Ein Leitfaden für Ärzte und betroffene Eltern - CDG-Syndrom
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Neurologische Symptome stehen im Vordergr<strong>und</strong>: Muskelschwäche in den Beinen, unsicheres Greifen,<br />
wackeliges Sitzen <strong>und</strong> Stehen (Ataxie). Viele Kinder erlernen nicht das freie Laufen. Die geistige <strong>und</strong><br />
motorische Behinderung wird deutlicher. Bei einigen Patienten kann es zu einer schlaganfallähnlichen<br />
Symptomatik (stroke-like-episodes) kommen, mit vorübergehender Bewusstlosigkeit, Blindheit oder<br />
Lähmung. Diese Episoden ereignen sich vermehrt in Zusammenhang mit Fieber <strong>und</strong> Infekten. Bei einigen<br />
Patienten treten Krampfanfälle (Epilepsie) auf. Obwohl die Kinder überwiegend eine ausgeprägte Sprachentwicklungsverzögerung<br />
zeigen, weisen sie ein gutes Sprachverständnis <strong>und</strong> Erinnerungsvermögen auf.<br />
Sie haben ein fröhliches Temperament, eine ausgeprägte Willensstärke <strong>und</strong> eine gute Sozialkompetenz.<br />
STADIUM 3 (ca. 10 bis ca. 15 Jahre)<br />
Die Erkrankung stabilisiert sich. Es werden nur noch selten krisenhafte Verschlechterungen beobachtet.<br />
Krampfanfälle nehmen an Häufigkeit <strong>und</strong> Schwere ab. Die Polyneuropathie <strong>und</strong> Schwäche in den Beinen<br />
schreitet weiter fort. Die Bewegungsunsicherheit der Arme <strong>und</strong> Beine stabilisiert sich. Bereits in diesem<br />
Alter kann die Netzhaut des Auges krankhaft verändert sein (Retinitis pigmentosa) <strong>und</strong> zu Nachtblindheit<br />
oder einem eingeschränkten Gesichtsfeld führen. Häufig verbessert sich der Strabismus. Die meisten<br />
Patienten benötigen einen Rollstuhl, einige lernen jedoch mit Hilfe oder alleine zu laufen. Auch das<br />
Knochengewebe ist bei <strong>CDG</strong>-Ia betroffen (u.a. Osteoporose). Dies kann je nach Schwere der Ausprägung<br />
zur Verformung der Wirbelsäule (Kyphoskoliose) führen. Im Verhältnis zum kurzen Rumpf erscheinen die<br />
Arme <strong>und</strong> Beine relativ lang. <strong>Ein</strong>ige Kinder sind kleinwüchsig.<br />
<strong>CDG</strong>-Ia Kleinhirnhypoplasie<br />
Im markierten Bereich ist<br />
deutlich das verringerte Kleinhirnvolumen<br />
zu erkennen.<br />
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