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Die schwere Kindheit, ein Hormonschub, schlechte Einflüsse oder ein auf den
Kopf gefallener Blumentopf – ein Grund für den Freispruch aus Mangel an Freiem
Willen findet sich immer. Nur geht dieses (humane) Verständnis für das Individuum
auf Kosten der Allgemeinheit und oft auch der Opfer. Ein Einzelfall mag da
nicht ins Gewicht fallen, aber die Summe aller Einzelfälle schafft ein umfassendes,
sich selbst verstärkendes gesellschaftliches Problem. Fahrlässigkeit entgegenzuwirken,
Verantwortung zu übernehmen, Verfehlungen auszugleichen und zu verhindern,
all das muss ein Automatismus in jedem willensunfreien Teilhaber einer
freien Gesellschaft sein. Mit der Abschaffung der Illusion vom Freien Willen wird
jeder für das verantwortlich, was er Menschen antut. Und dies sowohl dem Individuum
als auch der Gemeinschaft. Die Schuld hat ihre Schuldigkeit getan.
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