04.11.2013 Aufrufe

Unsigned Sounds - Underground Music Magazine, Ausgabe 06

https://www.facebook.com/unsignedsoundsmagazine

https://www.facebook.com/unsignedsoundsmagazine

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

04 INGO UND DIE DONOTS<br />

INTER-<br />

VIEW<br />

MIT<br />

INGO<br />

DO-<br />

NOT<br />

Obwohl die Donots mit<br />

fast 20 Jahren wohl eine<br />

der dienstältesten Alternativ/Punk-Bands<br />

in<br />

Deutschland darstellen,<br />

sind die Westfalen fresher<br />

denn je. Wir machen eine<br />

kleine Zeitreise und sprechen<br />

mit Sänger Ingo<br />

Donot über Label-Deals,<br />

gute Freunde, Bierautomaten<br />

und das Nicht-<br />

Aufgeben.<br />

Ihr habt euer erstes Konzert im<br />

April 1994 im JKZ „Scheune“ in<br />

Ibbenbüren gespielt. Wie organisierte<br />

man denn in Zeiten<br />

ohne Internet und Handy Konzerte<br />

oder gar eine ganze Tour<br />

mit anderen Bands? Das war<br />

Mitte der 90er schon noch sehr<br />

anders als heute. In der Tat<br />

hatten wir erst so um 1998 unsere<br />

erste Website, die noch<br />

unfassbar basic war. Bis dahin<br />

lief eigentlich alles über Briefe,<br />

Faxe und Telefonate. Ich habe<br />

mir seinerzeit immer diverse<br />

Fanzines und Musikmagazine<br />

gekauft (OX!, PLASTIC<br />

BOMB, BLURR, VISIONS,<br />

WARSCHAUER, METAL<br />

HAMMER, ROCK HARD<br />

und so) und die Veranstaltungshinweise<br />

nach geeigneten<br />

Bands durchsucht, die man<br />

möglicherweise supporten könnte.<br />

Dann hab ich den kleinsten<br />

Laden der jeweiligen Tour ausfindig<br />

gemacht (meistens eher<br />

die AZ und JUZes dieser Welt)<br />

und versucht, über die Auskunft<br />

eine Telefonnummer oder einen<br />

Fax-Kontakt zu bekommen.<br />

Nettes Anschreiben an den<br />

Veranstalter rausgehauen per<br />

Fax, und oftmals hat das echt<br />

super funktioniert. Da sind<br />

damals schon Supportshows für<br />

u. a. BLINK182,<br />

LAGWAGON,<br />

PROPAGHANDI, DOWN<br />

BY LAW, NO USE FOR A<br />

NAME, DWARVES oder<br />

DOWNSET bei rausgekommen.<br />

Ansonsten hab ich hier<br />

und da versucht, Showtrade zu<br />

betreiben und Bands nach Ibbenbüren<br />

einzuladen, wenn wir<br />

im Gegenzug mal in deren Stadt<br />

spielen konnten. Alles viel aufwändiger<br />

als heute, aber gleichzeitig<br />

sehr effektiv. Da sind zum<br />

Teil auch echt gute Freundschaften<br />

bei rumgekommen.<br />

Nur Kohle halt nicht. Wir haben<br />

echt oft einfach draufgezahlt<br />

und sind Hunderte von<br />

Kilometern für 25 Minuten<br />

Show gefahren. Aber genau so<br />

läuft das halt, und wenn man<br />

das nicht in Kauf nehmen mag,<br />

dann bleibt man besser ganz<br />

daheim.<br />

Wie und wann wurde denn<br />

dann Studium oder Job hingeschmissen<br />

und der Schritt zum<br />

Berufsmusiker vollzogen? Stand<br />

die Entscheidung dazu sehr<br />

schnell fest oder gab es jemanden<br />

in der Band, der erst überzeugt<br />

werden musste? Das war<br />

Ende der 90er, als wir unseren<br />

ersten Deal bei „GUN Records“<br />

bekommen haben. Damals hat<br />

der Großteil von uns gerade<br />

angefangen, zu studieren. Dann<br />

haben wir gemeinsam überlegt,<br />

ob wir nicht mal probieren sollten,<br />

wie lange wir das mit der<br />

Band so machen können, quasi<br />

als 24-Stunden-Hobby. Wir<br />

hatten gedacht, dass wir vielleicht<br />

1 oder 2 Jahre Spaß haben

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!