Brian Lumley Necroscope Teil 7 Blutlust
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ganz oben, die normalerweise für eines Menschen Fuß nicht zu betreten<br />
gewesen wären, allein schon wegen der hindernden Felsvorsprünge<br />
und Überhänge, wurden durch schräg hintereinander angeordnete<br />
Säulen erreichbar, die mit ihren Kapitellen eine Art von Treppe bildeten.<br />
Viele einzelne Ebenen wurden durch schmale Treppen ohne jedes<br />
Geländer verbunden, die zumeist aus dem blanken Felsen herausgeschlagen<br />
worden waren. Fensteröffnungen schimmerten wie verhüllte<br />
Augen im vom Mondschein gelb gefärbten Stein und blickten hinter<br />
ihren Lidern finster auf Jazz herab, der im Schatten verborgen kauerte<br />
und wie gelähmt hinaufstarrte.<br />
Die Grundmauern des Gebäudes befanden sich etwa fünfzehn bis<br />
zwanzig Meter hoch an der Steilwand, auf halber Höhe einer einzeln<br />
aufragenden Felssäule. In dem Kamin zwischen Klippe und Säule<br />
waren Steinstufen sichtbar, die sich im Zickzack hochzogen bis zum<br />
düster gähnenden Eingang einer Höhle. Vermutlich war es eine sehr<br />
weitläufige Höhle, aus der Gänge direkt in die Burg hineinführten.<br />
Noch ein Stück höher wucherten die eigentlichen Festungsanlagen<br />
wie ein lang gezogener, steinerner Pilz quer über die Felswand. Sie<br />
ergänzten die von der Natur geschaffenen Vorsprünge, Spalten und<br />
Schründe auf ihre weniger wuchtige, doch viel zweckmäßigere Art.<br />
Waren sie von Menschen geschaffen worden? Jazz nahm es an, konnte<br />
aber nicht sicher sein.<br />
Doch wer immer diesen Adlerhorst erbaut hatte, war offensichtlich<br />
nicht mehr da. Auf den Wehrgängen oder den Treppen rührte sich<br />
nichts, in den Fenstern, den Türmen oder auf den Balkonen glimmten<br />
keine Lichter, und kein Rauch quoll aus dem hochgezogenen Schornstein,<br />
der direkt an den Felsen gemauert war. Die Burg schien verlassen<br />
– schien. Denn andererseits war sich Jazz vollkommen sicher, daß<br />
er von verborgenen Augen beobachtet wurde, während er voll atemlosen<br />
Staunens diese gewaltige aus der Felswand gehauene Burganlage<br />
musterte.<br />
Der untere <strong>Teil</strong> der Felssäule, der wie ein knochiger Finger aus der<br />
Klippe herausragte, lag noch im Schatten, der unter dem höher steigenden<br />
Mond langsam zurückwich. Jazz war froh darüber, daß der<br />
Mond aufgegangen war, denn die ferne Sonne war ganz eindeutig am