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GEMEINDEBRIEF - St. Petrus – Hamburg-Heimfeld

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36 I Rückblicke und Berichte<br />

Rückblicke und Berichte I 37<br />

Der <strong>St</strong>ille Raum geben - Ausflug Frauenforum <strong>St</strong>. <strong>Petrus</strong><br />

An einem Freitagabend im November haben wir uns auf den<br />

Weg gemacht. Neugierig waren wir auf die Kirche der <strong>St</strong>ille<br />

in der Kirchengemeinde Altona Ost. Pastorin Irmgard Nauck<br />

erwartete uns, wir durften die neu gestaltete Kirche erleben,<br />

erhielten Informationen über einen möglichen Weg der evangelischen<br />

Kirche in der heutigen Zeit und einen kurzen Einblick in<br />

die Meditation und das Herzensgebet. Wir kamen voller Vorfreude<br />

und gespannter Erwartung und<br />

machten uns nach fast zwei <strong>St</strong>unden<br />

reich beschenkt auf den Rückweg<br />

nach <strong>Heimfeld</strong>.<br />

In dieser wunderschön gestalteten<br />

Kirche hat die <strong>St</strong>ille wirklich Raum<br />

gefunden. Das Konzept der Kirche der<br />

<strong>St</strong>ille ruht auf drei Säulen: <strong>St</strong>ille, Weite,<br />

Rhythmus. <strong>St</strong>ille bezieht sich auf all<br />

das, was der <strong>St</strong>ille dient. Weite bedeutet,<br />

dass auch Wege anderer religiöser<br />

Traditionen Raum haben und gleichberechtigt<br />

mit den christlichen Angeboten<br />

ihren Platz finden. Rhythmus meint,<br />

wenn man einen Weg der <strong>St</strong>ille geht,<br />

dann ist es wichtig, diesen in regelmäßigen<br />

Abständen zu üben und so<br />

wirklich einen Erfahrungsraum für sich selbst zu schaffen.<br />

Dass dies nicht immer einfach ist, erfuhren wir bei einer kleinen<br />

Übung unter der Anleitung von Irmgard Nauck. Wir sollten sehr<br />

langsam und bewusst in kleinen Schritten das innere Zentrum<br />

der Kirche umrunden, dabei unseren Atem fließen lassen und<br />

ein „Mantra“ wiederholen. Schnell war einigen von uns klar,<br />

dass dies eine ungeheure Konzentration erforderte. Beruhigend<br />

war, dass es vielen von uns so ging und dies nicht ungewöhnlich<br />

sei, wie uns Frau Nauck versicherte. Auch hier gilt:<br />

loslassen, sich einlassen und nichts erzwingen wollen.<br />

Eine besondere und positive Erfahrung war das Sitzen auf<br />

kleinen Meditationsbänken. Diese standen auf großen, flachen<br />

Kissen und waren um ein Oktogon angeordnet. Ein Oktogon ist<br />

ein achteckiges Bauwerk, das häufig bei Sakralbauten wegen<br />

der symbolischen Bedeutung der Zahl Acht verwendet wird.<br />

Die Acht steht für Vollkommenheit und göttliche Perfektion. Im<br />

Christentum auch für die Teilhabe an Christus in der Taufe.<br />

Die Kirche der <strong>St</strong>ille hat die Grundform<br />

eines Achtecks und in ihrer Mitte wurde<br />

ein achteckiges <strong>St</strong>einornament in den<br />

Boden eingearbeitet. Wir saßen um<br />

dieses Oktogon herum, im Zentrum der<br />

Kirche und fühlten uns innerlich ebenfalls<br />

zentriert und gut aufgehoben. Auf<br />

den Bänkchen saßen wir mit geradem<br />

Rücken, aufrecht und gleichzeitig entspannt.<br />

Ein gutes Gefühl für uns alle.<br />

Pastorin Nauck berichtete, die Menschen,<br />

die in ihre Kirche kämen, seien<br />

auf der Suche - auf der Suche nach<br />

<strong>St</strong>ille und nach „mehr“. Was dieses<br />

„mehr“ für den einzelnen Menschen genau<br />

ist, blieb offen und ist wahrscheinlich<br />

ganz individuell. Den theologischen<br />

Ansatz der Kirche der <strong>St</strong>ille haben wir so verstanden, dass wir<br />

in der <strong>St</strong>ille / in der Meditation Gott in uns selber, in unserer<br />

Mitte begegnen können - was für ein schöner Gedanke! Es war<br />

eine Freude, diesen Ausflug gemacht und diesen besonderen<br />

Ort kennengelernt zu haben.<br />

Frauenforum <strong>St</strong>. <strong>Petrus</strong><br />

Buchtipp: IRMGARD NAUCK, ANNE GIDION: Der <strong>St</strong>ille Raum<br />

geben • Kreuz 2012, geb., 160 Seiten, 14,99 Euro

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