40 Jahre Telefonseelsorge Wien - moderndesign.at
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Da erinnerte ich mich wieder an die TS und an das<br />
gute Gespräch von damals – und ich rief wieder an.<br />
Wie beim ersten Mal, half mir auch dieses Mal eine<br />
freundliche, verständnisvolle Stimme, aus meinem<br />
Gedankengewirr, der Angst und Ohnmacht herauszufinden.<br />
Mein Problem war nicht gelöst, aber ich h<strong>at</strong>te<br />
Trost erhalten und neuen Mut bekommen.<br />
Einige <strong>Jahre</strong> später begann ich eine Ausbildung: Das<br />
psychotherapeutische Propädeutikum. Dazu gehört es<br />
auch, in einem Praktikum mit der Arbeit im psychosozialen<br />
Feld vertraut zu werden. Es ist eine eigene<br />
Geschichte, wie mich der „Zufall“ oder die Vorsehung<br />
zur TS brachte. Jedenfalls lernte ich jetzt diese Einrichtung<br />
von innen kennen.<br />
Ich war begeistert, von der soliden Ausbildung, die die<br />
zukünftigen <strong>Telefonseelsorge</strong>rInnen erhalten und<br />
positiv überrascht von dem großen MitarbeiterInnenstab<br />
und dem Gemeinschaftsleben, das hier gepflegt<br />
wird. Mehrere Supervisionsgruppen gewährleisten<br />
darüber hinaus auch nach der Ausbildung fortlaufend<br />
regelmäßige Unterstützung.<br />
Priesternotruf<br />
Seit drei <strong>Jahre</strong>n gibt es für <strong>Wien</strong> einen Bereitschaftsdienst<br />
k<strong>at</strong>holischer Priester, der auch über<br />
die Telefonnummer der <strong>Telefonseelsorge</strong> angefragt<br />
werden kann. Dieser Dienst ist rund um die Uhr<br />
verfügbar und dann zuständig, wenn der Ortspfarrer<br />
verhindert oder nicht erreichbar ist.<br />
Über die Vermittlung der <strong>Telefonseelsorge</strong> ist auf<br />
diese Weise Menschen in schwerer Krankheit oder<br />
bei einem Todesfall Beistand geleistet worden.<br />
Auch von Angehörigen wird diese Begleitung in<br />
einer Grenzsitu<strong>at</strong>ion des Lebens dankbar in Anspruch<br />
genommen.<br />
Für evangelische Mitchristen gibt es dieses Angebot<br />
schon seit vielen <strong>Jahre</strong>n.<br />
Die Grundhaltungen, mit denen die MitarbeiterInnen<br />
in der Ausbildung vertraut werden, wertschätzende<br />
Anteilnahme, einfühlendes Verstehen und Echtheit,<br />
sind Prinzipien, die – meiner Meinung nach – für alle<br />
Lebenssitu<strong>at</strong>ionen erstrebenswert sind. Mir jedenfalls<br />
h<strong>at</strong> es wohl getan, als mir meine Gesprächspartner<br />
von der TS mit diesen Einstellungen begegnet sind.<br />
Es h<strong>at</strong> mir geholfen, meinen Weg zu finden.<br />
Jetzt ist es an mir, den AnruferInnen in der TS, aber<br />
auch allen anderen Menschen, so gut es mir möglich<br />
ist, in dieser Weise hilfreiche Unterstützung anbieten<br />
zu dürfen.<br />
Herzlichen Dank den ehrenamtlichen und hauptamtlichen<br />
AusbildnerInnen, SupervisorInnen und KollegInnen<br />
– für das Zuhören und Da-Sein das ich erfahren<br />
durfte innerhalb und außerhalb der TS.<br />
M.A.<br />
11<br />
terInnen bedanken.<br />
17:26 „Ich werde sterben, ich habe eine unheilbare<br />
Krankheit.“<br />
17:50 Die Anruferin h<strong>at</strong> wieder mit ihrem Freund<br />
gestritten, wieder war die Polizei da.<br />
18:00 Der Mann ist vor einem Jahr gestorben.<br />
Sie weiß nicht, wie sie die Miete bezahlen soll.<br />
18:17 Ein junger Mann nimmt sich im Gespräch vor,<br />
wieder mehr Kontakt zu anderen Menschen zu<br />
suchen und weniger zu trinken.