen Bereich sehen.<br />

An der Aktion nahmen 10 Jugendliche teil, die sich dabei<br />

intensiv mit dem Thema auseinander setzten. Es entstand<br />

beispielsweise folgender Text:<br />

9


„Setze ein Zeichen/ Stelle die Weichen“<br />

„Ein Leben ohne Hass/du musst dich entscheiden“<br />

„Setze ein Zeichen/stelle die Weichen“<br />

„Jetzt ist die Zeit, sich zu entscheiden“<br />

Obwohl kein Lied komplett fertig gestellt worden ist, wurde<br />

die Aktion von Jugendlichen als Erfolg bewertet, da<br />

hier die Möglichkeit bestand, sich einmal in anderer Form<br />

zum Thema zu äußern.<br />

Rules <strong>of</strong> <strong>Respect</strong><br />

Ziel des 3. Teils der RESPECT-Kampagne war es, das<br />

zukünftige Logo gegen Gewalt mit Inhalten zu „füllen“ und<br />

hierzu Leitlinien oder einen Kodex für ein Verhalten gegen<br />

Gewalt zu entwickeln.<br />

„Das mit der Ehre...“<br />

Jugendliche diskutieren<br />

über ihren<br />

Ehrbegriff und was er<br />

im Streit bewirkt.<br />

Ein paar Tage nach der Siegerehrung des Kunstwettbewerbs<br />

„<strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ wurden im Rahmen einer<br />

Abendveranstaltung im Kirchlichen Jugendzentrum Neuperlach<br />

zusammen mit Jugendlichen und Erwachsenen<br />

aus dem Stadtteil die „Rules <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ entwickelt, diskutiert<br />

und formuliert.<br />

Den Veranstaltern war klar, dass eine Selbstverpflichtung<br />

von Jugendlichen nur dann akzeptiert wird, wenn sie an<br />

deren Entstehung selbst beteiligt werden. Folglich muss-<br />

10


te das Interesse möglichst vieler Jugendlicher geweckt<br />

werden. Es bestanden Bedenken, dass eine schlichte<br />

Diskussionsveranstaltung zum Thema „Respekt“ keine<br />

besondere Anziehungskraft für Jugendliche besitzt. Die<br />

Vorbereitungen, die Öffentlichkeitsarbeit, Einladungen<br />

und das Veranstaltungsdesign müssen dazu beitragen,<br />

dass sich Jugendliche und Erwachsene tatsächlich an der<br />

Entstehung der „Rules <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ beteiligen.<br />

Schon in der Kleingruppe<br />

sollen die<br />

TeilnehmerInnen eine<br />

erste Gewichtung<br />

vornehmen. Welche<br />

Regel sind für sie am<br />

wichtigsten?<br />

Um zu einer Veranstaltungsform zu finden, die konzentrierte<br />

und intensive Diskussion in kleinen Gruppen ermöglicht<br />

und schnell „zur Sache“ kommt, wurden zunächst<br />

jugendrelevante Aspekte des Themas „Respekt“<br />

herausgearbeitet: Ehre, Zivilcourage, sich bedroht fühlen<br />

und Rechtfertigung von Gewalt. Zu diesen Themen wurden<br />

Stationen konzipiert. Jede Station sollte maximal 20<br />

Minuten dauern und einen durch Medien unterstützen<br />

schnellen Einstieg ins Thema bieten. Ein moderiertes<br />

Gespräch in den Kleingruppen würde dann verschiedene<br />

Vorschläge für die „Rules <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ ergeben, die anschließend<br />

im großen Plenum von allen TeilnehmerInnen<br />

einem Ranking unterzogen würden.<br />

Die verschiedenen Medien wurden mit den Jugendlichen<br />

der beteiligten Einrichtungen erstellt. So drehten die MitarbeiterInnen<br />

von Streetwork Neuperlach mit Jugendlichen<br />

drei Videoszenen zum Thema Zivilcourage. Im Kirchlichen<br />

Jugendzentrum wurde ein Audioband arrangiert, das die<br />

11


Grundlage für einen Magic Walk zum Thema Bedrohung<br />

bildete. Schon bei der Herstellung dieser Medien bot sich<br />

die Gelegenheit, mit den Jugendlichen<br />

die Inhalte und Hintergründe zu diskutieren.<br />

Die beteiligten Jugendlichen kamen<br />

dann auch zur Abendveranstaltung<br />

„Rules <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“. Ihr Interesse konzentrierte<br />

sich nicht nur auf die Präsentation<br />

der Medien, an denen sie selbst beteiligt<br />

waren. Fast alle Jugendlichen haben sich<br />

an den restlichen Stationen und auch am<br />

abschließenden Ranking beteiligt.<br />

Insgesamt nahmen <strong>ca</strong>. 40 Personen<br />

(60 % Jugendliche) an der Veranstaltung<br />

teil. Die im Stadtteil ansässige Jugendkultureinrichtung<br />

FestSpielHaus erklärte<br />

sich bereit, den Abend mit drei kurzen<br />

Theaterszenen zu eröffnen. Die jungen<br />

SchauspielerInnen stellten ein paar typische<br />

Konfliktsituationen unter Jugendlichen<br />

da, die teilweise einen unerwarteten Verlauf nahmen.<br />

Nach dieser Einstimmung zum Thema wurde das Publikum<br />

in vier Gruppen aufgeteilt, die parallel jeweils alle vier<br />

Stationen durchliefen. Die Kurzweiligkeit der einzelnen<br />

Stationen und die Neugier, was einem im nächsten Raum<br />

des Jugendzentrums erwartet, sorgte für eine positiv gespannte<br />

Atmosphäre.<br />

Sortiert und zusammengefasst:<br />

Mit sechs Glasperlen<br />

konnte jede TeilnehmerIn<br />

für die von ihr favorisierten<br />

Regeln abstimmen. (oben)<br />

„...hierfür stehe ich mit<br />

meinem Ehrenwort!“ Die<br />

Regeln sollten kurz und<br />

knapp sein, nicht nur, damit<br />

genug Platz zum Unterschreiben<br />

bleibt. (unten)<br />

Die Regelvorschläge wurden auf Moderationskarten<br />

vorgelegt und in einer<br />

kurzen Pause inhaltlich sortiert. Im<br />

anschließenden Ranking entschieden<br />

sich die TeilnehmerInnen für die sechs<br />

wichtigsten Regeln, die in den „Rules <strong>of</strong><br />

<strong>Respect</strong>“ enthalten sein sollen.<br />

Die Regeln wurden von einem pr<strong>of</strong>essionellen<br />

Texter und mit Jugendlichen<br />

aus dem Kirchlichen Jugendzentrum ein<br />

paar Tage nach der Veranstaltung nach<br />

folgenden Kriterien ausformuliert. Die<br />

Formulierungen sollten klar und prägnant<br />

sein und dem Sprachgebrauch der<br />

Jugendlichen entsprechen. Soweit möglich,<br />

sollten positive Verhaltensregeln<br />

aufgestellt werden. Es brauchte mehrere<br />

12


Anläufe, bis die endgültige Fassung der Rules stand.<br />

Die „Rules <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ wurden zusammen mit dem neuen<br />

Logo auf einem Plakat gestaltet, gedruckt und schließlich<br />

veröffentlicht. Diese Veröffentlichung wurde mit einer<br />

eigenen Präsentation im Frühjahr 2004 gefeiert. Gleichzeitig<br />

wurde die Idee des RESPECT-Preises fortgesetzt. Es<br />

wurde zur Beteiligung am „RESPECT 2004“ eingeladen.<br />

Methodenk<strong>of</strong>fer „Circle <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“<br />

zusammengefasst.<br />

Mit der finanziellen Unterstützung des Bezirksausschuss<br />

konnten zwei Methodenk<strong>of</strong>fer mit allen notwendigen<br />

Materialen und Medien gepackt werden. Die Arbeitsgemeinschaft<br />

Friedenspädagogik finanzierte aus Mitteln der<br />

Bergh<strong>of</strong>-Stiftung für Konfliktforschung einen weiteren voll<br />

ausgestatteten K<strong>of</strong>fer, der auch überregional zur Ausleihe<br />

zur Verfügung steht.<br />

Um die Umsetzbarkeit und die Qualität des „Circle <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“<br />

zu gewährleisten, soll der Methodenk<strong>of</strong>fer nur von<br />

PädagogInnen angewendet werden, die an einer eintägigen<br />

MultiplikatorInnenschulung teilgenommen haben.<br />

Nachdem die drei K<strong>of</strong>fer im Herbst 2004 fertig bestückt<br />

und die Arbeit am Handbuch fast abgeschlossen war,<br />

wurden die ersten 24 MitarbeiterInnen aus Schulsozialar-<br />

Die Partner der Kooperationsgemeinschaft und auch die<br />

TeilnehmerInnen der Veranstaltung „Rules <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“<br />

waren von der Methodik, den entstandenen Medien und<br />

den Ergebnissen begeistert. Der beträchtliche Aufwand,<br />

der in die Entwicklung der Methode investiert wurde, hatte<br />

sich also gelohnt. Es entstand der Wunsch, die Methode<br />

so weiterzuentwickeln, dass man sie Jugendeinrichtungen<br />

und Schulen zur Verfügung stellen kann.<br />

Dazu wurde der „Circle <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ überarbeitet und<br />

mit zwei Schulklassen erprobt. Die Erfahrungen wurden<br />

ausgewertet und<br />

kleine Änderungen<br />

vorgenommen.<br />

Weitere Probeläufe<br />

folgten. Der gesamte<br />

Ablauf, die Vorbereitungen<br />

und Inhalte,<br />

sowie Tipps für die<br />

Moderation wurden<br />

in einem Handbuch<br />

Mit dem komplett ausgestatteten<br />

Methodenk<strong>of</strong>fer<br />

„Circle <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ lassen<br />

sich die Stationen auch mit<br />

wenig Vorbereitungsaufwand<br />

durchführen.<br />

13


eit und Jugendarbeit in den „Circle <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ eingeführt.<br />

Mit dem Feedback aus dieser ersten MultiplikatorInnenschulung<br />

ließ sich der Inhalt des Handbuchs und der<br />

Methodenk<strong>of</strong>fer weiter optimieren. Eine weitere MultiplikatorInnenschulung<br />

im April 2005 stieß auf großes Interesse.<br />

32 TeilnehmerInnen wurden für die Arbeit mit dem „K<strong>of</strong>fer“<br />

qualifiziert.<br />

MitarbeiterInnen aus<br />

Schule und Jugendhilfe<br />

lernen den<br />

„Circle <strong>of</strong> respect“<br />

kennen. Die Sichtweisen<br />

der Erwachsenen<br />

sind <strong>of</strong>t anders als<br />

die der Jugendlichen.<br />

<strong>Respect</strong> 2004<br />

Dem ersten Wettbewerb aus dem Jahr 2003 folgend, lief<br />

während des Jahres die Ausschreibung für den RESPECT<br />

2004. Die Kooperationsgemeinschaft forderte alle Neu-/<br />

Perlacher und Ramersdorfer auf, ein Zeichen gegen Gewalt<br />

und für gegenseitigen Respekt zu setzen. Der Preis<br />

will ermutigen zu couragiertem Verhalten, Aktionen und<br />

Kunstformen gegen Gewalt.<br />

Ende November 2004 fand im<br />

Kulturhaus Neuperlach eine feierliche<br />

Preisverleihung in vier verschiedenen<br />

Kategorien statt. Eine<br />

Jury aus StadtteilpolitikerInnen,<br />

VertreternInnen der beteiligten<br />

Jugendhilfeträger und Jugendlichen<br />

entschied, welche Beiträge<br />

ausgezeichnet wurden. Über 150<br />

Jugendliche und Erwachsene<br />

verfolgten die Präsentationen<br />

In der Kategorie „Musik<br />

gegen Gewalt“ gewannen<br />

die jungen Rapper mit dem<br />

verheißungsvollen Namen<br />

FMÄ (Freie Meinungsäußerung)<br />

mit ihrem Titel „Es<br />

passiert“, einem Song über<br />

ihre (Gewalt-) Erfahrungen<br />

als Jugendliche in Neuperlach.<br />

14


der nominierten Preisträger und das abwechslungsreiche<br />

Rahmenprogramm mit kulturellen Beiträgen von Kindern<br />

und Jugendlichen. Die Preisverleihung des „RESPECT<br />

2004“ stieß bei der lokalen Presse auf großes Interesse.<br />

Die Veranstaltung wurde durch Zuschüsse des Bezirksausschuss<br />

Perlach / Ramersdorf finanziert.<br />

Erfahrungen und Kriterien<br />

Die Kooperationsgemeinschaft<br />

Vier Einrichtungen arbeiten seit über zwei Jahren gemeinsam<br />

an diesem Projekt. Das ist nicht selbstverständlich.<br />

Die Zusammenarbeit in der Kooperationsgemeinschaft<br />

zeichnet sich durch gelebte Kollegialität und gegenseitige<br />

Wertschätzung aus. Die jeweiligen MitarbeiterInnen<br />

bringen ihre persönlichen Stärken und die Ressourcen<br />

ihrer Einrichtungen ein. Wie ein Puzzle fügen sich die verschiedenen<br />

Beiträge zusammen und ergeben letztlich die<br />

Qualität der Zusammenarbeit.<br />

Oft scheitern Kooperationen,<br />

wenn ein Partner<br />

versucht sich hervorzuheben<br />

und das Projekt<br />

als sein eigenes Kind zu<br />

verkaufen. In der Kooperationsgemeinschaft<br />

waren<br />

alle darauf bedacht, dass<br />

stets alle vier Mitstreiter<br />

gesehen und wahrgenommen<br />

werden. Das gegenseitige<br />

Vertrauen, dass bei<br />

Pressemeldungen oder<br />

Interviews die gemeinsame<br />

Arbeit entsprechend<br />

dargestellt wird, war gegeben<br />

und ermöglichte eine<br />

gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Kooperation auf Stadtteilebene<br />

Das Schwinden an Beteiligung der ursprünglich interessierten<br />

Einrichtungen des Runden Tisches zur Gewaltprävention<br />

entmutigte die Kooperationsgemeinschaft nur<br />

kurz. Die Überwindung der Enttäuschung, dass nicht alle<br />

MitarbeiterInnen verschiedener<br />

Einrichtung arbeiten<br />

zusammen. Renate Grasse<br />

(AGFP) und Ralph Cordes<br />

(StJA) bei der MultiplikatorInnenschulung.<br />

15


oder sehr viele Einrichtungen im Viertel zusammen an der<br />

Aktion weiterarbeiten, wich bald der Erfahrung, dass eine<br />

kleine Vernetzung konzentrierter und beweglicher zusammen<br />

arbeiten kann. Trotzdem blieb die Kooperationsgemeinschaft<br />

immer <strong>of</strong>fen für andere Einrichtungen aus dem<br />

Stadtteil. Die Einrichtungen wurden zu<br />

den einzelnen Wettbewerben und Veranstaltungen<br />

aktiv zum Mitmachen eingeladen.<br />

Von Anfang an ist es gelungen, auf der<br />

Ebene der Politik die Ansprechpartner<br />

für Kinder und Jugend des Bezirksausschusses<br />

Perlach/Ramersdorf für das<br />

Projekt zu begeistern. Neben der finanziellen<br />

Unterstützung ist auch die ideelle<br />

Begleitung von Bedeutung. Bei allen größeren<br />

öffentlichen Veranstaltungen waren<br />

VertreterInnen des Bezirksausschusses<br />

anwesend. Sie wurden auch mit aktiven<br />

Rollen, beispielsweise Mitarbeit in der<br />

Jury eingebunden. Die Mitwirkung der<br />

StadtteilpolitikerInnen unterstreicht für<br />

Jugendliche und die restliche Öffentlichkeit<br />

die Bedeutung und Wichtigkeit der<br />

Kampagne – ein wichtiger Schritt zur<br />

Verankerung im Stadtteil.<br />

Partizipation<br />

Die verschiedenen Veranstaltungen sind durchgängig<br />

unter dem Gesichtspunkt der Beteiligung und Mitarbeit<br />

der angesprochenen Zielgruppe konzipiert worden. Die<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Stadtteil<br />

konnten an verschiedenen Stellen mitwirken, ohne sich<br />

längerfristig an das Projekt zu binden. Die Mitwirkung an<br />

einem Video oder die Teilnahme am Wettbewerb sind<br />

kurzfristige, der Jugendkultur entsprechende Engagements,<br />

die letztlich dem gesamten Projekt zu ihrem Erfolg<br />

verhalfen. Eine Kampagne, die lediglich von der Aktivität<br />

der PädagogInnen getragen ist, würde von den Jugendlichen<br />

kaum angenommen. Wenn allerdings Jugendliche<br />

nicht nur am Rahmenprogramm, sondern auch an ganz<br />

konkreten Schritten beteiligt sind, finden auch Teile der<br />

restlichen Peer-Group, sprich Freunde und Gleichaltrige,<br />

Zugang zu den Veranstaltungen. Der Verlauf des Projekts<br />

Aktiv dabei: Die Mitglieder<br />

des Bezirksausschuss<br />

Perlach/Ramersdorf, Bernadette<br />

Raschke (oben)<br />

und Kurt Damaschke.<br />

16


ist jedoch nicht davon abhängig, dass Jugendliche sich<br />

langfristig beteiligen. Die Kontinuität des Projekts wurde<br />

durch die Kooperationsgemeinschaft gewährleistet.<br />

Die Langfristigkeit des Projekts und die damit erforderliche<br />

Kontinuität haben sich die meisten Beteiligten zu<br />

Beginn so nicht vorgestellt. Die Erwartung, dass sich<br />

ein Logo und eine Selbstverpflichtung innerhalb kurzer<br />

Zeit im ganzen Stadtteil verbreiten lassen, war nicht realistisch.<br />

Zu viele Einzelschritte waren notwendig, wenn<br />

Der „Magic Walk“ mit<br />

einer Bedrohungssituation<br />

wurde von<br />

Jugendlichen hergestellt.<br />

Das Gefühl<br />

der Bedrohung hat<br />

die TeilnehmerInnen<br />

erreicht und sie diskutierten<br />

über Auswege.<br />

eine tatsächliche Auseinandersetzung auf Stadteilebene<br />

gelingen sollte. Im Gegensatz zu imposanten Großkampagnen,<br />

die meist nur kurzfristige und oberflächliche Effekte<br />

erzielen, hat sich die Kooperationsgemeinschaft bewusst<br />

für einen Ansatz entschieden, der über längere Zeit bei<br />

Jugendlichen und Erwachsenen zu einer Berührung mit<br />

Inhalten und Fragestellungen zur Thematik „Gewaltverzicht“<br />

führt. Die Bekanntheit eines Logos im Stadtteil ist<br />

das eine, viel wichtiger ist die Beschäftigung mit den<br />

damit verbundenen Inhalten. So entwickelte sich das<br />

Projekt schrittweise und erreichte von Mal zu Mal andere<br />

und stetig mehr Jugendliche und Erwachsene aus dem<br />

Stadtteil. Der hilfreiche Nebeneffekt dieser schrittweisen<br />

Entwicklung war, dass die Kooperationspartner in der<br />

gemeinsamen Arbeit wachsen und zusammenwachsen<br />

konnten, ohne sich gleich zu Beginn unlösbaren Überforderungen<br />

auszusetzen.<br />

17


Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ausschreibung zum<br />

RESPECT 2004:<br />

Über 1000 Postkarten<br />

wurden meist im<br />

persönliche Kontakt<br />

an Jugendliche und<br />

Erwachsene im Stadtteil<br />

verteilt.<br />

Ein Projekt auf Stadtteilebene setzt ganz andere Anforderungen<br />

an die Öffentlichkeitsarbeit. Trotz eines geringen<br />

Werbebudgets sollen möglichst viele Menschen von den<br />

Aktionen erfahren. Handzettel, Postkarten und Broschüren<br />

müssen pr<strong>of</strong>essionell gestaltet werden, damit die Veranstaltungen<br />

schon bei der Einladung eine entsprechende<br />

Wertigkeit ausstrahlen. Große Auflagen sind meist aus<br />

Kostengründen nicht realisierbar. Die Informationen müssen<br />

also sehr zielgerichtet, meist über persönliche Kontakte<br />

weitergereicht werden, um größere Materialverluste<br />

zu vermeiden. Die Kooperationspartner aus dem Stadtteil<br />

verfügen durch ihre weitreichende Vernetzung über zahlreiche<br />

Kontakte zu anderen SozialpädagogInnen, Lehrkräften<br />

und anderen Personen aus dem Stadtteil.<br />

Es zeigte sich, dass insbesondere die persönlich ausgesprochenen<br />

Einladungen und Anfragen an Jugendliche<br />

und Erwachsene am ehesten zum Mitmachen animieren.<br />

Letztlich wurde über diese Geh-Struktur der Öffentlichkeitsarbeit<br />

der größte Teil der Mitwirkenden gewonnen.<br />

18<br />

Damit Veranstaltungen und Aktionen auch allgemeine<br />

Aufmerksamkeit im Stadtteil erhalten, braucht es die Zusammenarbeit<br />

mit der örtlichen Presse. Pressemeldungen<br />

allein gehen auch in den Redaktionen der kleinen Stadtteilblätter<br />

leicht unter, wenn sie nicht durch persönliche<br />

Kontaktaufnahme vermittelt werden.<br />

Für die Kontakte mit den überregionalen Medien wie Tageszei-


tungen und Rundfunk ist die Zusammenarbeit mit den Pressestellen<br />

der großen Träger Stadtjugendamt und Erzbischöfliches<br />

Jugendamt unerlässlich. Die MitarbeiterInnen der Pressestellen<br />

verfügen über Kontakte zu den verschiedenen Redaktionen.<br />

Jedoch ist der zeitliche Vorlauf etwas länger und in der<br />

Planung zu berücksichtigen. Gerade im Rahmen eines<br />

Kooperationsprojekts sind dann verschiedene Pressestellen<br />

beteiligt, die sich günstigsten Falls miteinander<br />

abstimmen. Um diese Koordination zu erleichtern, hat die<br />

Kooperationsgemeinschaft die VertreterInnen der jeweiligen<br />

Pressestellen zu einer gemeinsamen Projektpräsentation<br />

eingeladen. Für die meisten Pressestellen ist es nicht<br />

alltäglich, in ihren Texten die Arbeit mehrer Einrichtungen<br />

und Träger so zu präsentieren, dass die Mitwirkung aller<br />

Kooperationspartner ausgewogen dargestellt wird. Umso<br />

erfreulicher, dass es den Kooperationspartnern von „<strong>Colors</strong><br />

<strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ gelungen ist, auch auf dieser Ebene die Bedingungen<br />

erfolgreicher Zusammenarbeit zu gewährleisten.<br />

Perspektiven<br />

Die beteiligten Einrichtungen im Stadtteil sehen sich<br />

immer wieder verpflichtet, ihren Einsatz für die Kooperationsgemeinschaft<br />

zu bündeln. Schließlich leisten die MitarbeiterInnen<br />

die Arbeit zusätzlich zu den originären Aufgaben<br />

ihrer Einrichtung. Von den verschiedenen Trägern<br />

wird die aktive und öffentlichkeitswirksame Kooperation<br />

ihrer MitarbeiterInnen sehr begrüßt und geschätzt.<br />

Zwei Projektlinien sollen im Rahmen der Kooperationsgemeinschaft<br />

weiter verfolgt werden:<br />

• Jährliche Ausschreibung des RESPECT-Preises mit der<br />

Ausrichtung einer öffentlichen Preisverleihung. In<br />

Zusammenarbeit mit der lokalen Presse und den<br />

anderen Einrichtungen der Jugendarbeit sollen der<br />

RESPECT-Preis und die damit verbundenen Inhalte<br />

beworben werden.<br />

• Der Methodenk<strong>of</strong>fer „Circle <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ wird insbesondere<br />

im Sinne einer Kooperationsmöglichkeit von<br />

Jugendarbeit und Schule fortgeführt. Hierzu gehört<br />

die Betreuung der K<strong>of</strong>ferausleihe, die Durchführung<br />

des „Circle <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“ mit benachbarten Schulen und<br />

weitere Veranstaltungen für MultiplikatorInnen.<br />

19


Allen UnterstützerInnen und TeilnehmerInnen<br />

des Kooperationsprojektes „<strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“<br />

herzlichen Dank und besonderen Respekt:<br />

Erzbischöfliches Jugendamt: Kirchliches Jugendzentrum<br />

Neuperlach, Irmgard Mühl, Joachim Baumann, Karin<br />

Basso-Ricci; Stadtjugendamt München: Streetwork Neuperlach,<br />

Schulsozialarbeit am Gerhart-Hauptmann-Ring,<br />

Gabriele Bertz, Frauke Henrichs, Helmut Ritter, Gaby<br />

Nuß, Ambulante Erziehungshilfe; Arbeitsgemeinschaft<br />

Friedenspädagogik e. V.; Bezirksausschuss des Stadtbezirks<br />

16: Bernadette Raschke, Kurt Damaschke; Gertraud<br />

Walter (Stadträtin), Medienzentrum München, Tonstudio<br />

TÖ, FestSpielHaus, Querform Ralf Rützel, Rafael Gerlach,<br />

Stephan Köck, Peter Feneberg, Erdal, Yusuf, Eldina,<br />

Pelin, Askin, Sezer, Adam, Demir, Selmir, Erman, Akin,<br />

Oktay, Serkan, Volkan, Ersin, Osman, Kola, Onur, Emrah,<br />

Kindertreffpunkt Neuperlach, ZAK Neuperlach; TeilnehmerInnen<br />

des Kunstwettbewerbs „<strong>Colors</strong> <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“:<br />

Vincent Mülleneisen, Alias, Benjamin Werner, Severin,<br />

Aaron Martin, Frederik Bedrich, Selo Onbasioglu, Emrah,<br />

Can Dere, Malek Jaballah, Constantin Weyers, Klasse 5c<br />

(2003/2004) der Hauptschule am Gerhart-Hauptmann-<br />

Ring; TeilnehmerInnen der Verleihung des RESPECT<br />

2004: StreitschlichterInnen der Hauptschule am Gerhart-<br />

Hauptmann-Ring, StreitschlichterInnen der Einrichtungen<br />

am Theodor-Heuss-Platz, Graffiti-Sprayer vom Freizeitforum<br />

Come In, Sanja Hrg, FreieMeinungsÄußerung, Stiller<br />

Ruf, BDS, Thai-Box Gruppe Leon Gym mit seinem Leiter<br />

Ramazan Varisli, Sister Groove, Powerbreaker, United /<br />

Unique, Breakdance-Center, DJ-Crew Masters; TeilnehmerInnen<br />

der Erarbeitung der „Rules <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“; SchülerInnen<br />

und LehrerInnen der Klassen 8c und 8d (2003/2004)<br />

der Gerhart-Hauptmann-Schule und der 9. Klasse<br />

(2003/2004) der Schule zur individuellen Lernförderung in<br />

Pasing; TeilnehmerInnen der MultiplikatorInnenschulungen<br />

„Circle <strong>of</strong> <strong>Respect</strong>“<br />

20


Süddeutsche Zeitung, 08.08.2003<br />

21


22<br />

HALLO Ausgabe 43, 23.10.2003


Sür-Ost-Kurier Ausgabe 42, 15.10.2003<br />

23


24<br />

Süddeutsche Zeitung 30.10.2003


HALLO, 29.04.2004<br />

25


Süddeutsche Zeitung, 04.05.2004<br />

Süddeutsche Zeitung, 08.12.2004<br />

26

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