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„Roter Faden“ - SPD-Ortsverein Sehnde

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<strong>„Roter</strong> <strong>Faden“</strong><br />

für Mitglieder des <strong>Ortsverein</strong>s <strong>Sehnde</strong><br />

Stand September 2008<br />

<strong>SPD</strong> zum Waldbad <strong>Sehnde</strong>: CDU/FDP plant an den Bedürfnissen vorbei<br />

Kötterscher Park – Lebensraum für bedrohte Tiere<br />

Sommerpause und Sommerloch – nicht bei der AsF in <strong>Sehnde</strong>!<br />

Rückschau: Januar 2000 – Kurt Rühmkorf 70 Jahre Genosse<br />

Graffiti – Kunst oder Sachbeschädigung?


Liebe Genossin, lieber Genosse,<br />

Urlaub ist nichts zu tun – und dafür den ganzen Tag<br />

zur Verfügung zu haben.<br />

Die Deutschen sind trotz rasant steigender Spritpreise<br />

nach wie vor Urlaubsweltmeister.<br />

Wer zu Hause bleibt – warum auch immer, muss nicht automatisch<br />

weniger erleben. Frischer Wind im Haar (Radfahren),<br />

leckeres Essen beim Italiener um die Ecke, spannende Bücher<br />

und viel Schlaf. Einfach die Dinge tun, die man auch im<br />

Urlaub anderen Orts machen würde. Wer keine Zeit zum<br />

Reisen hat, braucht nur ein bisschen Fantasie.<br />

Gute Erholung wünscht<br />

Was in diesen Tagen zu lesen ist<br />

STERN-Umfrage in Nr. 34 vom 14. August:<br />

Der „Clement-Krach“ hat Wähler verschreckt, nun<br />

droht die „Ypsilanti-Delle“. Die hessische <strong>SPD</strong>-Chefin<br />

bereitet die Partei darauf vor, sich mithilfe der Linken<br />

zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen. Nach Forsa-<br />

Erhebungen war die Partei in der vergangenen Woche<br />

nur noch für 20 Prozent der Bundesbürger wählbar.<br />

Damit ist die <strong>SPD</strong> wieder auf ihrem historischen Tiefststand<br />

vom Juni 2008 gelandet. Nur noch acht Prozent<br />

der Bundesbürger halten die Sozialdemokraten für<br />

kompetent, die Probleme des Landes zu lösen. Zum<br />

Vergleich: Die Union kommt immerhin auf 24 Prozent.<br />

Unangefochten von Parteien- und Richtungsstreit<br />

schwebt Angela Merkel weiterhin im Umfragehimmel:<br />

Bei einer Direktwahl bekäme die Kanzlerin locker die<br />

absolute Mehrheit.<br />

Termine September<br />

und Oktober in <strong>Sehnde</strong><br />

6. September, Am Schulhof, Höver, Ortsfest.<br />

6. September, Kooperative Gesamtschule <strong>Sehnde</strong>,<br />

14 bis 17 Uhr, 2. <strong>Sehnde</strong>r Seniorentag<br />

13. September, Ev. Gemeindehaus, Mittelstraße, 9.30 Uhr,<br />

Frauenfrühstück, Thema: „Streifzug durch die USA“, Lichtbildervortrag<br />

von Margot Born, Veranstalter Landfrauen<br />

20. September, Bezirkssportanlage, Chausseestraße,<br />

<strong>Sehnde</strong>, Weltkindertag<br />

26. September, ab 15.30 Uhr, <strong>SPD</strong>-Bürgertreff,<br />

Straße des Großen Freien 27 A, <strong>„Roter</strong> Freitag“<br />

26. September, 19.00 Uhr, Gründungsversammlung<br />

„Wir in Höver“ (Eine Dorfchronik zu schaffen, ist das Ziel<br />

des noch zu gründenden Vereins)<br />

30. September, 19.00 Uhr, <strong>SPD</strong>-Bürgertreff,<br />

Straße des Großen Freien 27 A, <strong>Ortsverein</strong>svorstandssitzung<br />

2. Oktober, 18.00 Uhr, großes Sitzungszimmer,<br />

Rathaus <strong>Sehnde</strong>, Fraktionssitzung<br />

9. Oktober, Ratssaal, Rathaus <strong>Sehnde</strong>,<br />

erste Ratssitzung nach der Sommerpause<br />

28. Oktober, 19.00 Uhr, <strong>SPD</strong>-Bürgertreff,<br />

Straße des Großen Freien 27 A, <strong>Ortsverein</strong>svorstandssitzung<br />

Stand: August 2008<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Dietrich Puhl<br />

Namentlich mit „dp“ gekennzeichnete Artikel entsprechen der Ansicht<br />

des Herausgebers. Sie sind nicht Meinung der Partei und/oder der Ortsbeziehungsweise<br />

der Ratsfraktion.<br />

Entsprechend dem Grundsatz der Gleichberechtigung von Mann und Frau<br />

gelten alle Personen- und Funk tionsbezeichnungen, ungeachtet der männ lichen<br />

und weiblichen Sprachform, für beide Geschlechter.<br />

Leserbrief von Erika Bosch aus Düsseldorf in der ZEIT,<br />

Nr. 29 vom 10. Juli:<br />

„Liebe Mitglieder des Bundestages,<br />

liebe VolkvertreterInnen,<br />

im Herbst sollen Sie nicht nur da rüber abstimmen,<br />

ob der Bun de sw ehreinsatz in Afgha nistan verlängert<br />

werden soll, sondern Sie sollen sogar über eine nochmalige<br />

Aufstockung von 1.000 Sol daten entscheiden.<br />

Es kommt einer Kapitulation von Politik gleich, immer<br />

mehr auf die Stärkung des Militärs zu setzen. Wissen<br />

Sie eigentlich von der über 80-prozentigen Ablehnung<br />

der Bürger dieser sonderbaren ‚Freiheit am Hindukusch‘,<br />

die nun seit über sechs Jahren angeblich verteidigt<br />

wird? Stimmen Sie bitte im Herbst mit einem JA zum<br />

zivilen Wiederaufbau des Landes, mit JA für humanitäre<br />

Hilfe, mit einem JA für den Abzug aller Trup pen aus<br />

Afghanistan und mit einem glasklaren NEIN! zu einer<br />

Mandatsverlängerung und weite ren Kriegseinsätzen.<br />

Nur dann wären Sie für mich wählbar.“<br />

Leserbrief von Bernd Farger aus Garbsen in der HAZ,<br />

Nr. 191 vom 15. August:<br />

Was ist das für eine glänzende Idee des Herrn Wennemer,<br />

durch Zukauf einer Firma die Schulden zu erhöhen,<br />

damit Schaeffler einen größeren Schuldenberg<br />

übernehmen müsste. Täten sie es dann nicht, muss<br />

Herr Wennemer Leute entlassen, eventuell Werke<br />

schließen – dies sind ja die allgemeinen Praktiken.<br />

Es zeigt, dass Herr Wennemer hilflos ohne Konzept<br />

dieser Situation gegenübersteht, zusätzlich ist das<br />

eigene Ego angekratzt. Die Übernahme durch die<br />

Schaeffler-Gruppe garantiert sicherer den Standort<br />

Hannover, es müssen keine Bittgesuche der Politiker um<br />

Entlassungen und Werksschließungen mehr stattfinden.<br />

Was immer übersehen wird, ist die Tatsache, dass<br />

Manager keine Unternehmer sind. Es sind Vertreter<br />

der Aktionäre. Eigentümerunternehmer sind mehr dem<br />

Firmeninteresse sowie dem sozialen Wohl zugetan.<br />

2 ROTER FADEN 09/2008


<strong>SPD</strong> zum Waldbad <strong>Sehnde</strong>:<br />

CDU/FDP plant an den Bedürfnissen vorbei<br />

Anders als die Ratsmehrheit betrachtet die <strong>Sehnde</strong>r Ratsfraktion<br />

der Sozialdemokraten den in der letzten Ratssitzung zum Ausbau<br />

des Waldbades gefassten Beschluss als eine vergebene Chance, den<br />

<strong>Sehnde</strong>r Bürgerinnen und Bürgern ein Bad nach ihren Bedürfnissen zu<br />

bauen.<br />

Silke Lesemann<br />

und Matthias Miersch<br />

im Spatzennest<br />

Anlässlich eines Besuches der <strong>Sehnde</strong>r<br />

Kinderkrippe „Spatzennest e. V.“<br />

informierten sich die Landtagsabgeordnete<br />

Silke Lesemann und der Bundestagsabgeordnete<br />

Matthias Miersch<br />

bei Mitarbeiterinnen und Vereinsmitgliedern<br />

über Probleme und Herausforderungen<br />

bei der Betreuung unter<br />

Dreijähriger.<br />

In der aus einer Elterninitiative hervorgegangenen<br />

Krippe, die mit viel Engagement<br />

und Eigenleistung seit 2004<br />

in <strong>Sehnde</strong> angesiedelt ist, werden<br />

derzeit zwei Gruppen mit insgesamt<br />

30 Kleinkindern betreut.<br />

Lesemann und Miersch machten<br />

deutlich, dass das Thema Bildung<br />

bereits im Krippenalter beginnt: „Wer<br />

dies anerkennt, muss auch für mehr<br />

Qualität in den Krippen sorgen. Hier<br />

ist das Land in der Pflicht.“, sagt Silke<br />

Lesemann, selbst Mutter von zwei<br />

schulpflichtigen Kindern. „Eine Verbesserung<br />

des Betreuungsschlüssels<br />

bzw. eine Reduzierung der Gruppengröße<br />

sind deshalb wichtig, wenn<br />

Krippen ihren pädagogischen Auftrag<br />

erfüllen sollen“.<br />

Miersch stimmt zu und fordert für<br />

das Thema Bildung die Zuständigkeit<br />

des Bundes: „Es kann nicht sein, dass<br />

Der Fraktionsvorsitzende der <strong>Sehnde</strong>r<br />

<strong>SPD</strong>, Wolfgang Toboldt, hatte in<br />

der Ratssitzung noch einen letzten<br />

Versuch unternommen, durch Darstellung<br />

der beengten Verhältnisse<br />

im neu geplanten Waldbad die CDU/<br />

FDP-Mehrheit von dem<br />

Irrweg abzubringen,<br />

möglichst alles in das<br />

vorhandene Schwimmerbecken<br />

zu packen,<br />

um damit Kosten zu<br />

sparen.<br />

„Letztendlich werden zwar Kosten<br />

gespart, aber niemand wird mit der<br />

Lösung zufrieden sein. Und bei einer<br />

Investitionssumme von fast 1,7 Mio.<br />

Euro sollte dies schon am Ende einer<br />

Planung stehen.“, kritisiert Toboldt die<br />

Pläne.<br />

Weder die Eltern mit Kleinkindern,<br />

noch die Schwimmer oder die Jugendlichen,<br />

die ihren Spaß haben<br />

wollen, können mit der Planung zufrieden<br />

sein.<br />

Für die Schwimmer bleibt zuwenig<br />

Platz zum Schwimmen und die Wassertiefe<br />

mit teilweise nur 1,35 m ist<br />

zu gering. Die Eltern von Kleinkindern<br />

müssen ihre Kinder mehr beaufsichtigen,<br />

weil durch die räumliche Nähe<br />

von Kleinkindbecken und Schwimmerbereich<br />

die Gefahren Steigen.<br />

es in Deutschland 16 verschiedene<br />

Regelungen gibt, die nach Kassenlage<br />

der Länder mehr oder weniger<br />

zum Wohle der Kinder ausfallen, im<br />

CDU-regierten Niedersachsen eher<br />

weniger“.<br />

Mit diesen Forderungen stießen die<br />

beiden Politiker auf offene Ohren bei<br />

ihren Gesprächspartnerinnen. Der<br />

Verein „Spat­ zennest e. V.“ hatte<br />

erst kürzlich in einer Petition an<br />

den Landtag gefordert, die Standards<br />

bei der Betreuung von Kleinkindern<br />

anzu heben. Lesemann sagte ihre landespolitische<br />

Unterstützung zu.<br />

„Diese<br />

Ausbauvariante<br />

der CDU/FDP-Ratsmehrheit<br />

ist keine gute Wahl<br />

für <strong>Sehnde</strong>.“<br />

Die bisherigen „Attraktionen“ für die<br />

Jugendlichen werden nur unzureichend<br />

genutzt werden können, weil<br />

die aufblasbare Krake den Schwimmern<br />

den Platz zum Schwimmen<br />

nimmt und die Sprungbretter am<br />

3-Meter-Turm abgebaut<br />

werden. Die Frage der<br />

Beheizung des Wassers<br />

durch regenerative Energien<br />

wird von der Ratsmehrheit<br />

gar nicht mehr<br />

geprüft, ist sogar nachträglich<br />

extra aus dem<br />

Beschlussvorschlag he rausgestrichen<br />

worden. Und auf die Wünsche und<br />

Bedürfnisse des Aufsichtspersonals<br />

wurde ebenfalls nicht gehört. Über<br />

diese gravierenden Mängel können<br />

auch die neuen so genannten „Attraktionen“<br />

wie Nackenduschen,<br />

Wasserpilze und Spritzfische nicht<br />

hinwegtäuschen.<br />

„Alles in allem ist diese Ausbauvariante<br />

der CDU/FDP-Ratsmehrheit keine<br />

gute Wahl für <strong>Sehnde</strong>. Eher die vergebene<br />

Chance, den Bürgerinnen und<br />

Bürgern für die nächsten 25 Jahre ein<br />

attraktives Bad für die ganze Familie<br />

zu bauen, auch wenn dies mehr Geld<br />

gekostet hätte. Hier wird am falschen<br />

Ende gespart. <strong>Sehnde</strong> hätte mehr verdient<br />

gehabt!“, so der Fraktionsvorsitzende<br />

Toboldt abschließend.<br />

<strong>„Roter</strong> Freitag“<br />

gut besucht<br />

Der erste „Rote Freitag“ des <strong>Sehnde</strong>r<br />

<strong>Ortsverein</strong>s nach der Sommerpause<br />

am Freitag, 22. Au gust 2008 verzeichnete<br />

einen regen Besuch. Matthias<br />

Miersch musste in letzter Minute leider<br />

seinen Besuch absagen. Das <strong>SPD</strong>-<br />

Landespräsidium traf sich kurzfristig<br />

aus aktuellem Anlass, berichtet Heidi<br />

Hellemann. Aufgeschoben ist nicht<br />

aufgehoben. Der <strong>Ortsverein</strong> lädt ein<br />

zum nächsten Termin am 26. September<br />

2008.<br />

ROTER FADEN 9/2008 3


Rückschau: Im Januar 2000:<br />

Kurt Rühmkorf 70 Jahre in der <strong>SPD</strong><br />

Im Januar 2000 war Kurt Rühmkorf 70 Jahre Mitglied<br />

der Sozialdemo kratischen Partei. Ein äußerst seltenes Jubiläum.<br />

Der damalige Stadtverbandsvorsitzende<br />

Olaf Kruse und die Vorsitzende<br />

des <strong>Ortsverein</strong> <strong>Sehnde</strong>-Mitte Edith<br />

Gollnow ehrten gemein sam mit Gästen<br />

aus der Bundes- und Landespolitik<br />

(Bundestagsabgeordneter Horst Schild<br />

und dem Niedersächsischen Finanzminister<br />

Heiner Aller) den Jubilar in einer<br />

Feierstunde am 23. Januar 2000, im<br />

Naturfreundehaus <strong>Sehnde</strong>.<br />

Lebensdaten<br />

Kurt Rühmkorf<br />

30.Juni 1914 in Rethen an der Leine<br />

geboren; Sohn politisch interessierter<br />

Eltern; die Mutter Elise Rühmkorf war<br />

Mitbegründerin der <strong>Sehnde</strong>r AWO;<br />

der Vater hat den Hastra-Bezirk in<br />

dieser Gegend aufgebaut. 1923 zog<br />

die Familie nach <strong>Sehnde</strong><br />

Kurt Rühmkorf besuchte bis 1928 die<br />

Volksschule in <strong>Sehnde</strong> in der Breiten<br />

Straße; er meint, <strong>Sehnde</strong> sei ein beliebter<br />

Ort für Strafversetzungen für<br />

progressive Lehrer gewesen, davon<br />

hätte er profitiert.<br />

Von 1928 bis1932 macht er eine<br />

Lehre als Werkzeugmacher bei der<br />

Hanomag in Linden (sein Meister dort<br />

war Otto Brenner).<br />

Zusammen mit Otto Brenner gründete<br />

er die SAP, den linken Flügel der <strong>SPD</strong>.<br />

SAP-Gründung ebenfalls in <strong>Sehnde</strong>,<br />

zusammen mit Heinrich Schaper, dem<br />

älteren Bruder des späteren, langjährigen<br />

Bürgermeisters Wilhelm Schaper.<br />

1933 nach einer Schlägerei mit der<br />

Hitlerjugend am 27. August um die<br />

Naturfreundehütte in <strong>Sehnde</strong> musste<br />

Kurt Rühmkorf fliehen. Die meiste Zeit<br />

verbrachte er in Frankreich, kam aber<br />

auch über die Schweiz nach Italien.<br />

Alles mit dem Fahrrad. Zusammen mit<br />

beispielsweise Rudolf Rogge aus Hannover;<br />

kaum Geld; andere Emigranten<br />

treffend; um Essen bei Naturfreundehütten<br />

bittend; Kurierdienste politischer<br />

Natur übernommen.<br />

1934 war er wieder in <strong>Sehnde</strong>, weil<br />

keinen Nansen-Pass bekommen<br />

konnte; ab dann Gelegenheitsarbeiten<br />

bei Elektrifizierungsarbeiten, Überlandleitungen<br />

usw.<br />

1939 begann er das Studium der Ingenieur-Wissenschaften<br />

in Hannover,<br />

was durch den Krieg unterbrochen<br />

wurde. Danach Ausbildung bei der<br />

Wehrmacht, Soldat in Belgien, Frankreich<br />

und Russland.<br />

1943 Unterarmdurchschuss am linken<br />

Arm, zwei steife Finger an der<br />

linken Hand. Wegen der Verletzung<br />

aus dem Heer ausgeschieden, Kriegsende<br />

in <strong>Sehnde</strong>. Studium als Notstudium<br />

fortgesetzt.<br />

Nach dem Krieg half er 1946 die<br />

Naturfreunde in <strong>Sehnde</strong> wieder zu<br />

gründen.<br />

Abschluss des Studiums 1947, dann<br />

bei der Zahnradfabrik Seegers bis zum<br />

63. Lebensjahr in Linden gearbeitet.<br />

Immer mit der Bahn von <strong>Sehnde</strong> zum<br />

Bahnhof Linden gefahren, dann zu<br />

Fuß zur Firma Seegers; entsprechend<br />

spät zu Hause in <strong>Sehnde</strong>; nach kurzer<br />

Pause wieder zu kommunalpolitischen<br />

Terminen. Die beiden Töchter, Beate<br />

und Regina, haben von ihrem Vater<br />

kaum etwas gehabt.<br />

Bei den Naturfreunden die Jusos ideologisch<br />

geschult, Rolf Stender, Jochen<br />

Kawald, Detlef Koch unter anderen<br />

sprechen noch heute mit Hochachtung<br />

von dieser Zeit und sind ihm<br />

als Natur-freunde eng verbunden<br />

geblieben.<br />

Und im Grunde bis heute, immer in<br />

der Kommunalpolitik, erst im alten<br />

Landkreis Burgdorf, dort zusammen<br />

mit Hermann Barche und in <strong>Sehnde</strong><br />

tätig gewesen, Dazu im Bezirk und<br />

Unterbezirk zusammen mit dem Laatzener<br />

Erich Panitz.<br />

Fraktionsvorsitzender in der Zeit der<br />

Gemeindedirektoren, Theo Hublitz,<br />

den er aus dem Saarland holte, und<br />

Manfred Kotter.<br />

Er hat an der Nominierung von Gustav<br />

Heinemann zum Bundespräsidenten<br />

mitgewirkt. Hat oft in Bonn auf<br />

den Tisch gehauen, um <strong>Sehnde</strong>r Anliegen<br />

durchzusetzen.<br />

Er war Ehren¬vorsitzender der <strong>SPD</strong>-<br />

Ratsfraktion und Träger der Ehrenmedaille<br />

der Gemeinde <strong>Sehnde</strong>. Am<br />

30. Juni 1984 wurde er der vierte<br />

Ehrenbürger der Stadt <strong>Sehnde</strong>. Ehrenvorsitzender<br />

bei den Naturfreunden.<br />

Von 1952 bis 1974 im Rat der ehemaligen<br />

Gemeinde <strong>Sehnde</strong>. Von 1964<br />

bis 1974 stellvertretender Bürgermeister<br />

und Fraktions¬vorsitzender der<br />

<strong>SPD</strong>-Ratsfraktion.<br />

Von 1974 bis 1991 im Rat der Gemeinde<br />

<strong>Sehnde</strong>, davon bis November<br />

1979 wieder Fraktionsvorsitzender.<br />

Reimund Wohlgemuth wurde sein<br />

Nachfolger.<br />

1984 verstarb seine ebenfalls legendäre<br />

Ehefrau Sophie. Bis zu seinem<br />

Tode am 25. August 2001 lebte er<br />

in seiner gewohnten Umgebung und<br />

regelt seine Angelegenheiten noch<br />

allein.<br />

Das Interesse an der Kommunalpolitik<br />

war ungebrochen. Fast bei jeder Ratssitzung<br />

konnte man ihn als Besucher<br />

sehen.<br />

eg<br />

Helmut Schmidt:<br />

Politiker und Journalisten<br />

teilen das traurige Schicksal,<br />

dass sie oft heute<br />

schon über Dinge reden,<br />

die sie erst morgen ganz<br />

verstehen.“<br />

4 ROTER FADEN 09/2008


Die <strong>SPD</strong>-Ratsfraktion in einer Pressemitteilung vom April 2003:<br />

Kötterscher Park<br />

» Die Fraktion lehnt einstimmig jegliche<br />

Bebauung im 1995 unter Schutz<br />

gestellten Gelände ab. Vorstellungen,<br />

das nördliche Gartengelände<br />

mit einer Obstwiese und den Bereich<br />

der ehemaligen Villa im Süden<br />

für eine Wohnbebauung in Betracht<br />

zu ziehen, finden ebenfalls keine<br />

Zustimmung.<br />

Wolfgang Spethmann, Universität<br />

Hannover, betont: „Der Köttersche<br />

Park und das Papenholz stellen mit<br />

dem Baumbestand von Stadion<br />

und Badeanstalt eine für einen innerstädtischen<br />

Bereich besonders<br />

schützenswerte ideale ökologische<br />

Vernetzung dar. Sie dient dem Lärmund<br />

Staubschutz.“ Er ergänzt: „Die<br />

,Unord¬nung’ mit abgestorbenen<br />

Stämmen und Totholz ist für die Natur<br />

natürlich, die ,Ordnung’ in Gärten<br />

oder im Wirtschaftsforst ist ökologisch<br />

unnatürlich!“<br />

Abschließend führt er aus: „Der Köttersche<br />

Park könnte ideal zur ökologi­<br />

Spielgerätespende<br />

der Firma Holcim<br />

Die Firma Holcim spendet aus Anlass<br />

ihres Jubiläums des 100-jährigen Beginns<br />

der Zementproduktion in Höver<br />

einen Betrag von 50000 Euro. Die<br />

Firma plant Spielgeräte für die Ortsteile<br />

Höver und Bilm zu beschaffen.<br />

Der Rat der Stadt <strong>Sehnde</strong> beschloss<br />

in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause<br />

am 9. Juli 2008 die Sachspende<br />

in Höhe von 50.000 Euro<br />

anzunehmen.<br />

schen Bewusstseinsbildung beitragen,<br />

wenn er in seiner jetzigen Form und<br />

Größe erhalten und unbedingt geschlossen<br />

für das Publikum bleibt.“<br />

Aktive Naturschutzarbeit müssen den<br />

Erhalt dieses Parks sichern.<br />

Unter dem Begriff „grünes Klassenzimmer“<br />

stellt sich die Fraktion eine<br />

Fotografien von Reiner Luck<br />

„Objektiv betrachtet“<br />

Reiner Luck (Vorsitzender der <strong>Sehnde</strong>r<br />

AWO) ist ein begeisterter Hobbyfotograf.Der<br />

Bogen dieser Bilder<br />

spannt sich von Landschafts- und<br />

Tieraufnahmen bis zu Menschen, denen<br />

wir täglich begegnen. Häufig war<br />

die Digital kamera der tägliche Begleiter<br />

und aus der Sammlung der Aufnahmen<br />

wurde dieser Themenbereich<br />

ausgewählt. Es sind Landschaftsbilder<br />

von der Nordseeküste und auch aus<br />

der näheren Umgebung von <strong>Sehnde</strong>,<br />

Tieraufnahmen aus Zoos und Aquarien<br />

und Zufallsaufnahmen von Menschen.<br />

Die Bilder zeigen farbenfroh<br />

die Schönheit unserer Schöpfung und<br />

sollen den Besucher animieren, täglich<br />

mit offenen Augen selbst nach geeigneten<br />

Motiven Ausschau zu halten.<br />

Die Ausstellung ist im <strong>SPD</strong>-Bürgertreff<br />

bis zum 24. Oktober immer freitags<br />

von 16 bis 18 Uhr zu sehen. eg<br />

Zusammenarbeit und Patenschaft mit<br />

der Kooperativen Gesamtschule vor.<br />

Die Fraktion wünscht eine umfassende<br />

Kartierung von Pflanzen und<br />

Tieren sowie Informationstafeln für<br />

die Öffentlichkeit. Die <strong>Sehnde</strong>r Ortsratsfraktion<br />

strebt eine jährliche Müllsammelaktion<br />

gemeinsam mit Schülern<br />

der KGS an. «<br />

Frage des Monats: Wie würde die<br />

Fraktion sich heute im Jahr 2008<br />

zum Kötterschen Park erklären?<br />

Leserbrief:<br />

Kötterscher Park–<br />

Lebensraum<br />

für bedrohte Tiere<br />

Sollte dieser Park für die Bevölkerung<br />

freigegeben werden,<br />

bilden sich viele Trampelwege<br />

wie im Papenholz. Das einzigartige<br />

Rückzugsgebiet für schützenswerte<br />

Tiere wird dann nur<br />

noch von Tauben und Krähen<br />

in Besitz genommen. Es würde<br />

ein Durchgangsweg zur B 65<br />

oder zum Bahnhof werden. Alle<br />

seltenen Tiere werden dann bald<br />

ihren Lebensraum verlieren. Der<br />

Park sollte ein Naturschutzgebiet<br />

bleiben. Das Papenholz in<br />

unmittelbarer Nähe wird doch<br />

von vielen <strong>Sehnde</strong>r Bürger<br />

genutzt. Außerdem ist es noch<br />

eine Oase für die Stadt <strong>Sehnde</strong>.<br />

Vor Jahren sollte schon einmal<br />

ein Kindergarten gebaut werden<br />

wegen der ruhigen und reizvollen<br />

Umgebung. Für Kinder ideal.<br />

Der wurde abgelehnt wegen der<br />

besonderen Fauna im Park. Dann<br />

sollte ein Bebauungsplan aufgestellt<br />

werden. Nun soll es eventuell<br />

eine Wegerschließung geben.<br />

Meine Frage: Wer pflegt das? Der<br />

Randbereich macht jetzt schon<br />

keinen gepflegten Eindruck .<br />

Grundsätzlich sollte man<br />

der Emp fehlung von Frau Rosa<br />

Vocino folgen.<br />

Frida Schaper<br />

Iltener Straße 10,<br />

31319 <strong>Sehnde</strong><br />

ROTER FADEN 9/2008 5


Auf ein Neues::<br />

Drittes Literaturcafé im Café Chadeur<br />

am 2. September 2008 um 19.00 Uhr<br />

Nach einer langen Sommerpause ist<br />

es wieder soweit: Am 2. September<br />

lädt die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer<br />

Frauen (AsF) um 19.30<br />

Uhr zum dritten Literaturcafé ins Café<br />

Chadeur, Mittelstraße 10 in <strong>Sehnde</strong><br />

ein.<br />

Bereits zwei Veranstaltungen wurden<br />

mit großem Erfolg in dem gemütlichen<br />

Café in der <strong>Sehnde</strong>r Mittelstraße<br />

durchgeführt. Das erste Literaturcafé<br />

fand am 22. April statt. Hierbei wurden<br />

die Initiatorinnen Andrea Gaedecke<br />

und Birgit Luck noch tatkräftig<br />

von Frau Günter und Frau Diering aus<br />

der Bücherstube Veenhuis unterstützt.<br />

Die beiden Damen waren mit einer<br />

großen Bücherkiste gekommen und<br />

stellten kompetent und unterhaltsam<br />

eine große Anzahl von Büchern vor.<br />

Am 27. Mai haben Frauen aus dem<br />

Teilnehmerkreis zwei sehr unterschiedliche<br />

Bücher vorgestellt und<br />

Passagen daraus vorgelesen.<br />

Das erste Buch war der Krimi „Die<br />

Chemie des Todes“ von Simon Beckett.<br />

Die vorgelesenen Passagen<br />

erzeugten Gänsehaut und Neugierde<br />

auf mehr. Ein schaurig schöner Leckerbissen<br />

für manchen Krimifan.<br />

Die Vorstellung des zweiten Buchs<br />

„Alles, was wir geben mussten“ von<br />

Kazuo Ishiguro hat wohl alle Zuhörerinnen<br />

tief berührt. Der Roman<br />

erzählt in hoher literarischer Qualität<br />

eine bewegende Geschichte über<br />

Freundschaft und Liebe, über „Betreuer“<br />

und „Spender“. Bei Kaffee,<br />

Wasser oder Wein und netten Gesprächen<br />

wurde das Gehörte verarbeitet<br />

und klang gemütlich aus.<br />

Auch für das dritte Literaturcafé<br />

haben sich wieder zwei Teilnehmerinnen<br />

gefunden, die Bücher vorstellen<br />

werden. Wer Lust hat sich Leseanregungen<br />

zu holen – oder auch zu<br />

geben – ist herzlich eingeladen am<br />

2. September um 19.30 Uhr im Café<br />

Chadeur in gemütlicher Atmosphäre<br />

zuzuhören, zu diskutieren und einen<br />

interessanten Abend zu verbringen.<br />

bl<br />

Daniela Waschke in ihrem Brief an alle <strong>Sehnde</strong>r Genossinnen:<br />

Sommerpause und Sommerloch –<br />

nicht bei der AsF in <strong>Sehnde</strong>!<br />

Bei unserem Treffen „AsF on Tour“,<br />

haben wir beschlossen, einen Ideenpool<br />

einzurichten. Wir wollen eine<br />

Plattform schaffen, dort aktuelle Anliegen<br />

und Themen von und mit euch<br />

aufgreifen, Projekte zu den verschiedenen<br />

Themen und Anliegen in Gang<br />

bringen und mit euch Politik machen.<br />

Getreu unserem Motto: „Mehr für<br />

<strong>Sehnde</strong> – darum <strong>SPD</strong>“.<br />

Mit der erfolgreichen Einrichtung<br />

eines Literaturcafés haben Andrea<br />

Gaedecke und Birgit Luck gezeigt,<br />

dass wir <strong>Sehnde</strong> auch kulturell beleben<br />

können. In euren Köpfen schlummern<br />

bestimmt noch jede Menge<br />

Ideen für gemeinsame Aktivitäten,<br />

Besichtigungen, Veranstaltungen oder<br />

Vorträge, auch abseits der klassischen<br />

Frauenpolitik. Anlässe und Themen<br />

gibt es genug. Wir wollen mehr für<br />

<strong>Sehnde</strong>. Darum bitten wir dich, sei<br />

aktiv! Wir können nur an aktuellen<br />

Themen arbeiten, wenn sie uns bekannt<br />

sind. Was bewegt dich? Wo<br />

gibt es etwas zu tun? Packen wir es<br />

gemeinsam an. Wir freuen uns über<br />

deine Anregungen!<br />

Frauenfrühstück<br />

Am 13. September 2008 findet das<br />

nächste Frauenfrühstück des Arbeitskreises<br />

Frauen für <strong>Sehnde</strong> statt.<br />

Im evangelischen Gemeindehaus in<br />

der Mittelstrasse geht es von 9.30 bis<br />

11.30 Uhr um das Thema: „Streifzug<br />

durch die USA“. Ein Lichtbildvortrag<br />

von M. Born (Landfrau). Eine Anmeldung<br />

ist bis zum 11. September<br />

2008 bei Frau Holler im evangelischen<br />

Kirchenbüro unter Telefon<br />

05138/616400 möglich. Der Kostenbeitrag<br />

beträgt 5 Euro.<br />

Der Arbeitskreis „Frauen für <strong>Sehnde</strong>“<br />

besteht aus: Landfrauenverein, evangelische<br />

Kirche, katholische Kirche,<br />

CDU-Frauen , <strong>SPD</strong>-Frauen, Die Grünen,<br />

SoVD, AWO, DGB, Kulturverein<br />

und dem Präventionsrat der Stadt<br />

<strong>Sehnde</strong>.<br />

dw<br />

Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer<br />

Frauen in der Region Hannover,<br />

gibt einen Newsletter heraus,<br />

der über aktuelle Themen informiert.<br />

Wer an diesem Newsletter interessiert<br />

ist, kann gerne in den Verteiler aufgenommen<br />

werden. Eine kurze Mail<br />

genügt. Wer die Neuigkeiten gerne in<br />

Papierform bekommen möchte, kann<br />

sich gerne bei mir melden.<br />

20 Jahre nach Einführung des Quotenbeschlusses,<br />

auf dem Münsteraner<br />

Parteitag, ist das Thema „Quote“<br />

noch topp aktuell. Hierzu hat die<br />

AsF einen Flyer herausgegeben, der<br />

entweder zum Download auf www.<br />

spd-sehnde.de zur Verfügung steht,<br />

oder bei mir angefordert werden<br />

kann. Das Internet ermöglicht den<br />

schnellen Austausch von Informationen,<br />

wir wollen dieses Medium<br />

nutzen. Wenn ihr bisher noch keine<br />

E-Mail von mir erhalten habt, jedoch<br />

eine Mail adresse besitzt, so teilt mir<br />

eure Adresse bitte mit. Wir wollen ein<br />

Netzwerk errichten und so Informationen<br />

möglichst zeitnah weitergeben.<br />

Danke.<br />

Schöne Sommertage & rote Grüße<br />

Daniela Waschke<br />

6 ROTER FADEN 09/2008


Die <strong>SPD</strong>-Abteilung Höver-Bilm lädt die Daheimgebliebenen ein:<br />

Rockparty im alten Zementwerk<br />

Die Band Hometown spielte am Sonnabend,<br />

2. August, vor ungewohnter<br />

Kulisse im alten Zementwerk. Ein<br />

gelungener Abenden finden die zahlreichen<br />

Besucher. Der Regionalteil der<br />

HAZ spricht von 300 Musikfans.<br />

Hometown, das sind fünf Musiker<br />

aus Höver und Bilm. Die Musik von<br />

Sänger und Komponist Ludi Pfeifer,<br />

Bassist Wolfgang Fleischer, den Gitarristen<br />

Thorsten Newerla und Oliver<br />

Peerschke sowie Schlagzeuger Bernd<br />

Hoppe bereitete den Fans Spaß.<br />

„Wir wollen allen, die in den Ferien<br />

daheimgeblieben sind, etwas Außergewöhnliches<br />

bieten.“, so Ronald Siegismund<br />

in seiner Begrüßung.<br />

Ronald ist nicht nur Abteilungsvorsitzender,<br />

Ideengeber und Organisator<br />

des Rock abends, sondern auch Chef<br />

hinter der Theke. Seine Helferinnen<br />

und Helfer im Look der Blues Brothers<br />

gekleidet sorgten sehr engagiert für<br />

Speis und Trank.<br />

Vor einem Jahr gab es an benachbarter<br />

Stelle (Professor-Plühr-Straße) eine<br />

kubanische Nacht. Ronald Siegismund<br />

denkt schon an den kommenden<br />

Sommer 2009. Dann soll es eine Poolparty<br />

geben.<br />

dp<br />

Bauen im Iltener Park<br />

Der zurzeit gültige Flächennutzungsplan<br />

weist den Park des Klinikums als<br />

Sonderbaufläche aus. Ein Bebauungsplan<br />

ist nicht vorhanden. Derzeit wäre<br />

eine Bebauung grundsätzlich im gesamten<br />

Parkbereich zulässig. Der Flächennutzungsplan<br />

ist zu aktualisieren.<br />

Ziel der Änderung des Flächennutzungsplanes<br />

ist es, möglichen Bauflächen<br />

in städtebaulich gewollten<br />

Bahnen zu lenken und Grünflächen<br />

zu sichern. Ein Großteil der Parkanlage<br />

wird auch künftig von jeglicher<br />

Bebauung freigehalten werden. Für<br />

die Bauflächen werden erst in einem<br />

nachfolgenden Bebauungsplanverfahren<br />

die tatsächlichen Bebauungsmöglichkeiten<br />

festgelegt. Alle zu<br />

berücksichtigenden öffentlichen und<br />

privaten Belange sind gegeneinander<br />

und untereinander gerecht abzuwägen.<br />

Die Belange des Umwelt- und<br />

des Naturschutzes oder des Denkmalschutzes<br />

sind genauso zu berücksichtigen<br />

wie beispielsweise die Vorsorge<br />

für gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse<br />

durch die Umgestaltung des<br />

Klinikums, so dass dieses dauerhaft<br />

wirtschaftlich betrieben werden kann.<br />

ROTER FADEN 9/2008 7


Graffiti – Kunst oder Sach beschädigung?<br />

Graffiti, Einzahl Graffito, steht als Sammelbegriff für privat angebrachte<br />

Bilder bzw. Schriftzüge auf Oberflächen des öffentlichen<br />

Raums. Graffiti erscheinen in einer Vielzahl von Ausprägungsformen<br />

und werden für die unterschiedlichsten Zwecke eingesetzt.<br />

So erklärt das elektronische Nachschlagewerk<br />

Wikipedia den Begriff<br />

„Graffiti“. Im Weiteren zitiert das<br />

Nachschlagewerk eine Untersuchung<br />

der Universität Potsdam zu verschiedenen<br />

Motiva tionen der Sprayer:<br />

Streben nach eige ner Verbesserung,<br />

Fortschritte machen, positive Emotionen<br />

(Abschalten vom Alltag, Abreagieren,<br />

Stimmung verbessern,<br />

drogenrauschähnlicher Kick beim<br />

Sprühen), Kreativität (Ideen und<br />

Vorstellungen verwirklichen, Gefüh<br />

le ausdrücken), Gruppen gefühl<br />

(Ge borgenheit, Zusammenhalt),<br />

Ruhm (englisch: Fame), Lebenssinn,<br />

Grenzerfahrungen machen (Angst,<br />

Gefahr erleben und überwinden),<br />

Selbstverwirklichung.<br />

Häufig besprüht werden Häuserwän<br />

de, Trafostationen, Brücken, Unterführungen,<br />

Eisenbahnfahrzeuge<br />

und -anlagen, Schallschutzwände, in<br />

Großstädten auch Bauwagen, Busse<br />

und Lkws.<br />

Im Prinzip werden so ziemlich alle<br />

möglichen Objekte besprüht, so beispielsweie<br />

auch Stromkästen oder<br />

Verkehrsschilder. Jedoch ist das Besprühen<br />

von Einfamilienhäusern, privaten<br />

PKW, Denkmälern, Grabsteinen<br />

und historischen Gebäuden in der<br />

Szene meist verpönt.<br />

Als Faustregel gilt, je schwieriger ein<br />

Objekt zu erreichen und zu besprühen<br />

ist, desto größer die Anerkennung<br />

(der Fame) für den Writer. Eine<br />

auf einem Hausdach gelegene Wand,<br />

ein ganzer Eisenbahnzug oder ein<br />

einzelner Waggon eines Zuges sind<br />

in der Regel schwieriger zu besprühen,<br />

als eine Straßenunterführung<br />

und bringen dementsprechend mehr<br />

Ansehen. Hierbei hängt der Grad der<br />

Anerkennung aber auch von Qualität<br />

(Sauberkeit, Stil u. ä.) und Quantität<br />

ab.<br />

Präventions- und Gegenmaßnahmen<br />

zu illegalem Graffiti<br />

Im Wesentlichen gibt es hierfür<br />

folgende präventive Ansätze:<br />

Schnelles Reinigen von Flächen, die<br />

häufig besprüht werden, um die<br />

Hoheit über die Fläche zu zeigen<br />

und den Anreiz für aufwändige<br />

Arbeiten zu nehmen. Dieser Ansatz<br />

hat in der Praxis häufig den negativen<br />

Effekt, dass die Qualität der<br />

aufgebrachten Graffiti extrem sinkt,<br />

teilweise sogar im andauernden<br />

„Crossen“ der Fläche endet.<br />

Kameraüberwachung in Verkehrsmitteln<br />

und auf Bahnhöfen und<br />

Bahnanlagen. Dies soll vor allem<br />

abschreckend wirken, da das eigentliche<br />

Besprühen oder Kratzen<br />

damit nicht verhindert werden<br />

kann. Über die abschreckende Wirkung<br />

hinaus, kann das Bildmaterial<br />

zur Ermittlung der Täter genutzt<br />

werden.<br />

Konsequente strafrechtliche Verfolgung<br />

der Täter. Auch hier steht vor<br />

allem die Abschreckung im Vordergrund.<br />

In New York wurde zu diesem<br />

Zweck die Nulltoleranzstrategie<br />

eingeführt. In Deutschland wurde<br />

im Jahre 2005 das äußerliche Verändern<br />

von Oberflächen als zusätzlicher<br />

Straftatbestand in das Strafgesetzbuch<br />

aufgenommen und gilt<br />

seither als Sachbeschädigung.<br />

Fassaden können durch verschiedene<br />

Techniken zumindest soweit<br />

geschützt werden, dass bei der<br />

Entfernung von Graffiti keine Schäden<br />

an der Substanz entstehen.<br />

Dies erfolgt häufig durch Auftragen<br />

von Schutzschichten, die nach einer<br />

Graffiti-Entfernung erneut aufgetragen<br />

werden müssen.<br />

Durch das Bepflanzen von Flächen<br />

werden Graffiti mit gutem Erfolg<br />

verhindert.<br />

Große Flächen nicht einfarbig streichen,<br />

sondern eine Wandgestaltung<br />

anbringen lassen.<br />

Schaffung von Freiflächen im öffentlichen<br />

Raum zur Förderung des<br />

legalen Graffiti.<br />

Durchführung von Wettbewerben<br />

mit entsprechenden Flächen<br />

Gestaltung von öffentlichen und<br />

privaten Flächen durch Sprayer.<br />

MEINE BEOBACHTUNG:<br />

Wikipedia verharmlost und verniedlich<br />

das Ausmaß der Sachschäden<br />

und sieht in jeder Schmiererei ein<br />

Kunstwerk.<br />

An den Lärmschutzwänden der B 65<br />

auf der Brückenanlage in Höhe Brabeckstraße<br />

entsteht derzeit eine Graffiti-Meile.<br />

Ein äußerst aktiver Sprüher<br />

ist derzeit unterwegs. Tag für Tag<br />

wächst der Ausmaß seiner Schmierereien.<br />

Ein Ende ist nicht in Sicht.<br />

Was wird unternommen? Wie wird<br />

gegengesteuert? Schnelles sofortiges<br />

Reinigen, die Schmiererei sofort beseitigen<br />

und den Anfängen wehren.<br />

Nein, Sanktionen sind nicht zu beobachten.<br />

Ist wohl doch Kunst?! dp<br />

8 ROTER FADEN 09/2008

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