Farben: Eine Einführung - LaCie
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Farbverwaltung - Weißbuch 1<br />
<strong>Farben</strong>: <strong>Eine</strong> <strong>Einführung</strong>
I. FARBEN: EINE EINFÜHRUNG<br />
Durch die Fähigkeit zur Wahrnehmung von <strong>Farben</strong> kann<br />
ein Organismus Gegenstände auf Grund der Länge<br />
der Lichtwellen unterscheiden, die diese Gegenstände<br />
reflektieren oder ausstrahlen. <strong>Eine</strong> „blaue“ Blume strahlt<br />
kein blaues Licht aus, sie absorbiert nur sämtliche<br />
Frequenzen des Lichts, mit dem sie beschienen wird,<br />
außer den Frequenzen, die als blau bezeichnet<br />
werden. Diese werden von der Blume reflektiert. <strong>Eine</strong><br />
Blume wird nur deshalb als blau wahrgenommen,<br />
weil das menschliche Auge verschiedene Frequenzen<br />
unterscheiden kann. Das reflektierte Licht trifft auf das<br />
Auge und stimuliert die Sehzellen der Netzhaut. Das Auge<br />
sendet Signale an das Gehirn, und das Gehirn verarbeitet<br />
diese Signale zur Farbwahrnehmung.<br />
Lichtquellen können nach der spektralen Verteilung<br />
eingeordnet werden. Die spektrale Verteilung einer<br />
Lichtquelle beschreibt den Energieanteil, den sie in<br />
verschiedenen Bereichen des Spektrums ausstrahlt.<br />
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Die Wahrnehmung von Farbe wird von der Interaktion der<br />
folgenden drei Faktoren bestimmt:<br />
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• Lichtquelle<br />
• Gegenstand, der einen Teil des ausgestrahlten Lichts<br />
reflektiert<br />
• Auge und Gehirn<br />
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<strong>Eine</strong> Lichtquelle, die ihre Energie überwiegend mit<br />
einer Wellenlänge von 570 nm (Nanometer) ausstrahlt,<br />
produziert vor allem „gelbes“ Licht. <strong>Eine</strong> Lichtquelle<br />
mit einer flachen spektralen Verteilung (gleichmäßiger<br />
Energieanteil über das gesamte Spektrum) wird als „grau“<br />
wahrgenommen.<br />
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Im Folgenden wird die Rolle dieser Faktoren bei der<br />
Entstehung der Farbwahrnehmung genauer beschrieben.<br />
DIE LICHTQUELLE<br />
Das Licht hat eine wellenähnliche Form. <strong>Eine</strong> Lichtquelle<br />
strahlt Wellen aus, die auf einer bestimmten Wellenlänge<br />
schwingen. Die Wellen mit einer Länge zwischen 380 bis<br />
700 Nanometer bilden das sichtbare Spektrum. Wellen<br />
mit einer höheren oder niedrigeren Länge können vom<br />
menschlichen Auge nicht erfasst werden.<br />
DER GEGENSTAND<br />
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Treffen Lichtwellen auf einen Gegenstand, absorbiert<br />
und reflektiert dessen Oberfläche je einen Teil der<br />
Wellenenergie. Genau genommen subtrahiert der<br />
Gegenstand einen Teil des von der Quelle ausgestrahlten<br />
Lichts 1 .
Welcher Anteil des ursprünglich ausgestrahlten Lichts<br />
subtrahiert wird, hängt von der Art der Oberfläche des<br />
Gegenstands ab und hier insbesondere von den eventuell<br />
vorhandenen Pigmenten, Farbstoffen und Druckfarben.<br />
So enthält z. B. rote Farbe Pigmente, die die überwiegend<br />
„rötlichen“ Wellenlängen um die 650 nm reflektieren und<br />
andere Wellenlängen dämpfen (subtrahieren).<br />
DAS MENSCHLICHE AUGE UND GEHIRN<br />
Das von einem Gegenstand reflektierte Licht trifft auf das<br />
Auge; das Auge enthält Lichtsensoren, die als Stäbchenund<br />
Zapfenzellen bezeichnet werden.<br />
• Die Stäbchen sind besonders gegenüber der<br />
Lichtintensität empfindlich. Sie befähigen uns, bei<br />
schwacher Beleuchtung zwischen Dunkelheit und Licht zu<br />
unterscheiden. Dank der Stäbchen<br />
ist das Sehen in der Dämmerung und die Wahrnehmung<br />
verschiedener Grautöne möglich. Bei normalen<br />
Lichtbedingungen kommen nur die Zapfen zum Einsatz.<br />
• Es gibt drei Zapfenarten. Einige sind<br />
empfindlicher gegenüber den roten Bereichen des<br />
Farbspektrums, die anderen gegenüber den grünen<br />
Bereichen, wiederum andere sind blauempfindlicher.<br />
Je nachdem, wie die Zapfen und Stäbchen von dem auf<br />
das Auge treffende Licht stimuliert werden, senden sie<br />
verschiedene Signale an das Gehirn, das diese Signale für<br />
die Wahrnehmung von Farbe verarbeitet.<br />
Die genaue Wahrnehmung der Farbe hängt von der<br />
Zusammensetzung der Wellenlängen in den Lichtwellen<br />
ab. Erfassen die Sensoren alle sichtbaren Wellenlängen<br />
gleichzeitig, nimmt das Gehirn weißes Licht wahr. Bei<br />
einer Wellenlänge um 700 nm nimmt das visuelle System<br />
„rotes“ Licht wahr, bei 450 - 500 nm „blaues“ Licht, bei<br />
400 nm „violettes“ Licht und so weiter. Wenn kein Licht<br />
vorhanden ist, werden keine Wellenlängen erfasst, das<br />
Gehirn meldet daher Dunkelheit.<br />
Jeder der drei Bildpunkte, die ein Pixel bilden, ist für die<br />
Ausstrahlung eines roten, grünen oder blauen Farbtons<br />
zuständig. Die Intensität eines Bildpunkts kann von 0<br />
bis 255 2 eingestellt werden. Bei einer Einstellung dieser<br />
Intensität auf 0 strahlt der Bildpunkt kein Licht aus, bei<br />
einem Wert von 255 ist die Intensität am größten. Durch<br />
die Einstellung einer bestimmten Intensität<br />
für jeden einzelnen Bildpunkt wird eine individuelle Farbe<br />
erzeugt, z. B. Rot=100, Grün=100, Blau=100.<br />
Hierdurch steht eine große Farbpalette zur Verfügung,<br />
nämlich 256 x 256 x 256, was 16,7 Millionen <strong>Farben</strong><br />
entspricht.<br />
In der folgenden Abbildung sind mehrere RGB-<br />
Kombinationen und die sich ergebenden <strong>Farben</strong> zu sehen.<br />
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II. COMPUTERBILDSCHIRME UND FARBEN<br />
Computerbildschirme zeigen Bilder als Pixelmatrix an,<br />
wobei jedes Pixel aus drei winzigen Lichtquellen besteht,<br />
die als Bildpunkte bezeichnet werden. So zeigt z. B. ein<br />
<strong>LaCie</strong> 321 Monitor eine Matrix aus 1600 x 1200 Pixeln<br />
an. In der folgenden Abbildung wird eine Großansicht<br />
einer solchen Matrix gezeigt.<br />
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1- Manche Gegenstände, wie z. B. ein bedrucktes Stück Papier, sind hauptsächlich refl ektierend. Andere Gegenstände, wie z. B. ein Film oder ein Dia, sind lichtdurchlässig: ein Teil des Ursprungslichts geht durch den Gegenstand<br />
hindurch. Dieses Dokument bezieht sich vor allem auf den Kontext refl ektierender Gegenstände.<br />
2- Dies wird als 8-Bit-Farbe bezeichnet, da diese 256 Werte im Binärsystem mit 8 Bit kodiert werden können.
Die drei Bildpunkte liegen so dicht beieinander, dass<br />
das bloße Auge sie bei einer normalen Entfernung vom<br />
Bildschirm nicht unterscheiden kann und die <strong>Farben</strong> wie<br />
miteinander verschmolzen wahrgenommen werden.<br />
DRUCKER - CMYK<br />
Professionelle, gewerblich genutzte Drucker produzieren<br />
<strong>Farben</strong>, indem halbtransparente <strong>Farben</strong> übereinander<br />
gedruckt werden. Die am häufigsten verwendeten<br />
Druckfarben sind Cyan (Türkis), Magenta (Tiefrot), Yellow<br />
(Gelb) und Key (Schlüsselfarbe Schwarz) 3 , die als CMYK<br />
abgekürzt werden. Der Farbbereich, den ein Drucker<br />
produzieren kann, wird durch eine Veränderung der<br />
Farbkonzentration (von 0 bis 100 %) erlangt.<br />
Wie am Anfang beschrieben, absorbieren die in<br />
jeder Druckfarbe enthaltenen Pigmente bestimmte<br />
Wellenlängen des auf die Farbe treffenden Lichts<br />
und reflektieren nur bestimmte Wellenlängen. Die<br />
Kombination der von den Pigmenten absorbierten<br />
Wellenlängen bestimmt die Zusammensetzung des<br />
reflektierten Lichts und somit die wahrgenommene<br />
Farbe des bedruckten Bereichs. Dies ist ein<br />
Subtraktionsverfahren.<br />
Die folgende Abbildung zeigt mehrere CMYK-<br />
Kombinationen und die sich ergebenden <strong>Farben</strong>.<br />
Wegen der Komplexität der Farbwahrnehmung<br />
des menschlichen Auges in Kombination mit der<br />
Farbdarstellung eines Computers und der dazugehörigen<br />
Peripheriegeräte ist ein genaues Farbverwaltungssystem<br />
erforderlich.<br />
Dank der Kombination aus modernster Technologie und<br />
anspruchvollster Designästhetik ist <strong>LaCie</strong> seit jeher ein<br />
branchenführender Anbieter von Farbdisplays. Mit seinen<br />
Niederlassungen in den Vereinigten Staaten, in Europa und<br />
in Japan steht <strong>LaCie</strong> bei der Fertigung von Peripheriegeräten<br />
für PCs und Macintosh-Computern, zu denen auch eine<br />
neue Generation von LCD-Farbmonitoren zählt, weltweit an<br />
der Spitze. Mit seinen erstklassigen Multimedia-Tools stellt<br />
sich <strong>LaCie</strong> auf die aktuellen und künftigen Anforderungen<br />
von Grafikdesignern, Fotografen und Filmemachern ein,<br />
die praktische Lösungen für eine präzise Farbverwaltung<br />
erwarten.<br />
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100, 100, 100, 0 = theoretisch entsteht bei dieser<br />
Mischung Schwarz, aus wirtschaftlichen und<br />
qualitätsbedingten Gründen drucken Druckereien jedoch<br />
Schwarz und Graustufen eher mit dem vierten Pigment,<br />
der Schlüsselfarbe K, als mit den drei anderen Pigmenten.<br />
Schwarz wird daher öfter wie folgt gedruckt: 0, 0, 0, 100.<br />
0, 0, 0, 0 = keine addierten Pigmente, die reflektierte<br />
Farbe entspricht der des Papiers.<br />
<strong>LaCie</strong> • 22985 NW Evergreen Parkway, Hillsboro, OR 97124 USA<br />
<strong>LaCie</strong> Group • 17, rue Ampère, 91349 Massy Cedex, FRANKREICH<br />
3. Theoretisch ergibt sich Schwarz, wenn Türkis, Tiefrot und Gelb in maximaler Konzentration addiert werden. Aus verschiedenen technischen, wirtschaftlichen und praktischen Gründen ist das Schwarz, das sich aus diesen<br />
Grundfarben ergibt, nicht ideal, weshalb bei der Farbherstellung die Schlüsselfarbe „K“ zusätzlich zu den subtraktiven Grundfarben verwendet wird.