und tschüss…? - Regierungsrat
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Song Jin wurde<br />
1966 in Peking geboren.<br />
Sein Vater war<br />
Mathematiklehrer,<br />
arbeitet jetzt aber in<br />
einer Bank. Seine<br />
Mutter war ebenfalls<br />
* Ich komme aus Peking<br />
ausgebildete Lehrerin<br />
<strong>und</strong> unterrichtete<br />
an einer Mittelschule<br />
Chinesisch. Song <strong>und</strong> seine Schwester sind mitten in Peking<br />
aufgewachsen. Da auch die Grossmutter bei der Familie lebte,<br />
war sie wesentlich an der Erziehung von Song beteiligt.<br />
«In den ersten Jahren nach der Kulturrevolution war der<br />
Unterricht an den Schulen noch immer auf körperliche Ertüchtigung<br />
<strong>und</strong> Politik ausgerichtet», erzählt Song Jin.<br />
«Erst nach 1978 kehrte man an den Schulen wieder zu<br />
einer richtigen kulturellen Erziehung zurück.»<br />
Zur Primarschule hatte Song Jin zu Fuss nur gerade 5 Minuten.<br />
In die Mittelschule fuhr er mit dem Velo. Sie<br />
dauerte, in Unter- <strong>und</strong> Oberstufe aufgeteilt, insgesamt<br />
sechs Jahre. Sechs Lektionen pro Tag standen<br />
auf dem Lehrplan, dazu Turnen «<strong>und</strong> sehr viel Hausaufgaben»,<br />
wie sich Song Jin erinnert. «Selbst am<br />
Sonntag <strong>und</strong> in den Ferien mussten wir Aufgaben machen.»<br />
Spielen konnten die Kinder entweder in den Schulhöfen oder in<br />
den Parks der Millionenstadt. Schulferien gab es zweimal im Jahr<br />
einen Monat. Im Winter <strong>und</strong> im Sommer. Als Song Jin an die Universität<br />
wechselte, zog er von zuhause fort. Obwohl auch die Uni<br />
in Peking selber war, lebten 99 Prozent der Studenten in den speziellen<br />
Wohnheimen.<br />
Nach seinem Abschluss als Elektroingenieur hat Song Jin einige<br />
Jahre gearbeitet <strong>und</strong> dabei Gelegenheit gehabt, China zu bereisen.<br />
Seit 1994 ist er in Basel, um hier seinen Doktortitel zu erwerben.<br />
«Dieser Titel ist<br />
bei uns zuhause für eine<br />
Karriere sehr wichtig»,<br />
sagt er. In der Schweiz vermisst<br />
er vor allem das gewohnte<br />
Essen. Von der<br />
Qualität der hiesigen China-Restaurants<br />
ist er nicht<br />
sehr überzeugt …<br />
«Seitdem ich in Basel bin,<br />
war ich einmal für ein paar<br />
Wochen Ferien zuhause»,<br />
sagt Song Jin. «In der kurzen<br />
Zeit hat sich bereits<br />
wieder viel verändert.»<br />
Markus Wüest<br />
*<br />
HEIMAT<br />
Rezept<br />
Cu Liu Bai Cai<br />
(Gebratener Chinakohl<br />
mit Essig)<br />
• 250 g Chinakohl<br />
• 20 g chinesischer oder<br />
40 g europäischer Essig<br />
• 2 scharfe Peperoncini<br />
• 1-2 TL Soya-Sauce<br />
• Salz<br />
• Maizena<br />
Den Chinakohl in kleine<br />
Stückchen (2 x 2 cm)<br />
schneiden. Essig, Salz,<br />
Maizena mit einem halben<br />
Deziliter Wasser<br />
zu einer Sauce vermengen.<br />
In einer<br />
Pfanne 1 dl Öl erhitzen.<br />
Sobald das<br />
Öl heiss ist, die Peperoncini<br />
anschwitzen.<br />
Dann den Kohl in die<br />
Pfanne geben <strong>und</strong> drei<br />
bis fünf Minuten anbraten.<br />
Die Sauce zufügen<br />
<strong>und</strong> eine weitere Minute<br />
kochen lassen.<br />
Song Jin arbeitet als Assistent <strong>und</strong> Doktorand am Institut für Statistik der<br />
Universität Basel<br />
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Fotos: Niggi Bräuning