Brian Lumley Necroscope Teil 7 Blutlust
Brian Lumley Necroscope Teil 7 Blutlust
Brian Lumley Necroscope Teil 7 Blutlust
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
fremdartige Minarette aus der felsübersäten Ebene am Fuß des Gebirges<br />
aufragten? Seit er hier angekommen war, hatte Jazz diese Formationen<br />
gespürt, war sich ihrer bewußt gewesen, und doch hatte er den<br />
Blick von ihnen abgewandt. Vielleicht war das auch ein Zeichen dafür,<br />
daß seine auserwählte Marschrichtung – auf den Paß zu und darüber<br />
hinweg – die Richtige war.<br />
Möglich, daß diese Felssäulen aus den Bergen herausgewaschen<br />
worden waren, so daß sie nun wie bizarre Wachtposten vor dem Gebirge<br />
standen, das sich von ihnen zurückgezogen hatte. Sicherlich<br />
waren sie von der Natur erschaffen worden, denn ein Wesen, das sich<br />
diese Formen ersonnen und sie in die Tat umgesetzt hatte, war unvorstellbar.<br />
Und doch war gleichzeitig etwas an ihnen, was darauf hindeutete,<br />
daß mehr als die Kräfte der Natur im Spiel waren. Besonders<br />
ganz oben auf ihren Kronen, in Säulen, Brustwehren und Türmchen<br />
manifestiert, wirkten sie wie… Burgen!<br />
Aber nein, das mußte seiner Einbildung entspringen, seinem Bedürfnis,<br />
diese bizarre Welt mit Kreaturen wie sich selbst zu bevölkern.<br />
Es war ein Streich, den ihm dieses vielfarbige, vom Nebel gebrochene<br />
Licht spielte, der Nebel, der diese riesigen Druidensteine<br />
umwallte, der visuelle wie mentale Verzerrungen erzeugte, Fata Morganas,<br />
geboren aus der Entfernung und seinen Träumen. Diese Megalithen<br />
waren nicht von Menschenhand erschaffen worden. Oder falls<br />
doch, dann bestimmt nicht von Menschen der Sorte, die Michael J.<br />
Simmons bisher erlebt hatte.<br />
Also, welche Art dann? Wamphyri? Es mochte Einbildung sein oder<br />
nicht – jedenfalls sah Jazz im Geist wieder die Gestalt des Kriegers<br />
auf dem Laufsteg, und er hörte seine von primitivem Stolz und Trotz<br />
vibrierende Stimme, als er schrie: »Wamphyri!«<br />
Kilometer hohe Festungen: die Horste der Wamphyri! Jazz schnaubte<br />
voll grimmigem Hohn ob seiner grenzenlosen Einbildungskraft,<br />
und doch… setzte sich dieser Gedanke in seinem Hirn fest und wurde<br />
zur fixen Idee.<br />
Mit einem Mal fühlte er sich so deprimiert, so einsam wie noch nie<br />
zuvor in seinem Leben. Das Bewußtsein, sich wirklich fast ganz al-