12. Sonntag im Jahreskreis - St. Antonius Frankfurt Rödelheim
12. Sonntag im Jahreskreis - St. Antonius Frankfurt Rödelheim
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die <strong>St</strong>ürme nicht erreichen können. Oft genug zeigt sich dann aus einer solchen<br />
Haltung durchaus auch überraschend Rettung und Ausweg, wo vorher nichts<br />
mehr zu tun schien. Zunächst aber gilt es: ruhig zu werden, auszuhalten,<br />
Vertrauen zu lernen.<br />
Ich erinnere mich gut, dass ich als Kind, als ich dieses Evangelium hörte, <strong>im</strong>mer<br />
gedacht habe: Jesus kann gut mitten <strong>im</strong> <strong>St</strong>urm schlafen. Er braucht nur ein<br />
Machtwort zu sprechen, und Wind und <strong>St</strong>urm schweigen still. Mittlerweile weiß<br />
ich sehr wohl, dass die Ruhe Jesu nicht daher kommt, dass er nicht gefährdet<br />
gewesen wäre. Nein, nicht lange nach dieser Begebenheit steht er selber wieder<br />
in einem <strong>St</strong>urm. Und diesmal wird ihm der <strong>St</strong>urm das Leben kosten – der <strong>St</strong>urm<br />
<strong>im</strong> Garten Getsemani und auf Golgota.<br />
Die Ruhe und Gelassenheit Jesu sind nicht darin begründet, dass der <strong>St</strong>urm nicht<br />
gefährlich wäre, sondern dass er sich in <strong>St</strong>urm und Wind in Gott geborgen weiß.<br />
Man könnte dieses Vertrauen in einem Wort zum Ausdruck bringen: „Was<br />
kümmert mich der Schiffbruch, wenn Gott der Ozean ist?“<br />
„Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?“ Dieses Wort<br />
Jesu sagt den Jüngern nicht: Es wird euch nichts passieren. Und es sagt uns<br />
nicht, dass wir als Glaubende nicht den realen Gefährdungen unserer Welt<br />
ausgesetzt wären. Nein, Bedrohung, Unglück auch der Tod gehören zum Leben<br />
von uns Menschen, natürlich auch zum Leben der Glaubenden, so wie ja auch<br />
Jesus und die Jünger alle miteinander diesen Weg gehen mussten.<br />
„Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?“ Dieses Wort<br />
lädt uns ein, uns mit allem, was uns <strong>im</strong> Leben passiert, in der Gegenwart Gottes<br />
zu verankern. Inmitten der <strong>St</strong>ürme unseres Lebens sind wir nicht allein. Aus<br />
dieser Sicherheit dürfen wir unser Leben gestalten. Amen.<br />
S<strong>im</strong>one Gerlitzki, Pastoralreferentin<br />
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