Kulturwissenschaft - Humboldt-Universität zu Berlin
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Hauptstudium 27<br />
Im Mittelpunkt der LV steht die Frage nach den grundlegenden Konturen<br />
eines kulturwissenschaftlich-ästhetischen Zuganges <strong>zu</strong>r Geschichte.<br />
An ausgewählten Texten (u.a. Ernst Bloch, Walter Benjamin, Theodor<br />
W. Adorno, Martin Walser) sowie an Beispielen aus den medialen Künsten<br />
und der Massenpresse wird nach den Grundlagen (philosophische,<br />
ideologische, ästhetische) für das Interesse an der Geschichte gefragt und<br />
der Wandel dieser Interessen in und an den Texten diskutiert.<br />
SE Di. 16–18 Uhr SO 22a, 4.11<br />
53275 Von Aristoteles’ Nachtigallen <strong>zu</strong>m Ritornell<br />
Für die antike Philosophie war das Verhältnis zwischen der Stimme - phone<br />
- und der Sprache - logos - ein philosophisches Problem par exellence.<br />
Der Gehörsinn, also die Fähigkeit, Töne und Stimmen auf<strong>zu</strong>nehmen, war<br />
für Aristoteles die Vorausset<strong>zu</strong>ng des Lernens schlechthin. Schulen können<br />
nur solche Tiere ausbilden, die hören können. Er exemplifiziert das<br />
am Beispiel der Nachtigall. Im Gang der abendländischen Philosophie<br />
verliert dann das Problem des Verhältnisses der Stimme <strong>zu</strong>r Sprache völlig<br />
an Bedeutung. Es scheint <strong>zu</strong>gunsten des Logos geregelt und ein für<br />
allemal entschieden. Bis es an zwei konträren Stellen im 20. Jahrhundert<br />
– bei Martin Heidegger und Deleuze/Guattari - wieder auftaucht. In<br />
Heideggers "Grundbegriffen der Metaphysik"wie im Ritornell-Kapitel aus<br />
Deleuze/Guattaris Tausend Plataeus geht es dabei natürlich auch um das<br />
Verhältnis Tier-Mensch und darum wie man es denken kann. Im Seminar<br />
soll herausgearbeitet werden, wie die beiden neueren philosophischen Texte<br />
an Aristoteles anschließen und doch <strong>zu</strong> völlig unvereinbaren Schlüssen<br />
kommen. Literatur: Aristoteles: Metaphysik, Historia animalium; Martin<br />
Heidegger: Grundbegriffe der Metaphysik; Deleuze/Guattari: Tausend<br />
Plateaus.<br />
SE Di. 12–14 Uhr SO 22a, 4.11<br />
53276 Antikerezeption auf dem Theater vom 18. bis 20. Jahrhundert<br />
Das Seminar analysiert und diskutiert ausgewählte Beispiele der Antikerezeption<br />
im Theater zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Nachkriegszeit.<br />
SE Fr. 10–12 Uhr SO 22a, 4.11<br />
53278 felix aestheticus - homo patiens (VI)<br />
Der Mensch der Romantik<br />
Im Sommersemester 2007 lasen wir Texte, in denen am Ende des 18.<br />
Jahrhunderts diskutiert wird, wie angesichts des Terrors der Französischen<br />
Revolution und einer zerstörerischen Vernunft ein glückliches, schönes<br />
und menschengemäßes Leben möglich wäre. An die Stelle des mechanistischen,<br />
harmonisch-schönen Universums der Aufklärungsepoche tritt<br />
um 1800 das romantische Subjekt, das Bevormundungen ab<strong>zu</strong>schütteln