„Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge“ - CDG-Syndrom
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SIMON,<br />
8 Jahre,<br />
<strong>CDG</strong>-Ia<br />
STADIUM 1 (0 bis ca. 3 Jahre)<br />
Häufig zeigen die Kinder bereits kurz nach der Geburt ein auffälliges Aussehen mit Schielen (Strabismus),<br />
eingezogenen Brustwarzen und <strong>eine</strong>r auffälligen Verteilung des Fettgewebes mit Fettpolstern.<br />
Die Haut kann wie „Orangenhaut“ aussehen. Schon in den ersten Lebenswochen können Muskelschwäche<br />
(Hypotonie), erhöhte Leberwerte und <strong>eine</strong> vergrößerte Leber auffallen. Gedeihstörungen mit<br />
Trinkschwäche (einige Kinder müssen mit <strong>eine</strong>r Sonde ernährt werden) und schweren Durchfällen, <strong>eine</strong><br />
ausgesprochene Müdigkeit und Schwäche, Herzbeutelergüsse mit Herzschwäche, wiederholte Infektionen<br />
und Gerinnungsstörungen können in diesem jungen Alter zu <strong>eine</strong>r schweren Erkrankung werden,<br />
die wiederholte Krankenhausaufenthalte notwendig macht und auch das Leben der Kinder bedrohen<br />
kann. Die me<strong>ist</strong>en Patienten erholen sich jedoch von diesen kritischen Phasen. Manche Kinder zeigen<br />
diese lebensbedrohlichen Symptome gar nicht oder nur schwach ausgeprägt. Allerdings fallen auch<br />
bei diesen Kindern Phasen mit erhöhten Leberwerten, Muskelschwäche, Schielen und <strong>eine</strong>r Entwicklungsverzögerung<br />
auf. Veränderungen an den Nieren, der Leber und Herzbeutelergüsse lassen sich oft<br />
nur bei der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) darstellen. Bei zusätzlichen neurologischen Untersuchungen<br />
finden sich <strong>eine</strong> verlangsamte Nervenleitgeschwindigkeit und im CT (Computertomographie)<br />
oder MRT (Kernspintomographie) des Kopfes ein deutlich verringertes Kleinhirnvolumen.<br />
STADIUM 2 (ca. 3 bis ca. 10 Jahre)<br />
Lebensbedrohliche Verschlechterungen stellen sich nur ausnahmsweise ein. Erhöhte Leberwerte und<br />
ein erniedrigtes AT III sind nach wie vor vorhanden. Neurologische Symptome stehen im Vordergrund:<br />
Muskelschwäche in den B<strong>eine</strong>n, unsicheres Greifen, wackeliges Sitzen und Stehen (Ataxie). Viele Kinder<br />
erlernen nicht das freie Laufen. Die ge<strong>ist</strong>ige und motorische Behinderung wird deutlicher. Bei eini-<br />
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