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Begegnungen - Högskolan i Skövde

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<strong>Begegnungen</strong><br />

Brasilien, Lettland, Norwegen und Österreich


Projekt<br />

<strong>Begegnungen</strong><br />

Projekt <strong>Begegnungen</strong><br />

Schulen aus Brasilien, Lettland,<br />

Norwegen und Österreich im Dialog<br />

Herausgeber<br />

Zentrum für Österreichstudien, www.his.se/osterrike<br />

Hochschule in <strong>Skövde</strong>, www.his.se<br />

Bundesministerium für Unterricht (Kunst und Kultur / Abt. I/13b, Referat „Kultur und Sprache“, www.kulturundsprache.at)<br />

www.kulturundsprache.at<br />

Zentrum für Österreichstudien, 2008<br />

Idee, inhaltliche Gestaltung, Redaktion.........Gerd Hollenstein<br />

Redaktion..................................................................Gerd Hollenstein, Michaela Gigerl, Trude Höllerbauer<br />

AutorInnen...............................................................Bernt Aaby, Lidija Bikova, Michaela Gigerl, Alexander Kruckenfellner, Mechtild Senfter und ihre SchülerInnen<br />

Fotos...........................................................................Mechtild Senfter, Michaela Gigerl, Gerd Hollenstein<br />

Grafische Gestaltung, Layout............................Mattias Bolander<br />

3


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Vorwort 5<br />

Einleitung 6<br />

Konzept „<strong>Begegnungen</strong>“ 7<br />

Projektpartner 8<br />

Projektverlauf und Projektergebnisse 10<br />

Anhang zu diesem Abschnitt 12<br />

Dialoge und Bilder 18<br />

Brasilien 20<br />

Lettland 26<br />

Norwegen 30<br />

Österreich 32<br />

Projekttreffen in Wien, 12.-18. Mai 2008 38<br />

Reflexion und Evaluation des Projektes 50<br />

Zusammenfassung 56<br />

Literatur und Links 57<br />

Projektklassen in Norwegen (oben), Österreich (Mitte) und Lettland (unten).<br />

4


Vorwort<br />

Interesse und Neugier für unterschiedliche Kulturen zu wecken, offene<br />

<strong>Begegnungen</strong> zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern<br />

zu ermöglichen und Akzeptanz und wechselseitiges Verständnis<br />

zu fördern, dafür setzt sich das Zentrum für Österreichstudien seit<br />

vielen Jahren ein.<br />

Im interkulturellen Dialog zwischen den Ländern des Nordens und<br />

des Baltikums sowie Österreich sind im Laufe der Jahre viele gemeinsame<br />

Projekte entstanden, auf die wir mit Freude zurückblicken.<br />

Zahlreiche Initiativen haben es vor allem Kindern, Jugendlichen und<br />

LehrerInnen ermöglicht, in gemeinsamer Arbeit zueinander zu finden.<br />

So sind nicht nur schöne und brauchbare Produkte entstanden,<br />

es wurden auch neue Kenntnisse über andere europäische Länder<br />

erworben und die gegenseitige Wertschätzung ist gestiegen. Das<br />

hat uns ermutigt, auch außerhalb Europas Kontakte aufzunehmen<br />

und beispielsweise eine Partnerschaft mit Brasilien zu etablieren.<br />

Das Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs 2008 haben wir<br />

daher gerne zum Anlass genommen, in bewährter Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur in<br />

Wien einen neuen Impuls zu setzen und wieder ein interkulturelles<br />

Schulprojekt zu initiieren.<br />

Im Austausch mit anderen Ländern und Kulturen war es uns auch<br />

stets ein Anliegen, die Sprachaufmerksamkeit zu stärken und das<br />

Sprachenlernen zu fördern, wobei wir der deutschen Sprache<br />

besonderes Augenmerk schenken. Für unser Projekt haben wir<br />

daher Deutsch als Sprache der Begegnung gewählt, jedoch die<br />

Sprachen der Teilnahmeländer mit einbezogen.<br />

Bei unserer Partnersuche sind wir auf hohes Interesse in den anderen<br />

Ländern gestoßen und mit Unterstützung nationaler Institutionen<br />

konnten wir Schulklassen in Brasilien, Lettland, Norwegen und<br />

Österreich für das Projekt gewinnen.<br />

Die beteiligten SchülerInnen und LehrerInnen haben viele Monate<br />

mit großer Begeisterung, Kreativität, aber auch mit Kompetenz und<br />

harter Arbeit Dialoge gestaltet, diese in szenisches Spiel umgesetzt<br />

und verfilmt. Bedingt durch die unterschiedlichen Voraussetzungen<br />

war der Austausch nicht immer einfach, doch mit viel Einsatz wurden<br />

die Hürden überwunden und alle Klassen haben im Mai 2008<br />

Delegierte zum Projekttreffen nach Wien entsandt. Ein Höhepunkt<br />

– mit intensiven Gesprächen, Spielen, Reflexion und vielfältigen<br />

Erlebnissen.<br />

Allen Mitwirkenden an der Kooperation ein herzliches DANKE-<br />

SCHÖN!!<br />

Wir hoffen, die Annäherung im Rahmen des Projektes macht Lust<br />

auf weitere Grenzüberschreitungen.<br />

Mit der Veröffentlichung der Projektergebnisse möchten wir Interessierten<br />

Einblicke in Alltagssituationen in Brasilien, Lettland,<br />

Norwegen und Österreich ermöglichen. Die Dokumentation des<br />

gesamten Projekts liefert vielleicht Anregungen, selbst eine ähnliche<br />

Begegnung zu suchen. Wagen Sie es – Sie werden Freude<br />

daran haben!<br />

Projekttreffen in Wien: Die Repräsentantinnen aus Brasilien (oben) und aus Österreich<br />

(Mitte und unten).<br />

Lars-Erik Johansson,<br />

Leiter des Zentrums für Österreichstudien<br />

5


Einleitung<br />

Das Jahr 2008 wurde von der EU zum „Europäischen Jahr des<br />

interkulturellen Dialogs“ erklärt. In der Ausschreibung der Europäischen<br />

Union (http://ec.europa.eu/culture/eac/dialogue/<br />

pdf_word/call_ideas_de.doc) wird diese Initiative folgendermaßen<br />

begründet: „Die Europäische Union braucht dringend einen strukturierten<br />

und in die Tiefe gehenden interkulturellen Dialog, in den<br />

sowohl die öffentlichen Stellen auf nationaler, regionaler und lokaler<br />

Ebene als auch die gesamte Zivilgesellschaft eingebunden sind.<br />

Aufgrund der sukzessiven Erweiterungen der Union, der wegen<br />

des Binnenmarktes gestiegenen Mobilität, wegen vergangener<br />

und gegenwärtiger Migrationsströme und nicht zuletzt wegen<br />

der rasanten Globalisierung erleben wir derzeit eine Zunahme der<br />

kulturellen Diversität.“<br />

Und weiters heißt es da: „Die kulturellen Unterschiede betreffen<br />

alle Teilbereiche persönlicher kultureller Identität: geografische<br />

Herkunft, ethnische, sprachliche, sozio-edukative Zugehörigkeit,<br />

religiöse, philosophische oder agnostische Weltanschauung. Es<br />

muss einen Dialog über diese Unterschiede geben, an dem sich alle<br />

beteiligen, die in der Europäischen Union leben, damit aus unseren<br />

multikulturellen Gesellschaften interkulturelle Gesellschaften werden.“<br />

Dabei sollten die Aktionen dieses europäischen Jahres „vor<br />

allem auf junge Menschen“ ausgerichtet sein.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde ein Konzept entwickelt, das Schulen<br />

aus der EU mit einer europäischen Schule außerhalb der EU und<br />

einer Schule von einem anderen Kontinent in Kontakt bringen sollte.<br />

Das Verbindende zwischen den einzelnen Klassen: alle sprechen<br />

deutsch, als Erst-, Zweit- oder Drittsprache. Wir haben uns auf die<br />

Suche begeben und Klassen in Brasilien, Lettland, Norwegen und<br />

Österreich gefunden, die mitmachen wollten.<br />

Die SchülerInnen der vier Nationen, im Alter von 15-16 Jahren,<br />

sollten zum Thema „<strong>Begegnungen</strong>“ arbeiten, alltägliche <strong>Begegnungen</strong><br />

von Menschen ihrer Heimat in Form von Dialogen und in<br />

szenischem Spiel dokumentieren. Diese Alltagsszenen mussten<br />

dann den Partnerklassen zugeschickt werden, die wiederum Fragen<br />

zu den kulturellen Verhaltensweisen der Partnerländer formulieren<br />

und per Mail weiterschicken sollten. Mit dem Ziel, den Blick auf das<br />

Eigene und das Fremde zu sensibilisieren und zu schärfen.<br />

Es wurden Beispiele für Alltagssituationen angeführt, in denen sich<br />

verschiedene Menschen treffen. Die Klassen sollten aber frei wählen<br />

und eigene Ideen für zwischenmenschliche Kontaktkonstellationen<br />

entwickeln können. Schon die ausgewählten Situationen waren von<br />

Land zu Land verschieden. Auch die Umsetzung, Dialogverlauf und<br />

Sprachverhalten waren ganz unterschiedlich.<br />

Letzteres ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass ein Teil der<br />

Lerner/innen Deutsch als zweite Fremdsprache lernt, ein Teil als<br />

erste Fremd- oder Muttersprache (Brasilien), und ein Teil als Muttersprache<br />

(Österreich). Es wurde also nicht eine Standardsituation für<br />

den direkten Vergleich gewählt, sondern die Unterschiede wurden<br />

bereits bei der Auswahl der Szenen sichtbar. Die Projektergebnisse,<br />

die Dialoge und Bilder sind jedenfalls sehr beeindruckend. Vor allem<br />

bei den verfilmten Szenen ist deutlich zu erkennen, dass die<br />

beteiligten SchülerInnen mit Feuereifer bei der Sache waren und<br />

ihren Spaß daran hatten.<br />

Projekttreffen in Wien: Die Repräsentantinnen aus Lettland (oben) und Norwegen<br />

(unten).<br />

6


Konzept „<strong>Begegnungen</strong>“<br />

SchülerInnen aus 4 Ländern sollten zum Thema „<strong>Begegnungen</strong>“<br />

arbeiten, sie sollten „<strong>Begegnungen</strong>“ in Form von Dialogen und in<br />

szenischem Spiel darstellen. Denn zwischenmenschliche <strong>Begegnungen</strong><br />

enthalten zentrale und kulturell unterschiedliche Alltagsroutinen,<br />

z.B. die Kontaktaufnahme und die Kontaktbeendigung,<br />

das Ausdrücken von Zustimmung, Skepsis oder Ablehnung in<br />

verschiedenen sozialen Rollen und in unterschiedlichen Situationen<br />

(räumlich, zeitlich und thematisch).<br />

Diese <strong>Begegnungen</strong> sollten die kulturellen Verhaltensweisen im<br />

jeweiligen Land deutlich machen. Sie wurden in Form von Bildern<br />

(Standbilder/Fotos und/oder „laufende Bilder“/Video) und in<br />

sprachlicher Form (Dialog-Texte auf Deutsch, manche auch in der<br />

Muttersprache) festgehalten und anschließend an die Partnerklassen<br />

weiter geschickt.<br />

Die Partnerklassen, die die gleichen Begegnungs-Szenen für ihr<br />

jeweiliges Land erarbeitet haben, sollten nun mit Hilfe der Bilder und<br />

des Dialogs Fragen stellen - Fragen zum Land und dem Verhalten<br />

in bestimmten Situationen.<br />

Mögliche Regieanweisungen für <strong>Begegnungen</strong>* (Auswahl und<br />

Bearbeitung notwendig!) wurden vorgegeben, aber eben nur als<br />

Beispiele:<br />

Zwei Nachbarinnen über 70 treffen sich beim Einkaufen auf dem<br />

Markt.- Zahnarzt (40) und Patientin (37), die schreckliche Zahnschmerzen<br />

hat.- Mutter (35) und Sohn (8), der aus der Schule<br />

komm t.- Germanistikprofessor (50) und Studentin (20), die heimlich<br />

in ihn verliebt ist.- Lehrmädchen in Kosmetik (17) begrüßt ihre<br />

Chefin, Frau Wodak (48), am Morgen.- Tourist aus Österreich (55),<br />

spricht nur schlecht Englisch, will eine Auskunft bei der Touristeninformation<br />

im fremdsprachigen Land.- Zwei Kollegen (Mitte 30),<br />

die sich nicht leiden können, in der Kantine.- usw.<br />

Als Anregung zur Weiterarbeit wurde folgende Frage ins Konzept<br />

aufgenommen: Was passiert nun, wenn die Situation oben in Österreich<br />

spielt, aber die zwei Rollen von einer Person aus Österreich und<br />

einer Person aus einem anderen Land (Brasilien, Lettland, Norwegen)<br />

gespielt werden? Zum Beispiel die Situation oben: Zahnarzt (40)<br />

in Österreich und Patientin (37) aus Brasilien, die in Österreich ein<br />

Semester mit einem Auslandsstipendium verbringt und schreckliche<br />

Zahnschmerzen hat.<br />

Für die muttersprachlichen SchülerInnen, die ja nicht mit einer<br />

Fremdsprache zu kämpfen haben, wurden zwei mögliche Zusatzrollen<br />

als Impuls gegeben: 1. Sie hatten die Möglichkeit, die<br />

Dialoge der SchülerInnen, die Deutsch als Fremdsprache lernen,<br />

sprachlich-stilistisch zu bearbeiten. 2. Sie konnten die Situationen,<br />

die in Österreich spielen, daraufhin beurteilen, ob sie realistisch<br />

dargestellt wurden.<br />

Dieser Projekt-Vorschlag war nur die Grundlage für die beteiligten<br />

LehrerInnen und SchülerInnen. Es sollte damit auf keinen Fall der<br />

Freiraum für eigene Ideen und Vorstellungen zur Projekt-Umsetzung<br />

eingeschränkt werden, und wie es sich gezeigt hat, haben etliche<br />

SchülerInnen tatsächlich ihre eigenen Schwerpunkte gesetzt.<br />

Projekttreffen in Wien: Die Schüler/innen im Dialog.<br />

* Vorlage: Mairose-Parovsky 2000:66-68<br />

7


Projektpartner<br />

Schulen<br />

Projektleitung<br />

Konzept und Projektbegleitung<br />

Schweden<br />

Zentrum für Österreichstudien<br />

Hochschule <strong>Skövde</strong> / <strong>Högskolan</strong> i <strong>Skövde</strong><br />

Box 408<br />

541 28 <strong>Skövde</strong>, Schweden<br />

http://www.his.se/osterrike<br />

Österreich<br />

BMUKK, Referat „Kultur und Sprache“<br />

Rosengasse 4<br />

1010 Wien, Österreich<br />

http://www.kulturundsprache.at<br />

Brasilien<br />

Schweizerschule Curitiba<br />

Rua Wanda dos Santos Mallmann, 537<br />

CEP 83323-400 Pinhais - PR<br />

http://www.chpr.com.br<br />

Lettland<br />

Rigaer Mittelschule Purvciems<br />

Brantkalna iela 5<br />

1082 Riga<br />

Mail: sinelnikova@hotmail.com<br />

Norwegen<br />

Aremark skole<br />

1798 Aremark<br />

www.aremark-skole.no/<br />

Österreich<br />

BG/BRG Lienz<br />

Maximilianstraße 11<br />

9900 Lienz<br />

http://www.brg-lienz.tsn.at/<br />

Alexander Kruckenfellner<br />

Lidija Bikova<br />

Bernt Aaby<br />

Gerd Hollenstein<br />

Trude Höllerbauer<br />

Michaela Gigerl<br />

Mechthild Senfter<br />

Kontaktadressen und Informationen<br />

BG/BRG Lienz (Österreich),<br />

13.6.2008<br />

Lehrerin: Mechtild Senfter<br />

Maximilianstraße 11<br />

A – 9900l Lienz, Österreich<br />

Tel. ++43 – 4852 - 73294<br />

Mail: me.senfter@aon.at<br />

Homepage: http://www.brg-lienz.tsn.at/<br />

Alter der Schüler/innen: 15-16 Jahre<br />

Voraussichtliche Anzahl: Zahl und Zusammenstellung<br />

der Schüler kann ich erst im<br />

Herbst (zweite, dritte Septemberwoche)<br />

sagen. Jedenfalls sind es voraussichtlich<br />

mehr als 20 Schüler.<br />

Ich habe eine Klasse, die zwar im nächsten<br />

Schuljahr neu zusammengewürfelt wird,<br />

deren Schüler mich aber bisher nie im<br />

Stich gelassen haben und immer mal bereit<br />

waren, etwas Neues auszuprobieren.<br />

Ich hoffe, das hält an.<br />

Deutsch – Niveau: Muttersprache<br />

Ferien / Rote Kalendertage:<br />

8.Juli bis 8.September Sommerferien<br />

26.10. Nationalfeiertag<br />

1., 2.Nov. Allerheiligen/Allerseelen<br />

23.12.- 7.1.08 Weihnachtsferien<br />

10.2. -18.2. voraussichtliche Semesterferien<br />

15.3. -25.3. Osterferien...<br />

Aber so lange wollen wir ja nicht brauchen<br />

mit dem Projekt!<br />

Wann können wir am Projekt arbeiten?<br />

Das Thema ist gut und die einzigen<br />

Hürden werden wie immer Termine und<br />

zeitgerechtes paralleles Arbeiten sein.<br />

Gut wäre es, wenn wir alles im Laufe von<br />

maximal 2/3 Monaten (September bis<br />

November) abschließen könnten; wie Sie<br />

vielleicht wissen, ist November schon kritisch<br />

wegen der unzähligen Schularbeiten,<br />

die nicht nur auf die Schüler warten,<br />

sondern auch auf uns Lehrer.<br />

Alles über unsere Schule:<br />

Homepage!<br />

siehe<br />

Und was mich betrifft:<br />

Jahrgang 1956, seit 25 Jahren an diesem<br />

Gymnasium als Italienisch- und Deutschlehrerin<br />

tätig. Viele Schüler-Austausche<br />

mit Italien und regelmäßige Intensivsprachwochen<br />

mit Schülern in Italien<br />

machen für mich als Fremdsprachenlehrer<br />

das Projekt zusätzlich interessant.<br />

So das wär’s im Augenblick.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Mechtild Senfter<br />

PS: Anredeform sei die, die jeder bevorzugt.<br />

Ich bin meistens zuerst förmlich,<br />

dann erst per DU.<br />

Aremark skole (Norwegen),<br />

13.6.2008<br />

Lehrer: Bernt Aaby<br />

1798 Aremark<br />

NORWEGEN<br />

Mail: aaby@aremark-skole.no<br />

Homepage: www.aremark-skole.no<br />

Alter der Schüler/innen: 15-16 Jahre<br />

Voraussichtliche Anzahl: 7 Mädchen,<br />

3 Jungen<br />

Deutsch – Niveau: A2<br />

Ferien / Rote Kalendertage:<br />

01.10. - 05.10. Herbstferien (Elchjagd)<br />

19.12. - 03.01. Weihnachtsferien<br />

18.02. - 22.02. Semesterferien<br />

17.03. - 21.03. Osterferien<br />

Wann können wir am Projekt arbeiten?<br />

2 Stunden pro Woche haben die Schüler<br />

Deutsch. Ob sie die Motivation für weitere<br />

Leistungen haben, wird sich zeigen. Die<br />

Schüler machen ja Ende dieses Schuljahres<br />

ihre Prüfung.<br />

Unsere Schule ist eine Grundschule mit<br />

ungefähr 200 Schülern die von 6 bis 16<br />

Jahre alt sind. Sie ist die einzige Schule<br />

in unserem Bezirk, der 1450 Einwohner<br />

auf 322 Quadratkilometer hat. Die Schule<br />

liegt im Bezirkszentrum in der Nähe von<br />

dem Kindergarten und dem Altersheim.<br />

Über mich:<br />

Jahrgang 1950, seit fast 25 Jahren an<br />

dieser Schule als Norwegisch-, Englisch-,<br />

Deutsch- und Landeskundelehrer tätig.<br />

Verbringe die Ferien auf dem Motorrad.<br />

Anredeform:<br />

In Norwegen ist die "De" (Sie) leider in<br />

rigor mortis. Könnte vielleicht wieder<br />

erweckt werden?<br />

MfG<br />

Bernt Aaby<br />

Namen der ProjektteilnehmerInnen:<br />

1. Ole Bönögard<br />

2. Anja Davidsen<br />

3. Linn Erica Eng<br />

4. Andreas Skolleborg<br />

5. Christina Sverd<br />

6. Sigrid Tolsby<br />

7. John Andre Klemsdal<br />

8. Maren Sande<br />

9. Katharina Svanberg<br />

8


Schweizerschule Curitiba (Brasilien),<br />

15.6.2008<br />

Lehrer: Alexander Kruckenfellner<br />

Rua Wanda dos Santos Mallmann, 537<br />

CEP 83323-400 Pinhais - PR<br />

Tel: (Handy) 0055 41 8434 6474<br />

Tel: (Schule) 0055 41 3667 3321<br />

Homepage: www.chpr.com.br (im Aufbau)<br />

Mail: alex_kruckenfellner@yahoo.com<br />

Alter der Schüler/innen: 15 Jahre<br />

Voraussichtliche Anzahl: 12 Mädchen,<br />

2 Jungen<br />

Deutsch – Niveau: teilweise Muttersprache<br />

Ferien (2007):<br />

Ferien: 2.7 – 28.7.2007, 12.-20.10.2007,<br />

17.12.07-31.1.2008<br />

Feiertage: 7.+8.9, 2.+3.11, 15.-17.11<br />

Wann können wir am Projekt arbeiten?<br />

Die Schüler haben dienstags und donnerstags<br />

eine Doppelstunde (9:30 – 11:05<br />

und 10:20 – 12:05) und je nach Bedarf ist<br />

es sicherlich möglich, auch nachmittags<br />

am Projekt zu arbeiten.<br />

Schülerliste:<br />

1. Alexandra Randegger (CH)<br />

2. Beatrice Romana Schmid (CH/Brasilien)<br />

3. Dominique Heller (CH)<br />

4. Gabriele Waack (Brasilien/D)<br />

5. Jan Oliver Hoffmann (Brasilien/D)<br />

6. Julia da Costa de Moraes (Österreich/<br />

Brasilien)<br />

7. Júlia Meyer (D/Brasilien)<br />

8. June Cirino dos Santos (Brasilien)<br />

9. Katharina Schmidt (D)<br />

10. Kauana Nitzsche (D/Brasilien)<br />

11. Luisa Hedler (D/Brasilien)<br />

12. Mathias Hoffrichter (D/Brasilien)<br />

13. Mayara Palmieri (Brasilien)<br />

14. Talita Samara Fisch (CH/Brasilien)<br />

brasilianische und europäische Werte treffen.<br />

Seit dem Jahre 2000 ist sie offiziell von<br />

der staatlichen Erziehungsbehörde von<br />

Parana als bilinguale Schule aner kannt<br />

und wurde Mitglied der International Baccalaureate<br />

Organisation (IBO). Daneben<br />

erhält sie finanzielle Unterstützung von<br />

der Schweiz. Sie bietet eine weltoffene<br />

Ausbildung und bereitet die Kinder<br />

und Jugendlichen auf eine Zukunft in<br />

Brasilien oder einem deutschsprachigen,<br />

europäischen Land vor.<br />

Die Schule beschäftigt zurzeit mehr als<br />

50 Lehrer, davon 6 Schweizer und einen<br />

Österreicher. Die Unterrichtssprache ist<br />

zu 2/3 Portugiesisch und zu 1/3 Deutsch.<br />

Fast in allen Deutschstunden sind die<br />

Klassen geteilt. Die Teilung ermöglicht<br />

es dem Schüler mehr zu profitieren durch<br />

individuellen Unterricht.<br />

Zu mir:<br />

Mein Name ist Alexander Kruckenfellner,<br />

geboren 1973 in Wien und seit 8 Jahren<br />

in Brasilien. Das Studium habe ich in<br />

England an der University of Wolverhampton<br />

in „Languages for Business<br />

abgeschlossen“ (Englisch, DaF und<br />

betriebswirtschaftliche Fächer). Neben<br />

der Schweizerschule arbeite ich auch am<br />

Goethe-Institut Curitiba. Seit März 2007<br />

habe ich eine Theatergruppe ins Leben<br />

gerufen, die im September in Curitiba und<br />

im Oktober in Montevideo (Uruguay) den<br />

„Besuch der alten Dame“ aufführen wird.<br />

In meiner Freizeit verreise ich sehr gerne,<br />

besonders in Südamerika.<br />

Als Anredeform würde ich „Du“ sehr begrüßen!<br />

Sollte ich etwas vergessen haben,<br />

bitte einfach mitteilen.<br />

Mit herzlichen Grüßen und großer Vorfreude<br />

Alexander<br />

Rigaer Mittelschule Purvciems<br />

(Lettland), 21.8.2008<br />

Lehrerin: Lidija Bikova<br />

Brantkalna iela 5<br />

LV-1082 Riga, Lettland<br />

Tel: +371 67578315<br />

Handy: +371 29811878<br />

Mail: sinelnikova@hotmail.com<br />

Alter der Schüler/Innen: 15-16<br />

Anzahl: 12 Schüler (7 Mädchen; 5 Jungen)<br />

Deutsch-Niveau: 2. Fremdsprache/ wird<br />

5 Jahre gelernt)<br />

Ferien 2007/08:<br />

Herbstferien: 22.10 – 26.10.<br />

Winterferien: 24.12 – 4.01<br />

Frühlingsferien: 20.03 – 28.03<br />

Sommerferien: 30.05 – 1.09.<br />

Wann können wir am Projekt arbeiten?<br />

1. Am Mittwoch – 14:35 – 16:00<br />

2. Je nach Bedarf – nachmittags<br />

Schülerliste:<br />

1. Sofija Rezhepp<br />

2. Viktorija Rudenko<br />

3. Marija Abalmasova<br />

4. Marina Aleksejeva<br />

5. Olga Silvonika<br />

6. Marina Akopjan<br />

7. Sandra Isata<br />

8. Aleksander Loptev<br />

9. Maxim Lupik<br />

10. Roman Kuropatnikov<br />

11. Vsevolod Pavlov<br />

12. Stanislav Degtjarjov<br />

Geschichte der Mittelschule Purvciems<br />

Eine staatliche russische Schule mit erweitertem<br />

Fremdsprachen-Unterricht.<br />

Gegründet 1988.<br />

1300 Schüler, 150 Lehrer<br />

Die Schule lernen 12 Jahre:<br />

1. Kl – 4. Kl. – Grundschule<br />

5. Kl – 9. Kl. – Hauptschule<br />

10. Kl – 12. Kl. – Mittelschule<br />

Ab der 1. Klasse lernen alle Schüler<br />

Englisch (obligatorisch), ab der 5. Klasse<br />

lernen sie die 2. Fremdsprache – Deutsch<br />

oder Französisch.<br />

Zu mir:<br />

Mein Name ist Lidija Bikova, geboren<br />

1955 in Polen, absolvierte Lettische Universität,<br />

unterrichte Deutsch seit 1980 (an<br />

der Hochschule und in der Schule). Jedes<br />

Jahr besuche ich mit meinen Schülern<br />

Deutschland (Sprachkurse, Exkursionen).<br />

Meine Hobbys: Reisen, Hunde.<br />

Mit herzlichen Grüßen, Lidija.<br />

P.S. Anredeform – lieber „Du“<br />

Geschichte der Schweizerschule Curitiba<br />

Die Schweizerschule Curitiba ist eine bilinguale<br />

und bikulturelle Schule, wo sich<br />

9


Projektverlauf und Projektergebnisse<br />

Voraussetzungen für die Durchführung des Projektes<br />

Sowohl das Zentrum für Österreichstudien wie auch das Referat<br />

„Kultur und Sprache“ im österreichischen Unterrichtsministerium<br />

verfügen aufgrund der langjährigen Aktivitäten im Bereich „Deutsch<br />

als Fremdsprache“ über zahlreiche internationale Kontakte. Das<br />

war ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Partnersuche.<br />

Die MitarbeiterInnen beider Institutionen haben auch vielfältige<br />

Vorerfahrungen mit ähnlichen Projekten.<br />

Gesucht wurden Klassen mit einer Gemeinsamkeit: alle SchülerInnen<br />

sprechen Deutsch. Neben dem interkulturellen Austausch sollte<br />

auch die Förderung dieser Sprachkompetenz eine Rolle spielen.<br />

Als das Projekt in Angriff genommen wurde, standen keinerlei finanzielle<br />

Mittel (außer einem Minimalbetrag zum Ankauf von Arbeitsunterlagen)<br />

zur Verfügung. Davon wollten wir uns nicht abschrecken<br />

lassen, sondern haben diese Tatsache vielmehr als Herausforderung<br />

angenommen. Es war uns klar, dass wir ohne finanzielle Ausstattung<br />

von vornherein mit einem Mangel starten. Selbstverständlich ist es<br />

von entscheidendem Vorteil für ein solches Projekt, wenn die beteiligten<br />

LehrerInnen am Beginn die Möglich keit zu einem persönlichen<br />

Treffen (optimal unter Beiziehung von ExpertInnen) haben. Auch<br />

für die Motivation der beteiligten SchülerInnen ist die Aussicht auf<br />

ein persönliches Kennenlernen „der anderen“ wesentlich. Dafür<br />

war in unserem Fall kein Geld vorhanden. Wir hatten lediglich<br />

zwei Möglich keiten: Entweder ein „kostenneutrales“ Projekt oder<br />

kein Projekt. Wir haben uns für die erste Variante entschieden und<br />

den gesamten Austausch über Internet und Post geplant. Parallel<br />

dazu wollten wir uns jedoch intensiv um Mittel bemühen, um<br />

eventuell gegen Ende des Projektes eine persönliche Begegnung<br />

zu ermöglichen. Anfang November 2007 waren diese Bemühungen<br />

schließlich von Erfolg gekrönt: Aus den Sonderdotierungen des<br />

österreichischen Unterrichtsministeriums zum Europäischen Jahr<br />

des interkulturellen Dialogs wurden Mittel für ein Projekttreffen (in<br />

kleinem Rahmen) in Wien zur Verfügung gestellt.<br />

Projektvorbereitung: Februar bis September 2007<br />

26. Februar 2007<br />

Fertigstellung des Konzepts zum Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“ (Anhang 1)<br />

März - Juni 2007<br />

Suche nach Partnerschulen über Ministerien, Hochschulen und<br />

das bestehende Netzwerk von Österreichzentrum und „Kultur und<br />

Sprache“.<br />

- 13.06.2007: Aremarkskole (Bernt Aaby) wird als Teilnehmer aus<br />

Norwegen gewonnen. (Vermittlung: Steinar Nybole von Fremdsprachenzentrum/Germanistik<br />

in Halden)<br />

- 13.06.2007: BG/BRG Lienz (Mechtild Senfter) nimmt aus Österreich<br />

am Projekt teil. (Vermittlung durch Ulrike Strobl, die Direktorin der<br />

Schule, die ein schwedischer Schüler im Rahmen des Programms<br />

„Ein Jahr Österreich“ besucht)<br />

- 15.06.2007: Schweizerschule Curitiba (Alexander Kruckenfellner)<br />

nimmt aus Brasilien am Projekt teil. (Kontaktvermittlung über „Kultur<br />

und Sprache“)<br />

- 21.08. 2007: Ende August kann dann endlich auch eine Schule in<br />

Lettland, die Rigaer Mittelschule Purvciems (Lidija Bikova), gefunden<br />

werden. (Vermittlung über das Ministerium in Riga, Zaiga Velsa).<br />

Ende August 2007<br />

Fertigstellung der Daten zu den einzelnen Schulen: Adressen, Anzahl<br />

der beteiligten SchülerInnen, Infos über die Schulen, Ferienzeiten<br />

usw.<br />

Anfang September 2007<br />

Vorschlag zu einem möglichen Projektablauf wird an alle teilnehmenden<br />

Schulen / LehrerInnen geschickt (Anhang 2 zu diesem<br />

Abschnitt)<br />

Projektdurchführung: September 2007 bis Jänner 2008<br />

Die vier Schulen arbeiten individuell an den Dialogen*, wobei sie<br />

verschiedene Alltagssituationen auswählen.<br />

- Ende Oktober 2007: BG/BRG Lienz (Österreich) schickt die schriftlichen<br />

Dialoge an die Partnerschulen (noch keine Filme, die aber versprochen<br />

werden). Situationen ((jeweils zwei Versionen, normales<br />

und gebrochenes Deutsch): Zwei Kollegen, die sich nicht leiden<br />

können. / Studentin ist in ihren Germanistik-Professor verliebt. / Oma<br />

sieht ihre einzige Enkeltochter. / Verletzter Junge im Feld. / Beim<br />

Zahnarzt. / Lehrling (17 Jahre) begrüßt ihre Chefin (45) am Morgen.<br />

/ Eine deutschsprachige Touristin kommt ins Tourismusbüro, hat<br />

schlechte Sprachkenntnisse (Italien / Rom) (nur 1 Version) / (Streit<br />

in der Schule) (nur 1 Version).<br />

- Mitte November 2007: SchülerInnen der Mittelschule Purvciems<br />

in Riga (Lettland) schicken die schriftlichen Dialoge (noch keine<br />

Filme, es werden aber Bilder versprochen) an die Partnerschulen.<br />

Situationen: Zwei Kollegen, die sich nicht leiden können in der<br />

Kantine (deutsch). / Die Mutter spricht mit dem Sohn (russisch /<br />

deutsch / lettisch). / Oma und Enkelin (deutsch). / Weihnachten in<br />

Lettland (deutsch). Dazu: 12 Punkte zum Kommunikationsverhalten<br />

in Lettland.<br />

- 15. November 2007: Information aus Wien an alle Beteiligten, dass<br />

Mittel für ein Projekttreffen genehmigt wurden. Bitte, dass sich<br />

alle so rasch wie möglich auf einen gemeinsamen Termin einigen.<br />

Anregungen für die Weiterarbeit am Projekt. (Anhang 3)<br />

- 30. November 2007: Ein Rundmail mit Fragen zum Projektstand<br />

geht an alle beteiligten Schulen. (Anhang 4)<br />

- 10. Dezember 2007: Wien verschickt an alle Klassen Pakete mit<br />

Büchern (Themen: beteiligte Länder, globales Lernen, Multikulturalität)<br />

und didaktisierte Lehrmaterialien zu Österreich und Europa.<br />

(Anhang 5)<br />

- 12. Dezember 2007: Schweizerschule Curitiba schickt die schriftlichen<br />

Dialoge mit den Filmen nach und nach an die Partner. Situationen:<br />

Im Einkaufszentrum und anschließend in der Schweizerschule.<br />

/ Im Badezimmer (zwei Mädchen) (deutsch). / Zwei Freundinnen,<br />

die sich schon lange nicht mehr gesehen haben, treffen sich auf<br />

der Straße (deutsch und portugiesisch). / Die Tochter ist nach Mitternacht<br />

noch am Computer. Ihre Eltern wollen, dass sie endlich<br />

ins Bett geht (dt. und port.). / Zwei Freunde treffen sich zufällig in<br />

einem Restaurant (dt. und port.). / Drei Personen treffen sich (dt.<br />

und port.). / Tapioca (In der Küche) (deutsch)./ Ein Gespräch über<br />

Ausländerinnen in Brasilien (deutsch). / Fünf Freundinnen treffen<br />

sich privat (dt. und port.). / Zwei Freunde im Bus (dt. und port.). /<br />

Dazu ein Text über Fußball in Brasilien mit 4 Fragen zum Sport in<br />

den Partnerländern.<br />

- 15. Jänner 2008: Die Aremark skole schickt die schriftlichen Dialoge<br />

(noch ohne die Filme, die aber versprochen werden) an die Partnerschulen.<br />

Situationen (alle auf Deutsch): Bei der Touristeninformation.<br />

/ Nach der Vorlesung. / In der Disko. / Zwei Nachbarn im Geschäft.<br />

* Alle SchülerInnendialoge sind weiter hinten in diesem Band abgedruckt.<br />

10


- 24. Jänner 2008: Lienz verschickt die korrigierten Dialoge der<br />

anderen Klassen.<br />

- 12. Feber 2008: Filme aus Lienz sind nun über Moodle abrufbar.<br />

- 25. Feber 2008: Riga hat CD mit Fotos per Post verschickt.<br />

- 7. April 2008: Aremark hat DVD per Post verschickt.<br />

Vorbereitung des Projekttreffens in Wien: November<br />

2007 bis Mai 2008<br />

- 15. November 2007: Über Rundmail wird informiert, dass ein Projekttreffen<br />

in Wien möglich ist (Finanzierung gesichert!) und es wird<br />

um Einigung auf einen gemeinsamen Termin und um Auswahl von<br />

Klassendelegierten gebeten. Aus jeder Klasse werden ein/e LehrerIn<br />

und drei SchülerInnen eingeladen.<br />

- 3. Dezember 2007: In einem Rundmail nach der Frage zum Projektstand<br />

werden die ersten möglichen Termine bekannt gegeben,<br />

um weitere Abstimmung wird ersucht.<br />

- Dezember 2007: Das Projekt wird in den österreichischen Kalender<br />

für das Europäische Jahr des Interkulturellen Dialogs 2008<br />

aufgenommen.<br />

- Ende Dezember 2007: Nach langen Diskussionen kann ein gemeinsamer<br />

Termin gefunden werden: 14. Mai (Anreisetag) bis 18.<br />

Mai (Rückreisetag) 2008 in Wien.<br />

- Anfang Jänner 2008: „Kultur und Sprache“ bucht die ersten Flüge<br />

und findet nach intensiver Suche ein geeignetes Veranstaltungshaus<br />

in Wien, das Don Bosco-Haus in Wien-Hietzing.<br />

- 21. Jänner 2008: Michaela Gigerl wird zur gemeinsamen Planung<br />

des Projekttreffens in Wien eingeladen und mit der Organisation<br />

beauftragt.<br />

- 22. Jänner 2008: Ein unerwartetes Problem taucht auf. Aufgrund<br />

einer zu einem ungewöhnlichen Termin angesetzten Englischprüfung<br />

kann die Partnerklasse aus Norwegen nun doch nicht zum<br />

vorgeschlagenen Termin, 14.-18. Mai 2008, nach Wien kommen. Eine<br />

Lösung wird gesucht und mit Unterstützung von Steinar Nybole<br />

gefunden: die Delegierten aus Norwegen werden früher an- und<br />

wieder abreisen. Die norwegische Gruppe kann nun doch zwei<br />

gemeinsame Tage mit allen anderen verbringen.<br />

- Ende Jänner 2008: Die letzten Flüge werden gebucht, Umreservierungen<br />

im Veranstaltungshaus vorgenommen.<br />

- Ab März 2008 wird an den Programmideen für das Treffen in Wien<br />

gearbeitet.<br />

- 2. April 2008: Es werden Briefe an alle LehrerInnen verschickt mit<br />

Hinweisen auf wichtige vorbereitende Arbeiten für das Projekttreffen<br />

in Wien. Der Termin ist wie folgt fixiert: Montag, 12. Mai, bis<br />

Sonntag, 18. Mai 2008. (Anhang 6)<br />

- 11. April 2008: Die Liste mit den TeilnehmerInnen am Wientreffen<br />

wird an alle verschickt.<br />

- 17. April 2008: Wien verschickt das Programm zum Projekttreffen<br />

in Wien an alle. Wünsche der TeilnehmerInnen wurden bei der Programmgestaltung<br />

so weit wie möglich berücksichtigt. Es wird auch<br />

freie Zeit geben, um individuellen Interessen nachzugehen.*<br />

- Anfang Mai 2008: Aremark skole bereitet sich gemeinsam mit Steinar<br />

Nybole auf die Wienreise vor, auch die Presse wird eingeladen.<br />

Ein Artikel erscheint am 14.05.2008.<br />

Vorschläge zur Projektweiterführung: Februar bis<br />

April 2008<br />

- Jänner/Feber 2008: Auf Hinweise zum Kommunikationsverhalten<br />

in Lettland wurde von österreichischen SchülerInnen das Verhalten<br />

in ihrem Land beschrieben. Die österreichischen SchülerInnen korrigierten<br />

schließlich auch noch Dialoge der Partnerklassen.<br />

- 28. Jänner 2008: Mit einem Rundmail werden alle über den<br />

aktuellen Stand des Projekts informiert. Die erste Phase ist fast<br />

abgeschlossen, die Filme bzw. Fotos aus Lienz, Riga und Aremark<br />

müssen noch übermittelt werden. Die bisherigen Ergebnisse sind<br />

beeindruckend!<br />

Es werden verschiedene Anregungen zur Weiterarbeit eingebracht.<br />

(Anhang 7)<br />

Mit der Post ist der österreichische Veranstaltungskalender zum<br />

Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs 2008 (in den auch<br />

das Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“ aufgenommen wurde) an die Klassen<br />

unterwegs. Auch ein neues Buch kommt: „Der Junge mit dem Fisch“,<br />

mit anschaulichen kleinen Alltagsgeschichten einer multikulturellen<br />

Schule in der Schweiz.<br />

- Feber 2008: Einige haben noch mit den letzten Tücken der Technik<br />

bei der Übertragung des Bildmaterials zu kämpfen, auch die Aremark<br />

skole bewältigt dies schließlich im Lauf des März.<br />

- März/April 2008: In den Klassen werden vereinzelte, unterschiedliche<br />

Aktivitäten gesetzt.<br />

Für Wien wird vielerlei – teils recht intensiv – vorbereitet.<br />

* Dem Treffen in Wien ist ein eigener Abschnitt gewidmet.<br />

11


Anhang zu diesem Abschnitt<br />

Anhang 1: Projekt-Vorschlag des Bildungsministeriums<br />

in Wien (Österreich) und des Zentrums für Österreichstudien<br />

an der Hochschule <strong>Skövde</strong> (Schweden) (erstellt<br />

am 26. Februar 2007)<br />

<strong>Begegnungen</strong>: Interkulturelles Projekt im Deutschunterricht für<br />

Schulklassen in Brasilien, Lettland, Norwegen und Österreich<br />

Kontext: Europäisches Jahr des interkulturellen Dialogs 2008<br />

Aus der Ausschreibung der Europäischen Union<br />

http://ec.europa.eu/culture/eac/dialogue/pdf_word/call_ideas_de.doc<br />

„Die Europäische Union braucht dringend einen strukturierten<br />

und in die Tiefe gehenden interkulturellen Dialog, in den sowohl<br />

die öffentlichen Stellen auf nationaler, regionaler und lokaler<br />

Ebene als auch die gesamte Zivilgesellschaft eingebunden sind.<br />

Aufgrund der sukzessiven Erweiterungen der Union, der wegen<br />

des Binnenmarktes gestiegenen Mobilität, wegen vergangener<br />

und gegenwärtiger Migrationsströme und nicht zuletzt wegen<br />

der rasanten Globalisierung erleben wir derzeit eine Zunahme der<br />

kulturellen Diversität.<br />

Die kulturellen Unterschiede betreffen alle Teilbereiche persönlicher<br />

kultureller Identität: geografische Herkunft, ethnische, sprachliche,<br />

sozio-edukative Zugehörigkeit, religiöse, philosophische oder agnostische<br />

Weltanschauung. Es muss einen Dialog über diese Unterschiede<br />

geben, an dem sich alle beteiligen, die in der Europäischen<br />

Union leben, damit aus unseren multikulturellen Gesellschaften<br />

interkulturelle Gesellschaften werden.<br />

In diesem Zusammenhang schlägt die Europäische Kommission<br />

vor, das Jahr 2008 zum Europäischen Jahr des interkulturellen<br />

Dialogs zu erklären. Dieser Dialog ist bereits ein Schwerpunkt<br />

zahlreicher Politikfelder und –instrumente, weshalb er als Prozess<br />

nun deutlich breiter angelegt und sichtbar gemacht werden muss.<br />

Die Zielsetzung des europäischen Jahres lautet: Sensibilisierung<br />

aller Menschen in der Union für den Dialog als Instrument – damit<br />

alle in einer zunehmend multikulturellen Umgebung leben und<br />

davon profitieren können. Das europäische Jahr wird sich auf den<br />

interkulturellen Dialog überall dort konzentrieren, wo er das „Miteinander“<br />

im Alltag verbessern kann. Die Aktionen des europäischen<br />

Jahres sind vor allem auf junge Menschen ausgerichtet. Sie sollen<br />

die Zivilgesellschaft und ihre diversen Akteurinnen und Akteure<br />

auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene mobilisieren und<br />

so viele Menschen wie möglich direkt oder indirekt ansprechen.<br />

Für die Umsetzung dieses Zieles braucht die Kommission Ideen<br />

und Partner/innen.“<br />

Projekt-Vorschlag: Darstellung von <strong>Begegnungen</strong> in Bildern<br />

und Dialogen<br />

Schüler/innen aus 4 Ländern arbeiten zum Thema „<strong>Begegnungen</strong>“,<br />

sie stellen „<strong>Begegnungen</strong>“ in Form von Dialogen und in szenischem<br />

Spiel dar.<br />

<strong>Begegnungen</strong> enthalten zentrale und kulturell unterschiedliche<br />

Alltagsroutinen, z.B. die Kontaktaufnahme und die Kontaktbeendigung,<br />

das Ausdrücken von Zustimmung, Skepsis oder Ablehnung in<br />

verschiedenen sozialen Rollen und in unterschiedlichen Situationen<br />

(räumlich, zeitlich und thematisch).<br />

Diese <strong>Begegnungen</strong> sollen die kulturellen Verhaltensweisen im<br />

jeweiligen Land deutlich machen. Sie werden in Form von Bildern<br />

(Standbilder/Fotos und/oder „laufende Bilder“/Video) und in sprachlicher<br />

Form (Dialog-Texte in der Muttersprache und in deutscher<br />

Übersetzung und/oder Audio-CD) festgehalten und anschließend<br />

an die Partnerklassen weiter geschickt.<br />

Die Partnerklassen, die die gleichen Begegnungs-Szenen für ihr<br />

jeweiliges Land erarbeitet haben, sollen nun mit Hilfe der Bilder und<br />

des Dialogs Fragen stellen - Fragen zum Dialogverhalten im jeweiligen<br />

Land (z.B. Nähe/Distanz der Gesprächspartner, Körperkontakt,<br />

Lautstärke des Dialogs, Begrüßungsformen, Anredepronomen,<br />

usw.). Die Antworten werden auf interkulturelle Unterschiede bei<br />

<strong>Begegnungen</strong> aufmerksam machen, wobei auch auf die Vielfalt von<br />

<strong>Begegnungen</strong> in ein- und demselben Land aufmerksam gemacht<br />

wird.<br />

Mögliche Regieanweisungen für <strong>Begegnungen</strong> (Auswahl und Bearbeitung<br />

notwendig!) (Vorlage: Mairose-Parovsky 2000:66-68):<br />

1. Zwei Nachbarinnen über 70 treffen sich beim Einkaufen auf dem<br />

Markt.<br />

2. Zahnarzt (40) und Patientin (37), die schreckliche Zahnschmerzen<br />

hat.<br />

3. Mutter (35) und Sohn (8), der aus der Schule kommt.<br />

4. Germanistikprofessor (50) und Studentin (20), die heimlich in<br />

ihn verliebt ist.<br />

5. Lehrmädchen in Kosmetik (17) begrüßt ihre Chefin, Frau Wodak<br />

(48), am Morgen.<br />

6. Oma (60) sieht ihre einzige Enkeltochter „Lisi“ (5) nach einem<br />

halben Jahr wieder.<br />

7. Stefan („Stef“) und Kerstin („Tini“), beide 17, sehen sich in der<br />

Disko.<br />

8. Zwei Kollegen (Mitte 30), die sich nicht leiden können, in der<br />

Kantine.<br />

9. Ein Lehrer (26) sieht einen Schüler (15), der einen anderen mobbt<br />

und spricht ihn an.<br />

10. Tourist aus Österreich (55), spricht nur schlecht Englisch, will eine<br />

Auskunft bei der Touristeninformation im fremdsprachigen Land.<br />

Weiterarbeit:<br />

Was passiert nun, wenn die Situation oben in Österreich spielt, aber<br />

die zwei Rollen von einer Person aus Österreich und einer Person<br />

aus einem anderen Land (Brasilien, Lettland, Norwegen) gespielt<br />

werden.<br />

Zum Beispiel die Situation 2 oben: Zahnarzt (40) in Österreich und<br />

Patientin (37) aus Brasilien, die in Österreich ein Semester mit einem<br />

Auslandsstipendium verbringt und schreckliche Zahnschmerzen<br />

hat.<br />

Diese Dialoge werden wieder in Bild und Text (DVD, CD, Fotos und<br />

Text) festgehalten und zum Abschluss an die Partnerklassen weiter<br />

geschickt.<br />

Zusatzrolle der muttersprachlichen Schüler/innen in Österreich:<br />

Den muttersprachlichen Schüler/innen kommen zwei entscheidende<br />

Rollen zu:<br />

1. Sie müssen die Situationen, die in Österreich spielen, und die<br />

österreichischen Dialogpartner daraufhin beurteilen, ob sie realistisch<br />

sind.<br />

2. Sie bearbeiten diese in Österreich spielenden Dialoge der Schüler/<br />

innen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, auch sprachlichstilistisch<br />

(Betonung liegt auf stilistisch!).<br />

Wichtig: Dieser Projekt-Vorschlag ist nur die Grundlage für die<br />

beteiligten Lehrer/innen und Schüler/innen. Es soll damit auf keinen<br />

12


Fall der Freiraum für eigene Ideen und Vorstellungen zur Projekt-<br />

Umsetzung eingeschränkt werden!<br />

Warum szenisches Spiel zum Thema „<strong>Begegnungen</strong>“?<br />

• Pragmatischer Aspekt: Im Alltag findet die Kommunikation sehr<br />

oft in der direkten Begegnung statt, zur Sprache an sich tritt die<br />

Körpersprache: Gestik und Mimik sind wichtige Faktoren der Kommunikation<br />

und des szenischen Spiels.<br />

• Lernpsychologischer Aspekt: Beim Lernen ist das Gehirn „kein isolierter<br />

Computer“ (F. Vester), Input und Aneignung von neuen Kommunikations-<br />

und Sprachmustern sollen über so viele Kanäle wie<br />

möglich erfolgen: Optisch und akustisch, in Kombination mit Mimik,<br />

Gestik und Bewegung oder auch mit haptischer / taktiler (Tastsinn),<br />

olfaktorischer (Geruchssinn) und gustatorischer (Geschmackssinn)<br />

Wahrnehmung. Diese werden gerade auch im szenischen Spiel<br />

geschult.<br />

• Sozialisationsaspekt: Durch die neuen Medien wird die optische<br />

und akustische Wahrnehmung überbeansprucht, die anderen<br />

Wahrnehmungsformen oft vernachlässigt. Zudem werden durch die<br />

Konsum- und Unterhaltungsindustrie immer vielfältigere aber auch<br />

extremere Verhaltensmuster vorgeführt. Solche Verhaltensmuster<br />

werden oft unbewusst nachgeahmt. Das szenische Spiel bietet die<br />

Möglichkeit, solche Verhaltensmuster spielerisch zu reflektieren.<br />

• Interkultureller Aspekt: Wichtige und kulturell unterschiedliche Alltagsroutinen<br />

sind z.B. die Kontaktaufnahme und die Kontaktbeendigung,<br />

das Ausdrücken von Zustimmung, Skepsis oder Ablehnung in<br />

verschiedenen sozialen Rollen und in unterschiedlichen Situationen<br />

(räumlich, zeitlich und thematisch). In Interaktionsspielen können<br />

die eigenen soziokulturell spezifischen Routinen und Rituale im<br />

Gegensatz zu deutschsprachigen im Kontrast ausprobiert und<br />

bewusst gemacht werden. (Mairose-Parovsky 2000:60-66)<br />

Projektzeitraum<br />

September 2007 bis Mai 2008<br />

Arbeitssprache<br />

Deutsch<br />

Zielgruppe (Teilnehmer/innen)<br />

Je eine Schulklasse in Brasilien, Lettland, Norwegen und Österreich<br />

Alter der Schüler/innen: 14-16 Jahre<br />

Sprachniveau: A2-B1 (Europäischer Referenzrahmen)<br />

Lehrer/innen im Bereich Deutsch als Mutter- bzw. Fremdsprache;<br />

Erfahrung im Bereich Schultheater / szenisches Spiel wäre von<br />

Vorteil.<br />

Empfehlenswerte Literatur zum Thema „Szenisches Spiel“<br />

Scheller, Inge 1998: Szenisches Spiel. Handbuch für die pädagogische<br />

Praxis. Berlin: Cornelsen.<br />

… und szenisches Spiel im DaF-Unterricht<br />

Schlemminger, Gerald; Brysch, Thomas und Schewe, Manfred Lukas<br />

(Hg.) 2000: Pädagogische Konzepte für einen ganzheitlichen DaF-<br />

Unterricht. Berlin: Cornelsen.<br />

Beiträge von Angelika Mairose-Parovsky (60-71) und Manfred Lukas<br />

Schewe (72-105).<br />

Dokumentation<br />

Das Projekt wird vom Zentrum für Österreichstudien (Hochschule<br />

<strong>Skövde</strong> in Schweden) begleitet und in Kooperation mit dem Referat<br />

„Kultur und Sprache“ im Bildungsministerium in Wien (Österreich)<br />

dokumentiert. Arbeitsblätter und Projektergebnisse sowie 1-2-seitige<br />

Arbeitsberichte (über die Arbeit im Unterricht) der Lehrer/innen<br />

sollen an das Zentrum geschickt werden.<br />

Anhang 2: <strong>Begegnungen</strong> in Bildern und Dialogen:<br />

Interkulturelles Projekt im Deutschunterricht für<br />

Schulklassen in Brasilien, Lettland, Norwegen und<br />

Österreich<br />

Vorschlag für den Projektablauf (erstellt Anfang<br />

September 2008)<br />

1. Bitte das Dokument „IK07_Adressen“ mit allen Angaben<br />

zu Adressen, Schüler/innenzahl, Ferienzeiten usw. ausfüllen<br />

(betrifft die Schulen in Norwegen und Lettland). Änderungen<br />

direkt im Dokument vornehmen und das Dokument an alle per<br />

Mail weiterschicken:<br />

• Bernt Aaby (Norwegen): bimc@halden.net<br />

• Alex Kruckenfellner (Brasilien): alex_kruckenfellner@yahoo.com<br />

• Mechtild Senfter (Österreich): me.senfter@aon.at<br />

• Gerd Hollenstein (Schweden, Projektbegleitung): gerd.hollenstein@his.se<br />

• Xxx (Lettland): kommt noch.<br />

2. Eine Diskussion über Mail (jeweils an alle schicken, siehe<br />

oben!) über folgende Punkte:<br />

a. Regieanweisungen für die szenischen Dialoge:<br />

• Welche Regieanweisungen für <strong>Begegnungen</strong> wollen wir als<br />

Ausgangspunkte für szenische Dialoge?<br />

• Beispiele: Zwei Nachbarinnen über 70 treffen sich beim<br />

Einkaufen auf dem Markt. / Zahnarzt (40) und Patientin (37), die<br />

schreckliche Zahnschmerzen hat. / Mutter (35) und Sohn (8), der<br />

aus der Schule kommt. / Germanistikprofessor (50) und Studentin<br />

(20), die heimlich in ihn verliebt ist.<br />

• Im Konzept sind weitere Beispiele, hier ist aber auch Platz für<br />

eigene Ideen!<br />

b. Szenische Dialoge und Sprache(n):<br />

• Spielen wir die Dialoge auf Deutsch und legen dazu eine Übersetzung<br />

in der Muttersprache bei?<br />

• Spielen wir die Dialoge in der Muttersprache und legen eine<br />

Übersetzung ins Deutsche dazu?<br />

13


• Spielen wir den Dialog in beiden Sprachen, usw.?<br />

c. Szenische Dialoge und Medien<br />

Wie halten wir das szenische Spiel fest:<br />

• Bilder und Dialogtexte (in Papierform),<br />

• DVD und Dialogtexte, usw.?<br />

d. Abgabetermin und Versand des Materials:<br />

• Bis wann schicken wir die Arbeitsergebnisse der Schüler/innen<br />

weiter?<br />

• Schicken wir die Materialien an alle weiter oder arbeiten z.B. zwei<br />

Klassen enger zusammen?<br />

• In welcher Form schicken wir das Material (z.B. DVD per Post,<br />

Texte per Attachement)?<br />

3. Arbeit vor Ort mit den Klassen und Versand der Arbeitsergebnisse<br />

Individuell!<br />

4. Arbeit mit den eingegangenen Arbeitsbeiträgen der Partnerklassen<br />

Individuell!<br />

Zusatzrolle der muttersprachlichen Schüler/innen in Österreich<br />

Den muttersprachlichen Schüler/innen kommen zwei entscheidende<br />

Rollen zu:<br />

• Sie müssen die Situationen, die in Österreich spielen, und die österreichischen<br />

Dialogpartner daraufhin beurteilen, ob sie realistisch<br />

sind.<br />

• Sie bearbeiten diese in Österreich spielenden Dialoge der Schüler/<br />

innen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, auch sprachlichstilistisch<br />

(Betonung liegt auf stilistisch!).<br />

5. Erarbeitung von Fragen zum Kommunikationsverhalten in<br />

den anderen Ländern<br />

- fakultativ (je nach Zeitplanung)<br />

• Erarbeitung der Fragen –<br />

Beispiel: Überraschender Besuch einer Urlaubsbekanntschaft zu<br />

Hause<br />

Nimmt man nach dem Urlaub Kontakt mit einer Urlaubsbekanntschaft<br />

auf?<br />

Besucht man sie zu Hause? Unter welchen Voraussetzungen?<br />

Zu welcher Tageszeit verabredet man sich, besucht man die<br />

Bekannt schaft aus dem Urlaub?<br />

Wie begrüßt man sich, nachdem man sich einige Monate nicht<br />

gesehen hat?<br />

Wie eröffnet man das Gespräch?<br />

Welche Themen kann man ansprechen?<br />

Wie lange dauert das Gespräch?<br />

Wie lange dauert der gesamte Besuch?<br />

Was bietet man zum Essen/Trinken an?<br />

Wie signalisiert man das Gesprächsende?<br />

Wie verabschiedet man sich?<br />

• Versand der Fragen per Mail<br />

• Erarbeitung der Antworten und Versand per Mail<br />

6. Weiterarbeit: Brasilianer/in, Lette/in bzw. Norweger/in trifft<br />

Österreicher/in - fakultativ (je nach Zeitplanung)<br />

• Was passiert nun, wenn die Situation oben in Österreich spielt, aber<br />

die zwei Rollen von einer Person aus Österreich und einer Person<br />

aus einem anderen Land (Brasilien, Lettland, Norwegen) gespielt<br />

werden.<br />

• Beispiel: Zahnarzt (40) in Österreich und Patientin (37) aus Brasilien,<br />

die in Österreich ein Semester mit einem Auslandsstipendium<br />

verbringt und schreckliche Zahnschmerzen hat.<br />

• Diese Dialoge werden wieder in Bild und Text (DVD, CD, Fotos und<br />

Text) festgehalten und zum Abschluss an die Partnerklassen weiter<br />

geschickt.<br />

Wichtig: Vorschläge zum Projekt und zum Projektablauf sind nur die<br />

Grundlage für die beteiligten Lehrer/innen und Schüler/innen. Es<br />

soll damit auf keinen Fall der Freiraum für eigene Ideen und Vorstellungen<br />

zur Projekt-Umsetzung eingeschränkt werden!<br />

Anhang 3: Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“.<br />

Rundmail zu einem möglichen Projekttreffen in<br />

Wien (verschickt am 15. November 2007)<br />

Interkulturelles Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

da ich noch nicht mit allen direkten Kontakt hatte, darf ich mich<br />

kurz vorstellen: meine Name ist Trude Höllerbauer, ich arbeite im<br />

Referat „Kultur und Sprache“ im Bundesministerium für Unterricht,<br />

Kunst und Kultur in Wien. Seitens unseres Ministeriums bin ich für<br />

die Bildungskooperation mit unserer Partnerinstitution „Zentrum<br />

für Österreichstudien“ in <strong>Skövde</strong> zuständig. In Zusammenarbeit mit<br />

Gerd Hollenstein habe ich auch das Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“ initiiert<br />

und versuche von Wien aus, Beiträge für das Projekt zu leisten.<br />

Wir freuen uns sehr, dass ihr euch für die Mitarbeit am Projekt<br />

entschieden habt! Da ihr für eure Zusammenarbeit im Rahmen des<br />

Projektes mehrheitlich die Anredeform „du“ gewählt habt, erlaube<br />

ich mir, mich dem anzuschließen. Wie ich von Gerd erfahren habe,<br />

arbeitet ihr mit euren Klassen schon eifrig an Dialogen. Jetzt habe<br />

ich eine Neuigkeit für euch, die hoffentlich Freude bereitet:<br />

Da es für das „Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs 2008“ in<br />

unserem Ministerium eigene Fördermittel gibt, habe ich euer/unser<br />

Projekt offiziell eingereicht und um finanzielle Unterstützung für ein<br />

Abschlusstreffen von Projektdelegierten in Wien angesucht.<br />

Das Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“ ist in die Endauswahl gekommen und<br />

es gibt tatsächlich Geld für ein Wiener Treffen. Natürlich können wir<br />

nicht alle mitwirkenden Schüler und Schülerinnen hierher einladen<br />

(dazu reichen die Mittel bei weitem nicht), aber Abgesandte.<br />

14


Konkret bedeutet das:<br />

Wir können aus jedem beteiligten Land die Klassenlehrerin bzw.<br />

den Klassenlehrer und jeweils drei SchülerInnen für vier Tage nach<br />

Wien einladen und damit nach der „Kommunikation aus der Ferne“<br />

auch eine persönliche Begegnung ermöglichen. Die Zuerkennung<br />

von Fördermitteln zeigt auch die Wertschätzung des Projektes und<br />

eurer Arbeit durch eine unabhängige Kommission. Ich darf dazu<br />

gratulieren! Das Treffen in Wien soll dem persönlichen Erfahrungsaustausch<br />

und der Diskussion der Ergebnisse der Projektarbeit<br />

dienen, aber auch der gemeinsamen Entdeckung Wiens.<br />

Die Zusammenkunft soll von Mittwoch (Anreisetag) bis Sonntag<br />

(Abreise) dauern und wir schlagen vor, dass ihr euch untereinander<br />

auf einen Zeitpunkt im Mai 2008 verständigt. Den Juni können wir<br />

wohl ausschließen, da aufgrund der Fußball-EM weder Zimmer noch<br />

Flüge zu bekommen sein werden. Sobald ihr euch einig seid, teilt<br />

mir bitte das von euch gewählte Datum mit.<br />

Die Wahl, welche SchülerInnen mitkommen dürfen, ist wahrscheinlich<br />

keine leichte Aufgabe. Ob das eine demokratische Entscheidung<br />

der Klasse sein soll, welche Kriterien zu berücksichtigen wären,<br />

oder auf welche Weise immer der Entscheidungsprozess erfolgen<br />

soll, das müssen wir eurer Erfahrung als Lehrkräfte überlassen. Ihr<br />

kennt eure Jugendlichen und wisst am besten, wie mit so einer<br />

Frage umzugehen ist.<br />

Falls sich eine/r von euch gar nicht an diesem Treffen beteiligen<br />

möchte, aus diesem oder jenem Grund, so möge mir bitte diejenige/<br />

derjenige das umgehend mitteilen – und auch die anderen Projektbeteiligten<br />

darüber informieren.<br />

Wir können für insgesamt sechzehn Personen (4 aus jedem Land)<br />

folgende Kosten übernehmen:<br />

- Reisekosten<br />

- Nächtigung/Verpflegung<br />

- öffentliche Verkehrsmittel innerhalb Wiens für die Besuchstage<br />

- Museumsbesuch<br />

- Kulturveranstaltung<br />

Ich würde die Unterkunft reservieren und die Flüge in Absprache<br />

mit euch buchen.<br />

Die Gruppe wird in Wien von Gerd Hollenstein und einer Kontaktperson<br />

aus Wien betreut.<br />

Meine Bitte:<br />

Verständigt euch so rasch wie möglich auf einen gemeinsamen<br />

Termin für den Wien-Besuch und gebt mir diesen Termin bekannt.<br />

Viele Gäste möchten Wien im Frühling besuchen und Zimmer sind<br />

oft rar. Bei den Flügen ist die Situation ähnlich.<br />

Ich weiß nicht, wie intensiv eure Kommunikation untereinander<br />

bisher verlaufen ist. LehrerInnen haben ja immer viel zu tun, die<br />

Umsetzung eines internationalen Projektes nimmt schon in der<br />

eigenen Klasse eine Menge zusätzliche Zeit in Anspruch. Der stete<br />

Kontakt mit den Partnern und dem Projektkoordinator kommt dabei<br />

manchmal zu kurz und die länderübergreifende Kommunikation<br />

ins Stocken. Beim laufenden Projekt geht es aber gerade um diesen<br />

Austausch. Simulierte <strong>Begegnungen</strong> in der Klasse sind der eine<br />

Teil, aber erst die direkte Verständigung zwischen SchülerInnen<br />

und LehrerInnen der verschiedenen Länder macht eigene interkulturelle<br />

Erfahrung möglich. So könnten eure SchülerInnen z.B. die<br />

e-Mail-Adressen austauschen und einander schreiben. Neben dem<br />

„offiziellen“ Schriftwechsel im Rahmen eines solchen Projekts (den<br />

LehrerInnen auf jeden Fall kontrollieren sollten), kann es für die<br />

Jugendlichen auch interessant sein, private Verbindungen (ohne<br />

„Einsichtnahme“ der LehrerInnen und ohne Verpflichtung) aufbauen<br />

zu können. Dies haben jedenfalls vergangene Projekte gezeigt.<br />

Wir hoffen, mit der Einladung zu einer Wienreise einen frischen<br />

Impuls für die weitere Projektarbeit setzen zu können. Die weitere<br />

Entwicklung eurer Aktivitäten ist auch für uns sehr spannend, ich bin<br />

sicher, im Laufe des Projektes eine Menge von euch zu lernen. Alle<br />

Erfahrungen geben wir dann gerne in Form einer Dokumentation<br />

an andere weiter – um Lust auf neue <strong>Begegnungen</strong> zu machen.<br />

In Wien werden am kommenden Wochenende die ersten Christkindlmärkte<br />

eröffnet und dazu passend schneit es jetzt vor meinen<br />

Fenstern. Das bringt mich auf eine Idee: Interessiert eure SchülerInnen,<br />

wie in den jeweils anderen Ländern Weihnachten gefeiert (oder<br />

auch nicht gefeiert) wird? Möchten sie eventuell eine familiäre Szene<br />

dazu darstellen (mit einem Gast aus dem Ausland?) und den Dialog /<br />

die Bilder den anderen Klassen schicken bzw. Post von den anderen<br />

bekommen? Oder eine Begegnung simulieren, die verdeutlicht,<br />

warum ihnen Weihnachten gar nichts bedeutet? Vielleicht gibt es<br />

dazu aber nur allgemeines Desinteresse, wer weiß. Fein im Sinne<br />

des Projektes wäre aber, wenn ihr euch alle auf einen bestimmten<br />

Anlass (oder zwei?) einigen könntet, zu dem die SchülerInnen dann<br />

auch interagieren. Unterschiedliches Handeln und Sprachgebrauch<br />

lassen sich dann besser festmachen.<br />

Mit den besten Wünschen für die Fortsetzung des Projektes und<br />

herzlichen Grüßen,<br />

Trude<br />

Ich freue mich schon auf eure Nachrichten!<br />

Anhang 4: Projekt: <strong>Begegnungen</strong>. Nachfrage zu<br />

Projektstand und zum Treffen in Wien im Mai 2008<br />

(verschickt am 30. November 2007)<br />

Liebe Teilnehmer/innen am Projekt <strong>Begegnungen</strong>,<br />

In diesem Mail geht es um zwei wichtige Dinge, den Projektstand<br />

und das Treffen in<br />

Wien.<br />

1. Zum Stand des Projekts “<strong>Begegnungen</strong>”: Bitte teilt / teilen Sie allen<br />

Projektbeteiligten mit, wie der Projektstand aussieht. Die Beteiligten<br />

mit ihren Mailadressen:<br />

Bernd Aaby (Norwegen): bimc@halden.net<br />

Lidija Bikova (Lettland): sinelnikova@hotmail.com<br />

Alex Kruckenfellner (Brasilien): alex_kruckenfellner@yahoo.com<br />

Mechthild Senfter (Österreich): me.senfter@aon.at<br />

Gerd Hollenstein (Schweden): gerd.hollenstein@his.se<br />

Gertrud Höllerbauer (Österr., Organisation Wien-Treffen): Gertrud.<br />

Hoellerbauer@bmukk.gv.at<br />

Geht / Gehen Sie bitte auf folgende Fragen ein:<br />

• Sind die Dialoge fertig, bzw. wann können sie diese (per Mail?) an<br />

alle Projektpartner/innen schicken?<br />

• Sind die Filme / Fotos dazu fertig, bzw. bis wann können sie diese<br />

auf DVD (per Post) an alle schicken?<br />

15


• Wann kann die Klasse 2008 mit den Arbeitsergebnissen der Projektpartner/innen<br />

arbeiten, d.h. Fragen zu den Dialogen an eine /<br />

mehrere Klasse/n formulieren und sie per Mail verschicken? Wann<br />

würden sie verschickt?<br />

Danach wären diese Fragen noch zu beantworten. Wann wäre<br />

dafür Zeit?<br />

• Wäre die Klasse in Lienz (Österreich) bereit, deutsche Versionen<br />

der anderen<br />

Klassen sprachlich zu bearbeiten bzw. wird das gewünscht?<br />

• Gibt es andere Ideen einer Weiterarbeit 2008? Wer wäre daran<br />

interessiert?<br />

2. Zum Treffen in Wien im Mai 2008: Die Schweizerschule in Curitiba<br />

(Brasilien) kann am besten Mitte/Ende Mai 2008 nach Wien kommen,<br />

drei Schüler/innen sind schon nominiert. Die Schule in Lienz (Österreich)<br />

kann erst ab dem 27. Mai. Wie steht es mit der Aremark skole<br />

(Norwegen) und der Rigaer Mittelschule Purvciems (Lettland)?<br />

Könnt ihr / Können Sie von Mittwoch, 28. Mai (Anreise) bis Sonntag,<br />

1. Juni (Abreise)die Österreichreise (Abschlusstreffen von Projektdelegierten)<br />

einplanen? Ist es möglich, dass drei Schüler/innen aus<br />

der Klasse mit nach Wien kommen?<br />

Bitte melden Sie sich diesbezüglich bis spätestens 12. Dezember<br />

2007, denn wir sind schon spät dran, was die Reservierung von<br />

Übernachtungen betrifft. Auch die Reise und das Programm in Wien<br />

sollte rechtzeitig geplant werden.<br />

Bis Beginn Feber 2008 ersuchen wir dann um Information, welche<br />

drei Schüler/innen euch / Sie begleiten und welche Programmwünsche<br />

ihr habt.<br />

Wir wissen alle, wie hektisch die Vorweihnachtszeit ist, würden es<br />

aber sehr begrüßen, wenn Sie sich trotzdem bald zurückmelden<br />

könnten - mit einem Mail an alle Partner/innen.<br />

Im Dezember kommt übrigens aus Wien noch eine kleine Bücherund<br />

Materialiensendung für die Klassen - als Anreiz für die Weiterarbeit.<br />

Viele Grüße<br />

Gerd Hollenstein<br />

Anhang 5: Materialienpakete für alle Klassen (verschickt<br />

Anfang Dezember 2007)<br />

BÜCHER:<br />

„Gesichter einer Weltstadt. Das Wien der Wiener im 3. Jahrtausend“<br />

G. Walter / P. Korrak, Bohmann<br />

„Unter dem Zuckerhut. Brasilianische Abgründe“ Klaus Hart, Picus<br />

Reportagen<br />

„Elche, Fjorde, Königskinder. Norwegische Glücksmomente“ Nina<br />

Freydag, Picus Lesereisen<br />

Marco Polo „Lettland-Riga“<br />

„Tatort Eine Welt“ K.-A. Immel / Klaus Tränkle, Peter Hammer Verlag<br />

„Geschichten über Weihnachtsbräuche aus aller Welt“ Renate Jostmann,<br />

Hohenheim Verlag,<br />

„Herr Balaban und seine Tochter Selda“ Martin Auer, Beltz & Gelberg<br />

„1 Tag Honig, 1 Tag Zwiebel“ Sprichwörter aus 15 Kulturen. Edition<br />

Volkshochschule Wien<br />

„Der Junge mit dem Fisch“ Alltagsgeschichten einer multikulturellen<br />

Schule. Marianne Zaccaria, Rex Verlag Luzern (wird nachgeliefert!)<br />

„Eine Europäische Geschichte aus 2001“, Barbara Frischmuth<br />

Organisationskarte Österreich<br />

DIDAKTISIERTE LEHRMATERIALIEN:<br />

(Herausgegeben vom Zentrum für Österreichstudien bzw. von<br />

„Kultur und Sprache“ / BMUKK)<br />

„Metropolen“, Materialien zum Thema Stadtleben<br />

„Wohnen“ Materialien zum Thema Wohnen in Nordeuropa und in<br />

Österreich<br />

Spiel zum Österreich-Quiz<br />

„Österreich im Bild“<br />

„Servus du!“<br />

Anhang 6: Rundschreiben an alle – zur Vorbereitung<br />

auf das Projekttreffen in Wien (verschickt am 2. April<br />

2008)<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

der Termin für das Projekttreffen in Wien rückt näher und wir sind<br />

gerade mit der Ausarbeitung eines interessanten Programms für<br />

die Wienwoche beschäftigt.<br />

Im Mittelpunkt der Studientage soll die persönliche Begegnung<br />

der Jugendlichen und das gemeinsame Kennenlernen der Stadt<br />

stehen, wir wollen aber auch zusammen über den Projektverlauf<br />

reflektieren.<br />

In diesem Zusammenhang haben wir einige Fragen und auch<br />

Wünsche.<br />

Was wir von Euch wissen wollen:<br />

• Gibt es ganz allgemein besondere Wünsche, auf die Wienwoche<br />

bezogen?<br />

• Gibt es eine Sehenswürdigkeit / ein Museum, für die/das besonderes<br />

Interesse besteht?<br />

• Leidet eine Besucherin/ein Besucher unter einer Allergie?<br />

• Ernährt sich jemand vegetarisch?<br />

Auf diese Fragen bitte ich um Antwort bis spätestens 14. April<br />

2008.<br />

Was wir von Euch haben wollen:<br />

Wir bitten Euch, folgende Dinge nach Wien mitzubringen:<br />

• Einige Fotos vom Alltagsleben der SchülerInnen zu Hause und ein<br />

Klassenfoto.<br />

• Broschüren/Informationen/Bilder von Dingen, die als typisch für<br />

das eigene Land gelten und einen persönlichen Gegenstand (nur<br />

zum Zeigen!), der ganz individuell in Beziehung zum eigenen Land<br />

gesetzt wird.<br />

• Eine musikalische Botschaft der Klasse (Lieblings-CD, Lied…)<br />

• Eine kurze (!) schriftliche Zusammenstellung freier Assoziationen<br />

der Klasse zu Brasilien, Lettland, Norwegen, Österreich.<br />

16


• Einen Kurzbericht der LehrerInnen zum Projekt (Erwartungen,<br />

Schwierigkeiten, Nutzen).<br />

Zur Überlegung:<br />

Die Klasse kann den Delegierten auch einen kleinen Auftrag mitgeben,<br />

z.B.<br />

- Fragt für uns nach….<br />

- Bringt uns mit….<br />

- Macht für uns ein Foto von…<br />

- Erzählt uns dann über….<br />

Wir freuen uns sehr auf Euren Besuch und wünschen alles Gute und<br />

viel Spaß bei den Vorbereitungen!<br />

Herzliche Grüße von Trude, Gerd und Michaela<br />

Anhang 7: Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“: Weiterführung<br />

des Projektes 2008 (Mail vom 28. Jänner 2008)<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

ab Mitte Dezember 2007 ist sehr viel Bewegung in das Projekt gekommen<br />

– alle Dialoge wurden fertig gestellt und ausgetauscht.<br />

Jedes Land hat andere Situationen gewählt und beim Nachlesen<br />

können alle auch Vermutungen anstellen, warum wohl im jeweiligen<br />

Land gerade diese Szenen und keine anderen erarbeitet wurden.<br />

Man kann die anderen auch fragen! Oder ungefragt Auskunft geben,<br />

warum die eigene Klasse sich für bestimmte Szenen entschieden<br />

hat.<br />

Die Partnerklasse in Lienz hat die Dialoge aus Brasilien, Lettland und<br />

Norwegen bereits sprachlich und stilistisch bearbeitet und auch<br />

schon wieder an die Absender retourniert. Der unterschiedliche<br />

Sprachgebrauch kann nun also reflektiert werden und vielleicht<br />

sind für den Unterricht da und dort auch Besonderheiten der Grammatik<br />

interessant.<br />

Im Internet können überdies (mit Vergnügen!) seit Weihnachten<br />

die Szenen aus Brasilien beobachtet werden. Aus Lienz haben wir<br />

erfahren, dass die Filme aus Österreich ebenfalls demnächst zur<br />

Verfügung stehen werden. Bernt und seine Klasse arbeiten gerade<br />

am Bildmaterial, auch aus Norwegen wird es also bald optische<br />

Eindrücke geben.<br />

Frage und große Bitte an Lidija: Kann Riga demnächst Fotos an alle<br />

versenden?<br />

Die erste Phase des Projekts ist von allen Beteiligten mit viel<br />

Engagement in Angriff genommen und, zum Teil unter großem<br />

Arbeitseinsatz, auch bewältigt worden – bis auf das noch ausstehende<br />

Bildmaterial. Wir hoffen, es hat auch Spaß gemacht! Gerd und<br />

ich sind von den bisherigen Ergebnissen sehr beeindruckt – und<br />

natürlich neugierig auf das, was noch kommt.<br />

Jetzt wird es nämlich so richtig spannend, was den interkulturellen<br />

Dialog betrifft. Die Arbeit im Herbst erfolgte ja vor allem im eigenen<br />

Klassenverband. Nun können alle die Dialoge der anderen Klassen<br />

nachvollziehen – und wir sind sicher, da tauchen eine Menge<br />

Fragen auf. Wie sprechen die Leute anderswo miteinander und wie<br />

verhalten sie sich in bestimmten Alltagssituationen? Wie würde<br />

sich unser Gespräch in derselben Situation anhören, wie würden<br />

wir uns benehmen? Wie drücken sich die ÖsterreicherInnen aus?<br />

Jede Klasse könnte sich vielleicht einen oder mehrere Dialoge aus<br />

einem anderen Land hernehmen, sich konkrete Fragen dazu überlegen<br />

und diese per eMail an jene Klasse schicken, die den Dialog<br />

produziert hat.<br />

Beispiel (Fragen zum Dialog von Luisa/Gabriele/Beatrice, Schweizerschule<br />

Curitiba):<br />

- Fast alle Dialoge spielen unter Freunden. Auch euer Dialog. Welche<br />

Rolle spielen Freunde in eurem Leben?<br />

- Die Freundinnen umarmen sich bei der Begrüßung. Wann umarmt<br />

man sich bei der Begrüßung? Wie gut und wie lange muss ich jemanden<br />

kennen?<br />

- Gibt es viele Streiks an der Uni? Gibt es Streiks auch an Schulen?<br />

Wofür/wogegen wird gestreikt?<br />

- Wenn man sagt „Schau doch bei uns vorbei“, wie ernst ist das gemeint?<br />

Kann man dann wirklich anrufen und sagen „Kann ich jetzt<br />

zu dir nach Hause kommen?“ - oder kann man sogar zu jemandem<br />

nach Hause kommen, ohne vorher anzurufen?<br />

Die befragte Klasse überlegt sich Antworten und schreibt zurück,<br />

vielleicht hat sie ihrerseits auch Fragen.<br />

Zusätzlich können natürlich alle Bücher/Materialien zum Einsatz<br />

kommen, die im Dezember aus Wien verschickt wurden. Sie werfen<br />

Streiflichter auf die Partnerländer, die Welt als Ganzes, und geben<br />

in Verbindung mit den Dialogen sicher auch Anlass zu Fragen an<br />

die Partnerklasse.<br />

Dieser Diskurs und die Kommunikation über die Grenzen hinweg<br />

muss gar nicht besonders viel Unterrichtszeit in Anspruch nehmen.<br />

Wichtig wäre, dass dieser Austausch überhaupt stattfindet, denn die<br />

interkulturelle Verständigung ist der Kern des Projekts.<br />

Darüber hinaus können natürlich auch einzelne SchülerInnen<br />

untereinander Kontakt aufnehmen. Sind die eMail-Adressen der<br />

SchülerInnen schon ausgetauscht worden?<br />

Alexander hat auch einen Vorschlag zur Weiterarbeit gemacht:<br />

„Eine Geschichte geht auf Reisen“. Näheres dazu teilt er euch sicher<br />

selbst mit.<br />

Wir hoffen, alle Beteiligten können bis Ende März noch einige<br />

Stunden für das Projekt aufwenden. In Brasilien gehen die Ferien<br />

gerade zu Ende, so dass alle wieder „kommunikationsbereit“ sein<br />

könnten.<br />

BITTE verständigt euch untereinander über die Weiterarbeit und<br />

informiert Gerd und mich über eure Pläne.<br />

Von unserer Seite laufen die Vorbereitungen für das Treffen in Wien<br />

auf Hochtouren, die Reiseorganisation ist doch ziemlich komplex.<br />

Wir sind immer noch ganz glücklich darüber, dass endlich ein gemeinsamer<br />

Termin gefunden werden konnte. Mit Norwegen gibt es<br />

zwar ein kleines Problem, aber wir sind um eine Lösung bemüht.<br />

Auf die Gestaltung der Wien-Tage kommen wir zurück, sobald alle<br />

TeilnehmerInnen nominiert und alle Reisen fixiert sind.<br />

Mit der Post ist auch wieder etwas an euch unterwegs: Der österreichische<br />

Veranstaltungskalender zum Europäischen Jahr des<br />

interkulturellen Dialogs 2008 (der unser/euer Projekt beinhaltet)<br />

und das Buch „Der Junge mit dem Fisch“, mit anschaulichen kleinen<br />

Alltagsgeschichten einer multikulturellen Schule in der Schweiz.<br />

Wir bedanken uns bei allen sehr herzlich für die aktive Mitwirkung<br />

am Projekt und wünschen allen ein gutes und erfolgreiches Jahr<br />

2008!<br />

Es wäre schön, wenn es durch eure Arbeit gelingen könnte, für die<br />

SchülerInnen ein kleines Fenster zur Welt zu öffnen.<br />

Mit vielen guten Wünschen und lieben Grüßen,<br />

Gerd und Trude<br />

17


Dialoge und Bilder<br />

Vorbemerkungen<br />

Die Projektergebnisse, die Dialoge, Filme und Bilder sind sehr<br />

beeindruckend! Die LehrerInnen und ProjektkoordinatorInnen<br />

waren begeistert und die SchülerInnen selbst hatten an den Produkten<br />

der anderen Klassen Freude und waren zu Recht stolz auf die<br />

eigenen Leistungen.<br />

LEHRER/INNEN UND SCHÜLER/INNEN HABEN SEHR VIEL FREIZEIT<br />

IN DAS PROJEKT INVESTIERT!<br />

Sehr interessant war schon die Wahl von Szenen: Die ÖsterreicherInnen<br />

haben mehr oder weniger die vorgeschlagenen Situationen,<br />

oft sog. „critical incidents“, „kritische Zwischenfälle“ in acht Dialoge<br />

umgesetzt. Sie handeln von zwei Kolleginnen, die sich nicht leiden<br />

können, von der Studentin, die in den Professor verliebt ist, von<br />

Mobbing in der Schule, von einem Zahnarztbesuch oder auch von<br />

einem verletzten Jungen im Feld. In den Dialogen aus Lettland<br />

dagegen spielt die Familie eine wichtige Rolle, nämlich in drei von<br />

insgesamt vier Dialogen. Sie heißen: „Die Mutter spricht mit dem<br />

Sohn“, „Oma und Enkelin“ sowie „Weihnachten in Lettland“. Eine<br />

Ausnahme bildet nur die Szene mit den zwei Kolleginnen, die sich<br />

nicht leiden können – eine Szene, die auch von den ÖsterreicherInnen<br />

dargestellt wurde.<br />

Hier ein Abschnitt aus der Szene mit den zwei Kolleginnen von der<br />

Rigaer Mittelschule Purvciems (Lettland, korrigiert):<br />

- Naja, guten Appetit!<br />

- Ja, mein Appetit ist gut, aber du isst nur Salat? Ist ja gut, man<br />

muss immer an seine Figur denken.<br />

- Ich denke ständig an meine Figur, aber du, wie ich sehe, hast<br />

das vergessen. Nun sehen wir das Resultat.<br />

- Das ist zum Glück nicht so traurig wie bei dir. Bei deinem<br />

Geschmack und den Farben deiner Kleider.<br />

- Das sind schließlich Arbeitskleider. Und du hast statt Kleider<br />

nur Dekolleté und Gürtel…<br />

Die Szene endet damit, dass eine Kollegin der anderen die Suppe<br />

ins Gesicht schüttet. Auch im entsprechenden Dialog des BG/BRG<br />

Lienz (Österreich) von Lisa Nußbaumer und Lisa Gutwenger ist<br />

absichtlich verschüttete Flüssigkeit ein wichtiges Moment, das<br />

aber erst Ausgangspunkt der Gewaltspirale ist. Und auch in diesem<br />

Dialog spielen Anspielungen auf körperliche Vorzüge oder Mängel<br />

der weiblichen Protagonistinnen eine wichtige Rolle:<br />

Frau Mustermann steht mit einem Tablett in der Hand im Buffet<br />

und Frau Stahlpolzen kommt hinzu. Frau Mustermann will sich<br />

Orangensaft in ein Glas schütten, doch Fr. Stahlpolzen stößt sie<br />

„versehentlich“ mit dem Ellbogen.<br />

Stahlpolzen (sarkastisch): Entschuldige, war keine Absicht.<br />

Mustermann: Ja, aber klar!<br />

Mustermann niest und schüttet Orangensaft und Spaghetti-Sugo<br />

auf Stahlpolzen.<br />

Mustermann: Ups, war auch keine Absicht!<br />

Stahlpolzen nimmt sich das teure Burberry-Teil von Mustermann<br />

mit den Worten:<br />

Macht doch nichts, ich darf doch mal? (Und wischt sich damit<br />

ab)<br />

Mustermann und Stahlpolzen sehen, dass nur noch ein Platz am<br />

Tisch frei ist; sie drängeln sich dicht aneinander und gehen schnell<br />

auf den Platz zu; beide stehen vor dem leeren Stuhl.<br />

Mustermann (sagt): Dein fetter Hintern passt doch sowieso<br />

nicht auf den Stuhl!<br />

Stahlpolzen: Nur weil du keinen JLo-Hintern hast! Mein<br />

Hintern ist hart wie Stahl, da ich jeden Tag meine Po-Übungen<br />

mache. Ich zeige dir meine neueste. (Sie zeigt sie vor).<br />

Währenddessen setzt sich Mustermann auf den Stuhl, rückt ihn<br />

zurück und stößt Stahlpolzen auf den Boden.<br />

Mustermann: Einen Hintern aus Stahl, aber dumm wie Stroh!<br />

Im Mittelpunkt der österreichischen Dialoge stehen also die<br />

kritischen Situationen, im Zentrum der lettischen Dialoge – mit<br />

Ausnahme der Szene oben – familiäre Situationen. Den Rahmen<br />

fast aller zehn brasilianischen Dialoge bilden Situationen, in denen<br />

sich gleichaltrige FreundInnen oder KollegInnen treffen und ins<br />

Gespräch kommen. Nur die Orte wechseln: Mehrere junge Leute<br />

treffen sich privat zu Hause und sehen sich Filme an oder kochen,<br />

zwei Freundinnen stehen vor dem Spiegel und schminken sich, oder<br />

zwei Menschen treffen sich zufällig (nach längerer Zeit wieder) auf<br />

der Straße oder im Restaurant. Und die Menschen verstehen sich<br />

durchwegs gut. Und auch wenn es einmal nach Streit aussieht,<br />

besinnen sich die Protagonistinnen am Ende auf ihre Freundschaft,<br />

wie in folgender Szene von Katharina und Talita (korrigiert):<br />

Talita geht ins Shoppingcenter und kauft sich neue Kleider. Am<br />

nächsten Tag in der Schule taucht Kathi mit den gleichen Kleidern<br />

auf.<br />

Talita: Du Nachmacherin!<br />

Kathi: Ich konnte ja nicht wissen, dass du dir das Outfit auch<br />

gekauft hast.<br />

Talita: Du hast mich bestimmt gesehen, und weil du meine<br />

Mode immer schön findest, hast du es mir nachgemacht.<br />

Kathi: Aham. Klar, träum weiter. Ist es denn so schlimm? Wir<br />

sind doch Freunde!<br />

Talita: Ja stimmt. Ach, weißt du was? Ist mir sch**** egal!<br />

Hauptsache, ich hab was zum Anziehen.<br />

Kathi: Siehst du =)<br />

Und auch bei einem heiklen „Gespräch über Ausländerinnen in<br />

Brasilien“ von June (Brasilianerin) mit Katharina/Kathi (Auslandsdeutsche)<br />

und Talita (Auslandsschweizerin) überwiegen die positiven<br />

Elemente. Auf die Frage von June, ob Talita als Ausländerin<br />

respektiert wird, antwortet diese: „Die Ausländer hier in Brasilien<br />

werden mehr respektiert als in Europa, aber manchmal werde<br />

ich schon ausgelacht wegen meinen Fehlern in Portugiesisch.<br />

Abgesehen davon kann ich mich nicht beklagen.“ Cornelia Lanser<br />

vom Gymnasium in Lienz hat diese Szene dann auch kommentiert:<br />

„Ich glaube, bei uns werden Ausländer nicht herzlich willkommen<br />

geheißen, denn es herrschen immer dieselben Vorurteile …“. Dem<br />

fügt sie aber noch an die Adresse der (Auslands-)Brasilianerinnen<br />

hinzu: „Euer Gespräch war sehr nett geschildert, doch ich glaube,<br />

18


dass Ausländer zu sein den Betroffenen viel mehr zu schaffen macht,<br />

als ihr es beschrieben habt.“<br />

Jedenfalls scheint es auch in Brasilien nicht nur harmonische Dialoge<br />

zu geben. In der einzigen Szene, in denen sich zwei Generationen,<br />

Vater und Tochter, gegenüber stehen, kommt es zum Krach: Die<br />

Tochter sitzt am Computer und wird um 22 Uhr vom Vater ermahnt,<br />

ins Bett zu gehen. Um 1 Uhr morgens sitzt sie immer noch davor, als<br />

der Vater den Strom abdreht… So könnte ohne Probleme auch ein<br />

europäisches Drehbuch aussehen. Allerdings haben die SchülerInnen<br />

noch einen zweiten Dialog geschrieben, den zwischen Mutter<br />

und Tochter. Und der geht versöhnlich aus…<br />

Aus Norwegen kamen – wie auch aus Lettland – vier Dialoge.<br />

Hier kann man keine eindeutige Tendenz feststellen, was Situation<br />

oder Thematik betrifft. Da haben wir ein Gespräch in der<br />

Touristeninformation und eines in der Disko. Offensichtlich wird<br />

hier auch die deutlich geringere Sprachkenntnis im Vergleich zu<br />

der brasilianischen Gruppe etwa, vor allem was die Beherrschung<br />

umgangs- und jugendsprachlicher Ausdrücke betrifft.<br />

Weiters findet sich ein Gespräch von zwei Nachbarn im Geschäft und<br />

eines einer verliebten Studentin mit ihrem Professor. Die Dialoge<br />

sind knapp, bleiben oft an der Oberfläche und wirken sprunghaft,<br />

wie in der Wirklichkeit eben. Man muss zwischen den Zeilen lesen<br />

(können). Ein Beispiel bildet die Szene in der „Touristeninformation“<br />

(I. = Inger von der Touristeninformation, T.= der Tourist):<br />

T.: Hallo.<br />

I.: Hallo.<br />

T.: Wo kann ich Milch und Brot kaufen?<br />

I.: Es gibt ein Geschäft zehn Kilometer von hier.<br />

T.: Ich habe kein Auto. Ich bin in einem Kanu hierher<br />

gepaddelt.<br />

I.: Oh, dann müssen Sie bis morgen warten. Morgen<br />

bekommen wir neue Lebensmittel.<br />

T.: Ich verstehe. Dann komme ich morgen zurück.<br />

I.: Ja, tun Sie das! Wir öffnen um 9 Uhr.<br />

T.: Gibt es ein Restaurant hier in der Nähe?<br />

I.: Ja. Gehen Sie hier die Straße geradeaus. Es ist das erste<br />

weiße Haus links.<br />

T.: Vielen Dank! Auf Wiedersehen!<br />

I.: Auf Wiedersehen!<br />

Alle Dialoge, teilweise mit Bildern / Standbildern illustriert, sind im<br />

folgenden Abschnitt – nach Ländern geordnet – abgedruckt. Sie<br />

sind von den SchülerInnen in Lienz (Österreich), teilweise auch von<br />

der Redaktion (nur Schreibfehler!), korrigiert worden. Eingeleitet<br />

werden die einzelnen Präsentationen immer mit Aussagen der<br />

SchülerInnen und LehrerInnen.<br />

19


Brasilien<br />

Projektarbeiten: Dialoge und Bilder<br />

1. Dialog: Im Einkaufszentrum und anschließend in<br />

der Schweizerschule<br />

von Katharina und Talita<br />

Talita geht ins Shopping und kauft sich neue Kleider. Am nächsten Tag<br />

in der Schule taucht Kathi mit den gleichen Kleidern auf.<br />

Talita: Du Nachmacherin!<br />

Kathi: Ich konnte ja nicht wissen, dass du dir das Outfit auch<br />

gekauft hast.<br />

Talita:<br />

Kathi:<br />

Talita:<br />

Du hast mich bestimmt gesehen, und weil du meine<br />

Mode immer schön findest, hast du mich nachgemacht.<br />

Aham , klar, träum weiter. Ist es denn so schlimm? Wir<br />

sind doch Freunde!<br />

Ja stimmt. Ach weißt du was. Ist mir sch**** egal!<br />

Hauptsache, ich hab was zum Anziehen.<br />

Kathi: Siehst du =)<br />

Dieser Dialog wurde auch verfilmt.<br />

2. Dialog: Im Badezimmer<br />

von Katharina und Talita<br />

Kathi und Taly vor dem Spiegel, schminken sich für eine Party<br />

Kathi: Welchen Lidschatten soll ich benutzen?<br />

Taly: Ich würde Lila und ein bisschen Gold drauf tun, passt<br />

auch gut zu deinem Top.<br />

Kathi:<br />

Taly:<br />

Kathi:<br />

Taly:<br />

Kathi:<br />

Taly:<br />

Kathi:<br />

Taly:<br />

(Kathi schminkt sich..)<br />

Sieht es gut aus?<br />

Aham. (schminkt sich)<br />

Boaah, ich hoff´, es sind ein paar „gatinhos” da!<br />

(Übersetzung für gatinhos: hübsche Jungs)<br />

Ja ich glaube, Filipe wird da sein…<br />

Wirklich?!! (grinst)<br />

Aham, aber ich glaube, Maria wird auch kommen, die<br />

steht auch auf ihn. (schminkt sich weiter)<br />

Ach, dann habe ich keine Chance, diese dumme „Paty”<br />

macht ihn immer an. (Übersetzung für Paty: Tussi)<br />

Ahhh Kathi, mach dir keine Sorgen, es werden bestimmt<br />

noch andere da sein, wie z.B. Guilherme.. (grinst)<br />

Kathi: Ahhh, Talitchen J.<br />

Taly:<br />

Kathi:<br />

Was, Manno, sicher nicht!? (ironischer<br />

Gesichtsausdruck)<br />

Jaja, sehen wir ja dann! Fertig?<br />

Taly: Jap….<br />

(Sie gehen aus dem Bad, das Licht geht aus)<br />

Auch von dieser Szene gibt es eine Filmversion.<br />

„Du Nachmacherin…“ Zwei brasilianische Freundinnen im selben T-Shirt<br />

3. Dialog auf Deutsch: 2 Freundinnen, die sich schon<br />

langem nicht mehr gesehen haben, treffen sich auf<br />

der Straße<br />

von Luisa, Gabriele und Beatrice<br />

Luisa: Gabriele!<br />

Gabriele: Luisa?<br />

Luisa: Gabi!<br />

Gabriele: Luisa!<br />

(Die zwei umarmen sich.)<br />

Luisa: Wie lange es schon her ist!<br />

Gabriele: Du warst ja wie vom Erdboden verschwunden! Ich<br />

habe dich echt vermisst.<br />

Luisa:<br />

Jetzt sag mir doch, was du so treibst.<br />

Gabriele: Ah, das was ich immer mache: Lernen, Rollschuhe<br />

fahren... und du, Lu? Hast du nicht in Brasilia gewohnt?<br />

Luisa:<br />

Ja, ich lebe noch dort. Ich wollte nur meine Eltern am<br />

Feiertag besuchen.<br />

Gabriele: Und du hast mir nicht einmal gesagt, dass du hierher<br />

kommen wirst?<br />

Luisa:<br />

Ja, ich weiß, aber ich habe das ganz kurzfristig<br />

entschieden.<br />

Gabriele: Aber erzähl jetzt, musst du viel lernen?<br />

Luisa:<br />

Bitte erinnere mich nicht daran!! Ich schufte zurzeit<br />

wie ein Schwein an der Uni. Jetzt noch umso mehr,<br />

nach dem Streik... Wir müssen die verlorenen Wochen<br />

wieder aufholen.<br />

Gabriele: Zumindest dauerte der Streik ja nicht so lang.<br />

Luisa:<br />

Und du, hast du noch deinen Freund?<br />

Gabriele: Nein, wir haben schon lange Schluss gemacht. Und<br />

du? Hast du jemanden?<br />

20


Luisa:<br />

3. Dialog auf Brasilianisch: Duas amigas que não se<br />

vêem a muito tempo, se encontram na rua.<br />

Luisa:<br />

Gabriele?<br />

Gabriele: Luisa?<br />

Luisa:<br />

Gabi!<br />

Gabriele: Luisa!<br />

Luisa:<br />

(As duas se abraçam.)<br />

Há quanto tempo!<br />

Gabriele: Você sumiu do mapa! Que saudade!<br />

Luisa:<br />

Mas e aí, o que você anda fazendo da vida?<br />

Gabriele: Ah, o de sempre...Estudando, patinando...E você Luh?<br />

Não estava morando em Brasília?<br />

Luisa:<br />

Ah... Es gibt einen, mit dem ich ausgehe, aber er ist<br />

noch nichts passiert.<br />

Gabriele: Ah... aber es wird bald was passieren!! Aber... möchtest<br />

du nicht nach Hause kommen und wir tratschen mehr<br />

und essen etwas?<br />

Luisa:<br />

Jetzt geht´s leider nicht, ich habe etwas mit meiner<br />

Mutter ausgemacht. Aber ich werde noch ein paar<br />

Tage hier bleiben.<br />

Gabriele: Okay, dann schau doch bei uns vorbei!<br />

Luisa:<br />

Gabriele: Mach ich.<br />

Luisa:<br />

Ah okay! Dann schreib´ dir meine neue Handynummer auf.<br />

(Sie gibt ihrer Freundin die Handynummer, die sie auch<br />

schnell aufschreibt.)<br />

Bis bald!<br />

Gabriele: Wir sehen uns!<br />

(Die zwei umarmen sich, geben einander ein Bussi und<br />

gehen verschiedene Wege.)<br />

Estou sim, mas eu quis visitar minha família no feriado.<br />

Gabriele: E você nem me avisou que estava vindo?<br />

Luisa:<br />

Pois é, é que eu decidi em cima da hora...<br />

Gabriele: Mas conta, ta estudando muito?<br />

Luisa:<br />

Nem me fala! To “ralando” muito na faculdade esses<br />

tempos. Ainda mais agora que saiu da greve...Temos<br />

que recuperar o tempo perdido.<br />

Gabriele: Pelo menos a greve não durou muito.<br />

Luisa:<br />

E aí, ainda ta namorando aquele cara?<br />

Gabriele: Nem, já terminamos faz tempo. E você? Arrumo<br />

alguém por lá?<br />

Luisa:<br />

Ah...Tem um cara lá com quem eu to saindo, mas não<br />

rolou nada ainda.<br />

Gabriele: Ah...Mas logo rola! Mas...Você não que passar lá em<br />

casa pra conversa mais e comerlguma coisa?<br />

Luisa:<br />

Agora não vai dar, combinei com a minha mãe daqui a<br />

poço. Mas eu ainda vou ficar uns ias por aqui...<br />

Gabriele: Passa lá em casa qualquer dia então!<br />

Luisa:<br />

Ah sim! Então anota meu novo número de celular.<br />

Gabriele: Anota aí então.<br />

Luisa:<br />

(Ela passa o celular para a amiga que anota<br />

rapidamente o número.)<br />

Até mais então!<br />

Gabriele: Agente se vê!<br />

(As duas se abraçam, acenam e cada uma vai para um lado.)<br />

Anregung zur Weiterarbeit: Mögliche Fragen an die<br />

AutorInnen des 3. Dialogs<br />

1. Fast alle Dialoge spielen unter Freunden. Auch euer Dialog.<br />

Welche Rolle spielen Freunde in eurem Leben?<br />

2. Die zwei Freundinnen haben sich lange nicht gesehen. Am Anfang<br />

erkennen sie sich kaum. Waren es enge Freunde oder einfach<br />

nur Schulkolleginnen?<br />

3. Sie umarmen sich bei der Begrüßung. Wann umarmt man sich bei<br />

der Begrüßung? Wie gut und wie lange muss ich jemanden kennen?<br />

4. Wie oft besucht man seine Eltern, wenn man studiert. Jedes<br />

Wochenende oder nur in den Ferien?<br />

5. Gibt es viele Streiks an der Uni? Gibt es auch Streiks an den Schulen?<br />

6. Gabriele (Gabi) muss die „verlorenen Wochen wieder aufholen“.<br />

Wie sieht das aus: Hat man dann zusätzlichen Unterricht oder muss<br />

man mehr zu Hause machen?<br />

7. Gabi sagt, dass sie einen Freund hat, mit dem sie ausgeht und sie<br />

sagt: „es ist noch nichts passiert“. Was heißt „nao rolou nada ainda“,<br />

wenn man es direkt übersetzt? Kann man so offen sprechen, wenn<br />

man sich so lange nicht gesehen hat. Ihre Freundin sagt ja auch<br />

direkt: „Ah … aber es wird bald was passieren!!“<br />

8. Wenn man sagt: „Schau doch bei uns vorbei!“ – wie ist das? Meint<br />

man das ernst? Kann man dann wirklich anrufen und sagen: „Kann<br />

ich heute zu dir nach Hause kommen?“ Oder kann man sogar zu<br />

jemandem nach Hause kommen ohne anzurufen?<br />

21


4. Dialog auf Deutsch: Gespräch dreier Schulfreunde<br />

von Alexandra, Kauana und Mayara<br />

Person1: Na, wie steht’s?<br />

Person2: Na, alles klar?<br />

Person3: Hallo, hallo. Ja, alles klar, und ihr?<br />

Person1: Mhm, mit mir auch. Und wie läuft dein Leben so?<br />

Person3: Ah, mein Leben läuft ganz gut. Nur in der Schule<br />

geht´s mir schlecht...<br />

Person2: Reg dich nicht auf, es fehlt ja eh nur noch ein<br />

Bimester!<br />

Person1: Ey, Maya, gehst du diesen Samstag ins „Calamengau”?<br />

Person3: Huh, was ist das: Calamengau?<br />

Person2: Ein Ort, wo man forró 1 tanzen kann.<br />

Person3: Aah, forró. Naja, mir ist Samba 2 lieber. (Stellt sich ein<br />

forró tanzendes Paar vor.)<br />

(Person1 und Person3 stellen sich Samba tanzendes Paar vor.)<br />

Person3: Samba erinnert an Karneval, oder? Und Rio de Janeiro<br />

und São Paulo. Schade, dass es noch so lange dauert<br />

bis Februar.<br />

Person1: Ui, ich mag Rio nicht so, voll gefährlich dort. Mir gefällt<br />

Curitiba besser.<br />

Person2: Was ist das für ein Scheiß? Jeder redet nur von den<br />

Problemen in Brasilien! Mann, das passiert halt, Fakt,<br />

aber nicht immer. In allen Ländern gibt´s Überfälle.<br />

Person3: Du hast Recht. Rio ist wunderschön. Dort gibt´s den<br />

Cristo Redentor 3 , der zu den sieben Weltwundern<br />

zählt, den Zuckerhut 4 , und sogar die Leute dort sind<br />

sympathisch!<br />

Person1: Ah, dass wusste ich gar nicht. Die Leute reden immer<br />

so schlecht von Rio! 5<br />

Person3: Jaa, wegen dieser verdammten Presse.<br />

Person2: Na also, auf nach Rio in den Ferien?<br />

Person1 und Person3: Gehn wiiiiir!<br />

Person2: Also, kaufen wir die Tickets morgen? Es muss bald<br />

sein, weil Rio ist voll von Touristen in dieser Zeit.<br />

Person1: Toll! Also spiel’ jetzt Funk!<br />

Anmerkungen zum 4. Dialog<br />

1 forró: kommt ursprünglich von „for all“ – ein Tanz, der für alle<br />

einfach sein soll (vgl. Polka)<br />

2 Samba: der Nationaltanz in Brasilien und noch immer sehr<br />

populär (vlg. Karneval im Februar)<br />

3 die berühmte Christusstatue „Cristo Redentor“ in Rio de Janeiro<br />

4 der „Pão de Açucar“ (wortwörtlich: das Zuckerbrot) oder der<br />

Zuckerhut in Rio de Janeiro<br />

5 schon immer bestand ein Konkurrenzkampf zwischen São<br />

Paulo und Rio de Janeiro, die einen haben Geld, die anderen<br />

die Copacabana...<br />

5. Dialog auf Deutsch: Gespräch mit einer Ausländerin<br />

in Brasilien<br />

von June, Katharina und Talita<br />

June (Gastgeberin), Kathi und Talita (Gäste):<br />

June: Guten Abend meine Damen und Herren, ich begrüße<br />

Sie herzlich zu meiner Sendung „Deutsche Welle Talk-<br />

Show“, heute das Thema: “ Wie ist es ein Ausländer<br />

zu sein?” Begrüßen Sie mit mir unseren ersten Gast,<br />

Katharina Schmidt aus Deutschland…<br />

June:<br />

Kathi:<br />

June:<br />

Kathi:<br />

June:<br />

Kathi:<br />

June:<br />

Kathi:<br />

June:<br />

June:<br />

Taita:<br />

June:<br />

Talita:<br />

June:<br />

Talita:<br />

(Kathi kommt rein, begrüßt June mit Küsschen und setzt<br />

sich auf die Couch.)<br />

Herzlich willkommen, Katharina, vielleicht möchtest<br />

du dich unseren Zuschauern vorstellen?<br />

Gern, mein Name ist Katharina Schmidt, ich bin<br />

Deutsche, aber wohne schon seit zwei Jahren in<br />

Brasilien.<br />

Warum bist du nach Brasilien gezogen?<br />

Mein Vater hat ein gutes Angebot hier bekommen, ja<br />

dann hatte ich keine andere Wahl. Musste einfach mit.<br />

(grinst)<br />

Wie war dein erster Eindruck von Brasilien? Was hast<br />

du gedacht?<br />

(denkt nach) Das Wetter ist hier viel schöner, (denkt<br />

nach) Curitiba ist eine größere Stadt als Kaiserslauten.<br />

Und die Menschen sind hier viel, viel offener als in<br />

Deutschland.<br />

Wie war´s mit der Sprache? Wie hast du Portugiesisch<br />

gelernt?<br />

Also, ich hatte vier Monate lang jeden Samstag schon<br />

in Deutschland Portugiesisch - Unterricht, aber das<br />

hat mir nicht so wirklich geholfen. Als ich hier in die<br />

Schweizer Schule kam, bekam ich eine Privatlehrerin,<br />

mit der ich drei Mal pro Woche Unterricht habe. Jetzt<br />

klappt es gut, man hört jedoch noch immer meinen<br />

starken deutschen Akzent.<br />

Auch mein zweiter Gast hat einen Akzent, aber keinen<br />

deutschen, sondern einen schweizerischen.<br />

(Talita kommt rein, begrüßt Katharina und June, setzt<br />

sich neben Katharina auf die Couch.)<br />

Erzähl uns mal, was dich nach Brasilien gebracht hat?<br />

Erst bin ich 2005 nach Miami ausgewandert. Das hat<br />

aber nicht so gut geklappt - die Hurricans und so...<br />

(Pause) Ja, dann wollte meine Mutter zurück in die<br />

Schweiz, das hätte aber mein Schulleben verlängert.<br />

Da hat sie sich für Brasilien entschieden, da sie ja auch<br />

Brasilianerin ist.<br />

Dann war es doch bestimmt nicht so schwer für dich,<br />

Portugiesisch zu lernen?!<br />

Mit dem Sprechen habe ich nicht wirklich Probleme,<br />

natürlich mache ich Fehler. Aber ich konnte anfangs<br />

nur reden und nicht schreiben und lesen, das war sehr<br />

schwierig.<br />

Und gefällt dir Brasilien oder magst du lieber die Schweiz?<br />

Ich sehe Vor- und Nachteile. Ich habe mich zwar hier<br />

schon eingelebt, doch vermisse ich manchmal das<br />

22


Essen (lacht), Freunde, Familie, aber mit Sicherheit<br />

werde ich Brasilien sehr vermissen, wenn ich wieder in<br />

die Schweiz zurückkehre.<br />

June:<br />

Talita:<br />

June:<br />

Wirst du respektiert als Ausländerin?<br />

Die Ausländer hier in Brasilien werden mehr<br />

respektiert als in Europa, aber manchmal werde<br />

ich schon ausgelacht wegen meinen Fehlern in<br />

Portugiesisch. Abgesehen davon kann ich mich nicht<br />

beklagen.<br />

Ich danke euch herzlich und wünsche euch noch viel<br />

Erfolg in Brasilien. Auf Wiedersehen!<br />

Frage an die SchülerInnen der anderen Länder<br />

Wie würde sich ein solches Gespräch in eurem Land abspielen?<br />

6. Dialog auf Deutsch: Vier Freunde treffen sich privat<br />

von Mathias, Nicki, June, Julia Meyer, Julia Costa<br />

(Die Gastgeberin räumt die letzten Sachen auf. Es klingelt.)<br />

Nicki: Ihr seid aber spät gekommen!<br />

Favoreto: Ja ich weiß, aber wir sind in den falschen Bus<br />

eingestiegen und landeten auf der anderen Seite der<br />

Stadt!<br />

Nicki:<br />

Costa:<br />

Nicki:<br />

Oje, ihr Armen! Ah…, ich hab DVDs ausgeliehen,<br />

damit wir sie sehen können.<br />

Welche?<br />

„Saw III“ und „Eurotrip“.<br />

Favoreto: Super! Aber warten wir, bis es dunkel ist, so wird´s<br />

spannender!<br />

June:<br />

Nicki:<br />

Jaaaaaaaaah.<br />

OK. Was sollen wir jetzt machen?<br />

Favoreto: Eigentlich habe ich Hunger...<br />

Costa: Warum machen wir keine brigadeiros? 1<br />

Nicki:<br />

Costa:<br />

Nicki:<br />

Gut, gemma die Bonbons machen!<br />

(Machen brigadeiros. Einige Zeit später.)<br />

Komm, gehen wir ins Hinterhaus und spielen Karten!<br />

(stimmt zu)<br />

(Gehen ins Hinterhaus).<br />

Favoreto: Wer spielt mit wem?<br />

Costa:<br />

Nicki:<br />

June: TRUCO! 2<br />

Costa:<br />

Nicki:<br />

Ist egal, warum losen wir´s nicht aus?<br />

OK. (schaut Favoreto an und lost die Paare aus)<br />

(Nicki und Favoreto sowie Juni und Costa spielen<br />

zusammen Truco 2 , schalten dabei das Radio ein).<br />

SECHS!<br />

(Das Spiel geht weiter.)<br />

Torne. Wenn wir diese Runde machen, gewinnen wir!<br />

Costa:<br />

Nicki:<br />

Costa (mit June): Sch****e, wenn sie noch eine Drei<br />

haben, sind wir verloren!<br />

(Letzte Runde.)<br />

(Nicki und Favoreto hüpfen lustig auf der Wiese herum<br />

und lachen.)<br />

N+ Favoreto: – IHUUU/UHULESSS/HAHA<br />

Es ist schon dunkel und Zeit, Film zu schauen!<br />

(Gehen zum Fernsehzimmer)<br />

Welchen schauen wir als Erstes?<br />

Favoreto: Die Komödie, lassen wir den Terror für spät in der<br />

Nacht!<br />

Costa:<br />

(Nicki legt die DVD ein.)<br />

Hey! Ihr wisst nicht, was ich gehört habe!<br />

Nicki, Favoreto und June: WAAAAS?<br />

Costa: Erinnert ihr euch an die fette X?<br />

Nicki: Die, die die Schule verlassen hat?<br />

Costa: Genau!<br />

Favoreto: Ich weiß nicht...war sie noch an der Schule, als ich<br />

gekommen bin?<br />

Nicki: Doch...Sie war die beste Freundin von Y und ist mit Z<br />

gegangen.<br />

Favoreto: Ach so...<br />

Costa:<br />

Also....<br />

Anmerkungen zum 6. Dialog<br />

1 brigadeiro: Eine brasilianische Süßigkeit (Konfekt), zu jedem<br />

Anlass<br />

2 truco: Brasilianisches Kartenspiel, sehr populär unter Kindern<br />

und Erwachsenen<br />

23


7. Dialog auf Deutsch Mutter und Tochter<br />

Die Tochter ist nach Mitternacht noch am Computer. Ihre Eltern wollen,<br />

dass sie endlich ins Bett geht.<br />

Erster Tag: Freitag, 10:00 abends<br />

Mutter: Tochter. Es ist Zeit ins Bett zu gehen.<br />

Tochter:<br />

Mutter:<br />

Mutter:<br />

Tochter:<br />

Mutter:<br />

Tochter:<br />

Mutter:<br />

Tochter:<br />

Mutter:<br />

Tochter:<br />

Mutter:<br />

Tochter:<br />

Mutter:<br />

Mutter:<br />

Tochter:<br />

Mutter:<br />

Aber Mutti! Es ist erst zehn Uhr abends! Und es ist<br />

Wochenende!<br />

Ok...Aber nur noch ein paar Minuten. Geh bald schlafen.<br />

Die Tochter antwortet nicht.<br />

Die Mutter geht aus dem Zimmer.<br />

Um Mitternacht:<br />

Bist du immer noch am PC?! Es ist schon längste Zeit,<br />

dass du zu Bett gehst!<br />

Ja ja... bin schon am Ausschalten...<br />

Zwei Uhr morgens:<br />

(Name der Tochter)!!!! Was soll das sein?!? Bist du<br />

immer noch wach?! Hast du schon gesehen, wie spät<br />

es eigentlich ist?! Das ist absurd!<br />

Aber... es ist doch Wochenende! Morgen muss ich<br />

nicht früh aufwachen!<br />

Es ist nicht gesund so lange aufzubleiben.<br />

Kein Problem...wach ich eben ein bisschen später auf..<br />

Am Mittag aufwachen ohne mit uns Frühstück zu<br />

essen? Wir haben immer so viel zu tun während der<br />

Woche, und nicht mal am Wochenende können wir<br />

uns ein bisschen unterhalten? Du magst wohl lieber<br />

deinen Computer als deine Eltern...<br />

Ach Mutti... musst mich jetzt nicht bestechen.<br />

Sprich nicht in diesem Ton mit mir! Schalt jetzt dieses<br />

Ding aus und geh sofort schlafen!!<br />

Ok, ok....<br />

Die Tochter schaltet den Computer aus und legt sich ins Bett.<br />

So lange aufzubleiben ist nicht gut für deine Gesundheit.<br />

Du weißt das. Die Wachstumshormone funktionieren nur<br />

um Mitternacht, wusstest du das? Kein Wunder, dass du<br />

so klein bist. Ich glaube, dass ich nicht streng genug mit<br />

dir war. Das darf nicht wieder geschehen….blablabla<br />

Die Mutter reklamiert noch eine halbe Stunde über die<br />

Schlafwichtigkeit in der rechten Zeit.<br />

2 Uhr und 45 Min.<br />

Und nun, geh schlafen!<br />

Ok Mama… aber hättest du dich nicht so lange<br />

beschwert, wäre ich sehr wahrscheinlich schon<br />

längstens am Schlafen. Gute Nacht.<br />

Gute Nacht.<br />

Am nächsten Tag, 10:00 Uhr abends:<br />

Vater:<br />

Tochter:<br />

Vater:<br />

Tochter:<br />

Vater:<br />

Tochter:<br />

Vater:<br />

Tochter:<br />

Vater:<br />

Tochter:<br />

Vater:<br />

Tochter:<br />

Tochter:<br />

Vater:<br />

Tochter, geh bitte schlafen...<br />

Ahamm...<br />

(Name der Tochter)... Hörst du eigentlich, was ich<br />

sage?!<br />

Nur noch ein paar Minuten, Vati...<br />

11:00 Uhr :<br />

Es ist schon längste Zeit, dass du im Bett sein musst...<br />

Ach, Vater... Fang doch bitte nicht an...<br />

Deine Mutter will nicht, dass du bis spät schläfst. Es ist<br />

besser, dass du ihr gehorchst...<br />

Aber es ist doch nicht spät, es ist erst 11 Uhr!!!<br />

Also dann, noch 15 Minuten.<br />

Ahamm... (ohne richtig zuzuhören.)<br />

12:30 Uhr:<br />

Schon eine Stunde ist vorbei und du bist immer noch<br />

am Computer?! In 5 Minuten muss dieser Computer<br />

ausgeschaltet sein!<br />

Aham...<br />

1:00 Uhr:<br />

Die Tochter ist am Computer, als plötzlich der Strom weg ist:<br />

Vati!!!!!!!!!!<br />

Ich warnte dich schon vorher, dass du dieses Ding<br />

ausschalten solltest. Gute Nacht!<br />

24


8.a. Information mit Fragen zum Thema Fußball<br />

von Mathias und Oliver in Brasilien<br />

Wir zeigen in einem Kurzfilm einen Ausschnitt eines Fußballspiels.<br />

Fußball ist sehr populär in unserem Land, so ziemlich jeder spielt es<br />

oder geht zumindest ins Stadion, um ein Spiel zu sehen. Bei Länderspielen<br />

werden wir sehr patriotisch, singen die Nationalhymne und<br />

sind stolz auf unser Land und unsere Kultur. Frauenfußball wird auch<br />

immer beliebter, das finden wir auch sehr gut.<br />

Ein besonderes Ereignis sind die Weltmeisterschaften. Wenn Brasilien<br />

gegen ein anderes Land spielt, sind alle zu Hause und schauen<br />

sich das Spiel im Fernsehen an. Keiner ist mehr auf der Straße, keine<br />

Autos, alle Busse bleiben stehen – für 90 Minuten ist die Stadt wie<br />

ausgestorben. Bei einem Tor für Brasilien schreien alle sehr laut, es<br />

gibt Feuerwerke, lautes Gehupe, jeder umarmt sich, manche beginnen<br />

Samba zu tanzen.<br />

Fußball ist deshalb auch so beliebt in unserem Land, da es ein Sport<br />

für alle ist, egal ob reich oder arm. Ein Ball ist billig und oft spielen<br />

Kinder hier auf der Straße oder im Park. Die Profispieler (der Nationalmannschaft)<br />

kommen meistens selbst aus sehr armen Familien und<br />

sind heute Multimillionäre. Die Kinder haben so ihre Vorbilder und<br />

wollen später auch so berühmt werden wie Ronaldinho oder Pelé.<br />

Was noch immer ein großes Problem ist, ist die Gewalt im Fußballstadium.<br />

Noch immer gibt es sehr viele aggressive Zuschauer, die<br />

den Zuschauerraum in ein regelrechtes „Schlachtfeld” verwandeln.<br />

Es ist manchmal so schlimm (z.B. in São Paulo), dass viele Leute, die<br />

in der Umgebung wohnen, sich nicht aus dem Haus trauen, wenn<br />

gerade gespielt wird.<br />

Abschließend möchten wir sagen, dass Fußball zur Industrie in Brasilien<br />

geworden ist. Spieler werden sehr teuer gekauft und verkauft,<br />

es steckt sehr viel Geld dahinter. Manche Fußballklubs sind dadurch<br />

sehr einflussreich und auch politisch mächtig geworden.<br />

8.b. Antworten aus Österreich<br />

von Jakob und Paul in Lienz<br />

1. Unser Nationalsport ist Ski fahren.<br />

2. Ja, Fußball ist bei uns auch sehr verbreitet, doch sind die Voraussetzungen<br />

Profiskifahrer zu werden um einiges besser. Deshalb gibt<br />

es bei uns viel mehr Weltklasse-Skifahrer als Fußballer.<br />

3. Wir sind beide sehr Fußball begeistert und schätzen das brasilianische<br />

Nationalteam als eine der am besten spielenden<br />

Mannschaften der Welt ein.<br />

4. Ja, vor allem Wintersportarten, wie zum Beispiel Skifahren, Skispringen,<br />

Biathlon etc..<br />

Und ihre Fragen an die BrasilianerInnen:<br />

1. Kennt ihr den österreichischen Skifahrer und Nationalhelden<br />

Hermann Maier?<br />

2. Schaut ihr euch die Europameisterschaft 2008 im Fernsehen<br />

an und wen unterstützt ihr dann? Deutschland?<br />

3. Freut ihr euch schon auf die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien?<br />

4. Welcher ist euer Lieblingsfußballverein in Brasilien?<br />

5. Seid ihr auch am europäischen Klubfußball interessiert? Wenn<br />

ja, welcher ist euer Lieblingsverein?<br />

Fragen an die SchülerInnen der anderen Länder<br />

1. Was ist euer Nationalsport?<br />

2. Spielen viele Jugendliche in eurem Land Fußball?<br />

3. Wie beurteilt ihr den brasilianischen Fußball?<br />

4. Wird Sport in eurem Land gefördert?<br />

25


Lettland<br />

Projektarbeiten: Dialoge und Bilder<br />

1. Dialog: In der Kantine: Zwei Kolleginnen , die sich<br />

nicht leiden können<br />

von Marina<br />

Kollegin 1:<br />

Kollegin 2:<br />

Kollegin 1:<br />

Kollegin 2:<br />

Kollegin 1:<br />

Kollegin 2:<br />

Kollegin 1:<br />

Kollegin 2:<br />

Kollegin 1:<br />

Kollegin 2:<br />

Kollegin 1:<br />

Kollegin 2:<br />

Kollegin 2:<br />

Guten Tag, Kollegin.<br />

Langweilst du dich, oder es gibt einfach keinen<br />

Platz?<br />

Ja, keinen. Hast du nichts dagegen, dass wir<br />

zusammen zu Mittag essen?<br />

Nun, tun wir so, als ob das eine rhetorische Frage<br />

war, ich werde rücksichtslos schweigen.<br />

Naja, Guten Appetit!<br />

Ja, mein Appetit ist gut, aber du isst nur Salat? Ist ja<br />

gut, man muss immer an seine Figur denken.<br />

Ich denke ständig an meine Figur, aber du, wie<br />

ich sehe, vergisst das ständig. Nun sehen wir das<br />

Resultat.<br />

Das ist zum Glück nicht so traurig wie bei dir. Bei<br />

deinem Geschmack und den Farben deiner Kleider.<br />

Das sind schließlich Arbeitskleider. Und du hast statt<br />

Kleider nur Dekolleté und Gürtel…<br />

Ich habe etwas, was ich durch dieses Dekolleté<br />

zeigen kann. Aber du musst, um solche Formen zu<br />

bekommen, tagelang in dieser Mensa sitzen.<br />

Das wäre prima, aber hier ist leider die Auswahl an<br />

Speisen zu dürftig.<br />

Ich glaube, diese einfache Suppe passt genau dazu.<br />

Die Frau schüttet der Kollegin den Suppenteller ins<br />

Gesicht.<br />

Diese springt vom Stuhl auf und verlässt panisch den<br />

Raum.<br />

Ha-ha, Ende gut, alles gut. Ich bin zufrieden! Tschüß,<br />

meine Kleine.<br />

2. Dialog auf Deutsch: Die Mutter spricht mit dem<br />

Sohn<br />

Mutter:<br />

Sohn:<br />

Mutter:<br />

Sohn:<br />

Mutter:<br />

Sohn:<br />

Mutter:<br />

Sohn:<br />

Mutter:<br />

Sohn:<br />

Mutter:<br />

Sohn:<br />

Mutter:<br />

Sohn:<br />

Mutter:<br />

Sohn:<br />

Nun, mein Sohn, wie war es heute in der Schule?<br />

Mutti, die Russischlehrerin hat mich heute gelobt. Sie<br />

sagte, ich habe mich bemüht!<br />

Das freut mich sehr! Du bist ein braver Junge! Was<br />

habt ihr heute im Werkunterricht gemacht?<br />

Wir haben Bilder aus Buntpapier gebastelt. Wir haben<br />

Vögel, Bäume und eine Sonne ausgeschnitten.<br />

Sehr schön! Als Kind gefiel mir der Werkunterricht<br />

auch sehr gut, besonders die Basteleien aus Plastik.<br />

Mutti, kannst du mir bei der Mathematikaufgabe<br />

helfen? Ich habe die Aufgabe in der Schule begonnen,<br />

aber nicht beendet!<br />

Natürlich! Wir werden das zusammen am Abend<br />

machen. Hast du noch viele Hausaufgaben für<br />

morgen?<br />

Ja, sehr viele! Ich kann die Hausaufgaben nicht leiden,<br />

lieber spiele ich Fußball.<br />

Du darfst erst Fußball spielen, wenn du deine<br />

Hausaufgaben gemacht hast, sonst wird deine<br />

Lehrerin dich nicht mehr loben, sondern tadeln. Willst<br />

du das?<br />

Nein, du hast Recht! Andrej konnte heute das Gedicht<br />

nicht gut auswendig und die Lehrerin wurde zornig.<br />

Siehst du! Die Schule bereitet dich auf das spätere<br />

Leben vor und wenn du nicht lernst, dann wirst du<br />

nicht richtig lesen und schreiben lernen und auch im<br />

Geschäft nicht bezahlen können.<br />

Du hast Recht, zuerst mache ich meine Hausaufgaben,<br />

dann gehe ich spazieren.<br />

Brav! Jetzt geh’ deine Hände waschen, komm dann zu<br />

Tisch!<br />

In Ordnung!<br />

Wenn du die Hausaufgaben schnell machst, dann<br />

erlaube ich dir mit deinen Freunden spielen zu gehen!<br />

Danke, Mutti, ich mag dich!<br />

26


2. Dialog auf Russisch (gekürzt): Мама беседует с<br />

сыном.<br />

Мама:<br />

Сын:<br />

Мама:<br />

Сын:<br />

Мама:<br />

Сын:<br />

Мама:<br />

Сын:<br />

Мама:<br />

Сын:<br />

Сынок, как прошел день в школе?<br />

Мамочка, меня сегодня учительница по русскому<br />

похвалила. Сказала , что я очень сиараюсь!<br />

Я очень рада за тебя! Ты у меня умничка. Что вы<br />

делали на уроке труда?<br />

Мы сегодня делали осеннюю аппликацию. Мы<br />

из цветной бумаги вырезали птичек, деревья,<br />

солнышко и делали аппликации.<br />

Интересно. Я в свое время тоже любила труд.<br />

Особенно делать различные фигурки из<br />

пластелина.<br />

Мамуля сможешь помочь мне решить задачу по<br />

математике которую я начал делать в классе, но<br />

так и не смог ее решить.<br />

Обязательно. Мы вечером вместе ее решим! Тебе<br />

на завтра еще много задали домашних заданий?<br />

Да, очень много! Я терпеть не могу делать уроки! Я<br />

лучше вместо этого пошел с друзьями в футбол во<br />

дворе сыграл.<br />

В футбол ты сможешь сыграть только после<br />

выученных уроков! Ведь, если ты не выучишь<br />

уроки ты получишь плохую оценку и учительница<br />

больше не будет тебя хвалить, но наоборот будет<br />

ругать. Ты разве этого хочешь?<br />

Нет не хочу! Та права мамочка, сегодня Андрей не<br />

выучил стих и учительница ругала его за это!<br />

2. Dialog auf Lettisch (gekürzt): Mamma sarunājas<br />

ar dēlu per skolu.<br />

Mamma: Dēlēns, kā šodien gāja skolā?<br />

Dēļ:<br />

Mammiņ, šodien krievu valodas skolotāja teica man ka<br />

es esmu labs skolnieks, ka es ļoti cenšos.<br />

Mamma: Es esmu ļoti priecīga par tevi! Tu man esi gudrinieks.<br />

Ko jūs darījāt uz darba mācības?<br />

Dēļ:<br />

Mamma:<br />

Dēļ:<br />

Mēs šodien taisijām rudens aplikācijas no krāsaina<br />

papīra. Izgriezām putniņus, kokus, saulīti un taisijām<br />

aplikācijas.<br />

Interesanti. Es savulaik arī mīlēju darbu. Īpaši darīt<br />

atšķirīgas figūras no plastelīna.<br />

Māmuliņa varēsi palīdzēt man lemt uzdevumu<br />

pa matemātiku kuru es sāku darīt klasē, bet tā arī<br />

nevarējis viņu lemt.<br />

Mamma: Obligāti. Mēs vakarā kopā viņu lemsim! Tev uz rītdienu<br />

vēl daudz uzdeva mājas uzdevumu?<br />

Dēļ:<br />

Jā, pat ļoti daudz! Es ciest nevaru darīt mācības! Es<br />

labāk tā vietā aizgāju ar draugiem futbolā pagalmā<br />

nospēlēja.<br />

Mamma: Futbolā tu varēsi nospēlēt tikai pēc iemācās mācībām!<br />

Taču, ja tu neiemācīsies mācības tu saņemsi sliktu<br />

novērtējumu un skolotāja vairāk ne tevi lielīs, bet<br />

pretēji lamās. Tu vai tad to gribi?<br />

Dēļ:<br />

Nē negribu! Tā ir laba mammiņa, šodien Andrej nav<br />

iemācījies dzejolis un skolotāja lamāja viņu par to!<br />

3. Dialog: Oma und Enkelin<br />

Oma:<br />

Enkelin:<br />

Oma:<br />

Enkelin:<br />

Oma:<br />

Oh, meine Enkelin, ich habe dich so lange nicht<br />

gesehen!<br />

Meine liebe Oma, ich bin sehr froh, dass du zu uns<br />

gekommen bist!<br />

Inge, du bist schon 10. In welche Klasse gehst du jetzt?<br />

In die fünfte.<br />

Die Grundschule ist vorbei, nicht wahr? Welche neuen<br />

Fächer hast du jetzt?<br />

Enkelin: Seit diesem Jahr lernen wir Biologie und Deutsch als 2.<br />

Fremdsprache.<br />

Oma:<br />

Enkelin:<br />

Oma:<br />

Enkelin:<br />

Ist es schwer, mein Kind, so viele Sprachen zu lernen?<br />

Hunna! Du wirst mir doch beim Lernen helfen?!<br />

Aber natürlich, mein Kind, mit Vergnügen! Und jetzt,<br />

bitte, ins Bett, es ist schon 21 Uhr. Gute Nacht, Inge!<br />

Gute Nacht, Oma!<br />

27


4.a. Dialog: Weihnachten in Lettland<br />

Sophija spricht mit der Freundin Erika aus Magdeburg.<br />

Erika (DE): Guten Tag, Sophija!<br />

Sophija (LV): Guten Tag, Erika! Was machen wir heute?<br />

Erika: Ich habe gehört, dass Rīga schon für Weihnachen<br />

geschmückt ist. Stimmt das?<br />

Sophija:<br />

Erika:<br />

Sophija:<br />

Erika:<br />

Sophija:<br />

Erika:<br />

Ja, das stimmt. Auf den Bäumen hängen wunderbare<br />

Lampengirlanden und vor dem Präsidentenpalast<br />

steht der größte Weihnachtsbaum des Landes.<br />

Wollen wir dann durch die Stadt bummeln?<br />

Ja, natürlich. Ich schlage vor, das am Abend zu<br />

machen, wenn alle Girlanden leuchten.<br />

Abgemacht, gehen wir am Abend.-<br />

Sophie, sag mal, haben die Letten irgendwelche<br />

Weihnachtstraditionen?<br />

Ja, wir haben in Lettland sozusagen zweimal<br />

Weihnachten.<br />

Wieso?!<br />

Sophija: Lettische am 24. Dezember und russische am 7.<br />

Januar. Aber Feiertage im Kalender sind nur am 24.<br />

und 25. Dezember.<br />

Erika:<br />

Sophija:<br />

Erika:<br />

Sophija:<br />

Erika:<br />

Sophija:<br />

Erika:<br />

Sophija:<br />

Erika:<br />

Aha!<br />

Die Letten haben einen Weihnachtsbrauch, bei dem<br />

grauen Erbsen (lettische Spezialität) eine wichtige<br />

Rolle spielen.<br />

Erzähle bitte, das ist interessant!<br />

Jedem Gast wird schon im Flur ein Teller mit Erbsen<br />

gegeben. Der Gast muss alle aufessen! Jede übrig<br />

gelassene Erbse bedeutet Tränen. Je mehr Erbsen im<br />

Teller bleiben, desto mehr Tränen wirst du im neuen<br />

Jahr vergießen.<br />

Der arme Gast!<br />

Ja, du hast Recht, ein solcher Gast ist schon im Flur<br />

satt und kann am Festtisch nichts mehr essen.<br />

Haben auch die Russen Weihnachtstraditionen?<br />

Ja, gewiss. Die Russen feiern mehr Silvester als<br />

Weihnachten. Gewöhnlich begeht man das<br />

Neujahrfest im Familienkreis oder mit Freunden,<br />

Bekannten und Kollegen. Man feiert Silvester mit<br />

gutem Essen, Musik und einem Feuerwerk. Um 24 Uhr<br />

wird das neue Jahr mit Sekt begrüßt.<br />

Danke für die interessante Information.<br />

4.b. Informationen: Weihnachten in Österreich<br />

von Lisa Gutwenger und Martina Veider in Lienz<br />

In Österreich beginnt die Adventszeit mit dem ersten Sonntag im<br />

Dezember, dem 1. Advent. Bis zum 24. Dezember wird jeden Sonntag<br />

eine weitere Kerze des Adventskranzes entzündet und zum<br />

beschaulichen Beisammensein im Kreis der Familie genutzt.<br />

Zusammen mit dem Adventskalender, von dem jeden Tag ein<br />

Türchen geöffnet werden darf, wird Kindern damit das Warten auf<br />

das Christkind verkürzt. Im Gegensatz zu den meisten Nationen ist<br />

nicht der Weihnachtsmann der Überbringer der Geschenke, am<br />

Abend des 24. Dezember, sondern das Christkind. Der Weihnachtsmann<br />

findet sein Äquivalent im Nikolaus, der allerdings schon am<br />

6. Dezember Kinder mit Kleinigkeiten beschenkt, oder für Kinder,<br />

die nicht artig gewesen sind, den so genannten Krampus dabei hat,<br />

der diese mit seiner Rute bestraft.<br />

Es finden auch jedes Jahr Krampusumzüge statt, bei denen Kinder,<br />

aber auch die Erwachsenen gerne zusehen...und die v.a. in unserer<br />

Gegend oft recht wild und ausgelassen vonstatten gehen. Unter<br />

den schweren Holzmasken, zotteligen Fellen und Riesenglocken am<br />

Gürtel verbergen sich junge, starke Männer, genannt „Klaubaufe“<br />

(=Krampus)<br />

Der Heilige Abend wird traditionell am 24. Dezember gefeiert, in<br />

sehr beschaulichem Rahmen, vor einem festlich geschmückten<br />

Tannenbaum, der mit der Mitternachtsmette seinen kirchlichen<br />

Abschluss findet. „Stille Nacht“ und „Oh Tannenbaum“ sind zwei der<br />

Lieder, ohne die das Weihnachtsfest kaum denkbar wäre.<br />

Am 6. Jänner endet die Weihnachtszeit mit den Heiligen 3 Königen,<br />

die spätestens bis zu diesem Datum singend von Tür zu Tür ziehen,<br />

um Segen für das neue Jahr zu überbringen, was durch das Kennzeichnen<br />

der Eingangstüren mit C+M+B (Caspar, Melchior und<br />

Balthasar) geschieht. Sie sammeln meistens Geld für Projekte in<br />

der Dritten Welt.<br />

28


Die SchülerInnengruppe in Lettland<br />

5. Information über das Kommunikationsverhalten<br />

in Lettland<br />

von den SchülerInnen aus Riga<br />

1. Nach dem Urlaub nimmt man gewöhnlich Kontakt mit den Urlaubsbekannschaften<br />

auf.<br />

2. Manchmal besucht man sie auch zu Hause, wenn man eine Einladung<br />

bekommt.<br />

3. Man verabredet sich gewöhnlich, für den Abend oder das Wochenende.<br />

Man trifft sich oft im Cafe.<br />

4. Die Leute begrüßen sich herzlich: „Hallo! Wie gehts?“<br />

5. Am Anfang des Gesprächs erkundigt man sich nach der Gesundheit,<br />

Arbeit, Familie usw.<br />

6. Sehr oft erinnert man sich an die schöne Urlaubszeit.<br />

7. Das Gespräch kann, nach den Umständen, 1-2 Stunden dauern.<br />

8. Der gesamte Besuch (zu Hause) dauert etwa 2-3 Stunden.<br />

9. Zum Essen bietet man belegte Brötchen, Salate oder Hauptgerichte,<br />

das hängt von der Tageszeit ab.<br />

10. Man trinkt Wein, Sekt oder Kaffee mit „Balsam”.<br />

11. Das Gesprächsende kann z.B. der Handyanruf signalisieren.<br />

12. Man verabschiedet sich auch herzlich bis zum nächsten Treffen:<br />

„Tschüss! Bis bald! Ich werde anrufen!“<br />

P.S. Wir möchten gern auch eure Antworten auf diese Fragen<br />

bekommen.<br />

29


Norwegen<br />

Projektarbeiten: Dialoge und Bilder<br />

1. Dialog: Bei der Touristeninformation.<br />

Inger, die Angestellte bei der Touristeninformation, und ein Tourist<br />

Tourist: Hallo.<br />

Inger: Hallo.<br />

Tourist: Wo kann ich Milch und Brot kaufen?<br />

Inger: Es gibt ein Geschäft zehn Kilometer von hier.<br />

Tourist: Ich habe kein Auto. Ich bin in einem Kanu hierher<br />

gepaddelt.<br />

Inger:<br />

Tourist:<br />

Inger:<br />

Tourist:<br />

Inger:<br />

Tourist:<br />

Inger:<br />

Oh, dann müssen Sie bis morgen warten. Morgen<br />

bekommen wir neue Lebensmittel.<br />

Ich verstehe. Dann komme ich morgen zurück.<br />

Ja, tun Sie das! Wir öffnen um 9 Uhr.<br />

Gibt es ein Restaurant hier in der Nähe?<br />

Ja. Gehen Sie hier die Straße geradeaus. Es ist das<br />

erste weiße Haus links.<br />

Vielen Dank! Auf Wiedersehen!<br />

Auf Wiedersehen!<br />

2. Dialog: Anna und Petra, zwei Nachbarinnen im<br />

Geschäft<br />

Anna:<br />

Petra:<br />

Anna:<br />

Petra:<br />

Anna:<br />

Petra:<br />

Anna:<br />

Petra:<br />

Anna:<br />

Petra:<br />

Anna:<br />

Petra:<br />

Oh, hallo!<br />

Hallo!<br />

Wie geht's heute?<br />

Danke gut, aber mein rechtes Bein tut mir ein wenig<br />

weh.<br />

Haben Sie gerade die Todesanzeigen gelesen? So viele<br />

Bekannte sind ja in der letzten Zeit gestorben!<br />

Ja, haben Sie von Petra Schmidt gehört? Letzten<br />

Montag ist sie an Krebs gestorben!<br />

Ja, es ist nicht zu fassen! Aber wie geht es Ihren<br />

Kindern?<br />

Gut, aber ich wünschte, dass sie öfter zu Besuch<br />

kommen würden ... Und wie geht es Ihren?<br />

Ihnen geht es gut! Möchten Sie heute zum Kaffee<br />

vorbeikommen?<br />

Ja gern, vielen Dank!<br />

Dann sehen wir uns! Auf Wiedersehen!<br />

Auf Wiedersehen!<br />

3. Dialog: In der Disko.<br />

Henrik:<br />

Nora:<br />

Henrik:<br />

Nora:<br />

Henrik:<br />

Nora:<br />

Henrik:<br />

Nora:<br />

Henrik:<br />

Nora:<br />

Henrik:<br />

Nora:<br />

Henrik:<br />

Nora:<br />

Henrik:<br />

Hallo!<br />

Hallo!<br />

Wie heißt du?<br />

Wie bitte? Hä?<br />

Wie heißt du?!?<br />

Ich höre nicht, was du sagst. Gehen wir hinaus.<br />

Ja, hier ist es zu laut.<br />

Wie heißt du? Ich habe dich noch nie vorher gesehen.<br />

Wohnst du weit von hier?<br />

Ich heiße Henrik. Wohne ungefähr eine halbe Stunde<br />

mit dem Auto von hier entfernt - in Tistedal. Und wie<br />

heißt du und wo wohnst du?<br />

Ich heiße Nora und wohne in Aremark.<br />

Wie lautet deine Telefonnummer? Und hast du MSN?<br />

87934873, und meine MSN Adresse ist: nora_<br />

syltetoey@hotmail.com<br />

Cool, ich schicke dir eine Nachricht, wenn ich nach<br />

Hause komme!<br />

Gehen wir wieder hinein tanzen?<br />

Ja. Es wird jetzt kalt hier draußen!<br />

30


4. Dialog: Nach der Vorlesung.<br />

Kari Berge, Studentin<br />

Olav Gundersen, Professor<br />

Alvilde Gundersen, die Frau des Professors<br />

Kari Berge: Unglaubliche Vorlesung! Ihre Schlussfolgerungen<br />

gefallen mir, aber einige Punkte habe ich nicht<br />

ganz verstanden.<br />

Olav Gundersen: Danke für das Kompliment. Aber was haben<br />

Sie eigentlich nicht verstanden?<br />

Kari Berge:<br />

Olav Gundersen: Ja...<br />

Kari Berge:<br />

Den Abschnitt vom Dativ. Ich vertausche Dativ<br />

und Akkusativ. Sprechen wir darüber im Café?<br />

Das Café um die Ecke hat offen!<br />

Olav Gundersen: Okay, ich habe ein wenig Zeit.<br />

(Sie gehen ins Café, setzen sich, schauen sich in<br />

die Augen und flirten miteinander.<br />

Olav Gundersen: Du brauchst also Hilfe beim Akkusativ und<br />

Dativ?<br />

Kari Berge:<br />

Ja, ich verstehe einige Sachen nicht.... aber was<br />

machen denn Sie in Ihrer Freizeit?<br />

Olav Gundersen: Ähm... in meiner Freizeit trainiere ich viel.<br />

Squash ist eine von meinen Lieblingssportarten.<br />

Und ich habe auch ein Segelboot, X-382, es segelt<br />

blitzschnell!<br />

Kari Berge:<br />

Das hört sich interessant an... und was macht die<br />

Liebe? Haben Sie eine Frau oder eine Freundin?<br />

Olav Gundersen: Hmm, ja, ich bin verheiratet und habe<br />

wunderbare Kinder und eine liebe Frau. Sie ist<br />

Krankenpflegerin – sie spielt übrigens sehr gut<br />

Squash... Aber du wolltest eigentlich über die<br />

Probleme mit Akkusativ und Dativ sprechen...?<br />

Kari Berge: Ja ...<br />

O.G.:<br />

Kari Berge:<br />

Viele haben damit Probleme, aber wenige haben<br />

den Mut mir das zu sagen. Es freut mich sehr, dass<br />

du es gemacht hast!<br />

Naja... Es ist ja auch schwierig...<br />

(Sie berührt seine Hand und sie sehen einander<br />

flirtend an).<br />

31


Österreich<br />

Projektarbeiten: Dialoge und Bilder<br />

1. Dialog: In der Kantine: Zwei Kolleginnen, die sich<br />

nicht leiden können<br />

von Lisa Nußbaumer und Lisa Gutwenger<br />

Frau Mustermann steht mit einem Tablett in der Hand im Buffet<br />

und Frau Stahlpolzen kommt hinzu. Frau Mustermann will sich<br />

Orangensaft in ein Glas schütten, doch Fr. Stahlpolzen stößt sie<br />

„versehentlich“ mit dem Ellbogen.<br />

Stahlpolzen: (sarkastisch) Entschuldige, war keine Absicht.<br />

Mustermann: Ja, aber klar!<br />

Mustermann niest und schüttet Orangensaft und<br />

Spaghetti-Sugo auf Stahlpolzen.<br />

Mustermann: Ups, war auch keine Absicht!<br />

Stahlpolzen: (nimmt sich das teure Burberry-Teil von Mustermann<br />

mit den Worten) Macht doch nichts, ich darf doch<br />

mal? (Und wischt sich damit ab).<br />

Mustermann und Stahlpolzen sehen, dass nur noch<br />

ein Platz am Tisch frei ist; sie drängeln sich dicht<br />

aneinander und gehen schnell auf den Platz zu;<br />

beide stehen vor dem leeren Stuhl.<br />

Mustermann: Dein fetter Hintern passt doch sowieso nicht auf<br />

den Stuhl!<br />

Stahlpolzen: Nur weil du keinen JLo - Hintern hast! Mein<br />

Hintern ist hart wie Stahl, da ich jeden Tag meine<br />

Po - Übungen mache. Ich zeige dir meine neueste.<br />

Sie zeigt sie vor. Währenddessen setzt sich<br />

Mustermann auf den Stuhl, rückt ihn zurück und<br />

stößt Stahlpolzen auf den Boden.<br />

Mustermann: Einen Hintern aus Stahl, aber dumm wie Stroh!<br />

1. Dialog in gebrochenem Deutsch<br />

Frau Mustermann steht mit einem Tablett in der Hand im Buffet<br />

und Frau Stahlpolzen kommt hinzu. Frau Mustermann will sich<br />

Orangensaft in ein Glas schütten, doch Fr. Stahlpolzen stößt sie<br />

„versehentlich“ mit dem Ellbogen.<br />

Stahlpolzen: (sarkastisch) Entschuldige, war keine Absicht<br />

Mustermann: Oui, abèr klar!<br />

Mustermann niest und schüttet den Orangensaft<br />

und Spaghetti-Sugo auf Stahlpolzen<br />

Mustermann: Üps, war ausch kein Absischt.<br />

Stahlpolzen: (nimmt sich das teure Burberry-Teil von Mustermann<br />

mit den Worten) Macht doch nichts, ich darf doch<br />

mal? (Und wischt sich damit ab).<br />

Mustermann und Stahlpolzen sehen, dass nur noch<br />

ein Platz am Tisch frei ist; sie drängeln sich dicht<br />

aneinander und gehen schnell auf den Platz zu;<br />

beide stehen vor dem leeren Stuhl.<br />

Mustermann: Ton fettèr Intern passt doch sowieso nischt auf de Stühl.<br />

Stahlpolzen: Nur weil du keinen JLo - Hintern hast! Mein<br />

Hintern ist hart wie Stahl, da ich jeden Tag meine<br />

Po - Übungen mache. Ich zeige dir meine neueste.<br />

Sie zeigt sie vor. Währenddessen setzt sich<br />

Mustermann auf den Stuhl, rückt ihn zurück und<br />

stößt Stahlpolzen auf den Boden.<br />

Mustermann: Eine Intern aus Stal, aber dümm wie Stro!<br />

2. Dialog: In der Schule: Studentin ist in ihren Germanistik-Professor<br />

verliebt<br />

von Maria Innerhofer & Judith Klammer<br />

Prof.: Wie hat Ihnen die heutige Vorlesung gefallen, Fräulein<br />

Hanser?<br />

Stud.:<br />

Prof.:<br />

Stud.:<br />

Prof.:<br />

Stud.:<br />

Prof.:<br />

Stud.:<br />

Sie waren, ich meine, sie war einfach wunderbar! Ich<br />

weiß jetzt schon mehr als vorher!<br />

(räuspert sich) Das ist auch der Sinn der Sache.<br />

Ach ja……. wie war das jetzt gleich noch mal mit<br />

der Schiller-Theorie? Könnten Sie mir das bitte noch<br />

einmal erklären??<br />

(räuspert sich) Hmmm…vielleicht morgen. Ich muss<br />

jetzt gehen.<br />

Oh bitte, ich verstehe das einfach nicht! Ich werde<br />

mich auch revanchieren ……….<br />

Na gut. (Räuspern): Wenn es sein muss…<br />

Morgen Abend?<br />

32


Prof.:<br />

Stud.:<br />

Prof.:<br />

Stud.:<br />

Prof.:<br />

Stud.:<br />

Prof.:<br />

Stud.:<br />

Prof.:<br />

Stud.:<br />

Prof.:<br />

Stud.:<br />

Prof.:<br />

3. Dialog: Oma sieht ihre einzige Enkeltochter…<br />

Als die Oma gerade mit einer Tasse Tee am Tisch sitzt, läutet es kurz<br />

und ein kleines Mädchen kommt zur Tür hereingehopst.<br />

Lisi: Hallo Omi!<br />

Oma: Lisi!? Bist du’s?<br />

(Die Oma freut sich sehr darüber, dass sie ihre einzige<br />

Enkeltochter nach einem halben Jahr wiedersieht).<br />

Lisi:<br />

Oma:<br />

Lisi:<br />

Oma:<br />

Lisi:<br />

Oma:<br />

Lisi:<br />

Oma:<br />

Lisi:<br />

Oma:<br />

Ich weiß nicht ………. außerhalb der Unterrichtszeit?!<br />

Oh ja bitte !! ……. Natürlich nur, wenn es Ihnen recht<br />

ist.<br />

Also gut, dann morgen Abend.<br />

Bei dir, ich meine Ihnen, oder bei mir?<br />

Ich kenne da ein (Räuspern) Restaurant …. Wie wäre es<br />

damit?<br />

Oh ja! Da kann man besser auf das „Fach“ eingehen!<br />

Ja ….. Mmmm…. Kann sein.<br />

Hoffentlich verstehe ich das dann endlich! Ach, ich bin<br />

so ein Dummerchen!<br />

Neeeeeein. Das sind Sie doch nicht. Machen Sie sich<br />

da keinen Kopf.<br />

Na gut ….. Also dann bis morgen Abend?<br />

Ja, morgen Abend.<br />

Ich freu mich schon…….<br />

(Räuspern) Ich mich (Räuspern) auch………….<br />

Ja Oma , ich bin’s, Lisi!<br />

Ja hallo! Du bist aber groß geworden!<br />

Kennst du schon „Bussi“ , meinen neuen Stoffhund?<br />

(Lisi hält dabei ein großes weißes Stofftier in der Hand).<br />

Ja hallo Bussi! Du bist aber ein Netter!<br />

Mama kommt gleich, sie muss noch schnell zum Supermarkt.<br />

(Die Oma umarmt Lisi).<br />

Was hast du denn im Urlaub in Paris erlebt?<br />

Ganz viel! Ich erzähl’ dir alles!<br />

Na gut, erzähl!<br />

Also da war eine Fee im Disneyland, und ich war in<br />

einem großen Schloss, und Mama hat mir in einem<br />

Spielzeuggeschäft Bussi gekauft. Und…- Oma?<br />

Bekomme ich Schokolade?<br />

Ja , natürlich!<br />

Oma:<br />

Lisi:<br />

Oma:<br />

Lisi:<br />

Oma:<br />

Lisi:<br />

Oma:<br />

Lisi:<br />

Oma:<br />

Lisi:<br />

Oma:<br />

Lisi:<br />

Oma:<br />

Lisi:<br />

Oma:<br />

Lisi:<br />

(Die Oma sieht kurz in ihrem Schrank nach und gibt Lisi<br />

eine große Tafel Schokolade).<br />

Hier, Lisi!<br />

Danke! Weißt du, bei Mama bekomme ich nie Süßes,<br />

weil es schlecht für die Zähne ist… Und dann war<br />

da noch ein großer Turm, da sind wir mit dem Lift<br />

hinaufgefahren, aber das war so hoch, dass ich mich<br />

gefürchtet habe.<br />

War das der Eiffelturm, Lisi?<br />

Ja genau! … Und dann habe ich noch ganz viel Eis von<br />

Papa bekommen! Und die Frankreichoma ist mit mir<br />

noch mal ins Disneyland gegangen. Und…-<br />

(Die Oma unterbricht).<br />

Lisi, von so vielem Erzählen musst du ja großen<br />

Hunger bekommen, soll ich uns etwas zum Essen<br />

kochen?<br />

(Lisi schüttelt den Kopf).<br />

Nein, danke, ich hab keinen Hunger!<br />

Dann werden wir einmal deinen Koffer auspacken,<br />

oder?<br />

Ja, aber…- Nein! Ich muss dir doch noch so viel erzählen.<br />

Ja, dann erzähl!<br />

Und der Frankreichopa, der hat jetzt für die<br />

Frankreichoma einen Hund gekauft. Der ist ganz groß<br />

und weiß und sieht ein bisschen so aus wie Bussi. Aber<br />

der Hund von Oma heißt Ricci. Der ist ein ganz Lieber<br />

und holt ein Stöckchen, wenn man es wirft. Und dann<br />

war da noch ein Zirkus, den hab ich mit Tante Michelle<br />

besucht. Da waren Löwen und Tiger und Hunde und<br />

sogar eine Frau, die auf einem Seil gegangen ist. Und<br />

außerdem hast du mir immer noch nicht erzählt, was<br />

du gemacht hast!<br />

Du weißt doch, was ich mache; ich besuche deinen<br />

Opa am Friedhof und gehe einkaufen und trinke<br />

Kaffee mit Frau Meier und… was Omas so machen.<br />

Wenn du einkaufen warst, hast du sicher viel Süßes<br />

gekauft, oder?<br />

Mal sehen, Lisi. Ach ja , was ich beinahe vergessen<br />

hätte! Ich habe gestern in der Garage zwei kleine<br />

Kätzchen gefunden, die ich versorgen muss.<br />

Du hast kleine Katzenbabies?! Darf ich sie sehen?<br />

Ja natürlich, du darfst auch Namen für sie aussuchen,<br />

wenn du möchtest. Komm mit!<br />

Oh ja!<br />

Beide verlassen den Raum.<br />

33


4. Dialog: Verletzter Junge im Feld<br />

von Julia + Ruth + Martina<br />

Marvin • Verletzter, Sarah • Retterin, Blacky • Hund<br />

Martina geht mit Blacky im Feld spazieren. Plötzlich rennt Blacky zu<br />

einem bestimmten Ort im Feld und bleibt dort nervös stehen.<br />

Sarah: Blacky! Blacky! Komm her zu mir! Komm zurück! Bei Fuß!<br />

Sarah geht zu Blacky. Dort findet sie einen verletzten<br />

Jungen (Marvin, 15).<br />

Sarah:<br />

Marvin:<br />

Sarah:<br />

Marvin:<br />

Sarah:<br />

Marvin:<br />

Sarah:<br />

Marvin:<br />

Sarah:<br />

Marvin:<br />

Sarah:<br />

Marvin:<br />

Sarah:<br />

Am Kopf hat er eine Platzwunde und ist bewusstlos. Sarah<br />

versucht ihn wachzurütteln. Er wacht benommen auf.<br />

Aufwachen! Aufwachen bitte!<br />

Wo bin ich?<br />

Soll ich einen Krankenwagen rufen?<br />

Nein danke, geht schon wieder!<br />

Eine Platzwunde muss behandelt werden!<br />

Nein, jemand wie ich muss sich nicht behandeln lassen!<br />

Wohnst du in der Nähe? Soll ich dich nach Hause<br />

bringen? Ich bestehe darauf!!<br />

Falls du unterwegs noch ein zweites Mal umkippen<br />

solltest, bist du auf dich allein gestellt!<br />

Ich wohne gleich da hinten. Dürfte ich vielleicht<br />

erfahren, wie meine Retterin heißt?<br />

Sarah. Und mit wem habe ich die Ehre?<br />

Mein Name ist Marvin. Vielen Dank noch mal dafür,<br />

dass du mir geholfen hast!<br />

Pass das nächste Mal etwas besser auf, schließlich<br />

kann ich nicht immer zur Stelle sein! Ist es wirklich<br />

nicht nötig dich nach Hause zu begleiten?<br />

Nein danke, ich komme bestens allein zurecht.<br />

Er versucht aufzustehen, schafft es aber nicht.<br />

Von wegen du kommst zurecht! Ich wollte sowieso in<br />

deine Richtung spazieren!“<br />

5. Dialog: Beim Zahnarzt<br />

Dialog zwischen Zahnarzt (40) und österreichischem Patienten (37),<br />

der Zahnweh hat<br />

Zahnarzt: Der Nächste, bitte! Guten Tag, bitte setzen Sie sich, was<br />

fehlt Ihnen denn?<br />

Patient:<br />

(setzt sich): Herr Doktor, ich habe schreckliche<br />

Zahnschmerzen. Hier hinten, am linken Backenzahn.<br />

Da, sehen Sie! (er weist auf eine Stelle in seinem Mund)<br />

Zahnarzt: (schaut durch eine Lupe hinein) Oje, das sieht schlecht<br />

aus, putzen Sie sich denn nicht die Zähne? Wissen Sie<br />

nicht, dass Sie sich täglich zweimal die Zähne putzen<br />

müssen?<br />

Patient:<br />

Ach, wissen Sie, ich komme täglich erst um 11 Uhr<br />

nach Hause, weil ich arbeiten muss. Da bin ich immer<br />

todmüde.<br />

Zahnarzt: Zeit zum Zähneputzen müssen Sie sich schon<br />

nehmen. Nun denn, sehen wir mal. (Er betrachtet<br />

den Zahn mit einer Lampe) Ich glaube, wir müssen<br />

den Zahn entfernen. Sie werden eine Zahnkrone<br />

bekommen. Ich werde Sie jetzt lokal betäuben. (Er<br />

nimmt eine Nadel und zieht sich Handschuhe über.) Das<br />

wird nun ein wenig pieksen. (Er sticht mit voller Wucht<br />

zu.)<br />

Patient:<br />

Au! Sie haben meine Wange fast durchbohrt! Aua!<br />

Zahnarzt: Ach du meine Güte, das tut mir aber Leid. (Der Patient<br />

ächzt weiter, die Augen geschlossen. Plötzlich zieht der<br />

Zahnarzt den Zahn heraus,)<br />

Patient:<br />

Ah!!! Puh… au…das passt schon, das tut doch jedes<br />

Mal weh, oder?<br />

Zahnarzt: Nein. Ich könnte es auch wesentlich sanfter machen.<br />

Patient:<br />

WAS?... Wissen Sie was? ... Ich werde zu einem anderen<br />

Zahnarzt gehen. (steht auf) Auf Wiedersehen!<br />

Zahnarzt: Ja, aber… aber… (der Patient verlässt den Raum.)<br />

34


6. Dialog: Eine deutschsprachige Touristin kommt<br />

in Rom ins Tourismusbüro, sie hat schlechte<br />

Sprachenkenntnisse<br />

von Natalie Stauder (Touristin); Magdalena Assam (Tourismusbüro),<br />

Bianca Perfler (Kamerafrau)<br />

Tourismusbüro: Hello!<br />

Touristin: Hallo.....ehm hello!<br />

Tourismusbüro: Can I help you?<br />

Touristin: Wie bitte?<br />

Tourismusbüro: Oh, do you speak English?<br />

Touristin: Yes, but...nit very gut.<br />

Tourismusbüro: Okay, how…can…I…help…you? (zeigt mit<br />

den Händen)<br />

Touristin: Ehm…oh ach so.<br />

Touristin: I want eine Führung through…the city<br />

Tourismusbüro: Excuse me, what.<br />

Touristin: … (schlägt im Wörterbuch nach) …<br />

Tourismusbüro: Do you want to phone somebody?<br />

Touristin: No.<br />

Tourismusbüro: A map of the city?<br />

Touristin: No or…yes please!<br />

Touristin: But…I also want a sightseeing tour.<br />

Tourismusbüro: Okay, okay, you want a sightseeing tour. Every hour<br />

a tour starts at the Peters Place. Do you know where it is?<br />

Touristin: Yes, thanks. Otherwise, I have the city map.<br />

Tourismusbüro: That’s good.<br />

Touristin: I have noch a problem.<br />

Tourismusbüro: Do you mean another?<br />

Touristin: Yes, I think so.<br />

Tourismusbüro: What can I do for you?<br />

Touristin: Ich brauche ehm…I need a room for eine (zeigt mit der<br />

Hand) night.<br />

Tourismusbüro: In the middle of the city?<br />

Touristin: Yes, that…is great.<br />

Sie zeigt mehrere Bilder von Hotelzimmer.<br />

Touristin: Please, this one.<br />

Tourismusbüro: This is a good choice – it’s a new and very nice hotel.<br />

Tourismusbüro: Okay, one room for one night?<br />

Touristin: Yes!<br />

Touristin: Thanks for your help.<br />

Tourismusbüro: You are welcome.<br />

Tourismusbüro: Bye!<br />

Touristin: Bye, bye!<br />

Die Touristin verlässt glücklich das Büro.<br />

35


7. Dialog: Gespräch in der Schule (Mobbing)<br />

von Conny, Lisa und Elisa<br />

Elisa kommt.<br />

Elisa: Oh mein Gott wie schräg ist das denn?<br />

Conny: Ääh - meinst du mein Poster?<br />

Elisa: Ja, du Vollpfeife!<br />

Dass du es wagst, so was Uncooles aufzuhängen.<br />

Conny: Sind die nicht mehr angesagt?<br />

Elisa: In welcher Welt lebst du denn? Die sind ja schon seit<br />

zehn Jahren out. Das ist überhaupt so peinlich wie du<br />

rumrennst! Deine Kleidung, deine...Schuhe... Oh no!<br />

Conny:<br />

Elisa:<br />

Conny:<br />

Elisa:<br />

Conny:<br />

Elisa:<br />

Aber...<br />

Kein „aber“. Du bist ja so was von uncool.<br />

Aber ich wollte doch nicht... Ich habe doch nur...<br />

Wieso...<br />

Halt die Klappe, du kleiner Stinker!<br />

Elisa nimmt die Schuhe und wirft sie in den Müll.<br />

Nein, nicht schon wieder! Das ist schon das dritte Paar<br />

in dieser Woche.<br />

Oh, renn schnell heim zu Mami und wein’ dich aus!<br />

Oder noch besser zur Direktorin, du kleine Petze. Ich<br />

mach jetzt ´ne Fliege und du hältst die Klappe, damit<br />

das klar ist.<br />

Sie geht. Eine Lehrerin hat das ganze Geschehen<br />

beobachtet.<br />

In der Klasse: Die Glocke läutet das Ende der Stunde ein. Alle<br />

stehen auf und verschwinden.<br />

Elisa geht hinter Conny her und macht sie blöd an.<br />

Lehrerin: Du bleibst noch mal hier!<br />

Elisa:<br />

Was gibt’s?<br />

Lehrerin: Ich habe dich gestern bei den Spinden gesehen.<br />

Elisa:<br />

Bitte verraten Sie es nicht meinen Eltern. Ich werde<br />

auch sicher nie wieder etwas nehmen.<br />

Lehrerin: Was?...Ach so, nein. Ich meinte das, was du da mit<br />

Nena gemacht hast.<br />

Elisa:<br />

Was ist damit?<br />

Lehrerin: Das ist unfair, was du da mit deinen Mitschülern<br />

machst.<br />

Elisa:<br />

Ist ja selbst schuld. Wieso muss die auch...<br />

Lehrerin: Moment, Moment! So kommen wir nicht weiter.<br />

Wir beide treffen uns heute um vier Uhr im<br />

Besprechungsraum! Du kannst nämlich nicht<br />

ungeschoren alle Kinder terrorisieren. Und nur weil<br />

jemand anders gekleidet ist oder andere Musik<br />

toll findet, heißt das noch lange nicht, dass du ihn<br />

mobben darfst. Hast du das verstanden?<br />

Elisa:<br />

Ja, Frau Professor.<br />

8. Dialog: Im Kosmetiksalon: Lehrling (17 Jahre)<br />

begrüßt ihre Chefin (45 Jahre) am Morgen.<br />

L……..Lehrling<br />

C……..Chefin<br />

Ein weiblicher Lehrling steht im Kosmetikladen und bereitet sich auf<br />

die Arbeit vor. Sie zieht ihre Arbeitskleidung an.<br />

In der Zwischenzeit kommt die Chefin bei der Tür herein.<br />

Chefin: Guten Morgen, Elena!<br />

Lehrling: Ah.. Guten Morgen, Frau Bodner! Wie geht es Ihnen<br />

heute?<br />

Chefin:<br />

Hervorragend, danke der Nachfrage! Und Ihnen?<br />

Lehrling: Danke, auch gut!<br />

Chefin:<br />

Der Lehrling nimmt der Chefin den Mantel ab und hängt<br />

ihn auf.<br />

Danke!<br />

Lehrling: Ist das etwa der neue Mantel von Gucci, der mit dem<br />

Kaschmir?<br />

Chefin:<br />

Ja genau, das ist er. Schön, dass er Ihnen gefällt.<br />

Lehrling: Der steht Ihnen wirklich gut……<br />

Chefin: Vielen Dank!<br />

Lehrling: Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie behilflich sein?<br />

Chefin: Ja gerne, könnten Sie mir bitte einen Cappuccino und<br />

ein Glas Wasser bringen.<br />

Lehrling: Natürlich.<br />

Der Lehrling geht und holt die gewünschten Dinge.<br />

Die Chefin macht es sich auf der Couch bequem und<br />

schminkt ihre Lippen nach.<br />

Der Lehrling kommt zurück – mit den Getränken auf<br />

einem Tablett.<br />

36


Chefin:<br />

Dankeschön, sehr zuvorkommend.<br />

Lehrling: Bitte, sehr gerne.<br />

Lehrling: Und haben Sie Ihr freies Wochenende genossen?<br />

Chefin:<br />

Ja, es war herrlich. Ich gönnte mir einen Wellness<br />

- Aufenthalt in Bad Loipersdorf. Die Massage war<br />

einfach traumhaft.<br />

Lehrling: Das freut mich für Sie.<br />

Chefin:<br />

Und womit haben Sie das Wochenende verbracht?<br />

Lehrling: Ich habe meine Großmutter in Wien besucht und wir<br />

haben uns im Zoo Schönbrunn die neugeborenen<br />

Pandabären angeschaut.<br />

Chefin:<br />

Wie reizend.<br />

Lehrling: Ja, die waren wirklich niedlich.<br />

Chefin:<br />

Die Chefin blättert in der neuesten Instyle - Zeitschrift<br />

und nimmt einen Schluck von Ihrem Kaffee.<br />

Wow! Diese tollen Armani - Schuhe, die muss ich<br />

haben.<br />

Der Lehrling beugt sich neugierig über die<br />

aufgeschlagene Zeitschrift.<br />

Lehrling: Ja, die sind wirklich der Knüller. Aber mir persönlich<br />

gefallen die neuen Prada - Stiefel besser, weil sie<br />

sportlich sind und doch edel aussehen.<br />

Chefin:<br />

Chefin:<br />

Da stimme ich Ihnen vollkommen zu.<br />

Der Lehrling schmunzelt…<br />

Nun haben wir aber lang genug geplaudert, die ersten<br />

Kunden werden gleich kommen. Also: „Let`s go“!!!<br />

Chefin und Lehrling lachen und machen sich beide an die<br />

Arbeit.<br />

37


Projekttreffen in Wien, 12.-18. Mai 2008<br />

Ziele, Intentionen<br />

Im Mittelpunkt des Treffens in Wien sollten die persönliche Begegnung<br />

der Jugendlichen und das gemeinsame Kennenlernen der<br />

Stadt stehen. Es wurde versucht, ungewöhnliche Perspektiven für<br />

den Blick auf die Stadt zu wählen, auch Ausstellungen und Theater<br />

wurden unter dem Gesichtspunkt des Außergewöhnlichen ausgesucht.<br />

Zwischendurch wurden immer wieder Orte aufgesucht,<br />

die zwanglose Gespräche unter den SchülerInnen ermöglichen<br />

sollten.<br />

Die Reflexionsphasen zum Projekt und spielerische Aktivitäten zum<br />

interkulturellen Lernen fanden im Seminarhaus statt, teils mit allen<br />

Beteiligten, teils nach LehrerInnen und SchülerInnen getrennt.<br />

Organisation<br />

Mit dem Seminarhaus Don Bosco in Hietzing wurde ein geeigneter<br />

Veranstaltungsort gefunden, die Zimmer und Seminarräume sind<br />

bestens ausgestattet, die Verpflegung und Betreuung gestaltete<br />

sich durchwegs gut. Und obwohl das Haus relativ weit vom Zentrum<br />

entfernt liegt, ist doch eine gute Anbindung durch öffentliche<br />

Verkehrsmittel gegeben.<br />

Für die sehr zeitaufwändige detaillierte Planung und Vorbereitung<br />

der Wienwoche wurde es für nötig befunden, eine weitere Mitarbeiterin<br />

hinzuzuziehen, die dann auch während der Projektwoche aktiv<br />

bei der Durchführung beteiligt war.<br />

Die Klassen in den einzelnen Ländern haben in den Wochen vor der<br />

Wienreise ihre eigenen intensiven Vorbereitungen getroffen, u. a.<br />

auch Botschaften der Klasse für das Treffen gesammelt, landestypische<br />

Souvenirs ausgewählt, Informationen über ihre Heimatländer<br />

vorbereitet etc.<br />

38


Seminarhaus:<br />

Don Bosco Haus, St. Veit-Gasse 25, A-1130 Wien, Tel. + 43 - 1 – 87839,<br />

Fax + 43 - 1 - 87839 – 414, eMail: dbh@donbosco.at<br />

TeilnehmerInnen:<br />

Brasilien<br />

Alexander KRUCKENFELLNER (Lehrer)<br />

Luisa Teresa HEDLER FERREIRA<br />

Beatrice SCHMID<br />

Gabriele Beatriz WAACK<br />

Lettland<br />

Lidija BIKOVA (Lehrerin)<br />

Marija ABALMASOVA<br />

Romans KUROPATNIKOVS<br />

Sofija REZEPA<br />

Norwegen<br />

Bernt AABY (Lehrer)<br />

John André KLEMSDAL<br />

Maren Helene SANDE<br />

Katharina SVANBERG<br />

Österreich<br />

Mechtild SENFTER (Lehrerin)<br />

Lukas AUSSERDORFER<br />

Melanie SCHUMACHER<br />

Elisabeth BURGER<br />

BetreuerInnen:<br />

Michaela Gigerl: 0043-676-5838863, Michaela.Gigerl@gmx.at<br />

Gerd Hollenstein: 0046-707-444107, gerd.hollenstein@his.se<br />

Trude Höllerbauer: Gertrud.Hoellerbauer@bmukk.gv.at<br />

Programmübersicht<br />

Montag, 12. Mai 2008<br />

16.10 Uhr Ankunft von Norwegen in Wien-Schwechat,<br />

Abholung Michaela Gigerl<br />

ca. 17.30 Uhr Ankunft Seminarhaus<br />

18.00 Uhr Abendessen<br />

abends Haus der Musik, Seilerstätte 30, www.hdm.at<br />

Abendspaziergang<br />

Dienstag, 13 Mai 2008<br />

09.00 Uhr „Erfahren Sie Wien!“ – Stadterkundung Norwegen<br />

mit Michaela Gigerl und Gerd Hollenstein<br />

12.00 Uhr Mittagessen in der “Alten Kaisermühle” an der Donau<br />

13.30 Uhr -<br />

15.00 Uhr<br />

„herz:rasen – die Fussballausstellung“, Künstlerhaus<br />

(k/haus), Karlsplatz 5<br />

http://www.tmw.ac.at/default.<br />

asp?id=2499&al=Deutsch<br />

15.30 – 16.30 Entspannen im „Schmetterlingshaus“, Burggarten<br />

www.schmetterlingshaus.at<br />

16.30 – 18.00 Pause / Imbiss im MQ<br />

18.00 Uhr Theaterbesuch: „Virga“, Dschungel (Jugendtheater),<br />

Museumsquartier (MQ), Hof 2<br />

http://www.aktuelle-veranstaltungen.at/wien/<br />

buhne-theater/Virga.php<br />

Anschließend Besuch im Prater<br />

Mittwoch, 14. Mai 2008<br />

08.25 Uhr Ankunft von Lettland in Wien-Schwechat, Abholung<br />

Michaela Gigerl<br />

vormittags Freizeit für Norwegen bis 12.00 Uhr (in Verantwortung<br />

des Klassenlehrers)<br />

11.40 Uhr Ankunft von Brasilien in Wien-Schwechat, Abholung<br />

Trude Höllerbauer<br />

12.00 Uhr Mittagessen für Norwegen und Lettland im<br />

Seminarhaus<br />

Anschließend Spaziergang Schlosspark Schönbrunn<br />

(ohne österreichische Begleitung!)<br />

13.02 Uhr Ankunft von Österreich am Südbahnhof, Abholung<br />

Gerd Hollenstein<br />

14.00 Uhr Mittagessen für Brasilien und Österreich im<br />

Seminarhaus<br />

15.00 – 16.00 Alle: Kennenlernen im Seminarraum, Michaela<br />

Gigerl<br />

16.30 – 18.30 „Erfahren Sie Wien!“ – Stadterkundung mit Gerd<br />

Hollenstein und Norwegen<br />

ab 18.00 Uhr Kochen und Essen bei Michaela Gigerl (nahe<br />

Seminarhaus)<br />

Donnerstag, 15. Mai 2008<br />

08.30–09.30 SchülerInnen: Thema „Gemeinsamkeiten“:<br />

Jugend kultur , Fernsehen, Musik… mit Michaela<br />

Gigerl<br />

LehrerInnen: Reflexion des Projekts „<strong>Begegnungen</strong>“<br />

an Hand von Leitfragen (Kurzbericht zu<br />

Erwartungen, Schwierigkeiten und Nutzen des<br />

Projekts mitbringen), Gerd Hollenstein/Trude<br />

Höllerbauer<br />

09.30-10.00 Pause<br />

10.00-11.30 Alle: Brasilien, Lettland, Norwegen, Österreich –<br />

Klischees, Stereotype, Unterschiede (Zusammenstellung<br />

freier Assoziationen der Klasse zu den<br />

Partnerländern mitbringen)<br />

11.30-12.00 Alle: Gemeinsame Reflexion zum Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“<br />

(Stimmen – kurze Kommentare – der<br />

SchülerInnen zum Projekt mitbringen)<br />

12.00 Uhr Mittagessen im Seminarhaus<br />

13.30-16.00 Besuch des Tiergartens Schönbrunn, Maxingstr. 13B<br />

http://www.zoovienna.at/<br />

17.00 Uhr Abfahrt der NorwegerInnen nach Wien-Schwechat,<br />

Fragebogen zum Wienbesuch, Begleitung<br />

durch Michaela Gigerl<br />

19.50 Uhr Abflug<br />

18.00 Uhr Essen im Seminarhaus für alle außer NorwegerInnen<br />

abends Haus der Musik, Seilerstätte 30,<br />

www.hdm.at<br />

Abendspaziergang<br />

39


Freitag, 16. Mai 2008<br />

9.00 – 10.10 „Dialog im Dunkeln“, Wiener Stadthalle, Halle F,<br />

Hütteldorfer Straße 2<br />

http://www.dialogimdunkeln.at/<br />

11.00 – 12.30 „Die unbewusste Verführung“, Stadterkundung<br />

zum Aspekt „Geschäfte und Einkaufszentren“,<br />

organisiert vom Architekturzentrum Wien<br />

www.azw.at/gallery_id=138&node=cms<br />

Anschl. Mittagessen in der Stadt: „Die lange Tafel“<br />

www.wienertafel.at<br />

Nachmittags Freizeit (in Verantwortung der KlassenlehrerInnen)<br />

18.00 Uhr Essen im Seminarhaus<br />

20.30 Uhr „Crianças Cariocas – Kinder Rios“ – zwei Theateraufführungen<br />

im brut (Künstlerhaus) im Rahmen<br />

der Wiener Festwochen<br />

http://www.festwochen.at<br />

Samstag, 17. Mai 2008<br />

9.30 Uhr Über den Naschmarkt zum Künstlerhaus<br />

„herz:rasen – die Fussballausstellung“, Künstlerhaus<br />

(k/haus), Karlsplatz 5<br />

http://www.tmw.ac.at/default.<br />

asp?id=2499&al=Deutsch<br />

12.30 Uhr Mittagessen im Seminarhaus<br />

13.30-15.00 Alle: Gemeinsame Reflexion und Evaluation der<br />

Wienwoche (Leitfragen, Kurzdialoge…)<br />

15.00-16.00 SchülerInnen: Musik in Österreich / Interkulturelle<br />

Spiele, Michaela Gigerl<br />

LehrerInnen: Reflexion und Ausblick, Gerd Hollenstein/Trude<br />

Höllerbauer<br />

abends Überraschung: Abendessen an der Donau und<br />

anschließend Donaufahrt mit der „Ana“, einem<br />

historischen Salonschiff aus der Zeit Kaiser Franz<br />

Josephs.<br />

www.zarrah.at<br />

Sonntag, 18. Mai 2008<br />

06.00 Uhr Abfahrt der der ÖsterreicherInnen und der<br />

LettInnen zum Westbahnhof bzw. nach Wien-<br />

Schwechat, Begleitung Gerd Hollenstein<br />

07.00 Uhr Abfahrt der ÖsterreicherInnen vom Südbahnhof<br />

09.00 Uhr Abflug der LettInnen<br />

ab 10.00 Programm nach Wahl für die BrasilianerInnen,<br />

Betreuung durch Michaela Gigerl: Besuch des<br />

Sisi Museums, Mittagessen im Volksgarten, ein<br />

letzter Stadtspaziergang inklusive Besuch im<br />

Eissalon.<br />

www.hofburg-wien.at<br />

www.gelato.at<br />

16.30 Uhr Abfahrt der BrasilianerInnen nach Wien-Schwechat<br />

19.25 Uhr Abflug, Begleitung durch Michaela Gigerl<br />

40


DIE WIEN“WOCHE“<br />

Wie aus dem Programm oben hervorgeht, musste die norwegische<br />

Gruppe schon zwei Tage früher, am Montag, den 12. Mai 2008 anreisen<br />

und auch zwei Tage früher abreisen. Es war ein ganz erhebliches<br />

Problem, für alle vier Schulen einen gemeinsamen Termin im Frühjahr<br />

zu finden, auch wenn wir schon fünf Monate vorher nach einem<br />

solchen suchten. Allerdings wurde auch erst Mitte November 2007<br />

bekannt gegeben, dass (und in welcher Höhe) wir finanzielle Mittel<br />

von der EU bzw. dem BMUKK für das Projekt erhalten würden.<br />

Dazu haben die vier Länder ganz unterschiedliche Prüfungsperioden,<br />

Feiertage und Ferienzeiten. Dementsprechend haben wir<br />

gewisse Programmpunkte doppelt angeboten, einmal für die<br />

NorwegerInnen und gegen Ende der Woche für die restlichen drei<br />

Länder. Gleichzeitig mussten wir den Mittwoch und Donnerstag<br />

(14./15. Mai) intensiv nutzen, damit sich alle vier Gruppen kennen<br />

lernen, den Projektverlauf diskutieren und die wenige gemeinsame<br />

Zeit möglichst effektiv nutzen konnten.<br />

Beim Zusammenstellen des kulturellen Wien-Programms wollten<br />

wir ein möglichst vielfältiges Bild von Wien präsentieren, neben<br />

den Prachtbauten sollten auch die weniger prächtigen und vor allem<br />

auch die multikulturellen Seiten zu Tage treten. Wir versuchten<br />

auch das Thema Armut in einem vermeintlich so reichen Land wie<br />

Österreich anzusprechen.<br />

Die Schattenseiten der österreichischen Geschichte sollten über den<br />

großen kulturellen und historischen Leistungen, wie sie etwa in den<br />

traditionellen Reiseführern überwiegen, nicht vergessen werden.<br />

Bei der Auswahl der Theaterstücke waren die Themen Multikulturalität<br />

und Bezug zu den Herkunftsländern ausschlaggebend. Die<br />

Ausstellungen und Museen wurden dahingehend ausgesucht, ob<br />

sie einerseits den Interessen und der Lebenswelt der SchülerInnen<br />

entgegen kommen (Musik, Fußball, interaktive Gestaltung etc.) und<br />

spannende bzw. überraschende und abwechslungsreiche Erlebnisse<br />

darstellen könnten, und andererseits den Zielen der Projektplaner-<br />

Innen entsprachen.<br />

Kennenlernen<br />

Am Mittwoch war eine Stunde für das Kennenlernen aller TeilnehmerInnen,<br />

von LehrerInnen, SchülerInnen und österreichischen<br />

ProjektpartnerInnen, eingeplant. Um das Eis zu brechen, sollten<br />

alle aufstehen, auf die anderen zugehen, anhand des unten abgebildeten<br />

Fragebogens bestimmte Fragen stellen und sich dann den<br />

Namen der betreffenden Personen notieren.<br />

Finde jemanden, der ...<br />

… blaue Augen hat.<br />

Name(n):........................................................................................................ .<br />

… mehr als fünf Stunden nach Wien geflogen oder gefahren ist.<br />

Name(n):........................................................................................................ .<br />

… weiß, was Sachertorte ist.<br />

Name(n):........................................................................................................ .<br />

… einen österreichischen Musiker oder Musikerin (Band,<br />

Sänger, Sängerin) kennt.<br />

Name(n):........................................................................................................ .<br />

In einem zweiten Schritt wollten wir einen Bezug zu den verschiedenen<br />

Heimatländern herstellen. Wir hatten alle TeilnehmerInnen<br />

gebeten, einen Gegenstand mitzubringen, der für sie ganz<br />

persönlich „Heimat“ symbolisiert. Diese Gegenstände wurden nun<br />

gemeinsam in einen großen Rucksack gesteckt und einzeln hervorgezogen<br />

mit dem Auftrag, Vermutungen dazu anstellen, welche<br />

Person aus welchem der vier Länder diesen mitgebracht hat.<br />

John André beim Dirigieren im Haus<br />

der Musik<br />

Eingeplant wurden auch relativ lange Phasen der Freizeit (zum<br />

Beispiel beim Besuch des Tiergartens Schönnbrunn), in denen die<br />

SchülerInnen angeregt wurden, abseits vom Programm unmittelbar<br />

(und ohne „LehrerInnen“) miteinander ins Gespräch zu kommen.<br />

Besonders das Thema Musik hat dabei eine große Rolle gespielt,<br />

wie das Foto zeigt.<br />

Lukas aus Österreich und Luisa aus<br />

Brasilien tauschen sich über Musik aus.<br />

Betreuerin Michaela Gigerl mit dem Rucksack, die Lehrerin, Lidija Bikova und die SchülerInnen<br />

Marija Abalmasova und Sofija Rezepa aus Lettland (von links nach rechts)<br />

41


Betreuerin Trude Höllerbauer und die<br />

drei österreichischen SchülerInnen Lukas<br />

Ausserdorfer, Elisabeth Burger und<br />

Melanie Schumacher sowie eine brasilianische<br />

Schülerin (von l. nach r.)<br />

Nochmals die drei österreichischen SchülerInnen sowie die Brasilianerinnen Luisa Theresa<br />

Hedler Ferreira und Gabriele Beatriz Waack und Beatrice Schmid (von l. nach r.)<br />

Die norwegischen SchülerInnen John André Klemsdal, Katharina Svanberg und Maren<br />

Helene Sande (von l. nach r.)<br />

„Erfahren Sie Wien“ – Stadterkundungen<br />

Die Stadtführung „Erfahren Sie Wien“ fand zweimal statt, einmal für<br />

die norwegische Gruppe, dann für die ganze Gruppe. Manche Orte<br />

kannten die NorwegerInnen bereits, und es war ihre Aufgabe, dann<br />

als „HilfsreiseleiterInnen“ zu fungieren.<br />

Für die zweite Führung stand wesentlich weniger Zeit zur Verfügung,<br />

daher beschränkte sie sich vorwiegend auf des Zentrum. Hier soll<br />

aber die längere Strecke genauer geschildert werden.<br />

Da es erfahrungsgemäß äußerst beschwerlich ist, lange Strecken in<br />

der Stadt in einer großen Gruppe zurückzulegen, haben wir versucht,<br />

möglichst oft die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen und dabei<br />

besonders sehenswerte Routen zu wählen.<br />

Ausgangspunkt war beide Male das Don Bosco-Haus im noblen Villenviertel<br />

Hietzing, wo es in Richtung Westbahnhof am prächtigen<br />

Schloss Schönbrunn vorbeiging. Auf der äußeren Mariahilferstraße<br />

trafen wir allerdings schon auf ein ganz anderes Wien mit all seinen<br />

kleinen Billigläden, türkischen Geschäften und Internetshops.<br />

Der Westbahnhof wurde ausgewählt als Symbol für all die Menschen,<br />

die nach Wien kommen, sei es als Touristen wie auch als<br />

„GastarbeiterInnen“ und AsylantInnen. Es ist aber auch der Ort, an<br />

dem mit einer Gedenktafel der KZ-Transporte und mit einer Skulptur<br />

der Kindertransporte während des Nationalsozialismus gedacht<br />

wird. Der Junge auf dem Koffer erinnert an die vielen, u.a. jüdischen<br />

Kinder, die sich so dem Terror der Nazis durch Emigration entziehen<br />

konnten, vor allem durch die Emigration nach England.<br />

Und hier kann man auch Kunst im öffentlichen Raum sehen, so zum<br />

Beispiel die moderne von Adolf Frohner gestaltete Kunstwand „55<br />

Schritte durch Europa“, die die Entwicklung Europas künstlerisch<br />

verdeutlichen soll.<br />

Vom Westbahnhof aus nahmen wir dann wieder die Straßenbahn<br />

und fuhren den Gürtel entlang in Richtung Südbahnhof. Dabei<br />

machten wir beim Reumannhof Halt. Der Reumannhof wurde in den<br />

1920er Jahren als städtische Wohnhausanlage errichtet und nach<br />

dem ersten sozialdemokratischen Bürgermeister der Stadt Wien, Jakob<br />

Reumann, benannt. Die mittlerweile denkmalgeschützte Anlage<br />

besteht aus fast 500 Wohnungen, Geschäften, einem Kindergarten<br />

usw. Mit seiner langen Fassade zum Gürtel hin zählt der Reumannhof<br />

zu den bemerkenswerten Bauten der Zwischenkriegszeit und ist ein<br />

Symbol des „roten Wien“, der den Arbeitern neue Wohnqualitäten<br />

bieten wollte. Während des österreichischen Bürgerkriegs 1934 war<br />

der Reumannhof ein Hauptstützpunkt des Widerstandes gegen das<br />

so genannte „austrofaschistische System“.<br />

42


Die Route der „Stadterkundung“. Die durchgehende<br />

Linie markiert Fußwege, die gestrichelte Linie<br />

Fahrwege.<br />

Von diesem „Palast der Arbeiterschaft“ ist es nur ein kurzes Stück<br />

weiter bis zum Schloss Belvedere, einem der vielen „echten“ aristokratischen<br />

Paläste Wiens. Das Belvedere wurde von Johann Lucas<br />

von Hildebrandt für Prinz Eugen von Savoyen, dem „Bezwinger der<br />

Türken“, erbaut. Das Obere und Untere Belvedere bilden mit der<br />

verbindenden Gartenanlage ein barockes Ensemble. Hier wird die<br />

bedeutendste Sammlung österreichischer Kunst beherbergt, die<br />

vom Mittelalter bis zur Gegenwart reicht. Die weltweit größte Gustav<br />

Klimt-Gemäldesammlung bildet das Herzstück der im Oberen<br />

Belvedere präsentierten Kunst um 1900.<br />

Der Reumannhof an der „Ringstraße des Proletariats, dem Gürtel”<br />

Und am 15. Mai 1955 wurde im Oberen Belvedere der Österreichische<br />

Staatsvertrag unterzeichnet. Von dort bietet sich ein herrlicher<br />

Blick auf die Stadt Wien, wie auf dem Bild rechts zu sehen ist.<br />

Anschließend machten wir mit der U-Bahn einen Abstecher in die<br />

Außenbezirke im Osten Wiens. Wir unterquerten den Donaukanal<br />

und überquerten die Donau und sahen die riesigen Wohnanlagen<br />

und neuen Bürotürme der Donau-City und gleich danach das charakteristische<br />

Gebäude der UNO. Schließlich stiegen wir bei der Alten<br />

Donau aus, einem beliebten Freizeit- und Badegebiet der WienerInnen,<br />

wo wir uns dann ein gemütliches Mittagessen gönnten.<br />

Die zweite Stadtführung konzentrierte sich eher auf die Innenstadt,<br />

es ging beispielsweise zum Stadtpark mit dem goldenen Denkmal<br />

von Johann Strauß und von dort weiter über die „echte“ Ringstraße<br />

in das Zentrum, den 1. Bezirk. Die kleine Weihburggasse entlang<br />

kamen wir vor das Wahrzeichen Wiens, den Stephansdom. Der<br />

spätromanische Bau wurde von den Habsburgern als Zeichen<br />

ihrer Macht vergrößert und mit dem hohen Südturm, dem „Steffl“<br />

versehen. Von diesem sieht man heute bei klarem Wetter bis in die<br />

Slowakei und nach Ungarn. Die Zeit, diesen zu besteigen fehlte bei<br />

dieser „Stadterkundung“. Im Nordturm, der nie fertig gebaut wurde,<br />

hängt die größte Glocke Österreichs, die „Pummerin“. Sie läutet am<br />

1. Jänner um 0 Uhr das neue Jahr ein. Dazu wird der Donauwalzer<br />

von Johann Strauß getanzt.<br />

Im Schritttempo ging es vom Dom weiter in Richtung Schwedenplatz.<br />

Dabei durchquerten wir das „Bermuda – Dreieck“, wo ein<br />

Lokal neben dem anderen steht. In diesem befindet sich aber auch<br />

die Israelitische Kultusgemeinde, eine jüdische Synagoge und ein<br />

koscheres Restaurant.<br />

Schließlich landeten wir auf dem Schwedenplatz, der am Rande des<br />

Zentrums, des 1. Bezirks, am Donaukanal liegt. Der Name erinnert<br />

daran, dass nach dem 1. Weltkrieg im Jahr 1918 hier von den im<br />

Krieg neutralen Schweden an die hungernden Wiener Suppe verteilt<br />

wurde. Heute gibt es dort - so behaupten viele – den besten Eissalon<br />

der Stadt. So ein Eis ließen wir uns natürlich nicht entgehen.<br />

Mit der U-Bahn ging es dann wieder zurück zum Stephansplatz<br />

und zu Fuß durch die Flaniermeile Graben und Kohlmarkt zur Hofburg,<br />

diesem riesengroßen Gebäudekomplex, der eine Mischung<br />

43


verschiedenster Stilrichtungen der Architekturgeschichte darstellt.<br />

Die Hofburg, früher Sitz des Kaisers und heute des österreichischen<br />

Präsidenten, beherbergt eine Vielzahl von Institutionen, wie die<br />

Schatzkammer und das Völkerkundemuseum, die Nationalbibliothek<br />

und die Winterreitschule der Lipizzaner.<br />

Kochen und Essen zu Hause<br />

Nach dem Stadtspaziergang bzw. der Spazierfahrt trafen sich alle<br />

bei der Betreuerin Michaela Gigerl zu Hause, wo gemeinsam gekocht<br />

und gegessen wurde. Auch dies eine Möglichkeit, sich besser<br />

kennen zu lernen.<br />

Auf dem Menü standen Berner Würstchen (Bern liegt in der Schweiz!),<br />

als Beilage Käsknöpfle (typisches Gericht aus Westösterreich, Vorarlberg)<br />

und dazu verschiedene Salate. Als Nachspeise gab es einen<br />

Topfen- und einen Apfelstrudel. Hier die Rezepte für Käsknöpfle (sie<br />

werden in der Regel mit einem Kartoffel- oder einem grünen Salat als<br />

Hauptspeise gegessen) und anschließend den Apfelstrudel.<br />

Von dort führte uns der Weg über den Heldenplatz, auf dem Adolf<br />

Hitler 1938 den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich<br />

verkündete, wieder zum Ring, der Prachtstraße rund um das Zentrum.<br />

Der Ring entstand an Stelle der früheren Stadtmauer und am<br />

Ring finden sich eine Reihe von Repräsentationsbauten im Stil des<br />

Historismus - in den nachempfundenen Stilen der Klassik (Parlament),<br />

der Gotik (Rathaus) und der Renaissance (Museen, Oper<br />

und Burgtheater). Wir durchquerten den Museumskomplex und<br />

gingen beim modernen MuseumsQuartier (MQ) wieder hinunter<br />

in die U-Bahn.<br />

Am Ende unserer „Wien-Erkundung“ stand der Karlsplatz, ein Verkehrsknotenpunkt<br />

(unter- und oberirdisch), ein Ort der Unübersichtlichkeit.<br />

Er ist mit all den Fahrbahnen und Inseln dazwischen äußerst<br />

fußgängerfeindlich, aber andererseits sind rund um den Platz eine<br />

Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Kulturinstitutionen zu finden.<br />

Dazu gehören die barocke Karlskirche, die Jugendstilbauten Secession<br />

und Otto-Wagner-Pavillon, aber auch die Gemäldegalerie der<br />

Akademie der bildenden Künste, der Musikverein und das Künstlerhaus,<br />

das Theater an der Wien und die Technische Universität.<br />

Nach einem kurzen Blick auf die Secession ging die Reise zurück<br />

nach Hietzing, zum gemeinsamen Kochen und Essen bei unserer<br />

Betreuerin Michaela Gigerl.<br />

Käsknöpfle aus Vorarlberg<br />

(Quelle: http://www.loewenlingenau.com/kaesknoepfle.<br />

htm)<br />

Der Teig:<br />

• 500 g Mehl<br />

• 5 Eier<br />

• Salz<br />

• eine Spur Muskat<br />

• wenig Milch<br />

• 200–250 g geriebener Käse<br />

(2–3 Sorten)<br />

• Salzwasser<br />

• 1–2 EL Öl<br />

• 1 große Zwiebel<br />

• 1/2 TL Mehl<br />

• 1/8 Butter<br />

Die Zubereitung<br />

Aus Eiern, Mehl, Salz und etwas Milch einen<br />

festen Teig machen, leicht abschlagen und ca.<br />

1/4 Stunde rasten lassen.<br />

Inzwischen in einem großen, breiten Topf<br />

Salzwasser mit 1–2 Löffel Öl aufstellen.<br />

Den Spätzleteig portionsweise durch den<br />

Spätzlehobel (oder einem Teelöffel) in das<br />

kochende Wasser geben, aufkochen lassen<br />

und mit einem Sieb herausschöpfen.<br />

In einer halbhohen Schüssel lagenweise mit<br />

dem geriebenen Käse anrichten. Als unterste<br />

Lage Käse, als oberste Lage Knöpfle.<br />

Zum Schluss einen kleinen Schöpfer Knöpflewasser<br />

dazugeben und goldbraun geröstete<br />

Z wiebelringe mit reichlich Butter darübergießen.<br />

Tipps<br />

• Nie zuviel Spätzle auf einmal ins kochende<br />

Wasser geben, sie könnten patzig werden.<br />

• Die geschnittenen Zwiebel, unmittelbar<br />

vor dem Rösten in einem Schüsselchen mit<br />

Deckel mit wenig Mehl gut durchschütteln,<br />

so werden sie besonders knusprig.<br />

• Die Käsemischung sollte 2 Teile würziger<br />

Bergkäse, 2 Teile Raclettekäse und 1 Teil<br />

Rässkäse (ganz scharfen Käse) beinhalten.<br />

Pro Person kann man mit ca. 100 g Käsemischung<br />

rechnen.<br />

44


WORKSHOPS<br />

Die Betreuerin Michi Gigerl beim Ausziehen des Strudelteigs, Alexander<br />

Kruckenfellner, der Lehrer aus Brasilien, schaut zu.<br />

GEMEINSAMKEITEN: Vier Länder im Vergleich<br />

Ziel dieses Workshops mit den SchülerInnen war, sich dessen bewusst<br />

zu werden, dass trotz verschiedener Herkunftsländer gewisse<br />

gemeinsame Merkmale durchaus vorhanden sind, etwa im Bereich<br />

der Jugendkultur. Am Beispiel der Musikcharts und der Fernsehprogramme<br />

Österreichs wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu<br />

den anderen Ländern herausgearbeitet. Während die Lehrpersonen<br />

gleichzeitig über den bisherigen Projektablauf reflektierten, diskutierten<br />

die SchülerInnen sehr angeregt miteinander und konnten sich<br />

über ähnlichen Musikgeschmack und internationale Jugendkultur<br />

annähern und insgesamt etwas besser kennen lernen.<br />

Apfelstrudel<br />

Zubereitung - Strudelteig:<br />

1. Mehl in eine Rührschüssel sieben. Salz, Wasser und Öl zufügen und gut verkneten.<br />

2. Teig in einen heißen, trockenen Kochtopf (vorher Wasser darin kochen) legen,<br />

mit Deckel etwa 30 Minuten ruhen lassen.<br />

Zubereitung - Füllung:<br />

3. Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in feine Stifte schneiden.<br />

4. Teig auf einem großen, bemehlten Küchentuch ausrollen und dann vorsichtig<br />

zu einem Rechteck (50x70 cm) ausziehen, so dass er durchsichtig wird.<br />

5. Dickere Ränder abschneiden und den Teig mit 2/3 des restlichen Fettes bestreichen.<br />

Semmelbrösel aufstreuen und nacheinander Apfelstifte, Rosinen, Zucker,<br />

Zimt und geriebene Zitronenschale auf dem Teig verteilen.<br />

6. Dabei an den kurzen Seiten ca. 3 cm frei lassen und auf die Füllung klappen.<br />

7. Den Teig mit Hilfe des Tuches von der längeren Seite her mit der Füllung beginnend<br />

aufrollen, an den Enden gut zusammendrücken und auf ein gefettetes<br />

Backblech legen. Strudel mit etwas Fett bestreichen.<br />

8. Im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad 45-55 Minuten backen. Nach 30 Minuten<br />

Backzeit den Strudel mit restlichem Fett bestreichen.<br />

Rezepte mit genauen Mengenangaben für den Strudel finden Sie beispielsweise<br />

unter www.thea.at.<br />

Quelle: www.orf.at<br />

SchülerInnen beim Diskutieren. Bei der Auswertung fanden die SchülerInnen<br />

das gemeinsame Kochen und Essen: Super!<br />

UNTERSCHIEDE: Vier Länder im Vergleich<br />

Nach einer Pause ging es gemeinsam mit den Lehrpersonen<br />

weiter. Thematisiert wurden nun Unterschiede zwischen Brasilien,<br />

Lettland, Norwegen und Österreich, sowie das Wissen über die<br />

jeweils anderen Länder. Ausgegangen wurde dabei von der so<br />

genannten „Völkertafel“, einem Ölgemälde aus der Steiermark, das<br />

circa um 1720/1730 entstand und die Eigenschaften bestimmter<br />

Völker bildlich und schriftlich darstellt. Diese stereotypischen<br />

Vorstellungen entsprechen den heutigen oft gar nicht mehr, und<br />

daran kann man die historische Veränderlichkeit von Klischees sehr<br />

schön aufzeigen.<br />

Schon zu Hause, vor dem Treffen in Wien, haben sich die SchülerInnen<br />

in unterschiedlichster Weise mit den Partnerländern auseinandergesetzt.<br />

Nun sollten sie ihre Vorbereitungen heranziehen<br />

und auf Plakaten ihre Assoziationen zu ihrem eigenen Land und<br />

45


den drei Partnerländern festhalten. Zuerst wurde ganz eifrig in<br />

„nationalen“ Teams gearbeitet, und in einer zweiten Phase setzten<br />

sich jeweils zwei Ländergruppen zusammen, um ihre Ergebnisse<br />

zu präsentieren.<br />

Dass hier Stereotype direkt angesprochen wurden, verdeutlicht<br />

exemplarisch eine Diskussion zwischen der norwegischen und<br />

der brasilianischen Gruppe: Es ging dabei um das Aussehen der<br />

norwegischen Mädchen. In Brasilien würde man glauben, dass alle<br />

blond und blauäugig seien, so eine der BrasilianerInnen. Es wäre<br />

schon recht typisch, meinen die beiden blonden, blauäugigen<br />

NorwegerInnen, aber im weiteren Gespräch kam dann die Rede<br />

darauf, dass zum Beispiel die norwegische Königin Sonja selbst gar<br />

nicht blond und blauäugig ist.<br />

Als Beispiel für die Ergebnisse der Gruppenarbeit werden hier zwei<br />

Plakate zum Thema „Brasilien“ abgedruckt. Aber mal sehen: Überlegen<br />

Sie selbst – welches der folgenden Plakate stammt von den<br />

brasilianischen SchülerInnen selbst, welches von einem der anderen<br />

Länder. Und welches Land könnte es sein?<br />

Übrigens: Was glauben Sie, waren die meisten genannten Assoziationen<br />

in Bezug auf Brasilien? D.h. welche Assoziationen hatten alle<br />

vier Länder, drei oder zumindest zwei Länder, wenn Sie den Namen<br />

Norwegen und Brasilien tauschen sich aus<br />

des Landes hörten? Hier die Auflösung: Fußball und Amazonas (je<br />

4), Karneval, Kaffee und Samba (je 3).<br />

Und wie ist es mit Österreich? Klassische Musik und die Alpen (4),<br />

dann auch noch Schi fahren (3). Und was verbinden die SchülerInnen<br />

mit Norwegen? Fjorde (4), blond (3), Schnee, Elche und kalt sowie<br />

Oslo (je 2). Lettland ist als kleines Land weniger bekannt, aber auch<br />

hier findet man gemeinsame Assoziationen, vor allem in Bezug auf<br />

die geographische Lage: Osteuropa, Baltikum und Riga, das Meer,<br />

die Ostsee und die lettische bzw. russische Sprache werden je zwei<br />

Mal genannt.<br />

Nach dem Sammeln der Ergebnisse stellten die einzelnen Länder auf<br />

unterschiedliche Weise ihr eigenes Land näher vor, mit Prospekten<br />

zu Osttirol, einer norwegischen Powerpointpräsentation, mit Musikbeispielen<br />

aus Brasilien und echtem Bernstein und einem Video<br />

über Riga aus Lettland.<br />

Und anschließend ging es dann zur Geschenkverteilung: Jede<br />

Gruppe hat als Andenken für alle TeilnehmerInnen kleine Souvenirs<br />

bzw. Kulinarisches (Schokolade, Fisch, Käse) aus ihren Heimatländern<br />

mitgebracht.<br />

Das norwegische „Team“<br />

46


KULTURPROGRAMM<br />

Haus der Musik<br />

Die Niederösterreich-Werbung schreibt über das Haus der Musik mit<br />

dem Klangmuseum in Wien (www.niederoesterreich-card.at):<br />

„Das Haus der Musik präsentiert auf 6 Etagen die faszinierende Welt<br />

der Musik und Klänge. Erproben Sie Ihr Talent am virtuellen Dirigentenpult,<br />

komponieren Sie Ihren eigenen Walzer mit dem interaktiven<br />

Walzer-Würfelspiel, erfahren Sie alles über Mozart, Strauß oder<br />

Beethoven und experimentieren Sie mit Klängen, Geräuschen und<br />

Instrumenten, wie es sie weltweit nur im Haus der Musik gibt.“<br />

„Die unbewusste Verführung“<br />

Gleich nach dem spannenden „Dialog im Dunkeln“ erwartete uns ein<br />

absolutes Kontrastprogramm. Der nächste Programmpunkt führte<br />

uns nämlich in die Einkaufspaläste der Innenstadt, die besonders<br />

den visuellen Sinn ansprechen und dadurch zum Kaufen anregen<br />

sollen. Die Führerin vom Architekturzentrum Wien erklärte dabei<br />

die Strategien, die uns in die Geschäfte locken und zum Geld ausgeben<br />

verführen.<br />

„DIE LANGE TAFEL“<br />

Vor allem das interaktive Angebot des Museums wurde von den<br />

Jugendlichen rege in Anspruch genommen, und wir hätten noch<br />

stundenlang dort verweilen können.<br />

„Dialog im Dunkeln“<br />

Die Homepage Niederösterreich-Ticket schreibt über die Erfahrung<br />

mit dem „Dialog im Dunkeln“ (http://www.oeticket.com):<br />

„Entdecken Sie Ihre Sinne: Hören - Riechen - Spüren - Schmecken<br />

- aber nicht Sehen. Dialog im Dunkeln ist sicher keine alltägliche<br />

Erfahrung. Es handelt sich vielmehr um eine der erfolgreichsten<br />

Erlebnisinstallationen der letzten 17 Jahre, die absolut lichtlose<br />

Wahrnehmungsinstallation, die Ihnen die spannende Möglichkeit<br />

bietet, in die Welt des Unsichtbaren einzutauchen.<br />

In völlig abgedunkelten Räumen führen blinde Menschen das Publikum<br />

in kleinen Gruppen durch eine Installation. Aus Düften, Winden,<br />

Temperaturen, Tönen und Texturen wird ein Park, eine Stadt oder<br />

eine Bar gestaltet. Alltagssituationen, die ohne Augenschein eine<br />

völlig neue Erlebnisqualität erhalten. Ein Rollentausch findet statt:<br />

Sehende Menschen werden herausgelöst aus sozialer Routine und<br />

gewohnter Rezeption. Blinde Menschen sichern Orientierung und<br />

Mobilität und werden zu Botschaftern einer Kultur ohne Bilder.“<br />

Die gemeinsame Erfahrung und das gegenseitige Helfen unter<br />

so ungewöhnlichen Umständen hat uns als Gruppe aber sehr viel<br />

näher gebracht.<br />

Hier die vor dem Besuch der Installation etwas nervösen lettischen TeilnehmerInnen.<br />

Zufällig fand an diesem Tag ein besonderes<br />

Mittagessen auf dem Schwedenplatz<br />

statt, die so genannte „Lange<br />

Tafel“, wo es Gratisessen für alle gibt,<br />

gekocht aus Zutaten, die von Firmen<br />

und Geschäften gespendet werden.<br />

Im Sinne unseres Wiener Kontrastprogrammes<br />

war das die Gelegenheit, den<br />

Jugendlichen nach der Wanderung<br />

durch die Einkaufsstraßen und –zentren<br />

in der Innenstadt auch einen Einblick in das Leben weniger privilegierter<br />

Teile der österreichischen Gesellschaft zeigen.<br />

THEATERSTÜCKE<br />

„Virga“ im Museumsquartier<br />

Mit der norwegischen Gruppe besuchten wir eine Performance der<br />

ganz besonderen Art. Zwei Frauen stellten in diesem Stück Themen<br />

wie Liebe, Hass, Freundschaft, Geburt, Tod, Lust und Leid tänzerisch<br />

und gesanglich dar. Unterschiedlichste Tanz- und Musikstile aus den<br />

verschiedensten Zeiten und Kulturen verbanden sich hier zu einem<br />

einzigartigen Klangbogen.<br />

„Crianças Cariocas – Kinder Rios“: Künstlerhaus, Karlsplatz 5<br />

Auch für die drei anderen Ländergruppen hatten wir ein spezielles<br />

Programm ausgewählt.<br />

Die beiden Theateraufführungen an einem Abend unter dem Titel<br />

„Crianças Cariocas – Kinder Rios“ fanden im Rahmen der „Wiener<br />

Festwochen“ statt und waren eine europäische Premiere. Und uns<br />

entführten sie für eine Abend lang von Wien direkt nach Brasilien.<br />

Beide Theatergruppen residieren hoch oben über Rio, repräsentieren<br />

aber radikal verschiedene soziale Gruppen. Und sie haben<br />

auch die SchülerInnen in ihrem Urteil völlig gespalten.<br />

Den Anfang machte die Theatergruppe „Vértice“, die aus einem gut<br />

bewachten Wohngebiet mit Villen stammt. Sie spielen ein Stück<br />

über „Die Lücke, die uns bewegt oder Alle Geschichten sind Fiktion“<br />

von Christiane Jatahy. Das Haus, ein vom Architekten erbautes<br />

Traumhaus mit fantastischem Ausblick, ein großes Wohnzimmer, in<br />

der Mitte ein großer Tisch, fünf Freunde rund darum beim Zubereiten<br />

des Abendmahls, alle Ende Dreißig. Alle haben ihre Familien-<br />

Biografien, Beziehungs-Geschichten und ihre Erinnerungen an<br />

politische Erfahrungen mit der Militärdiktatur der späten 70er und<br />

frühen 80er Jahre. Die Dialoge springen zwischen diesen Eckpfeilern<br />

hin und her, spielen mit den Gefühlen zwischen tief betrübt und<br />

fröhlich jauchzend. Und: spielen mit dem Publikum. Spielen sie<br />

oder auch nicht?<br />

47


Total anders geht es nach der Pause weiter mit der Gruppe „TV<br />

Morrinho Live – Projeto Morrinho“ unter der Leitung von Fabio<br />

Gaviao und Markao Oliveira. Den Anfang des Projekts machte der<br />

14-jährige Nelcirlan in der kleine Favela Pereirao. Er hat begonnen,<br />

dieses Favela mit kleinen Ziegelsteinen nachzubauen und kleine<br />

Figuren aus Legosteinen hineinzustellen. Immer mehr Kinder kamen<br />

dazu, und zum kleinen Favela in Miniatur immer mehr und größere<br />

Favelas: Rocinha, Vidigal oder die Cidade de Deus. Spielzeugautos<br />

und Motorräder dazu. Polizeieinheiten und Dealer mit Plastikwaffen.<br />

Und sie begannen in Echtzeit, die Realität nachzuspielen. Sie begannen,<br />

Dokumentationen über das Leben in den Favelas in dieser<br />

Modellstadt (inzwischen 300 qm groß) nachzuspielen, sie begannen<br />

es mit Kamera aufzunehmen. So entstand „TV Morrinho Live“. Die<br />

jugendliche Gruppe baut Bruchteile ihres Favela-Modells auf und<br />

spielen Szenen aus dem Alltag: Jeder hat eine Legofigur mit Namen<br />

und spricht ihren Dialog. Kameramänner halten die Bewegungen<br />

der Legofiguren und Autos fest.<br />

herz:rasen – die Fußballausstellung<br />

Zur Zeit des Projekttreffens in Wien war die Fußball-Europameisterschaft<br />

2008, veranstaltet von der Schweiz und Österreich, gerade<br />

mal einen Monat entfernt. Darum war der Fokus auch im Kulturbereich<br />

stark auf diesen Sport gerichtet. So gab es beispielsweise<br />

im Künstlerhaus am Karlsplatz, in Kooperation mit dem Technischen<br />

Museum in Wien, eine Ausstellung zum Thema. Das Technische<br />

Museum selbst kündigte diese Ausstellung so an:<br />

„Ganz Europa im Fußballfieber. Und als Symptom dieser freudigen<br />

Erwartung zeigt sich ‘herz:rasen - die Fußballausstellung’.<br />

In dieser interaktiven Ausstellung ist Zittern, Schwitzen und Jubeln<br />

angesagt. Auf insgesamt 2.000 m² wird das Phänomen Fußball<br />

thematisiert, im Vordergrund steht dabei der europäische Fußball<br />

der letzten 30 Jahre.<br />

Testen Sie Ihre Eignung als Fußballer und vergleichen Sie Ihre Leistungen<br />

mit anderen Spielern. Richtiges „Fallen“ will ebenfalls geübt<br />

sein - trainieren Sie „Schwalben“ wie ein Profi. Sie haben auch die<br />

Möglichkeit, mit Einsatz und Können die 0:1-Niederlage der österreichischen<br />

Nationalmannschaft beim Fußball-Länderspiel gegen<br />

Färöer im Jahr 1990 in einen fulminanten Sieg umzuwandeln.<br />

Ein wahrhaft multimediales Erlebnis für alle Fußballfans, die es wissen<br />

wollen: Einmalige Inszenierungen von Bild- und Tonmaterial<br />

bringen den Puls zum Rasen und bewegte Bilder in Lebensgröße<br />

lassen die Fußballherzen schneller schlagen.“<br />

48


Abschlussüberraschung<br />

Der Samstag Nachmittag war dem Überdenken der Wienwoche<br />

gewidmet. Als Erstes sollten die Jugendlichen das Programm der<br />

letzten Tage Revue passieren lassen und einen Programmpunkt<br />

auswählen, über den sie dann in kleinen Gruppen (mit je einer Person<br />

aus jedem Land) eine kurze Szene spielen sollten. Ganz im Sinne<br />

unseres übergeordneten Themas „<strong>Begegnungen</strong>“ war also noch<br />

einmal ein gemeinsamer (interkultureller) Dialog zu gestalten.<br />

Danach wurde die Woche in zwei Schritten evaluiert. Zuerst<br />

mussten sich die TeilnehmerInnen im Raum positionieren und<br />

durch Nähe bzw. Entfernung ihre Bewertung der verschiedenen<br />

Programmpunkte zum Ausdruck bringen. So konnte auf einfache<br />

Weise ein Überblick über die gesamte Gruppe gewonnen werden.<br />

Allerdings wollten die ProjektleiterInnen auch eine detailliertere<br />

schriftliche Rückmeldung, die auf Post-its geschrieben und auf<br />

vorbereitete Plakate geklebt wurden.<br />

Die Ergebnisse der Befragung zur Wienwoche werden später im<br />

Abschnitt „Reflexion und Evaluation“ zusammengefasst.<br />

Während sich die Lehrkräfte noch einmal zu einer eigenen Reflexionsphase<br />

zusammenfanden, kehrten die Jugendlichen wieder<br />

zu dem Thema „Musik“ zurück. Die LienzerInnen präsentierten nun<br />

eine Auswahl an typischer österreichischer Musik, die ihre Klasse<br />

vorbereitet hatte und wofür vorher keine Zeit gewesen war. Danach<br />

spielten wir einige Kinderspiele, die, wenn auch unter anderem Namen,<br />

in allen Ländern bekannt sind. Was im angelsächsischen Raum<br />

„Chinese Whispers“ heißt, ist in Österreich als „Stille Post“ bekannt,<br />

und wird in Lettland bzw. Brasilien „kaputtes“ oder „schnurloses<br />

Telefon“ genannt. So endete die zweite Workshopphase wie die erste<br />

begonnen hatte, nämlich mit der Betonung der Gemeinsamkeiten<br />

und geteilten lebensweltlichen Erfahrung.<br />

Mit der Übergabe von kleinen Präsenten (Poster und Musik-CDs)<br />

an die SchülerInnen wurde der Nachmittag beschlossen, und die<br />

SchülerInnen wurden damit auch beauftragt, nach der Heimkehr<br />

den KlassenkameradInnen ausführlich von der Projektwoche zu<br />

berichten.<br />

Auch die Lehrpersonen erhielten ein kleines Dankeschön in Form<br />

von Büchern.<br />

Für den letzten Abend vor der Abreise haben wir nach etwas<br />

Besonderem gesucht und wurden fündig: Nach einem exzellenten<br />

Abendessen im Restaurant Lindmayer an der Donau, das für seine<br />

traditionelle österreichische Küche (siehe Tafelspitz unten) bekannt<br />

ist, haben wir unsere Gäste mit dem Schiff auf eine Donaurundfahrt<br />

geschickt. Und zwar nicht mit irgendeinem Schiff, sondern mit<br />

dem ältesten, das derzeit die Donau befährt, der „Ana“, einem historischen<br />

Salonschiff aus der Zeit Kaiser Franz Josephs, auf dem er<br />

und seine Gattin Sisi persönlich auch gefahren sein sollen. Wahrlich<br />

ein „krönender“ Abschluss!<br />

Während die LienzerInnen und LettInnen am Sonntag in aller Frühe<br />

aufbrechen mussten, war für die BrasilianerInnen damit aber nicht<br />

genug, denn sie wollten an ihrem letzten Tag auch noch in das Sisi<br />

Museum in der Hofburg, wo der Sisi-Mythos, der auch in Brasilien<br />

ein Begriff ist, gleichzeitig zelebriert und dekonstruiert wird. Und<br />

danach blieb gerade noch Zeit für ein letztes Wienerschnitzel und<br />

einen allerletzten Besuch im Eissalon am Schwedenplatz, bevor<br />

auch sie die lange Heimreise antreten mussten.<br />

Eine Gruppe spielte besonders beeindruckend Szenen aus „Crianças<br />

Cariocas“ nach.<br />

Eine andere Gruppe durchlebte noch einmal die Erfahrung des<br />

„Dialoges im Dunkeln“.<br />

49


Reflexion und Evaluation des Projektes<br />

Schriftliche Rückmeldungen (Lehrerberichte und Stimmen von SchülerInnen vor dem Projekttreffen)<br />

Mechtild Senfter (Lehrerin aus Österreich): Projektbericht<br />

zu „<strong>Begegnungen</strong>“<br />

Erwartungen und Schwierigkeiten<br />

Ich glaube, meine Erwartungen waren nicht sehr hoch, da ich die<br />

Tücken der Technik (E-mail über die Grenzen Europas hinaus) befürchtete.<br />

Sie sind ja tatsächlich eingetreten: die Mail-Verbindung<br />

mit dem brasilianischen Lehrer Alexander Kruckenfellner funktionierte<br />

selten. Schließlich ging ich dazu über Herrn Hollenstein, der<br />

das Projekt begleitete, als Vermittler für mich „arbeiten“ zu lassen.<br />

Gott sei Dank waren die Text-Beiträge aus Brasilien äußerst nett und<br />

auch informativ. 2 Kurzfilme kamen bald darauf via Mail und via<br />

„youtube“. Leider konnten die Schüler, die nicht gleich reinschauten<br />

wenig später nichts mehr abrufen.<br />

Nett fand ich, als 2 Schülerinnen privat nach Brasilien zu mailen<br />

begannen. Hier hätte ich mir mehr erwartet. Es ist leider wieder<br />

eingeschlafen.<br />

Ich freute mich aber jedesmal, wenn aus Lettland oder Norwegen Texte<br />

kamen. Leider kamen keine Filmchen und das war sehr, sehr schade und<br />

ich habe mich nur gewundert, dass kein Lebenszeichen kam.<br />

Dann endlich, wenigstens Norwegen war erwacht und sandte uns<br />

– im April – 3 Filme. Warum so wenige? fragten meine Schüler und<br />

waren sehr enttäuscht, dass keine andere Nation es so ernst nahm<br />

mit den Filmchen.<br />

Aber: auch wir haben dadurch, dass wir das Projekt mit dem<br />

Informatik-Unterricht gekoppelt haben, („moodle“ war in der<br />

Jahresplanung spät an der Reihe und bei 2 Wochenstunden ging’s<br />

auch nicht so richtig weiter) viel Zeit verstreichen lassen, bis die<br />

Filme endlich von den Schülern (und mit kräftiger Unterstützung<br />

durch die Informatiklehrerin) geschnitten und zur dvd gebrannt<br />

worden waren. Nostra culpa!<br />

Leider brach der Kontakt zwischen uns Lehrern und zwischen<br />

den Schülern, nachdem Filmchen (Texte) fertig waren, total ab.<br />

Schade!!!<br />

Schwierigkeiten<br />

Computertechnisch hätte ich die Filme ohne meine Fachkollegin<br />

nicht in Angriff genommen! (Filme in moodle stellen, dvd –Daten<br />

runterrechnen und dvd brennen) Da außerdem mit unterschiedlichen<br />

Kameras gedreht wurde, verkomplizierte sich auch für die<br />

Fachfrau das „Übersetzen“ in unser Computersystem an der Schule.<br />

Unzählige Stunden gingen drauf.<br />

Missverständnisse<br />

Das „gebrochene Deutsch“ besonders der Schüler/innen in Lettland<br />

und Norwegen, führte zu Missverständnissen.<br />

Mein Fehler (wegen Zeitdruck in Schule)<br />

Viel zu spät, erst im April haben wir die Filme oder Dialoge im<br />

Plenum angesehen, besprochen, gelesen. Leider. Folge: Ich hatte<br />

null persönlichen Bezug zu den Texten und Filmen (nur die korrigierenden<br />

Schüler/innen hatten einen Einblick). Dass ich nicht<br />

die Schuld allein habe, möchte ich allerdings betonen. Ich gab den<br />

Schülern die dvds mit den Filmchen weiter, und die waren plötzlich<br />

versandet… Ebenso tat ich’s mit der youtube-Adresse. Also: da ging<br />

unter meinen Schülern nix mehr weiter!!!)<br />

Gut war auch:<br />

Infos über die einzelnen Länder in Referaten präsentieren lassen.<br />

Nutzen:<br />

Für mich und Schüler: eine für beide Seiten sehr unterhaltsame Art,<br />

von Schülern selbst geschriebene Szenen zur Aufführung zu bringen<br />

und das bei laufender Kamera und nicht wie bisher auf der Bühne<br />

vor Eltern oder Schülern.<br />

Allen Schülern hat es immensen Spaß gemacht zu spielen und<br />

Kamera zu führen. Dem Experten für das Filmeschneiden natürlich<br />

ebenso, auch wenn viel freie Zeit verwendet wurde. Auch das<br />

Korrigieren der Texte aus den anderen Ländern ging sehr gut und<br />

machte den Schülern Spaß. Was eine Schülerin bemängelte: Es wäre<br />

kein Klassenprojekt gewesen, sondern nur ein Grüppchenprojekt<br />

und am Ende fehlte die Zusammenschau. Wie wahr!<br />

Für mich neu und unerprobt: das Medium Computer, um mit<br />

Schülern zu kommunizieren. Gefiel mir!!! Ab dann: zuuuu lange<br />

Wartezeit bis Filmchen fertig waren. Duuuurrrrsssstttt-Strecke!!! Es<br />

war keine Motivation mehr da weiter zu machen.<br />

Kein Nutzen:<br />

Die Kontaktlosigkeit… Jedes Land hat hauptsächlich für sich selbst<br />

gearbeitet.<br />

Vorschlag: Schüler sollten die korrigierten Texte selber wegschicken!!!<br />

(Kontakt entsteht!!)<br />

Rückmeldungen von SchülerInnen in Lienz (eine<br />

Auswahl)<br />

1. Ich heißt Bianca Perfler und finde das Projekt war eine tolle<br />

Abwechslung zu den Schulstunden und es war auch mit Zeit und<br />

Kreativität verbunden. Es war auch sehr interessant zu sehen, wie<br />

nicht Deutsch Sprechende unsere Sprache lernen und sprechen.<br />

Die Drehs waren oft sehr lustig und amüsant und jeder war voll<br />

dabei, sowohl Schauspieler als auch Kammeramann/-frau. Doch ich<br />

hätte auch gerne mehr Material von den anderen Projektpartnern<br />

gese hen. Die Einen haben uns viele Filme und Texte geschickt,<br />

während die anderen nur ein paar Texte geschickt haben. Doch<br />

vielleicht bekommen wir noch Material zum Projekt, wenn unsere<br />

drei Vertreter der Klasse mit den Professoren nach Wien, zu dem<br />

Treff mit den Projektpartnern fahren. Ich hatte Spaß bei dem Projekt<br />

und würde mir gerne einmal die Filme von uns und den anderen<br />

Projektpartnern mit der Klasse anschauen.<br />

2. Judith Klammer: Es war natürlich sehr interessant, durch die<br />

deutsche Sprache in Kontakt mit anderen Ländern zu treten.<br />

Es machte Spaß, kleine Filme zu drehen und auch anzusehen, um<br />

Deutsch in alltäglichen Gesprächen wiederzugeben.<br />

Es war bestimmt ein sehr tolles Projekt, in dem man andere Länder<br />

und Sitten auch ein bisschen näher kennen lernte, und ich hoffe<br />

natürlich, den Deutschschülern aus den verschiedenen Ländern<br />

mit Textkorrekturen, Filmchen usw. geholfen zu haben.<br />

Das Projekt ist bestimmt sehr sinnvoll, da man mit Spaß lernt und<br />

mit Enthusiasmus dabei ist, da es eine willkommene Abwechslung<br />

im Schulalltag darstellt.<br />

Es war eine witzige Herausforderung, Dialoge zu einem bestimmten<br />

50


Thema zu erfinden und dann auch noch in Sketchen vorzuführen.<br />

Auch die Gemeinschaft in den verschiedenen Gruppen oder „Teams“,<br />

wurde dadurch zusammengeschweißt.<br />

Alles in Allem würde ich sofort wieder bei so einem Projekt mitmachen,<br />

da es nicht nur den Schülern aus den anderen Ländern<br />

hilft, Deutsch in alltäglichen Situationen zu verwenden, sondern wir<br />

österreichischen Schüler auch Spaß daran haben, ihnen dabei zu<br />

helfen, und man nebenbei auch viel über andere Umgangsformen<br />

und Sitten in den verschiedenen Ländern erfährt.<br />

3. Mein Name ist Ruth Perfler und ich habe am Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“<br />

teilgenommen. Ich bin eine Schülerin aus Österreich und hatte<br />

die Aufgabe Texte zu korrigieren bzw. selbst zu schreiben und zu<br />

filmen. Angefangen hatte dieses Projekt im Herbst 2007. Es begann<br />

schon einmal damit, dass die Termine, an denen Filme und Texte<br />

ausgetauscht werden sollten, nicht eingehalten wurden. Erst nach<br />

den Weihnachtsferien wurden unsere Filme veröffentlicht, die der<br />

anderen Länder bekam ich bis heute noch nie zu Gesicht.<br />

Allerdings war es schließlich, als uns einige Texte geschickt wurden,<br />

sehr lustig die Texte zu korrigieren und zu lesen. Lettland hat uns<br />

sogar einige Fotos geschickt, über die ich mich auch sehr gefreut<br />

habe. Ich habe zudem einen brasilianischen Text erhalten, der auch<br />

in die portugiesische Sprache übersetzt worden war.<br />

Ich glaube, dass es besonders für die Schüler der Länder, deren<br />

Muttersprache nicht Deutsch war, interessant war, jedoch denke<br />

ich, dass ich nichts daraus gelernt habe.<br />

Es war und ist – ohne Zweifel- ein sehr aufwendiges, aber interessantes<br />

Projekt, um das sich die meisten sehr bemüht haben. Trotzdem<br />

würde ich mich nicht über eine Weiterführung oder Wiederho lung<br />

des Projekts freuen. Falls doch, einige Verbesserungsvorschläge: Die<br />

Termine sollten eingehalten werden, von jeder Klasse und jedem<br />

Schüler sollte ungefähr gleich viel Arbeit geleistet werden und die<br />

Lehrer der beteiligten Länder sollten mehr Unterrichtszeit in das<br />

Projekt investieren, wenn sie sich entschließen an dem Projekt teilzunehmen,<br />

damit die Filme gemeinsam angeschaut werden können,<br />

auch wenn „wertvolle Unterrichtszeit“ dabei verloren geht.<br />

4. Lisa Gutwenger: Im Großen und Ganzen gefiel mir dieses Projekt<br />

sehr gut.<br />

Das Schreiben der Szene, sowie das Drehen des Sketches waren<br />

sehr amüsant.<br />

Das Referat über Weihnachtsbräuche in den am Projekt arbeitenden<br />

Ländern war interessant und aufschlussreich und durch das viele<br />

Korrigieren der Texte, die uns aus Brasilien, Lettland und Norwegen<br />

geschickt wurden, sah ich wieder einmal, wie schwer unsere Sprache<br />

Deutsch eigentlich ist.<br />

Solche Projekte sollten wir viel öfters veranstalten, da sie Teamwork,<br />

sowie auch Ehrgeiz verlangen.<br />

Jedoch muss ich auch ein paar Dinge bekritteln:<br />

1. Wir haben uns sehr angestrengt und viel geleistet, jedoch bekamen<br />

wir bestimmt weniger als die Hälfte von den anderen Ländern<br />

zurück, was ich sehr schade finde.<br />

2. Wenn so ein Zusammentreffen in Wien veranstaltet wird, sollte<br />

die ganze Klasse mitfahren dürfen, da wir alle viel beigesteuert<br />

haben und sehr fleißig waren.<br />

Ich würde so ein Projekt sofort wieder starten.<br />

Vielleicht mit besserer Organisation und Aufteilung.<br />

Liebe Grüße,<br />

5. Lisa Burger: Das Projekt „<strong>Begegnungen</strong>” war eine besondere<br />

Erfahrung für mich, da ich mehr über Sitten & Traditionen anderer<br />

Länder erfuhr. Das Filmemachen war etwas langweilig und nicht<br />

besonders interessant. Doch das Korrigieren der Texte war sehr<br />

lustig wegen der kleinen Fehler und Zweideutigkeiten. Doch es hat<br />

mir klar gemacht, dass Deutsch viel schwerer ist, als ich dachte. Das<br />

Resümee: „<strong>Begegnungen</strong>“ war ein tolles Projekt.<br />

6. Paul Zinell: Mir hat dieses Projekt gut gefallen. Besonders interessant<br />

für mich war zu sehen, wie in fremden Ländern an deutschen<br />

Schulen die Sprache Deutsch unterrichtet wird. Weniger gut hat<br />

mir gefallen, dass wir weder von der lettischen Schule noch von der<br />

norwegischen Schule Videos zu sehen bekamen, da wir einen sehr<br />

hohen Aufwand betrieben haben, damit unsere Videos anschauenswürdig<br />

waren ( Schneiden, Titel einfügen,...). Natürlich freue<br />

ich mich auf die Berichte von Ihnen und unseren 3 Auserwählten,<br />

die uns dann von dem Treff mit den anderen Teilnehmern erzählen<br />

werden. Mit freundlichen Grüßen<br />

Paul Zinell<br />

Rückmeldung vom Projektteam an die Klasse in<br />

Lienz<br />

Liebe 5A-Klasse!<br />

Im Namen des Projektteams möchte ich mich sehr herzlich für eure<br />

engagierte Mitwirkung am Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“ im Schuljahr<br />

2007/08 bedanken!<br />

Wir möchten euch für eure besonderen Leistungen unsere Anerkennung<br />

aussprechen. Mit der Erstellung und Inszenierung von<br />

Dialogen und deren Verfilmung, der Bearbeitung der Dialoge aus<br />

den anderen Ländern und den Informationen, die ihr den anderen<br />

Klassen geschickt habt, sowie mit der Auseinandersetzung mit den<br />

Kulturen der anderen Länder habt ihr großartige Arbeit geleistet.<br />

Während der Projektwoche in Wien wurden uns auch eure kritischen<br />

Rückmeldungen zum gesamten Projekt überbracht. Danke für die<br />

Stellungnahme! Es ist uns wichtig, wie ihr das Projekt im Rückblick<br />

betrachtet und eure Anregungen sind wertvoll für unsere/eure<br />

weitere Arbeit.<br />

Auf einige, mehrfach angeführte, Kritikpunkte möchte ich gerne<br />

eingehen:<br />

a) Termine für den Austausch von Texten und Filmen wurden nicht<br />

eingehalten. Es dauerte zu lange, bis die anderen Klassen die Arbeiten<br />

schickten. Das Projekt zog sich zu sehr in die Länge. Keine Information,<br />

wann das Projekt beendet ist. Chaotischer Projektverlauf. Schlechte<br />

Organisation. Datum zum Senden der Texte/Bilder müsste streng festgelegt<br />

werden, alle müssen sich daran halten, „sonst läuft alles drunter<br />

und drüber“.<br />

Von uns wurden im August 2007 Vorschläge zum Projektablauf<br />

gemacht, dabei wurde auch ein zeitlicher Rahmen für das gesamte<br />

Projekt festgelegt: September 2007 bis Mai 2008. Innerhalb<br />

dessen sollten sich die beteiligten Länder/Klassen abstimmen.<br />

Dass das nicht einfach ist, hat sich schnell gezeigt. Grund: unterschiedliche<br />

Ferienzeiten und unterschiedliche Lehrplanvorgaben.<br />

Informationen darüber wurden bis 17.09. ausgetauscht, danach<br />

haben alle Klassen mit der Ausarbeitung von Dialogen begonnen,<br />

jedoch keinen gemeinsamen Abgabetermin festgelegt. Wir vom<br />

Projektteam wollten den Klassen diesbezüglich keine Vorschriften<br />

machen, zu unterschiedlich waren die Voraussetzungen in den<br />

Ländern. Wir haben jedoch wiederholt um verstärkte Kommunikation<br />

zwischen den Teilnehmenden ersucht und um Informationen<br />

51


zum aktuellen Projektstand gebeten. Nach einem Rundmail von uns<br />

am 30.11. wurde dann klar: Lienz und Riga hatten bereits Dialoge<br />

verschickt, sich aber nicht vergewissert, ob diese auch angekommen<br />

sind (teilweise sind sie nicht bzw. verstümmelt angekommen).<br />

Brasilien wollte sie demnächst verschicken, Norwegen erst in den<br />

Weihnachtsferien. Die Projekt-TN hatten mit unterschiedlichen<br />

Problemen zu kämpfen: Prüfungen, Technik, mangelnde Motivation.<br />

Strenge Vorgaben wären hier wohl nicht die Lösung (alle machen<br />

freiwillig mit!), hingegen wäre mehr Kontakt mit den anderen TN<br />

wahrscheinlich hilfreich gewesen. Warum nicht einmal nachfragen,<br />

was die anderen gerade tun und warum keine Post kommt?<br />

Tatsächlich wurden die Materialien wie folgt ausgetauscht:<br />

Ende Oktober 2007: Lienz verschickt Dialoge<br />

November 2007: Riga verschickt Dialoge<br />

10. Dezember 2007: Wien verschickt Bücher<br />

12. Dezember 2007: Curitiba verschickt Dialoge und Filme via<br />

Internet<br />

15. Jänner 2008: Aremark verschickt Dialoge<br />

24. Jänner 2008: Lienz verschickt die korrigierten Dialoge der<br />

anderen<br />

12. Feber 2008: Filme aus Lienz sind nun über Moodle abrufbar<br />

25. Feber 2008: Riga hat CD mit Fotos per Post verschickt<br />

7. April 2008: Aremark hat DVD per Post verschickt<br />

b) Die anderen Klassen haben weniger Texte/Videos geschickt. Wir<br />

haben so viel getan. Es war sehr, sehr viel Arbeit mit den Videos, aber<br />

auch den Texten. Die Arbeit war unter den Ländern ungleich verteilt.<br />

Norwegen baute keinen richtigen Kontakt zu uns auf. Wir haben wenig<br />

Rückmeldung von den anderen Klassen bekommen.<br />

Ihr habt tatsächlich eine enorme Arbeit geleistet, den Partnerklassen<br />

sehr gutes Material geliefert und Ihnen sprachlich auch geholfen.<br />

Vielleicht haben nicht alle im gleichen Ausmaß produziert, doch alle<br />

haben getan, was ihnen möglich war. Keiner Klasse wurde Arbeit<br />

„zugeteilt“, es war eine Einladung zur Mitarbeit. Und alle haben euch<br />

etwas gegeben, mehr oder weniger, früher oder später. Bestimmt<br />

schätzen sie das, was sie von euch bekommen haben.<br />

c) Im Unterricht war zu wenig Zeit für das Projekt, wir mussten viel<br />

Freizeit investieren. Die Arbeit neben dem Unterricht war schwierig.<br />

Wir konnten die Filme nicht gemeinsam anschauen. Ohne die Referate<br />

hätten wir wenig über die anderen Länder erfahren. Es war kein<br />

gemeinsames Projekt, sondern Einzelarbeiten. Manche von uns haben<br />

zu wenig vom Projekt mitbekommen.<br />

Es ist sicher ein Problem, dass im Regelunterricht zu wenig Zeit für<br />

solche Projekte ist. Mit viel Einsatz in der Freizeit ist Bemerkenswertes<br />

zustande gekommen. Vielleicht könnt ihr euch in den Tagen<br />

vor den Ferien noch einmal gemeinsam im Unterricht austauschen<br />

und Fotos/Videos anschauen?<br />

d) Es dürfen nur einige aus der Klasse nach Wien fahren. Warum nicht<br />

alle?<br />

Sehr gerne hätten wir euch alle eingeladen! Dazu hat uns schlicht<br />

und einfach das Geld gefehlt. Da wir alle mitwirkenden Klassen<br />

gleich behandeln wollten, haben wir aus jeder Klasse drei Delegierte<br />

eingeladen. Wir haben lange gerechnet und geplant, bis sich<br />

das finanziell ausgegangen ist – allein die Flüge haben enorm viel<br />

gekostet. Wir hoffen, dass eure Delegierten ihre Erfahrungen mit<br />

euch teilen können.<br />

Natürlich gab es auch viele positive Rückmeldungen von euch zum<br />

Projekt. Gefallen hat v.a. der Kontakt mit Jugendlichen aus anderen<br />

Ländern, Informationen über andere Kulturen, die Abwechslung und<br />

die „andere Art“ von Deutschunterricht. Besonderen Spaß hat offensichtlich<br />

das Filmen gemacht, aber auch das Lesen und Korrigieren<br />

der fremden Texte. Fast alle haben das Projekt interessant gefunden,<br />

wenn auch da und dort verbesserungswürdig. Zitat einer Schülerin:<br />

„Trotz allem war es eine Erfahrung wert (aus Fehlern lernt man)!“<br />

Wir freuen uns besonders darüber, dass alle Klassen bis zur Projektwoche<br />

in Wien mitgewirkt haben und trotz aller Schwierigkeiten<br />

niemand die Beteiligung aufgekündigt hat. Nun arbeiten wir an<br />

einer Dokumentation über das gesamte Projekt, die wir euch zu<br />

Schulbeginn im Herbst schicken werden.<br />

Dankeschön für eure tolle Projektarbeit und schöne Ferien!<br />

Trude Höllerbauer<br />

Bernt Aaby (Lehrer aus Norwegen): Betrachtungen<br />

zum Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“<br />

Ich wurde von Steinar Nybøle (Hochschule in Halden) im Frühling<br />

gefragt, ob ich in einem Projekt in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium<br />

in Wien und dem Zentrum für Österreichstudien<br />

an der Hochschule in <strong>Skövde</strong> (Schweden) teilnehmen würde. Da die<br />

Schule klein ist und die Deutschgruppe in der zehnten Klasse nur<br />

9 Schüler hat, war ich sehr skeptisch dazu, aber sagte schließlich<br />

„jawohl“. Ich wusste nicht, dass das Thema „<strong>Begegnungen</strong>“ war. Als<br />

ich das erfuhr, dachte ich, dass wir wahrscheinlich etwas über alle<br />

möglichen Themen machen könnten. Es zeigte sich aber, dass es<br />

schwierig war, die meisten Schüler zum Einsatz zu bewegen. Viel<br />

Zeit verging, in der ich versuchte, die Schüler zu überreden, sich<br />

wenigstens für einige Themen zu entscheiden und die Dialoge zu<br />

schreiben.<br />

In unserer Schule haben wir nur zweimal 45 Minuten Deutsch jeden<br />

Mittwoch. An diesem Tag sind auch andere Wahlfächer und es ist<br />

für die Schulleitung dann üblich diesen Tag für andere Aktivitäten,<br />

beispielsweise Exkursionen, zu nutzen.<br />

Da es für mich schwierig war die Schüler zu bewegen, die Aufgabe<br />

ernst zu nehmen, stieg meine Frustration. Als es mir auch misslang,<br />

Kontakt zu der Projektleitung und den anderen Teilnehmern zu<br />

aufzunehmen - der „MailerDemon“ war ein häufiger Gast meines<br />

Computers – wusste ich, dass ich das Resultat der Projektarbeit<br />

meiner Schüler/innen den anderen Teilnehmern mit „snail-mail“<br />

schicken musste. Es kam mir lange so vor, als ob die e-Mails, die ich<br />

abzuschicken versuchte, und e-Mails, die ich bekommen haben<br />

sollte, im „Cyberspace“ verschwunden waren.<br />

Schließlich (im April 2008) erfuhr ich, dass das Anti-Spam-Program<br />

unseres Servers alle Mails, die zu mehr als drei Empfängern adressiert<br />

waren, in einer Anti-Spam-Mappe gespeichert wurden. Endlich<br />

verstand ich, warum ich meine eigenen Mails zurück kriegte und nur<br />

Mails zu mir als einzigem (oder einen von zwei) Adressat erhielt.<br />

Als die Schüler schließlich etwas zu den Themen machten, hatten<br />

sie Spaß. Was schwierig für sie war, war, dass ihnen Wörter fehlten.<br />

Aber mit gemeinsamen Anstrengungen ist es ihnen gelungen etwas<br />

auf Papier zu bringen und als Film umzusetzen. Sie haben auch<br />

erfahren - ganz deutlich! - dass in einer Gruppenarbeit einige die<br />

Menge tragen können und dass das keine angenehme Erfahrung ist.<br />

Sie haben auch etwas über Österreich gelernt, obwohl nicht soviel<br />

wie ich es gewünscht habe...<br />

Sprachlich glaube ich, dass die meisten von den Schülern Nutzen<br />

52


am dem Projekt gehabt haben, und wenigstens hoffe ich, dass sie<br />

erkannt haben, dass man ohne Vokabeln keine Sprache hat.<br />

Ich als Lehrer habe erfahren, als es mir endlich gelungen ist, etwas<br />

von dem Material der anderen Teilnehmer aus dem „Cyberspace“<br />

herunter zu laden, dass hier viel Material liegt, aus dem ich in meiner<br />

Arbeit mit anderen Schülern Nutzen ziehen kann.<br />

„<strong>Begegnungen</strong>“ sind ein wichtiges Thema mit vielen Facetten die<br />

wir in unserer Gruppe vielleicht gründlicher hätten diskutieren<br />

sollen, ehe wir mit den Dialogen anfingen. Vielleicht wäre es auch<br />

einfacher gewesen, meine Schüler zu motivieren, wenn es mir<br />

gelungen wäre, den Schülern die Videos der anderen Teilnehmer<br />

im Internet zu zeigen.<br />

Eine Möglichkeit, das Projekt besser vorzubereiten, wäre es vielleicht<br />

gewesen, wenn die Schüler einander ein Präsentationsvideo geschickt<br />

hätten. Persönliche Beziehungen in einem Projekt verpflichten<br />

mehr, als in den Projekten, wo der Empfänger unbekannt ist.<br />

Es ist auch ein „Muss“ entsprechende Computerkenntnisse zu haben,<br />

die man für so ein Projekt einfach braucht. Unsere Schule hat genug<br />

Computer, aber nur eine 40%-ige Stelle für einen Systemadministrator,<br />

der komplizierte Probleme lösen kann.<br />

Für die norwegischen DaF-Lehrer ist es auch ein Problem, dass die<br />

ganze norwegische Medienwelt völlig dem anglo-amerikanischen<br />

Kulturkreis zugewandt ist. Es gibt keine deutschsprachigen Fernsehprogramme<br />

oder Filme in den Kinos, keine deutschen Rock-/<br />

Musikgruppen die die nötige Durchschlagskraft haben. Trotzdem<br />

versucht man es den Schülern klarzumachen, dass man nicht überall<br />

in Europa oder der Welt mit Englisch durchkommt. Es ist meine Meinung,<br />

dass Projekte, die sich an die einzelnen Schüler wenden und<br />

wo sie - jeder einzelne - persönlich verantwortlich für das Resultat<br />

gemacht werden können, die größte Chance zum Erfolg haben.<br />

Wie man dorthin kommt und ob es einem gelingt, bleibt die große<br />

Frage!<br />

Lidija Bikova (Lehrerin aus Lettland): Rückmeldung<br />

In unserer Schule ist Deutsch (neben Französisch) die zweite Fremdsprache.<br />

Ab der 1. Klasse lernen alle Schüler Englisch obligatorisch<br />

und ab der 5. Klasse eine 2. Fremdsprache nach Wahl. In meiner<br />

Gruppe sind 14 Schüler, 12 davon nahmen an dem Projekt teil.<br />

Ob wir Schwierigkeiten hatten? JA. Zuerst wussten wir nicht „was“<br />

und „wie“… Aber wir begannen zu arbeiten und dann wurde alles<br />

allmählich klar. Wir stellten Dialoge zusammen, machten Fotos.<br />

Die Aufnahme von Szenen machte den Schülern besonders Spaß.<br />

Im Februar verteidigten wir unsere Projektarbeit in der Schule und<br />

bekamen die beste Note. Besonders wertvoll war für uns, dass die<br />

österreichische Partnerklasse unsere Dialoge korrigierte. Die Filme<br />

aus Brasilien und Norwegen gefielen unseren Schülern sehr. Leider<br />

sind wir selbst nicht zum Filmen gekommen. Dafür gibt es zwei<br />

Gründe: erstens gewisse technische Schwierigkeiten, zweitens der<br />

Mangel an Zeit. Bei uns machen die Schüler in der 9. Klasse das so<br />

genannte mittlere Abitur, und müssen sich also schon während des<br />

ganzen Schuljahres auf diese Abschlussprüfungen vorbereiten.<br />

Was erwarten wir vom Abschlusstreffen in Wien? Wir erwarten, dass<br />

wir hier nicht nur Partner für Projektarbeiten finden, sondern echte<br />

Freunde näher kennen lernen und feste Beziehungen zwischen<br />

unseren Schulen knüpfen können: Briefwechsel, Mailwechsel, vielleicht<br />

auch ein Schüleraustausch!<br />

Herzlich Willkommen in Riga!<br />

Stimmen von SchülerInnen in Riga<br />

Aleksejeva, Marina: „Das Thema der Projektarbeit war sehr interessant.<br />

Das machte wirklich Spaß, Dialoge zusammenzustellen.“<br />

Silvonika, Olga: „Meiner Meinung nach war die Arbeit der Schüler aus<br />

Österreich sehr nützlich. Wir bekamen ´echte` deutsche Dialoge.“<br />

Akopjan, Marina: „Ich finde die Dialoge aus Brasilien super toll! Wir<br />

benutzten die portugiesischen Dialoge sogar während der Verteidigung<br />

der Projektarbeit unserer Klasse.“<br />

Isata, Sandra: „Ich habe während des Projekts einen Film auf Deutsch<br />

und auch auf Französisch gedreht. Das machte ich zum ersten Mal.<br />

Deshalb ist er nicht gut genug.“<br />

Loptevs, Aleksandrs: „Das Projekt war super! Wir haben Jugendliche<br />

aus verschiedenen Ländern kennen gelernt. Das ist toll!“<br />

Rückblick von Alexander Kruckenfellner (Lehrer aus<br />

Brasilien) nach dem Wiener Treffen<br />

Mit 15 Schülern im Alter von 15 bis 16 Jahren hat die DaM-Gruppe<br />

in Brasilien die Projektarbeit kurz nach den Winterferien im August<br />

2007 mit großem Eifer und Elan begonnen. In der ersten Phase<br />

wurden 5 Kleingruppen zu je 3 Schülern gebildet, die zunächst mit<br />

dem Schreiben der Dialoge beauftragt wurden. Nach 3 Wochen des<br />

eifrigen Schreibens und Übersetzens ging es an das Verfassen der<br />

Drehbücher. Obwohl man auch auf andere (einfachere) Formate<br />

hätte zurückgreifen können, war es für die Schüler ganz klar, dass<br />

Filme gedreht werden. Fragen, wie z.B. wie lange der Film dauern<br />

soll, wo gefilmt wird, wer die Schauspieler sind, wer die Kamera<br />

führt usw., wurden in sehr langen Diskussionen geklärt und erst<br />

nach vielen Stunden zu Papier gebracht.<br />

In der 2. Phase filmten die Schülerinnen und Schüler teilweise in der<br />

Schule oder auch außerhalb. Auch diese Filmphase wurde während<br />

der Unterrichtszeit durchgeführt, da ich als Lehrer sonst keine<br />

Übersicht über die einzelnen Vorgänge gehabt hätte. Die 2. Phase<br />

hat insgesamt 4 Wochen gedauert, da sich das Herunterladen und<br />

Formatieren als sehr langwierig und schwierig herausstellte.<br />

Die 3. Phase beschäftigte sich mit der Korrektur der Dialoge sowie<br />

mit der Zusammenstellung der Filme. Leider wurde es verabsäumt,<br />

mit den anderen Ländergruppen zusammenzuarbeiten. Ein Austausch<br />

hätte sinnvollerweise stattfinden sollen, um Kommentare<br />

bzw. interkulturelle Aspekte berücksichtigen zu können. Diese Phase<br />

wurde Ende Oktober / Anfang November von den meisten Gruppen<br />

abgeschlossen. Leider führten technische Probleme immer wieder<br />

zu Verzögerungen und brachten das Projekt nur sehr schleppend<br />

zu einem Ende.<br />

Eine richtige „Begegnung“ fand leider nicht statt, da unsere Gruppe<br />

die Arbeiten Anfang Dezember aufgrund der bevorstehenden Sommerferien<br />

abschließen musste. Jede Gruppe verschickte noch ihre<br />

Dialoge (Portugiesisch und Deutsch) und den passenden Kurzfilm an<br />

alle Länder. Auch hier kamen viele Filme wieder zurück bzw. manche<br />

Filme konnten aufgrund der Formate von den Partnerschulen nicht<br />

geöffnet werden.<br />

Im Mai 2008 flogen 3 Schülerinnen (nach einem kurzen Auswahlverfahren)<br />

und ich zu einem Projektreffen nach Wien. Wir waren<br />

alle sehr aufgeregt, da wir ja die Gruppen aufgrund des nicht<br />

vorhandenen Kontaktes eigentlich nicht kannten. Das Treffen in<br />

Wien gab uns Lehrern die Möglichkeit, Probleme und Missverständnisse,<br />

die während des Projektes auftraten, zu diskutieren<br />

bzw. zu erklären, warum das eine oder andere nicht funktionierte.<br />

53


In einer Sitzung wurde mir klar, dass wir eigentlich eine einfachere<br />

Variante hätten wählen können, wie z.B. Fotos. Warum wir unbedingt<br />

Filme machen wollten, kann ich jetzt nach Projektende nicht<br />

mehr ganz nachvollziehen. Vielleicht war es der Anreiz, einmal ein<br />

Drehbuch zu schreiben und zu filmen. Wir waren uns alle einig, dass<br />

ein solches Zusammenkommen eigentlich hätte früher stattfinden<br />

sollen (ev. am Projektanfang), um technische und organisatorische<br />

Bestandteile besser planen zu können.<br />

Mündliche Reflexion der Lehrkräfte während der<br />

Projektwoche in Wien<br />

Es wurde gemeinsam erörtert, welche Vorerfahrungen mit Projekten<br />

die einzelnen Lehrkräfte bereits mitbrachten.<br />

Bernt/Norwegen: Mitwirkung an einem Comenius-Projekt und Austausch<br />

per Email zwischen Slowenien und Norwegen.<br />

Lidija/Lettland: Gemeinsames Schulprojekt mit Magdeburg.<br />

Schüleraustausch, wobei der Kontakt mit der Schule immer noch<br />

aufrecht ist.<br />

Alexander/Brasilien: Erfahrung mit Theaterprojekten, jedoch nicht<br />

interaktiv.<br />

Mechtild/Österreich: Europäisches Projekt mit italienischer Schule.<br />

Kinder- und Jugendspiele.<br />

Wie ist der Einstieg in das Projekt „<strong>Begegnungen</strong>“ jeweils erfolgt bzw.<br />

was waren die Beweggründe für eine Mitwirkung?<br />

Bernt: Anfrage von der Hochschule Halden, Steinar Nybole. Zuerst<br />

Einstieg mit Skepsis. Es war schwierig, die SchülerInnen für die<br />

Mitwirkung zu gewinnen.<br />

Lydia: Im Rahmen einer LehrerInnen-Fortbildungsveranstaltung in<br />

Lettland wurde Lidija seitens des lettischen Bildungsministeriums<br />

direkt angesprochen und zur Mitwirkung eingeladen. Zusage, da<br />

bereits Tradition im Schüleraustausch vorhanden war.<br />

Alexander: Es bestand ein loser Kontakt zu „Kultur und Sprache“.<br />

Alexander wurde seitens des BMUKK direkt angeschrieben und<br />

sagte spontan zu, wobei er sofort eine bestimmte Klasse seiner<br />

Schule im Auge hatte.<br />

Mechtild: Der Kontakt wurde über das Zentrum für Österreichstudien<br />

hergestellt. Das Interesse am Projekt war sofort vorhanden und<br />

die Zusage kam umgehend.<br />

Bei der Umsetzung des Projektes hatten die KollegInnen mit unterschiedlichen<br />

Problemen zu kämpfen.<br />

Die norwegische Klasse hatte Deutsch nur als Wahlfach, zwei Wochenstunden<br />

am Mittwoch. Leider wurde diese für das Wahlfach<br />

vorgesehene Zeit oft für andere schulische Zwecke verwendet.<br />

Es war sehr mühsam und bedurfte langwieriger Diskussionen, die<br />

Motivation bei den SchülerInnen zu wecken. Dazu kam, dass Bernt<br />

oft von den anderen Ländern „abgeschnitten“ war, da das Anti-<br />

Spam-Programm der Schule Mails mit mehr als drei Adressaten nicht<br />

durchgelassen hat. Der Grund für dieses Kommunikationsproblem<br />

wurde aber erst spät entdeckt.<br />

In Lettland musste das Projekt an der Schule öffentlich „verteidigt“<br />

werden, was aber glänzend gelungen ist. Die technische Produktion<br />

der Bildfolgen und v.a. der Versand via Internet brachte Schwierigkeiten<br />

mit sich, schließlich wurde eine CD per Post verschickt.<br />

Für die österreichische Schule war die Dauer des Projekts zu lang.<br />

Der „normale Unterrichtsstoff“ durfte nicht vernachlässigt werden,<br />

dadurch musste viel Freizeit in das Projekt investiert werden. Die<br />

schriftlichen Dialoge waren schnell fertig, dann setzten die Probleme<br />

mit der Technik ein. Eine Kollegin hat schließlich mit Moodle<br />

assistiert. Die Filme konnten auf diese Weise perfekt übermittelt<br />

werden, doch erst relativ spät.<br />

In Brasilien herrschte in der ersten Projektphase Euphorie, Ende November<br />

ging dort jedoch das Schuljahr zu Ende und die Prüfungen<br />

bedeuteten einen Einschnitt für das Projekt. Die Kommunikation riss<br />

nach dem Austausch der Dialoge und Filme ab. Außerdem wechselte<br />

Alexander 2008 von Brasilien nach Uruguay, er betreute das Projekt<br />

dann aus der Ferne. Auch die brasilianische Klasse hatte Probleme<br />

mit der Technik. Die anderen Länder hatten teilweise Schwierigkeiten<br />

beim Zugang zu den brasilianischen Filmen.<br />

In der Diskussion stellte sich heraus, dass praktisch alle mit technischen<br />

Problemen zu kämpfen hatten und sehr viel Zeit für die<br />

Produktion und die Übermittlung des Filmmaterials aufgewendet<br />

werden musste. „Stress mit der Filmerei.“ Rückblickend hätte man<br />

sich vielleicht auf den Austausch von Fotos beschränken sollen und<br />

dafür mehr Zeit für interkulturelle Aktivitäten verwenden können.<br />

Dem steht entgegen, dass die SchülerInnen sich ganz besonders für<br />

die Verfilmung der Dialoge begeistert hatten und die Szenen mit<br />

viel Mühe und Kreativität umgesetzt haben, auch in ihrer Freizeit.<br />

Fotos wurden weniger attraktiv gefunden.<br />

Wie wurde im Zusammenhang mit den Dialogen auf die anderen<br />

Länder Bezug genommen?<br />

Die Klasse in Österreich hat das Material aus Wien dazu verwendet,<br />

um Referate zu erarbeiten. Jeweils drei SchülerInnen haben<br />

gemeinsam ein Referat vorbereitet und der ganzen Klasse dann<br />

ein Land präsentiert.<br />

Die brasilianische Klasse hat sich zum Einstieg mit den anderen<br />

Ländern beschäftigt, später war nur noch wenig Zeit dazu.<br />

In Lettland wurde das gesamte Projekt der Schule präsentiert, dabei<br />

wurden sogar portugiesische Dialoge verwendet.<br />

Teilweise wurden auch Kommentare zu den Dialogen der Partner<br />

verfasst und verschickt, mit Hinweisen, was im eigenen Land anders<br />

sei. Ein Austausch über Weihnachtsbräuche und Fußball ist<br />

ebenfalls erfolgt.<br />

Am nachhaltigsten ins Blickfeld gerückt wurden die Länder dann<br />

während der Wien-Woche. Dort wurde auch ein intensiver individueller<br />

Austausch möglich.<br />

Nutzen für die SchülerInnen<br />

Horizonterweiterung durch das Kennlernen anderer Länder und<br />

den Kontakt mit Jugendlichen aus diesen Ländern.<br />

Sprachaufmerksamkeit und die Möglichkeit, andere Sprachen zu<br />

„beschnuppern“.<br />

Praktische Erfahrung, dass man einen gewissen Wortschatz braucht,<br />

um sich in einer anderen Sprache verständigen zu können – dass<br />

es also sinnvoll ist, Vokabeln zu lernen.<br />

Den österreichischen SchülerInnen hat es Spaß gemacht, die Dialoge<br />

der anderen zu korrigieren, also die eigene Sprachkompetenz<br />

einsetzen zu können.<br />

Neue Erfahrungen mit Teamarbeit und internationaler Projektarbeit.<br />

Alle hatten Freude daran, Szenen zu spielen, teilweise auch Kamera<br />

zu führen und Filme zu schneiden. In diesen Bereichen wurden neue<br />

Fähigkeiten erworben.<br />

54


Die Klassendelegierten, die sich in Wien getroffen haben, konnten<br />

durch das eigene Erleben und die persönliche Begegnung eine<br />

besonders nachhaltige interkulturelle Erfahrung machen, die teilweise<br />

auch wieder in die Klassen zurückfließen wird.<br />

Wien ist nun kein abstraktes Bild im Kopf mehr, sondern mit vielen<br />

persönlichen Beobachtungen und Erlebnissen verbunden.<br />

Schriftliche Evaluation des Projekttreffens am letzten<br />

gemeinsamen Tag<br />

Die Aspekte, die uns dabei besonders interessierten, waren folgende:<br />

… war super! <br />

… war interessant <br />

… war okay <br />

… hat mir am wenigsten gefallen <br />

… hat mich überrascht ???!!!<br />

Am meisten gelernt habe ich über…<br />

Ich möchte gern mehr wissen über …<br />

Besonders positiv bewertet wurden das gemeinsame Kochen und<br />

Essen am Mittwochabend, der „Dialog im Dunkeln“ sowie der Besuch<br />

im „Haus der Musik“ und im Tiergarten. Gefallen hat auch das zweite<br />

Theaterstück unter dem Motto „Crianças Cariocas“ im Rahmen der<br />

Wiener Festwochen.<br />

Die Fußball-Ausstellung „herz:rasen“, die Stadterkundung und „Die<br />

unbewusste Verführung“ sind für okay befunden worden, nur das<br />

Theaterstück „Virga“ und der erste Teil des „Crianças Cariocas“-<br />

Programms haben wirklich schlechte Noten bekommen, wobei in<br />

letzterem Fall die Meinungen weit auseinandergingen.<br />

Überrascht hat am meisten der „Dialog im Dunkeln“ sowie die<br />

Theaterstücke.<br />

Insgesamt kann gesagt werden, dass das Feedback der SchülerInnen<br />

zum Seminar in Wien sehr positiv ausgefallen ist. Einzelne hätten<br />

allerdings noch gerne mehr erfahren über Kaiserin Sisi, das Parlament<br />

bzw. die Nationalbibliothek sowie über die Geschichte von Wien bzw.<br />

der anderen Länder, wie Lettland, Norwegen und Brasilien.<br />

In der Kategorie „am meisten gelernt habe ich über…“ wurden die<br />

Themen „Wien“, „die anderen Länder“ und „blind sein“ mehrfach<br />

genannt.<br />

Nach der Rückkehr der TeilnehmerInnen in die Heimat(bundes)<br />

länder erreichten uns noch einmal Emails, in denen beispielsweise<br />

betont wurde, dass die SchülerInnen „außer„mye gåing“ (= viel Spazieren)<br />

ein sehr gutes Erlebnis gehabt haben und dass sie gern Wien<br />

wieder besuchen möchten!“ (Norwegen), dass der Wienaufenthalt<br />

„ein großer Erfolg bei den Brasilianerinnen“ war, dass „nur Highlights<br />

im Programm“ waren und es besonders schön war, die Menschen<br />

persönlich zu treffen, mit denen man bis dahin nur im virtuellen<br />

Raum in Verbindung gestanden hatte (Österreich).<br />

Den Lehrkräften wurde für ihre engagierte Mitwirkung am Projekt<br />

von Frau Bundesministerin Dr. Schmied in schriftlicher Form<br />

gedankt. Den Klassendelegierten, die nach Wien gereist sind,<br />

wurde vom Projektteam die Teilnahme am Europäischen Jahr des<br />

Interkulturellen Dialoges bescheinigt und ihnen zugleich auch<br />

Anerkennung für ihr Engagement ausgesprochen.<br />

Der gegenseitiges Austausch ging auch nach der Wienwoche weiter,<br />

Bilder von der Wienwoche und weitere Materialien wurden an alle<br />

PartnerInnen verschickt, und es bleibt zu hoffen, dass einige der<br />

Kontakte, die hier geknüpft wurden, weiter bestehen werden.<br />

55


Zusammenfassung<br />

Eine Zusammenarbeit von vier Schulen in weit voneinander entfernten<br />

Ländern stellt besondere Anforderungen. Ohne verantwortliche<br />

KoordinatorInnen ist eine funktionierende Kooperation schwer<br />

vorstellbar.<br />

Zu beachten: andere zeitliche Organisation des Schuljahres, andere<br />

Curricula, andere Prüfungstermine.<br />

Wir hatten das Glück, Partner in unseren Wunschländern zu finden.<br />

Ohne bereits vorher bestehende Kontaktnetze wäre uns das kaum<br />

gelungen. Konzepterstellung und Partnersuche haben genau so viel<br />

Zeit in Anspruch genommen wie die tatsächliche Durchführung des<br />

Projekts (Arbeitsphase in den Klassen).<br />

Wir haben gesucht: je eine Schule aus Österreich, einem EU-<br />

Mitgliedsland der Beitrittsrunde 2004, einem europäischen Land<br />

außerhalb der EU, einem außereuropäischen Land.<br />

Wir haben gefunden: je eine Schule in Österreich, Lettland, Norwegen,<br />

Brasilien.<br />

Ein Projekt kann man auch (fast) ohne Geld auf die Beine stellen<br />

– falls die Beteiligten bereit sind, enorm viel Arbeit, Kreativität<br />

und Freizeit zu investieren. Besser funktioniert es in jedem Fall mit<br />

finanzieller Unterstützung. Kein Medium kann ein persönliches<br />

Treffen der Projektpartner am Beginn eines Projekts ersetzen. Wenn<br />

die Partner aber tausende Kilometer voneinander entfernt sind,<br />

lässt sich ein solches Treffen nur mit den entsprechenden Mitteln<br />

organisieren.<br />

Was sich in jeder Phase des Projekts gezeigt hat (und was wir auch<br />

schon bei früheren Projekten erfahren haben): Gute und permanente<br />

Kommunikation via Internet/Telefon/Post während eines<br />

länger dauernden Projekts ist die wahre Herausforderung. Es gibt<br />

dutzende guter Gründe, weshalb eine/r den Kontakt nicht gleich<br />

aufnimmt oder abreißen lässt. Die Bemühungen der anderen um<br />

Einbindung bzw. Wiederaufnahme des Kontakts sind enden wollend.<br />

Da alle vielfach gefordert sind, stellt sich leicht Ungeduld ein.<br />

Man konzentriert sich auf die „eigene“ Aufgabe und kommuniziert<br />

mit jenen, die schnell reagieren. Das gilt für Erwachsene wie für<br />

Kinder und Jugendliche.<br />

Die beiden ProjektbegleiterInnen haben sich als koordinierende<br />

Stelle verstanden, die immer wieder Informationen und Ergebnisse<br />

sammelt und an alle Beteiligten weitergibt. Über den Projektablauf<br />

und die ausgewählten Sujets sowie die Arbeitsmittel (Film,<br />

Foto) sollten sich die Klassen untereinander verständigen. Von<br />

den KoordinatorInnen wurden zwar Vorschläge unterbreitet und<br />

Impulse zur Weiterarbeit gegeben, doch strikte Vorgaben wurden<br />

bewusst vermieden. Der Prozess der Entscheidungsfindung unter<br />

den TeilnehmerInnen hat manchmal mehr Zeit als erwartet in Anspruch<br />

genommen, es wurde mit verschiedenen Geschwindigkeiten<br />

gearbeitet. Einige Entscheidungen wurden auch ganz einfach nicht<br />

getroffen. Rückblickend lässt sich jedoch sagen, dass beispielsweise<br />

strenge zeitliche Vorgaben seitens der KoordinatorInnen weder die<br />

technischen Probleme rascher gelöst, noch die Kommunikation der<br />

TeilnehmerInnen untereinander verbessert hätten.<br />

Moderne technische Hilfsmittel sind verlockend, doch ihre Tücken<br />

werden immer wieder unterschätzt. Sie kosten viel Zeit, die man<br />

gerne dem inhaltlichen Austausch widmen würde. In unserem<br />

Projekt wurde mit diversen Störungen bei der Internetübertragung,<br />

technischen Problemen bei der Verfilmung und bei der Übermittlung<br />

der Filme gekämpft. Ohne Internet hätten wir das Projekt<br />

niemals durchführen können, dennoch empfehlen wir: So viel Technik<br />

wie erforderlich, so wenig wie möglich. Einfachere technische<br />

Lösungen zugunsten von mehr Kommunikation wählen.<br />

WAS WIR ALS RIESENERFOLG BETRACHTEN: Trotz aller Mühen und<br />

Schwierigkeiten, die zu bewältigen waren, ist niemand vorzeitig aus<br />

dem Projekt ausgestiegen. Das Projekt war arbeitsintensiv und hatte<br />

eine lange Dauer, von September 2007 bis Mai 2008. Alle haben bis<br />

zum Schluss Beiträge geleistet, obwohl das Projekt im Regelunterricht<br />

durchgeführt wurde.<br />

Die LehrerInnen haben überwältigendes Engagement gezeigt, mit<br />

ihrer Kompetenz und vielen Stunden unbezahlter Mehrarbeit das<br />

Gelingen gewährleistet. Die SchülerInnen haben mit Neugier und<br />

großer Begeisterung an den Dialogen und Szenen gearbeitet und<br />

dabei neue Fähigkeiten entwickelt. Die Resultate sind lehrreich,<br />

lustig und überaus beeindruckend.<br />

Ein absoluter Höhepunkt war das Projekttreffen in Wien im Mai 2008.<br />

Ermöglicht wurde es durch Sondermittel des BMUKK im Rahmen<br />

des Europäischen Jahrs des interkulturellen Dialogs 2008. Die Klassendelegierten<br />

haben Fotos, Filme, Broschüren, Musik und diverse<br />

Gegenstände aus ihren Ländern mitgebracht, auch Botschaften<br />

der Klassen. Es wurde gemeinsam gekocht und gegessen, gespielt<br />

und ernsthaft diskutiert, zusammen wurde die Stadt entdeckt.<br />

Für die Daheimgebliebenen wurden viele Fotos gemacht. Ganz<br />

nebenbei wurde auch die Sprachkompetenz gefördert, in erster<br />

Linie für Deutsch, aber auch für Englisch. Dazu wurde immer wieder<br />

nachgefragt: Wie sagt man dazu in Brasilien oder Norwegen? Wie<br />

heißt das auf Lettisch, Russisch? Das Sprachniveau der SchülerInnen<br />

war sehr unterschiedlich, doch wo die Sprachkenntnisse nicht<br />

ausreichten, haben andere übersetzt oder man hat sich mit Gestik<br />

und Mimik verständigt.<br />

Wir haben selten so eine wissbegierige, freundliche und liebenswürdige<br />

Gruppe von jungen Menschen zu Gast gehabt.<br />

Am gesamten Projekt haben die Jugendlichen geschätzt, dass man<br />

andere Länder kennen lernen konnte, in Kontakt mit Jugendlichen<br />

aus diesen Ländern gekommen ist, dass man „eine andere Art von<br />

Deutschunterricht“ erleben konnte. Das Schreiben der Dialoge und<br />

die Film- bzw. Fotoproduktion war nicht nur mit Arbeit, sondern<br />

auch mit viel Spaß verbunden.<br />

Selbstverständlich gab es mitunter auch Schwierigkeiten, „tote<br />

Punkte“, das Warten auf die Ergebnisse und die Antworten der<br />

anderen machte ungeduldig, einige fühlten sich unzureichend<br />

eingebunden. Was uns in diesem Zusammenhang freut: Von den<br />

SchülerInnen kamen in Verbindung mit Kritik auch Vorschläge zur<br />

Verbesserung. Die meisten möchten wieder an einem ähnlichen<br />

Projekt mitwirken.<br />

Wir alle haben voneinander gelernt und gehen mit dieser Bereicherung<br />

in neue <strong>Begegnungen</strong>.<br />

WIR BEDANKEN UNS BEI ALLEN FÜR DIE TOLLE ZUSAMMENAR-<br />

BEIT!!!<br />

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Literatur und Links<br />

Empfehlenswerte Literatur zum Thema „Szenisches Spiel“<br />

Scheller, Inge 1998: Szenisches Spiel. Handbuch für die pädagogische<br />

Praxis. Berlin: Cornelsen.<br />

Schlemminger, Gerald; Brysch, Thomas und Schewe, Manfred Lukas<br />

(Hg.) 2000: Pädagogische Konzepte für einen ganzheitlichen DaF-<br />

Unterricht. Berlin: Cornelsen.<br />

Beiträge von Angelika Mairose-Parovsky (60-71) und Manfred Lukas<br />

Schewe (72-105).<br />

Links zu Mailprojekten<br />

http://www.daf-netzwerk.org/projekte/schulpartnerschaften/<br />

comenius-1.php<br />

Comenius 1 – Projekte im Rahmen von Schulpartnerschaften<br />

Links zu allen möglichen Partnerschaftsprojekten (Konzept und<br />

Homepage)<br />

http://www.goethe.de/ins/pl/lp/prj/bld/dnl/deindex.htm<br />

Mailprojekte zu 10 Alltagsthemen, vor allem für Deutsch-Anfänger/<br />

innen: Lehrerhandbuch, Arbeitsblätter, Schülerarbeiten<br />

http://www.goethe.de/lhr/pro/odyssee/intro.htm<br />

Odyssee ist ein interkulturelles E-Mail-Spiel.<br />

Die Regeln: 3-4 Klassen schicken sich einmal pro Woche Post. Man<br />

weiß aber in den ersten drei Wochen nicht, wo auf der Welt die<br />

Anderen sind. Jede Klasse erhält einen Codenamen (z.B. Schneewittchen,<br />

Goethe). Zu den Codenamen wird später gegenseitig<br />

informiert.<br />

Die Themen sind in den ersten 3 Wochen vorgegeben (z.B. „Aus<br />

unserer Stadt kommt eine berühmte Persönlichkeit“). Aufgabe ist<br />

es, anhand der Informationen in den erhaltenen E-Mails herauszufinden,<br />

woher sie kommen. Man selbst muss seine Texte natürlich<br />

ebenfalls verschlüsseln. In der vierten Woche werden die nicht<br />

entdeckten Orte bekanntgegeben und abschließend das Spiel<br />

bewertet. Lehrerhandbuch, Arbeitsblätter u.a.<br />

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