40 Jahre Telefonseelsorge Wien - moderndesign.at

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es um Alltagsprobleme, so fällt es den meisten leicht, einen Ansprechpartner zu finden. Für einen Teil der Befragten gilt dies auch für Schwierigkeiten in der Familie und in persönlichen Beziehungen sowie für Probleme in Arbeit und Beruf. Dabei wird von Frauen häufiger auf Beziehungsprobleme, von Männern häufiger auf die Arbeitsproblematik verwiesen. Für einen anderen Teil der Befragten aber sind es gerade die Beziehungs- und Familienprobleme, über die sie mit niemandem sprechen können. Als weitere solche schwer kommunizierbare Thematiken werden Sterben und Tod, der Intimbereich sowie mitunter auch Krankheit angegeben. In diesen Ergebnissen scheinen sich einerseits die unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen von Männern und Frauen bei der Lebensgestaltung, zum anderen aber die in unserer Gesellschaft nach wie vor vorhandenen Tabuisierungen wiederzuspiegeln. Bereitschaft, die Dienstleistung der TS in Anspruch zu nehmen Der Großteil aller Befragten würde einem Freund vorschlagen, die Dienstleistung der TS in Anspruch zu nehmen. Sie würden dies vorwiegend dann tun, wenn sie den Eindruck haben, selbst nicht mehr helfen zu können. Auch das Fehlen eines sozialen Netzwerkes wäre ein Faktor, der dazu veranlassen könnte, auf die TS zu verweisen, darüber hinaus wäre eine akute Krisensituation oder eine Suizidgefährdung ein Anlass hierfür. oder dem entgegenstehen: Zum einen, und dies ist der am häufigsten genannte Grund, wird das Vorhandensein eines umfassenden Netzwerkes angeführt, das eine Inanspruchnahme erübrigt, zum anderen wird, wenn auch seltener, eine in der Persönlichkeit gelegene Eigenschaft, nämlich die Schwierigkeit, sich einem Fremden gegenüber zu öffnen, hierfür verantwortlich gemacht. Bedarf an der Notrufnummer 142 Telefonseelsorge Auch wenn es manchen schwer fällt, sich vorzustellen, selbst die Nummer 142 anzurufen, stimmen beinahe alle Befragten darin überein, dass die TS mit ihrer Notrufnummer 142 für Wien eine Einrichtung darstellt, die sehr wichtig ist und gebraucht wird. Sollen all jene, die Bedarf haben an dem Angebot der TS, dieses auch zum relevanten Zeitpunkt nutzen können, so bedarf es nicht nur des Wissens um die Existenz einer Hilfseinrichtung, sondern auch des abrufbaren Wissens um deren Erreichbarkeit. Dies verweist auf die Notwendigkeit, die Verknüpfung der Nummer 142 mit der Einrichtung der TS zu fördern. Die Studie entstand unter der Leitung von Frau Univ. Prof. DDr. Lieselotte Wilk und unter Mitwirkung von Walter Fabian, Marlies Matejka und 23 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die die Interviews geführt haben. 18 Stellt also TS für die meisten der Befragten eine Einrichtung dar, deren Inanspruchnahme durch Personen, die ihnen nahe stehen, sie befürworten, so ist die Bereitschaft, TS auch für sich selbst zu nutzen, etwas geringer ausgeprägt. Es sind ca. zwei Drittel der Befragten, die sich vorstellen können, dort selbst einmal anzurufen. Sie würden dies vor allem tun, wenn kein soziales Netzwerk vorhanden ist oder sie dieses nicht in Anspruch nehmen wollen, sowie dann, wenn sie sich in einer akuten Krise befinden oder einen schweren Schicksalsschlag erleben mussten. Einige, insbesondere Männer, wären auch bereit, die TS anzurufen, wenn sie sich überfordert fühlen. Von jenen, die sich die Inanspruchnahme der TS für sich selbst nicht vorstellen können, werden vor allem zwei Gründe angegeben, die dies als unnötig erscheinen lassen 05:05 Anruferin fürchtet sich vor dem Begräbnis ihrer Tochter, das heute sein wird. 05:25 Kann nicht schlafen, chronische Schmerzen. 05:40 „Hallo, hallo …“, dann aufgelegt. 06:35 „Warum sind die Menschen so böse?“ 07:05 „Mit ihnen will ich nicht sprechen.“ 07:40 Freundin hat ihn verlassen, hat keine Freunde, einsam.
Danke Am Ende dieser Broschüre sei allen gedankt, die bisher die Arbeit der Telefonseelsorge gestaltet, getragen und weiterentwickelt haben. Danken müssen wir in erster Linie allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in 40 Jahren den Dienst der Telefonseelsorge getragen haben. Wir haben im Gottesdienst besonders auch an jene gedacht, die schon verstorben sind. Danke auch denjenigen, die uns in den Sommermonaten helfen, den Dienst rund um die Uhr aufrecht zu erhalten. Wir danken besonders den beiden Kirchen, die es uns ermöglichen, unserer Arbeit im Dienste der Anrufenden nachzugehen. Wir danken Herrn Weihbischof Dr. Franz Scharl und Herrn Superintendent Mag. Hansjörg Lein, die mit uns den Dankgottesdienst anlässlich des Jubiläums gefeiert und uns damit ihre Wertschätzung zum Ausdruck gebracht haben. In der gleichen Weise danken wir Herrn Kardinal Schönborn für seinen Besuch in unserer Stelle und der Begegnung mit den MitarbeiterInnen. Die Telefonseelsorge war von Seiten der katholischen Kirche lange Zeit ein Referat des Pastoralamts und gehört nun zur Kategorialen Seelsorge. Wir danken den früheren und jetzigen LeiterInnen für die wohlwollende Zusammenarbeit. Frau Gemeinderätin Marianne Klicka hat uns zum Internationalen Kongress nach Prato begleitet und im Namen von Herrn Bürgermeister Häupl die Einladung zum Kogress 2010 nach Wien ausgesprochen. Wir danken ihr sehr herzlich dafür und für ihre Grußworte beim Dankgottesdienst. Danke allen Supervisiorinnen und Supervisoren, die unsere Arbeit seit vielen, vielen Jahren begleiten und fördern. Die Organisation und Administration der Telefonseelsorge Wien liegt seit vielen Jahren in den Händen eines hauptamtlichen Teams. Die Teammitglieder sind alle teilzeitangestellt und sorgen gemeinsam mit den Leitern dafür, dass der Dienst rund um die Uhr besetzt ist, sie bilden die Ehrenamtlichen aus und sorgen für ihre Weiterbildung. Rund um die Uhr steht das hauptamtliche Team als Bereitschaftsdienst im Hintergrund, das heißt, dass besonders in der Nacht und am Wochenende ein kurzfristiges Einspringen eingeplant werden muss. Derzeit sind Brigitte Kienel, Gretel Hofhansl und Dr. Peter F. Schmid (alle schon sehr lange für die Telefonseelsorge tätig), Helga Römer und Walter Fabian im Leitungsteam. Auch ihnen sei an dieser Stelle herzlich für Ihr Engagement gedankt. In diesem Jahr 2007 wurden unsere Büroräume generalsaniert. Wir danken dem Bauamt der Erzdiözese Wien und besonders Herrn Ing. Finger für die Unterstützung. 19
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